Im Schatten der Uchiha von nicemin (auf der Suche nach Licht) ================================================================================ Kapitel 2: Die Geburt aus dem Schlaf ------------------------------------ „Vergiss nicht was ich dir gesagt habe, mein Schatz“, erinnerte mich Mutter mit bebender Stimme und streichelte mir liebevoll über den Kopf. Tränen der Trauer füllten ihre Augen und ließen ihren Schmerz auf mich übergehen. Ich nickte nur, aus angst meine Stimme würde genau so verräterisch sein wie die meiner Mutter. Dunkle ruhige Nacht umgab uns, welche nur durch den hellen Strahl des Mondes erhellt wurde. Vater kniete sich zu mir runter und küsste mir die Stirn. „Wenn du wieder aufwachst, werden wir vereint sein. Das verspreche ich.“ Seine Worte waren erfüllt von Zuversicht und Liebe. Hinter mir waren viele fremde Menschen die darauf warteten dass ich in den großen Stein hinein ging, in welchem ich schlafen sollte. „Ich liebe euch...“, flüsterte ich dann, ehe ich mich umdrehte und in den Fels hinein ging. Nein, ich brauchte keine angst zu haben. Vater hatte es mir versprochen, wir würden vereint sein. Meine Schritte führten mich in die Dunkelheit die im Inneren des Steines herrschte. Als ich mich umdrehte sah ich meine Mutter die in den Armen meines Vaters lag und weinte. Sie weinte um mich. Ich wollte sie noch rufen. Ihr sagen sie müsse nicht traurig sein, weil wir uns doch bald wieder sahen, doch meine Stimme versagte mir den Dienst. Panisch wollte ich zurück um meine Mutter zu trösten, doch auch meine Beine gehorchten mir nicht mehr. Langsam schlossen sich die Wände aus Stein und nahmen mir damit auch die einzige Lichtquelle. Wie eine Welle überschwemmte mich eine plötzliche Müdigkeit. Meine Augen schlossen sich genauso unaufhaltsam wie das große Gestein. Alles was ich nun noch war nahm war ein stetiges Gemurmel an Wörtern die ich jedoch nicht verstand. Meine Gedanken entglitten mir und alles wurde schwammig und dumpf, bis ich letztendlich gar nichts mehr wahr nahm... ….. Schrecklicher Schmerz überschwemmte mich. Ich traute mich nicht einmal mich zu rühren, aus Angst er könnte schlimmer werden. Mein trockener Hals brannte fürchterlich, so als zerfiele meine Lunge bei jedem weiteren Atemzug zu Staub. Mein Inneres war gefüllt von einer endlosen Leere, als mir die Worte meines Vaters immer wieder durch den Kopf jagten und dort nichts als ein stechendes Pochen zurück ließen. Obwohl meine Augen geschlossen waren, konnte ich spüren wie sich eine Träne löste und mir in einer heißen Spur über die Wange lief. Ich war erwacht. Meine Erinnerung lag noch in einem Schleier aus dichtem Nebel, doch ein dunkler Gedanke tat sich dort auf. Klar und deutlich erinnerte ich mich an meinen Unglauben. Daran das ich nicht hoffen wollte, aus Angst vor Enttäuschung. Das ich den Worten meines Vaters keinen Glauben schenken konnte, weil mir mein Gefühl etwas anderes ins Ohr flüsterte. Und dennoch... dennoch war ich nun wach. Ich wollte nun die Augen öffnen, um endlich in die meiner Eltern blicken zu können. Es dauerte kurze Zeit bis der Befehl bis zu meinem Gehirn vorgedrungen war und ich schließlich meine Lider aufschlug. Um mich herum war es erst gleißend hell. Einige Momente, sah ich nichts. „Oh mein Gott. Sieh nur Sakura! Sie hat sie Augen geöffnet“, hörte ich eine helle Stimme rechts von mir schreien. Ich versuchte sacht den Kopf zu drehen, doch bevor mir das überhaupt gelang waren schon zwei junge Frauen neben mir. „Hallo!? Hallooo!? Kannst du mich verstehen!?“, schrie die Blonde während ihre Augen neugierig mein Gesicht musterten, als suchten sie irgendetwas darin. „Ino, hör doch auf so zu schreien“, ermahnte sie die Frau mit den ungewöhnlichen rosa Haaren, ohne die Blonde namens Ino auch nur anzusehen. Ihr Blick galt mir. „Hallo. Ich bin Sakura und das neben mir ist Ino. Wie fühlst du dich?“, ihre Worte waren ruhig und klar. Während ich noch nach einer Antwort suchte, halfen sie mir mich aufrecht hinzusetzten. Nun konnte ich auch mehr von dem Ort erkennen, an dem ich mich befand. Es war alles irgendwie weiß und schlicht. Der Raum bot nur das Nötigste. Ein Waschbecken, zwei Stühle und einen Tisch. Nicht zu vergessen das Bett, auf welchem ich lag. Große Fenster füllten den Raum mit hellem Tageslicht. Sakura und Ino nahmen auf den Stühlen vor dem Bett platz in dem ich lag, immer noch wartend auf meine Antwort. „Nun, ich denke mir geht es den Umständen entsprechend“, erklärte ich zögernd und begann nervös an meiner Decke zu zupfen. Sakura nickte verstehend. „Ja, sicher doch.“ Sie nahm ein Klemmbrett von dem Tisch und notierte etwas. Ich nahm an, das es um mich ging. Ino spickte auf das Klemmbrett und sah dann zu mir. „Soll ich Tsunade holen?“, fragte sie dann an Sakura gewandt. Diese nickte ohne von ihrer Notiz aufzusehen, was Ino dazu veranlasste mit einem Lächeln an mich den Raum zu verlassen. „Wo sind meine Eltern?“, fragte ich ohne darüber nachgedacht zu haben. Sakura sah mich nun an, ernst. Dann legte sie ihr Brett zur Seite. „Sayumi, da gibt es einiges was du wissen musst“, erklärte sie im ruhigen Ton. Woher wusste sie wie ich heiße? „Kann das nicht warten? Ich würde jetzt gerne meine Eltern sehen.“ Nervös umfasste ich mit beiden Händen den Rand der Decke. Bevor Sakura mir antworten konnte kam Ino im Eilschritt hinter einer Älteren Blondine herein. Diese sah mich mit großen Augen an und kam dann sofort zu mir rüber. „Wie geht es ihr?“, fragte sie an Sakura gewandt, so als könnte ich das nicht selbst beantworten. „Gut. Ihre Vitalwerte sind auch in Ordnung, so unglaublich das auch klingen mag.“ Sakura und Ino standen beide hinter der Alten und warteten. Sie machte mir etwas angst, wie sie mich so anstarrte. Dann legte sie mir überraschend eine Hand auf die Stirn. Flatternde Wärme breitete sich in meinem Körper aus und die Schmerzen welche ich eben noch hatte, waren nun verschwunden. „Unglaublich“, sagte sie dann und nahm die Hand von meiner Stirn. „Sie ist tatsächlich unversehrt. Nun denn. Weiß sie es schon?“, fragte diese Tsunade nun an Ino und Sakura gewandt. Langsam wurde ich sauer. Wieso sprachen die über mich als wäre ich nicht da?! „Was soll ich schon wissen! Was geht hier eigentlich vor!? Ich will jetzt sofort mit meinen Eltern sprächen“, schrie ich aufgebracht und war etwas erstaunt das es auch meinem Hals besser zu gehen schien. Tsunade sah mich mit hochgezogener Augenbraue an. „Verstehe, sie weiß es also noch nicht. Lasst mich das übernehmen“, meinte Tsunade ohne mich aus den Augen zu lassen. Sakura und Ino nickten und verließen mit einem letzten Blick auf mich das Zimmer. Bei den ganzen Blicken fühlte ich mich langsam ein bisschen wie eine Hauptattraktion. „Was soll das?“, fragte ich allumfassend. Tsunade setzte sich neben mich auf das Bett und nahm meine Hand. „Ich weiß nicht genau was man dir damals alles erzählt hat Sayumi, aber ich weiß das vieles davon gelogen war.“ Ihre Stimme barg etwas seltsames, wenn ich richtig lag, war es Mitleid. Ich sah sie verwirrt an, fand jedoch keine Worte um meine Verständnislosigkeit Auszudrücken. Auf mein Schweigen hin sprach Tsunade weiter. „Als erstes solltest du wissen, das deine Eltern schon lange tot sind. Es tut mir leid.“ Ihre Worte trafen mich wie Messer. Tränen rannen aus meinen Augen. Ich war unfähig mich auch nur zu bewegen, aus angst hysterisch los zu schreien. „Aber... Vater hat es mir doch versprochen“, war schließlich alles was ich raus bekam. Tsunade legte mir eine Hand auf die Schulter. „Ich weiß, das ist schwer für dich. Doch es gibt noch mehr zu sagen.“ Die Tränen ließen mich alles durch einen unklaren Schleier wahr nehmen. Ich sah sie an und tat es doch nicht. Wie in Trance lauschte ich den Worten Tsunades. „ Sayumi, weißt du noch wieso du versteckt gehalten wurdest?“ Ich presste die Lippen zusammen und schüttelte langsam den Kopf. „Nein...“, flüsterte ich. Ihr Blick schien mich zu durchbohren. „Verstehe.“ Ich sog tief die Luft ein. Mein Körper erbebte unter meinen zittrigen Atemstoßen. „Wie... wie lange.?“, fragte ich dann und starrte wie benommen auf meine Decke. Aus dem Augenwinkel sah ich Tsunades beklommen Gesichtsausdruck. „Was meinst du?“, fragte sie vorsichtig. „Wie lange habe ich geschlafen!“ Tsunade schüttelte den Kopf. „Du solltest dich vielleicht doch noch etwas ausruhen.“ Mein Blick galt immer noch der Decke vor mir. Tränen tropften unaufhörlich auf den weißen Stoff. „Nein!“, schrie ich aufgebracht. Meine Hände krallten sich in die Decke. In diesem Moment war nur das knirschen des Stoffes zu hören, der durch meinen festen Griff in meiner Faust zu reißen begann. „Wie lange?“, fragte ich zum wiederholten mal. Tsunade atmete tief ein. „Acht. Du... du hast acht Jahre geschlafen.“ Ich schluchzte. Der weiße Stoff färbte sich leicht rot. „Warum habt ihr mich nicht einfach in dem Fels verrotten lassen!? Wieso muss ich jetzt noch leben!!!?“, meine Stimme verlor sich fast in meinem Geschrei. Ich sah Tsunade durch meinen Tränenschleier an. Wut und Trauer spiegelte sich in meinem Gesicht. Ich verstand das nicht. „Ich weiß das muss schwer für dich sein.“ „Nein, sie wissen gar nichts!“, unterbrach ich Tsunade. Sie erhob sich und legte mir wieder ihre Hand auf den Kopf. Ich wollte sie schon beiseite stoßen, als ich plötzlich keine Wut mehr spürte. Auch die Trauer schien verschwunden zu sein. Es war als hätte man einfach eine Tür zugemacht, hinter welcher ich alles zurück ließ. Ruhe erfüllte mich. „Was, was haben sie gemacht?“, fragte ich ungläubig. Sie lächelte mich bitter an. „Ich habe dir nur geholfen. Sayumi glaub mir, ich würde dir das nicht antun wenn es nicht von großer Wichtigkeit wäre.“ Ihre Augen die mich so besorgt ansahen, schienen mich wirklich zu brauchen. Etwas in mir wollte weinen, doch die Tränen blieben aus. „Wieso ich? Was habe ich damit zu tun?“ Ich wusste das die Sorge in ihrem Blick nicht mir galt und dennoch, schaute sie mich damit an. „Du bist die einzige die mir und meinem Dorf noch helfen kann“, flüsterte sie und nahm meine blutende Hand. „Ich?“ Aber warum? Was konnte ich schon tun? Ich hielt die Hand von Tsunade und wartete auf die Erklärung. „Du kannst es ja nicht wissen aber, du hast noch einen Bruder.“ Ich konnte nicht glauben was sie gerade gesagt hatte. Ich hatte einen Bruder? Aber warum wusste ich von ihm nichts? Wieso hatte Vater und Mutter mir niemals von meinem Bruder erzählt? So viele Fragen und doch war ich wieder unfähig auch nur eine davon zu stellen. „Keine sorge, es wird sich alles klären Sayumi. Dein Bruder wird her kommen. Alles was du tun musst um mir und dem Dorf zu helfen, ist mit ihm zu gehen. Das ist alles. Ihr seid immerhin eine Familie, die einzige die ihr noch habt.“ Ich wandte den Blick ab. Schaute aus dem Fenster. Suchte nach einem Sinn, in dem Gewirr. Mir wurde schwindelig. Das war einfach zu viel. Es war verrückt. Ich war wie benommen. „Ich, naja, lasse dich etwas allein. Später kommt jemand und wird dich mit nehmen. Sakura, du kennst sie sicher noch von vorhin.“ Mit diesen Worten ließ sie meine Hand los und entfernte sich aus dem Zimmer. Ich war allein, wie so oft. Allein mit mir. Allein mit meinen Gedanken. Allein... mit der Welt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)