School of Terror von Empress-Aiyo (Tero no Sakebi- Destinys Fight) ================================================================================ Kapitel 5: Tödliche Angst ------------------------- Ryo saß auf einem der Tische im Klassenzimmer und dachte an ihn. An seinen Traum. Wie lange mochte er ihn nun schon? Ein paar Monate, ein knappes Jahr? Eine lange Zeit schon schielte er hin und wieder, wenn sie sich begegneten, zu ihm hinüber und seufzte dann sehnsüchtig. Er sah jedes Mal so gut aus, so verdammt gut. Jedes Mal. Top gestylt, glänzende Augen und eine umwerfende Ausstrahlung. Ryo konnte es selbst noch garnicht begreifen. Er war wirklich und wahrhaftig verliebt? Wirklich verliebt? In IHN? Ja, er war in ihn verliebt. Er hatte heimlich ein Bild von ihm und trug es fast überall mit hin. Nur durften es die anderen nicht sehen sonst war er geliefert. Vor allem Satoshi durfte davon nichts mitbekommen. Er wird immer so schnell wütend...Seufzend lehte er sich zurück und legte seinen Kopf auf den zweiten Tisch, der genau hinter dem stand auf dem Ryo Platz genommen hatte. Er sah sich kurz um. Keiner war da. Kurz holte er das Bild aus seiner Tasche und strich einmal sachte über die glänzende Oberfläche. Er sah so schön aus. So hinreißend. Wieder musste der kleine Schöne seufzen. Er schob das Bild wieder zurück in seine Hosentasche und starrte an die Decke. Wie oft hatte er heute schon an ihn gedacht? Sehr sehr oft... Und nie hatte er sein Bild vergessen. Seine Augen, sein Haar, seine weichen Lippen, sein Gesicht, dass so zusammen harmonierte. Ryo strich sich einmal durch die Haare und setzte sich wieder auf. Irgendwann würde er ihn fragen. Ja, irgendwann würde er ihn fragen ob sie mal was zusammen unternehmen wollen. Aber, was wenn er garnicht auf Jungs sondern auf Mädchen stand? Was wenn er nicht so fühlen KONNTE wie Ryo es tat? Diese Fragen machten ihm Angst und schnell ließ er wieder von seinem Vorhaben ab. So wie eigentlich jedes Mal. Jedes Mal wenn er über soetwas nachdachte endete es mit diesen schmerzenden Fragen. Jedes Mal...Immer wieder... Die Tür wurde auf einmal aufgerissen und Nii stolperte hinein, gefolgt von Shuu. "Was ist denn mit euch los??", schrie Ryo erschrocken auf und griff sich an die Brust. Sein Herz hatte einen riesigen Sprung gemacht und wäre danach fast stehen geblieben. "Nichts. Nii hat mir nur geärgert!", meinte Shuu und rannte dem flüchtenden jungen Mann quer durch den Raum hinter her. "Wenn ich dich erwische dann kannst du was erleben, Freundchen!", rief ihm Shuu hinter her und dann waren beide schon wieder verschwunden. "TÜR ZU IHR SCHWEINE!", schrie der Kleine ihnen hinter her doch die beiden waren schon längst wieder über alle Berge. Nun musste Ryo wohl selbst hin gehen und die Tür zu machen. Als er gerade nach draußen sah um sich nach Nii und Shuu umzusehen, bekam er gleich den nächsten Schock. Gerade war jemand um die Ecke gebogen und ging nun den Gang entlang. ER war es. Ryo starrte ein paar Sekunden auf den wunderschönen jungen Mann und schmiss dann aus einer ängstlichen Reaktion heraus die Tür zu. "Hmm?", hörte er vom Gang. "Bitte bitte, komm nicht her... Bitte bitte komm doch her. Ach ich weiß ja auch nicht, verdammt!", jammerte Ryo in Gedanken und hielt die Tür zu, lauschte. Doch von draußen war nichts mehr zu hören. Dann erklangen Schritte und er ging. Wahrscheinlich hatte er nicht nachsehen wollen... "Puuhh..." Ryo ließ sich an der Tür auf den Boden sinken. Sein Herz raste immer noch wie wild und sein Atem ging hastig, überschlug sich fast. Seufzend blieb er noch eine Weile sitzen bis er sich traute die Lage zu peilen. Er spähte vorsichtig aus der Tür hinaus und linste nach rechts und nach links. Nichts zu sehen. Keiner da. Alles totenstill... Mann o Mann... Was war das bloß heute für ein Tag? Gerade wollte er die Tür wieder schließen als das Foto aus seiner Tasche rutschte. Einen Moment lang sah er es nur an. Dann bückte er sich und hob es auf. Vorsichtig wischte er den Schmutz fort und besah es sich ein letztes Mal lächelnd, bevor es wieder in seiner Hosentasche verschwand. Dort legte er nun seine Hand an, er durfte nicht riskieren es wirklich zu verlieren. "Du sag mal, wo glaubst du steckt Takuya? Oder Kanon?" Teruki sah auf. "Wieso? Die werden sich mit Gaze rumtreiben. Ich hab mal ein paar Infos aus den anderen gequetscht. Gaze wird angeführt von einem Ruki. Das war der, der sich hier durchgeprügelt hat. Der mit den Dreads. Weitere Mitglieder: Aoi, Uruha, Reita, Kai und ein Miyavi." Teruki beschrieb Yuuki und Miku die Aufgezählten kurz und die beiden anderen Jungen nickten. Dann fuhr Teruki fort. "Ein Junge hat mir erzählt, dass sie Kanon als ersten rekrutiert und ihm einen Platz in ihrer Gruppe versprochen hätten wenn er ihnen bedingungslos folgt. Und ihr wisst ja wie gut Kanon kämpfen und sich verteidigen kann. Und angeblich haben sie das nun auch mit Takuya vor. Er mit seinen zich Gürteln in, was auch imer, für Kampfsportarten. Solche Leute können sie gut gebrauchen. Gaze wächst, Leute." Miku verzog das Gesicht. "Ach komm schon! Takuya und Kanon würden uns niemals im Stich lassen." Man sah Yuuki an, dass er Miku dafür an den Hals springen wollte. Er klatschte sich stattdessen nur wütend gegen die Stirn. "Sag mal, kapierst du's nicht?? Das haben sie vor ungefähr 15 Minuten!!!", brüllte er. Miku fuhr erschrocken zusammen. "Was??", fragte er und war so verpeilt wie eh und je. Nun musste auch Teruki angesträngt seuftzen. "Miku! Takuya und Kanon- haben- uns- im Stich- gelassen!", sagte er ganz langsam, sodass es sogar der dusselige Blonde verstand. Besagter starrte entsetzt vor sich hin und ließ sich dann auf den Boden fallen. "Oh Mann...", murmelte er geschockt. "Ja." Yuuki ließ sich neben ihn sinken. Teruki drehte sich entnervt um und ging wieder zurück zu einer kleinen Gruppe von Schülern. Miku und Yuuki hingegen blieben still sitzen und sprachen die nächste halbe Stunde kein Wort. Sie starrten nur vor sich hin und wussten nichts mehr mit sich anzufangen. "Hey, was haben die denn?", fragte ein kleiner Brünetter. Die zwei anderen drehten sich um und ihr Blick viel auf Miku und Yuuki. Miku waren die Tränen gekommen und Yuuki starrte vor sich hin, während er Mikus Kopf tätschelte. "Ich glaub die haben gerade erfahren, dass sie ganz schön allein hier sind.", lachte ein anderer. "Ach komm schon Inu. Sei nicht so fies.", grinste er. Dieser hieb ihm seinem Stehnachbarn leicht auf den Hinterkopf. "Du bist hier doch der Blöde, Chioshi." Angesprochener grinste noch breiter. "Stimmt nicht." Ein dritter, sehr weiblich wirkender Junge mit hellblau gefärbten langen Haaren und dunkelblauen Augen- wahrscheinlich Kontacktlinsen- seufzte. "Jungs, ihr seid echt dämlich.", meinte er und verdrehte die Augen, verschränkte die Arme vor der Brust. "Ach Aya, du bist ja auch da.", sagte Chioshi und winkte kurz. Aya lächelte kurz ironisch zurück. "Hi, Teruki.", begrüßte er den Jungen neben ihm. "Hi, Aya. Wo warst du?" Aya begutachtete seine Fingernägel während er erzählte. "Auf der Toilette. Nachschminken." Teruki nickte. "Du sag mal, kannst du mir nachher mit meinen Haaren ein wenig helfen?", fragte Teruki ihn. Der Angesprochene nickte. "Klar doch, kein Problem. Hast du Haarspray dabei? Oder brauchst du welches von mir?" Teruki nickte. "Wäre ganz gut, ich habs zu Haus vergessen. Deswegen frag ich ja", grinste er und Aya schüttelte gespielt entrüstet den Kopf, obwohl es für ihn wirklich ein Unding war Haarspray, Eyeliner, Mascara und CO zu vergessen. Er hatte immer alles im Kofferraum und auf den Rücksitzen seines Wagens. Deswegen passte bei ihm auch immer nur noch ein Begleiter rein. Inu und Chishio prügelten sich immer halb darum denn beide hatten kein Auto und einen sehr weiten Fußweg. Aya war auf die brilliante Idee gekommen eine neue Regelung einzuführen: Wer am Tag besonders nett zu ihm war und ihn nicht ärgerte, durfte am Ende mitfahren. Zum Glück kamen die beiden nicht auf die Idee ewig rumzuschleimen. Anders hätte es Aya auch, ehrlicher Weise, garnicht gewollt. Nach einigen weiteren Minuten des Redens zog Aya Teruki mit sich und schleppte ihn quer übers Gelände zu den Autos. Er hatte natürrlich wieder einmal ganz ganz gaaaanz hinten geparkt. Sie mussten etlichen Monstern von Wagen ausweichen und sich zwischen dem Metall der Fahrzeuge hindurch schlängeln bis sie endlich bei Ayas Prachtstück ankamen. Vor Teruki blitze ein schneeweißer Audi r8 in der Sonne. Ein sehr schönes Modell und vom Aussehen und vom fahren genau das richtige für Aya. Begrüßend blinkten die Lichter der Karosserie auf als der, neben Teruki stehende, junge Mann einen Knopf auf seinen Autoschlüsseln betätigte. Ein zweiter wurde gedrückt und der Kofferraum fuhr langsam hoch. Und dann sah Teruki das Paradies für, sich für ihr Leben gern, schminkende Mädchen und Frauen. "Barbieparadies" sagten Inu und Chioshi immer dazu und nun wusste Teruki: Sie hatten Recht! Aber Aya bekam immer ganz gläntzende Augen beim Anblick seiner Sammlung aus Döschen, Tuben, Spraydosen, Stiften, Markern, Täschen und Taschen, Kästchen, tausenden Spiegeln, Kämmen, Bürsten, Haarnadeln, Cremes, Parfumfläschchen und was nicht sonst noch alles über den Kofferraum und den Rückbänken verteilt darauf wartete benutzt zu werden. "Sag mal, wie lange sammelst du eigentlich schon an dem Zeug?", fragte Teruki verblüfft als er sich einen groben Überblick der Sachen gemacht hatte. Aya lachte hell auf. Ein glockenklares Lachen, so erschien es dem Brünetten. "Ich sammle eigentlich gar nicht. Ich habe ungefähr mit zwölf angefangen mich zu schminken und habe mir dann immer neue Sachen gekauft die ich schön fand oder brauchte. Ich hab nicht unbedingt gesagt, ich brauche jetzt dreißig von denen und zwanzig von den anderen oder so." Er grinste und griff gezielt ins Innere des Wagens. Teruki nickte wissend. "Achso. Okay...", meinte er daraufhin. Aya nickte und hatte alle Hände voll. "Setzt dich doch mal auf die Mauer, ja? Ich mach dir gleich ein ganzes Make-over.", entschied er einfach über Terukis verwirrten Kopf hinweg und drängte ihn an die Mauer. Ihm blieb letztendlich keine große andere Wahl. Eigentlich hätte er sofort was sagen können aber er mochte es wenn Aya ganz dicht vor ihm stand und konzentriert schaute. Dann sah er so süß aus. Was? Was hatte er da gerade gedacht?!? Nein, nein, nein, nein, nein. Nein, nein, nein, nein... NEIN, NEIN, NEIN!! Was dachte er da bloß?? Er fand Aya wirklich süß? SÜß? ER? AYA? Er war komplett verwirrt und merkte garnicht was Aya eigentlich mit ihm anstellte. Er hätte ihm auch ein Clownsgesicht machen könne, Teruki hätte es nicht gemerkt. Er starrte nur vor sich hin und versuchte den Gefühlsknoten in sich zu lösen. Seine Gedanken wieder zu ordnen und das Kribbeln in seinem Körper zu unterdrücken. "Ach komm schon, Teruki. Das kann's ja wohl nicht sein...", dachte er angestrengt. Fast hätte er geschafft selbst das Kribbeln in sich zurück zu drängen hätte ihm Aya nicht einen Strich durch die Rechnung gemacht. "Teru-kun?", fragte er. Kun? Waren sie schon soweit? Ach was soll's dachte er sich. Jopp, ab jetzt waren sie es. "Alles klar, Teruki- kun?" Der Angesprochene nickte und lächelte dem jungen wunderschönen Mann vor ihm zu. Dieser lächelte ebenfalls erleichtert und setzte mit seiner Arbeit fort. Terukis Blick wanderte in den Himmel. Die paar Wolken, die zu sehen waren, waren weiß wie Watte und ebenso flauschig. So sahen sie zumindest aus. Langsam zogen sie über den azurblauen Himmel und verschwanden irgendwann hinter dem Horizont bzw den Bäumen die Teruki merklich im Weg standen. Es schien ihm als wollten sie ihn ärgern, wobei das natürlich vollkommener Qutasch war. Er schüttelte den Kopf und Aya schrie auf. "Stopp! Nicht bewegen!! Deine Haare!!" Teruki zog erschrocken den Kopf ein. "Gomen...", murmelte er und Aya nickte. "Okay, nicht nochmal ja? Sonst muss ich wieder von vorne anfangen. Jetzt heb mal deinen Kopf und schließ die Augen ja?" So ging das eine ganze Weile und Teruki kam es wie knapp fünf Minuten vor. Tatsächlich waren erst sechs Minuten vergangen und Aya war schon mit dem gesamten Make-over fertig. "Wow...", staunte Teruki als er in einen großen Spiegel sah, den Aya gut auf dem Rücksitz platziert hatte damit er nicht umfiel und zerbrach. "Das war eigentlich noch garnichts.", meinte der Künstler und wurde ein klein wenig rot. Wirklich, seine Wangen schimmerten ein wenig. Die Röte kam selbst durch den Puder durch. Teruki lächelte in sich hinein und betrachtete sich anschließend noch einmal. Aya hatte das wirklich super gemacht. Die Haare ordentlich zur Seite gekämmt und mit Haarspray verstärkt, das Gesicht schön ebenmäßig gepudert, die Augen mit ein wenig Eyeliner und einem dünnen Lidstrich versehen, die Wimpern mit Mascara verfärbt. Alles sehr passend. Besser hätte er selbst es auch nicht hinbekommen. "Danke schön. Das sieht fantastisch aus.", meinte Teruki und umarmte Aya kurzer Hand. Er selbst erschrack sich dabei zu Tode, weil er niemals von sich gedacht hätte sowas zu tun. Doch er tat es und Aya erwiederte die Umarmung. Augenblicklich entriss sich Teruki seiner Gegenumarmung und Aya drehte sich schnell um und begann seine Sachen weg zu sortieren. Es war ihm offensichtlich sehr peinlich. Teruki ebenfalls. Die Tür zum Klassezimmer der 9C wurde schwungvoll aufgerissen und Hizumi trat ein. Alle Köpfe drehten sich zu ihm und er ging auf einen Jungen zu. Er wusste genau wer der Stärkste dieser Klasse war. Er nahm seinen Kopf und schlug ihn auf eine Tischplatte. Noch einmal. Dann stieß er ihn gegen die Wand und der Typ lag. Das war eine Sache von einer Minute gewesen. Hizumi war aber darauf gefasst gewesen so schnell zu gewinnen. Er wusste schließlich was er tat. "Klasse? Ihr gehört MIR!!", brüllte er und knallte die Tür beim rausgehen wieder zu. Dann markierte er sein Revier und zog ab. Alle anderen blieben verwirrt und überrascht zugleich in dem kleinen Raum zurück. Der blutende Junge erhob sich langsam. "Oh Mann...", stöhnte er und hielt sich die Wunde an der Stirn. "So'ne Scheiße...Jetzt können wir alle brav dem Kerl hinter her dackeln." Wütend schmiss er einen der Tische, mit einem lauten Schrei, aus dem Fenster. "Können wir nicht einfach nicht gehorchen?", fragte ein Blonder aus den hinteren Reihen. Alle drehten sich zu ihm um und sahen ihn musternd an. "Wie meinst du das denn?", kam die Frage von irgendwo her. "Naja, wenn er sagt "springt" dann laufen wir.", antwortete er ganz locker. Jemand klatschte sich gegen die Stirn. "Hast du heute morgen die beiden Jungs aus dem 11ten gesehen? Der eine an die Schulwand gekettet, der andere hing mit einem Strick von einer Decke herunter. Die GANZE Nacht!" Gackt sah auf. "Ja und?" Wütend kam der Junge auf ihn zu. "Willst du auch so cool rumbaumelnd und dir die Handgelenke aufreißen oder dir deinen kleinen reichen Arsch abfrieren?" Gackt schüttelte entrüstet den Kopf. "Wieso sollte ich denn?", fragte er entsetzt uns starrte den Kleineren an. "Dann tu was man dir sagt und "spring" einfach!", fauchte er und drehte sich wieder um. "Ich war heute morgen mit meinen beiden Freunden bei dem hängenden Jungen und er sah alles andere als gut aus. Er war durchgefrohren, seine Handgelenke waren wund gescheuert, er hatte sicherlich eine mörder Verspannung und seine ganzen Muskeln mussten sich wahrscheinlich erst aus einer Starre lösen. Wisst ihr wie weh das tut? Mein Vater ist Arzt also weiß ich schon wovon ich rede falls einer auf die blöde Idee kommt zu fragen. Wenn wir nicht tun was der Typ von gerade sagt, dann hängen wir auch oder sind angekettet, wer weiß was noch alles mit uns passieren könnte... Und außerdem werden vorher eh alle noch mal ordentlich verprügelt... Das Risiko wollt ihr eingehen? Okay, aber ohne mich!" Zustimmendes Rufen aus den Reihen. Klatschen und noch mehr Zusprüche. "Ach komm schon, das passiert eh nicht.", meinte Gackt selbstsicher und strich sich einmal durchs Haar. "Mit mir nicht." "Gut wenn du meinst. Dann mach was du willst.", sagte der Junge nur und drehte sich dann zu seinen Freunden weg. "Also irgendwie scheint es unser reicher Schnösel ja nicht zu raffen...", seufzte er. "Ach komm schon Ito. Mach dir nicht so viele Gedanken, ja? Der wirds schon noch erfahren.", sprach ihm einer seiner Freunde zu. Ito nickte und sah noch einmal über seine Schulter zu Gackt herüber der auf einem Tisch saß und in einen Spiegel sah. "Der wirds schon noch lernen...", dachte Ito und musste ein wenig grinsen. Es schien Stunden zu dauern bis sich endlich eine Tür öffnete und ein blutverschmierter Kanon heraus stolperte. Stöhnend torkelte in die Halle hinein und Takuya lief sofort auf ihn zu. "KANON! Oh mein Gott! Was habt ihr mit ihm gemacht??", brüllte er wütend und fing seinen Freund noch rechtzeitig auf bevor er auf den Boden fallen konnte. Vorsichtig legte er ihn hin und begann ein wenig das Blut abzuwischen. "Taku-kun...Es ist...ahh...in Ordnung...ja?", stöhnte Kanon leise und hielt sich seinen Bauch. "A-aber, das könne die doch nicht einfach so...also das geht doch nicht mit...das dürfen sie doch nicht einfach...ich...das geht doch nicht!!", meinte er verzweifelt. Wie konnten sie soetwas einfach so tun? Wie konnten sie das? Jemanden einfach so verletzen? Takuya verstand es nicht als er auf einmal von seinem Freund weggerissen wurde. "Kanon! KANON!!", schrie er noch und versuchte sich loszureißen doch Aoi und Uruha hatten ihn fest im Griff. Sie schleiften ihn fort und Takuya konnte noch sehen wie Miyavi zu Kanon hinging und ihn hoch hob. "Wahrscheinlich würde er ihn auch irgendwo so präsentieren wie die beiden Jungen von heute morgen!", schoss es dem Brünetten durch den Kopf. Er wehrte sich immernoch stark gegen die eisernen Griffe doch alles brachte nichts... Es war vergebens. Und dann fiel die schwere Eisentür ins Schloss. Ein paar erstickte Schreie schallten durch die hohe Halle und wurden auch durch den Rest des Gebäudes getragen auch wenn es an anderen Ecken mehr wie ein Rauschen als wie ein verzweifelter Hilfeschrei klang. Genau dieses Rauschen nahm auch Nii wahr, der sich wieder einmal, vor Shuu verstecken musste. Er sah auf und lauschte. Doch es kam nichts mehr. Hatte er sich das nur eingebildet? Oder war da wirklich was gewesen? Er wusste es nicht genau doch beschloss einfach mal zu schauen was das gewesen war. Er erhob sich also und ging in die Richtung aus der er meinte das Geräusch gehört zu haben. An Shuu dachte er in diesem Moment überhaupt nicht mehr. Er war ihm völlig aus dem Sinn gefallen. Ein paar Mal nach links, ein paar Mal nach rechts, Treppe runter, Treppe rauf, durch ein paar Türen und noch mehr ellenlange Flure. Es wurde immer finsterer in dem Gebäude. Mit einem unguten Gefühl stellte er fest, dass er hier noch nie gewesen war. Sein Blick wanderte an den, mit Wasserflecken beschmutzten, Wänden entlang, hing eine Zeit lang an den scheppernden Rohren an der Decke über ihm. Er ging immer langsamer und wusste schließlich nicht mehr wo er war. Er hatte sich doch tatsächlich verirrt. So ein Mist. Handyempfang? Gleich null... Helligkeit? Gleich ein halb... Es war duster dort wo er war und er hatte sich in der Dunkelheit noch nie wohlgefühlt. Nii bekam langsam ein paar Beklämmungen. Vorsichtig sah er sich um und versuchte etwas zu erkennen, doch es gelang ihm nur teilweise. Die Gänge führten immer tiefer in den Kern des Gebäudes hinein. Es tropfte von der Decke. Tropf...Tropf...Tropf... Ab und zu konnte man Wasser durch die Rohre über seinem Kopf fließen hören. Ein kalter Luftzug fuhr durch den finsteren Gang und Nii fröstelte es. Ihm wurde es immer gruseliger in diesem Trackt seiner Schule. Mit seinem Handy leuchtete Nii sich den Weg und sah vorsichtig um eine Ecke. Die Gänge waren wie ein Netz mit einander verworren. Immer wieder taten sich neue Gänge auf. Es grenzte an ein Labyrint. Noch eine Ecke. Dort hinten glaubte er ein Licht zu sehen. Er ging darauf zu und das Licht wurde immer heller. Hoffnungsvoll lief er geradeaus als auf einmal sein Handy piepte. Erschrocken fuhr er herum und merkte erst dann, dass es sein Handy war, dass ein Geräusch von sich gegeben hatte. "Scheiße!", fluchte er leise. Sein Akku war fast leer. Als er wieder zu dem Licht sah zog sich alles in ihm schmerzhaft zuammen. Sein Herz begann von 0 auf 100 zu rasen, überschlug sich fast. Nii fasste sich automatisch an die Brust und sog scharf die Luft ein. Mit, vor Angst, weit aufgerissenen Augen starrte er gerade aus. Vor dem Hoffnung spendenden Licht stand eine schwarze Gestalt. Nii war dem Licht so nahe, dass er die Umrisse genau erkennen konnte. Es war ein Mann, sein Kopf lag schief, seine Beine waren verkrüppelt so als ob sie gebrochen wären und in seiner rechten Hand...Hielt er eine Axt! Von dieser tropfte etwas auf den Boden. Nii starrte, am ganzen Körper zitternd, auf diese Gestalt. Er war wie gelähmt vor Angst und konnte sich nicht bewegen. Plötzlich tropfte etwas auf seine Stirn und er erschreckte sich abermals fürchterlich. Langsam hob er den Kopf und entdeckte eine riesige dunkelrote Blutlache, direkt über ihm. Er schrie auf und wich einen Schritt zurück. Entsetzt wischte er sich über die Stirn um dieses Blut weg zu bekommen und sah wieder nach vorne. Der Schock war unermässlich als er eine hässlich entstellte Fratze ganz nah vor seinem Gesicht erblicken musste. Der Mann starrte ihn an und Nii schrie aus Leibeskräften. Es war so furchtbar, sein Herz raste immer schneller, stach in seiner Brust wie Messerstiche und er konnte sich vor zittern nicht mehr bewegen. Er stand vor diesem Monster und konnte nichts tun. Verzweifelt rannen ihm Tränen über die Wangen. Und dann erklang nur noch ein einziger Schrei durch die menschenleeren Flure und Gänge der Tero Sakebi. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)