Even if the morrow is barren of promisses von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 2: Impedimentum (Hindernis) ----------------------------------- Kapitel 2: Impedimentum (Hindernis) Seit kaum einer viertel Stunde tobte nun der Kampf in dem kleinen Dorf. Genesis hatte sich mit seinen Männern am nördlichen Dorfrand gesammelt und gewartet, bis auch die anderen in Position waren. Seitdem mischten sie die Aufständischen regelrecht auf, seine Einheit von Norden und Sephiroth von Süden her kommend. Es waren in der Tat teilweise sehr junge Leute, gegen die sie da kämpften. Mit offensichtlich wenig Waffenerfahrung und daher gut im Schach zu halten. Aus dem Augenwinkel sah er, wie Angeal fast unbemerkt von den Feinden mit seinen Männern Richtung Höhle vorstieß. Bei dem Gedanken an seinen Freund musste er lächeln. Der gute Angeal! Genesis schätzte ihn für seine Verlässlichkeit, für seine unerschütterlichen Werte und Moralvorstellungen. Er war sorgsam nicht nur im Umgang mit seinen Pflichten, sondern auch was seine Mitmenschen betrifft. Wie oft hatten sich die beiden in endlosen Gesprächen ausgetauscht, über die Welt, über ihr Leben und auch über ihre Sorgen. Ja, Angeal war der einzige, der Genesis’ Seelenleben ein wenig kannte. Ihm vertraute er sich an, wenn ihm etwas auf dem Herzen lag. Hin und wieder wurde Genesis auch des Silberhaarigen gewahr, der sich zusammen mit ihm und den Infanteristen im zwar ungeordneten, aber überschaubaren Kampfgetümmel befand. Er bewunderte Sephiroth. Für seinen Kampstil, seine Kraft, seinen Status als Helden, seine überlegene Ausstrahlung. Sie trainierten oft zu dritt und Genesis war es möglich, anhand Sephiroths seine eigenen Taktiken zu verbessern. Dies kam ihm nun sehr zu gute, obgleich die unerfahrenen Rebellen kaum kämpferische Rafinesse erforderten. Zumindest nicht für die drei 1st class SOLDIERs. Die Männer, die sie anführten, hatten mehr damit zu tun, die Oberhand zu behalten. Aber er konnte sehen, dass einige mit der Überzeugung eines Jungen kämpften, dessen Ziel es ist, einmal Heldenhaftes zu vollbringen. *** Dank Sephiroth und Genesis nebst ihren Einheiten, war es Angeal bisher gut gelungen, Richtung Höhle vorzudringen. Er ging mit seinen Männern in einem natürlichen, kleinen Graben am Rande des Dorfes in Deckung, um sich zu Orientieren. Von hier aus hatte er einen guten Blick auf den Höhleneingang. Drei Feinde standen mit Schusswaffen vor dem Eingang, ihre Körperhaltung und die unruhigen Bewegungen verrieten, dass sie alarmiert waren. Wieviele Bewohner mochten in dieser Höhle gefangen sein? Warum reichten drei Rebellen aus, um sie im Schach zu halten? Plötzlich vernahm er ein leises Knarren und wirbelte herum. Das Geräusch kam von einer nahegelegenen Scheune, wo sich zögerlich eine Tür öffnete. Die Männer machten sich bereit zum Kampf, doch Angeal hob die Hand um zu signalisieren, dass sie abwarten sollten, wer oder was da kam. Die Tür öffnete sich ein Stück weiter, dann erschien ein kleiner, blonder Kopf. Ein Mädchen? Das Kind blickte angstvoll umher und starrte dann die Reihe bewaffneter Soldaten an, die sich alle in ihre Richtung gedreht hatten. Wer war dieses Mädchen? War sie allein? Wo kam sie plötzlich her? Womöglich hatten sie es hier mit einer Ablenkung oder Falle zu tun. Angeal beschloss, es darauf ankommen zu lassen. Er lächelte leicht und winkte die Kleine zu sich. Als diese sich nicht rührte, bedeutete er den Männern, die Waffen sinken zu lassen und zeigte seine eigenen Handflächen hervor, um zu zeigen, dass er ihr nichts böses wollte. Nun machte das Kind einen zögerlichen Schritt hinaus, dann rannte es so schnell es seine Beine trugen zu dem Graben. Atemlos hockte sie sich vor Angeal hin und plapperte darauflos. „Bist du einer von den Guten? Es sind böse Männer in unser Dorf gekommen und haben uns alles weggenommen. Dann haben sie alle in die Höhle da eingesperrt, auch Mama und Papa, nur mich nicht, ich habe mich im Heu versteckt, das war schlau, oder?“ Angeal hob eine Augenbraue und musste lächeln. „Ja, das hast du sehr gut gemacht, Kleines. Nun kannst du uns nämlich helfen, deine Eltern und auch die anderen Dorfbewohner zu befreien. Wie heißt du denn?“ „Eolie“, kam die prompte Antwort. „Gut, Eolie. Weist du denn, wieviele Leute in deinem Dorf wohnen?“ „Oh, nicht sehr viele. Ich habe...“ – sie nahm ihre Finger zur Hilfe und schien zu zählen – „...nur drei Freunde, die so alt sind wie ich. Ich hätte gerne viel mehr! Aber so kennt wenigstens jeder jeden und wenn jemand Geburtstag hat, dann feiert immer das ganze Dorf!“ Angeal versuchte sich einen Reim auf das Gesagte zu machen. Er schloss, dass sich wohl kaum mehr als fünfundzwanzig Menschen in der Höhle befinden. „Die bösen Männer haben alle hinein getrieben, ich habs genau gesehen, von der Scheune aus. Weist du, die Höhle haben wir angelegt, um da alles einzulagern, was wir so ernten. Weil es da nämlich kühl drin ist, hält sich das Obst besser und das Gemüse, das sagt Papa zumindest.“ Angeal fühlte sich kurz an seine Heimat Banora erinnert. Ja, auch die Dummäpfel wurden in kühleren Räumen gelagert, allerdings nicht in einer Höhle, sondern unterirdisch. „Diese Männer haben irgendwas, was ganz furchtbaren Krach macht und Staub aufwirbeln lässt. Das hat mir Angst gemacht, deshalb habe ich mich versteckt.“ Nun wurde Angeal hellhörig. „Meinst du vielleicht Sprengkörper? Die sind meistens rot und länglich, oder sind rund. Die werden mit Feuer angezündet...“ „Ja, ja, genau so was. Die haben schon ganz viel kaputt gemacht, damit. Unser Haus zum Beispiel...“, das Mädchen musste schluchzen, „Und am Eingang von der Höhle haben sie auch solches Zeugs angebracht. Ich habe gehört, wie einer geschrien hat, dass sie alles in die Luft jagen, wenn jemand versucht zu entwischen. Stell dir vor, dann würde der ganze Höhleneingang einstürzen. Und Mama und Papa kämen nie wieder raus.“ Nun begann die Kleine hemmungslos zu weinen. Angeal fühlte einen Stich im Herzen. Er wollte das Mädchen so gut es ging trösten und streichelte über ihren kleinen Kopf. „Hab keine Angst, Eolie. Wir sind hier, um für Frieden zu sorgen und deine Eltern und die anderen Bewohner zu retten. Ich verpreche dir, dass du deine Mama und deinen Papa gesund wiedersehen wirst. Du bleibst am besten hier und versteckst dich wieder in der Scheune. Ich lasse auch jemanden da, der auf dich aufpasst. Ok?“ Eolie schniefte und sah Angeal mit großen, nassen Augen an. „Ok.“ Der Commander wandte sich wieder der Höhle zu. Sprengsätze am Eingang, so war das also...ein gutes Mittel, um die Gefangenen davon abzuhalten, einen falschen Schritt zu tun. Irgendwo musste es jemanden geben, der die Drähte für die Detonation in den Händen hielt. Dieser jemand musste das nächste Ziel sein...sonst könnte es schlimme Folgen haben. ************************** So langsam kommt das Geschehen ins Rollen.... Kommentare werden dankbar angenommen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)