Wolframs Lächeln von Seremia (und wie Yuri es lieben lernte) ================================================================================ Kapitel 3: Der verlorene Kampf ------------------------------ Ich laufe in mein Zimmer für Freizeit und Kultur. Beim Eintreten kommt mir ein gemischter Geruch von Holz, alten Werkzeugen und Farben und Stoffen entgegen. Der Geruch meiner langen Vergangenheit. Ich war schon seid einer Ewigkeit nicht mehr darin, ich kann kaum noch glauben, dass ich so viele Kunstwerke geschaffen habe. Ah, meine Weichsteinskulpturen. Und in der Ecke meines Zimmers kann ich meine alten Bilder sehen. Auf den Rahmen der Bilder liegt so viel Staub...kam denn niemand hier rein, um den Raum zu säubern? Oh, da ist ja mein Bild von Onkel Valdlana, der Gute. Ich frage mich, wie es ihm wohl geht. Wie alt sind die Bilder bereits, zwanzig oder schon dreißig Jahre? Ich weiß es nicht mehr. Wenn ich mir die Bilder so ansehe kann ich immer wieder nur sagen wie unordinär sie doch sind im Gegensatz zu meinem Expressionismus wahrer Kunst von heute. Tse, und trotz dieser einzigartigen Schönheit gibt es immer noch Leute, die das einfach nicht zu schätzen wissen, wie ein gewisser... Nein. Ich möchte nicht an ihn denken. Ich laufe in die andere Ecke meines Kulturzimmers und streiche auch dort über die mit Staub überzogenen Instrumente. Dieser Raum hört sich so leer an, obwohl er voll gestellt ist mit Bildern und Skulpturen. In meiner endlosen Freizeit habe ich sie alle gemeistert. Es ist ein Wunder, dass es für so viele Instrumente Platz gibt in diesem Zimmer. Über Klarinette, Querflöte, Xylophon, Gitarre, Klavier und Orgel bis hin zu Posaune, Cello und Geige sind sie alle an der geschmückten hölzernen Wand aufgereiht. Beim Vorbeilaufen höre ich in dem Schall meiner Schritte alle Stücke, die ich mit ihnen gespielt habe. Es hängen so viele Erinnerungen daran und trotzdem auch keine, weil sie es kaum wert sind erinnert zu werden. Wie auch? Ich übte immer abgelegen, nur die Melodien meiner Spiele erfüllten diesen Raum mit etwas mehr als nur mir und dem Instrument, auf dem ich zu dieser Zeit spielte. Mein Talent wurde von den anderen, hauptsächlich von meinem anderen Onkel, Stoffel, in Ballsaale und anderen Veranstaltungen zur Schau gestellt. Vermutlich für die Steigerung seiner Reputation als amtierender König damals. Das war wohl das Einzige, wofür mein Können gut war. In diesem Schloss wiederholte sich das Selbe immer wieder, es ist selten etwas Außergewöhnliches geschehen. Es fällt mir erst auf, wenn ich darüber nachdenke. Mein ganzes langes Leben entpuppt sich auf einmal als monoton und unbedeutend... Seitdem du darin vorgekommen bist. Du hast alles geändert. Mich geändert. Als mein Finger das letzte Instrument streicht, bleibe ich stehen. Es ist ein Geschenk meiner Mutter gewesen. Eine weiße Geige. Jetzt, wo ich sie so seid langem wieder vor mir sehe, erkenne ich wie schön sie doch ist. Ich hebe sie auf und spüre das Gefühl, das ich hatte, als ich sie zum ersten Mal spielte. Ihr Klang war damals schrill und ungeschliffen. Wie eine raue Oberfläche, die es zu bearbeiten galt feilte ich an meiner Technik um ihr Spiel fließen zu lassen. Für mich war dieses Instrument das, was man „zeitaufwendig“ nennt, wenn ich es als so was empfinden könnte. Ob ich noch in Form bin? Ich laufe mit dem Griffbrett der Geige in meiner Hand durch eine Doppeltür zum darauf folgenden, leer gestellten Raum. Er ist etwas kleiner als mein Kulturzimmer davor und führt direkt an die Außenseite des Schlosses. Als ich eintrat, spüre ich die Wärme der morgendlichen Sonnenstrahlen, die durch die großen Fenster hinein scheint. Es erhellt den ganzen Raum und lässt den wirbelnden Staub aussehen, als sei es eine Art Lichtnebel, der alles erfüllt. Die lackierten Dielen des Bodens geben ein wenig nach als ich über sie laufe. Die hölzerne Stütze der Geige unter mein Kinn gelegt, schließe ich die Augen und streiche vorsichtig eine Saite an. Sie hat einen wundervollen Klang. Ich lasse mich von diesem angenehmen Gefühl der sanften Sonne in meinem Gesicht und der Ruhe leiten und streiche weitere Saiten an. Der Klangkörper kitzelt leicht mit der Vibration der Töne, wie die Strahlen der Sonne auf meiner Haut. Meine Finger bewegen sich dabei automatisch über die verschiedenen Höhen und Tiefen und mit der Zeit verfalle ich dem Klang und Gefühl der Geige, als sei sie es, die mich leitete. Ich übte erstmals eine ganze Weile mit ihr, hier und da altbekannte Stücke, die in meinem Kopf kreisen. Ich vergesse in dem Spiel alles um mich herum und gebe mich dem ihm vollkommen hin. Dabei kreisen Unmengen von Gedanken durch meinen Kopf, die mich wie ein Strudel verschlingen zu drohen. Zu Anfang waren die Streichzüge, die ich spiele sanft und langsam, doch mit den Gedanken bekommen sie einen dunklen Unterton, eine unharmonische Note hinzugefügt. Die Wechsel meines Bogens über die Saiten fließen in meine Bewegungen, mein Gefühl verleitet mich zu einer kraftvollen und dennoch leicht düsteren Melodie. Ich muss an ihn denken. Warum hätte es nicht so bleiben können, wie es war? Mein Leben wäre weiter gegangen, so wie ich es bis jetzt immer geführt habe. Mit mir und dem vereinnahmenden Gefühl des Spiels dieser Instrumente in meiner Freizeit, mit den prunkvollen Bällen und dem Training mit Schwert und Maryoku, mit meiner Kunst und all den anderen adligen Beschäftigungen. Mich von diesem Träumen ungeborener Wünsche vollkommen verschlingen lassen und mich still mit dem zufrieden geben, was nicht ist. Das war mein Leben, und ich gab mich bis jetzt immer damit zufrieden. Nicht zu erfahren, dass es immer schöner kommen kann. Ich hätte auf all das verzichten können, wenn ich nicht wüsste, dass ein solches Gefühl kommen könnte. Dass er kommen konnte. Als meine Gedanken immer weiter um dich kreisen, fühle ich in mir eine Art Wut aufkommen, ein kribbelndes Gefühl von Feuer in meiner Bauchgegend, das mit dem Spiel nur weiter entflammt. Immer schneller werden die Wechsel, immer furioser, immer lauter lasse ich das hölzerne Gehäuse an meinem Kinn erklingen, als schreie es das ungeschriebene Stück, welches ich vor meinem inneren Auge sehe. Ich hätte gut auf dich verzichten können!! Auf dich und deine tollpatschige, treudoofe und überfürsorgliche Art! Ein so naiver und weichwaschiger König wie du schafft es niemals, den Weltfrieden der Dämonenwelt herzustellen, wenn er bis jetzt in seiner eigenen nur Frieden gewohnt ist! Was weißt du schon davon, was es heißt ein Urteil zu fällen, wenn du den Krieg noch nie erlebt hast? Zu sehen und zu fühlen, was es bedeutet um etwas zu kämpfen! Wie kannst du dich einer Welt vollkommen hingeben, wenn du sie nur als zweitrangig bezeichnest? Wir sind nur ein Teil deines Spiels, wir, als Teil eines aufregenden Abenteuers, das du abbrechen kannst, wie und wann es dir gefällt! Wir sind dir nichts wert! Ich bin dir nichts wert... Warum bist du wieder aufgetaucht? Was willst du mir damit sagen? Wie konntest du überhaupt daran denken, alles aufzugeben, was du hier aufgebaut hast, jeden verlassen, der eine Verbindung mit dir eingegangen ist? Wie konntest du...einfach alles so rücksichtslos übergehen? Mein Bogen schlägt auf die Saiten, der Klang wird abgebrochen und wieder neu angesetzt, das furiose Spiel scheint aus den Fugen geraten zu wollen, doch alle Gefühle, die aus mir auszubrechen drohen, schwemmen mit jedem Streichen Stück für Stück davon und ebben schließlich ab. Ich höre auf zu spielen. Wer bin ich zu denken, dass es jemanden geben könnte, mit dem man einen Weg läuft, mit dem man dieses Abenteuer zusammen durchsteht, mit dem man zusammen sein kann und dieses Leben teilt...Dass er genauso fühlt wie ich. Ich halte meine Augen zugekniffen und spüre in mich hinein. Es ist eine eigenartige Mischung von Gefühlen in mir, doch was genau es ist kann ich so nicht mehr ausmachen. Ich spiele bereits seit einigen Stunden, doch dieses Lied, welches ich eben gespielt habe war so vollständig und ohne irgendwelche Fehler. Als sei es ein geschriebenes Stück auf den Blättern meines Gedächtnisses, welches ich zum tausendsten Male spielte. Es fühlt sich an, als steckte in jeder Bewegung ein Teil von mir. Wie ein zerfetzter Brief fügten sich die Teile zu einer Nachricht zusammen, die mir in diesem Lied zu sagen scheinen: Vergiss ihn. Bei dem Gedanken fühle ich ein Stechen im Bauch. Pah! Als ob ich es nicht bereits gewohnt bin, alleine gelassen zu werden! Ich komme sehr gut auch ohne dich zurecht! Wer braucht schon einen Weichei wie dich? Wolfram... Kann ich ihn sagen hören. Meinen Namen. Er sagte ihn oft, aber nie dann, wenn ich es wirklich hören wollte. Dabei habe ich seinen Blick im Kopf. Mit seinen tiefen und schönen schwarzen Augen blickt er besorgt zu mir. Es ist als sei er hier... Wolfram, das war...unglaublich! Es ist als käme es aus diesem Raum und... Ich drehe mich ruckartig zur Seite, zur Doppeltür, wo er stand. Ich kann es nicht fassen. Wie lange schon stand er an der Tür? Ich habe ihn nicht hereinkommen hören! „Was...Yuri? Wie bist du hier hergekommen?“ Meine Stimme klingt viel überraschter, als ich sie klingen lassen wollte. Ich könnte platzen vor Wut, wenn ich es im Moment fühlen könnte. „Eeehm, ehe, na ja...“ Er blickt langsam zu Boden und kratzt sich wieder an seinem Hinterkopf. Wohl seine Lieblingsangewohnheit, wenn er sich eingeschüchtert fühlt. Der fühlt sich doch bei jeder Kleinigkeit, die ich ihm sage, eingeschüchtert, so ein Weichei. „Ich habe vom Flur aus ein lautes Geigenspiel gehört und wollte nachsehen, wer da war und ja, trat dann ein. Sind...die ganzen Sachen da vor diesem Zimmer Werke von dir?“ So ein Idiot, fragt auch noch nach. Vor der Tür ist eine Aufschrift „Wolframs Freizeit- und Kulturzimmer. Betreten ohne Erlaubnis verboten!“. Klar ist das meins! Und da steht doch groß dran, dass es niemand betreten darf! Nun, es ist in Dämonenschrift geschrieben... Trotzdem! Ich möchte ihn am liebsten anschreien und ihn verscheuchen. Er denkt wohl, er kann bei jedem tun und lassen, was er will und alles mit einem Lächeln entschuldigen, wie? Meint, er könne noch in jeder meiner Privatangelegenheiten schnüffeln als sei er mein Verlobter! Ich fühle einen Kloß im Hals, schlucke ihn aber runter. Ich will, dass er geht. Doch ich finde keine Stärke mehr, keine Wut mehr, die ich ihm entgegenschleudern könnte um ihn von mir abzulenken. Zum ersten Mal fühle ich mich durch ihn eingeengt und verletzlich. Was ist mit meiner lautstarken Überzeugung geworden, die ich sonst immer rauslassen konnte? Ich muss etwas sagen, er soll nichts merken. „Dies ist eines der abgelegensten Teile des Schlosses, niemand betritt diese ohne etwas von hier zu wollen. Also, was willst du?“ Das klang auch für meine Verhältnisse sehr feindselig und kalt. Gut! Und nun ein langer, böser Blick und er wird nicht bleiben wollen. Er wird sich wie sonst mit einer höflichen Geste entschuldigen, vielleicht auch wieder nervös lachen und gehen. Er bleibt noch an der Tür stehen und schaut mich mich großen Augen an, sein Mund leicht offen, als würde er etwas sagen wollen. Seine Augen wandern zu Boden und er schließt sie wieder, Fäuste zusammengeballt. Er wird sich gleich wieder im Yuri-Stil davonmachen, da bin ich mir sicher. Gekonnt mit Worten ablenken, dumm lachen und weglaufen. Ich lege meine Geige an einen der Pfeiler neben mich und lasse die dort anlehnen. Ich warte auf die gewohnte Reaktion und verschränke nun meine Arme. Warum geht er nicht? Doch anstatt wieder beschämt wegzugucken, richtet er sich auf und geht ganz durch die Tür, hinter der er nur reingeschaut hat und schließt sie hinter sich. Dieser Blick ist entschlossen und stark, wie ich ihn selten zu Gesicht bekomme. Besonders in einer Situation, die uns beide betrifft. „Ich möchte mit dir reden.“ Er möchte mit MIR reden? Tse! Ich wette, es hat ihn jemand gezwungen mir entgegenzukommen. Er fürchtet sich doch vor mir, dieser Waschlappen. Heh, ein neues Wort, das ich ihn bei seiner Unachtsamkeit an den Kopf werfen kann! Er schaut mich immer noch direkt an, den Blickkontakt kein bisschen schwankend. Er meint es wohl ernst. „Und über was?“ Verdammt! Wieder verfehle ich den schnippigen Unterton und muss mich wohl etwas eingeschüchtert angehört haben. Ich kann mir denken, was es ist. Und ich will es nicht ansprechen. „Was du vor einigen Monaten zu mir gesagt hast...ich will den Grund wissen. Weshalb hast du die Verlobung aufgelöst?“ Dass er das so schamlos sagen kann... „Ich habe es dir doch bereits gesagt. Ich werde dich nicht mehr mit meiner ständigen Anwesenheit belästigen. Ich gebe dich frei, damit du diejenige finden kannst, die zu dir passt.“ Damit du ein Mädchen an deiner Seite hast, dass du dir immer so sehr wünschst. Du willst ja keinen Jungen. „Aber...warum auf einmal?“ „Was meinst du mit, warum auf einmal? Es war bereits zwei Jahre her, seitdem du den Antrag gemacht hast. Ist es nicht an der Zeit einzusehen, dass es keinen Sinn mehr macht?“ Zu warten, zu hoffen, zu wünschen, dass es anders kommen kann, als es ist. Zu wissen, wie wir stehen und wer ich für dich bin... Ich fühle, wie sich meine Schultern aufrichten, weniger aus Wut, sondern mehr aus Bedrängnis. Ich möchte mich verstecken, ich will nicht, dass er mich so sieht, denn ich merke, dass ich an Überzeugung verliere. Egal was kommt, ich muss stark bleiben. „Für mich hatte es einen Sinn. Gut, anfänglich war es ein Versehen, aber danach hatte es eine Art Verbindung geschaffen. So an sich hättest du mich wohl nicht ganz gemocht, denke ich...Du warst ja nicht sehr von mir überzeugt als neuer Dämonenkönig. Und als ich es dann gemacht habe, hat sich das Verhältnis gebessert, wir sind eigentlich ganz gute Freunde geworden. Ich habe darüber nachgedacht und fand es ganz in Ordnung wie es ist und habe deshalb nicht versucht irgendwas daran zu ändern. Aber ich...“ Er schaut wieder zu Boden und sieht etwas angestrengt aus. Wird er leicht rot im Gesicht? „...ich habe nicht gefragt, wie es dir dabei geht und wie du zu dieser Sache stehst. Ich habe deine Gefühle missachtet und möchte mich dafür aufrichtig entschuldigen.“ Er macht eine tiefe Verbeugung, in seiner Welt ist das wohl eine Geste der Reue oder der Entschuldigung. Wie kann er nur...Wie kann er nur genau das sagen, was ich hören will? Es ist genau das, was mir die ganze Zeit zu schaffen machte. Ob er sich überhaupt bewusst war, was er tat, was er sagte, oder wie er mich fühlen ließ? Doch jetzt weiß ich es, wie ich ahnte. Er hatte keine Ahnung. Genauso wenig wie er Ahnung von mir hat. Oder von dem, was ich denke. Der Kloß im Hals kriecht wieder aus der Magengegend hervor. Bleib stark, bleib stark! Ich muss...etwas tun, etwas sagen, schnell! „Und das war alles? Deshalb musstest du in meine Privatsphäre eindringen und dich für so etwas Nichtiges entschuldigen? War ja nichts anderes von einem Weichei zu erwarten!“ Ich laufe auf ihn zu. Er steht vor der Doppeltür und leider vor dem einzigen Ausgang dieses Raumes. Einen Schritt nach den anderen setzen, die Körperhaltung gerade halten, einen entschlossenen kalten Blick aufsetzen und nur nicht nachgeben. Er sieht mich verwundert an, erschrocken und fast...verletzt könnte man meinen. Als erwarte er etwas, etwas was ich noch sagen oder tun möchte. Oder er begreift das alles noch nicht so ganz, wäre ja nicht das erste Mal. Ich öffne die Tür neben ihn, den Blick von Anfang an nicht von der Türklinke weichend und verlasse den Raum. Mir ist egal was er jetzt denkt, das ist es ihm ja auch was meine Gedanken betrifft. Also warum sollte ich mich noch darum kümmern? Mit jedem Schritt und der größeren Entfernung zwischen uns steigt diese innere Anspannung, das Gefühl wird immer unerträglicher. Jeden Fuß, den ich aufsetze und hochhebe fühlt sich an, als sei er auf einmal wie aus Blei, selbst meine Arme kann ich kaum aufrecht halten. Meine Haltung sackt immer weiter in sich zusammen, ohne dass ich es kontrollieren kann. Ich kann jetzt nicht nachgeben, nicht im Flur... Nach einiger Zeit des Laufens erreiche ich mein Zimmer, meine rettende Zuflucht. Ich schließe die Tür langsam hinter mich und drehe das Schloss um. Als ich das Klicken höre gaben meine Beine sofort nach und ich rutsche an der Tür zu Boden. Ich versuche noch mit meinen Händen oben zu bleiben und krallte mich in die Tür fest, versuche stark zu bleiben, doch vergeblich. Ich muss weinen. Ich kann nichts dagegen tun, auch wenn ich wollte. Die Tränen tropfen auf meine Knie und ich fühle mich in diesem Moment so erbärmlich wie nie zuvor. Ich will nicht weinen! Ich bin kein Weichei wie du! Ich versuche mit meinen Händen meine Augen zu verdecken und damit meine Tränen zu verstecken, doch als ich vollends zusammen sacke und zu Boden sinke, kommt ein leises Schluchzen hervor. Ich muss mich gerade anhören wie ein Baby. Aber ich will nichts mehr bekämpfen, ich will nur, dass dieses bedrückende Gefühl aufhört und lasse alles aus mir heraus fließen. Es fühlt sich befreiend an. Ich habe es seid so langer Zeit nicht mehr getan. Ich habe immer dagegen angekämpft, bin aufrecht gestanden und verkraftete alles. Doch jetzt gebe ich auf. Ich möchte nicht mehr kämpfen, auch nicht mehr um dich. Dämonenstolz hin oder her, irgendwann muss auch ich einsehen, wann ich verloren habe. Bei dem Gedanken fühle ich mich nur noch niedergeschlagener. Ich möchte nicht glauben, nicht mehr kämpfen zu können und auch nicht glauben, dass ich dich aufgeben muss. „Yuri...“ Seid ich mich erinnern kann war dies der erste Kampf, den ich freiwillig verlor. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)