If We Don´t Hate Us, Then We Should Be Able To Love Us ... von emotional_chaos (Or Not? (LxLight)) ================================================================================ Kapitel 1: Everything Has A Beginning ------------------------------------- „Hnn...“ Ein leises Stöhnen halte im Raum. „Yagami-kun, bist du müde?“ Der Angesprochene wendete den Blick dem Schwarzhaarigen zu und schloss die Augen für einen Moment. „Schon gut Ryuzaki“, meinte Light der sich nun wieder richtig auf den Schreibtischsessel setzte, auf dem er eben noch müde da gehangen hat. Mehr als ein Murmeln kam auch nicht mehr von dem Meisterdetektiv zurück. Ja ..... genaus so vergingen die weiteren Minuten, Stunden, Tage. Mit Schweigen. Die Ermittlungen im Fall Kira wollten einfach nicht voran kommen. Keine neuen Hinweise, keine neuen Verdachte, nichts. Krampfhaft versuchten alle Mitstreiter der Sonderkommission so gut es ging zu rechachieren und neue Vorkommnisse zu bearbeiten. Im Moment war nur das Herumstochern von L´s Gabel auf dem Teller zu hören. Er war gerade dabei ein Stück Sahnetorte zu verputzen. Neben ihm stand ein stark gesüßter Kaffee und eine Schüssel mit Keksen. Die Meisten waren schon heim gegangen. Nun verließen auch Herr Yagami und Matsuda, die letzten-abgesehen von Light und Ryuzaki-, das Apartment in dem gerade die Nachforschungen im Fall Kira stattfanden. „Wiedersehen, Vater“ „Wiedersehen Herr Yagami“ Fast im Einklang kamen diese Worte über die Lippen der beiden jungen Männer, die soeben alleine gelassen wurden. „Light, was wirst du tun, wenn herauskommen sollte, dass du doch Kira bist?“, fragte der Ältere und wirkte dabei sehr interessiert für seine Verhältnisse, obwohl er dem anderen nicht einmal einen Blick würdigte. „Was soll die Frage? Ich bin nicht Kira, das habe ich dir schon x-mal gesagt! Als ich inhaftiert war haben die Morde nicht aufgehört!“, kam es etwas gereitzt zurück. Nun entschied sich der Detektiv wohl doch, sich zu dem Braunhaarigen zu drehen. Mit seinen leeren großen Augen starrte er Light an als würde er durch ihn hindurchsehen. „Sie haben aufgehört. Du weißt, dass sie erst einige Tage später weiter gegangen sind. Meine Vermutung dazu kennst du bereits.“ Genervt dreht sich Light wieder zum Bildschirm um. Es verletzte ihn wohl mehr als er dachte, dass Ryuzaki glaubte, er seie Kira. Oder es zumindest gewesen. Aber um sich das einzugestehen war der junge Yagami zu stolz. Denn eigentlich mochte er Ryuzaki. Sie waren doch Freunde, oder? Währenddessen musterte L wieder vertieft den Computerbildschirm vor sich, bevor er allerding zu einem kleinen zappel Papier griff. „Ist dir aufgefallen? Die Zeiten haben sich geändert“ Ryuzaki sprach emotionslos. Bei den Worten wurde Light wieder ins hier und jetzt zurück geholt und guckte verwirrt auf das dunkle, struppige Haar des Anderen. „Die Todeszeiten. Sie finden rund um die Uhr statt. So wie Kira es schon einmal demonstriert hat. Ob er damit wieder etwas sagen will?“ L dachte laut. Light überlegte eine Weile still und gab keinen Kommentar dazu ab. „Ich leg mich doch etwas aufs Ohr, ja?“, meinte er nun um die Stille zu unterbrechen, die L allerdings nicht zu stören schien. Dieser wendete nun wieder den Blick zum Yagami und nickte schwach. „Geht klar“ Als sich der Jüngere der beiden erhob klirrte die Kette zwischen ihnen noch lauter als bei jeder anderen Bewegung die sie sonst machten. Eine Metallkette, vielleicht zwei Meter lang, mit Handschellen an den Handgelenken der beiden Männer befestigt. Nun beschloss auch Ryuzaki aufzustehen und mit Light zum Bett gehen. In seiner Hand ein kleiner Laptop. Beide ließen sich auf dem großen Bett nieder, der Student legt sich auf die eine Hälfte, der Meisterdetektiv setzte sich im Schneidersitz auf die andere und positionierte den kleinen Computer auf seinem Schoß. „Willst du dich nicht auch einmal ausruhen. Du schläfst kaum“ „Nein. Ich kann es mir nicht leisten zu Schlafen. Am Ende kommen wir gar nicht mehr weiter. Das würde meine Motivation ganz vernichten“ Mehr sagte der andere dazu wohl nicht und konzentrierte sich auf den Bildschirm vor sich. Stille. Inzwischen war der Yagami im Land der Träume versunken. Sein schwaches Lächeln verriet, dass er sich wohl fühlen musste. Klack. L klappte den Laptop zu und drehte den Kopf zu dem tief schlafenden Light. Ein musternder Blick wanderte über dessen Körper als hätte Ryuzaki noch nie einen schlafenden Mann gesehen. „Light. Was tue ich, wenn du wirklich Kira bist? Komme ich damit zurecht? Eigentlich ist es ja mein Wunsch. Dann hätte sich mein Verdacht, den ich von Anfang an hatte, bestätigt. Aber inzwischen ... will ich Light Yagami ins Gefängnis bringen, falls er Kira ist?“ Ryuzaki sprach so leise und sanft wie er es nicht oft tat. Ob das daran lag, dass ihn niemand hören konnte, außer vielleicht Light, der aber im Moment schlief? L streckte seine Hand nach dem Jüngeren aus und fuhr ihm durchs Haar, ohne, dass dieser aufwachte. Die Haare des Schlafenden glänzten hell durch das Mondlicht, dass durch die Spalten der Rollläden. Sie waren im Schlafzimmer des Hotelapartment´s, wo keine Computer aufgebaut waren. In diesem Raum war es fast ganz dunkel und ruhig. Langsam legte sich der Schwarzhaarige neben Light und sah ihm gedankenverloren ins Gesicht. Eine gute halbe Ewigkeit. Kapitel 2: Let Me Close To Your Heart ------------------------------------- Der Nächste Morgen. Als das jüngste Mitglied der Sonderkommission noch etwas verschlafen die Augen aufschlug sah er das selbe Bild vor sich wie in der Nacht zuvor. Die seltsame Sitzhaltung und der Laptop. Als hätte er nur kurz die Augen geschlossen. „Du bist wieder wach, Yagami-kun“, ertönte die Stimme vor ihm, obwohl sich die Haltung der Person nicht änderte. Es klang weniger wie eine Feststellung, eher wie eine Frage. „hmm, ja“, meinte Light bloß und setzte sich auf, „Wie spät ist es?“ „Kurz nach halb sieben. Ich nehme an du willst ins Bad, oder nicht?“ Der Braunhaarige nickte und stand langsam auf um mit L dort hin zu marschieren. Dort angekommen bat der Meisterdetektiv ihn wie jedes mal für einen Moment die Augen zu schließen, damit er diesem die Handschellen lösen konnte. Erst als Ryuzaki wieder genehmigte, die Augen zu öffnen, tat Light es auch. Obwohl … Es war nicht schwer zu erraten, dass L den Schlüssel für die Handschellen wahrscheinlich bei sich trug. Vielleicht in der Hosentasche? Egal. Nun ging der Jüngere zur Dusche vor und zog sich langsam aus, bevor er diese betrat. Light kannte das Schauspiel schon, denn seit er an L gebunden war, war er keinen einzigen Moment mehr alleine. Sogar beim Waschen sah er ihm durch die Milchglaswände aus zu. Wenn Ryuzaki sich jedoch duschen ging, machte er die Fessel zwar auch ab, nur bei sich. Und das ganz bewusst. Denn während sich der Älter wusch musste der Yagami, wie ein Hund an der Leine, außerhalb der Duschkabine stehen bleiben. Er konnte nicht weg. Warum? Das andere Ende der Kette mit L´s Handschelle war immer an dem Temperaturregler im Inneren der Dusche montiert. Light war praktisch an die Dusche gefesselt. Dem Detektiv sollte nichts entgehen. Nichts. So war es auch heute. Währenddessen Light sich hinter dem nicht durchsichtbaren Glaswänden reinigte lehnte Ryzaki auf der anderen Seite, außerhalb der Dusche an einer Wand. Seine Gedanken konnte er nicht zuordnen. Denn, zuvor dachte er selten an „so etwas“. Sich fragend, was Yagami-kun da drinnen treiben könnte, fuhr er sich durch das zerzauste schwarze Haar. Seit wann dachte er an Dinge wie Gefühle oder Sex? Ja, seit wann? „Seit wann eigentlich?“, murmelte der Mann im weißen Shirt. Als ihm die Antwort klar wurde, die eh schon auf der Hand lag, schluckte er hart. „Nicht, nein. Bestimmt nicht seit Light ...“, L wollte gar nicht weiter denken. Und glauben wollte er es auch nicht, obwohl er genau wusste was Sache ist … Denn, dass sich fast alle Gedanken nur noch um Light drehten, konnte er nicht abstreiten. Ganz egal, ob im Fall Kira oder privat. Als sich die Tür der Kabine nach rund 10 Minuten wieder öffnete und der noch nasse junge Mann, der nur ein Handtuch um die Hüfte gebunden hatte, heraus stieg wanderte ein ungewöhnlich aufmerksame Blick über diesen. „Was siehst du mich so an Ryuzaki? Du kannst jetzt“ Auf die Worte kamen nur ein seufzen von L´s Seite. „Jaja“ Obwohl Light sich noch nicht mal angezogen hatte, bekam er wieder das kalte Metal ums Gelenk geschnallt und musste sich umdrehen während L sich von den Fesseln befreite. Nun warf er die lose Handschelle über die Kabinentür und machte sie an dem Temperaturregler fest. Light an der Leine. Nun zog sich L auch aus. Eigentlich standen die Beiden dabei immer mit dem Rücken zueinander. Schon beinahe automatisch. Ryuzaki sah Light nicht zu, Light sah Ryuzaki nicht zu. Heute genauso. In der Zeit in der Ryuzaki unter der Dusche war, war es ganz still. Das fiel ihm selbst auch erst jetzt auf. Stille. Nur das Plätschern von Wasser. Nun kam er wieder heraus, seine Haare nass. Er sah fast aus wie ein nasser Hund weil seine widerspenstigen Haare selbst, als sie nass waren leicht weg standen. Aber ein echt hübscher nasser Hund, Lights Meinung nach. Sein Blick entging L nicht, weshalb er sich auch zu ihm drehte. Der, durch das Handtuch ebenfalls nur, halbnackte Ryuzaki ging langsam auf den Yagami zu. Aber dieser drehte sich einfach zur Tür und wartete bis ihm die Handschellen abgemacht werden würden, um sich anzusehen. Doch das geschah nicht. L legte die Hände auf Lights Brust und schmiegte sich an dessen Rücken, was den Braunhaarigen zusammen zucken ließ. Wie eine Katze schmuste er sich an den etwas Größeren. „ähm- Ryuzaki, was soll das? Was tust du da?“ Der Jüngere stotterte leicht, aber L brachte selbst das nicht aus der Ruhe. „Dein Herz schlägt wie wild. Bist du nervös, Yagami-kun?“ Die Hand des Meisterdetektivs wanderte sanft über Lights Brust. „Nervös?“ Light schluckte. „Quatsch, lass mich einfach los“, meinte er bloß und löste sich von dem Älteren, worauf dieser die Fesseln einfach stillschweigend löste. Der Student nahm sich seine Klamotten und verschwand ins Schlafzimmer. Zurück blieb ein unübersehbar geknickter L, der dem Yagami noch lange nach sah. War Light wirklich so unerreichbar wie er dachte? Kapitel 3: Never More A Trip Like This -------------------------------------- Irgendwas war anders. Seltsam. Verkrampft. Seit der junge Detektiv dem Yagami etwas zu nahe gekommen ist, schien alles so starr. Light wollte Ryuzaki nicht einmal ansehen. War er so nachtragend? Oder empfand er es als so peinlich, dass L sich an ihn geschmust hat? Aber wer sich wohl noch seltsamer fühlte als der Student war wohl L selbst. Nägel kauend hockte er in seiner komischen Sitzposition auf dem Sessel vor den vielen Bildschirmen. Nicht die Ermittlungen machten ihm so zu schaffen. Nein, allein diese eine Situation vor kurzem. Alles zwischen den jungen Männern war angespannt. Es ging schon ein paar Tage so. Keiner von ihnen traute sich auch nur ein Wort darüber zu verlieren. Zu peinlich. Und hätte es überhaupt Sinn? Das fragten sich wohl beide und suchten Ablenkung bei der Arbeit. Sie waren alleine. Zu dem Glück des Dunkelhaarigen konnte er gut verstecken, wie sehr ihn die Sache aufwühlte. Er wollte es sich nicht mal eingestehen. Auch diese Stille zwischen ihnen nagte mittlerweile an ihm. „Ryuzaki“, endlich schien Light es für nötig zu halten, etwas zu sagen, „Was sollte es?“ Der Meisterdetektiv war im ersten Moment noch überrascht, dass sein Kollege endlich sprach, aber er dachte nicht lange über seine Antwort nach. „Ich weiß es nicht. Mir war danach“ Seine Stimme, kühl und trocken. „Wieso fragst du?“ Nun schwieg der Jüngere. Erst einige Sekunden später entschied er sich doch etwas zu sagen. „Mir war danach“ Was L konnte, das konnte Light doch schon lange. Wenn der schlaue Herr L Lust auf kindische Spielchen hatte, na gut. Warum nicht? „Willst du mich mit dieser Antwort ärgern?“ „Wenn es auf dich so wirkte ...“ „Du wusstest dir nichts besseres zu Sagen“ „Das stimmt nicht. Ich steige bloß auf die Kindergarten-Spielchen ein“ „Kindergarten-Spielchen? So nennst du es also, wenn ich dich nach etwas frage, dass mich spontan beschäftigt hat?“ „Du hast auf die Frage, die mich spontan beschäftigt hat, auch so geantwortet“ Nun schwieg der Ältere. Vielleicht war es ihm zu blöd weiter zu diskutieren. Und nun kam wieder diese Stille. Unerträglich. Am nächsten Nachmittag gingen sie gemeinsam aus de Hotelapartment. Watari hatte einen Wagen vorbereitet und wartete bis die beiden einstiegen. L war natürlich der Grund warum sie nicht liefen sondern gefahren wurden. Im Auto sitzend schwiegen sich die beiden. Allen Mitgliedern der Sonderkommission war die Spannung zwischen den beiden Männern schon aufgefallen. Auch Misa, die nirgends mehr fehlte, wenn sie nicht gerade unterwegs war. „Es tut mir Leid, Ryuzaki. Ich muss noch etwas erledigen, meine neue Brille ist fertig. Ich würde sie gerne vom Optiker abholen. Ich glaube sie kommen alleine zurecht. Schließlich ist Light bei Ihnen.Ich hohle Sie beide in ca. einer Viertelstunde wieder vor dem Geschäft ab“ Keine Reaktion von dem Fingernägel nagenden Detektiv, der sogar normal in seinem Sitzt saß. Den Yagami brachte dies zum Augenrollen. Er schien ziemlich genervt. Warum ging er eigentlich mit? Als der Wagen hielt und beide ausgestiegen waren fuhr der treue Begleiter L´s auch schon wieder weiter. Der Schwarzhaarige riskierte einen Blick in das Gesicht des Studenten, in welches er schon über 24 Stunden lang nicht mehr gesehen hatte. Nur einen kurzen Moment sahen sie sich an. „Lass uns einfach einkaufen. Ich will an meine Hirnnahrung“ Der Jüngere seufzte. Zusammen betraten sie nun den Laden und rannten quer durch den Shop. Wegen der Eisenkette zwischen ihnen ernteten sie von so ziemlich jedem entweder verwirrte oder ablehnende Blicke. Regal für Regal überflog L in Rekordzeit mit seinen Augen. Er hielt überall Ausschau nach seinem Süßkram der für ihn schon Lebenswichtig schien. Wie eine Droge. Inzwischen war der Einkaufswagen den Light vor sich herschob fast voll. Voll mit Süßem. Sei es Schokolade oder Gummibären. Von A bis Z war alles dabei was man sich darunter vorstellen konnte. „War´s das?“, fragte der Braunhaarige, der den schweren Wagen selbst kaum noch schieben konnte. „Hmm …. Eigentlich schon“ „Nagut, dann lass uns gehen“ Bei der Kasse angekommen, zahlte der junge Student und packte alles in insgesamt vier volle Einkaufstüten. L sah nur schweigend zu. Wahrscheinlich weil er sonst auch nie wirklich viel tat. Vor dem Geschäft warteten sie nur kurz bis Watari wie versprochen mit dem Wagen wieder vorbei kam und Light beim Einladen des Einkaufs half. Ryuzaki hatte es sich währenddessen schon wieder im Auto gemütlich gemacht. „Ryuzaki? Ich muss noch Unterlagen für den Fall Kira abholen. Stört es Sie beide, wenn ich Sie noch mitnehme? Oder soll ich Sie zurück ins Hotel bringen?“ Bevor Light seine Einwände auch nur aussprechen konnte, hatte L bereits sein OK gegeben. „Natürlich Watari. Das macht nichts. Wir kommen ohne diese Akten sowieso nicht weiter voran.“ Der schon etwas ältere Mann nickte und fuhr eine Straße entlang, die ewig schien. „Wo fahren wir hin? Wir sind nicht einmal mehr in Tokio“, meinte Light als er aus dem Fenster blickte. Er war sichtlich verwirrt. „Ja wir sind schon außerhalb von Tokio. Nicht weit, aber wir haben die Stadt bereits verlassen. Ein Bekannter von mir hat die Unterlagen für uns besorgt. Er wohnt etwas abseits.“ Watari klang ruhig und entspannt, genauso wie gelassen wie der Meisterdetektiv aus dem Fenster auf seiner Seite starrte. Nach dem kurzen Besuch bei einem kleinen Haus mitten im Wald waren die drei Männer wieder im Auto und fuhren wieder zurück. Aber was war das? „Watari?“ Das Auto wurde immer langsamer. Nun bemerkte auch der Yagami was geschah. Immer langsamer und langsamer, bis der Wagen schließlich stehen blieb. „Watari. Wieso halten wir?“, so kam es nun von Light. L war im Gegensatz zu dem anderen die Ruhe selbst. „Oh nein. Ich musste gerade feststellen, dass der Tank leer ist. Ich muss die Anzeige übersehen haben. Moment, ich sehe im Kofferraum nach einem Ersatzkanister Benzin.“ Gesagt getan. Wenige Minuten später stieg der Älteste wieder ins Auto und drehte sich nach hinten zu den beiden Ermittlern. „Es tut mir wirklich sehr Leid. Ryuzaki. Wenn es Ihnen nichts ausmacht suche ich die nächste Tankstelle in Richtung Stadt. Sie und Light könnten derweil ja spazieren gehen. Ich bin in rund einer Stunde wieder zurück.“ L nickte darauf nur. „Schon gut. Machen Sie das. Danke schon im Voraus, Watari“ „Aber ich könnte doch auch-“ Ryuzaki fiel Light ins Wort. „Nein.“ „Aber Ry-“ „Bist du taub? Ich sagte Nein“ Nun gab der Yagami auf. Es war ihm zu anstrengend zu streiten. Was den beiden wohl gar nicht auffiel, war, dass sich der Butler bereits auf den Weg gemacht hatte. Als ihnen das bewusst wurde stiegen sie auch aus und sahen Watari schon ein paar Hundert Meter mit einem leeren Kanister die Straße entlang laufen, die nicht einmal einen Asphaltbelag hatte. „Hmm ...“ „Lass uns einfach das tun, was er gesagt hat.“ „Wie du willst, Yagami-kun“ So gingen die beiden nebeneinander her. Mindestens ein Meter Abstand. Immer weiter weg, bis L anhielt. Er blickte ins nichts, einfach zur Seite. Die Kette hielt Light ab weiter zu gehen und stoppte ihn ebenfalls, worauf er sich zu dem anderen drehte. Kein Wort. Von beiden Seiten nicht. „Ist etwas?“ L verneinte mit einem Kopfschütteln. „Ryuzaki...“, der Jüngere ging auf den Anderen zu, „Du kannst mir vertrauen“ Dieser blinzelte nur kurz und fand sich gleich drauf in den Armen des Größeren wieder. Light umarmte Ryuzaki eng. Beide schwiegen. Aber diesmal war sie angenehm. Sanft schmiegten sie sich aneinander. Genossen den Moment. Erst ein paar Minuten darauf zerstörten kleine Wassertropfen den Moment zwischen ihnen. Einer der Tropfen landete direkt auf L´s Nase als er sich von dem Yagami löste. Sie waren schon so weit, dass sie nicht einmal mehr den schwazen Wagen sehen konnten als es zu regnen begann. Beide blickten kurz in den bewölkten Himmel hinauf. „Gehen wir zurück“ Light klang wieder genauso kühl und abgeneigt wie im Auto. Ganz anders als gerade eben, als er sagte Ryuzaki könne ihm vertraun. Betrübt nickte L und marschierte mit dem Studenten den ganzen Weg zurück. Sein Blick war die ganze Zeit über auf den Boden gerichtet. In der Zwischenzeit hatte der Regen schon all die Kleidung durchnässt die die Männer trugen. „Hier stand doch das Auto. Siehst du die Reifenspuren?“ L nickte auf die Aussage des Braunhaarigen und hob den Kopf. Seine Haare waren genauso nass wie Light´s. „Stimmt. Er hat uns hier gelassen. Mit voller Absicht“ Der Dunkelhaarige verengte die Augen. Es ärgerte ihn. Wenn Watari sie nicht allein gelassen hätte, dann wäre nicht schon wieder „so etwas“ passiert. Etwas worüber Ryuzaki viel zu viel nachdachte. „Komm. Gehen wir einfach“ Seine Stimme hörte sich kalt an. Selbst nach 2 Stunden laufen waren sie noch immer noch nicht in Tokio, sondern noch immer im Nichts. Der Student hatte schon unzählige Male versucht jemanden zu erreichen, aber nein. Kein Signal. Und selbst bei Signal, ... mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit würde niemand der Kommission ans Telefon gehen. Es wurde langsam kühl und windig. L fror. Seine Knie wackelten. Sie liefen schon viel zu lange. Ryuzaki war es nicht gewohnt so viel zu laufen. Light machte sich ziemliche Sorgen um L, die er auch nicht verstecken konnte. Er fragte öfter, ob er ihm nicht helfen könnte. Aber der Detektiv lehnte ab, so stur wie er war. Lieber fror er sich im Moment zu Tode, als sich von diesem Bastard helfen zu lassen. Alles tat ihm weh als sie endlich wieder in Tokio ankamen. L lehnte erschöpft an einer Hausmauer während Light eins der vorbei kommenden Taxis aufhielt um sie mitzunehmen. Zum Glück war es ein netter Kerl, der die beiden völlig durchnässten Männer mitnahm und zurück zum Hotel brachte. Der Braunhaarige zahlte mit dem restlichen Geld das vom Einkauf über blieb und gab dem freundlichen Fahrer auch kräftig Trinkgeld. Müde fahren die beiden mit dem Fahrstuhl hoch ins Apartment zu den anderen. Je näher sie dem Zimmer kamen, desto zorniger wurde L´s Miene. Aber er sprach kein Wort. Murrend riss er die Tür auf und stapfte in Richtung Bad. „Light! Ryuzaki! Wie seht ihr denn aus?“, brüllte Mogi übertrieben überrascht. Seine Schauspielkünste waren mehr als nur fragwürdig. Auch alle anderen übertrieben es ziemlich und waren fürs erste bei L unten durch. Sogar auf Watari konnte er im Moment verzichten. „Wir haben es wohl etwas zu gut gemeint mit den beiden“, meldete sich Matsuda zu Wort. „Ach was, ich glaube es war nötig. Auch wenn des jetzt gerade nicht so scheint“, entgegnete der Butler L´s darauf recht ruhig und sicher. Der Schwarzhaarige und der Braunhaarige nahmen beide eine heiße Dusche. Light ging es wieder halbwegs nachdem es sich aufgewärmt hatte, aber Ryuzaki war noch immer kalt am ganzen Leib, weshalb er sich auch ins Bett legte um sich aufzuwärmen. Als er unter die Decke huschte fühlte er sich gleich etwas besser. Wie lange noch fragt sich … . Kapitel 4: It´s Just A Game For You ----------------------------------- Kaum hatte sich L hin gelegen, schlief er ein. Dass er kaum oder fast nie schlief, wusste ja jeder. Aber dass der Detektiv nach der Aktion heute schlafen wollte und musste, war zu verstehen. Als der Yagami sich zu ihm drehte und den diesmal schlafenden Ryuzaki so beobachtete, fiel ihm dessen eigentlich recht hübsches Gesicht auf. Light saß an der Bettkante und streckte die Hand nach dem Anderen aus. Wenn auch etwas zögernd strich er über die weiche Haut seiner Wange. Sein Daumen fuhr sanft über L´s raue Lippen auf denen er sich dauernd herum biss. Der Ältere schien nicht wirklich zu bemerken was geschah, bis sich der Student über ihn beugte und seinen Lippen immer näher kam. Doch ehe Ryuzaki, der gerade realisiert hatte was jetzt gleich passieren könnte, ihn hätte wegstoßen können, versiegelte Light schon ihre Lippen. Im ersten Moment machte L nichts, sondern krallte sich nur etwas in die Schultern des Braunhaarigen. Doch als dieser den Kuss intensivieren wollte, drückte er ihn von sich. „Was machst du!?“ L schien verunsichert während der Yagami auch recht unbeholfen und verwirrt auf ihn herab sah. „Ich-“ „Wieso tust du das? Macht es dir Spaß mich so durcheinander zu bringen …?“ Als der Ältere den Jüngeren unterbrach hörte er sich wieder total ruhig an. Nicht kalt, aber verletzt. „Du spielst mit mir, Yagami-kun. Hab ich Recht? Es bringt dir Freude, mich aus der Fassung zu bringen.“ „Nein, aber-“ „Streit´ es nicht ab. Lass es einfach gut sein! Und geh bitte runter von mir“ „Wenn du nicht dauernd versuchst mich abzuwürgen! Ich will dich etwas fragen, klar? Wieso sollte ich mit dir spielen?“ L´s Miene wurde kalt. Eisig. „Weil du vielleicht Kira bist“ Light stockte. „Wieso willst du mir nicht glauben, dass ich nicht Kira bin? Du hälst mich also wirklich für einen Mörder“ „Ich sagte, es wäre möglich. Lass mich jetzt bitte schlafen ...“ Mehr kam von dem Meisterdetektiv auch nicht mehr. Nun schloss er widerwillig die Augen. Wieso? Eigentlich wollte er nicht schlafen. Nicht wenn Light dabei unbeaufsichtigt ist. Aber im Moment konnte er sich´s nicht leisten für den Yagami auf zu bleiben. Stillschweigend legte sich der Braunhaarige auf die andere Seite des Bettes und versuchte ebenfalls zu schlafen. Aber egal wie müde er auch war. Richtig einschlafen konnte er nicht. Seine Gedanken waren die ganze Zeit bei L. Bei den Geschehnissen der letzten Tage. Der Vorfall bei der Dusche, bei dem Ryzaki meinte, Katze spielen zu müssen. Dann diese Umarmung heute … oder gestern. Light hatte keine Ahnung wie spät es inzwischen war. Und vorhin auch noch der Kuss. Was dachte er sich, als er den Drang verspürte, den Meisterdetektiv zu küssen? Wusste er selbst nicht. Aber irgendetwas zwischen ihnen hatte sich verändert. Einerseits hasste Light diesen L. Ein egoistischer, fauler, verfressener, selbstsicherer Muffel. Obwohl. Eigentlich war L ja ganz OK. Er scheint vor zu haben, so lange er kann, zu ermitteln. In ganz verschiedenen Fällen. Damit die Menschheit sicherer lebt. Aber hat es ein Mensch verdient nur zu einem bestimmten Zweck da zu sein? Er hatte doch auch Bedürfnisse, auch wenn es dieser Ryuzaki zu verstecken wusste. Langsam blickte der Student zu dem Älteren hinüber. „Wenn ich Kira wäre, dann würde ich dich umbringen wollen. Jeder, der Kira wäre würde dich umbringen. Du riskierst mit diesem Fall dein Leben“ Gedankenverloren murmelte er etwas vor sich hin. Über L und über Kira. Dass dieser endlich geschnappt werden müsse. Gefühle, oder was auch immer das war, dass Light für Ryuzaki empfand, mussten jetzt warten. Kira hinter Gitter bringen. Das wollten doch alle, aber es musste auch endlich etwas geschehen um diesem Ziel näher zu kommen. Light rappelte sich auf und holte den Laptop, der, der noch immer auf dem Nachttisch stand wo L ihn zuletzt hingelegt hatte. Und weniger später … Treffer! Die Yotsuba-group. Wieso? Watari erwähnte, bevor „der Wagen schlapp machte“, dass sich in dem Umschlag Unterlagen über dieses Unternehmen befanden. Natürlich hatte Light kurz hinein gespäht und bemerkte dabei schon, dass der Umsatz des Konzerns gestiegen ist, im Vergleich zu weiteren Gruppen. Vielleicht nur Zufall oder ein wichtiger Anhaltspunkt? Dennoch wollte der junge Mann darüber erst mit dem seinem genialen Kollegen sprechen, wenn sie sich wieder voll und ganz den Ermittlungen widmeten. Denn so lange der Motor noch lief, genoss er die Stille. Und als dann anscheinend das Benzin alle war, hatte er nicht mehr daran gedacht. Froh, nun endlich etwas neues heraus gefunden zu haben, drehte sich der Jüngere zu dem Schwarzhaarigen. Nun schien dieser tief und fest zu schlafen. „Hach, Ryuzaki …. Was wird sein, wenn der Kira-Fall beendet ist? Wenn wir Kira gefangen haben?“ L sah so friedlich aus, wie er da lag, die Decke bist zum Kinn hochgezogen. „Wir müssen diesen Kira fangen. Ich werde nicht zulassen, dass er dir was antut. Wenn einer von uns beiden sterben sollte, dann sterben wir gemeinsam, versprochen“ Mit diesen Worten widmete sich Light wieder dem Laptop, der Yotsuba-group und ließ den genialsten Ermittler der Welt schlafen. Am nächsten Morgen wurde der Braunhaarige von einem Husten geweckt. Er war spät nachts eingeschlafen. Sein Laptop war noch immer eingeschaltet. Verwirrt und verschlafen blinzelte er und vor ihm krümmte sich L, der gerade fast keine Luft mehr bekam wegen dem Gehuste. Als er wieder halbwegs zum atmen kam, hatte sich Light bereits aufgerichtet und musterte ihn besorgt. „Ryuzaki, geht es dir gut?“ Die Wangen des Älteren waren rosa gefärbt, ungewöhnlich für L. Aber nicht vor Scham. Der Yagami streckte einfach die Hand nach ihm aus, um ihm an die Stirn zu fassen, doch bevor ihm das gelang, schlug der Meisterdetektiv diese weg. „Mir geht es gut, ich bin OK“ Als er ausgesprochen hatte, folgte auch schon ein Niesen. „Du bist erkältet und wahrscheinlich hast du auch Fieber“ Das würde auch sein rotes Gesicht erklären. „Was redest du denn da, Light? Bin bin kerngesund. Ich bin noch nie krank gewesen!“, kam es zurück, worauf sein gegenüber nur erwiderte, dass er das jemand anderem erzählen konnte. Wieder ein Niesen. Offensichtlich störte es L sich erkältet zu haben, allein seine offensichtlich verlegen und genervte Miene verriet diese Tatsache. „Wenn du mich los machst, kann ich dir Taschentücher holen“, meinte der Student und war schon dabei, aufzustehen. „Schon gut, ich hol sie mir selber“ Nun erhob sich auch L und machte ein paar wenige, langsame und wackelige Schritte in Richtung Tür. Light blieb nichts anderes übrig als zu folgen. Erst jetzt fiel ihm auf, dass sein Kollege immer mehr zu schwanken begann. Seine Füße über kreuzten sich schon und es war beinahe vorherzusehen, dass L in den nächsten Moment ganz das Gleichgewicht verlor. Im nächsten Augenblick kippte er auch schon zur Seite, doch ehe er am Boden lag, fing der Yagami ihn auf und hielt ihn fest in den Armen. „Verstehst du jetzt, dass das vielleicht keine so gute Idee war, selbst aufzustehen?“ Ohne einen Kommentar darauf blickte der Ältere hoch in das hübsche Gesicht des Größeren. L selbst war nun um einiges röter an den Wangen als zuvor. Anstatt irgendetwas schlaues zu antworten, blieb er nun einfach still und schloss die Augen. Er wurde langsam wieder etwas bleicher. Light erkannte Schweiß auf der Stirn des anderen und jetzt, wo er ihn so hielt fiel ihm auch auf wie dieser glühte. Sofort trug er den kranken Ryuzaki wieder zurück ins Bett und deckte ihn zu. „Du bleibst jetzt hier liegen, hast du gehört? Du hast Fieber, du glühst richtig. Du solltest im Bett bleiben und schlafen. Und etwas gegen deinen Husten nehmen. Mach mich los, dann kann ich dir helfen“ Widerstandslos ließ der Dunkelhaarige sich zurück befördern und sich eine Predigt halten. „'Los machen' sagst du ...“, murmelte er dem Studenten nach. „Die Möglichkeit liegt im Moment bei 1%. Wenn ich es riskiere, könnte ich damit einen großen Fehler machen. Aber … ich vertraue Light Yagami“ Light blickte L die ganze zeit verwirrt und fragend an, da dieser ihn während seines Gedankengangs auffällig anstarrte und auf seinem Daumen herum knabberte. „Nagut“ Der Student drehte sich weg und der Detektiv zog die Schlüssel aus seiner Hosentasche, um die Handschellen auf zu machen. Kaum war das geschehen, stand der Yagami wieder auf und sah hinunter auf den nachdenklich schauenden Ermittler. „Ich gehe zu Watari, er soll etwas aus der Apotheke holen. Sonst liegst du noch für längere Zeit mit einer Erkältung im Bett. Das bringt uns beim Fall nicht weiter“ Darauf ein Nicken. Der Braunhaarige wusste ja, dass L nich wollte, dass er das selbst macht. Wäre ja die perfekte Gelegenheit weiter zu morden. Falls er Kira sein würde. Nun gut. Light erzählte Watari, dass Ryuzaki sich wohl bei ihrem Ausflug am Vortag erkältet hatte und bat ihn, sich um den Einkauf der Medikamente zu kümmern, bevor er wieder ins Schlafzimmer des Hotel-Apartments kam. 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