Nemesis von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 11: Eine besondere Schülerin 2 -------------------------------------- http://img.xrmb2.net/images/535489.jpeg Erst nach drei weiteren Tagen Bettruhe bekam Maka endlich die Erlaubnis das Krankenzimmer zu verlassen. Ihre ersten Erkundungsversuche des Schulgebäudes scheiterten jedoch an dem ständigem Schwindelgefühl und hin und wieder erlitt sie auch Schwächeanfälle. Die Kopfschmerzen hatten zwar deutlich nachgelassen, aber sie Quälten Maka immer noch. Darüber hinaus wurde ihr wegen den Medikamenten die sie bekam oft schlecht, was aber eine Nebenwirkung sei die sie ertragen musste. Doktor Stein selbst hatte ihr erklärt wie wichtig diese Pillen seien, damit ihre Seele sich wieder erholte. Ihre Freunde leisteten Unterstützung wo sie konnten, doch Maka wollte auch endlich wieder selbst zurecht kommen. So kam es, dass sie alleine durch die Gänge von Shibusen wanderte und nach Dingen suchte die sie an etwas erinnerte. Je mehr sie fand, desto mehr fügte sich das Puzzle ihrer Vergangenheit zu einem klaren Bild. Nira hatte sich in den letzten Tagen wieder ruhig verhalten. Sie ließ nur hin und wieder ein paar sarkastische Kommentare los, ansonsten verbrachte sie die meiste Zeit damit, dinge in ihr Handy zu tippen. Was für ein seltsames Mädchen sie doch war, stellte Maka fest. Aber sie brachte Soul zum lachen, so wie sie es noch nie erlebt hatte. Plötzlich drehte sich ihr Magen ohne irgendwelche Vorwarnungen um. Maka schlug die Hände vor dem Mund zusammen und hielt die Luft an. Verzweifelt drehte sie sich zur Seite, zum Glück erspähte sie eine dunkle Tür mit der Aufschrift WC. Wieder einmal verabschiedete sie sich von ihrem Essen und kotzte krampfhaft in die Toilette. Keine Ahnung ob jemand hier war der sie nun hörte. Es war kein Geheimnis dass sie in einer erbärmlichen Verfassung war. Der scharfe Geschmack im Mund wurde langsam schon zur Gewohnheit. Nach der Brechattacke sackte Maka einfach nur erschöpft neben dem Klo auf dem Boden zusammen und kämpfte wieder gegen die Tränen. Mund und Nase brannten, ihr Schädel brummte wie nach einer durchgefeierten Nacht und die Bauchwunde tat auch alles um nicht vergessen zu werden. “Alles in Ordnung?”, fragte eine männliche Stimme. Was für eine selten dämliche Frage. Maka schaute auf. Ein rothaariger Mann mit edlem Anzug reichte ihr ein Taschentuch. Er war vielleicht ein Lehrer oder so, natürlich war es seine Pflicht sich darum zu kümmern wenn es einem Schüler nicht gut ging. Sein Gesicht war freundlich, aber etwas störte Maka. “Was machen sie hier auf dem Mädchenklo?” “Ähm, das ist nicht die Mädchentoilette, die ist gleich nebenan.”, sagte er kühl. Maka lief rot an. Er hatte Recht! “Tut mir leid, bitte entschuldigen Sie”, stammelte sie, und sprang auf. Während sie an ihm vorbei lief, machte der Mann ein Gesicht, als ob man eben sein Todesurteil verkündet hätte. Verwirrt, aber dennoch froh endlich auf der richtigen Toilette zu sein ordnete Maka sich ein wenig. Was war mit dem Typen nur los? Dieser Blick den er aufgesetzt hatte als sie ihn mit Sie angesprochen hatte. Mit zitternden Händen fuhr sie durch ihre Haare. Sie waren goldbraunen von der linken Seite und vom Scheitel aus bis knapp unter ihre Schulter hängend und an der rechten Seite über dem Ohr zu feinen Streifen abrasiert. Momentan trug sie wieder ein Hemd und eine normale Jean, aber die Klamotten saßen erschreckend locker. Durch das ewige Gekotze war sie richtig dürr und kraftlos geworden. “Papa!”, rief sie plötzlich aus und schlug sich selbst auf die Stirn. “Ich habe meinen eigenen Vater nicht erkannt!” Das Drama war nun perfekt. Es war so zerschmetternd und traurig für Maka, dass sie nicht wusste wo hin mit ihren Gefühlen. Sie konnte sich nicht mehr länger selbst im Spiegel anstarren. Einer Person die ihre eigenen Eltern nicht erkannte wollte sie nicht länger in die Augen blicken. Schnell verließ sie die Toilette wieder und eilte den langen Gang hinunter, in der Hoffnung sie würde in die selbe Richtung gehen wie ihr Vater. Sie bog immer wieder ab, ging Treppen hoch und wieder hinunter, aber in dem riesigen Schloss war es unmöglich jemanden zu finden. Eine Hand voll Schüler kamen Maka entgegen. Alle glotzten sie an, fehlte nur noch dass sie mit dem Finger auf sie zeigten. Sie steuerte auf die Gruppe zu um schnell an ihnen vorbei zu kommen, da viel ihr auf, dass sie Meisten überhaupt nicht Maka anstarrten, sondern jemanden neben ihr. Sie drehte sich spontan nach links und sah ein Mädchen die auf allen vieren am Boden herum kroch und nach etwas suchte. “Verdammt, wo ist es hin”, murmelte sie vor sich hin. Eine Sekunde lang schaute Maka sie an und überlegte ob sie dieses Mädchen, oder besser gesagt junge Frau schon einmal gesehen hatte. Ihre Haare waren sehr lang, schwarz und von roten Strähnen durchzogen. Da sie unten herum kroch hingen sie teilweise in ihr Gesicht, oder streifen sogar am Boden. Sie suchte offensichtlich nach der schwarzen Brieftasche die etwa einen Meter entfernt direkt vor ihr lag. Seltsam, dachte Maka zuerst, aber dann verstand sie. Das Mädchen tastete nur mit den Händen in alle Richtungen, ihren Kopf drehte sie kaum hin und her. Sie war offensichtlich Blind und niemand half ihr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)