Hello? von -hoshi- (Is it me you're looking for...) ================================================================================ Kapitel 11: -11- ---------------- -11- Es war schon sechs Uhr als Uruha endlich einen Parkplatz in der Nähe des Clubs gefunden hatte und der mittlerweile sichtbar aufgeregte Ruki aus dem Auto hüpfen konnte. Das Konzert würde aber auch in weniger als einer halben Stunde anfangen, Watarus Band wäre sicher die erste und um nichts in der Welt wollte er den Auftritt des Rothaarigen verpassen. Eigentlich wollte der Barkeeper ihn ja abholen, aber da Ruki Uruha noch davon überzeugen konnte mitzukommen, war er mit seinem Schulfreund im Auto hergefahren. Einerseits hatte er den Blonden unbedingt mitnehmen wollen, weil er nicht wirklich die ganzen drei bis vier Stunden, die dieses Event wohl dauern würde, alleine in diesem Club herumhängen wollte. Andererseits und das war der eigentliche Grund, sollte der Größere auf ihn aufpassen, nicht dass er Wataru wieder betrunken anbieten würde die Beine für ihn breit zu machen und betrinken würde Ruki sich definitiv, vor allem wenn er hier alleine rumsitzen müsste. „Du brauchst nicht so zu rennen, Ru. Wir kommen schon noch pünktlich.“, rief ihm Uruha, der einige Schritte hinter ihm lief nach und erst jetzt merkte der Kleinere, dass er eigentlich fast rannte. Wie dämlich musste das wohl gerade aussehen? „Also süß bist du schon, wenn du so verknallt bist. So hab ich dich ja schon ewig nicht mehr gesehen.“ „Und?“, entgegnete er schnippisch, verlangsamte aber seinen Schritt, damit der andere aufschließen konnte und ganz wie ein verliebtes Schulmädchen wollte er vor Uruha dann doch nicht wirken. Als sie endlich den Eingang des Shibuya O-West erreicht hatten, war es kurz vor halb sieben. Sie waren also wirklich noch pünktlich, so wie Uruha behauptet hatte und als sie das Eintrittsgeld bezahlt und die gut gefüllte Halle betreten hatten, war auch noch niemand auf der Bühne zusehen. Zufrieden grinsend setzten sie sich an einen der freien Tische neben der Bar. Von hier aus hatte man einen guten Blick auf die Bühne und Ruki wollte ja nur gut sehen, damit er Wataru anschmachten konnte. Außerdem wollte er nach dem Konzert auch noch gut aussehen und wenn er sich in die schwitzende Menge schlagen oder wie wild vorne herum hüpfen würde, wären die drei Stunden, die er heute auf sein Styling verwendet hatte, umsonst gewesen. Gerade als Uruha mit ihren Getränken kam, setzte ein lautes Intro ein und fünf Gestalten betraten die spärlich beleuchtete Bühne. Aber selbst jetzt erkannte Ruki genau, dass gerade Wataru nach vorne kam, einen Arm nach oben streckte und beim Einsetzen des ersten Liedes in gleißendes Licht gehüllt wurde. Er sah unglaublich gut aus, seine Bewegungen gepaart mit dieser tiefen Stimme, ließen Ruki erschauern. So sehr wünschte er sich gerade, er könne sich an ihre gemeinsame Nacht erinnern, an den nackten Körper des Rothaarigen, an das Gefühl seiner Berührungen, an seine Küsse. „Dein Barkeeper sieht irgendwie viel heißer aus, als ich ihn in Erinnerung hatte.“, riss ihn Uruhas Stimme aus seinen Gedanken. „Kann ich nachvollziehen, dass du auf den stehst.“ „Vergiss es Uru, Wataru gehört mir.“ Zumindest in Rukis Wunschvorstellung war dem so und irgendwann würde es wirklich so sein, hoffte er. „Klar Süßer, immer doch. Aber keine Angst der blonde Gitarrist ist eher mein Fall. Kennst du denn auch?“ Seufzend verdrehte der Braunhaarige die Augen. Er hätte jemand anderen mitnehmen sollen, Uruha als Aufpasser zu wählen, war eine selten dämliche Entscheidung gewesen. Der Blonde konnte ja nicht mal auf sich selber aufpassen, wie sollte er Ruki davon abhalten etwas Dummes zu tun. Dann musste er eben selber dafür sorgen nicht zu sehr abzudrehen und am besten ginge das sicherlich, wenn er sich jetzt erst mal auf das Konzert konzentrierte, solange er beschäftigt war, würde er wenigstens nicht allzu viel trinken. Rukis Plan war sogar ziemlich gut aufgegangen, als die letzte Band die Bühne verlassen hatte, hatte er noch nicht mehr als einen Cocktail und ein Bier intus und fühlte sich zwar ein wenig lustig, aber noch als Herr seiner Sinne. Was Uruha definitiv nicht von sich behaupten konnte. Sein ‚Aufpasser‘ war schon mehr als nur ein bisschen angeheitert, soweit Ruki richtig mitgezählt hatte, war er auch gerade bei seinem vierten Cocktail. „Ru~, guck mal wer da kommt. Der geile Blonde mit deinem Schatziii.“ Wie automatisch wendete der Braunhaarige seinen Blick in die Richtung in die Uruha zeigte, erblickte wirklich Wataru, was ihm ein breites Lächeln auf die Lippen zauberte. „Jetzt mach bitte keine blöden Andeutungen.“, zischte er seinem blonden Nebenmann zu, bevor er sich an den Rothaarigen wandte, der gerade vor ihm zum Stehen kam. „Hey, du bist unglaublich.“ „Eh, was?“ „Ich meinte deine Stimme.“, nuschelte Ruki vor sich hin, war gerade ziemlich rot geworden. Warum hatte er auch sowas bescheuertes sagen müssen? Natürlich war der Barkeeper unglaublich und Ruki war unglaublich verknallt, aber das musste er doch nicht so raushängen lassen. Eigentlich hatte er ja auch etwas ganz anderes sagen wollen, aber die Worte waren gerade einfach so über seine Lippen gekommen. „Achso. Danke, freut mich, wenn es dir gefallen hat.“ Irgendwie schien auch der andere etwas peinlich berührt zu sein, wobei Ruki einfach davon ausging, dass dem Größeren Komplimente vielleicht unangenehm waren. War ja bei vielen Menschen so. „Willst du mich nicht vorstellen?“, unterbrach ein etwas eingeschnappter Uruha ihr Gespräch, lehnte sich demonstrativ über den Tisch damit die beiden Musiker ihn besser sehen konnten. „Das ist Uruha, ignoriert ihn einfach, er ist betrunken.“ „Bin ich gar nicht.“, protestierte der Blonde, zog einen extremen Schmollmund, wobei Ruki sich ziemlich sicher war, dass er das nur tat um dem Gitarristen seinen hübschen Mund zu demonstrieren, denn so wie Uruha gerade da saß, mit dem Gesicht zu dem anderen Blonden, war sein Blick wohl kaum Ruki gewidmet. „Freut mich, Uruha. Ich bin Yuki.“ Und der schien darauf einzugehen. Okay, jetzt würde der Kleinste eindeutig auf sich selber aufpassen müssen, denn sein Schulfreund wäre jetzt sicher den Rest des Abends damit beschäftigt, sich an diesen Yuki heran zu schmeißen. „Willst du was trinken, Ruki?“ Sofort wendete der Braunhaarige seine Aufmerksamkeit wieder Wataru zu. Der war sowieso viel besser als Uruha. „Ich lad dich ein.“ „Ja gerne, aber ich kann auch zahlen.“ Ruki wusste ja wie wenig Geld der Rothaarige hatte, während er selber in eben diesem sprichwörtlich schwamm. Von daher freute es ihn zwar ungemein, wenn Wataru das bisschen Geld auch noch für ihn ausgab, aber anderseits fühlte er sich dabei auch ein wenig schlecht. Er hatte doch so viel mehr und sollte von daher ihre Getränke bezahlen. „Nein, ich lad dich ein. Immerhin hab ich was zu feiern.“ Ein breites Grinsen breitete sich auf Watarus Gesicht aus, bevor er weitersprach. „Wir haben den Vertrag.“ „Wirklich?!“ Ruki freute sich gerade wirklich für den anderen und ohne weiter darüber nachzudenken, schlang er seine Arme um den Größeren und drückte ihn fest an sich, löste sich aber sofort wieder als er merkte, wie nahe er dem Rothaarigen gerade war. Aber gut angefühlt hatte sich die Umarmung vor allem da Wataru sie erwidert hatte. „Ich freu mich so für euch.“ „Danke.“, meinte der Ältere noch immer breit lächelnd, bevor er sich ein Stück vorbeugte und einen Kuss auf Rukis Wange hauchte. „Und jetzt feiern wir zusammen.“ * Mit einem leisen Seufzen klappte Ikuma das Buch zu, lehnte sich auf seinem Schreibtischstuhl zurück und schloss für einen Moment die Augen. Er wäre jetzt viel lieber auf Watarus Konzert so wie Ruki, aber er hatte ja morgen diese dämliche Prüfung und selbst wenn nicht, Byou hätte ihn sicher nicht gehen lassen. Nicht nachdem was Samstag passiert war. Allein wenn er nur an das Gefühl zurückdachte, welches er hatte, als er in dieser Toilettenkabine gewesen war, wurde ihm innerlich ganz kalt. Er wusste nicht einmal genau warum plötzlich die Erinnerungen an diesen Kerl zurückgekommen waren, vielleicht war er auch nur an einem Punkt angelangt, wo er es nicht länger verdrängen konnte. War Normalität etwa so ein unverschämter Wunsch seinerseits, dass er ihm nicht erfüllt wurde? „Ich bin wieder zu Hause.“, ertönte Byous Stimme gedämpft aus dem Flur. Der Blonde war nachdem Ikuma ihm eine halbe Stunde versichert hatte, dass es okay für ihn war, eine Zeitlang alleine hier zu bleiben, doch zum Training gegangen, machte er doch auch auf der Universität noch immer Kampfsport. Aber wenn der Jüngere ehrlich war, freute er sich, dass sein Freund wieder da war, er wollte nicht alleine sein, am liebsten nicht eine Sekunde aber er wusste genauso gut, dass er nicht von Byou verlangen konnte, dass dieser sein ganzes Leben nach ihm ausrichtete. „Lernst du immer noch, Schatz?“ „Nein, jetzt nicht mehr.“, entgegnete der Silberhaarige, setzte ein Lächeln auf, bevor er sich von dem Stuhl erhob und sich in Byous Arme flüchtete, der mittlerweile das Zimmer betreten hatte. „Geht’s dir gut?“ Der Ältere klang schon wieder so besorgt und das war genau das Gegenteil von dem, was Ikuma wollte. Wenn Byou sich nur immer Sorgen um ihn machen müsste, würde er ihn sicher irgendwann als Belastung ansehen und dann würde der Größere ihn verlassen und davor hatte er Angst. Ikuma würde eine Trennung niemals überleben. „Bin nur etwas nervös wegen der Prüfung.“ Ikuma war auf Lügen umgestiegen, denn es war ganz offensichtlich eine Lüge. Es ging ihm nicht gut und das lag nicht an der Prüfung. Die ersten Tage nach seinem Aufwachen, war es ihm wirklich gut gegangen, er hatte das Geschehen ziemlich leicht verdrängen können und solange Byou bei ihm war, hatte er sich wirklich fast richtig glücklich gefühlt. Aber die letzten Tage war es nicht mehr so. Die Erinnerungen an die Vergewaltigung kamen immer wieder hoch, meistens nur einzelne Bilder, Geräusche, Gerüche, irgendwelche kurzen Momente, die sich in sein Gedächtnis gebrannt hatten, nur ein zweimal war es so schlimm gewesen wie Samstag und da war Byou immer da gewesen, um ihn zu beschützen. Die Zeitabstände zwischen diesen Momenten wurden nur immer kürzer und die Bilder immer klarer und das machte Ikuma Angst. Er wollte sich nicht erinnern und er wollte nicht, dass diese Gefühle, die ihn so schwach machten, zurückkamen. Das allerschlimmste war jedoch, dass ihm Byous Nähe nicht mehr half. Zwar fühlte er sich immer noch vollkommen geborgen und sicher, wenn der Größere bei ihm war, aber die Anwesenheit des anderen konnte die Erinnerungen auch nicht mehr vertreiben. Der Blonde sorgte zwar immer noch dafür, dass es nicht ganz so schlimm war in solchen Momenten, dass es Ikuma nicht so sehr verängstigte, aber das Gefühl völlig frei von allem Bösen zu sein, wenn er bei Byou war, hatte er nicht mehr und es kam auch nicht zurück egal wie sehr Ikuma versuchte es zurück zu erlangen. Er wollte doch nur, dass alles wieder normal wurde und gerade schien es doch, als würde er sich immer mehr von Normalität entfernen. „Du brauchst dir keine Sorgen machen, ich bin sicher du schaffst die Prüfung ganz leicht.“, holte ihn die Stimme seines Freundes wieder zurück in die Realität und der Silberhaarige nickte nur mit einem leichten Lächeln. Irgendwie spürte er, dass Byou seine Lügen bemerkte, aber er war dem Älteren dankbar, dass er so tat, als würde er sie glauben, dass er ihn nicht drängte ihm die Wahrheit zu erzählen. Wenn er auch noch darüber reden müsste, würde er es sicher nie ganz vergessen können. „Danke für alles Byou.“, hauchte Ikuma leise, streckte sich ein Stück und gab dem anderen einen kurzen Kuss. Er würde Byou so gerne wieder richtig küssen, von ihm berührt werden, mit ihm schlafen, aber er konnte es nicht. Mehr als vorsichtige Küsse und Umarmungen waren dem Silberhaarigen nicht möglich, weil er einfach zu viel Angst hatte. Er wusste, dass Byou ihm nie etwas tun würde, aber trotzdem konnte er einfach nicht. Irgendwie hatte er eine innere Blockade, die er einfach nicht überwinden konnte, wie sehr er auch wollte. Dabei wollte er wirklich so gerne wieder normal mit Byou zusammen sein. „Nicht dafür, das ist selbstverständlich. Ich liebe dich Iku, egal was passiert.“ * „Danke fürs Heimbringen.“, nuschelte Ruki gegen Watarus Schulter, krallte sich noch ein wenig fester in dessen Jacke. Er genoss es unheimlich wie sie gerade zusammen auf der Rückbank des Taxis saßen, Ruki an die Seite des Rothaarigen gedrückt, seinen Kopf auf dessen Schulter gebettet. Mittlerweile war es halb vier morgens und Ruki verdammt müde. Dabei hatte er wirklich nicht allzu viel getrunken. „Kein Problem mein Süßer.“, kam es leise von Wataru, der zum wiederholten Male auf dieser Fahrt einen Kuss auf Rukis Kopf hauchte. Der Rothaarige war deutlich betrunkener, was den Kleineren aber keinesfalls störte. Denn je mehr der andere trank, desto offener wurde und desto mehr Annäherungsversuche startete er selber. Und das war definitiv etwas, was Ruki gefiel. Auch wenn er innerlich wusste, dass es nur am Alkohol lag, dass der Barkeeper mit ihm flirtete. Trotzdem genoss er den Moment. „Ich bin jedes Mal wieder von deinem Haus beeindruckt.“, meinte der Größere, als das Taxi wenige Minuten später vor dem Hochhaus zum Stehen kam und die beiden jungen Männer ausgestiegen waren. Ruki stand immer noch eng an den Rothaarigen gedrückt und dieser hatte ihm einen Arm um die Hüfte gelegt, hielt ihn mit sanftem Druck fest. Eigentlich wollte Ruki am liebsten die ganze Nacht so bei dem Älteren sein, aber da sie der Haustür immer näher kamen, wäre ihre Zweisamkeit wohl bald vorbei. Denn heute würde er sich auf jeden Fall zurückhalten können und Wataru keine Angebote oder ähnliches machen, er würde es mit Sagas Taktik versuchen: Kleine Aufmerksamkeiten wie zum Beispiel der Konzertbesuch heute, die dem anderen zeigte wie wichtig er ihm war und kein Sex. „Also nochmal danke. Ich geh dann jetzt. Wir telefonieren.“, verabschiedete Ruki sich mit einer kurzen Umarmung und löste sich schweren Herzens von Wataru, wandte sich ab, um die Haustür zu öffnen, als er von einer starken Hand zurückgezogen wurde. Erschrocken über den plötzlichen Ruck stolperte Ruki etwas unbeholfen zurück, fiel direkt in die Arme des Barkeepers. „Ich will nicht, dass du schon gehst.“, lallte der Größere und im nächsten Moment pressten sich zwei Lippen auf Rukis und ließen ihn alles um sich vergessen. Wataru küsste ihn, zwar etwas grob aber er küsste ihn wirklich und der Kleinere erwiderte nur zu gerne, drehte sich in der Umarmung und begann den anderen voller Verlangen zurück zu küssen. Das Gefühl war unbeschreiblich, löste ein angenehmes Flattern in dem Braunhaarigen aus und nahm ihm auch das letzte bisschen Verstand, welches ihn noch von dieser Aktion abhalten wollte. Er sollte sich nicht darauf einlassen, aber sein Körper war andere Meinung und sein Herz sowieso. Dass er eigentlich Sagas Rat folgen wollte, war in diesem Moment sowas von nebensächlich. „Kommst du noch mit hoch?“, fragte Ruki leicht außer Atem, als sie den Kuss lösten und Wataru bejahte. Rukis Gefühlswelt spielte gerade verrückt. Er bekam gerade das, was er sich insgeheim schon den ganzen Abend gewünscht hatte: Watarus Zuneigung. Die Berührungen, die Küsse des anderen fühlten sich so gut an, dass er keinen Gedanken mehr daran verschwendete, ob er das hier gerade tun sollte, ob Wataru das wirklich tat, weil er ihn mochte oder nur weil er betrunken war. Immer mehr ließ Ruki sich in diesem Nebel aus Lust, Verlangen und diesem unbeschreiblichen Kribbeln fallen, stolperte ohne sich auch nur einen Millimeter von dem so anziehenden Körper zu lösen mit dem anderen in den Aufzug, in die Wohnung und letztendlich in sein Zimmer, merkte nicht ein Mal wirklich wie ihre Klamotten eilig den Weg zu Boden fanden. Erst als Wataru ihn mit sanftem Druck auf das Bett schob, kam sein Verstand ein wenig zurück. Was passierte hier bitte gerade? Einen Moment lang beobachtete er den Barkeeper einfach nur dabei, wie er sich langsam seinen Oberkörper hinab küsste, dem Braunhaarigen währenddessen immer wieder lusterfüllte Blicke zu warf. Was taten sie hier eigentlich? „Wataru…“, flüsterte er heiser. Rukis Blick war leicht glasig und gebannt folgte er dem anderen mit seinen Augen dabei, wie er seine Zunge hauchzart über den Bauch des Braunhaarigen tanzen ließ. Irgendwo in seinem Hinterkopf halte jetzt wieder die Stimme wider, die ihn daran erinnerte, dass das hier ein großer Fehler sein könnte. Aber genauso gut könnte es doch auch richtig sein, sie könnten morgen als Paar nebeneinander aufwachen und das war, was Ruki wollte, was er glauben wollte. „Wataru…“, kam es etwas lauter über seinen Lippen und dieses Mal hatte der Rothaarige es wohl gehört, denn er stoppte in seiner Bewegung, richtete sich auf und betrachtete Ruki mit fragendem Blick. Der Blick des Barkeepers wirkte ganz verhangen, wobei Ruki nicht sagen konnte, ob es an dem was sie taten oder einfach am Alkohol lag. Es war ihm aber auch reichlich egal. „Heh?“ Der Größere hatte sich wieder nach oben gebeugt, so dass ihre Gesichter direkt übereinander schwebten, so nahe, dass Ruki den warmen Atem des anderen spüren konnte, wie er sanft seine Haut streichelte. „Ich mag dich, bleib hier.“, hauchte er gegen die Lippen des Älteren bevor er sie für einen kurzen Moment verschloss, nur für einen fast unschuldigen Kuss, um seine Worte zu unterstreichen. „Ich hatte nicht vor, heute noch zu gehen.“, entgegnete der Rothaarige, bevor er seinerseits ihre Lippen zu einem Kuss verschloss, der schnell immer fordernder wurde. Darüber dass von dem Barkeeper eigentlich keine Erwiderung gekommen war, nichts was die Zweifel des Jüngeren mindern würde, machte Ruki sich gerade keine Gedanken, der Kuss und die Tatsache, dass der Ältere nicht ging, waren doch Antwort genug. „Hast du was da?“, keuchte Wataru als sie den Kuss wieder gelöst hatten, krabbelte sofort vom Bett und kramte das Gleitgel aus dem Schrank auf den der Student gezeigt hatte, bevor er sich wieder zwischen die Beine des Jüngeren setzte. Willig wie er gerade war, spreizte Ruki seine Beine und sah den anderen nur mit unterwürfigem Blick an. Er wollte Wataru jetzt, die ganze Nacht und genau das bedeutet er ihm gerade, ließ sich von dem Größeren ungeduldig weiten, während er selber den Körper des Barkeepers mit seinen Händen erkundete. Er würde sich jeden Millimeter des anderen einprägen, sein Stöhnen, seine Berührungen, das Gefühl, welches seinen Körper gerade überflutete. Jedes noch so kleine Detail ihrer Nacht, denn wer wusste schon, ob es noch eine weitere geben würde und dann wollte Ruki wenigstens die Erinnerung, mit Wataru zusammen gewesen zu sein, haben. Ein lautes Keuchen entwich dem Kleineren, als Wataru sich das erste Mal in dieser Nacht in ihn rammte und dafür sorgte, dass der Jüngere sich endgültig ganz dem anderen hingab. Sein Körper brannte wie Feuer, je stärker sie sich gegeneinander bewegten, je weiter sie dieses Spiel trieben, aber Ruki genoss jede Sekunde davon, genoss jeden Schwall von Erregung der durch seinen Körper blitzte. Weil es Wataru war mit dem er das hier tat und weil es so viel intensiver war mit jemandem, den man liebte. Ein immer dichtere Nebel legte sich über seinen Verstand, dabei spürte er aber jede Berührung um so deutlicher, merkte wie sein ganzer Körper immer empfindlicher für Watarus Regungen wurde, während ihm immer wieder bunte Sterne vor den Augen tanzten. Es war unbeschreiblicher als alles, was der Braunhaarige jemals erlebt hatte und zu diesem Gefühl trieb er sich zusammen mit dem anderen wieder und wieder, bis er irgendwann vollkommen erschöpft aber glücklich in den Armen des Älteren einschlief. Gerade fühlte Ruki sich wie im Himmel. Vielleicht würde jetzt alles gut werden, vielleicht war diese Taktik doch entgegen Sagas Warnung die beste gewesen, um Wataru für sich zu gewinnen, auch wenn sie womöglich nur eine körperliche Beziehung führen würden. Es würde dem Braunhaarigen schon reichen ab und zu die Nähe des Älteren genießen und neben ihm einschlafen zu können. tbc --------------------------------------------------------------------------------------- So das wars mal wieder und da ich jetzt erstmal meine Uniarbeiten machen muss, wird das nächste Kapitel wohl einen Monat ungefähr dauern, weil es ist noch nicht ganz fertig geschrieben... @Lucel: Ja Ruki und Wataru sind halt einfach Idioten... und wie es mit Ikuma weitergeht, wird demnächst auch ganz ausführlich behandelt, weil dass es ihm nicht so gut geht, weiß man ja jetzt endgültig... @-ladylike-: Das mit dem Geld macht Wataru aber auch wirklich fertig, ist ja auch verständlich, aber mal sehen ob es bergauf geht^-^ und ja Ikuma hat es eingesehen... das Saga-Problem wird übrigens noch gelöst, versprochen^-^ @klene-Nachtelfe: Das freut mich, wenn es so ist, dass man mitleiden muss^-^... ja Ruki und Wataru, das mit dem reden ist wohl immer noch nichts geworden, aber eigentlich bietet sich ihnen ja jetzt eine gute Gelegenheit @Shin-chan: woher wusstest du nur das bei dem Konzert was passiert...hmm vielleicht, weil du das schon gelesen hattestxDDD... ja aber auch so vollkommen unerwartet immer alles hier ne, aber Ikuma kann einem ja auch leid tun.... 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