Ein Blutgedicht von Onime_no_Tobi ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Wenn der Himmel dunkel bleibt, wenn Gewürm und Grille schweigt, wenn der Stille Schleier mich umwebt, dann dies Gefühl erneut auflebt. Erinnert mich an alte Zeiten, an endlos große Einsamkeiten, an wasserlose, öde Länder und ewig währ’nde Augenränder. Diese Stimmung ist da, schon hüllt sie mich ein, lässt Mensch nicht und auch froh nicht mich sein. Nimmt Träume fort und Hoffnungsbilder, wird immer stark und niemals milder. Ein weiches Tuch, von Trauer schwer, bedeckt Feld, Wald, Gebirg‘ und Meer. Das Leichentuch, der Vorhang fällt, bringt Ruh in meine laute Welt. In Dunkelheit und Stille dann, sitze ich und denk daran, dass nichts ist so wie es scheint und nichts wird wie man ‘s erträumt. Schon fühl der Klinge Kälte ich, hinterlässt den roten Strich, auf der blassen, kalten Haut, ich spüre wie ‘s mich wohlig graut. Der Schmerz ein stechend Brennen, die hellen, blut‘gen Tropfen perl’n hervor, oft hab ich schon gelernt es kennen, doch dem Verlangen kam ich nie zuvor. Ein heiß‘ Gefühl durchströmt den Leib, fast wie ein willig drängend Weib. Und doch ist ‘s anders ganz und gar, es mir nie ein Weibe war. Ein mahnend Lehrer derer statt, der stets mich nur gescholten hat. Ihn zu rufen eine Pein, muss es dann und wann doch sein. Wenn das Lebenselixier, tropfet auf mein Schreibpapier, meine Feder nimmt es auf, formt Wort und Satz und Zeile draus. Vertreibt die inn‘re Kälte gar, macht mich der der ich einst war. So scheint ‘s vielleicht, doch stimmt es nicht! Warum sonst… ein Blutgedicht? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)