Hello? von -hoshi- (Is it me you're looking for...) ================================================================================ Kapitel 10: -10- ---------------- -10- Mit einem freudigen Lächeln auf den Lippen hüpfte Ikuma aus Byous Wagen, ließ seinen Blick nach oben über den großen Glaspalast vor ihm schweifen. Er war doch noch einen Tag länger im Krankenhaus geblieben und umso froher jetzt endlich wieder draußen zu sein. Hier würde er jetzt also wohnen, bei Byou und seinen Eltern, die der Silberhaarige zwar noch nie gesehen hatte, die Byous Aussage nach aber nichts gegen den neuen Mitbewohner hatten und sowieso so gut wie nie da waren. Eigentlich war das genau die Situation, die der Jüngere hatte vermeiden wollen, aber erstaunlicherweise störte sie ihn jetzt gar kein bisschen. Im Gegenteil, es machte ihn regelrecht glücklich, wenn er daran dachte ab jetzt dauerhaft bei Byou sein zu können. Seit der Vergewaltigung war er deutlich anhänglicher geworden, das war ihm bewusst und irgendwie hatte er immer noch ein wenig Angst, der Blonde könnte ihn deswegen irgendwann verlassen. Aber Ikuma konnte es einfach nicht abstellen, er konnte nichts dagegen tun, dass er so an seinem Freund hing, denn Byou gab ihm Sicherheit und das Gefühl, dass alles gut war in seinen Leben. Er gab ihm einfach die Möglichkeit sich soweit zu entspannen, dass er die schrecklichen Erinnerungen an die Tat in die hinterste Ecke seines Gedächtnis verbannen konnte, wo sie nie wieder ans Tageslicht kommen würden. „Was träumst du so vor dich hin? Oder soll ich alle deine Taschen alleine schleppen?“, vernahm er die belustigte Stimme des Älteren hinter sich, der gerade dabei war Ikumas Koffer aus dem Kofferraum und dem hinteren Teil des Wagens zu holen. „Err… nein, tut mir leid, ich war in Gedanken. Ich helf dir tragen.“, lächelte er, nahm sich zwei Taschen und folgte Byou in das Gebäude. So viele Taschen hatte er übrigens gar nicht, da Byou, Sono, Riku und Wataru den Großteil seines Umzuges schon erledigt hatten. Sie hatten Ikumas Wohnung leer geräumt, alle Möbel, Bücher und Einrichtungsgegenstände, die der Jüngere hatte behalten wollen in Byous Appartement gebracht und den Rest entsorgt. So dass jetzt nur noch ein paar Klamotten und Kleinkram zu transportieren waren. Ayame hatte angeblich ja auch geholfen, wobei Byou meinte, er hätte eigentlich nur rumgestanden und Anweisungen gegeben. Mit einem Pling kündigte der Aufzug ihre Ankunft im richtigen Stockwerk an. Byou wohnte ziemlich weit oben, zwar nicht ganz oben wie Ruki, aber trotzdem etwas zu hoch für Ikumas Geschmack. Wenn sie sich irgendwann mal eine gemeinsame Wohnung suchen würden, wovon der Silberhaarige doch fest ausging, denn nach der Sache mit dem Überfall und der Art wie Byou sich um ihn kümmerte, war der Kleinere sich noch sicherer, dass sie für immer zusammen bleiben würden, würde Ikuma dafür sorgen, dass sie nicht ganz so weit oben wohnten. „Willkommen in deinen neuen zu Hause.“, meinte der Blonde, als er die Tür aufgeschlossen hatte, ließ die Taschen einfach im Flur fallen, bevor er sich umwandte, den verdutzten Ikuma samt Taschen hochhob und etwas seltsam über die Schwelle trug. „Hm, ich glaube, das üben wir nochmal.“ „Ach, ich find das auch so schon perfekt.“ Lächelnd drückte Ikuma seinem Freund einen Kuss auf die Lippen, ließ sich wieder auf den Boden absetzten und lief Richtung Schlafzimmer. „Ich räum meine Kleider ein, okay?“ „Okay, Süßer. Sag wenn du Hilfe brauchst.“ Den Rest des Vormittags war der Silberhaarige dann auch damit beschäftigt seine Sachen in Byous Wohnung zu verstauen und sich irgendwie häuslich einzurichten. Obwohl es Ikuma immer noch etwas seltsam vorkam, denn streng genommen war das immer noch das Appartement von Byous Eltern, auch wenn die laut Aussage seines Freundes so gut wie nie hier waren. Immerhin war der Jüngere ihnen auch noch nie begegnet und sicher, ob sie so begeistert davon waren einen völlig Fremden aufzunehmen, war er auch nicht. „Und du bist sicher, dass deine Eltern nichts dagegen haben, wenn ich hier wohne?“, fragte Ikuma zum wiederholten Male an Byou gewandt, als er es sich erschöpft vom Aufräumen neben ihm auf dem Wohnzimmer-Sofa bequem machte. „Ja bin ich. Außerdem sind sie nie hier, sie werden es wahrscheinlich noch nicht einmal merken.“, antwortete der Blonde nur, schlang seine Arme um den Jüngeren und zog ihn sanft an sich und dieser ließ sich nur zu gerne in den starken Armen des anderen nieder. Denn genau das brauchte Ikuma im Moment, das Gefühl, dass Byou ihn immer noch über alles liebte und immer für ihn da war. Was Byou anscheinend genau zu wissen schien, denn seit der Silberhaarige aufgewacht war, schenkte sein Freund ihm deutlich mehr Zuneigung als vor dem Überfall. „Heißt das, sie wissen gar nichts davon?“ Etwas unsicher war der Student dann doch. Was wenn Byous Eltern doch mal spontan kamen und ihn am Ende noch für einen Einbrecher hielten? „Natürlich hab ich es ihnen gesagt, aber es ist ihnen vollkommen egal. Außerdem sind sie ganz froh, wenn ich nicht immer alleine bin, dann fühlen sie sich wenigstens nicht ganz so schuldig.“ Ein sanftes Lächeln breitete sich auf den Zügen des Älteren aus, bevor er Ikuma einen innigen Kuss auf die Lippen gab. Es tat gut Byou zu küssen, ehrlich gut. Irgendwie gab es Ikuma ein Gefühl von Alltag zurück, etwas das ihn an seine glückliche rosa Welt erinnerte aus der er so brutal gerissen wurde und in die er so gerne zurückkehren würde. „Vielleicht solltest du auch langsam anfangen für deine Gäste Essen zu machen, immerhin wolltest du ja eine Einweihungsparty geben.“ Das hatte Ikuma jetzt vollkommen vergessen. Er hatte die anderen ja eingeladen als Dank dafür, dass sie beim Umzug geholfen hatten und jetzt war es schon kurz nach drei und sie würden sicher auch bald kommen. Hastig löste der Silberhaarige sich aus den Armen seines Freundes und eilte in die Küche. Zwar hatte er nicht mehr vor wirklich zu kochen, bestellte Pizza würde es auch tun, aber wenigstens ein paar Gläser und Teller konnte er zusammen suchen und bereitstellen und ein bisschen Ordnung musste er im Wohnzimmer auch noch schaffen. Byou war nicht sonderlich überzeugt von der Idee gewesen, also würde er Ikuma jetzt wohl auch nicht helfen. Aber wahrscheinlich lag das an der Tatsache, dass der Kleinere Ruki ebenfalls eingeladen hatte und darüber war Byou eher weniger glücklich. Aber der Blonde hatte versprochen sich Ikuma zur Liebe zusammen zu reißen und er hatte auch gesagt er wolle sich wieder mit Ruki vertragen zumindest irgendwann. Ikuma hatte selber lange darüber nachgedacht, wie er sich dem Braunhaarigen gegenüber verhalten sollte und in gewisser Weise konnte er die Reaktion seines Freundes auch nachvollziehen, Ruki die Schuld zu geben. Aber je länger der Jüngere darüber nachgedacht hatte, desto absurder war sie ihm vorgekommen. Den anderen traf keinerlei Schuld an dem Überfall, zwar war es unverantwortlich gewesen Ikuma damals um Hilfe zu bitten, aber Ruki hatte nun mal Angst gehabt und keinen anderen Ausweg gewusst und mit einer Vergewaltigung hatte wohl keiner von ihnen in dieser Situation gerechnet. Abgesehen davon war Ikuma auch freiwillig gegangen, obwohl er sich der Gefahr irgendwie bewusst gewesen war, also war er auch selber schuld. Deswegen konnte und wollte er Ruki nicht sauer sein und einfach wie vorher mit dem anderen befreundet sein. Und er wünschte sich Byou würde es auch endlich wieder so sehen, damit alles normal werden konnte. Normalität war das, was der Silberhaarige sich einfach am meisten wünschte. Voll mit Tellern und Gläsern bepackt, tapste der Jüngere zurück ins Wohnzimmer, wo Byou zu seiner Überraschung wirklich angefangen hatte ein wenig aufzuräumen. Ikuma drapierte das Geschirr auf dem Esstisch und holte dann noch Getränke aus der Küche, bevor er sich daran machte mit dem Älteren zusammen die Wohnung einigermaßen ordentlich zu machen. * Etwas gehetzt kam Wataru vor Ikumas und Byous Wohnungstür an. Es war schon kurz nach fünf, eigentlich hatte er um vier Uhr da sein wollen wie die anderen auch, aber dann war ihm Yukis doch ziemlich erfreulicher Anruf dazwischen gekommen und in seiner Freunde darüber hatte er glatt vergessen, dass er noch etwas vorgehabt hatte. Aber die anderen würden sicher verstehen, warum er so spät war, wenn er es erzählte. „Wataru, ich dacht schon, du kommst nicht mehr.“, öffnete ihm ein fröhlich lächelnder Ikuma die Tür. Irgendwie war es etwas unwirklich für den Rothaarigen wie glücklich der Jüngere doch trotz des Überfalls, der immerhin noch nicht solange her war, doch wirkte. Aber vielleicht gab es wirklich Menschen die gut mit sowas umgehen konnten oder vielleicht war Byou auch einfach unheimlich gut darin, Ikuma zu helfen das Schreckliche zu vergessen. „Sorry, ich wurde noch aufgehalten.“, antwortete er, streifte sich die Schuhe ab und folgte dem Silberhaarigen in das Wohnzimmer. Byous Wohnung war ähnlich beeindruckend wie Rukis, wenn auch nicht ganz so riesig. Wobei selbst Ikumas alte Wohnung für Watarus Verhältnisse groß gewesen war, als er neulich beim Umzug geholfen hatte. Irgendwie hatte ihm das nur wieder vor Augen geführt, dass er doch nicht ganz so in die Kreise gehörte, in denen er sich gerade bewegte. Die anderen waren wie erwartet schon da, saßen verteilt auf den Sofas um den Couchtisch. Wataru begrüßte sie kurz alle, ließ sich dann auf den Platz neben Ruki fallen, der bis jetzt alleine auf dem kleineren Sofa gesessen hatte und den Barkeeper jetzt mit einem freundlichen Lächeln bedachte. Wie sehr Wataru dieses Lächeln doch liebte… liebte? Seine Gedanken gingen schon wieder in die absolut falsche Richtung, er durfte sich nicht in Ruki verlieben. Das würde nur in ziemlichen Schmerzen für ihn enden. Aber warum sah der Kleine heute auch wieder so unwiderstehlich aus, obwohl er wahrscheinlich auch einen Kartoffelsack tragen konnte und Wataru würde ihn immer noch attraktiv finden, einfach weil er wusste, wie verdammt erotisch der Jüngere nackt aussah. „Warum bist du eigentlich so spät?“, brachte Rukis sanfte Stimme ihn zurück in die Realität, bevor er gedanklich zu sehr in Erinnerungen an ihre gemeinsame Nacht abdriftete, was dem Älteren in letzter Zeit immer häufiger passierte. Aber vielleicht würde der Themenwechsel ihm jetzt helfen. „Yuki hatte vorhin angerufen. Ihr wisst schon der blonde Gitarrist aus meiner Band.“, fügte er gleich als Erklärung an, da ihn doch ziemlich verwirrte Gesichter ansahen, als er begann von Yuki zu erzählen. „Nun ja, wir haben von einem Indie-Label ein Angebot bekommen. Wir dürfen bei ihrem nächsten Instore-Event auftreten und wenn wir sie mit unserer Live-Performance genauso überzeugen können wie mit dem Demotape, dann haben wir gute Chancen auf einen Vertrag.“ Mit einem breiten Strahlen im Gesicht endete der Rothaarige seine Erzählung. Zwar bedeutete die Sache nicht, dass sie einen Vertrag sicher hatten, aber sie waren auf dem besten Weg und dieses Mal deutlich näher an einem Erfolg als alle Male zuvor. „Wow, das ist… Herzlichen Glückwunsch.“, fiel ihm auch gleich ein quietschender Ayame um den Hals und auch die anderen gratulierten dem Rothaarigen mehr als herzlich. Das war auch ein bisschen ungewohnt für den Ältesten, dass andere sich ehrlich für ihn freuten. „Und wann und wo ist euer Konzert, damit wir auch alle kommen können?“, fragte Riku nachdem sie alle ihre Glückwünsche abgegeben hatten. „Dienstagabend, Shibuya O-West.“ „Dienstag, so ein Scheiß.“ Genervt ließ Riku sich gegen die Sofalehne fallen. „Iku und ich haben Mittwoch ‘ne Zwischenprüfung und meine Tante ist gerade da, die lässt mich dann Dienstag nicht weg.“ Ikuma nickte nur zustimmend, um zu signalisieren, dass er auch nicht kommen konnte. Byou würde dann sicher bei dem Silberhaarigen zu Hause bleiben, da war Wataru sich sicher. „Sono und ich sind auch nicht da, wir sind ab Sonntag bis Mittwoch in Kyoto auf der Hochzeit meines Bruders.“, kam es von Ayame, der nicht sonderlich begeistert von dieser Tatsache klang. „Warum ist das Konzert auch nicht am Wochenende?“ „Kein Problem. Aber freut mich, dass ihr gekommen wärt. Ist ja klar, dass das mitten in der Woche ein bisschen blöd ist.“ Wataru hätte sich wirklich extrem gefreut, wenn irgendeiner der anderen gekommen wäre, aber damit gerechnet hatte er nicht. Eigentlich reichte ihm auch die Tatsache, dass sie gekommen wären, wenn sie denn Zeit hätten. „Hey, ich komme auf jeden Fall mit.“ Ruki klang fast etwas beleidigt, fühlte sich bei dem Gespräch gerade wohl ein wenig übergangen. Aber als Wataru ihm wieder seinen Blick zu wandte, setzte er sofort sein hübsches Lächeln auf. „Also wenn du willst.“, fügte er hinzu und der Barkeeper glaubte einen leichten Rotschimmer auf den Wangen des Jüngeren auszumachen. „Klar, ich hol dich Dienstag ab, dann brauchst du nicht mal Eintritt zahlen.“ Watarus Gefühlswelt fuhr gerade mal wieder Achterbahn. Wenn er ehrlich war, war Ruki der einzige bei dem es ihm wirklich enorm viel bedeutete, wenn er kam und allein die Tatsache, dass der Braunhaarige aus freien Stücken mit ging zu einer Veranstaltung von der wohl alle hier Anwesenden wussten, dass sie so gar nicht Rukis Fall war, nur um Wataru zu zusehen, bedeutete doch, dass der Kleinere ihn wirklich mögen musste. Zumindest würden sie es dann doch schaffen müssen, Freunde zu bleiben auch wenn Ruki alle seine alten Freunde wieder hatte und das war gerade das einzige, was der Rothaarige sich realistisch erhoffte. „Okay.“ Mit einem Grinsen sank der Braunhaarige wieder zurück in das Sofa und der Gesichtsausdruck Watarus unterschied sich gerade nicht viel von Rukis. Immerhin würde der Kleinere sich ihr Konzert ansehen und das war doch ein Grund dümmlich vor sich hin zu grinsen. „Wollen wir nachher eigentlich noch irgendwo hin gehen oder bleiben wir hier?“ „Wir können ja noch in die Stadt ins ‚Diamond‘.“, antwortete Ikuma mit fragendem Blick in die Runde. Soweit Wataru sich richtig erinnerte, war das der Club in dem er neulich mit Ruki gewesen war. Zwar war er davon nicht sonderlich begeistert gewesen, aber trotzdem kam ein zustimmendes Nicken von dem Rothaarigen. Solang Ruki mitkam, war es ihm egal wo sie hingingen. Der Rest war auch mehr oder weniger begeistert von Ikumas Idee gewesen und so fand Wataru sich um halb neun abends zusammen mit den anderen in dem gleichen Bonzen-Club wie letzte Woche wieder. Ein wenig unwohl fühlte er sich hier schon, hatte er schon letztes Mal, denn alles an diesem Nachtclub zeigte ihm doch wieder nur wie weit entfernt sein Leben doch von dem der anderen war. Schon allein die Getränkepreise ließen den Rothaarigen erschauern, war doch fast sein ganzes Geld für den Eintritt drauf gegangen. „Wataru… Wataru, hallo, ich hab gefragt, ob ich dir auch was zu trinken mitbringen soll.“, riss ihn Rukis Stimme aus seinen Gedanken. Der Braunhaarige stand vor ihm, hatte sich zu ihm nach unten gebeugt, sodass sich ihre Gesichter fast berührten. „Err… nein, danke, ich…“ „Keine Angst ich bezahl schon, also was mit Wodka wie immer?“ Der Barkeeper konnte nur überrascht nicken und bevor ihm überhaupt ein Wort über die Lippen gekommen war, war Ruki schon Richtung Bar verschwunden. Wataru wollte nicht so von dem anderen behandelt werden, es kratzte schon ein wenig an seinem Ego, dass er sich von dem Studenten aushalten lassen musste, weil er sich die Getränke nicht leisten konnte. Es zeigte ihm nur wieder, dass er nicht Rukis Liga war und das wollte er einfach nicht immer vor Augen haben. Es reichte ihm schon zu wissen, dass er nicht gut genug für den anderen war, er wollte es nicht auch noch andauernd so offensichtlich merken. „Das ist auch nicht so ganz deine Art von Club, ne.“ Mit einem leisen Seufzen nickte Wataru, blickte prüfend zu Sono. Soweit er von dessen Erzählungen wusste, war der Schwarzhaarige der einzige von den anderen, der ebenfalls nicht aus einer reichen Familie kam und von daher ziemlich viel arbeitete, um wenigstens etwas mit dem Lebensstil der anderen mithalten zu können. Damals als er den Rest noch nicht kannte und nur immer mitbekommen hatte, was für Anstrengungen Sono auf sich nahm mit den ganzen Nebenjobs, hatte er es noch kein bisschen verstanden, aber mittlerweile konnte er gut nachvollziehen, dass es dem Jüngeren unangenehm seien musste nicht dieselben finanziellen Möglichkeiten zu haben wie seine Freunde. Man wollte ja auch nicht immer alles von seinem Freund ausgegeben bekommen. „So da bin ich wieder.“, meldete Ruki sich freudig zurück, verteilte die mitgebrachten Gläser auf dem Tisch und ließ sich dann direkt neben Wataru nieder. Wobei sie jetzt wirklich so nah aneinander saßen, dass sich ihre Arme berührten und wieder verspürte der Rothaarige den Wunsch Ruki noch näher zu sein. Irgendwie musste er sich von diesem Gedanken ablenken, griff sein Glas und leerte es halb. „Bist du schlecht gelaunt?“ Ruki blickte ihn interessiert aber auch besorgt an. „Äh, nein alles okay.“ Wataru versuchte die Lüge mit einem Lächeln zu unterstützen. Eigentlich war er auch gar nicht schlecht drauf, zumindest war er es am Anfang des Abends nicht gewesen. Es war unglaublich wie schnell der kleine Braunhaarige ihn runterziehen konnte. Wobei es ja nicht an Ruki lag, ganz im Gegenteil der Barkeeper genoss jede Sekunde, die er mit dem Studenten verbringen konnte. Es war mehr das Wissen, dass sie nicht zusammen passten und er die Aufmerksamkeit des anderen unter normalen Umständen nie bekommen hätte und auch nie bekommen würde. „Hast du Lust zu tanzen, das lenkt ab?“ „Nein, besser nicht, ich bin ein bisschen müde“ Sicher würde Wataru nichts lieber als mit dem Jüngeren tanzen zu gehen, aber zu viel Körperkontakt konnte er momentan nicht mit sich vereinbaren, er würde sich nur wieder mehr Hoffnung machen und das wollte er nicht, er wollte diese seltsamen Gefühle vergessen und einfach mit Ruki befreundet sein. Denn wenn er ehrlich zu sich selber war und das war eine der wenigen Eigenschaften an sich, die er mochte, musste er sich eingestehen, dass er mittlerweile deutlich mehr als Freundschaft für den Jüngeren empfand. Dass der Braunhaarige von der Antwort nicht sonderlich begeistert war, war aber auch deutlich zu sehen, so wie sich die Mundwinkel des anderen gerade dem Boden annäherten. „Lass uns tanzen gehen, Sono will auch nicht.“, mischte Ayame, der auf dem Sofa gegenüber von Wataru saß, sich in ihr Gespräch ein und zu Watarus Überraschung oder eher Missfallen nickte Ruki zustimmend. Dass der Kleine ihn hier jetzt alleine sitzen ließ und sich einfach wen anders suchte, war nun auch nicht das, was der Rothaarige gewollt hatte. Okay, es war nur Ayame mit dem er tanzen ging, aber es regte Wataru trotzdem auf. * In Gedanken vertieft rührte Byou mit dem Strohhalm in seinem Cocktailglas, warf dabei immer wieder möglichst unauffällig Blicke zu Ikuma, der neben ihm saß und mit Riku herum alberte. Der Blonde konnte die sorgenvolle Stimme in sich, die ihm sagte, dass es dem Silberhaarigen nicht so gut ging, wie er tat, einfach nicht ausschalten. Nicht einmal heute Abend, wo sich doch eigentlich zusammen Spaß haben wollten. „Alles okay bei dir?“, riss ihn Sonos Stimme aus seinen Gedanken. Der Schwarzhaarige hatte wohl gerade nichts zu tun, da Ayame verschwunden zu sein schien. Aber Byou hatte nicht wirklich das Bedürfnis über seine Sorgen zu sprechen, er wollte die anderen nicht damit belasten. „Ja, alles klar, bin nur müde wegen dem Umzug.“ Byou quälte sich zu einem Lächeln, was aber nicht seine gewünschte Wirkung entfaltete, wobei es wohl einfach daran lag, dass er und Sono schon zu lange Freunde waren. Der Jüngere kannte ihn nun mal und ließ sich nicht so leicht von einem aufgesetzten Lächeln täuschen. „Du machst dir immer noch Sorgen wegen Ikuma richtig?“ Ein Nicken seitens des Älteren. „Wenn er das Gefühl hat reden zu müssen, wird er sicher als erstes zu dir kommen und bis dahin sei einfach für ihn da. Das ist alles, was du im Moment tun kannst und ich denke, du hilfst ihm damit auch am meisten.“ Byou nickte nur. Er wusste selber, dass er nichts von sich aus tun konnte in dieser Situation. Er musste abwarten, was Ikuma zu ließ und wann er ihn um Hilfe bitten würde. Trotzdem änderte das nichts daran, dass er sich Sorgen machte. Was wenn der Jüngere beschlossen hatte zu versuchen selbst damit zu Recht zu kommen? Wenn er nicht zu ihm kommen würde? Was, wenn der Kleine daran zerbrechen würde, ohne dass Byou es merkte? Wieder warf er einen kurzen Blick zu seinem Freund, der immer noch herzlich lachte. Ob dieses Lachen wirklich ehrlich war oder spielte der Silberhaarige ihnen nur etwas vor? „Du solltest wirklich damit aufhören, Byou. Du hilfst Ikuma sicher nicht, wenn du ihn mit deiner Art immer wieder daran erinnerst, was passiert ist.“ Wieder hatte Sono recht, aber Byou konnte nicht anders. Er wollte einfach irgendwas für seinen Freund tun, weil er damals nicht da gewesen war. „Schatz, holst du mir noch was zu trinken?“, unterbrach dieses Mal Ikumas freudige Stimme seine Gedanken. „Ich geh solange auf Toilette.“ Byou nickte nur zur Antwort, erwiderte den kurzen Kuss, den der andere ihm gab, bevor er sich auf den Weg zur Bar machte. Dabei ertappte er sich immer wieder, wie er darüber nachdachte, wie viel der Silberhaarige schon getrunken hatte. Natürlich wusste er, dass es albern war, zu glauben, Ikuma könnte das Geschehene versuchen im Alkohol zu ertränken, trotzdem kreiste dieser Gedanke gerade durch seinen Kopf. „Ikuma braucht aber lange.“, murmelte der Blonde vor sich hin. Er saß jetzt schon seit einigen Minuten wieder an dem Tisch und da er eine gefühlte Ewigkeit an der Bar hatte anstehen müssen, hatte er eigentlich gedacht, der Silberhaarige wäre schon wieder zurück. „Vielleicht ist es einfach voll, er wird schon wieder kommen. Solange ist er jetzt auch noch nicht weg.“, versuchte Sono beruhigend auf ihn einzureden, aber das half Byou gerade gar nicht. Er hatte ein ganz seltsames Gefühl im Magen und mit Rationalität würde man dem nicht entgegen wirken können. Er musste nachsehen gehen und sich vergewissern, dass es Ikuma gut ging. „Ich geh nach ihm gucken.“, meinte er nur kurz, erhob sich und eilte Richtung Toiletten, betrat den hellerleuchteten Raum und sah sich um. Seinen Freund konnte er jedoch nirgends entdecken. „Ikuma? Bist du hier?“ Eine Weile kam keine Antwort, dann war eine leise Stimme aus einer der Kabinen zu hören. „Byou?“ Schnell hatte der Blonde die Tür geöffnet hinter der er die Stimme vermutete und was er dort fand, versetzte ihm einen erneuten Stich ins Herz. Ikuma hockte zusammen gekauert auf dem Toilettensitz, hatte vom Weinen ganz offensichtlich geschwollene Augen. „Was…“ „Ich hab so eine Angst, Byou.“, murmelte der Kleinere vor sich hin. Der Anblick wie er dabei auf dem Sitz leicht vor und zurück wippte, hatte etwas unglaublich Verstörendes und gerade hasste Byou sich dafür Ikuma hier her gebracht zu haben. Sicher erinnerte ihn der Club an seine Vergewaltigung, immerhin war es direkt neben einem solchen passiert, dann noch die vielen fremden Menschen… „Ich will nach Hause.“ Ohne weiter darüber nach zudenken, schlang der Ältere augenblicklich seine Arme um seinen verängstigten Freund, zog ihn eng an sich und redete beruhigend auf ihn ein, während er dabei so gut wie möglich versuchte, den Silberhaarigen aufzurichten und aus dem Club zu führen. Er hatte schon den ganzen Abend gewusst, dass etwas nicht stimmte, aber auf diese Art der Bestätigung hatte er verzichten können. Denn so fertig wie der Kleine gerade wirkte, hatte Byou ihn noch nie gesehen und das zerriss ihn innerlich. Vor allem da er sich im Moment so hilflos vorkam, er wusste nicht, was er tun konnte, um dem andere zu helfen, außer ihn nach Hause zu bringen. Der Jüngere lag zitternd in den Armen des Blonden, wimmerte leise und wirkte gerade nicht so, als ob er überhaupt geistig anwesend war. „Iku… Iku, shh, ich bin da. Es wird alles wieder gut.“ Wie gerne würde er das doch selber glauben, wie sehr wünschte er sich doch einfach, dass das Realität wäre. tbc ------------------------------------------------------------------------------------------- so, das wars, letzte Woche hatte ich keine Zeit zum Updaten, war bei Diru und auf Geburtstag, bin nämlich wieder zu Hause und da hab ich doch deutlich mehr Beschäftigugn als bei meinen Eltern... ehrlich gesagt, hab ich zu dem Kapitel nicht viel zu sagen, ich will ja nichts vorweg nehmen^-^ auf jeden Fall bin ich mittlerweile bei Kapitel 14, wobei ich nur die Teile mit Ruki und Wataru geschrieben habe, aber was ich damit sagen wollte, die FF nähert sich dem Ende. Es werden wohl so 15 bis 16 Kapitel plus Epilog(den hab ich sogar schon, also das Ende steht jetzt ultimativ fest^-^) @Toffelchan: Ja interessante Wunschliste, mal sehen was davon so erfüllt werden kann^-^ also Byou und Ruki sind wohl noch eine Weile nicht so gut aufeinander zu sprechen, so wie ich das hier sehe @Lucel: Ja der Haken kommt, das hast du schon richtig erkannt^-^... und Wataru und Ruki, man kann gespannt sein... und ich verspreche es kommt nach was zu Saga und Riku, also so lass ich Saga sicher nicht davon kommen @klene-Nachtelfe: Ja, es ging bergauf, aber ja du kannst gespannt sein, denn da sich die FF ja dem Ende neigt, wirst du bald erfahren, was so alles mit denen ist^-^ @_Shin-chan_: Mann, bei mir gibt es doch immer Drama^-^ aber du weißt ja schon, wie sich das entwickelt und ja ein bisschen halt ich die Spannung in Bezug auf Ruki und Byou noch... @-ladylike-: oh, wenn du dir jetzt schon das Brett wünschtxDDD... naja auf jeden Fall geht es interessant mit den beiden weiter... 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