Kinder der Hoffnung von SuzuStarlight ================================================================================ Kapitel 7: Der Segen des Wassergeistes -------------------------------------- "Was soll das heißen, sie weiß Bescheid?", fragte Vicky entsetzt. "『Hel』- sie weiß dass ich hier bin! Sie will mich zurückholen!" "Gut erkannt!", ertönte eine vertraute Stimme. Eine zweite Gestalt stieg aus dem Wasser empor. "Sirius!" "Traurig, dass du nie auf mich hörst. Wirklich traurig. Aber du siehst ja, was du davon hast." "Sei still!", fauchte er und stieß auf ihn zu. Im selben Moment trafen Verena, Miriam, Jeanette, Throsten, Tipa und Meister Nahar ein. "Was ist hier los?", fragte Miriam erschrocken. "Oz ist hergekommen und wir haben geredet und dann ist dieses Ding zusammen mit diesem Typen aufgetaucht!" Aufgeregt zeigte Vicky auf die Kämpfenden. Sie wollte fortfahren, aber Jeanette unterbrach sie. "Den Rest kannst du uns später erklären, wir müssen uns erst mal um dieses Ungeheuer kämpfen. Seid ihr bereit?" Vicky und Miriam nickten. "Sparkling Lapislazuli!" "Enchanted Ruby!" "Glowing Emerald!" Die drei Verwandelten sich ein weiteres Mal. "Die Brise der Liebe..." "Die Flammen des Stolzes..." "Und die zuversichtliche Natur!" "Wir sind die Botinnen der Gerechtigkeit!" Sirius lachte. "Sieht aus als hättest du Verstärkung bekommen, Oz!" Oz wandte seinen Blick den Mädchen zu. "Haltet euch daraus! Ihr seid zu schwach für Sirius!" "Sei nicht so egoistisch!", gab Cure zurück, "Du schaffst es doch nicht alleine!" Als ob Cure es vorausgesagt hätte schlangen sich die Fangarme des Monsters blitzschnell um seinen Körper und begannen ihm die Luft abzuschnüren. "Oz!", rief Kairi und flog eilig zu ihm hinauf. Ihr Schlüsselschwert prallte machtvoll gegen die Tentakel und das Monster ließ brüllend von Oz ab. Zur selben Zeit stürzten Bunny und Cure Sirius entgegen, der ihren wütenden Angriff jedoch mühelos mit einem glänzenden Schild abwehrte. "Die Schildjungfer der Feuers und die Erdelfe... ist das etwa alles, was ihr könnt?" "Dir werd ich zeigen was ich kann, du..." "Cure, lass dich nicht von ihm reizen!" Bunny visierte Sirius entschlossen an. "Ich weiß nicht wer du bist und wieso du『Hel』dienst, aber ich lasse dich hier nicht tun was du willst!" Sie machte einen Radschlag in seine Richtung, dann sprang sie in die Luft. "Verschling ihn, Erde!" Dann rammte sie ihre Schwerter in den Boden, welcher unter Sirius Füßen aufbrach. Für einen Moment schien es, als würde er in den Schlund hineinstürzen. Doch im nächsten Augenblick bedeckte eine Spiegelplatte den Boden unter seinen Füßen. "Was...?" "Tritt zurück, Bunny!", knurrte Cure. Dann holte sie aus und sendete Ströme aus Feuer aus. "Verbrenne ihn, Feuer!" Das Feuer umhüllte ihn und Cure gab sich siegesgewiss, als plötzlich das Feuer einfach abgestoßen wurde und an Sirius' stelle eine Art goldenes Ei stand. Als die Hitze sich legte schien es zu schmelzen und hervor kam ein lachender Sirius. "Ihr könnt mich nicht besiegen!" "Wer in aller Welt ist das?" Cure wich zurück. "Ich werde mich erstmal um ihn kümmern. Hilf du Kairi und Oz", wies Bunny sie an. Die Rothaarige nickte. "Pass auf dich auf!" Sie sprang zu ihrer Freundin hinüber, die mit aller Macht versuchte, die Tentakel des Ungeheuers mit ihrem Schwert abzuwehren. Oz hatte derweil seine Atem wiedererlangt und breitete seine Schwingen aus. Cure nickte Kairi zu und versetzte dem Monster einen Schlag von hinten. Als es zu Boden krachte, ließ sie sich hinterherfallen. Sie formte die Hände zu einem Trichter und rief hinauf: "Darf ich dich im Nahkampf ablösen?" Kairi tat es ihr gleich. "Aber gerne doch!", erwiderte sie. Oz flog an ihre Seite. "Und du willst das hier oben ganz alleine übernehmen?" Seine Raubtierzähne blitzten auf als er sie schnippisch angrinste. "Ein wenig Hilfe schadet nie." Während Cure am Boden mit ihren Schwerter die Tentakel des Monsters zurückschlug, begann Oz kleine Energiekugeln auf den gemeinsamen Feind zu werfen. Kairi konzentrierte den Wind als Kugel an der Spitze ihres Schlüsselschwerts, dann schleuderte sie ihn mit aller Macht ebenfalls auf das Monster hinunter. "Weh ihn fort, Wind!" Der Wind riss das Monster von den Füßen und schleuderte es gegen das Dach des Tempels. Unter ihm bröckelte der weiße Marmor. "Tschuldigung, Meister Nahar!", riefen Kairi und Cure im Chor. "Konzentriert euch!", fuhr Oz sie an, "Wir haben noch nicht gewonnen!" Bunny begann laut zu lachen, als Sirius wütend dem benommen auf dem Dach liegenden Monster nachsah. "Damit hast du nicht gerechnet, was?" Sie drehte die Schwerter um ihre Handgelenke. "Fühl dich bloß nicht zu siegessicher. Oz hatte durchaus recht als er sagte sie hätten noch nicht gewonnen. Mein Monster lebt noch und ich bin auch noch da." "Aber nicht mehr lange!" Mit einem Salto brachte sich Bunny näher an ihn heran und hieb mit ihren Schwertern nach ihm. Er machte einen Schritt zurück und beschwor einen Spiegelschild vor sich. Als Bunnys Schwerter auf dem Schild aufschlugen prallte sie zurück und wurde zu Boden geworfen. 'Verdammt, egal was ich mache, er blockt meine Angriffe ab!' Wütend schlug sie auf den Boden. Plötzlich sah sie einen von Sirius' Stiefeln neben sich. "Was.. was hast du vor?" Hastig griff sie danach, doch sie erwischte nur noch ein kleines Stückchen des Leders, von dem sie sofort wieder abrutschte. Seelenruhig schritt er auf Meister Nahar, Tipa, Thorsten und Verena zu. "Den Saphir, alter Mann." Auffordernd streckte er die Hand aus. Verena, Thorsten und Tipa gingen in Verteidigungsposition, doch Meister Nahar stand unverändert da. "Egal wie oft du mich fragst, du wirst ihn nicht bekommen", gab der Priester zurück. Sirius lachte. "Danke für die Information. Ich werde wohl einfach nicht fragen..." Er drehte die Hand um, sodass seine Handfläche zu Boden zeigte. "...Sondern handeln müssen!" Mit diesen Worten ballte er die Hand zur Faust und schlanke Obelisken aus glänzendem Metall schossen unter den Füßen der Vier aus dem Boden. Zur selben Zeit erwachte auch das Monster wieder zum Leben. Es hatte den Oversoul-Status erreicht und peitschte nun wild nach Oz, Kairi und Cure. "So ein Mist, wieso stehen diese Dinger dauernd wieder auf?", schimpfte Cure, die, sich mühevoll die Fangarme vom Hals haltend, aufs Dach hinaufsprang. "Was weiß ich!", gab Kairi zurück, selbst mit ihrer Verteidigung beschäftigt. Oz hingegen hatte Bunny entdeckt und konnte sie gerade noch vor den tödlichen Säulen Sirius' retten. Doch für die anderen kam jede Hilfe zu spät. Als der Boden wieder zur Ruhe kam war ein spitzer Schrei zu hören. Meister Nahar war aufgespießt worden und Tipa stand zitternd neben ihm. Entsetzt blickten Thorsten und Verena zu ihm herüber. "Meister Nahar!", rief Verena und lief auf den alten Mann zu. Dieser drehte mit letzter Kraft seinen Kopf zu ihr und griff nach ihrem Arm. "Der Saphir... er darf ihn nicht... bekommen...", brachte er mit bebender Stimme heraus, bevor ihn die Lebensgeister verließen. Verena wirbelte herum. Zu ihrem entsetzen sah sie wie Sirius gerade das Zepter vom Boden aufhob und sich bereit zum Rückzug machte. "Oh nein", aus ihrem Murmeln wurde ein Schreien, "So schnell kommst du mir nicht davon!" Sie warf sich mit voller Wucht gegen ihn und stieß ihn zu Boden. Das Zepter schlitterte über die Marmorfliesen, die das Bassin in der Mitte des Tempels umgaben. Sofort sprang sie auf und machte einen Satz ins Wasser, dem Zepter mit dem Saphir hinterher. "Verflucht..." Sirius richtete sich langsam wieder auf, dann wandte er sich seinem Monster zu. "Kümmere dich um Oz und den Saphir!" Das Monster nickte und Sirius verschwand ebenso wie er gekommen war. "So ein mieser Feigling!", rief Cure ihm nach, wobei sie fast ein Schlag der Monsters aus dem Gleichgewicht brachte. "Was ist mit V?", fragte Bunny, die von Oz wie ein Sack Mehl unter dem Arm getragen wurde. "Sie ist dem Zepter hinterher, ins Wasser", erwiderte Oz, den Blick auf das tiefe Wasser gerichtet. Mühsam öffnete Verena unter Wasser die Augen. Sie trieb irgendwo in dem Becken herum, ohne eine Ahnung wo das Zepter war. So schnell wie sie es im Wasser vermochte drehte sie den Kopf und suchte den Grund unter ihr ab. Ein ganzes Stück weit von ihr entfernt sah sie es langsam zu Boden sinken. Doch schon jetzt merkte sie, dass sie zu wenig Luft geholt hatte. Sie konnte diese Distanz eigentlich unmöglich schaffen. Aber der Saphir war wichtig für sie alle. Ohne ihn würden die Freunde ihre Reise nicht fortsetzen können. Entschlossen schwamm sie dem sinkenden Zepter nach. Wie erwartet ging ihr jedoch noch bevor sie es ganz erreichen konnte die Luft aus. 'Nein, das kann nicht wahr sein... Ich bin doch schon so nah dran...' Verzweifelt streckte sie ihre Hand danach aus und strampelte wie wild um noch irgendwie weiter vorwärts zu kommen. 'Halt!', schoss es ihr plötzlich durch den Kopf, 'Wenn ich jetzt in Panik gerate und mich verausgabe wird mir die Luft noch schneller knapp! Ich muss mich vorsichtig vorantasten... Ja... Ich muss einfach nur... Ruhe bewahren!' Doch auch das wirkte nicht mehr. Vor ihren Augen wurde es schwarz und sie verlor das Bewusstsein. Cure segelte, getroffen von dem Monster durch die Luft, ihr hinterher Kairi und Bunny. Oz hatte dem Schlag gerade noch ausweichen können und blickte entsetzt hinter den Mädchen her. "Du verfluchtes Mistvieh..." Er warf eine blutrote Energiekugel auf das Monster, welches sie abwehrte und auf ihn zurückwarf. Mit einem Krachen landete er zwischen den Obelisken, welche um ihn herum einstürzten. "OZ! OZ!", rief Kairi. Sie erhielt keine Antwort. Oz lag regunglos auf dem Boden, Blut lief seine Stirn entlang. Das Monster glitt zu ihm herunter und rammte einen seiner Tentakel in seinen Arm. "Was tut es da?", fragte Bunny entsetzt. "Es... es saugt ihn aus!" Cure versuchte sich aufzurichten, doch ihre Beine gaben nach. Machtlos mussten die Mädchen zusehen, wie das Monster begann das Blut aus Oz Adern zu saugen. Kairi schluchzte. "Oz... das... darf doch nicht..." Plötzlich begann das Wasser des Beckens dunkelblau zu glühen. Eine gigantische Fontäne schoss empor und als sie sich wieder legte, gab sie Verena preis, welche wieder bei vollem Bewusstsein war und lächelte. Dann umhüllte sie das blau leuchtende Wasser und sie verwandelte sich. Ihr Haar wurde blau und wurde von einem goldenen Stirnreif aus ihrem Gesicht gehalten. Um ihren Körper legte sich ein enges, meerblaues Kleid ohne Träger, das an den Seiten des Rockes lange, silbern umsäumte Schlitze besaß, die ihre blasse Haut freigaben. An ihren Armen schlängelten sich seegrüne Stulpen hinauf, die ihr bis über den Handrücken reichten. Ihre Beine wurden von ebenfalls seegrünen Strümpfen bedeckt, die in weiß-hellblauen, hochhackigen Stiefeln steckten, welche am oberen Ende umgeklappt waren. In ihren Händen erschienen zwei silberne Pistolen, an deren Seiten je ein dunkelblaues, Lotusblütenförmiges Emblem prangte. "Das klare, ruhige Wasser, das das Böse davonspült- Eva, die Nymphe des Wassers!" "EVA!", riefen die Mädchen erleichtert. Diese lächelte ihnen zu, dann schoss sie zwei bläulich glitzernde Kugeln auf das Monster ab. "Verschwinde!" Das Monster wurde getroffen und zog sich brüllend zurück. Behände sprang Eva zu Oz hinüber. Sie legte ihre Pistolen nieder und berührte mit ihren Händen vorsichtig den Stich. "Graceful Water Therapy!" Das Wasser aus dem See strömte, einige Zentimeter über dem Boden schwebend, zu ihren Händen und begann sich dort rot zu färben, bevor es langsam in Oz' Arm floss. Dessen Lebensgeister kehrten nach und nach zurück und nach wenigen Augenblicken schlug er wieder die Augen auf. "Was...?" "Es ist alles gut", beschwichtigte Eva ihn, "Wir kümmern uns jetzt gemeinsam um diese Kreatur!" Sie stand wieder auf, nahm ihre Pistolen und gab daraus zwei Schüsse in die Luft ab. Die Kugeln zerplatzten am Himmel und ein Regen aus blauem Glanz ging auf die drei anderen Mädchen nieder. Diese kamen ebenfalls wieder auf die Füße und gesellten sich zu Oz und Eva. Kairi half Oz auf. "Alles in Ordnung?" "Jaja", murmelte er, noch etwas benommen, "Es geht schon." Zur selben Zeit kam jedoch auch das Monster wieder zu sich und peitschte wütend auf den Boden. "Die Aktion gerade... hat es noch wütender gemacht, oder?", fragte Bunny nervös. "Kann man so sagen", erwiderte Cure, "Beeilen wir uns!" Oz erhob sich in die Luft, während die Mädchen sich um das Monster herum formierten. "Ihr zuerst!", befahl der Dämon. Die Mädchen nickten. "Flieg, Flammenmandala!" Cures Feuerring brannte einige der unzähligen Tentakel an, woraufhin diese zitternd zu Boden fielen, bevor das Leben aus ihnen wich. Das Monster stürzte auf Cure zu, packte mit den Tentakeln nach ihr und quetschte ihre Arme an ihren Körper. "Worauf wartet ihr?", schrie sie den anderen ächzend entgegen. "Flieg, Windsense!" Kairis Wind schnitt weitere Tentakel am Ansatz ab. Das Monster wirbelte herum, wobei Cure, noch in den übrigen Tentakeln verfangen, mitgerissen wurde. Die Klaue des Monsters packte Kairi, woraufhin diese laut schrie. "Ich helfe euch!", rief Bunny, "Flieg, Blütenstrudel!" Die Blüten rissen die Tentakeln, mit denen die Kreatur Cure hielt, ab. Japsend landete sie auf dem Boden. Das Monster raste nun auf Bunny zu, die restlichen Tentakel schon auf sie gerichtet. "Flieg, Wasserkreisel!" Das Wasser prallte auf die Tentakel und seine Macht riss diese ab. Das Monster verlor das Gleichgewicht, wobei es Kairi mit zu Boden riss. "Oz! Hilf mir!" Oz reagierte sofort und schoss weitere Enrgiekugeln auf das Monster. Vor Schreck öffnete dieses seine Pranke und Kairi rollte, von der Druckwelle geschoben über den Boden. Die Kreatur sprang auf die Füße. Wild schlug sie um sich und verletzte dabei nun auch Bunny. Oz versuchte die Mädchen zu verteidigen, doch das Monster schlug ihn von sich. Eva sprang auf das Monster zu und schoss eine Salve aus glänzenden, blauen Kugeln auf die Kreatur. Diese brüllte und raste auf sie zu. Sie machte einen Hechtsprung zur Seite und schoss erneut auf das Monster. Wutschnaubend wandte es sich wieder zu ihr um. "Jetzt reicht es mir!" Sie drehte ihre Pistolen in den Händen und schloss die Augen. "Fließende, klare Energien des Wassers, steht mir bei..." Sie ließ die Pistolen los, die sich weiter drehten und legte die Hände auf die Schultern. Sie schloss ihre Augen und richtete das Gesicht nach oben. "Helft mir das Böse zu bezwingen und weiteres Unheil zu verhindern!" Ihre Augen schnellten auf, sie griff blitzschnell die Pistolen, welche nun blau glühten und richtete sie auf das Mosnter. "Glowing Whirlpool!" Wassermassen strömten spiralförmig aus den Läufen der Pistolen und schlossen die Kreatur ein. Dann zogen sie sich zusammen. Vom Monster blieb nichts weiter, als glitzernder Staub. "Geschafft...", keuchte Eva. Tipa versorgte, stillschweigend und mit Tränen in den Augen, die erschöpften Kämpfer. Während sie die Mädchen mit einigen Kräuterelixieren lediglich wieder zu Bewusstsein bringen musste, hatte Oz einige böse Wunden davongetragen, die sie nun säuberte und desinfizierte. Thorsten lief wie ein aufgeschrecktes Huhn von einer Decke zur anderen um zu sehen, ob eines der Mädchen bereits aufgewacht war. Im nächsten Moment richteten sich alle vier zur gleichen Zeit auf. "Na endlich!", rief der Junge zufrieden. "Uff... was ist los? Wo sind wir?" Miriam hielt sich den Kopf. "Wieder drinnen. Tipa hat euch aufgepäppelt." Er deutete vergnügt auf das Mädchen, welches neben Oz Bett saß und noch immer seine Wunden versorgte. "Oz!", rief Vicky und sprang auf. Eilig lief sie zu seinem Bett. "Wie geht es ihm?" Tipa biss sich auf die Lippe. "Den Umständen entsprechend, aber er wird schon wieder", brachte sie mit zittriger Stimme heraus. "Nanu, Tipa? Weinst du etwa?" Besorgt sah Jeanette zu ihr auf. "Es ist wegen Meister Nahar", antwortete Verena bitter, "Er ist tot." "WAAAAAS?" Jeanette, Vicky und Miriam starrten sie an. "Er hat Sirius' Angriff nicht überlebt. Die Obelisken haben ihn durchbohrt", ergänzte Thorsten, "Ich... hab ihn da vorhin heruntergeholt und ihn im Eingangsbereich hingelegt." Tipa brach in Tränen aus. "Ich... Ich kann es immer noch nicht glauben! Er hat mich einfach so allein gelassen... dabei... dabei..." Vicky legte Tipa eine Hand auf die Schulter. "Du... warst in ihn verliebt oder?" Tipa sah erstaunt auf. "Ja... Woher weißt du das?" "Ich hab es dir angemerkt. Wie du ihn angesehen hast..." Sie lachte schwach auf. "So wie du diesen Oz ansiehst." Vickys Gesicht wechselte innerhalb von Sekunden in zehn verschiedene Rottöne. "Ich... also das..." "Stimmt das?", fragte Thorsten fassungslos. "Natürlich", gab Miriam zurück und verdrehte die Augen, "Hast du das etwa nicht gemerkt? Ist doch offensichtlich!" Thorsten packte Vicky an den Armen. "Bist du WAHNSINNIG? Der Kerl steht auf IHRER Seite!" "Aber er hat uns immerhin geholfen!", warf Jeanette ein. "Das hat er vielleicht JETZT getan. Aber letztes Mal hat er uns angegriffen!" Verena sah zu Vicky hinüber. "Das wollte Vicky uns noch erklären." Diese nickte eifrig. "Wie war das noch... Ach ja! Blutrausch!" "Blutrausch?", fragten alle verdutzt. Erneut nickte sie. "Er sagte, dass der Geruch von Blut Dämonen zum Berserker werden lässt und er damit kontrolliert wird." "So ist das also!" Miriam sprang auf und stellte sich zu ihrer Freundin. "Der Arme..." "Ihr glaubt diese Geschichte?!" Thorsten sah sie fassungslos an. "Der kann euch doch alles mögliche erzählen und hinter eurem Rücken trotzdem noch Böse sein!" Verena schüttelte den Kopf. "Er macht nicht den Eindruck als ob-" "Lasst nur", war plötzlich eine vertraute Stimme zu hören, "Er hat schon recht. Ihr könnt mir nicht trauen, solange ich auf ihrer Seite stehe." Oz hatte sich aufgerichtet und sah in die Runde. Dann wandte er sich Tipa zu. "Ich danke dir für deine Hilfe. Es tut mir sehr Leid was mit deinem Meister passiert ist." Tipa winkte ab. "Wir... können es sowieso nicht mehr rückgängig machen." Oz nickte. Dann wandte er sich noch ein letztes Mal Vicky zu. "Ich muss mich bei dir entschuldigen. Ich habe dich und deine Freunde in Gefahr gebracht." Vicky griff nach seiner Hand. "Du wusstest doch nicht dass er-" "Doch. Ich wusste er würde mir folgen. Aber ich war so selbstsüchtig und bin trotzdem zu dir gekommen. Verzeih mir." Er machte eine kurze Pause und holte tief Luft. "Es ist besser, wenn ich mich von jetzt an von dir fern halte. Leb wohl." Er gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Stirn und verschwand dann in seinem dunklen Nebel. Vicky ballte die Hände zu Fäusten. "TOLL!", schrie sie, "TOLL GEMACHT, THORSTEN!" Dieser blickte sie verdutzt an. "Er hat doch selbst gesagt dass..." Vicky stürmte den Tränen nahe aus dem Raum. "Was ist denn jetzt los?" Fragend sah er ihr hinterher. "Vollidiot! Sowas unsensibles wie du ist mir schon lang nicht mehr untergekommen!", blaffte Miriam ihn an, dann folgte sie Vicky. "Von Herzensdingen hast du echt keine Ahnung, Kumpel. Daran müssen wir noch seeeeehr lange arbeiten", sagte Jeanette und sah den beiden anderen nach. "Aber zuerst müssen wir noch..." Verena stockte kurz. "Eine Beerdigung vorbereiten." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)