The Great Escape - Bloody Cherry von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 8: Chos letzter Bonbon...! Teil 1 ----------------------------------------- Ich wartete jetzt schon sehnsüchtig darauf, dass endlich jemand Kontakt mit uns aufnahm, doch auch heute war es vergeblich auf den Postboten zuwarten, denn er hatte nichts für mich und lief gradewegs an uns vorbei. "Und...?" fragte Hina nun aufgeregt. "Nichts...!" murmelte ich leicht fiebrig, da ich mich erkältet hatte. Shin kam gerade auf mich zu, meckerte mich an und meinte, "Kleene ich hab dir gesagt ich kümmere mich drum wenn etwas kommen sollte, aber du hast liegen zu bleiben so blass wie du bist...!". So langsam fing das an zunerven. Ich seufzte auf und erwiderte schwach, "Ich bin kein kleines Kind mehr, ich weiß besser was gut für mich ist und was nicht.“ Er knurrte nur und ging in die Küche, um sich abzureagieren. Cho saß auf der Couch auf meiner Kuscheldecke, wie ich sie immer nannte, und klopfte auf meinen Platz, was wohl heißen sollte das ich mich wieder hinlegen sollte. Mein Kopf tröhnte, meine Glieder waren tonnenschwer und müde war ich auch, also ließ ich mich neben ihr sinken. "Brave Yuri...!" lächelte die Blonde und steckte mir einen ihrer Pfefferminzbonbons in den Mund, die sie extra für mich gekauft hatte. Sie schmeckten scheußlich, was wohl eher daran liegt das ich noch nie Bonbons gerne aß, nur um sie lächeln zusehen. "Kommt ihr alle mit in die Küche...?" rief Shin nun ernst. "Alle außer du, Kleene...!" wies er mich zurück aufs Sofa. Was um alles in der Welt hatte der Blödmann denn jetzt schon wieder vor...? Naja das war mir jetzt auch ziemlich egal, da ich kaum noch richtig sehen konnte durch das Fieber, nieste einmal und deckte mich dann mit meiner Kuscheldecke zu, worauf ich in wenigen Momenten einschlief. Ich hustete mich wieder aus dem Schlaf, spät in der Nacht, und trottete zum Badezimmer, übergab mich und spritze mit etwas kaltes Wasser in Gesicht. Erst da bemerkte ich wie still es im Haus war. Vom Bad aus lief ich ins Wohnzimmer, wo aber niemand war außer ich, also lief ich in Shins kleinen Raum was er immer so liebevoll 'Kammer des Schreckens' nannte, nun wusste ich auch warum, überall hingen Waffen an der Wand und ein düsteres schwarz zierte seine Wand. Doch nicht Shin lag in dem Bett, auf das ich meinen Blick gerichtet hatte, sonder die kleine Cho. Was geht denn hier ab...? Was macht Cho in Shins Bett...? Ich ging schleichend auf sie zu und merkte dass sie flach atmete und leicht lächelte, sie träumte also. Natürlich fragte ich mich wo die anderen geblieben waren, denn ich meine Shin und Hina verschwinden ja nicht einfach so...! Das beschloss ich aber die Blonde am nächsten Morgen zu fragen, tappte wieder leichtfüßig in das Wohnzimmer und ließ mich wieder in die Couch sinken, schlief auch gleich wieder ein. Dieser elendliche Krach, wo kommt er her...? setzte ich mich knurrend auf. Cho war damit beschäftigt Staub zusaugen und das wenn ich schlief. "Was soll das werden du Monster...!" fuhr ich sie an. "Ach Yuri du bist auch schon wach, dass freut mich aber. Ich wollte nur sagen das Shin und Hina zu einem Freund von Shin sind der ihnen weiter helfen könnte in der Sache mit deinen Eltern...!" lächelte sie breit. Sie lief in die Küche und ich war zu tiefst depressiv weil sie mich wegen so etwas wie Staub saugen weckte, schlimmes Wesen...! Ich hustete einmal kräftig auf, als ich über den Gedanken lachen musste. Die Blonde kam mit einer Tasse Tee wieder ins Zimmer, kicherte und gab diesen mir dann auch. "schön leer trinken und liegen bleiben damit du wieder gesund wirst..." lächelte sie fröhlich. Ich nahm den Tee, trank einen großen Schluck und verbrannte mir auch sofort die halbe Speiseröhre. "So nen Scheiß...!" murmelte ich, während ich damit beschäftigt war den Tee auszuspucken. "Du, Yuri ich muss noch mal einkaufen gehen, kannst du bitte schön brav liegen bleiben, dann bring ich dir auch Bonbons mit...!" funkelte die Kleinere mich an. Ich nickte und sah wie sie raus aus der Tür ging. Ich hörte dann wie der Briefkasten unsanft geschlossen worden war. Was wollte der Bonbonfreak denn am Briefkasten...! Ich dachte mir nichts bei und trank den Tee genüsslich aus, naja oder eher das Gegenteil, weil der Tee fürchterlich schmeckte. "Ihh!" fluchte ich als er bitter wurde, die Zeit verging schnell wenn man krank war. Sie kam nicht wieder, wieso denn das nicht. Ich wartete noch eine halbe Stunde, vergebens. Ich stand besorgt auf und lief zur Haustür und sah nur einen Umschlag auf dem Boden liegen, geistesabwesend hob ich ihn auf wo nur ein paar Worte drauf standen. ~Zettel~ 15:00 Uhr im alten Lagerhaus am Ende des Dorfes. ich erwarte Sayuri dann heute dort. ~Zettelende~ Ich erschrak und ließ das Stück Papier gleich fallen, das konnte nicht sein oder...? Ich malte mir das Schlimmste aus, was wäre wenn Cho hingegangen ist...? Ein kleiner Schauer lief mir brennend den Rücken hinunter. Ich wusste wie das blonde Mädchen tickte, dass machte mir Angst, sehr große Angst. Ich rannte schnell auf meinen Schrank zu, in dem sich die Tabletten befanden die meine Kopfschmerzen und den Husten erträglicher machte, steckte mir noch einen von ihren Hustenbonbons in den Mund und lief so schnell ich konnte los. Ich wusste wo der Treffpunkt sich befindet. Ich musste einfach nur schnell genug sein dann passiert ihr nichts, dachte ich mir flüchtig. Aber so wie ich Cho kannte würde sie das alles auf die leichte Schulter nehmen, sie war einfach noch ein Kind. Ich rannte ununterbrochen, doch als meine Bronchien sich zusammenzogen brauchte auch ich eine Pause, holte tief Luft und lief weiter. Ich rannte so schnell ich konnte, und trotzdem kam es mir vor wie eine Ewigkeit. "Cho, ich reiß dir deinen Arsch auf wenn du dort alleine hingegangen bist...!" hoffte ich leise gesagt zuhaben. Als ich das alte Haus, was eher einer heruntergekommenen Fabrik ähnelte, schon von weitem sah atmete ich auf, ohne zu wissen was mich gleich erwarten würde. Meine Glieder wurden schwer und ich versuchte mich nicht einfach fallen zulassen, denn ich musste wissen was es mit dem Zettel auf sich hatte. "Cho ich erwürge dich mit deinem eigenem Darm, wenn du nicht durchhälst..!2 keifte ich. Nun wurde mir langsam bewusst das sie sehr verscheihnlich da sein wird, denn sie beklagte sich immer nichts zutun zuhaben. Ich rannte die Tür förmlich ein und da lag sie auch schon. WAS SIE LAG...? Ich stürzte zu ihr und schaute sie innig an. "Cho...was hast du, sprich doch mit mir...!" forderte ich sie auf. "Wieso hast du mich nicht gefragt ob ich mitkomme...!" fragte ich unruhig und hilflos. "Yuri, ich hab doch gesagt du sollst liegen bleiben damit du wieder gesund wirst...!" keuchte sie hervor, was ihr schwer viel da Blut aus ihren Mund quoll. WAS HATTE er mit MEINER Cho gemacht...? "Du bist so dumm weißt du das...!" drückte ich sie an mich und spürte ihren schwachen Herzschlag, wobei ich nun alles an Selbstbeherrschung verlor und mir eine dicke salzige Träne über die Wange rollte. Das durfte nicht sein, wie konnte ich ihr denn helfen. Wieso hilft ihr denn keiner...? Verzweifelt trafen sich unsere Blicke. "Hör mir zu Yuri, ich hab herausgefunden wie der Typ heißt den ihr sucht...Er heißt Ryu Ren." presste sie hervor. Ihr griff um mich wurde immer schwacher. Ich hielt sie fest an meinem Körper, doch ich spürte wie ihre Wärme nachließ, sie lächelte mich an und hob die Hand. Sie legte diese auf meine Wange und wischte mir mit dem Zeigefinger eine weitere Träne weg. "Yuri nicht weinen sonst heule ich auch gleich los...Ich werde sterben aber das ist doch kein Grund zum weinen...!" funkelte sie mich mit ihren schon fast matten Augen an. "Aber Cho wieso tust du das...!" fraget ich sie tränenverschmiert. "Nein ich lass dich nicht STERBEN...!" rief ich hoffnungslos, da sie bereits viel Blut verloren hatte. Was sollte ich tun. Ich wollte wenigstens ein letztes Mal ihr Wärme spüren, ihr lächeln fühlen und sie einfach betrachten. Eins war klar ich würde sie heute verlieren. Sie wurde blass, man sah ihre Adern und sie wurde schwach. Ich weinte nun bitterlich, wie konnte man so etwas einem kleine Mädchen wie ihr antun, ihr einfach in die Brust zuschießen. Ich zitterte während ich sah wie sie ihre hand in ihre Rocktasche legte, sie war sehr eng. "Cho bleib ruhig liegen, du verschwendest sonst zuviel Kraft, bitte, hör einmal auf deine Yuri...!" kam es sanft und doch bitter von mir. Ich wusste ihr und mir nicht mehr zu helfen also drückte ich sie nah an mich, streichelte ihr übers Haar und hielt ihre Hand. Sie raschelte mit etwas in der Hand, es waren ihre Bonbons, was wollte sie jetzt damit? Ich sah kaum noch etwas durch die vielen Tränen, wusste nicht was hier vorgefallen war, aber ich würde es bald erfahren. Sie schloss ihre Augen aber ihren Druck konnte ich noch spüren. Nun saß ich da, sie im Arm und überall war ihr Blut, wie sollte ich den anderen erzählen das unsere kleine Cho die Welten gewechselt hatte. Das könnte ich einfach nicht. Mich rieß etwas an meinen Lippen aus den Gedanken. Was das war wusste ich erst nicht. "Mach den Mund schon auf, das sind meine Letzten..!" kam es hauchend von ihr. Sie fühlte keinen Schmerz mehr, ich öffnete meinen Mund und ließ ihren Finger den Bonbon in meinen Mund gleiten. Eine weitere Träne lief über mein Kinn auf ihre Stirn. Ich sah wie sie sich ihren Letzten in den Mund steckte und die Hand einfach fallen ließ, wie ein Stein. Er prallte auf doch sie fühlte das nicht mehr, sie lächelte mich sanft an. "Viel Glück und sag mit Bescheid wenn ihr die Mörder gefunden habt, und bitte Yuri erzähl es den Beiden nicht. Ich will nicht das sie weinen.!" kam es im Flüsterton von ihr. Ihre Hand um mich fiel sank auf den Boden, wie eine Feder im Wind. Einmal konnte ich ihre wundervollen Augen noch aufblitzen sehen als sie nicht mehr reagierte, ihr Herz hatte aufgehört zuschlagen. Einfach so. Ich schrie bestialisch, der Schmerz über den Verlust war einfach zu groß, ich konnte es nicht glauben das es ab jetzt niemanden mehr geben würde der mich morgens mit einem Staubsauger weckt. Mir rannen die Tränen wasserfallartig aus dem Gesicht, direkt auf ihre zarten Lippen. Erst jetzt bemerkte ich wie wichtig mir die kleine, blonde, Süßigkeitensüchtige Cho eigentlich war. Einsamkeit und Finsternis hüllten mich ein. Ich legte meinen Kopf an ihren und streichelte den Körper meiner kleinen Cho, auf der Hoffnung dass sie mich gleich wieder anlächelt und mir sagt das ich wieder ins Bett sollte. Mein Husten verflog und meine Kopfschmerzen war nichts im Vergleich mit dem seelischen Schmerz, dem Tornado der in mir tobte. Ich würde sie rechen, das war klar. Aber ich weinte solange bis ich neben ihr im Blut einschlief. Ich war müde von dem vielen weinen, der Schmerz brannte mir die Augen zu und schnürte mir die Kehle zu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)