Miss you... von ChoKai ([chiyu ・ yuji]) ================================================================================ Kapitel 1: Miss you... ---------------------- Miss you... So, hier ist etwas Neues von mir. Ich hab mich momentan einer FF-Reihe verschrieben, die ich auch vorhabe einzuhalten. Diese SuG-FF ist quasi der erste Teil dieser Reihe, auch wenn nichts zusammgehört. Ich wünsche einfach viel Spaß~ Kei -x-x-x-x-x-x-x- Unruhig wand sich der schmale Körper auf dem Bett, auf welchem er lag und ertrug so die stumme Qual der Einsamkeit, die ihn umgab. Alles was er wollte, war die Nähe seines Freundes und die leisen Worte der Versicherung, damit er ruhig schlafen konnte. Da jedoch beides nicht gegeben war, blieb er unruhig. Auf keinen seiner Anrufe hatte Chiyu bisher reagiert und das war normalerweise nicht üblich. Der Größere wusste, dass er sich schnell sorgte, warum nahm er also nicht ab? Ein leises Seufzen verließ seine Lippen, als sein Blick zur Digitaluhr glitt. In den letzten fünf Minuten war sie ihm auch nicht gnädig gewesen, weshalb er ihr einen bösen Blick zuwarf. Seine Finger glitten über die zerwühlte Decke, erreichten die Seite, die sein Freund belegen sollte und nachdenklich zog er die Stirn kraus. Chiyus Seite war kalt und dieser Umstand störte ihn und zwar gewaltig. Wie konnte er es auch nur wagen, solange wegzubleiben und sich nicht zu melden? – Eine Frechheit war das. Wenn Yuji sich nicht soviele Sorgen machen würde, würde er seinem Freund vermutlich den Kopf abreißen. Yuji drehte sich auf die Seite und griff nach seinem Handy, das auf dem Nachtschrank lag und wählte Chiyus Nummer, ehe er sich das Handy ans Ohr hielt. Das Freizeichen in der Leitung ließ den brünetten Japaner aufhorchen. Vor wenigen Minuten war die Mailbox angesprungen und er hatte festhalten müssen, dass Chiyu sein Handy wohl ausgeschaltet hatte. Aber jetzt… jetzt war dort ein Freizeichen und Yujis Herz begann aufgeregt zu schlagen. Vielleicht würde er Chiyu ja diesmal erreichen?! Seine Hoffnung starb, als erneut die Mailbox ansprang. Hatte Chiyu ihn gerade etwa weggedrückt? - Anders konnte er sich die Situation nicht erklären und Wut stieg in ihm auf. Wenn sich seine Vermutung bewahrheiten würde, dann würde er Chiyu wirklich die Hölle heiß machen. So sprang keiner mit ihm um, nicht einmal sein eigener Freund. Das Handy landete ungeachtet auf dem Nachtschrank, während der schmale Körper zurück in die Laken sank. Warum begriff Chiyu denn nicht, dass er ihn einfach nur bei sich haben wollte? – Gut, sie hatten sich gestritten und Yuji war unfair geworden, als er in vollkommener Verzweiflung Dinge gesagt hatte, die er im Nachhinein bereute, aber war das ein Grund ihn nachts alleine zu lassen? Ein Wimmern verließ seine Lippen, als seine Gedanken zum Streit zurückgingen. „Und du glaubst allen Ernstes, dass ich mir sowas bieten lasse?“, wollte Chiyu mit zorniger Stimme wissen, als Yuji noch über ihn gebeugt stand und drohend die Hände in den Hüften gestemmt hielt. Ja, Yuji war der Ansicht, dass seine Ausführungen und Anschuldigen berechtigt waren. Er hatte doch genau gesehen, wie sein Freund die hübsche Kellnerin in ihrem Lieblingscafé angesehen und später mit ihr geflirtet hatte. Er hatte doch genau gesehen, welch verliebte Blicke sie sich zugeworfen hatten und es hätte ihn auch nicht gewundert, hätte ihn Chiyu für dieses Miststück versetzt. „Du brauchst es gar nicht zu leugnen, mein Lieber. Wäre ich nicht zufällig mit im Café gewesen, hättest du es bestimmt irgendwo mit ihr getrieben.“, brauste der zierliche Brünette auf und wirbelte herum, sodass er etwas Abstand zwischen Chiyu und sich bringen konnte. Er ertrug diese Lügen einfach nicht mehr. Wenn Chiyu nichts mehr von ihm wollte, weil er stattdessen mit Frauen seinen Spaß haben wollte, dann sollte er es ihm auch sagen. Er war doch keine Fußmatte, auf der man gnadenlos herum trampeln konnte, wie es einem beliebte. Er hörte, dass Chiyu sich aus seiner Position bewegte und bald schon stand der Größere hinter ihm, griff nach seiner Schulter um ihn zu sich zu drehen und sah ihn dann an. „Ich habe weder mit ihr geflirtet, noch wollte ich es mit ihr treiben. Gott, Yuji… Wie oft soll ich dir noch sagen, dass ich schwul bin? – Meinem Wissen nach, sind Frauen da außen vor.“, versuchte er den Kleineren zu beruhigen. Yuji jedoch funkelte ihn nur wütend an und stieß seinen Freund grob von sich. „Fass mich nicht an, Chiyu.“ Der Größere sah ihn einen Augenblick einfach nur an, ehe er sich von Yuji löste und nach seinen Sachen griff. Er brauchte Abstand und diesen konnte er nur für sich beanspruchen, wenn er Yuji seine Zeit gab und selbst auf andere Gedanken kam. Irgendwann würde sich sein Freund schon wieder beruhigen, dessen war er sich schon fast sicher. „Ich geh spazieren. Vielleicht kommst du in der Zeit ja wieder etwas runter und wir können in Ruhe darüber reden, was du meinst gesehen zu haben.“, meinte Chiyu in vollkommener Ruhe und ging zur Türe, als Yuji sich zu ihm wandt und nach der Blumenvase griff, sie nach seinem Freund warf. Er konnte und wollte nicht fassen, mit welcher Dreistigkeit Chiyu das Thema handhabte. Bedeutete ihm die Beziehung denn überhaupt nichts mehr? – War es wirklich schon soweit, dass er der Einzige war, dem sowas nicht egal erschien? Das laute Scheppern der Scherben, die mitsamt den Blumen zu Boden fielen, rissen sowohl Chiyu, als auch Yuji aus ihrer Starre und geschockt sah der Größere erst zu seinem Freund und dann zu der Vase, die am Boden ruhte. „Bist du vollkommen übergeschnappt?“, fauchte der Ältere alsbald und hob die Hand, um sich mit dem Finger gegen die Stirn zu tippen. „Du hast sie doch nicht mehr alle… ehe du dich nicht beruhigt hast, ist es wohl besser, ich verschwinde.“ Mit diesen Worten verließ Chiyu die Wohnung und Yuji sah ihm geschockt nach. Erst als das zweite laute Geräusch an seine Ohren drang, kam Bewegung in den schmalen Körper und er folgte Chiyu zur Türe, ehe er diese aufriss und den Kopf aus der Wohnung schob. „Ja, geh zu deinem Flittchen und besorg es ihr richtig. Sie ist dir wohl wichtiger als ich, sonst würdest du nicht gehen. Du brauchst nicht wiederkommen, wenn du meinst, sie bringst es nicht.“ … Erst jetzt wurde sich Yuji seiner Worte bewusst und Tränen sammelten sich in seinen Augenwinkeln, als er daran zurückdachte, mit welcher Wortgewalt, er Chiyu aus der Wohnung gejagt hatte. Vermutlich kam sein Freund deshalb nicht wieder. Er hatte ja ziemlich deutlich gemacht, dass er vorerst nichts von ihm wissen wollte. „Chiyu…“, sprach er leise in die Dunkelheit, als seine Hand erneut nach dem Handy griff. Er wollte und musste Chiyu so dringend sprechen. Er wollte sich entschuldigen und ihm sagen, wie sehr er ihn liebte. Stumme Tränen verließen seine Augenwinkel, als er nicht nur die Lippen zusammenpresste, sondern auch das Handy an sein Ohr drückte. Wieder empfing ihn nur ein Freizeichen und wieder sprang die Mailbox an, was Yuji unterdrückt aufschluchzen ließ. Warum ging er nicht ans Handy? – War er etwa immernoch so sauer auf ihn? Das Handy ließ er auf das Bett fallen, ehe er sich die Handballen auf die Augen presste. Er wollte nicht weinen und doch konnte er nichts dagegen tun. Sein Herz tat so unsagbar weh und der, der ihn bisher immer gehalten und getröstet hatte, war fort. Yuji wusste nicht einmal, ob Chiyu überhaupt zurückkommen würde. Diese Unsicherheit und diese Angst, ließen ihn wahnsinnig werden. „Komm zurück, ich vermisse dich.“, wisperte er und strich sich über die Augenränder, um die Tränen zu verbannen, die sich am Ende doch nicht aufhalten ließen. Ein Zittern ging durch den schmalen Körper, als sich Yuji auf die Seite drehte und einen weiteren Blick auf die Uhr warf. Dass er die Zahlen nur verschwommen wahrnahm, schien ihn in diesem Moment nicht zu stören und so biss er sich auf die Unterlippe. Er horchte in die Dunkelheit, als er den Schlüssel hörte, welcher ins Schloss geschoben wurde und die Türe schließlich aufging. Mit einem Mal saß er kerzengerade im Bett und starrte ins Wohnzimmer, das er vom Schlafzimmer aus sehen konnte. Ein Glück, dass er die Türen nachts immer geöffnet ließ. „Chiyu?“, fragte er diesmal etwas lauter nach, erhielt jedoch keine Antwort. Stattdessen erschien die große Gestalt seines Freundes im Türrahmen. „Du bist noch wach?“, kam ihm als Begrüßung entgegen und kurz senkte Yuji den Blick, nur um im nächsten Moment die Bettdecke beiseite zu schlagen und sich zu erheben. Langsam ging er auf den Älteren zu, blieb jedoch mit einem kleinen Abstand zu ihm stehen. Er wollte nicht riskieren, dass Chiyu ihn von sich stieß, so wie er es am Vortag mit diesem getan hatte. „Ich habe auf dich gewartet.“, erklärte der Brünette, faltete die Hände und begann diese unruhig zu kneten. „Warum? – Du hast doch gesagt, dass ich so schnell nicht wiederkommen brauche.“ Gut, Yuji sah es ein: Chiyu war noch immer sauer auf ihn. „Ich will mich bei dir entschuldigen, Chiyu. Es tut mir so leid, was ich zu dir gesagt habe. Ich weiß, dass ich kein Recht habe, dich zu beschuldigen. Du hast nichts getan, was meinen Ausbruch rechtfertigt. Ich sehe meinen Fehler ja ein, also… können wir das nicht einfach vergessen?“, bat der Kleinere und sah hoffnungsvoll zu Chiyu auf, dessen Gesicht er in der Dunkelheit jedoch nur schwer ausmachen konnte. „Du hast mich beleidigt, Yuji. Du hast ziemlich deutlich gemacht, dass du davon ausgehst, dass mir unsere Beziehung nichts bedeutet und dann soll ich das einfach so vergessen? – Tut mir leid, das kann ich nicht.“, antwortete der Größere stattdessen jedoch und erneute Tränen verließen Yujis Augenwinkel. Er war so unsagbar dumm. Warum musste er immer alles kaputt machen? – Seine letzte Beziehung war auch daran zerbrochen, dass er auf jeden Blick und jedes Wort eifersüchtig reagiert hatte. Er bekam den Dreh einfach nicht und das war es, was ihm so leid tat. Er wollte sich bessern, er würde sich bessern und das würde er Chiyu zeigen. Nur, musste dieser ihm erst einmal wieder eine Chance geben. „Ich bitte dich, Chiyu. Es tut mir so leid, ich bereue, was ich getan habe. Ich möchte es so gerne ungeschehen machen und ich zweifel auch nicht daran, dass dir unsere Beziehung egal ist. Du kennst meine Vergangenheit und meine Angst. Ich will dich einfach nicht verlieren, Chiyu. Ich habe dich in den letzten Stunden so unsagbar vermisst, dass ich kein Auge zugetan habe. Ich habe versucht dich anzurufen und auf deine Rückkehr gewartet.“, erklärte der Kleinere leise und tat einen Schritt auf Chiyu zu, sodass er dessen Hand ergreifen konnte. „Ich liebe dich und ich will dich einfach nicht verlieren, deshalb bin ich so ausgerastet. Ich bitte dich, verzeih mir.“ Sacht schmiegte er sich an den muskulösen Körper Chiyus und schlang seine Arme um dessen Hüfte. Er wollte seinen Freund nicht mehr gehen lassen, selbst wenn dieser ihn nun von sich stieß, er würde ihm mit allen Mitteln zeigen, wie leid es ihm tat. Doch statt des erwarteten Stoßes, vernahm Yuji nur ein Seufzen. „Du macht es mir echt nicht leicht, Yuji.“, begann der Größere in ruhigem Ton, legte seine Arme zeitgleich um Yujis Schultern und zog ihn fest gegen seinen Körper. Er hörte Chiyu lachen, als dieser erneut zu sprechen begann. „Ich habe dich auch vermisst, aber anscheinend habe ich meinen Yuji wieder.“ -x-x-x-x-x-x-x-x fin. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)