Düstere Geheimnisse von Nanamori ================================================================================ Kapitel 12: Manche Dinge haben ihren Grund! ------------------------------------------- Sicht Aon: Grell schien mir die Sonne ins Gesicht und ich musste zweimal stark blinzeln, damit sich die grellen Punkte vor meinen Augen auflösten. Und da sah ich wieder diesen Mann von gestern Abend, wie er immer wieder flüsterte „Verzeih mir!“. „Was soll ich dir verzeihen?“ fragte ich und schlang mir meine Decke um den Körper, um mich zu ihm zu gesellen. „Das was gestern Nacht passiert ist!“ sprach er immer noch flüsternd und schaute dabei betrübt aus dem Fenster. „Ich brauche dir nicht zu verzeihen! Du hast nichts getan was ich nicht auch wollte! Auch wenn ich dich nicht kenne habe ich dich nicht von mir gestoßen!“ sagte ich fest und schlang dabei meine Arme von hinten um seinen Körper. Sanft berührte er meine Arme und drehte mich, sodass ich ihm direkt in die Augen blicken konnte. „Weiß du eigentlich wie sehr ich mir all das hier gewünscht habe und dennoch muss ich dich wieder verlassen!“ sprach er traurig und strich mir dabei eine verirrte Strähne aus dem Gesicht. „Wieso? Bleib doch! Der Lord kehrt erst morgen wieder zurück!“ flehte ich ihn an, doch er schüttelte nur den Kopf. Ich kann und darf nicht bleiben, denn sonst würde ich dein Leben gefährden!“ sprach er nun fest und löste sich von mir. Kurz darauf hatte er bereits das Fenster geöffnet und war dadurch verschwunden und ich stand immer noch dar wie der letzte Trottel und starrte ihm nach. „Was war das den jetzt?“ fragte ich mich verwundert und zog mich an, um in die Bibliothek zu gehen, um etwas über den Zusammenhang von Dämonen und Vollmond heraus zu finden. Zumindest dachte ich mir, dass er ein Dämon war, denn er versprühte dieselbe Aura wie mein Vater zu seinen Lebzeiten. In der Bibliothek angekommen suchte ich erst vergebens nach dem was ich brauchte, doch durch einen dummen Zufall indem ich von der Leiter in einen Stapel alter Bücher fiel, fand ich das wonach ich suchte: ein altes Legendenbuch über die Verbindung eines Dämons zum Vollmond und wie dieser sich auf sein Verhalten auswirkte. Gebannt begann ich zu lesen. »Der Legende nach bewirkt der Vollmond bei einem Dämon einen gewaltigen Hormonschub, wodurch dieser geradezu von dem Wesen was er am meisten begeht, magisch angezogen wird. Er ist nicht im Stande sich dagegen zu wehren und auch die Person die er begehrt, verfällt diesem Schub und so kommt es zur schnellen Verbindung dieser beiden im vollen Bewusstsein dessen was sie tun. Die Verbindung bewirkt aber noch etwas anderes: sie dient dazu den Fortbestand der Dämonen zu sichern, denn Dämonen sind strikte Einzelgänger und bei ihnen tritt auch der Hormonschub ein, wenn sie niemanden haben. In diesem Falle muss dann der nächstbeste Mensch oder andere Dämon herhalten. Ist aber eine bestimmte Person vorhanden, dann findet der Dämon selbst in tausenden von Kilometern Entfernung diese bestimmte Person, denn der Hormonschub hält so lange bis die Verbindung vollzogen ist und die Person ein Kind erwartet.« Bei diesem Satz stoppte ich und meine Augen weiteten sich vor entsetzten »Das kann nicht sein! Unmöglich!! Dieses Buch lügt! Ich erwarte kein Kind! Das wüsste ich und ich würde es auch bemerken. Gut… Nach einer Nacht ist es unmöglich dies heraus zu finden, aber er hat gesagt er muss mich wieder verlassen. « Inständig betete ich, dass es wirklich alles nur eine Legende war und ich nicht schwanger war. Ich schloss das Buch nun wieder und legte es zurück auf den Stapel von dem ich es genommen hatte und ging zurück in mein Zimmer, wo der Mann wieder auf meinem Bett saß und mich bedauernd ansah. „Deinem Gesicht nach zu urteilen hast du es herausgefunden!“ sprach er fest und sah mich aufmunternd an. „Also stimmt es was in diesem Buch steht?“ flüsterte ich und er nickte. “ Ja leider, es tut mir so unendlich Leid! Ich konnte nichts gegen dieses unbändige Verlangen tun! Bitte verzeih mir!“ flehte er und ich sah ihn verständnisvoll an. „Ist ja gut! Du kannst ja nichts für deine Natur und außerdem wollte ich es ja auch!“ lächelte ich leicht und setzte mich neben ihn. „Ich danke dir für dein Verständnis Aeon, du bist wirklich etwas Besonderes genauso wie dein Vater!“ lächelte er nun ebenfalls und zog mich auf seinen Schoß. „Du kanntest meinen Vater?“ fragte ich verdutzt und er lachte. „Ja sehr gut sogar! Er war meine bester Freund und vor seinem Tod gab ich ihm das Versprechen dich immer zu beschützen, egal was geschieht!“ ich musste schmunzeln so wie er gerade sprach, hörte er sich nicht nach einem Dämon an den diese waren laut der Bücher, die ich hier über sie gelesen hatte gemein und brutal und er war so anders! „Wie ist dein Name?“ fragte ich schließlich nach einiger Zeit. „Mein Name ist Shuuya und ich bin ein Wolfsdämonengott!“ Überrascht sah ich ihn an. „Du bist was? Ein Gott?“ „Kein Gott in diesem Sinne wie du jetzt denkst, ich bin der Anführer der Wolfsdämonen. Alle Anführer werden so bezeichnet!“ ich nickte verstehend und vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge. „Komm wir müssen gehen! Deine Freunde brauchen dich!“ sagte er und hob mich hoch. „Aber Akio und die Zwillinge! Ich kann sich doch nicht hier zurück lassen, der Lord wird sonst was mit ihnen machen, wenn er bemerkt dass ich weg bin! Er wird ihnen die Schuld geben!“ rief ich besorgt und sprang aus seinen Armen. „Da hast du Recht. Hol sie und wir verschwinden gemeinsam. Die große Schlacht steht kurz bevor, meine Männer warten im Osten auf meine Rückkehr!“ sagte er nun bestimmend und ich machte mich auf den Weg um Akio und die Zwillinge zu holen. Kurze Zeit später standen wir dann alle vor dem großen Eingangstor und waren zum Aufbruch bereit. Akio hatte mir vorher noch etliche Fragen gestellt: Was das solle? Und wer das sei? Aber als ich sie schließlich aufgeklärt hatte, beschloss sie mitzukommen und auch Viktor und Elena waren schnell mit dem einverstanden, was wir vorhatten. „Viktor, Elena könntet ihr bitte eure Wolfsgestalten annehmen? So kommen wir schneller voran, Akio du bist ja auch so schnell genug, um uns zu folgen! Da brauche ich dich nicht auf meine Rücken nehmen oder?“ fragte er an die drei gerichtet und alle nickten zustimmend. Schnell hatten Viktor und Elena ihre Gestallt gewechselt und auch Shuuya stand nun als großer weißer Wolf vor mir und ich konnte auf seinen Rücken klettern damit es endlich losging. Rasend schnell huschten die Bäume des Waldes an mir vorbei und ich konnte nur schemenhaft erkennen, dass die Zwillinge neben uns liefen und Akio oben über die Äste huschte. Plötzlich kam mir endlich wieder Kaito in den Sinn! Er suchte sie bestimmt und wenn er das Schloss erreichte, war sie nicht mehr da! Außerdem was empfand sie überhaupt noch für ihn? Klar die Liebe war noch da, aber auch irgendetwas anderes war da… Noch die Verbindung zu Shuuya. Was sollte ich nur machen? Entschied ich mich für ihn, was würde das dann für Kaito bedeuten!? Bedeutete ich ihm überhaupt etwas oder war ich ihm egal und wenn ich mich für ihn endschied so würde ich Shuuya das Herz brechen! Das wusste ich ganz sicher. Nach etwa einer Stunde war ich immer noch nicht zu einem zufriedenstellenden Ergebnis gekommen und beschloss es erst mal so zulassen wie es jetzt war. Ich seufzte. „Was ist los?“ fragte mich Shuuya mit seiner dunklen Wolfsstimme. „Es geht um die, die mich suchen!“ sagte ich bedrückt und Shuuya antwortete: „Keine Sorge ich habe ein paar meiner Männer losgeschickt sie zu suchen. Sie haben auch bereits ihre Spur aufgefunden und folgen ihr nun. Morgen werden sie auch hier sein!“ versicherte er mir und ich atmete erleichtert aus. „Danke!“ sagte ich und vergrub meine Nase in seinem warmen Fell. „Wir sind da!“ hörte ich Shuuya plötzlich sagen und ich merkte wie er abrupt anhielt und ich fast von seinem Rücken geflogen wäre. Als ich aufblickte, erkannte ich ein riesiges Lager voller Männer und Frauen, die sich überall auf der großen Lichtung tummelten. „Wow sind das viele!“ konnte ich Akios erstaunte Stimme neben mir hören. „Ja wir müssen aber auch gegen eine riesige Armee von Werwölfen kämpfen!“ sprach Shuuya und die Zwillinge horchten auf. „Was hat das zu bedeuten? Haben unsere Eltern etwa so viele verwandelt?“ fragte Elena Überrascht aber Shuuya schüttelte nur den Kopf. „Nein sie haben noch andere Wolfsrudel zusammen getrommelt, um gemeinsam gegen uns und die Hunter zu kämpfen!“ „Achso dann werden wir auch kämpfen. Allerdings auf eurer Seite!“ hörte ich nun erst zum zweiten Mal in der Zeit, wo ich Viktor schon kannte, seine Stimme. „Seit ihr sicher? Immerhin sind es eure Eltern!“ sprach Shuuya streng, doch Elena winkte ab. „Wir Werwölfe haben keine besonders starke Bindung zu unseren Eltern, daher ist es und eigentlich ziemlich egal was mit ihnen passiert!“ sagte sie und nahm zusammen mit Viktor wieder ihre menschliche Gestalt an und auch ich kletterte von Shuuyas Rücken, damit er sich ebenfalls wieder zurück verwandeln konnte. „Kommt nun alle! Ich werde euch meinen Leuten vorstellen!“ sagte er noch und gemeinsam machten wir uns auf den Weg zu den vielen Dämonen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)