Blutrausch von Amazone_Elenya (Kinder der Nacht) ================================================================================ Kapitel 1: Begnung im Stadtpark ------------------------------- Erst am frühen Abend, als die Sonne schon unterging und den Himmel leicht rot färbte, hatte Kala heute Feierabend. Dass die Sonne sich früher schlafen legte, auch wenn es grade mal 18.30Uhr waren, lag daran, dass es bereits Mitte Herbst war. Aufgrund dessen, dass sie mal wieder Überstunden verrichten musste, hatte sie erst zu so später Stunde frei und kam dem entsprechend spät nach Hause. Als sie in ihrer Wohnung angekommen war, machte sich die Blonde direkt auf den Weg ins Bad. Es war ein anstrengender Arbeitstag gewesen und sie konnte eine heiße Dusche gut gebrauchen. Kaum war sie im Bad angekommen, schlüpfte sie aus ihrer Arbeitskleidung, warf diese in die Wäsche und stieg unter die Brause. Als Werwölfin musste sie darauf achten, dass sie sich regelmäßig und gründlich wusch, egal ob sie nun gearbeitet hatte oder nicht, denn durch das regelmäßige und gründliche Säubern milderte sie ihren, für Werwölfe typischen starken Eigengeruch, welcher, wenn er zu stark ausgeprägt war, sie unter Umständen bei der Jagd behinderte. Auf diese musste sie auch bald gehen, denn sie hatte den ganzen Tag noch nichts zu sich genommen, wodurch sich ihr Magen lautstark meldete und im Haus hatte sie nicht ein einziges Stück Fleisch. Das Einzige, was ihren Kühlschrank mit seiner Anwesenheit beglückte, war ein Joghurt. Bananengeschmack, aber das konnte keine ausgewachsene Werwölfin satt machen. Es reichte einfach nicht. Nachdem die blonde Werwölfin sich gründlich gewaschen, abgetrocknet und auch angezogen hatte, verließ sie ihre Wohnung und machte sich auf in Richtung Stadtpark. Dort wollte sie jagen und ihr nächstes Opfer suchen... Es war bereits die Sonne untergegangen, als Elenas Wecker klingelte und sie somit aus den Federn warf. Gähnend räkelte sie sich und stand kurz darauf auf. Da sie ihren Wecker immer passend einstellte, konnte sie ohne Bedenken die Rollläden aufziehen und dem Mondschein entgegen lächeln. Da sie eine Vampirin war, wäre es von fatalen folgen für sie gewesen, wäre die Sonne noch am Himmel und hätte sie auch nur mit einem einzigen Lichtstrahl erwischt. Leise seufzte die Vampirin, ging zu ihrem schwarzen Kleiderschrank, holte dort eine Jeans, sowie ein Top samt Unterwäsche heraus und zog sich an. Sie hatte Hunger, regelrechten Blutdurst, das spürte sie deutlich. Sie musste raus und sich etwas 'essbares' suchen. Kaum hatte sie ihre Wohnung verlassen, machte sie sich auf den Weg in den Stadtpark. Da dieser Abends immer gut besucht war, insbesondere Freitag nachts, so wie heute, würde sie dort wohl bald auf ihre Kosten kommen. Denn es gab immer wieder mal die ein oder andere verlorene Seele, die sich auf den Heimweg oder auf den Weg in den nächstbesten Club befand. Allein bei der Vorstellung bald ihre spitzen Eckzähne in den Hals ihres nächsten Opfers zu schlagen und dieses bis auf den letzten Tropfen Blut auszusaugen, leckte sie sich leicht und doch lustvoll, gierig über die Lippen. Sie schmeckte förmlich das Blut schon auf der Zunge. Doch musste sie noch warten, bis sich eine günstige Gelegenheit bot und so setzte sie sich auf eine der Parkbänke, beobachtete ihre Umgebung genauestens. Innerlich fragte sich die Schwarzhaarige, ob sie auch an Blut käme, wenn sie mal nicht offensiv auf ihre potenziellen Opfer zu ging, sondern einfach mal abwarten würde. Vielleicht sollte sie dies diese Nacht mal austesten. Leise gähnte die junge Vampirin, als sich sogar nach mehreren Augenblicken des Wartens noch niemand auf sie zu bewegt hatte und so stand sie auf. Ihr Hunger wuchs von Minute zu Minute und so langsam wurde sie ungeduldig. Sie brauchte Blut. Ruhigen Schrittes folgte sie dem Hauptweg des Stadtparkes und beobachtet die Menschen, die ihr entgegen kamen, als ihr Blick auf eine blonde, junge Frau fiel, die scheinbar etwas suchte, da diese recht orientierungslos drein blickte. Das perfekte Mahl für sie, grinste die Blutsaugerin in sich hinein und ging geradewegs auf ihr potenzielles Opfer zu. „Guten Abend. Kann ich dir vielleicht helfen?“, sprach Elena die Blondine an und sah ihr in die Augen, als diese sich zu ihr wandte. „Nein....nein...ich denke nicht. Wie kommst du darauf...?“, erklang es leicht irritiert aus dem Mund der Blonden, welche die Schwarzhaarige fragend ansah. Dass es sich bei ihrem 'potenziellem Opfer' um eine Werwölfin handelte, ahnte die Vampirin nicht. Sie bemerkte zwar, das an der Fremden etwas anders war, aber was es war, vermochte sie nicht zu definieren. Genauso wenig ahnte sie, dass die ihr gegenüber wusste, dass eine Vampirin sie angesprochen hatte. Ja, kein Zweifel, dachte sich Kala, als sie die Schwarzhaarige leicht und unauffällig musterte, welche sie angesprochen hatte. Ihr Nase täuschte sich nie und sie identifizierte den Geruch, welcher die Fremde ausströmte, als den eines Vampirs. Die junge Werwölfin hatte, als sie noch in dem Rudel gelebt hatte, in dem sie aufgewachsen war, es schon öfters mit Vampiren zu tun gehabt, auch wenn diese Zusammentreffen alles andere als friedlich verlaufen waren. Da die meisten Vampire sowie Werwölfe sich immer und immer wieder an die alten Fehden zwischen den Rassen aufhielten und auch die jüngere Generation, welche im Grunde nichts mehr mit dem Krieg zu tun hatte, geschweige denn wusste, wieso dieser überhaupt erst ausgebrochen war, mit in die Streitigkeiten, Schlachten hineinzogen. Doch war Kala keineswegs einer der Werwölfe, welche blind auf jeden Vampir losgingen, nur, weil sie als 'Feind' galten. Um genau zu sein, hasste sie es, wenn man sie für solch einen hielt, da sie die Auffassung vertrat, dass ihre Feinde nur die sind, die sie auch angriffen, aber das Verstand kaum jemand. Sowohl bei den Vampiren, als auch bei ihrer eigenen Art. Dass die Vampirin aber eine Werwölfin ansprach, verwunderte Kala und belustigte sie zudem. Es war ein seltsamer Augenblick, in dem sie einander gegenüber standen und sich anfänglich unterhielten. Wahrscheinlich heilt die Schwarzhaarige sie für ihr potenzielles nächstes Opfer. Doch da musste sie die ihr gegenüber früher oder später enttäuschen. Sie wird es nicht zu lassen, dass die Schwarzhaarige sie biss, denn das käme nicht gut. Weder ihr noch der anderen. Sie beide würden dann ganz schnell in Lebensgefahr schweben, da ein Biss der jeweiligen anderen Art sich wie Gift auf den anderen auswirkte. Doch wurden ihre Gedankengänge unterbrochen, als die junge Frau erneut das Wort erhob: „Du sahst so aus, als würdest du etwas suchen, deswegen frage ich“, sprach sie ruhig und sah Kala an. „Nein, ich suche nichts“, lächelte sie und erwiderte den Blick der anderen, „ich habe einfach nur die Nachtluft genossen und mich ein wenig umgesehen... Wollen wir vielleicht ein Stück gemeinsam gehen?“, kam es nun fragend aus der Kehle der jungen Werwölfin und deutete ihr mit einer Handbewegung mit ihr mitzugehen. Kala hatte beschlossen erstmal abzuwarten und ihre wahre Gestalt der Vampirin gegenüber nicht preiszugeben. Vorerst. Denn wenn sie mit ihrer Vermutung richtig lag, würde die Schwarzhaarige bald versuchen sie zu beißen, aber soweit würde die Wölfin es nicht kommen lassen. Sie wird es zu verhindern wissen, wenn die Vampirin versuchen sollte, ihr auch nur einen Touch zu nahe zu kommen. Andererseits fragte sie sich, wie diese wohl reagieren wird, sobald Kala ihr offenbarte, dass sie eine Werwölfin ist. „Wollen wir da lang?“, fragte die junge Vampirin und deutete auf eine Abzweigung des Hauptweges, welche sie in einen abgelegeneren Part des Parks führen würde. Dort würde sie ungestört und in aller Seelenruhe über die Blonde herfallen und sich an ihrem Blut laben. Nur hoffte sie, dass die Blonde ihr auch zustimmen und nicht misstrauisch oder der gleichen werden würde. Doch wider Erwarten, stimmte die ihr gegenüber zu und gemeinsam schlugen sie den wesentlich ruhigeren und leicht dunkleren Weg ein. „Ich habe dich noch gar nicht nach deinem Namen gefragt. Ich bin Elena“, sprach die Schwarzhaarige ruhig und sah die Blonde leicht lächelnd an. Ein freundliches Lächeln hielt ihre Tarnung eh und je. Dass es ihr dieses Mal nichts nützen würde, ahnte die Schwarzhaarige in keinster Weiße. „Schöner Name. Ich heiße Kala“, bekam sie zur Antwort, wobei auch die Blonde leicht lächelte. Lächelnd nickte Elena und musterte die ihr gegenüber leicht. Sie sah gut aus und hätte sie nicht solch einen Hunger, würde sie garantiert nicht 'nein' zu einem Techtelmechtel mit der Blondine sagen. Doch dazu würde es nicht kommen, denn kaum hatte sie den Namen der blonden Frau erfahren, so drückte sie eben diese gegen den nächstbesten Baum, fauchte sie leise an. Die blonde Werwölfin, die mit der schnellen Aktion seitens der Vampirin nicht gerechnet hatte, erschrak kurzzeitig und sah diese auch so an. Sie war sich sicher, dass wenn sie sie jetzt nicht aufhalten würde, würde sie beide in eine gefährliche Situation stürzen. „Ich an deiner Stelle, würde mich nicht beißen....“, kam leise knurrend aus ihrer Kehle und Kala sah der Vampirin fest in die Augen, welche sie aber irritiert und fragend ansahen. Doch, ehe die Schwarzhaarige etwas sagen konnte, ergriff die Werwölfin erneut das Wort: „Es würde nicht nur mein Todesurteil, sondern auch deines Bedeuten, wenn du mein Blut trinkst...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)