Ah, mit einem Pinselstrich... Kann auch alles vorbei sein. von Powwel ================================================================================ Prolog: -------- "I just can't forget the taste Of that chocolate bar I ate before! Riding upon the winds is the song E mare libertas... Wo ich gerade dabei bin... Mama Tino, haben wir Schokolade? Mamaaa~" Peter Kirkland, auch besser bekannt unter dem glorreichen Namen Sealand, wohnte schon eine Weile mit Finnland und Schweden zusammen, die er auch Mama und Papa nannte. Schließlich kümmerten die beiden sich wie welche um ihn, im Gegensatz zu diesem Trottel England. Und Peters "Mama Tino" hatte immer Süßigkeiten für ihn, auch wenn "Papa Berwald" darauf bestand, "den Kleinen" nicht zu sehr zu verwöhnen. Schließlich "M'sste 'r ja 'rgendw'nn zu ein'r gr'ßen, st'rken Nation h'ranwachs'n", wie er oft mit einem Lächeln sagte, während er die Haare der eben genannten, später großen Nation durchwuschelte. "Draw a cirle, it's the earth, Draw a circle, it's the earth..." Schokolade... Peter wusste zwar, wo Tino sie immer vor Berwald und ihm verstecke, aber es machte mehr Spaß, mit großen Hundeaugen um Schokolade zu betteln, als sie sich einfach zu nehmen und später auch noch dafür ausgeschimpft zu werden. "Draw a circle, it's the earth I am Sealand!" Wo war Tino denn? Er musste Peter doch hören... Schließlich war kurz vor dem Mittagessen immer Schokoladenzeit, das wusste er ganz genau! Und Berwald wusste doch auch, dass wenn sein Adoptivsohn um die Zeit singend durch das Haus sprang, er Süßigkeiten wollte... "Ah, a wonderful world, That can only be seen with a paintbrush I want to go to the World Meet-" Peter stockte. Irgendwas stimmte hier nicht. Er hatte seit dem Frühstück weder Mama Finnland noch Papa Schweden gesehen. Sonst lasen die beiden zusammen etwas auf dem Sofa oder putzen irgendetwas. Er blieb stehen und lauschte. Nichts war zu hören. Kein einziger Laut. "Mama? Papa?", rief Peter vorsichtig und wartete, doch als Antwort bekam er nur ein gedämpftes Echo seines Rufes. Dann war es wieder ruhig. Das einzige Geräusch war sein Atem, der schneller und lauter schien als zuvor. Normalerweise sagten Tino und Berwald ihm doch bescheid, bevor sie gingen, und fragten ihn, ob er mitkommen wolle. "H-Heute ist doch gar nicht der zweite September, h-haha! Also könnt ihr aus den Verstecken kommen! A-Außerdem wollte ich doch keine Überraschungsparty!" Sealand dachte kurz nach und fing an loszurennen, alle Türen aufzureißen und in die Zimmer zu sehen. "U-Und der erste April ist doch heute auch ni-" Er stand wie festgefroren und mit weit aufgerissenen Augen vor der Tür zum Schlafzimmer seiner Eltern und starrte auf die leblosen Körper der beiden. Sie lagen nebeneinander auf dem Boden, ein kleiner Streifen Blut lief aus Tinos Mund und tropfte auf den Boden. Beide schienen mit weit aufgerissenen, leblosen Augen zu ihm heraufzuschauen. Peter öffnete seinen Mund, als wollte er etwas sagen. Doch es drangen keine Worte hervor, sondern nur ein Schrei, der seine Eltern sofort aufgescheucht hätte, wären sie noch am Leben. ~~~ Anm.: •Das kursiv Geschriebene ist die Übersetzung von Sealands Marukaite Chikyuu, und kann heir nachgelesen werden: http://hetalia.shoutwiki.com/wiki/Marukaite_Chikyuu •Der zweite Mai ist Sealands Geburtstag. Kapitel 1: ----------- Vorbemerkung: Fremdwörter sind am Ende des Kapitels erklärt. "...Und deshalb bin ich dafür, dass wir die Produktionskosten für Lebensmittel senken, indem wir umrüsten auf die alleinige Produktion von Hamburgern, Chips, Cola & Eis! Hat jemand Einwände? Nein? Gut, dann können wir ja mit dem nächsten Thema weiterma-", sagte der heutige Vorstand der Weltkonferenz, Alfred F. Jones - selbsternannter Held - so schnell und scheinbar ohne Punkt und Komma, dass niemand die Gelegenheit hatte, ihn zu unterbrechen. Niemand bis auf Arthur, der vor Wut fast seine Teetasse fallen ließ. "Das ist doch totaler Blödsinn, America! Niemand außer dir kann lange von diesem Schrott leben ohne irgendwann an Zukerschock oder Übergewicht zu sterben! Außerdem heißt es crisps, du Vollidiot!" "A-Also ich bin für die Eiskrem, e-eh.", murmelte Matthew, der wie übrig ignoriert wurde. Er beobachtete, wie sich nun auch sein ehemaliger Ziehvater Francis in den Streit einmischte. Alles lief also einen gewohnten Gang, auch wenn an diesem Tag drei Sitze leer geblieben sind... "Ah, mon Arthur, nur weil du hoffnungslos untervögelt bist, müssen du und deine Fusselbrauen doch nicht sofort auf den armen Alfred losgehen! Du weißt doch, Nii-sans Arme sind immer für dich offen", säuselte de Franzose und wich einer Tasse inklusive heißem Tee und Untertasse aus. "Auch wenn der Vorschlag wirklich des déchets war." Matthew fing innerlich an zu zählen. Innerhalb von genau fünf Sekunden war hier die Hölle los, bis Deutschland dann eingriff und die Leitung der Konferenz übernahm. Trotzdem würden sie wieder ohne Ergebnis auseinandergehen, so wie bei jedem Treffen. Fünf... "Bastard, lass deine Hände bei dir! Oder ich stecke dir deine verfluchten Baguettes dahin, wo du sie nie wieder herausbekommst, Frog!" "Ah, chèrie~ Jetzt sofort oder in der Pause?" Vier... "A-Aiyaah! K-Korea, weg da m-mit deinen Händen~aru!" "Aigoah! Aber du hast doch so wundervolle Brüste, Aniki~da ze!" Oh, jetzt legten die asiatischen Nationen los. Das war selten. Drei... "Kolkolkol... Yao, wenn du eins mit Mutter Russland wirst, wird dir so etwas nicht mehr passieren, да! Nicht war, Torya?" "Брат, wir brauchen diesen Schwachkopf doch nicht. Wenn wir beide vereint sind, wird sich uns die ganze Welt unterwerfen..." "G-Geh weeeg-!" Dieses Mal ist Natalya vor Polen eingeschritten. Auch ein selten auftretendes Phänomen. Zwei.... "Gilbert Beilschmidt, würdest du vielleicht die Güte besitzen, mich nicht mehr mit Papierschnipseln zu bewerfen?" "Ksesese~ Als hätte ich so etwas nö-... Au! Verdammtes Transvestit mit ihrer Bratpfanne! Attacke, Gilbird! Für den alten Fritz!" Tja, lege dich nie mit Österreich an, wenn Ungarn eine Bratpfanne in greifbarer Nähe hat. Eins... Moment mal... Was machte Preußen hier? Achja, Deutschland hatte eine Erkältung und sein Bruder war für ihn eingesprungen. Da würde dieses Mal niemand diesem Chaos ein Ende bereit- "America, du Arschloch! Ich werde dich umbringen!" Matthew spürte, wie er am Hemdkragen von seinem Stuhl hochgezerrt wurde. "E-Eh? A-Aber... C-Cuba... I-Ich bin d-doch g-gar nicht A-A-Alfred! Ich bin C-Canada! Canada, hörst du?!" Schützend hob er die Hände vor sein Gesicht. Merde, wieso war Deutschland nicht da? Wer sollte ihn jetzt retten? Sein "heldenhafter" Bruder Alfred war damit beschäftigt, mit seinen Freunden, den Aliens, Kontakt aufzunehmen, um mit ihnen zusammen England zu erschrecken. Und außer ihm und Francis, der mit dem Gürtel von England - der nach etwas suchte, um es ihm über den Kopf zu ziehen - zu tun hatte, bemerkte ihn niemand. Also konnte ihn auch niemand vor Cubas Wut beschützen. H-Hilfe, eh! „Heeey! Ich hoffe doch, ihr habt mich (nicht) allzu sehr vermisst!" Der gesamte Saal verstummte, als eine Streitaxt mitten auf den großen, runden Konferenztisch landete und dort stecke blieb. "Was wäre auch eine Weltkonferenz ohne mich als Stimmungsmacher!?" "Danmark...", hörte Matthew Norway irgendwo hinter ihm genervt stöhnen. Man konnte förmlich hören, wie er dabei die Augen verdrehte. Neben ihm stützte Iceland sicher genervt den Kopf in die Hände. Doch Matthew kam diese "Überraschung" genau recht. Er entzog sich Cubas locker gewordenem Griff, nahm Kumajirou auf den Arm und schlich sich unbemerkt von der karibischen Nation weg. "What the fuck? Denmark, was macht Sealand hier?!" Nun sah Matthew auf und von seinem Versteck hinter dem - trotz des ganzen Kraches - schlafenden Heracles hervor. Sealand? Sonst achtete England fast schon peinlich genau darauf, dass Finland oder Sweden den Kleinen nicht reinschmuggelten, und jetzt kam Denmark einfach hereingestürmt und schleppte ihn mit? Das war definitiv neu. Aber wieso brachte ausgerechnet er Sealand mit? Die beiden hatten doch eigentlich nichts miteinander zu tun. "Ich habe den Kleinen praktisch im Haus von Sverige und Finland gefunden, könnte man sagen. Aber das sollte er vielleicht lieber selbst erzählen." Er sah kurz zu Sealand herunter und schob ihn dann vor sich, ließ aber die Hände schützend auf dessen Schultern liegen. Peter sah kurz auf, senkte aber sofort wieder den Blick. Das war an sich schon für ihn untypisch, aber der Gesichtsaudruck schien in seinem Gesicht komplett fehl am Platze. Wo sonst immer das fröhliche Strahlen eines Kindes gewesen ist, war nun nur noch Schmerz. Als er nun auch noch den Kopf schüttelte, war endgültig klar, dass dem Jungen etwas Schreckliches passiert sein musste. Denmark seufzte leise und wuschelte dem Kleineren durch die Haare. Erst jetzt bemekte Canada, dass Letzterer seine geliebte Matrosenmütze in den Händen hielt und seine Finger förmlich hineingrub. Als wäre es das Einzige, was ihn davon abhielt, entgültig zu zerbrechen. "Gut, dann werde ich mal für den Kleinen sprechen", fing der Däne an, "Kurz gesagt hat er Finnland und Schweden praktisch leblos in deren Schlafzimmer gefunden." Ein Raunen ging durch den Raum? Leblos? Finnland und Schweden? Wieso? Die beiden hatten weder innen-, noch außenpolitische Probleme... "R-Ruhe! Lasst Denmark ausreden!", meldete sich America schließlich wieder zu Wort und brachte so die anwesenden Nationen zum Schweigen. Matthew ließ den Blick kurz durch den Raum schweifen. Alle schienen mehr oder weniger entsetzt zu sein. Besonders Norway und Iceland waren blass geworden und starrten Denmark fassungslos an. Dieser fuhrt fort, als wieder Ruhe eingekehrt war:"Ich habe die beiden sofort in's beste Krankenhaus von Stockholm bringen lassen und ihre Chefs angerufen. Sie befinden sich seit gestern auf der Intensivstation und...", er stockte kurz und musste schlucken. Anscheinend ließ das Ganze ihn auch nicht ganz kalt, "Und liegen aus bisher unbekanntem Grund im Koma." Nun wurde es wieder laut im Konferenzsaal. Alle sprachen durcheinander und jeder äußerte seine eigenen Spekulationen zu der Sache. Ein Anschlag? Eine plötzliche Wirtschaftskrise in den beiden Ländern? Oder doch höhere Mächte? Was würde überhaupt aus den Aufgaben, die Finnland und Schweden hatten? Wer sollte diese jetzt erfüllen? England schlug mit einem Buch auf die Tischplatte, um so wieder Ruhe einkehren zu lassen, da Denmark noch nicht mit seinen Erzählungen fertig war. "Die Aufgaben der beiden werden auf Norge, Island und mich aufgeteilt. Natürlich nur, wenn ihr beiden nichts dagegen habt.", erläuterte er mit fragendem Blick auf die zwei nordischen Länder. Als diese nur leicht nickten, fuhr er grinsend fort:"Gut, dann wäre das geklärt. Außerdem werde ich Peter erst mal bei mir aufnehmen. Oder willst du dich lieber um ihn kümmern, England?" Der Angesprochene hob nur eine Augenbraue und sah nicht mal von seien Unterlagen auf. "Du kannst ihn gerne haben, Wanker. Ich bezweifle auch, ob er überhaupt zu mir will", murmelte er, während er irgendwas zu notieren schien, "Solange er nicht zu einem gewissen Franzosen mit Schwäche für Jüngere kommt, ist mir und den meisten Anwesenden eigentlich alles recht." Als Bestätigung nickten so gut wie alle Anwesenden. Nur nicht Frankreich selbst und seine ehemalige Kolonien, unter ihnen auch Matthew. Der Kanadier wagte es zwar nicht, so wie Seychelles den Kopf zu schütteln - es hätte auch niemand bemerkt - aber auch er war der Meinung, dass ein Kind fast nirgendwo besser aufgehoben war als bei Francis. Er selbst hatte die Zeit unter der Herrschaft der Franzosen sehr genossen. Um einiges mehr als die Zeit bei Arthur. Francis wollte zwar immer als großer Bruder bezeichnet werden, aber seine Taten und sein Verhalten entsprachen viel mehr denen eines liebevollen und fürsorglichen Vaters. Er hatte Matthew jeden Tag mehrfach in den Arm genommen und ihm gesagt, wie sehr er ihn liebte; hatte ihm immer köstliches Essen gekocht; ihn immer auf kleinere Schürfwunden und auch andere "Wehwehchen" geküsst, damit diese nicht mehr weh taten und hatte ihn jeden Abend in den Schlaf gesungen. Der Engländer hatte die meiste Zeit bei seiner liebsten Kolonie America verbracht. Matthew wurde damals von Bediensteten bekocht - nachdem er von Arthurs Kochkünsten tagelang Bauchschmerzen hatte - und musste meist für sich selbst sorgen. Niemand hatte ihm mehr beruhigend über den Rücken gestrichen, als er bei Gewitter vor Angst nicht mehr schlafen konnte. Niemand hatte die Monster unter seinem Bett verscheucht. Niemand nahm ihn spontan in den Arm und küsste ihn zärtlich auf den Scheitel. England hatte ihn kein einziges Mal in den Arm genommen. Vielleicht erinnerte Matthew ihn mit seinen leicht welligen Haaren und seinem schwachen, französischen Akzent zu sehr an den verhassten Franzosen. Vielleicht war es ihm auch zuwider, jemand anderen als seinen geliebten Alfred zu umarmen. Matthew hatte es nie erfahren und würde es sicherlich auch nie erfahren. Er blinzelte kurz um die Erinnerungen loszuwerden. Seiner unglücklichen Kindheit konnte er auch später nachtrauern. Was zählte, war das Hier und Jetzt. Während der Kanadier in Erinnerungen geschwelgt war, waren die anderen Länder anscheinend zu irgendeinem Entschluss gekommen, denn sie packten ihre Unterlagen zurück in die Aktenkoffer und berieten sich darüber, was sie in der restlichen Zeit bis zu ihrem Heimflug machen würden. Canada erwachte nun endlich aus seiner Starre und machte sich auf den Weg zurück zu seinem Platz. Zum Glück hatte Cuba sein Zeug schon zusammengepackt und machte sich bereits auf den Weg zum Ausgang. Obwohl er und der Kanadier Freunde waren, verwechselte er ihn immer noch manchmal mit dessen Bruder Alfred, was für Matthew auch mal mit einem blauen Augen enden konnte. Zwar entschuldigte der Kubaner sich immer sofort, wenn er merkte, dass es nicht Alfred, sondern sein kanadischer Bruder war, doch es verletzte Matthew nicht bloß körperlich. Ignoriert zu werden und die Probleme seines Bruder auszubaden standen praktisch an seiner Tagesordnung, aber er würde sich nie ganz daran gewöhnen. Besonders schockte es ihn, wenn selbst Alfred ihn machmal nicht erkannte. "Wooow! Du siehst ja genau so aus wie ich! Wie cool!" oder auch "What the hell? Ist heute Halloween und du wolltest als ein Held wie ich gehen?" bekam er also öfters zu hören. Er konnte nichts anderes tun, als wie gewöhnlich verlegen zu lächeln und zu sagen:"I-Ich bin dein Bruder, Alfred. Matthew, schon vergessen, eh?" Matthew blinzelte. Nun war aber genug mit Tagträumen! Er musste sich schließlich noch mit seinem Boss treffen und diesen neuen Gesetzesentwurf besprechen. Gerade, als er alles eingepackt hatte und losgehen wollte, fiel sein Blick wieder auf Sealand. Nun stand Latvia bei ihm und sprach leise auf ihn ein. Peter nickte nur und schien die Tränen zu unterdrücken. Als Raivis fertig war, umarmte er seinen Freund nochmal kurz und eilte dann aus dem Saal. Peter sah ihm hinterher und blickte dann hoch zu Denmark. Dieser nickte und nahm Peters Hand in seine, bevor sie beide auch den Raum verließen. Canada sah ihnen hinterher und machte sich schließlich auch auf den Weg; sein Boss sollte ja nicht wütend werden, nur weil er sich verspätete. ~~~ Seufzend sah Arthur von den Unterlagen, die vor ihm lagen, auf, rieb sich die schmerzenden Schläfen und stützte den Kopf in die Hände. Die Sache mit Sweden und Finland hatte alles für ihn noch komplizierter gemacht. Dank eines erneuten Streiks in Frankreich musste er entweder die Nacht durcharbeiten oder bis zum Heimflug - und wahrscheinlich auch währenddessen - die ganzen Unterlagen abarbeiten. Wieso konnte dieser verfluchte Frosch nicht einmal etwas richtig machen? Immer musste er seine Probleme ausbaden. Wahrscheinlich machte er das mit Absicht, nur um den Briten zu ärgern. Ja, das würde diesem verdammten Baguettefresser ähnlich sehen. "Bonjour, Angleterre. Ist hier noch frei?" Wenn man vom weintrinkenden Teufel spricht. Arthur sah auf und wollte ihm einen Schwall Schimpfwörter entgegenwerfen, als er plötzlich mit dem Kopf gegen den des Franzosen stieß, der bereits neben ihm saß und sich zu ihm gebeugt hatte, um in die Unterlagen zu sehen. Beide fassten sich fluchend an den Kopf. "Was willst du hier, Frog?", fragte England grummelnd. Oh ja, der Zusammenstoß wirkte sich nicht sehr positiv auf seine Migräne aus. "Ich warte auf meinen Rückflug ins schöne Paris. Da habe ich dich hier so einsam sitzen sehen und wollte mon Arthur netterweise Gesellschaft leisten", säuselte der Franzose mit einem anzüglichen Lächeln und einem Zwinkern. "Zu großzügig", murmelte Athur sarkastisch, "Da kann ich mich wohl glücklich schätzen, right?" Arthur stockte. Sein Flieger ging auch nach Paris, von wo aus er einen Anschlussflug nach London nehmen würde. Also hieß das, dass er den ganzen Flug nach Paris mit dem Schneckenfresser verbringen musste. Großartig. Wirklich großartig. Was sollte noch alles passieren? Würde es im nächsten Moment Klaviere regnen? Steuerte die Erde direkt auf die Sonne zu? Kam gleich Italy um die Ecke gerannt um zu berichten, dass Japan America geklont hatte? Arthur stöhnte genervt auf und widerstand dem Drang, seinen Kopf gegen die Tischplatte zu schlagen. Stattdessen vergrub er das Gesicht in den Händen. "Was ist denn, chérie?" Eine Hand des Franzosen legte sich auf seinen Hinterkopf und strich sanft darüber. Die andere kniff in seinen Hintern. Ja, das würde ein entspannungsreicher Flug werden. Migräne, massenweise Papierkram und ein Franzose, der seine Hände nicht bei sich behalten konnte. Jetzt fehlte nur noch, dass es im Flugzeug weder Tee, noch Rum oder Kaffee gab. Dann war es perfekt. ~~~ Abschlussgebrabbel der Autorin Ich glaube, man merkt, dass ich Canada liebe, oder? |DD Harhar, und ich konnte mir das mit Korea nicht verkneifen ;w; Er ist so episch Bin ich die Einzige, die sich Francis auch mal als liebevollen Vater vorstellt? D: Ist jedenfalls mal 'ne nette Abwechslung, obwohl ich ihn als Perversen auch liebe Es wird insgesamt eher wenig Comedy hier geben (Ich hoffe doch, man sieht, dass ich versucht habe, lustig zu sein... Ich bin in Drama besser Dx), im nächsten Kapitel geht's dann auch schon richtig los. Da kann der Sadist in mir sich austoben Fremdwörter: (Das Englische sollte zu verstehen sein, oder? Oder?) •Chips? Crisps?!: Auf amerikanischem Englisch heißen Chips wie bei uns 'chips'. In britischem Englisch heißen sie jedoch 'crisps'. •chèrie: Französisch für Liebling oder Schatz. Oder so... Tut mir leid, ich spreche kein bisschen Französisch Dx Ich wünsche um Berichtigung bei Fehlern ;w; •да: Ru.: Ja (Aussprache: Da) •Torya: Russischer Kosename für Toris. Glaube ich jedenfalls... •Брат: Russisch/Weißrussisch für Bruder. (Aussprache: Brat) •Merde: Franz.: Scheiße •Danmark: Norwegisch für Dänemark. •Sverige, Finland, Norge, Island: Dänisch für Schweden, Finnland, Norwegen und Island. Ist eigentich nicht schwer zu erraten .w. •Bonjour, Angleterre.: Franz.: Hallo, England. (Glaube ich zumindest... Ich habe nicht nachgeguckt |DD) Wer Fehler bei irgendwelchen Sprachen findet, darf mich gerne berichtigen. Ich bitte darum ;w; Kapitel 2: ----------- Wang Yao sah glücklich auf die Plüschtiere, die er soeben geordnet hatte. Obwohl er wusste, dass er sie bald wieder neu sortieren musste – er liebte es einfach zu sehr, ein paar von ihnen herauszunehmen und an sich zu drücken – war er immer wieder stolz auf sein Werk. Es beruhigte ihn, sich etwas so Simplem zu widmen und lenkte ihn – wenn auch nicht lange – von seinen Sorgen und Problemen ab. Bei diesem Gedanken nahm sein Lächeln einen traurigen Ausdruck an. China war ein alter Mann und hatte schon viele Probleme mehr oder weniger erfolgreich gelöst. Und jedes schien ein Loch in sein Herz gebrannt zu haben. Manchmal nur ein kleines; manchmal eines, das sein Herz zu zerreißen schien. In seinen schwachen Momenten gab sich der Chinese dem Schmerz und dem Kummer hin, war zu müde dagegen anzukämpfen. Diese Momente an sich machten ihm keine Angst; dafür aber die Tatsache, dass sie sich immer mehr häuften und auch immer länger andauerten. Es war, als würde ihn die Vergangenheit, die er so lange erfolgreich verdrängt hatte, langsam einholen und schließlich verschlingen. Und das Einzige, was dies aufhielt, war die Zerstreuung, die ihm seine Plüschtiere brachten. Sie ersetzten auch Freunde und Familie, die ihn vor langer Zeit verlassen hatten. sein Haus war riesig, aber auch leer und einsam. Kleine Pandas oder Hello Kittys in den Räumen machen es wenigstens etwas lebendiger. Leise fluchend wischte Yao sich mit seinen langen Ärmeln über die Augen. Er musste doch noch Unterlagen durcharbeiten und seinen Boss anrufen, da konnte er sich jetzt nicht einfach fallen lassen und sich weinend in irgendeine Ecke hocken. Dafür hatte er danach auch noch Zeit genug. Er war zwar – auf wenn der (Buddha sei Dank!) nicht so aussah – sehr alt, aber es musste doch etwas von seinem jugendlichen Geist übrig sein! Immerhin sammelte er Kuscheltiere, verdammt! Jeder hatte ja bekanntlich seine eigenen Wundermittel um jung zu bleiben... Nun saß China an seinem Tisch vor einem kleinen Qomolangma aus Papier. Wenigstens war er jetzt beschäftigt und mit seinen Gedanken bei der Arbeit vor ihm anstatt bei der Dunkelheit hinter ihm. Auch wenn die Unterlagen nicht besonders aufmunternd waren: Ein Großteil der Bevölkerung lehnte den neuen Gesetzesentwurf ab und protestierte in größeren chinesischen Städten dagegen. Der Warenexport lief wieder schlechter, deshalb waren viele Arbeitsplätze bedroht. Die Luft über den großen Städten war trotz der Maßnahmen zur Abgasreduktion kaum verändert. Und das waren nur Beispiele für die zahlreichen Probleme, mit denen sich Yao tagtäglich herumschlagen musste. Hinzu kamen nun auch die Probleme, die durch Schwedens und Finnlands „Unfall“ entstanden sind. Das war aber noch nicht alles, was Yao so sehr beschäftigte; schließlich war er bei einem so großen Land mit so vielen Einwohnern Stress gewohnt. Nein, was ihm besonders zu schaffen machte, war Angst. Nackte, kalte Angst zu sterben. Er beschwerte sich zwar oft, wie schwer und stressig sein Leben war, aber er hing daran. Er wusste nicht, wie es war zu sterben. Schließlich war er kein Mensch und konnte folglich auch nicht wie einer sterben. Niemand wusste eigentlich genau, wie das bei Ländern funktionierte. Es hatten zwar schon viele Länder ihr Leben verloren – das alte Rom, das alte Griechenland, das Heilige Römische Reich und das alte Nordamerika sind nur als Beispiele anzuführen – aber sie sind alle einfach... verschwunden. Niemand hatte sie sterben sehen. Hatten sie große Schmerzen oder haben sie sich einfach... aufgelöst? Ein kalter Schauer lief Yao über den Rücken. Er musste wirklich aufhören, sich darüber Gedanken zu machen. Irgendjemand fand schon heraus, was mit Finnland und Schweden passiert war. Damit aber auf er Welt kein Chaos ausbrach, musste jeder so gut es ging weitermachen, als wäre nichts geschehen. Das war besonders wichtig wie bei so einflussreichen Ländern wie China, Japan, Amerika, Russland... Russland... Ivan... Yao zuckte leicht zusammen. Der Russe und er hatten in der Vergangenheit viel durchgemacht und sich dann auch gegenseitig „getröstet“. Jedenfalls hatte es so geschienen. Während er darauf gehofft hatte, endlich jemanden gefunden zu haben, der bei ihm blieb und sein durchlöchertes Herz heilte, hatte der Russe wohl nur nach jemandem gesucht, der noch mehr Kummer hatte als er. Und als dann das rotäugige Lieblingsspielzeug zu Ivan zurückgekehrt war, hatte er Yao einfach fallen gelassen und so ein tiefes, klaffendes Loch in dessen Herz gerissen, das bei jedem Blick auf den Russen und den Preußen etwas weiter aufzureißen schien. Seit Ivan ihn verlassen hatte, was China so einsam wie noch nie zuvor. Er kaufte sich noch mehr Plüschtiere als vorher und genoss die gelegentlichen, spontanen Anrufe und Besuche von Korea. Dieser war zwar oft nervig, wenn er von seinen K-Dramas und K-Pop schwärmte und einem andauernd an die nicht vorhandenen Brüste griff, aber es war doch schön, mal Gesellschaft zu haben, die einen nicht bloß mit leblosen Knopfaugen anstarrte. Wang Yao blinzelte die Verschwommenheit von seinen Augen weg – vergebens. Erst, als etwas heißes seine Wangen herunterlief, bemerkte er, dass er weinte. Tränen tropften auf das Papier vor ihm und verwischten die Tinte. „L-Lā shǐ“, stieß er hervor und wischte sich wieder mit den Ärmeln über die Augen. Als das Bild vor ihm endlich wieder klarer wurde, starrte er verwundert auf die ehemals weißen Ärmel seines traditionellen chinesischen Gewands. Rot. Fast wie... Ein gekeuchtes Schluchzen drang aus seinem Mund. Nein, das hatte er sich sicher irgenwann an die Ärmel geschmiert. Es war doch unmöglich, dass er-... Sein Blick fiel auf die Unterlagen. Wieder rot. Er hob seine zitternden Hände und fuhr fast nicht spürbar mit den Fingerkuppen über seine nassen Wangen. Er ließ die Hände in seinen Schoß sinken und starrte darauf. Rot. Rot. ROT. Wieso waren seine Tränen rot? So rot wie... Was geschah mit ihm? Panik schürte seine Kehle zu. Was er der Nächste, der starb? Nun zitterte er am ganzen Körper, bebte regelrecht. Ihm war plötzlich übel und er fror schrecklich. Als würde er mitten in einem sibirischen Schneesturm stehen. Splitternackt. Der Chinese sprang auf und schmiss dabei seinen Stuhl um. Aber das war ihm jetzt egal. Er musste etwas unternehmen. Irgendwas. Mit zittrigen Beinen rannte er durch die Räume. Wo war es nur... Verdammt, wo war es nur?! Dort. Er rannte darauf zu, riss es von der Kommode und drückte es fest an seine Brust: Sein liebstes Kuscheltier; ein riesiger, kuscheliger Panda. Kiku hatte ihn ihm geschenkt, als die beiden sich noch nahe gestanden hatten. Also vor vielen, vielen Jahren. Yao „benutzte“ den Panda nur in äußersten Notfällen – aus Angst, er könnte irgendwann kaputt gehen. Das Einzige auf der Welt, das bewies, dass der Japaner ihn eins geliebt hatte. Doch das war China jetzt egal. Er musste sich unbedingt beruhigen und dann weitersehen. Der Panda schien nämlich fast schon eine Art magische Wirkung auf ihn zu haben: Wann immer er ihn drückte, ging es ihm fast augenblicklich besser. Nur dieses Mal nicht. Yao wartete. Wartete. Und wartete. Er zitterte immer mehr und blutige Tränen tropften auf den Kopf des Plüschtiers. Aber nichts passierte. Leise begann er zu schluchzen. Was war nur los? Was passierte hier mit ihm? Verzweifelt drückte er sein Gesicht auf den Kopf des Pandas, um so seine Schluchzer abzudämpfen, damit sie nicht durch das ganze Haus schallten. Seine Beine schienen auf einmal ganz schwach und gaben auch schon bald unter ihm nach. Nun hockte er hier allein auf dem Boden und weinte blutrote Tränen in sein liebstes und wertvollstes Besitztum. Als gäbe es keine Hoffnung für ihn; als könnte niemand ihm helfen. Moment. Ihm konnte jemand helfen. Ja, sein Boss wusste bestimmt, was mit ihm los war. Sicher rief er ihn jeden Augenblick an, um ihn darüber aufzuklären. Der Chinese sprang auf und lief mit zwittrigen Beinen in Richtung Telefon, den Panda immer noch fest an sich gedrückt. Das kleine, schon etwas veraltete Teil kam in Sichtweite, als es anfing zu klingeln. Das war für ihn der Beweis. Sein Boss würde ihm gleich erklären, was hier mit ihm passierte. „Ja~aru?“, meldete er sich - leicht außer Atem und mit einem erleichterten Ton in der Stimme. „Aniki~da ze! Ist alles in Ordnung mit dir? Hongkong hat plötzlich irgendwas seltsames gespürt~da ze“, war auch schon die besorgte Stimme Koreas zu hören. Yao versuchte nicht enttäuscht oder verängstigt zu klingeln, als er antwortete:“Natürlich ist alles in Ordnung! Hongkong hat sicher nur etwas falsches gegessen~aru yo! Mach dir mal lieber keine Sorgen; ich muss jetzt auch noch wichtige Sachen erledigen~aru, und du musst sicher irgendein K-Drama oder so sehen“ „Er lügt“, hörte er Hongkong mit seiner ausdruckslosen Stimme und leichtem britischen Akzent murmeln. „Aniki! Sag die Wahrheit~da ze! Ich... Wir machen uns doch Sorgen, verdammt!“ Verflucht...! Wieso musste Hongkong auch immer spüren, wenn etwas mit China als Person oder in der Volksrepublik China nicht stimmte? Yao wollte sich wieder herausreden und öffnete schon den Mund, doch heraus kam nur ein heiseres Keuchen. Seine Hände am Panda und am Telefonhörer verkrampften sich und seine Knie gaben unter ihm nach. Vom plötzlichen stechenden Schmerz in seiner Brust überwältigt, rang er kurz mit der Bewusstlosigkeit. Alles um ihn herum verschwamm erneut. „Aniki? Aniki! Was ist los?!“ Er hörte Im Yong Soo wie gedämpft murmeln, aber seinem Ton nach schrie er wohl besorgt in den Hörer. Außerdem schien Hongkong im Hintergrund auf einer Mischung aus Chinesisch und Englisch zu fluchen. Doch das drang nicht wirklich zu Yao durch. Ganz eingenommen von dem Schmerz in seiner Brust schnappt er nach Luft. Auf seiner Brust schien ein tonnenschweres Gewicht zu liegen, das ihm das Atmen fast unmöglich machte. Erneut tropften blutrote Tränen auf den Panda, unbemerkt vom Chinesen. „W...Will nicht... sterben“, brachte er mühsam zwischen Keuchen und erneutem Schluchzen hervor, „Tut... so weh...aru“ „Yao, hörst du mich~da ze? Wir kommen jetzt so schnell wie möglich zu dir. Halte bitte bis dahin durch; wir werden dir helfen~da ze. Du wirst nicht sterben, hörst du?“, meinte Korea besorgt. Doch China hörte – selbst in seinem aktuellen Zustand – dass Im Yong Soo selbst nicht an den letzten Satz glaubte. „G...Geh nicht... Bleib... da.... aru“, schluchzte er verzweifelt ins Telefon. Er wollte nicht allein sterben. Er wollte nicht... Als er etwas warmes, nasses an seiner Brust fühlte, sah er nach unten. Sein Gewand war von innen nach außen von einem großen Blutfleck durchtränkt. Die rote, unangenehm kupfern riechende Flüssigkeit beschmutzte den Panda noch mehr und tropfte auf den Boden. Yao wurde von dem Anblick und dem Geruch noch schwindeliger. Er nahm Koreas besorgte Rufe gar nicht mehr wahr, als er seinen Oberkörper nicht mehr länger aufrecht halten konnte und sich ganz auf den nun rot gefärbten Teppich fallen ließ. Dabei fiel ihm das Telefon aus der Hand und landete irgendwo bei seinem Kopf. Nicht, dass es ihn jetzt noch interessierte; er realisierte es nur wie ganz nebenbei. Alles, worauf er sich jetzt noch konzentrieren konnte, waren der Schmerz, der nun seinen gesamten Körper einzunehmen schien und der Plüschpanda in seinen Armen. Er hörte nicht mehr, wie Korea verzweifelt nach ihm rief; so laut hallte sein röchelnder Atem in seinem Kopf wider. Sein Herz gab es langsam auf, verzweifelt Blut durch seinen Körper pumpen zu wollen und langsam wurde der Schmerz auch weniger. Seine Augenlider wurden immer schwerer und fielen schließlich endgültig zu, als seine flache Atmung schließlich stoppte und er nichts mehr wahrnahm, als diese alles umfassende Ruhe. ~~~ Abschlussgebrabbel der Autorin (Tausend Dank an Animexx für das Retten meiner ungespeicherten Entwürfe ;w;) Ich muss zugeben, dass das hier... ziemlich Spaß gemacht hat. Es ging auch relativ schnell~ Ab dem Teil mit den Erinnerungen an Ivan ist alles an zwei Abenden entstanden~ Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich einen Großteil des Kapitels gedanklich schon vorher geplant habe |DD Und Korea hatte wieder einen kleinen Auftritt♥ Er ist einfach nur toll ;w; Ich liebe ihn so sehr Dass er einfach episch und sinnlos ist, sieht man auch hier: http://www.youtube.com/watch?v=oRyejdz8VD8 Fremdwörter: •Qomolangma: Mount Everest auf Chinesisch •Lā shǐ: Chinesisch für Scheiße Kapitel 3: ----------- "Scrubs ohne J.D.?! Was zur Hölle das dieser Ami denn schon wieder für Kacke verzapft? Wie unawesome!" "Hmm" "Hörst du mit überhaupt zu, Vodkafetischist?" "Hmm" "Hey, du kannst froh sein, dass jemand, der so awesome ist wie ich, überhaupt dazu bereit ist, mit dir auf dem Sofa zu liegen und deine Kuschelsucht zu akzeptieren! Da darf ich doch wohl verlangen, dass du auch mal meiner bezaubernden Stimme lauschst und nicht auf Durchzug stellst, wenn nicht 'Katyusha' oder irgendwas von 'Tatu' im Radio läuft!" "..." "Hast du gerade geflucht? Hast du es ernsthaft gewagt zu fluchen?! Willst du etwa, dass ich dir Gilbird auf den Hals hetze?!" "Gilbert, kannst du nicht einmal während des Vorspiels ruhig sein und einfach genießen?" "Was soll ich denn bitteschön genießen, Kaviarfresse? Das bisschen Geknabbere am Hals? Da kann ich mich genau so gut zwicke-... Haa!" "So besser, Любимица?" "Да-" ~~~ "Vee~ Doitsu, sag 'Ah'!" "F-Feliciano, muss das sein? I-Ich kann doch selbst essen!" "Aber du bist krank und musst dich ausruhen! Also brauchst du jemanden, der dich pflegt, wenn Gilbert bei Ivan ist" Wie niedlich der Deutsche doch errötete und dem Löffel mit Hühnerbrühe auswich! Am liebsten hätte Italien ihn gemalt - oder wenigstens ein Foto von ihm gemacht - aber er wusste, dass dieser nur wieder wütend geworden wäre. Und der Italiener war doch hier, um seinen Freund gesund zu pflegen und nicht, um ihn am Ende noch kränker zu machen! "Vee~ Aber das will ich doch nicht", weinte er und legte den Löffel weg, um sich über die Augen zu wischen. „Was? Was willst du nicht?“ Ohje! Jetzt dachte Ludwig sicher, Veneziano wollte ihn nicht gesund pflegen! „N-Na ich w-will nicht, dass du wütend wirst und dadurch noch kränker wirst, Doitsu“, schluchzte der kleine Italiener, „I-Ich bin doch hier, damit es dir besser geht“ Eine Hand legte sich auf seinen Kopf und strich erschöpft darüber. „Weißt du was? Ich glaube, es geht mir schön etwas besser, Italien“, murmelte der Deutsche verlegen, „Also.. D-Dank-“ Veneziano fiel seinem Freund glücklich um den Hals. „Vee~ Doitsu! Weißt du was? Ich mache uns jetzt erst einmal Pasta!“, rief der Italiener vergnügt aus und hüpfte auch schon summend in die Küche. Ludwig seufzte tief und ließ den Kopf wieder auf das Kissen fallen. ~~~ Anscheinend hatte die Pflege des jüngsten Italienbruders geholfen, denn Deutschland war – wenn auch noch etwas verschnupft und leicht heiser – bei der nächsten Weltkonferenz wieder auf den Beinen und anwesend. Zum Glück, denn sonst hätte das Treffen ein zweites Mal die Anwesenheit seines preußischen Bruders erleben müssen. Die letzte Weltkonferenz war zwei Wochen her gewesen und seitdem war der Zustand von Schweden und Finnland unverändert geblieben. Diese Konferenz war plötzlich einberufen worden, da Amerika einen Anruf von Korea und Hongkong erhalten hatte. Etwas sei in – oder besser gesagt mit – China passiert, aber genaueres wollten sie auf einer Weltkonferenz gleich am nächsten Tag erzählen. Also hatte Alfred alle Länder benachrichtigt und wenn nötig sogar mit Militärjets oder den Privatfliegern der jeweiligen Landeschefs einfliegen lassen. Schließlich musste es etwas Ernstes sein, wenn Korea nicht sofort darüber plapperte. Und in Angesicht der angespannten Situation und der allgemeinen Angst um die zwei nordischen Länder – und in manchen Fällen auch um sich selbst – war es kein Wunder, dass nun fast alle Länder, wenn auch meist sehr müde und angespannt aussehend, sich nun hier im Konferenzsaal befanden. Nunja, alle außer Korea und China. Manchmal brachte einer der beiden auch Hongkong mit, was eigentlich niemanden störte; schließlich war er ruhig und nervte nicht – im Gegensatz zu einem gewissen Preußen, der nun brav vor dem Konferenzsaal auf Ivan wartete. Genau daran dachte der Russe gerade auch. Er kicherte leise, was die baltischen Länder dazu brachte, anzufangen zu zittern. Der Gedanke an Gilbert, wie er auf einer Bank in dem Gebäude saß und mit geröteten Wangen und ungeduldigem Blick zur Tür der Saales auf ihn wartete. Fufufu, manchmal war der Preuße unbewusst niedlich, ja fast schon unschuldig. Aber nur fast. Allein wenn man sich seine Vergangenheit ansah, merkte man, dass er ganz und gar nicht unschuldig war; dazu musste man ihn nicht einmal persönlich kennen. Die ganzen Siege, die das Königreich Preußen errungen hatte, die Gründung des Deutschen Reiches und die großen Niederlagen, die DDR... Nein, der Preuße und das Wort „unschuldig“ waren zusammen fast schon ein Oxymoron. Aber das hatte auch seine Vorteile... „Wann kommen die denn endlich?“, quengelte Italien zwischen Deutschland und seinem Bruder Romano, wofür er sofort einen tadelnden Blick vom Deutschen erhielt. Dass dieses Nervenbündel an Konferenzen teilnehmen durfte und sein geliebter Gilbert nicht, war schon eine Unverschämtheit. Vielleicht sollte er mal einen Antrag stellen, die baltischen Länder würden dem definitiv zustimmen. Den Rest würde er schon überredet kriegen. Kolkolkol... „Da sind wir~da ze! Jetzt kann's losgehen“ Wer unterbracht jetzt schon wieder die Gedankengänge des Russen? Achja, Korea. Wegen ihm fand die Konferenz ja statt. „Wurde ja auch Zeit“, kam es genervt von England. „Es ging nicht eher, weil Hongkong sich noch die Augenbrauen bürsten musste, die er von dir hat, Iggy~da ze“ „Eigentlich hatte unser Flieger ganz einfach Verspätung“, fuhr Hongkong dazwischen, bevor ein Streit ausbrach und alles wieder in Chaos endete. „Und weil Preußen uns zuerst nicht reinlassen wollte. Bis schließlich das Sicherheitspersonal dazwischen gegangen ist~da ze“ „Wieso sollten wir nun alle hierher kommen? Und wo ist überhaupt China?“, fragte Taiwan mit besorgtem Blick. Sofort schien Koreas gute Laune zu verfliegen und seinem Gesicht breitete sich ein ganz ungewohnter Ausdruck aus: Kummer. Und großer Schmerz. Taiwan schlug erschrocken die Hände vor den Mund. So wie jeder Anwesende hatte sie begriffen, dass etwas Schlimmes mit dem Chinesen passiert sein musste. Schlimmer als ein kleiner Volksaufstand und schlimmer als ein kleines Minus in der Wirtschaft. Deutlich schlimmer. Da der Koreaner nicht fähig schien zu antworten, fuhr Hongkong fort: „Am besten hört ihr es selbst.“ Er nickte Korea zu, welcher nun einen Laptop aus der Aktentasche der Stadt holte, ihn aufklappte und einen USB-Stick ansteckte. Kurz darauf war ein aufgenommenes Telefongespräch zu hören. „W-Will nicht... sterben... T-Tut so... weg... aru“ Die Stimme des Chinesen war kaum zwischen seinen lauten Schluchzern zu verstehen, aber man hörte klar und deutlich die Panik des Asiaten heraus. Die Panik und die schreckliche Angst. „...Wir werden dir helfen~da ze. Du wirst nicht sterben“, war die Stimme des Koreaners über Yaos Schluchzen zu hören. Obwohl sie ihn eigentlich beruhigen hätte sollen, klang sie beinahe genau so panisch.“G... Geh nicht... Bleib... da... aru...“, brachte der Chinese mit letzter Kreaft hervor. Danach hörte man nur noch seinen röchelnden Atem und sein ersticktes Winseln, was fast von den panischen Rufen Koreas übertönt wurde. Ein leicht gedämpftes Rumsen war zu hören und sein Atem wurde immer langsamer, bis man schließlich nur noch hörte, wie Korea versuchte nichts ins Telefon zu schluchzen, während er verzweifelt nach dem Chinesen rief. „Aniki“, schluchzte er, „Aniki, sag etwas! Y-Yao! Xiōngdì!“ Schließlich hörte man noch wie Hongkong begann, beruhigend und leise mit leichtem Akzent auf Koreanisch begann, auf ihn einzureden. Dann stoppte besagte Stadt den Ton am Laptop und legte dem zitternden Koreaner die Hand auf die Schulter, bevor er wieder begann zu sprechen: „Wir haben sofort Chinas Boss verständigt, der den Notarzt angerufen hat, und haben uns auf den Weg zu Yaos Haus gemacht. Dort sind wir noch vor allen anderen angekommen. Aber für Yao... war es trotzdem zu spät. Er ist schon während des Telefonats gestorben.“ Die Stimme des Chinesen ging im Stimmenwirrwarr unter. Einige plapperten panisch, Andere saßen nur blass da und starrten in die Leere; Taiwan weinte leise und hatte ihr Gesicht in den Händen vergraben, Vietnam neben ihr versuchte noch tapfer die Tränen zurückzuhalten. So viel Kummer sah Ivan, wenn er seinen Blick durch den Raum wandern ließ. Wie er wohl selbst aussah? Sicherlich seltsam, denn die neben ihm sitzenden Nationen waren schon ein Stück von ihm weggerutscht. Immerhin waren Yao und er sich mal sehr nahe gewesen. Mit Betonung auf „waren“. Obwohl er die Gesellschaft der Chinesen sehr genossen hatte, konnte dieser Gilbert nicht ersetzen. Niemand konnte das. Und deshalb hatte Ivan ihn auch verlassen – so ein böses, böses Wort – als der Preuße wieder zu ihm zurückgekehrt war. Anscheinend hatte Yao ihm das immer übel genommen; das erkannte man an den Blicken, die er den Beiden zuwarf. Aber er hatte alles aufgrund seiner Höflichkeit für sich behalten und wahrscheinlich seinen ganzen Kummer in sich hineingefressen. Und war daran verendet. Eigentlich schade um ihn, war er doch so ein nettes Spielzeug gewesen... Jedenfalls dachte eine Seite des Russen so. Die andere hatte sich in einer Ecke zusammengekauert und weinte herzzerreißend. Nicht, dass es die erste Seite interessiert hätte. Trotzdem schien sie zu ihr hinzugehen und sie in den Arm zu nehmen. Beide flüsterten sich leise etwas zu, spendeten Trost; denn beide Seiten Ivans waren durch Yaos Tod verletzt worden. Nur hatte der Russe im Gegensatz zu ihnen niemanden, der ihn in den Arm nehmen und ihn trösten konnte. Hier waren nur die Länder, die vor ihm zurückweichen und zitternd flüchten würden, würde er sie denn umarmen wollen. Nein, die Person, die ihm jetzt helfen konnte, saß vor der Tür und terrorisierte sicher gerade das Sicherheitspersonal. Er musste hier raus. Weg von den Anderen, raus zu ihm. Bevor er noch etwas sehr Unüberlegtes tat. Niemand hielt Ivan auf, als er aufsprang und aus dem Raum eilte. Es hob auch niemand den Stuhl auf, den er in seiner Eile umgeworfen hatte. Alle warne zu sehr mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt. Gilbert zog zwar eine Augenbrauhe hoch, als Ivan praktisch aus dem Konferenzsaal flüchtete, doch er fragte nicht nach, als er dessen Gesichtsausdruck sah. Er strich ihm nur vorsichtig über den Rücken, als dieser sich fast schon an seine Brust warf und sich an seinem Hemd festkrallte. „Lass uns gehen“, flüsterte der Russe erstickt in die Hemdfalten. Ohne sich von irgendjemandem zu verabschieden – was auch gar nicht nötig war, da jeder erst mal mit sich selbst zu tun hatte – verließen die Beiden Hand in Hand das Gebäude. ~~~ Glockenhelles Kinderlachen erschallte hinter ihm. Er drehte sich um, wollte dessen Ursprung sehen: Das kleine Mädchen mit den rehbraunen, stets verschlafen zusammengekniffenen Augen. Ja, da stand es, hielt einen Besen in der einen und einen Krant aus Blumen in der anderen Hand. Aus seinem Kopf tronte ein Kranz aus den gleichen Blumen, harmonierte perfekt mit den Haaren in warmem Braunton. Wäre er Künstler gewesen, wäre ihm das sicher aufgefallen. Auch, dass der Kranz in der Hand des Mädchens außerdem perfekt zu seinen blonden Haaren und blauen Augen passen würde. Aber da er kein Künstler war, erkannte er dies nicht und konnte sich nur wundern, für wen die zweite Blumenkrone war. Er machte einen Schritt nach vorn, wollte zu dem Mädchen. Aber es wich zurück und kicherte weiter. Er lief weiter, wurde immer schneller. Doch das Mädchen bewegte nicht einmal seine Füße, entfernte sich trotzdem immer mehr von ihm. Die Hand ausstreckend wollte er nach dem Mädchen rufen, es zum Bleiben anflehen, doch aus seinem Mund kam kein Laut. Als seine Beine keinen Schritt mehr machten, blickte er nach unten, um zu sehen wieso: Unter ihm war kein Boden mehr, sondern ein tiefes, schwarzes Loch. Er blickte nach oben, erhaschte noch einen letzten Blick auf den braunen Haarschopf im grünen Kleid, bevor er hinabstürzte in sein Ende. Schreiend erwachte er aus seinem Traum. ~~~ Abschlussbla http://tinyurl.com/5sp99u2 Klickt für Japan. Ivan & Gilbert sind zusammen einfach nur Liebe♥ *sabber* Das mit Scrubs MUSSTE ich einbauen, da es ohne J.D. einfach nicht das selbe ist & ich enttäuscht von der neuen staffel bin. Und ich werde sicher eine Möglichkeit finden, Korea in jedes Kapitel einzubauen... |DD Wer wohl den Traum am Ende hat...? *geheimnisvoll tu* LBM anyone? Fremdwörter & sonstige Erklärungen: •Katyusha: http://www.youtube.com/watch?v=S99PIfr2JOY (Tatu ist wohl allgemein bekannt, oder? Notfalls hilft halt YouTube) •Любимица: (Aussprache: Lyubimiza) Russisch für Liebling. Eigentlich eine Art "Wortspiel", da das die weibliche Form ist. Haha. Haha. Mein Humor ist seltsam. •Да-: (Aussprache: Da) Russisch für "Ja". •Xiōngdì: Chinesisch für "Bruder". •Ich habe beschlossen, dass Yao nicht in einer überfüllten Stadt wohnt, sondern in einem kleinen Dorf nahe Hongkong. Da hat er seine Ruhe und kann sich... um seine Kuscheltiere kümmern. Deshalb waren Korea & Honkong auch vor allen anderen bei ihm. Kapitel 4: ----------- „Ksesese~ West, wie siehst du denn aus? Konntest du etwa nicht schlafen?“ „Hab' schlecht geträumt“, erwiderte Deutschland knapp auf die Frage seines Bruders. Dieser stand grinsend und nur mit einem paar Boxershorts bekleidet im Türrahmen der Küchentür und beobachtete ihn, wie er sich Kaffee eingoss. Und ja, er hatte milde gesagt schrecklich geträumt. Auch wenn er nicht genau wusste, wieso der Traum für ihn so schrecklich schien. Er hatte ein ihm unbekanntes Mädchen gesehen und war bei dem Versuch, zu ihm zu gehen, in ein Loch gefallen. An sich ja eigentlich nichts Schlimmes. Aber etwas daran störte ihn. Das Mädchen kam ihm unheimlich bekannt vor, doch ihm wollte einfach nicht einfallen, woher er es kannte. Wenn er versuchte, sich daran zu erinnern, bekam er schreckliche Kopfschmerzen. Und da er nach diesem Traum die halbe Nacht wachgelegen hatte und versucht hatte, sich an das Mädchen zu erinnern, war das Pochen seiner Schläfen gewaltig. Da konnte er das Generve seines Bruders nicht gebrauchen. Eben Genannter saß nun neben ihm und sah ihn an, als wäre er ein Kind, das sehnsüchtig auf eine Geschichte seines Vaters oder Großvaters wartete. Ludwig seufzte. Wenn Gilbert seinen so ansah, dann musste man ihm einfach erzählen, was er wissen wollte. Sonst ging er einem so lange auf die Nerven, bis man wahnsinnig wurde. Also beschrieb der Deutsche seinen Traum in zwei knappen Sätzen und blickte dann seinen Bruder an. „Und die Kleine hatte was für eine Haarfarbe? Und ihr Kleid war wirklich grün?“, fragte dieser, nun seltsam ernst. „Braun. Und ja, es war grün.“ Ludwig stützte den Kopf in die Hände. Woher kannte er sie bloß? Es schien, als würde er es gleich herausfinden... Und als würde sein Kopf dann explodieren. „Hmm...“ Sein Bruder schien scharf nachzudenken. Wenn man betrachtete, wie sich seine Stirn kräuselte und die Augenbrauen sich zusammenzogen. „Wenn du nicht darauf kommst, kann es ja nicht so wichtig sein. Zerbrich dir nicht weiter darüber den Kopf, sonst muss dich Ita-chan am Ende wieder gesund pflegen. Der Arme hat fast zwei Wochen einen fiebrigen, rotzenden West ertragen müssen! Uaah!“, grinsend wich er einem geworfenen Teelöffel aus, „Naja, ich lasse dich mit deiner Migräne allein, bevor Ivan merkt, dass ich weg bin. Schließlich will ich ja nicht, dass mein armer kleiner Bruder noch mehr Kopfschmerzen von seinem dämlichen russischen Gerufe bekommt, ksesese~“ Bevor Ludwig ihn würgen konnte, sprang Gilbert auf und hüpfte praktisch zur Tür. Im Türrahmen blieb er nochmal stehen, um noch etwas zu sagen: „Pass auf, dass du dich auf der Suche nicht verlierst.“ Damit ließ er Ludwig nur noch verwirrter zurück. Sich verlieren? ~~~ „Hier, so einfach geht das!“ Das Mädchen griff nach seiner Hand mit dem Pinsel darin und führte diesen dadurch vorsichtig, aber mit gezielten Strichen über das Papier. Nun nahmen die seltsamen Kringellinien langsam die Gestalt eines Häschens an. Doch er konnte gar nicht richtig darauf achten, wie das aus dem Farb-Wirrwarr ein Kunstwerk machte, oder auf seine Erklärungen dazu. Das Einzige, was er wahrnahm, waren der Atem des Mädchens, als es lächelnd erklärte, wie man das Schwänzchen eines Häschens schön fluffig hinbekam, und dessen Hand an seinem Handgelenk. Seine Ohren wurden seltsam heiß und ihm wurde ganz flau im Magen. Wurde er etwa krank? „D-Das reicht“, brachte er stotternd hervor und wollte seine Hand dem Griff des Mädchens entziehen. Doch es umklammerte die mit einer unerwarteten Kraft. Er biss sich auf die Lippe, als sich Fingernägel in seine Hand gruben. „Zu spät“, hauchte das Mädchen mit ungewohnt kalter Stimme und einem hörbaren Grinsen in sein Ohr, „Es ist zu spät. Du kannst nicht mehr zurück. Ihr könnt nicht mehr zurück. Beeile dich, bevor du sie alle verlierst.“ Er wollte fragen, was das Mädchen damit meinte, doch sein Mund wollte sich einfach nicht öffnen. Wie gebannt beobachtete er, wie das Mädchen nun mithilfe seiner Hand einen blutroten Strich quer über das Blatt zog und so das Häschen überdeckte. „Beeile dich. Du wirst sie alle verlieren; du wirst ihn verlieren.“ „Wen?“, wollte er fragen, „Wen werde ich verlieren? Und wieso? Was soll ich tun?“, aber sein Mund blieb geschlossen und der Blick auf das Blatt gefesselt. Er nahm gar nicht mehr wahr, dass die Fingernägel des Mädchens sich nun so tief in seine Haut gruben, dass Blut heraustrat und an seinen Handgelenken herablief. Das Bild vor seinen Augen verschwamm und die Stimme des Mädchens schien sich immer mehr zu entfernen. „Warte“, wollte er rufen, „Warte doch! Bleib hier-“ Keuchend richtete Ludwig sich in seinem Bett auf. Schon wieder so ein Traum. Vielleicht lag es daran, dass sich Russland seit einer Woche bei ihm einquartiert hatte. Er hatte sicher eine Art albtraumverursachende Aura, bei dem Russen konnte man ja nie so genau wissen... Oder seine Träume hatten einen Ursprung in der aktuellen, angespannten Situation unter den Ländern. Schwedens und Finnlands Zustand war unverändert und Chinas Beerdigung war bereits vier Tage her. Ludwig war zusammen mit seinem Bruder, Ivan und Feliciano dorthin gegangen. Während der Italiener leise gegen seine Brust geschluchzt hatte, standen Ivan und Gilbert einfach mit versteinerten Mienen neben ihnen und schienen nur dadurch lebendig, dass ihre Brustkörbe sich leicht hoben und senkten und sie hin und wieder blinzelten. Sonst hatte sich nichts an ihnen bewegt, nicht einmal ihre ineinander verschränkten Finger. Seitdem kam Russland noch seltener als sonst aus Gilberts Zimmer, selbst das Essen brachte der Preuße nach oben und aß dort mit ihm zusammen. Auch sonst bekam Ludwig seinen Bruder immer seltener zu sehen, da dieser die meiste Zeit mit Ivan verbrachte. Diesem schien Chinas Tod mehr auszumachen, als er sich anmerken lassen wollte. In den seltenen Momenten, in denen er Ludwig über den Weg lief, waren seine dunklen Augenringe deutlich auf der inzwischen unnatürlich blassen und fahlen Haut zu sehen. Auch seine Haltung unterschied sich von früher: Sie war nicht mehr wie früher selbst im hockenden Zustand stolz wirkte, sondern zeigte nur noch deutlicher, wie kaputt und verletzlich er war. Deutschland rieb sich über die Augen. Wenn er jetzt so viel über Ivan nachdachte, würde er am Ende noch von ihm träumen. Und darauf konnte er gern verzichten. Er ließ sich wieder ins Kissen fallen und starrte durch die Dunkelheit an die Decke. Nun konnte er seine Gedanken nicht länger aufhalten und ließ sie einfach treiben: Was war nur los mit der Welt? Zuerst fielen zwei Länder ins Koma, dann starb sogar die Personifikation einer der größten Industriemächte der Welt. Wem würde als nächstes etwas zustoßen? Und wann oder wie? War das wirklich das Ende, so wie es das Mädchen gesagt hatte? ~~~ „Vee~ Aber fratello! Jetzt bin ich hier ganz allein!“ „Mein Gott, du bist erwachsen, Veneziano! Du kannst doch wohl mal eine Weile allein sein, idiota!“, keifte Romano in den Telefonhörer und bekam als Antwort nur ein noch lauteres Schluchzen seines nervigen kleinen Bruders. Dieser machte solch einen Stress, weil der Ältere erst mal „eine Weile bei Spain blieb“. Natürlich wollte er seinem kleinen Bruder nicht erzählen, wieso er einfach nach Spanien geflogen war, als Feliciano bei dem Kartoffelmacho gewesen ist. Er ließ ihn lieber in dem Glauben, er wollte dort „um der alten Zeiten Willen“ - würg – Urlaub machen, als ihm die Wahrheit zu erzählen. Eines Tages stand der Spanier nämlich plötzlich vor seiner Tür und hatte darauf bestanden, dass Romano mit ihm nach Spanien kam. Natürlich hatte dieser ihm sofort die Tür vor der Nase zugeschlagen, doch der Andere hatte gerade noch rechtzeitig den Fuß dazwischen geschoben und sie wieder aufgedrückt. (An dieser Stelle eine Notiz seitens Romano: Mehr – oder überhaupt mal etwas – Sport treiben.) Der Italiener hatte ihm wie gewohnt Beleidigungen an den Kopf geworfen und gesagt, er solle sich gefälligst verpissen und ihn in Ruhe lassen. Doch Antonio hatte ihn am Handgelenk gefasst und ungewohnt ernst angesehen. Er mache sich Sorgen und wolle, dass Romano mit ihm nach Spanien kam. Er wolle ihn nämlich möglichst nah bei sich haben, falls dem Italiener noch etwas passiere. Dann würde er ihm sofort helfen können. Und Veneziano war ja auch gerade nicht da, da wäre Romano ja den ganzen Tag alleine. Er wisse ja, wie sehr der Jüngere das hasse. Lovino entgegnete, dass ihm doch nichts passiere. Schließlich müsse ja nicht gleich die Welt untergehen, nur weil drei von ihnen etwas passiert war. Obwohl er wusste, dass Spain immer seinen Willen durchsetzte, wenn er diesen Blick hatte und er seine Handgelenke so fest umklammert hielt – trotzdem versuchte er sich dagegen zu wehren. Doch schließlich musste er nachgeben und wurde vom Spanier mir sich gezogen, direkt zu einem entweder gemieteten oder geklauten - er wollte es gar nicht genau wissen – Auto. Er hatte keine Möglichkeit zu packen oder Feliciano eine Nachricht zu hinterlassen. Während des Fluges – Antonio war mir einem Privatflugzeug gekommen – hatte er noch etwas gemeckert und geflucht, bevor er schließlich einschlief und mit dem Kopf gegen die Schulter des Anderen fiel. Er war zu müde, um sich zu beschweren, als er die Hand des Spaniers in seiner spürte. Auch wenn er es nie zugeben würde, hatte er etwas Angst. Länder starben nicht einfach so. Sie waren unsterblich, solange es ihrer Wirtschaft und dem Land an sich gut ging. Aber Chinas Wirtschaft ging es blendend, das Land war nicht mal ansatzweise bedroht gewesen – und trotzdem ist er einfach gestorben... Und nun saß Romano in Antonios Haus und telefonierte mit seinem Bruder, während der Spanier irgendwas im Garten tat. Feliciano hatte auf seinem Heimweg von – würg – Deutschland noch Ungarn einen Besuch abgestattet, wie er selbst gesagt hatte. Und als er dann – drei Tage später als ursprünglich geplant, wohl gemerkt – in Italien ankam, war von seinem älteren Bruder keine Spur gewesen. Natürlich war der kleine Italiener sofort unendlich besorgt gewesen – was auch sonst – und hatte bei der Person angerufen, bei der Lovino eigentlich immer war, wenn er nicht zuhause war: Spain. (Nicht, dass er andauernd bei ihm war. Nur hin und wieder, wenn der Jüngere der Beiden beim Kartoffelmacho war. Und manchmal auch, wenn er nicht verreist war. Aber das hieß nicht, dass Romano andauernd beim Spanier zu Besuch war. Schließlich hasste er ihn und sein ständiges Gegrinse und seine nervigen grünen Augen, die einen ununterbrochen freundlich anstrahlten!) Und tatsächlich, Romano war da, schlecht gelaunt wie immer. Beruhigt konnte der jüngere der Brüder auflegen und sich wieder dem Kochen von Pasta widmen; Lovino ging es ja gut und er war bei Antonio versorgt. Pah. Und was war, wenn plötzlich ein Monster aus den Tomatenplantagen gestapft kam und den Spanier verschlang? Dann hatte Romano niemanden mehr, der ihm Essen kochen konnte! Vonwegen „gut versorgt“! Aber das sagte er seinem Bruder nicht und verabschiedete sich nur schlecht gelaunt, bevor er auflegte. Vielleicht sollte ja öfter Feliciano anrufen und so die Telefonrechnung des Spaniers in die Höhe treiben... ~~~ „Komm hierher, schnell! Beeil dich, bevor es zu spät ist-“ Er sah sich um. Wo war das Mädchen? Um ihn herum waren nur zerstörte Häuser und glimmende Überreste einstiger Flammen. Flammen, die diesen einst freundlichen Ort praktisch dem Erboden gleich gemacht hatten. Er hatte Angst. Nicht um sich, sondern um das Mädchen. Vielleicht lag es ja unter einem Trümmerhaufen und konnte sich nicht mehr befreien- „Schnell! Beeilung-“ Er lief in die Richtung, aus der die Stimme zu kommen schien. „Wo bist du?“, rief er gegen das Knistern der Glut um ihn herum. „Nicht hier!“ Nun verstand er gar nichts mehr. Wie konnte er dann die Stimme des Mädchens hören? Doch bevor er nachfragen konnte, sprach das Mädchen weiter: „Denn das hier bist du – dein Untergang. Und der Untergang aller, die du liebst. Beeil dich, bevor du hier verschwindest-“ Und er leif so schnell er konnte. Er wusste nicht wohin; Hauptsache weg von hier. Hauptsache, er konnte vor dem Ende fliehen- ~~~ Autorenbla Keine Zeit für irgendwas. Ich war auf der LBM, hatte Schule (Oh, Überraschung.), war krank & schreibe viele LK's, weil bald Ferien sind. Deswegen hat das Kapitel auf sich warten lassen und das nächste braucht auch noch eine Weile, da ich auch momentan eine neue FF plane und bla. Und die FF hier auch noch ins Englische übersetze. Eigentlich hätte ich ja Bio lernen sollen, aber ich hab das Kapitel lieber abgetippt, bevor ich's wieder vergesse. Deshalb könnten etwas mehr Fehler drin sein x3x Ich hab gerade echt keinen Geist, das hier noch tausend mal durchzulesen OTL Trotzdem bedanke ich mich noch schnell bei den Favos & den Kommentaren (sind wirklich mehr, als ich je erwartet hätte |DD) Sie bauen mein mickriges Selbstbewusstsein wirklich auf ;//w//; Fremdwörter/Erklärungen: •fratello: Italienisch für Bruder. •idiota: Idiot auf Italienisch. Kapitel 5: ----------- „Romano! Romanooo~! Roma-“ „Was denn, verdammt nochmal? Ich hab doch gesagt, dass ich nicht gestört werden will, bastardo!“ „Aber das Essen ist fertig!“ Seufzend schob der Italiener den Strohhut aus seinem Gesicht und richtete sich auf. Er hatte zwar Hunger, aber das war trotzdem noch kein Grund, ihn bei seiner Siesta zu stören. Genervt stand er aus dem Klappstuhl auf und trottete in Richtung Haus. Den Stuhl durfte Spain später schön selbst wegräumen! Hoffentlich stolperte er dabei über eine herumliegende Tomate. Dann würde ihm dieses nervtötende Grinsen schon vergehen! „Ich habe extra viele Tomaten rein getan“, entgegnete der Spanier strahlend, als Romano sich an den Tisch setzte und den Teller vor sich misstrauisch beäugte. Natürlich schmeckte das, was Spain kochte, immer gut, aber das musste man ja nicht zugeben. Sonst bildete er sich noch etwas darauf ein und nervte einen den ganzen Tag damit. Also tat Romano so, als würde er das Zeug nur mühevoll herunterbekommen, während er vom Anderen beobachtet wurde. Konnte der denn nicht mal woanders hinsehen? Wirklich nervtötend. „Es schmeckt dir“ Lovino spuckte das Essen fast wieder aus. Was erlaubte er sich eigentlich?! Er schluckte herunter und entgegnete wütend: „Wie kommst du denn auf diese kranke Idee? Du kochst grässlich!“ Antonio lächelte nur weiter und erwiderte: „Ich kenne dich lange genug um zu wissen, wie ich erkenne, was dir gefällt und was nicht. Dir gefällt mein Essen“ Er stützte sein Kinn auf die Handrücken und fuhr fort: „Und du bist gern hier, Lovino“ Das war zu viel. Der Italiener sprang auf und rannte – ohne seinem umgefallenen Stuhl irgendwelche Beachtung zu schenken – aus der Küche. Die Rufe des Anderen ignorierend flüchtete er sich in sein Zimmer und verschloss die Tür hinter sich. Er lehnte sich mit dem Rücken dagegen und ließ sich daran langsam heruntergleiten. Was war denn plötzlich mit diesem Idioten los? Sonst ließ er Lovino wenigstens beim Essen in Ruhe. Außerdem versuchte er normalerweise nicht, irgendwelche positiven Gefühle ihm gegenüber aus Lovino herauszulocken. Was natürlich auch nicht möglich war, da Lovino rein gar nichts Positives für Antonio empfand. Nie im Leben. Er war schließlich nicht verrückt geworden. ~~~ Leises Kinderweinen. Er wollte gar nicht darauf zulaufen. Schließlich wusste er langsam, wie das Ganze enden würde. Und trotzdem rannte er dorthin. Zu dem Weinen, zu dem Mädchen. - Direkt in sein Verderben. ~~~ Schon sieben Tage nach Chinas Beerdigung sollte die nächste Weltkonferenz stattfinden. Schließlich müsse besprochen werden, was nun weiter geschehen würde. Außerdem gab es angeblich Probleme mit Sealand, die dort auch geklärt werden sollten. Natürlich waren das wichtige Themen, aber sie interessierten Seychelles nicht sonderlich. Mit China hatte sie nicht allzu viel Handel betrieben und mit Sealand oder Dänemark hatte sich auch nicht viel am Hut. Das mochte sich jetzt zwar ziemlich kalt und gefühllos anhören, aber es war nur die objektive Betrachtung des Ganzen. Natürlich war jeder entsetzt darüber, was mit China geschehen war, und jeder ging damit anders um. Seychelles versuchte eben, es so gut es ging zu verdrängen und sich ihren eigenen Problemen zu widmen – die gab es ja mehr als genug: die üblichen Probleme mit der Wirtschaft, Unzufriedenheit mit der Regierung, Arbeitslosigkeit, Kriminalität... Es war eben schwer, eine Nation zu sein. Man konnte er nie allen recht machen, es würde immer Leute geben, die mit bestimmten Entscheidungen unzufrieden waren. Nur sollte man die Anzahl dieser Leute möglichst gering halten. Es war doch viel schöner, draußen am Strand zu liegen, anstatt sich mit Entscheidungen zu beschäftigen, die nur noch mehr Probleme auslösen würden, oder? Nur regnete es leider draußen und so hatte Seychelles keine Ablenkungsmöglichkeit; es lieft nichts Gutes im Fernsehen und in der Zeitung las man nur noch mehr über die Unzufriedenheit der Menschen. Danke, darauf konnte die getrost verzichten. Der Regen trommelte auf das Dach ihres Hauses und schien einen gleichmäßigen Rhythmus zu klopfen. So etwas gehörte eindeutig auf eine Entspannungs-CD – man könnte dabei hervorragend einschlafen. Seychelles merkte nur wie nebenbei, wie sie immer schläfriger wurde, während sie ein paar Unterlagen überflog. Leise gähnte sie und rieb sich die Augen. Das konnte doch nicht sein, es war doch erst zwei Uhr nachmittags. Sie hatte noch einen Stapel Papierkram zu erledigen, danach konnte sie ein Nickerchen machen. Die Arbeit hatte sie schließlich schon lange genug aufgeschoben; ihr Boss wurde schon ganz quengelig und rief andauernd bei ihr an. Und außerdem musste sie Francis später noch anrufen – er wollte wissen, wann sie denn nun endlich zusammen etwas essen gingen. Das zauberte schon wieder ein Lächeln auf ihr Gesicht. Sie hatte ewig nichts mehr mit ihrem ehemaligen Ziehvater unternommen und sah dem gemeinsamen Essen schon freudig entgegen. Wieder rieb sie sich über die Augen. Was hatte sie zuletzt gelesen? Langsam verschwommen die Buchstaben vor ihren Augen. Verwirrt versuchte sie, ihre Benommenheit wegzublinzeln – vergebens. Das machte es nur noch schlimmer. Sie hielt sich an der Kante ihres Schreibtisches fest und atmete ein paar mal tief ein. Was war das denn plötzlich? Hatte sie sich irgendwie erkältet? Am besten legte sie sich sofort ins Bett und sagte später ihrem Boss- Seychelles schnappte nach Luft, als ein stechender Schmerz ihren Brustkorb durchfuhr. Nein. Das konnte nicht sein. Das durfte nicht sein. Sie musste sich doch noch mit Francis treffen, den Papierkram zu ihrem Boss bringen und zu dieser Weltkonferenz gehen und... Der Stuhl kippte um und verursachte ein gedämpftes Rumsen, als das Mädchen auf den Boden fiel und dort bewegungslos liegen blieb. ~~~ „Romano, mach auf! „Nein, vergiss es, stronzo!” Seufzend ließ der Spanier von der Tür ab. Vielleicht war das doch zu direkt gewesen. Aber ihnen schien die Zeit davonzulaufen. Antonio hatte ein wirklich ungutes Gefühl, und so etwas stimmte dann auch immer. Er hatte Lovino zu sich geholt, damit er auf ihn aufpassen konnte. Wer weiß, vielleicht war er ja der Nächste? Eine schreckliche, aber plausible Vorstellung. Aber bevor einem von ihnen etwas zustieß, wollte er geklärt haben, was zwischen ihnen war. Lovino käme doch nicht so oft zu ihm, würde er ihn hassen. Außerdem würde er es merken, wenn der Italiener ihn hassen würde. In Wirklichkeit wusste der Jüngere wahrscheinlich selbst nicht genau mit seinen Gefühlen umzugehen und benehm sich deshalb so abweisend. Spain wollte ihn zu nichts drängen; Romano sollte ruhig erst einmal für sich selbst seine Gefühle ordnen. Aber wenn einer der beiden vielleicht schon morgen tot sein könnte, hatte sich Romano etwas zu beeilen. Sonst würde er vielleicht nie erfahren, dass Antonio ihn... Eigentlich war es schon etwas deprimierend: Er, als Spanier und Land der Liebhaber, konnte keinen Italiener „herumkriegen“. Doch es blieb keine Zeit um Trübsal zu blasen. Er drehte sich um und lief los. So viel war noch zu tun.In seinem spontanen Eifer bekam er nicht mir, wie sich die Tür einen kleinen Spalt öffnete und neugierige Augen ihn beobachteten. ~~~ Endlich hatte er einen Moment Ruhe: keine nervigen Anrufe oder Besuche, keine Arbeit zu erledigen. Nur eine Tasse guten Tees und die Times. Arthur ließ sich in seinem geliebten Sessel nieder und schlug die Zeitung auf. Gerade als er begann, einen Artikel zu lesen, klingelte das Telefon. Anscheinend war das bisschen Entspannung zu viel verlangt. Er faltete die Zeitung zusammen, legte sie beiseite und eilte zum Telefon. „Hello?“ Am liebsten hätte er „Wer stört?“ oder etwas Ähnliches gesagt, aber dazu war er einfach zu höflich. Schließlich war er ja ein Gentleman! „Wer ist da?“, fragte er nach, als er keine Antwort bekam. Zu hören war nur ein Rauschen – Schreckliche Verbindung. Von wo wurde denn bitteschön angerufen? - und ein anderes Geräusch, das er nicht genau einordnen konnte. „Soll das ein Telefonstreich sein? Ich lege jetzt auf“ „Arthur“ Ah, es war Francis. Wieso hörte er sich so seltsam an? „Arthur... Arthur...“ „Du wiederholst dich, Frog. Was ist denn? Und wo bist du überhaupt? Die Verbindung ist ja grottig!“ Nun brachte der Franzose endlich eine vernünftige Antwort hervor: „Arthur.. Ciel... Sie.. Sie ist tot“ „What?!“ „Ich... Ich wollte sie überraschen, aber... Sie liegt hier auf dem Boden und bewegt sich nicht! Oh, es ist so schrecklich, Arthur! W-Was soll ich nur tun?“, schluchzte Francis in den Hörer. Wenn England das nur wüsste. Niemand hatte seit dem Vorfall mit Sweden und Finland gewusst, was zu tun war. Was sollte er also jetzt einem Mann raten, der soeben seine frühere Ziehtocher verloren hatte? ~~~ Autorenbla Wuhu, endlich aus meiner Schreibblockade raus =u=b Das Kapitel diente dazu, aus eben dieser herauszukommen, deshalb ist es jetzt nicht soooo gut. Aber das nächste Kapitel ist schon fertig und wird hoffentlich besser. OTL Die Parts mit Romano & Spain gefallen mir nicht sooo... Aber wie gesagt... nächstes Kapitel!! ;A;'' Irgendwie würde - meiner Meinung nach - dieses Lied zu Seychelles' Tod passen: http://www.youtube.com/watch?v=xl-fXIgiITQ Keine Ahnung wieso.. 8DD'' Ach ja, ich hab Seychelles übrigens Ciel genannt, was französisch für Himmel ist. •Italienisch: Stronzo = Arschloch Kapitel 6: ----------- „Vee~ Nii-chan, was machst du denn schon wieder hier?“, wurde Romano mit einer Umarmung von seinem Bruder empfangen. „Spain hat wie immer genervt. Und lass mich gefälligst los!“, erwiderte er und schob den Jüngeren von sich. Diesem schien das nichts auszumachen, denn er fuhr genauso fröhlich fort: „Du kommst genau richtig! Ich koche nämlich gerade Pasta!“ Und Feliciano rannte schon wieder in Richtung Küche und ließ Romano einfach stehen. Typisch. Lovino lief ins Wohnzimmer und ließ sich auf das Sofa fallen. Viel gemütlicher als das bei Spain. Im Gegensatz zu ihm störte Feliciano auch nicht bei einer Siesta. Die hatte er jetzt auch bitter nötig; Flüge machten ihn immer so müde. Gähnend schloss er die Augen. Hoffentlich rief Spain nicht an und fragte, ob er auch gut angekommen sei, was eine weitere seiner schlechten Angewohnheiten war. Vielleicht war er ja auch beschäftigt dazu. Keine Ahnung, was so viel seiner Aufmerksamkeit in Anspruch nahm, aber es kam Romano gerade gelegen. So war es ihm möglich gewesen, unbemerkt abzuhauen. Natürlich hatte er einen Zettel dagelassen, dass er wieder zuhause bei Feliciano sei. Schließlich wollte er ja nicht, dass Antonio am Ende noch irgendwelche Polizisten nervte, weil er glaubte, Romano sei verschwunden. Ja, das war de Wahrheit. Es war auf keinen Fall so, dass er nicht wollte, dass sich Spain Sorgen machte. Definitiv nicht. Die Nervensäge konnte sich ruhig vor Sorge die Nägel abkauen, geschah ihm recht. Aber da Romano so ein guter Mensch war, wollte er nicht, dass Spain irgendwelchen unschuldigen Menschen auf die Nerven ging. Die konnten schließlich nichts dafür, dass er so ein Idiot war. Und was für ein Idiot er war. Ein nerviger, dummer, stets lächelnder Idiot, der einen andauernd anstrahlte und ständig Romanos Hand mit seiner streifen musste, wenn sie nebeneinander liefen. Idiot. ~~~ Tzz, schon wieder musste dieser Idiot schlafen. Das war ja an sich nichts allzu Schlimmes. Was Gilbert störte, war, dass Ivan sich im Bett immer so breit machte und sich regelrecht an den Preußen klammerte. Im Winter war es ja sogar recht angenehm, da Ludwig – um Strom zu sparen, dieser knauserige... - ausgerechnet zu der kältesten Jahreszeit die Heizungen niedrig drehte. Und sich aufregte, wenn sein Bruder, der anscheinend klügere in der Familie, die Heizungen in einem unbemerkten Moment die Heizungen auf „fünf“ drehte. Aber es war kein Winter und es war wegen der dicken Decken – die Ludwig übrigens noch nicht durch das dünnere Sommermodell ausgetauscht hatte – warm genug. Folglich brauchte Gilbert keinen nervigen Russen als zusätzliche Heizung. Nur leider bekam man Ivan so schlecht wach. Wenn man es aber doch schaffte, erwartete einen ein Donnerwetter – der Russe war ein noch größerer Morgenmuffel als Gilbert. Und ihn im schlafenden Zustand zu bewegen, war praktisch unmöglich. (Memo an das Awesome Me: Vodkabirne zum Abnehmen bringen!) Also hatte Gilbert drei Möglichkeiten: Ivan wecken und einen qualvollen Tod sterben, Ivan von sich wegschieben und einen äußerst unawesome Bandscheibenvorfall riskieren oder einfach liegen bleiben und elendig an einem Hitzschlag verenden. Alles keine besonders guten Möglichkeiten. In Zukunft musste Ivan entweder lernen, sich nicht so breit zu machen und Gilbert jeden Abend in den Schwitzkasten zu nehmen, oder auf dem Boden schlafen. Ha! Gilbert könnte ihn aber auch ans Bettende fesseln. Ksesese... Ivan drehte sich ächzend herum und zerrte Gilbert praktisch auf sich herauf. Schon wieder unawesome und außerdem auch noch unbequem. „Ivan!“, zischte er deshalb und piekste ihm auf die nackte Brust. Ach ja, der Russe schlief selbst im Winter nur in – übrigens ziemlich hässlichen – Boxershorts und Schal. Eben ein Freak. Als er als Reaktion nur einen noch festeren Griff seitens Ivan spürte, befreite er einen Arm aus der Umklammerung und piekste den Anderen auf die Nase. Dieser zog im Schlaf die Brauen etwas zusammen und zappelte kurz. Grinsend wiederholte es der Preuße. Es machte einfach Spaß, Ivan beim Schlafen zu ärgern. So wurde man nicht so schnell erwürgt und im schlafenden Zustand war Ivan schon fast- Plötzlich fand sich Gilbert auf dem Rücken liegend wieder. Über ihm sah er das Gesicht des Russen. Oh, da war aber jemand böse. Olle Zicke. „Du bist wach? Gut, dann können wir ja weiterschlafen!“ Ein böser Blick. „Lass mich, ich bin müde, und du nervst.“ Ein böses... Blinzeln. „Mein Gott, da hat sich aber jemand.“ Er stützte die Ellenbogen und hauchte Ivan einen Kuss auf die Wange. „Du hast mich im Schlaf halb erdrückt“, fing er ruhiger als zuvor an. Er hatte nämlich keine Lust, noch die halbe Nacht angestarrt zu werden. „Und jetzt lass uns weiterschlafen, okay?“ Leicht murrend ließ sich Ivan neben ihm nieder und zog ihn auch sofort wieder an sich. Da ließ sich wohl erst mal nicht viel machen. Wenigstens war der Griff diesmal locker genug, um Gilbert atmen zu lassen. Und da er ja genug Schlaf benötigte – dunkle Augenringe passten einfach nicht in dieses bezaubernde Gesicht – ließ er Ivan auch vorerst seine Kuschelsucht ausleben. Vorerst. „Ach ja, falls du es nicht bemerkt haben solltest – J.D. kommt noch in den neuen Folgen vor.“ Verdammte Vodkafresse. ~~~ Gähnend tapste er mit nackten Füßen in die Küche. Ein Blick auf die Uhr – 2:30. Immer öfter rissen ihn die Träume mitten in der Nacht, nicht mehr wie sonst kurz bevor er eh aufstand. Schwerfällig ließ er sich auf einen Stuhl fallen, stützte die Ellenbogen auf dem Esstisch ab und vergrub sein Gesicht in den Händen. Wie lange sollte das noch so gehen? Bis zu dem Ende, von dem das Mädchen in fast jedem Traum sprach? Normalerweise flüchtete er sich, wenn er nicht schlafen konnte, in das Bett seines großen Bruders. Dieser das das Gleiche, wenn er das selbe Problem hatte. Es war ganz normal unter ihnen – sie unterhielten sich dann einfach solange, bis sie langsam beide wegnickten. Nur war das nicht möglich, da ein gewisser Russe noch immer bei ihnen wohnte. Er hatte nämlich keine besondere Lust, mit diesem das Bett zu teilen. Also musste er sich irgendwie anders behelfen: Er setzte sich mitten in der Nacht und wartete entweder darauf, dass er wieder schlafen konnte oder blieb einfach die restliche Nacht wach. Leider trat Letzteres immer öfter ein und so hatte er schon eine Reihe schlafloser Nächte hinter sich. Da half dann tagsüber auch nicht immer Kaffee. Wäre da nicht so viel zu erledigen, würde er am Tage etwas Schlaf nachholen. Wobei die Betonung auf dem feinen Wörtchen „wäre“ lag. Es gab nämlich mehr als genug Arbeit zu erledigen und er würde überhaupt nicht mehr hinterher kommen, würde er tagsüber wertvolle Arbeitszeit verschlafen. Da die nächste Weltkonferenz bereits anstand, hatte er wenigstens eine kleine Hoffnung auf Schlaf. In Flugzeugen hatte er bisher noch nie Probleme gehabt, zur Ruhe zu kommen. Und dort hatte er bisher auch noch keine Träume gehabt, was ein weiterer Pluspunkt war. Obwohl das bisschen zusätzlicher Schlaf auch nötig war, um die stressigen und chaotischen Konferenzen zu überle- Wer zur Hölle klingelte um diese Uhrzeit an der Tür?! Wenn das wieder so ein Klingelstreich irgendwelcher Jugendlichen war...! Er stand auf und stapfte zur Haustür. „Vee~ Doitsu!“ „Wah, F-Feliciano! Was machst du denn um die Zeit hier?“ Wie üblich musste der Italiener einen praktisch anfallen. Zum Glück war Ludwig soetwas langsam gewöhnt, so wurde er nicht andauernd umgerissen. „Lovino hat mich rausgeworfen! Er hat gesagt, ich nerve ihn!“, schluchzte der Kleinere gegen Ludwigs Brust. Dieser schloss erst mal die Tür. Es musste ja nicht jeder Nachtwandler beobachten könne, wie Feliciano wieder eine Szene machte. „B-Beruhig dich erst mal, sonst weckst du noch Gilbert und Ivan auf“, sagte Ludwig und brachte den Italiener damit sofort zum Schweigen. „Soll ich dir einen Tee oder so machen?“ Kopfschütteln. „Ich... möchte einfach nur schlafen“, flüsterte Feliciano und blickte mit großen Augen zu seinem Freund hoch. Seufzend wandte dieser sich von ihm ab und lief in Richtung Schlafzimmer. Fröhlich summend folgte der Andere ihm und hüpfte dabei ein wenig. Ludwig gab einfach zu schnell nach. Aber was hätte er auch tun sollen? Er konnte Feliciano ja nicht mitten in der Nacht vor der Tür stehen lassen. Nun durfte er sich am Morgen wieder die Sticheleien seines Bruders anhören. Aber vorher musste er dafür sorgen, dass Feliciano wenigstens seine Unterhose anbehielt. Deutschland blinzelte. Wieso war es so hell? Er drehte sich zur anderen Seite und zog die Decke übers Gesicht. Bei dieser Helligkeit konnte man nicht schlafen. Er stockte. Helligkeit? Helligkeit? Entweder war die Lampe an oder er hatte verschlafen. Erschrocken setzte er sich auf. Hatte er verschlafen? Durch das Fenster drang Tageslicht, seine Uhr zeigte 9:30 an. Also hatte er verschlafen. Wieso hatte sein Wecker nicht geklingelt? Eilig sprang er aus dem Bett und lief zu seinem Kleiderschrank. Wo musste er heute hin? Mit welchen Politikern traf er sich? Kurz bevor er gegen den Schrank stieß, bremste er ab. Nun wusste er, warum sein Wecker nicht geklingelt hatte: Er hatte einen freien Tag. Und diesen musste er natürlich sofort mit Stress beginnen. Seltsamerweise war er trotz des Zwischenfalls in der Nacht ungewohnt ausgeschlafen. Was wohl daran lag, dass er keine weiteren gehabt hatte, die ihn aus dem Schlaf rissen. Wo er gerade bei dem nächtlichen Zwischenfall war... Italien lag nicht mehr im Bett. Anscheinend war er bereits aufgestanden. Vor Ludwig. Wirklich seltsam. Wenn er einmal wirklich war war, konnte er nicht mehr einschlafen und es interessierte ihn doch, was Italien zum Aufstehen bewegt hatte. Also ließ er sich nicht noch einmal ins Bett fallen, sondern machte sich auf den Weg zur Küche. Sein Bruder war wohl auch schon wach, denn er hörte ihn gedämpft mit Italien reden. „...träumt jede Nacht... scheint sich...“ Er blieb stehen. Sprachen die beiden über ihn? Wenn ja, wieso erzählte Gilbert dem Anderen dann von Ludwigs Träumen? „...aber, wenn er... erinn... passieren?“ „...eiß nicht... verschwindet... nicht passiert...“ Worüber zur Hölle sprachen sie da? Wenn Ludwig noch näher zur Küche ging, würden sie ihn bemerken. Würden sie wollen, dass er wüsste, worum es ging, würden sie nicht in der Küche tuscheln, während Ludwig schlief. Nein, sie verheimlichten ihm etwas. „...nicht wieder verlieren...“ Der Italiener wurde noch leiser und fing an zu weinen. Es war nicht das übliche Geheule, wenn er Hunger hatte oder einfach nur quengelig war. Es war ein leises Schluchzen, das sich ehrlich verletzt anhörte. Zwar nicht körperlich verletzt, dafür aber seelisch. „...lass ihn selbst... cht drängen... alles wieder...“ Das Schluchzen klang gedämpft, anscheinend hatte Gilbert Italien in den Arm genommen. „...nke...“ Schon bald beruhigte Feliciano sich wieder und schien durch die Küche zu wuseln. „Vee~ Können wir nicht noch Pasta machen? Nur Brötchen zum Frühstück sind doch langweilig!“, sprach er lauter, auch wenn seine Stimme sich vom Weinen etwas mitgenommen anhörte. „Vergiss es! Du kannst höchstens noch eine Schnitte kriegen-... Ey, West! Auch schon wach?“ Ludwig hatte die Küche betreten, da das Gespräch zwischen Gilbert und Feliciano beendet war, und wurde auch sofort von den beiden begrüßt. „Vee~ Guten Morgen, Doitsu!“ Der Italiener drehte sich vom Herd weg und salutierte strahlend, wenn auch mit leicht geröteten Augen. „Gilbert will nicht, dass ich zum Frühstück Pasta mache!“ „Richtig so! Sonst wirst du noch richtig fett, Feli!“, stichelte Gilbert grinsend. „Ludwiiig! Ich will nicht fett werden!“, flennte Italien sofort los. Seufzend goss sich Ludwig einen Kaffee ein. Das Gespräch von eben würde er wohl erst später ansprechen können. ~~~ Autorenbla Entschuldigt den OoC-Teil mit Gilbert & Ivan. Ich brauche hin und wieder ein wenig sinnlosen Fluff für meinen Seelenfrieden. Bin ich nicht schön mysteriös? Hahaha 8DD'' Awww, und die beiden Komemntare zum letzten Kapitel waren so süß Wie man sich hier Sorgen um Italien macht >u< Habe ich irgendwo einen Hinweis gegeben, ob es ihn als nächstes treffen könnte? .w. Na ja, lasst euch überraschen ;D Kapitel 7: ----------- England goss sich eine Tasse Tee ein. Er musste es schließlich ausnutzen, dass er mal eine Minute Ruhe hatte. Irgendwie hatte er - mal wieder - ein Déjà-vu. Seit er zwei Gäste bei sich aufgenommen hatte, hatte er noch mehr Stress als vorher. „Arthur, du Idiot! Wo hast du die Kekse versteckt?“ Und vorbei war der kurze Moment Ruhe. „Da, wo du sie nicht findest“, erwiderte er möglichst ruhig und nahm noch einen letzten Schluck Tee, bevor er die Tasse in die Spüle stellte. Mit Kindern sprach man am besten ruhig und vernünftig. Stand jedenfalls in dem Buch, das er vom Krautbastar-... Deutschland geliehen hatte. Leider hatte dieser aber kein Buch darüber gehabt, wie man am besten mit nervigen Franzosen umging, die sich bei einem eingenistet hatten. Wenigstens half dieser inzwischen ein wenig im Haus und lag nicht mehr den ganzen Tag im Bett. Anfangs hatte er sogar darauf bestanden, dass Arthur bei ihm lag und ihn „tröstete“. Und die ganze Trauer hatte ihn nicht davon abgehalten, den Engländer zu befummeln. Wahrscheinlich war es schon eine Art Reflex geworden, alles zu begrabschen, was sich bewegt. Oder mal bewegt hat. Jetzt konnte sich Arthur keine Gedanken um Francis machen, der ausnahmsweise mal still war (Heckte er etwas aus?), sondern musste sich um seinen anderen, kleineren Gast kümmern: Peter. Dieser wohnte seit der letzten Weltkonferenz vor drei Tagen bei ihm, da Dänemark zu viel um die Ohren hatte und sich nicht mehr um ihn kümmern konnte, Natürlich hatte sich Peter dagegen gewehrt, bei Arthur unterzukommen, aber da hatte sich nicht sehr viel machen lassen. Arthur war – abgesehen von Raivis - der Einzige, den Peter mehr oder weniger kannte. Und niemand wollte in dieser stressigen Zeit auch noch ein quengeliges Kind bei sich aufnehmen, wenn man schon allein nicht zurechtkam. Also war die Abstimmung schnell vonstatten gegangen und Peter zog vorübergehend nach England. Nun musste Arthur halt das Beste aus der Situation machen und, so gut es ging, verhindern, dass sie sich gegenseitig das Leben zur Hölle machten. Füßetrappeln. „Und die Schokolade?“ „Peter, es gibt bald Abendessen und wenn du jetzt etwas isst, hast du dann keinen Hunger mehr.“ „Auf deine Kochkünste habe ich eh keinen Hunger!“ Arthur schloss die Augen und zählte innerlich bis zehn. Wenn er Peter jetzt anschrie, mache er alles nur schlimmer. Was hatte er in der Erziehung eigentlich falsch gemacht? Peter war ja noch schlimmer als Alfred! Aber M... M... Alfreds Bruder war ja ganz anders als die beiden... „Das liegt daran, dass Matthieu zuerst bei mir gelebt hat, ami.“ Der Engländer öffnete die Augen und blickte genervt zu Francis, der grinsend im Türrahmen lehnte. Hatte er das wirklich laut gesagt? „Wenn es das wäre, wäre er ein schneckenfressender Perversling“, erwiderte er und drehte sich wieder zur Spüle, um die Tasse abzuwaschen. Und um das Grinsen des Franzosen nicht mehr sehen zu müssen. Dieser ließ sich nicht beirren und fuhr fort: „Eigentlich können wir beide und auch er froh sein, dass deine schlechte Erziehung nicht auch noch auf ihn abgefärbt hat. So haben wir einen kultivierten Mann mit gutem Benehmen anstatt eines unhöflichen Balges mit Fusselbrauen.“ Arthur versuchte, die Sticheleien zu ignorieren und schrubbte an der Tasse herum. „Und außerdem kann er kochen.“ Ein Klirren ertönte, als der Henkel der Tasse im Spülbecken landete. „Mon dieu! Arthur, was bist du ungeschickt!“ Er starrte auf die kaputte Tasse. Was war eben passiert? Für einen kurzen Moment hatte er sich... seltsam gefühlt. Genau konnte er es nicht beschreiben. Im nächsten Moment war auch schon die Tasse kaputt gewesen. Nun stand der Franzose neben ihm und griff nach seinen Händen, wodurch er die Tasse einfach zum Henkel ins Spülbecken fallen ließ. „Und geschnitten hast du dich auch noch“, meinte Francis mit missbilligendem Blick auf Arthurs Hände, „Was war denn eben mit dir los?“ Arthur blinzelte seine Benommenheit weg. Nun spürte er auch den Schnitt in seinem Finger uns nicht mehr das dumpfe Gefühl im ganzen Körper. „Ich... weiß es nicht“, antwortete er leise, während Francis ihn auf einen Stuhl schob und ein Pflaster holen ging. Wieso war er auf einmal so fürsorglich? Er hatte Arthur gar nicht an den Hintern gefasst, als dieser ihm den Rücken zugedreht hatte.Mit letzterem wischte er das Blut ab, bevor er das Pflaster über den Schnitt klebte. Dabei hatte er einen ungewohnt ernsten Gesichtsausdruck, fast schon... besorgt. „Soll ich vielleicht lieber Abendessen kochen, bevor du dir noch den Arm abhackst?“, stichelte er nach getaner Arbeit und grinste den Engländer an. Genervt verdrehte dieser die Augen, bevor er antwortete: „Tu, was du nicht lassen kannst, Frog.“ Er war plötzlich ziemlich müde und würde sich vor dem Essen auf dem Sofa ausruhen, da Peter auch ausnahmsweise mal Ruhe gab. Vielleicht hatte er etwas gefunden, was ihn – wenigstens für kurze Zeit – beschäftige. Als Arthur aufstand und an Francis vorbei aus der Küche lief, spürte er eine flüchtige Berührung an seinem Hinterteil. Francis war also doch noch der alte, was eigentlich auch wenig verwunderlich war. Schließlich machte ein kleiner Schnitt ja niemanden gleich zu einem anderen Menschen. Heute Abend würde sich Francis wieder irgendwann zu Arthur ins Bett legen, wenn er den Engländer schlafend glaubte. Und später würde sich Peter, der nicht schlafen konnte, zwischen sie legen. So wie an jedem Abend, seit die beiden da waren. ~~~ Seit dem Zwischenfall mit Finland und Sweden und den darauffolgenden „Ereignissen“ waren ungewohnt viele Weltkonferenzen angesetzt worden. Und jede davon war mit einem negativen Hintergrund behaftet gewesen. Nun war die Frage, was auf der nächsten Konferenz passieren würde, die in zwei Tagen stattfand. Natürlich gab es Gerüchte. Einige sagten, Japan ginge es schlecht. Andere behaupteten, es wären noch mehr Länder umgekommen und das würde auf der Konferenz bekannt gemacht werden. Trotzdem hoffte Matthew immer noch darauf, dass das Ganze vorbei war und die anstehende Weltkonferenz nicht stattfand, weil jemandem etwas passiert war. Er wollte nicht, dass noch irgendjemandem etwas zustieß. „Kuma? Kumakichi, wo bist du?“, rief er. Sein kleiner Eisbär war mal wieder verschwunden oder versteckte sich irgendwo. „Kuma! Es ist Essen!“ Vielleicht lockte ihn das ja heraus. Schließlich tauchte er ja immer früher oder später auf, wenn er hungrig war. Plötzlich klingelte es an der Tür. Das war schon seltsam, denn ihn kam eigentlich nie jemand besuchen, abgesehen von Francis oder auch Cuba, wenn er mal eingeladen war. Nun bekam es Canada mit der Angst. Was, wenn die ganzen Länder ermordet wurden? Sie hatten zwar keine Anzeichen auf Gewalt, Vergiftungen oder ähnliches gehabt, aber schließlich erfanden die Menschen ja immer neuere Geräte, um sich gegenseitig zu vernichten. Es klingelte erneut, dazu kam auch noch ein Klopfen. Er musste öffnen, sonst wurde seine Tür noch am Ende aufgebrochen. Aber das würde er nicht ohne eine Waffe tun, er musste sich doch wenigstens verteidigen können. Matthew ließ seinen Blick durch den Raum schweifen – dort, in der Ecke, stand zum Glück ein Hockeyschläger. Als er ihn fest in beide Hände nahm, wurde erneut geklingelt. Diesmal ungeduldig wirkend und mehrmals. Er bewegte sich vorsichtig in Richtung Haustür. Nun war er gar nicht mehr so sicher, ob er sich wirklich verteidigen konnte. Er hatte den Schläger eine ganze Weile nicht mehr benutzt, vielleicht war er inzwischen morsch und würde sofort zerbrechen. Es konnte ja auch sein, dass vor der Tür mehrere Personen waren und er sofort von ihnen überwältigt wurde. Zwar würde er in diesem Falle so laut, wie es ihm möglich war, um Hilfe schreien, aber wer sollte ihn schon hören? Sein Haus war abseits des Ortes und lag fast schon im Wald. Also fielen seine „Nachbarn“ als Hilfe aus. Und Kuma würde ihm sicher auch nicht helfen können. Also hatte er in diesem Fall praktisch keine Chance und würde... sterben. Bei diesem Gedanken zog sich sein Magen zusammen. Er wollte nicht sterben. Er hatte schreckliche Angst davor. Was würde nach dem Tod kommen? Würde er in den Himmel kommen, oder war danach einfach nur Leere? Hinzu kam auch noch die Trauer darüber, dass sich niemand an ihn erinnern würde, niemand um ihn trauern würde. Würde es überhaupt jemandem auffallen? Vielleicht France oder America. Aber auch nur vielleicht. Matthew schüttelte diesen Gedanken ab. Er starb sicher nicht. Vielleicht war ja nur der Postbote an der Tür. Ja, das war es sicher. Jedenfalls versuchte er sich das einzureden. Nun stand er vor der Tür. Still wartete er auf ein Geräusch von draußen. Füßescharren, keine Stimmen. Entweder war da nur eine Person, oder die unterhielten sich nicht, lauerten nur. Er nahm einen tiefen Atemzug und ließ mit einer Hand den Schläger los. Diese führte er langsam zur Türklinke, bis er sie um diese schloss. Zögernd wartete er, hörte nichts als sein Herzrasen. Schließlich riss er die Tür auf, bereit für alles. Na ja, fast alles. Nicht auf seinen Bruder, der, mehrere Pizzaschachteln auf einem Arm balancierend, die Hand nach der Türklingel aussreckte. „Hey, Mattie! Ich dachte schon, du bist nicht zuhause!“, begrüßte ihn Alfred auch schon. „Alfred? E-Eh, was machst du denn hier?“, fragte der Kanadier verwundert und stellte nebenbei den Schläger zur Seite. Es war wirklich seltsam, dass Alfred ihm einen Besuch abstattete. Und sich außerdem noch an seinen Namen erinnerte. „Ich besuche meinen Bruder, nach was sieht's denn aus?“, meinte Alfred gut gelaunt und zerzauste Matthew die Haare, während er sich an ihm vorbeidrängte. „Und jetzt lass mich endlich rein. Wieso muss es bei dir denn immer so verdammt kalt sein?!“ Ein Seufzen unterdrückend wich der Kanadier zur Seite und schloss hinter Alfred die Tür. Zugegeben, es war an diesem Tag etwas kühl, aber Alfred musste wieder mit Klischees um sich werfen. „Hast du eigentlich immer noch Angst im Dunkeln?“, hörte er Alfred aus dem Wohnzimmer rufen. Tz, als ob. Schließlich war Matthew ja erwachsen und kein kleines Kind mehr. Und die Taschenlampe unter seinem Kissen war... für einen Stromausfall gedacht. Ohne auf die Frage seines Bruders zu antworten, ließ er sich neben diesem auf der Couch nieder. „U-Und warum hast du nicht vorher Bescheid gesagt? Was hättest du getan, wenn ich gar nicht zuhause gewesen wäre, eh?“ „Aber wo solltest du denn sein? Du gehst doch nie aus dem Haus, und wenn doch, dann bist du doch meist bloß mit deinem komischen Bären im Garten“, erwiderte der Amerikaner, während er eine der Pizzaaschachteln öffnete. Das stimmte zwar, aber es war doch möglich, dass Matthew plötzlich zu seinem Chef gerufen wurde! „Außerdem besitze ich doch etwas, was man auch als 'geschwisterliche Intuition bezeichnen kann“, meinte Alfred grinsend, nahm sich ein Stück Pizza und schob es sich fast ganz in den Mund. Hoffentlich machte er keine Flecken auf das helle Sofa oder den Boden... „Eh?“ Verwundert blickte Matthew zu seinem Bruder, der ihm ein Stück Pizza hinhielt. Sonst teilte dieser doch nur widerwillig sein Essen, und heute bot er es einem sogar an! „Mimm ffom“, murmelte der Amerikaner mit vollem Mund und sah zur Seite. „T-Thanks“, erwiderte Matthew – ebenfalls murmelnd – und nahm das Stück Pizza in beide Hände. Kurz beobachtete er durch die Augenwinkel, wie Alfred sich noch ein Stück in den Mund stopfte, und biss schließlich von seinem ab. Etwas stupste gegen seine Wade. Bevor er nachsehen konnte, was es war, hatte „es“ sich auch schon neben ihm auf dem Sofa niedergelassen. Schwarze Augen blickten zu ihm hoch, während sich zwei weiße, flauschige Tatzen auf seinen Oberschenken legten. „Kuma, da bist du ja!“ Der Kanadier strich seinem Haustier erleichtert über den Kopf. „Hast du etwa Hunger gekriegt?“ Kumayoshi sah gar nicht zu seinem Herrchen, sondern zu dem Pizzastück in dessen Hand. Nun, da er angesprochen wurde, wand er den Blick doch dem Kanadier zu. „Wer?“ „Kanada“, antwortete der Blonde auf die Frage des Bären hin und reichte ihm sein Stück Pizza hin, das er zwischen die Tatzen nahm und darauf herumzukauen begann. Als Matthew sich wieder etwas mehr zu seinem Bruder drehte, um sich noch etwas zu essen zu nehmen, bemerkte er, dass dieser ihn anstarrte. Anscheinen hatte er ihn beobachtet, wie er mit seinem Bären geredet hatte. Daran war zwar nichts Falsches, schließlich redete nicht jeder mit einem Bär und gab ihm danach auch noch ein Stück Pizza. Nur sein Blick war das, was den Kanadier etwas beunruhigte. Er konnte ihn nicht genau einordnen. Obwohl die beiden Brüder waren, hatte er den Amerikaner noch nie so gesehen. Bevor er noch länger über diesen Blick grübeln konnte, wendete sich Alfred wie erwischt von ihm ab und nahm sich noch etwas Pizza, welche er auch sofort in sich hineinstopfte. Matthew fragte erst gar nicht danach, was eben gewesen sei. Alfred würde sich eh nur irgendeine Lüge ausdenken. Wie die für seinen plötzlichen Besuch. Sie waren Brüder, also wüsste der eine genau, wann der andere los. Irgendetwas stimmte nicht mit Alfred, das wusste Canada. Er musste nur noch herausfinden, was es war. „Mattie?“ „Hm?“ „Kann ich... heute hier schlafen? Bei mir sind gerade die Kammerjäger, und du weißt ja, dass ich mich nicht wohlfühle, wenn im Haus dieses Insektengift rumgesprüht wurde.“ Er ignorierte die erneute Lüge und erwiderte lächelnd: „Natürlich. Ich mache dir nachher das Gästezimmer zurecht.“ Alfred nickte zum Dank, öffnete eine neue Pizzaschachtel und inhalierte das Essen praktisch. Wohlig seufzend kuschelte Matthew sich in seine Decke. Er war ziemlich erschöpft davon, Alfred überredet zu haben, dass nun Schlafenszeit war. Dieser wollte nämlich noch eine Weile Videospiele spiele. Aber auf Canadas Zusprache hin – ein Held brauche ja seinen Schlaf, damit er bei der Weltrettung nicht einschlief – hatte er schließlich nachgegeben und war zu Bett gegangen. Kuma war schon vorher auf de, Sofa eingeschlafen und Matthew hatte ihn nicht wecken wollen. Also lag er nun allein in seinem Bett und starrte an die Decke seines Schlafzimmers. Beziehungsweise dorthin, wo diese sich befinden müsste. Denn es war stockdunkel und man sah nicht einmal die Hand vor Augen. Was ihm natürlich nichts ausmachte. Zwar schlief er ja eigentlich oft alleine, wenn Kuma sich nicht zu ihm ins Bett oder in sein Körbchen in der Ecke des Zimmer hinlegen wollte, aber in letzter Zeit fiel ihm das immer schwerer. Er zuckte zusammen. Waren da Schritte auf dem Flur? Ja, eindeutig. Es war nicht das Tapsen von Kumas Pfoten sondern definitiv ein Mensch. Und er kam direkt auf Matthews Schlafzimmer zu. Steif vor Angst lag er in seinem Bett. War es ein Einbrecher oder doch ein Mörder? Er kam anscheinend vom Gästezimmer. Was, wenn er Alfred schon... beseitigt hatte? Wenigstens würden sich die Leute an ihn erinnern... Dem Kanadier blieb fast das Herz stehen, als die Schritte vor seiner Tür stoppten. Vielleicht würde er ja verschont werden, wenn er sich tot stell- Die Türklinke wurde nach unten gedrückt und die Tür einen Spalt geöffnet. Nun war alles au- „Mattie? Bist du noch wach?“, hörte er es flüstern. Fast hätte er erleichtert losgeheult. Es war nur sein Bruder, es ging ihm gut und keiner von ihnen würde sterben. „J-Ja“, entgegnete er leise und setzte sich im Bett auf, „Was ist denn, Alfred?“ Der Amerikaner schlich sich ins Zimmer und blieb unsicher vor Matthews Bett stehen. Leichtes Mondlicht fiel durchs Fenster, wodurch Matthew dunklere Schatten auf den Wangen des Amerikaners zu sehen schien. „Kann... ich heute vielleicht... hier bei dir schlafen?“, stammelte Alfred gerade laut genug, dass Kanada es verstehen konnte. „E-Eh? Klar“, murmelte Matthew und rutschte ein Stück zum Bettrand. Wieder fragte er nicht nach, was in Alfred Kopf vor sich ging. Dieser setzte sich zögerlich auf das Bett, hob die Decke ein Stück an und legte sich darunter. Auch Matthew legte sich wieder hin und drehte sich zu seinem Bruder, der es ihm gleichtat. Wie lange war es eigentlich her, dass sie sich das letzte Mal so nahe gewesen sind? Zu lange, dachte Matthew sich, als er zögerlich eine Hand mit der seines Bruders verschränkte. Sie hatten sich trotz einiger Besuche und noch weniger Telefonate geistig immer mehr voneinander entfernt. Nun hatte er aber endlich wieder das Gefühl, mit seinem Bruder verbunden zu sein. Nicht nur körperlich, durch ihre verschränkten Hände, sondern auch geistig. „Good night“, flüsterte Alfred und drückte leicht Matthews Hand. „Bonne nuit“, hauchte dieser und rückte noch etwas näher an seinen Bruder heran, sodass sie sich fast an der Stirn berührten. ~~~ Autorenbla OoC-ness ist an vielen Stellen beabsichtigt und wird demnächst aufgeklärt, nur als Info. Nicht, dass hier noch irgendjemand was Falsches denkt xD'' Der Anfangspart mit Arthur & Francis spielt übrigens einen Tag NACH dem Teil mit Mattie & Al. Falls Verwirrungen aufkommen, bin ich nicht Schuld D: Hab ich übrigens jemanden dran gekriegt? Also, hat jemand gedacht, ich lasse Mattie sterben? :D Würde mich mal interessieren.. |DD Das nächste Kapitel wird wieder auf sich warten lassen, da die Schule momentan meine Kreativität frisst und mich stresst OTL Aber ich hoffe, es kommt noch, bevor ich auf Klassenfahrt bin >3<'' Übersetzungen/Erklärungen: •Kanadier haben Angst im Dunkeln?!: Diesen Witz habe ich in "How I Met Your Mother" gesehen. Großartige Serie, kann ich nur empfehlen Anscheinend machens ich Amerikaner andauernd über Kanada/Kanadier lustig xD •"Mimm ffom": Nimm schon (mit vollem Mund gesprochen xD) •"Bonne nuit: "Gute Nacht" auf Französisch. Kapitel 8: ----------- „A-Alfred- ... I-Ich... ha...“ „Jetzt... ha... jammer nicht rum, Mattie!“ „A-Aber ich kann... ah.. ha... nicht mehr-“ „Hab dich nicht so, wir... sind doch gleich fertig...! Und außerdem hast du dich... ha... doch beschwert, dass wir lange nicht mehr zusammen...!“ „Ha... A-Aber doch... ha... nicht so...!“ „Mach jetzt nicht schlapp, wir... ha...!“ „I-Ich... kann nicht mehr... ha.. I-Ich-!“ „Mensch, Mattie! Dass du von ein bisschen Laufen gleich kotzen musst...!“ Ein bisschen. Eine dreiviertel Stunde durch den Wald zu rennen, war für den Kanadier nicht gerade 'ein bisschen'. „Du wolltest doch, dass wir etwas zusammen unternehmen. Und da du eindeutig etwas Training nötig hast, bietet sich das doch an!“ „I-Ich hatte da eher an... ein Kartenspiel oder einen Freizeitpark gedacht, eh“, gab Matthew kleinlaut zu. „Wenn du mir schon die Wahl lässt, musst du auch akzeptieren, dass ich keinen fetten, sondern einen durchtrainierten Bruder haben will! Schließlich wirft das ja sonst noch ein schlechtes Bild auf mich als Helden!“ Und wieder ging es nur um Alfred. Das war wahrscheinlich auch der Grund seines Besuches: Ihm war plötzlich eingefallen, dass er ja einen Bruder hatte und er wollte nachsehen, ob er sich auch nicht für ihn schämen müsse. Die Gefühle dieses Bruders waren ihm dabei vollkommen egal, solange es seinem eigenen Ruf nicht schadete. Wie denn auch? Niemand bemerkte seinen Bruder, geschweige denn erinnerte sich an ihn und wollte sich auch noch seine Probleme anhören. Wie hieß er denn noch gleich? „Na ja, auch egal... Ich hab' jetzt jedenfalls Hunger. Du doch sicher auch, oder?“, fragte Alfred und reichte Matthew die Hand, der immer noch am Wegrand hockte. Dankbar, wenn auch verwundert, nahm dieser die Hand und ließ sich aufhelfen. „E-Eh, ja...“, murmelte er und wurde auch schon von Alfred mitgezogen. ~~~ Der Duft von frischem Steak erfüllte die Küche und Matthew musste Alfred immer wieder wegscheuchen, damit er ihm beim Kochen nicht im Weg war. Schließlich trollte der Amerikaner sich und beschäftige sich irgendwie im angrenzenden Wohnzimmer. Wahrscheinlich spielte er ein Videospiel oder tyrannisierte Ku... Ku... Kuma. Als sich Alfred das nächste Mal in die Küche stahl, deckte Matthew bereits den Tisch. Sofort ließ sich Alfred auf einem Stuhl nieder und nahm die Gabel in die eine, das Messer in die andere Hand – ein Anblick, der Matthew zum Schmunzeln brachte. Nun sah der Amerikaner nicht mehr wie die mächtige Nation aus, die er nun mal war, sondern wie ein kleiner Junge. (Der er geistig wahrscheinlich immer noch war ...) Kurz darauf verschlang Alfred auch schon ein Steak nach dem anderen, während Matthew, der ihm gegenüber saß, in aller Ruhe sein Steak aß und seinem Bruder zusah. Es verwunderte ihn immer wieder aufs Neue, wie dieser in kürzester Zeit so viel Essen in sich hineinstopfen konnte. Das war aber auch der Moment, in dem er merkte, dass etwas nicht stimmte. Alfred hatte seit seiner Ankunft noch kein einziges Mal Matthews Namen vergessen und außerdem war er für seine Verhältnisse auch ungewöhnlich ruhig. Jetzt sah Matthew auch endlich, was ihn die ganze Zeit unbewusst an Alfred gestört hatte: Er hatte tiefe, dunkle Augenringe, die durch seine Brille noch auffälliger wurden. Seine Wangenknochen stachen heraus, als hätte er ziemlich abgenommen, und seine Haut wirkte blass und fahl. Matthew legte sein Besteck beiseite. „Alfred“, sagte er ruhig und sah seinem Bruder fest in die Augen, „Wieso bist du hier?“ Der Amerikaner sah ihn zuerst verwirrt an. Er schluckte herunter und grinste Matthew an. Doch dieser wusste nun, wie falsch dieses Grinsen war. „Das habe ich dir doch bereits erzählt, Mat-“, fing er an, wurde aber vom Kanadier unterbrochen. „Ich will wissen, wieso du wirklich hier bist. Sag mir, was passiert ist. Und keine Lügen. Wir sind Brüder, Alfred. Ich weiß, wann du mich anlügst“, warnte er mit einer ungewohnt entschlossenen Stimme, die selbst ihn etwas verblüffte. Man konnte praktisch mit ansehen, wie Alfreds Gesicht fiel. Er bemühte sich nun nicht mehr darum, den Schein eines zuversichtlichen, starken Mannes aufrecht zu erhalten. Wortlos stand er auf und verließ die Küche. Matthew wusste, dass er ihm folgen sollte. Also sprang er auf und eilte seinem Bruder hinterher. Er fand ihn im Wohnzimmer auf dem Sofa sitzend, das Gesicht in den Händen vergraben. Zögerlich ließ er sich neben Alfred nieder und sah ihn von der Seite an. Sein plötzliches Selbstvertrauen und seine Entschlossenheit hatten ihn so schnell verlassen, wie sie gekommen waren. „Ich wusste, dass du es merken würdest“, flüsterte Alfred und sah dabei nicht auf, „Deswegen bin ich hergekommen. Ich... Ich konnte es einfach nicht von selbst erzählen, erstrecht nicht einfach irgendwem. Es würde sicherlich keiner verstehen, sie würden mir nicht glauben. Aber du wirst mich verstehen. Immerhin sind wir ja Brüder.“ Nun hob er seinen Kopf und lächelte Matthew müde an, bevor er weiterfuhr: „Ich komme mir nutzlos vor, Mattie. Als würde ich nicht gebraucht, als wäre ich vollkommen überflüssig. Ein Land nach dem anderen stirbt, und ich kann nicht das Geringste dagegen tun.“ In seine Stimme mischte sich Bitterkeit und er wurde immer lauter. „Ein echt toller Held bin ich. Sehe tatenlos zu, wie alle einfach sterben. Ich kann keinen großen, coolen Roboter bauen, der all die übrigen Länder schützt. Ich kann lediglich darauf warten, dass der Nächste stirbt und verdammt nochmal hoffen, dass ich es nicht bin!“ Matthew zuckte zusammen, als Alfred die letzten Worte schrie. Die klaren, meerblauen Augen des Amerikaners hatten sich mit Tränen gefüllt, die er leise fluchend wegwischte. „Alfred“, flüsterte Matthew, nichts anderes zu erwidern wissend. Ohne groß darüber nachzudenken, nahm er Alfred in den Arm. Es war für ihn erschreckend, seinen sonst so fröhlichen, stets lachenden Bruder so verbittert zu erleben. Zuerst versteifte sich der Amerikaner, wusste nicht, was genau er jetzt tun sollte. Dann aber klammerte er sich regelrecht an den Pulli seiner Bruders und vergrub das Gesicht an dessen Schulter. „...m..r... ...d...“, nuschelte er. „E-Eh?“ Matthew legte den Kopf schief, lauschte. „Es tut mir leid.“ Bevor der Kanadier nachfragen konnte, fuhr Alfred – nun etwas lauter – fort: „Es tut mir Leid. All die Male, in denen ich verwechselt oder vergessen habe. In denen ich meine Probleme einfach auf dich abgewälzt habe. Es tut mir alles so schrecklich Leid, Mattie. Ich war ein grauenhafter Bruder, und trotzdem hasst du mich immer noch nicht. Kannst... Kannst du mir verzeihen?“ Schweigen. „... Mattie?“ Besorgt hob Alfred seinen Kopf und lächelte, als er seinem Bruder ins Gesicht sah. Er hob eine Hand und fuhr mit den Fingerspitzen sanft über die Wange des Kanadiers. „Du weinst ja.“ „D-...Du doch auch, Idiot!“, schluchzte Matthew und legte seine Hand über Alfreds. Er schloss seine Augen, als er die Stirn seines Bruders an seiner spürte und legte die andere Hand vorsichtig an dessen Wange, wischte mit dem Daumen eine Träne weg. „Mattie“, schien Alfred mit krächzender Stimme hervorzubringen, „Ich... Ich weiß, warum all die Länder sterben.“ Es dauerte ein paar Sekunden, bis Matthew das soeben Gehörte verstand. Er riss die Augen auf. „Wie bitte?“ „Ich weiß, wieso alle sterben“, wiederholte Alfred und schloss seine Augen, als wäre er auf einmal schrecklich müde. Matthew starrte ihn an, wartete auf eine Antwort auf die Fragen, die in seinem Kopf herumschwirrten. Wieso? Wieso starben sie alle? Was tötete sie? Als der Amerikaner nicht weitersprach, lehnte Matthew sich ein Stück zurück. „A-Alfred?“ Mit Schrecken bemerkte er, wie Alfred nach vorne fiel, als der Druck gegen ihn verschwand. Als könnte er sich nicht von selbst aufrecht halten. Die Hand rutschte von Matthews Wange. Panisch zog er Alfred in eine aufrecht sitzende Position und rüttelte leicht an seinen Schultern. „Alfred?“ Mehr Tränen rannen über sein Gesicht. „D-Das ist nicht witzig, eh. K-Komm, lass den Scheiß!“ Keine Reaktion. „Bitte“, flehte er, „Bitte, bitte, bitte.“ Sein Flehen ging im Schluchzen unter. Das konnte nicht sein. Das durfte einfach nicht sein. Zitternd drückte er seinen regungslosen Bruder an sich. Spürte, wie die Wärme aus dem Körper wich. Das war nicht real. Es passierte überhaupt nicht wirklich. Sicherlich schlief er. Ja, das musste es sein. Er träumte ganz einfach. Schließlich würde sich Alfred nie einen Fehler eingestehen oder sich selbst gar als nutzlos bezeichnen. Sicher saß er gerade mit irgendwelchen Politikern zusammen und vollendete seinen Plan zur Weltrettung. Und gleich würde Matthew aufwachen, weil Kuma Hunger hatte und gegen die Tür kratzte. Es war nur ein Traum. Alfred würde sich ja auch nie an Matthews Namen erinnern. ~~~ Auorenbla Puh, endlich habe ich diesen Teil schreiben können. Darauf habe ich mich schon eine ganze Weile gefreut Leider habe ich es aber doch nicht mehr vor meiner Klassenfahrt geschafft.. Aber wenigens noch diese Woche :D Wer das Warten bis zum nächsten Kapitel nicht aushält, kann übrigens bei mir einen Ausschnitt daraus verlangen. Aber ich muss vorwarnen: Es werden keine netten Ausschnitte sein |D Mattie: Alfred? D: Alfred: x____x Mattie: http://www.nooooooooooooooo.com/ Kapitel 9: ----------- Arthur merkte wie durch einen Schleier hindurch, dass eine Decke über ihn gelegt wurde. Er konnte sich denken vom wem, aber er war zu müde um nachzusehen. Francis hatte ihn zum Abendessen geweckt, doch er hatte sich nur grummelnd vom Franzosen weggedreht und gemurmelt, er sollte ihm einfach etwas übrig lassen. Seltsamerweise hatte er ihn danach auch in Ruhe gelassen und alleine mit Sealand gegessen, während Arthur auf dem Sofa zwischen Ruhen und Schlafen wechselte. Er wusste nicht, wie lange er schon so vor sich hin döste. Francis hatte den quengelnden Peter inzwischen zu Bett gebracht und – den Geräuschen nach zu urteilen – in der Küche aufgeräumt. Arthur hoffte nur für ihn, dass er den Tee nicht durcheinander gebracht hatte... Langsam rutschte er wieder in einen leichten Schlaf ab, drehte sich auf den Rücken, kuschelte sich in die Decke. Er spüre nicht, wie eine Hand vorsichtig durch seine Haare fuhr, beugte seinen Kopf aber unbewusst der sanften Bewegung hin. Ein Klingeln, vermutlich das des Telefons, ließ ihn wieder munterer werden. Die Hand an seinem Kopf verschwand, bevor er sie überhaupt bemerken konnte; er hörte nur, wie sich Schritte von ihm entfernten und kurz darauf eine gedämpfte Stimme, die sich auf Französisch meldete. Er versuchte erst gar nicht, etwas zu verstehen – zu müde war er und außerdem war sein sehr dürftiges Französisch über die Jahre eingerostet. Nur konnte er jetzt auch nicht mehr weiterschlafen. Das Gemurmel störte ihn, obwohl er es so gut wie möglich auszublenden versuchte. Und früher oder später musste er ja sowieso aufstehen und nachsehen, ob Francis und Peter auch keinen allzu großen Ärger in seinem Haus angestellt hatten. Zögerlich öffnete er die Augen, starrte noch benommen an die Zimmerdecke. Er war noch immer müde, obwohl er schon so lange geschlafen hatte. Vielleicht... Arthur spielte gedankenverloren an dem Pflaster an seinem Finger herum. Es war eigentlich recht überflüssig. Immerhin war er nur ein winziger Schnitt gewesen, und außerdem verheilten Wunden bei ihnen schnell, sofern sie ihnen nicht in einem Krieg zugefügt wurden und das Land sich in keinem katastrophalen Zustand befand. Allzu Genaues war darüber aber nicht bekannt; es wollte auch niemand besonders gerne am eigenen Leib herausfinden, wie ein Land seine Unsterblichkeit verlor. Der Engländer setzte sich langsam auf. Im Hintergrund war noch gemurmeltes Französisch zu hören, er nahm es gar nicht mehr wahr. Seine Aufmerksamkeit galt dem Pflaster, das wirklich verdammt gut klebte. Hatte dieser Froschfresser etwa Panzertape verwendet?! Er merkte nicht, dass Francis aufgelegt hatte und nun auf ihn zu kam. Mit seltsam zittrigen Fingern zerrte er am Pflaster. Es musste doch abgehen, es konnte doch nicht einfach...! „Arthur ...“ Dieser verfluchte ... „Arthur?“ Mit einem unangenehmen Ratschen löste sich das Pflaster endlich. Arthur ließ es fallen, er brauchte es nicht mehr und es war auch nicht mehr von Interesse für ihn. Das Bild schien vor seinen Augen zu verschwimmen, als er auf seinen Finger starrte. „Arthur.“ Eine Hand legte sich auf seine Schulter. Verwirrt blickte er hoch in blaue Augen, die ihn mitleidig ansahen. Sie stachen aus dem ungewohnt blassen Gesicht heraus. Der Engländer ließ den Blick wieder nach unten fallen, sah nun klar und deutlich das, was er lieber nicht sehen wollte: Ein Schnitt, der Schorf war wieder aufgeplatzt. Etwas Blut quoll träge heraus, wollte die kleine Wunde wieder verschließen. Es war nicht geheilt. Nicht einmal ansatzweise. Panisch sah er zu Francis, der sich nun neben ihn gesetzt hatte und seine Reaktion nicht zu verstehen schien. Er schien etwas sagen zu wollen, doch Arthur ließ ihn nicht zu Wort kommen. „Francis“, brachte er schwach hervor, „Es... Es ist nicht geheilt. Ich… ich… Shit...“ Nun schien auch der Franzose zu verstehen. Seine Augen weiteten sich und er öffnete seinen Mund, sagte jedoch nichts. Was sollte man in so einem Moment auch sagen? Im nächsten Augenblick fand sich Arthur in Francis' Arm wieder. Normalerweise hätte er ihn von sich gestoßen, hätte ihm gesagt, er sollte gefälligst die Hände von ihm lassen. Doch das konnte er jetzt nicht. Zu schwach fühlte er sich, zu groß war seine Angst. Er fing schrecklich an zu zittern und ihm wurde übel. Francis strich ihm beruhigend über den Rücken. Das schien – wenn auch nur langsam – zu wirken, das Zittern klang ab und sein Atem ging wieder gleichmäßiger. Trotzdem behielt er seine Augen noch zu und bewegte sich nicht. „Geht es jetzt wieder?“, fragte Francis vorsichtig. Arthur nickte und richtete sich wieder gerade auf, den Blick gesenkt. Der Franzose sah ihn gequält an und strich mit seiner Hand über Arthurs Wange; vorsichtig, als könnte er ihn sonst zerbrechen. Zu Arthur Missfallen wurden seine Wangen daraufhin heiß. Er wollte Francis schon sagen, er solle gefälligst die Finger von ihm lassen, doch der Franzose ließ ihn nicht zu Wort kommen: „Arthur“, flüsterte er schon fast, so leise sprach er, „Es tut mir so Leid. Es ist wahrscheinlich nicht richtig, dir das ausgerechnet jetzt zu sagen, aber es ist besser, als würdest du es morgen auf der Weltkonferenz erfahren.“ Er machte eine Pause, schien um Fassung zu ringen. „Arthur ... Matthieu hat angerufen, aus einem Krankenhaus. Alfred ... Er ... Sie wissen nicht, was mit Alfred passiert ist und ob er durchkommt. Momentan liegt er im Koma.“ Francis' Gesicht war vor Athurs Augen verschwommen. Erst, als er etwas Warmes, Feuchtes an seinen Wangen spürte, merkte er, dass er weinte. Er öffnete den Mund, als wollte er etwas sagen, doch heraus kam nur ein Wimmern. „Arthur“, murmelte Francis, „Es tut mir so schrecklich Leid“ Und er nahm den Briten wieder in den Arm, der nun gegen seine Brust schluchzte. Schleichend langsam beruhigte der Engländer sich, weinte nur noch leise und wurde immer träger in Francis‘ Armen, bis er schließlich einschlief. Vorsichtig hob der Franzose ihn hoch und trug ihn in sein Bett. Er legte sich dazu und nahm Arthur vorsichtig behutsam in den Arm, strich ihm beruhigend über den Rücken. Leise summte er eine Melodie, ein altes Schlaflied. Wenigstens im Schlaf sollte Arthur seine Ruhe finden, wenn ihn die Probleme den ganzen Tag verfolgten und ihn um den Verstand bringen wollten. ~~~ Das Mädchen schrie. Es schrie aus vollem Halse, als hätte es schreckliche Schmerzen. Er konnte nicht zu ihm, wusste er nicht einmal, wo er suchen, geschweige denn wie er ihm helfen sollte. Um ihn herum war nur Leere. Schwarze, nach ihm greifende Leere. Die Schreie wurden davon aber nicht verschluckt, schienen nur noch verstärkt zu werden. Er hatte es aufgegeben, nach dem Mädchen zu suchen. In jedem Traum konnte er nur tatenlos herumstehen und zuhören, wie es verzweifelt schrie. Nach Hilfe schrie. Nach ihm schrie. Obwohl er längst wusste, dass es nicht half, presste er die Hände auf seine Ohren. Er wollte und konnte nicht hinhören. Wissen, dass das Mädchen wahrscheinlich Höllenqualen durchlebte. Es machte ihn fast wahnsinnig. Seine Beine wurden schwer, er fing am ganzen Körper an zu zittern. Seine Finger bohrten sich in seine Schläfen. Den Schmerz nahm er gar nicht wahr; spürte nur, wie etwas Flüssiges, Warmes über seine Fingerspitzen lief. Er öffnete den Mund und schrie. Schrie so laut wie möglich. Versuchte, das Mädchen zu übertönen, welches nun kreischte, sich nicht übertönen lassen wollte. Der schrille Ton hallte in seinen Ohren und seinem Kopf wieder. Schien von innen schmerzhaft gegen seinen Schädel zu drücken. Und er schrie und schrie und schrie... „Ludwig... Ludwig...“ Endlich spürte er etwas. Eine warme, vorsichtige Berührung an seiner Schulter. Sie schien ihn aus der Leere zu ziehen, ließ die Schreie in seinen Ohren abklingen. Er riss die Augen auf und blickte in Felicianos besorgtes Gesicht direkt über seinem. „Vee~ Alles in Ordnung?“, fragte der Italiener leise und wich etwas zurück; machte Ludwig Platz, als dieser sich aufrichtete. Der Deutsche fuhr sich durch die Haare, schnappte noch etwas nach Luft. Nur langsam realisierte er, dass er nicht mehr träumte. „Ludwig?“ Schweigend erwiderte er Felicianos besorgten Blick. „Du... Du hast dich im Schlaf herumgewälzt“, erzähle Feliciano leise, „Und gemurmelt. Ich habe nichts verstanden, es war alles Deutsch... Du hast ausgesehen, als würdest du schlecht träumen, irgendwann hatte ich dann... Angst.“ Die Unterlippe des Italieners zitterte. Ludwig hatte das plötzliche Bedürfnis, sich Feliciano anzuvertrauen. Er war sich sicher, dass der Kleinere es verstehen würde. „Vee~ Du brauchst nichts zu sagen, ich weiß schon. Tut mir leid, dass ich dich nur deshalb geweckt habe, Ludwig. Aber gerade jetzt habe ich Angst, dass ich dich wieder...“ Er brach ab und wischte sich über die Augen. Wie aus einem Instinkt heraus streckte Ludwig die Hand aus und strich Feliciano zögerlich über den Kopf. Dieser blickte verwirrt auf und lächelte dann. „Feliciano“, fing Ludwig unsicher an, „Ich... träume in letzter Zeit seltsam.“ „Vee?“ „Du hast bereits mit Gilbert darüber gesprochen, ich habe euch gehört.“ Der Italiener wurde blass. „Ich habe zwar nicht viel von diesem Gespräch verstehen können, aber es war genug, um zu wissen, dass ihr beide etwas darüber wisst und es vor mir verheimlicht. Was ist das?“ Felicianos sonst schon so große Augen weiteten sich verstörend und funkelten auf eine Weise, die der Deutsche nicht verstand. Er senkte den Blick und schüttelte den Kopf, bevor er erwiderte: „Es tut mir Leid, aber ich kann und darf es dir nicht verraten. Du musst es selbst herausfinden.“ Deutschland fasste ihn an den Schultern und zwang Feliciano dazu, ihn anzusehen. „Wieso? Was ist das für ein besonderes Geheimnis, das ihr mir nicht verraten wollt?!“ Nun war er lauter geworden, und um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, schüttelte er den Italiener an den Schultern. Trotzdem schwieg dieser einfach und hielt den Blick wieder gesenkt. Mit leichtem Entsetzen merkte Ludwig, was er da eigentlich gerade tat, und ließ Felicianos Schultern los, als hätte er sich verbrannt. Hilflos sah er zu dem Kleineren. Die Schultern des Italieners zitterten und Ludwig konnte sehen, wie er sich auf die Unterlippe biss. Jegliche Worte und Entschuldigungen blieben ihm im Halse stecken, als er sah, dass Feliciano weinte. Nicht auf die Weise, als gäbe es keine Pasta zum Mittagessen, sondern wie bei dem Gespräch mit Gilbert, das Ludwig belauscht hatte. Leise Schluchzer drangen aus Felicianos Mund und er wischte sich verzweifelt über die Augen. Das Schluchzen bereitete dem Deutschen seltsame Kopfschmerzen. Es kam ihm bekannt vor, ihm wollte nur nicht einfallen, woher. Doch diese seltsame Migräne war im Moment nicht weiter von Bedeutung. Viel wichtiger war, dass er Feliciano soeben auf eine abscheuliche Art und Weise zum Weinen gebracht hatte. Was ihn nun aber wirklich erschreckte, war, dass Feliciano sich noch einmal über die Augen wischte, tief Luft holte und den Deutschen dann anlächelte: „Vee~ Tut mir Leid. Ich bin mal kurz auf Toilette, ja?“ Feliciano sprang etwas zu hektisch wirkend auf und lief zur Zimmertür, weg von seinem Freund. Dieser konnte ihm nur hinterhersehen und... Ludwigs Augen weiteten sich, als Feliciano fiel. Er fiel nicht wie sonst immer, wenn er beispielsweise über etwas stolperte, was er liegen gelassen hatte. Nein, er stürzte und landete auf dem Parkett des Schlafzimmers, wo er einfach liegen blieb und sich nicht mehr rührte. ~~~ Autorenbla Und so langsam drehen alle am Rad |DD Arthur hat übrigens eine Panikattacke, falls das nicht verständlich sein sollte. Ich hatte - zum Glück! D: - noch keine, also weiß ich darüber nicht sooo sehr Bescheid.. und ich war zu faul es zu googlen OTL Das mit den Ausschnitten gilt für dieses & die folgenden Kapitel auch. Falls überhaupt noch jemand welche will ;D Es werden nämlich keine netteren Ausschnitte sein Und ich erwähne noch schnell , die übrigens schon seit dem letzten Kapitel mein Beta ist Damit sie alles eher lesen kann und ich sie zuspoilern kann e__eb Also, fühl dich erwähnt! B8< Langes Bla ist lang OTL Kapitel 10: ------------ „Feliciano!“ Ludwig sprang auf und eilte zu seinem reglosen Freund. Panisch versuchte er, sich an Erste-Hilfe-Maßnahmen zu erinnern. Ansprechen und Anfassen. Er drehte den Italiener auf den Rücken und rüttelte vorsichtig an dessen Schultern. „Feliciano?“ Keine Reaktion. Er überlegte fieberhaft. Atmung überprüfen und bei Vorhandensein stabile Seitenlage. Ludwig überstreckte Felicianos Hals, legte ihm die Hand auf den Bauch und hielt sein Ohr dicht an den Mund des Italieners. Erleichtert seufzte er auf; Feliciano atmete noch. Doch er konnte jetzt nicht verschnaufen; er wusste ja nicht, was Feliciano fehlte. Deutschland fuhr fort und brachte Feliciano in die stabile Seitenlage, kontrollierte noch einmal, ob sein Kopf auch überstreckt war. Alles war sachgemäß, nun konnte er... Verdammt. Er hatte vergessen, den Notarzt zu rufen. Wie konnte er in solch einer Situation nur so schlampig sein? Immerhin ging es doch um Felicianos Leben! Er könnte es sich nie verzeihen, würde der Italiener allein wegen dieser Fahrlässigkeit sterben. Er würde sich nie dafür entschuldigen können, dass er ihn so angeschrien und zum Weinen gebracht hat. Und dass er immer so... „V- ... Vee?“ Mit einer Mischung aus Entsetzen und Erstaunen beobachtete Ludwig, wie Feliciano blinzelte und sich an den Kopf griff. „Was zur...“, murmelte er verwirrt und blickte mit glasigen Augen an die Decke. „Du ... Du lebst noch. Und bist bei Bewusstsein.“, brachte der Deutsche schließlich hervor, noch immer neben dem Kleineren kniend. „Natürlich, vee!“, entgegnete dieser schwach lachend, „Ich... Wieso liege ich eigentlich auf dem Boden, Doitsu?“ „Du bist einfach umgekippt und hast dich nicht mehr bewegt. Bleib liegen!“ Ludwig drückte Feliciano vorsichtig nach unten, als dieser sich aufrichten wollte. „Ich rufe gleich den Notarzt; bis der dann kommt, bewegst du dich besser ni-“ „Nein! Ruf bitte nicht den Notarzt oder irgendwen anders!“, flehte der Italiener und umklammerte Ludwigs Hand, „Mir geht es gut, wirklich! Ich ... Ich war sicher nur etwas schlaff und müde, schließlich habe ich heute auch wenig getrunken! Bitte, Ludwig. Sonst erfährt Lovi noch davon und dann macht er sich nur unnötig Sorgen. Am Ende lässt er mich dich nicht mehr besuchen!“ Ludwig nickte nur beruhigt. Wenn der Italiener schon wieder in der Lage war zu quengeln und flennen, konnte es ihm ja gar nicht so schlecht gehen. „Aber lass mich wenigstens die Wunde auf deiner Stirn verarzten“, meinte Ludwig seufzend und stand auf, um einen Verbandskasten zu holen. „Die Wunde auf meiner ... Vee?“ Feliciano griff sich an die Stirn und heulte sofort los, wie schlimm es um ihn stände und dass er nicht sterben wollte. Der Blonde ignorierte das Gezeter lediglich gekonnt und während er in einer Flurkommode kramte, fragte er sich, wie Ivan und Gilbert bei dem Krach schlafen konnten. Immerhin wusste er wenigstens von Gilbert, dass dieser einen ziemlich leichten Schlaf hatte. Dann fiel ihm aber ein, dass er ja gesehen hatte, wie der Albino mit ein paar Flaschen in seinem Zimmer verschwunden war, die verdächtig nach Vodka aussahen. Vielleicht hatte er dem Russen mal wieder ein Wetttrinken vorgeschlagen und wie eigentlich immer verloren. Schließlich war es für Ivan mit Vodka ein klares Heimspiel – laut ihm sah Vodka aus wie Wasser und sollte folglich auch wie jenes getrunken werden. Außerdem vertrug Gilbert Vodka nicht sonderlich gut, was er natürlich nie zugeben würde. „Ludwiiig, ich verblute!“, riss ihn ein Wimmern aus den Gedanken. Als Deutschland wieder das Schlafzimmer betrat, fand er Feliciano auf dem Bett sitzend vor, den Größeren verzweifelt ansehend. „I-Ich will nicht sterben, Doitsu!“, flüsterte der Italiener tränenerstickt. „Du wirst nicht sterben“, murmelte der Blonde und setzte sich neben ihn auf das Bett. Er öffnete das Erste-Hilfe-Kästchen und strich dem Anderen die Haarsträhnen aus der Stirn. Danach feuchtete er einen Wattebausch mit Desinfektionsmittel an, bevor er es auf die Stirn des Italieners drückte. Dieser heulte auf und schluchzte, wie sehr das weh tat und brannte. Erleichtert atmete Feliciano dann aus, als der Wattebausch von seiner Stirn entfernt wurde und Ludwig ein Pflaster über die Schramme klebte. Der Deutsche sah zur Seite, als Feliciano ihm einen dankbaren Blick schenkte und ihn anlächelte. Er verpackte das Fläschchen Desinfektionsmittel wieder sorgfältig und verließ damit – etwas zu hastig – den Raum. Sein Kopf schmerzte wieder, als er das kleine Kästchen sicher verstaute. Er konnte den seltsam bekannten Druck auf seinen Schädel nicht einordnen. Vielleicht war er im Stehen eingeschlafen und träumte nun einen recht seltsamen Traum. Vor sich sah er verschwommen Umrisse und blasse, leicht ergraute Farben. Vor ihm war das Mädchen, so viel konnte er erkennen. Es weinte, auf seiner Stirn eine kleine Schramme – wahrscheinlich war es gestürzt. Kleine Hände – zuerst dachte er, es wären seine – strichen die kupfernen Haare aus der Stirn und strichen vorsichtig über die weiche Haut. Das Mädchen sah auf und lächelte durch die Tränen hindurch. Es griff nach den Händen, legte seine kleineren sanft darüber. Er spürte die Berührung, als wären es seine... Es waren seine Hände. Sie waren winzig, wie die eines Kindes. Als wäre er plötzlich geschrumpft. Zum Glück hatte das Mädchen seine Augen stets zusammengekniffen, sonst würde er sich jetzt in ihren warmen, braunen Augen spiegeln und etwas sehen, was er nicht sehen sollte... Ludwig riss die Augen auf, keuchte. Er blickte sich verwirrt um und bemerkte, dass er noch immer im Flur stand und wahrscheinlich die ganze Zeit auf die Kommode vor sich gestarrt hatte. Anscheinend brauchte er wirklich dringend Schlaf, wenn er schon im Stehen einnickte. Und er musste ausgeschlafen sein, schließlich würden Feliciano und er sich nach dem Frühstück auf den Weg zur nächsten Weltkonferenz machen, auf der er – wie immer eigentlich – für Ordnung sorgen musste. ~~~ Mit ruhigen Schritten verließ er die Männertoilette, natürlich unbemerkt von allen anderen. Sie würden ihn sicherlich nicht einmal bemerken, stünde er in Flammen... „Ähm, entschuldigen Sie, bitte?“, fragte eine Stimme mit leichtem Akzent – höchstwahrscheinlich asiatisch – hinter ihm und eine Hand legte sich auf seine Schulter. „Eh?“ Er drehte sich um und sah ein braunhaariges Mädchen in asiatischen Gewändern vor sich stehen. Sie sah durch braune Augen zu ihm herauf und fuhr sich mit einer Hand nervös durch das Haar, in dem rosa Blüten steckten. „Mr. America, ähm... ich müsste etwas mit Ihnen besprechen, noch vor der Konferenz. Natürlich nur, wenn Sie auch Zeit haben!“ „Entschuldigung, a-aber ich bin nicht America, eh.“ Das Mädchen zog erstaunt die Brauen hoch. „Ich bin sein Bruder, Canada.“ „Oh!“, lachte die Asiatin auf, „Verzeihung! Aber Sie sehen Ihrem Bruder wirklich ähnlich. Wissen Sie, wo ich ihn finden kann? Es ist wirklich wichtig.“ Matthew stockte. Sollte er es ihr sagen? Das würde sie sicher nur beunruhigen, so nervös wie sie aussah. Da es reichte vollkommen aus, wenn sie alles – so wie die anderen auch – erst später auf der Konferenz erfahren würde. „Eh... Ich weiß nicht genau. Am besten richte ich es ihm aus; ich sehe ihn sicher noch vor der Konferenz“, meinte Kanada lächelnd. „Oh, vielen Dank!“ Das Mädchen verbeugte sich verlegen lächelnd und strich sich eine widerspenstige Haarsträhne hinter das Ohr, welche aber sofort wieder zurücksprang und ein Stück vom Kopf abstand. „Es... Es geht um meine Brüder, Südkorea und Hongkong. Sie benehmen sich... merkwürdig. Sie sind manchmal wie verschwunden, und wenn ich sie dann frage, wo sie gewesen sind, denken sie sich irgendwelche Ausreden aus und wechseln sofort das Thema. Ich habe Angst, dass sie etwas mit dem Sterben der Länder zu tun haben.“ Nun blickte die Asiatin verzweifelt zu Matthew auf, als wollte sie einen Rat von ihm. „Und ich wollte, dass man vielleicht darüber auf der Weltkonferenz reden könnte, da sie mir nichts erzählen wollen. Aber ich habe Angst davor, dass sie... Mörder sein könnten oder ich sie gar zu Unrecht beschuldige. Immerhin sind es doch meine Brüder!“ „A-Also ich finde, du musst selbst entscheiden, was du tust, eh. Wie gesagt, es sind immerhin deine Brüder.“ Das Mädchen schien angestrengt nachzudenken, bis es schließlich lächelnd antwortete: „Vielen Dank, Herr.. äh...“ „Kanada“ „...Herr Kanada!“ Eine Verbeugung. „Ich hoffe, Sie finden Herrn Amerika noch vor der Konferenz!“ Mit diesen Worten drehte sich die Asiatin um und lief davon, als eine Stimme rief: „Wo bleibst du denn, Taiwan?“ Matthew blieb zurück und blickte dem Mädchen – Taiwan – hinterher. „Das hoffe ich auch.“ ~~~ Feliciano saß brav auf seinem Platz an dem riesigen, runden Konferenztisch; links neben ihm sein Bruder und auf der anderen Seite Ludwig, der in seinen Unterlagen wühlte. Der Italiener hingegen hatte nichts zu tun, weshalb er gelangweilt durch den Saal blickte und mit den Füßen baumelte. So langsam füllte sich der Raum und alle nahmen ihre Plätze ein. Feliciano gähnte. Ludwig hatte ihn viel zu früh geweckt und auch die Nickerchen im Flugzeug und im Taxi waren bei viel zu kurz gewesen. Aber zum Glück war Russland nicht mit ihnen gekommen, sonst hätte er vor Angst kein Auge zu bekommen. Ivan war zusammen mit einem deutlich verkaterten Gilbert angereist , der nun zusammen mit Peter vor dem Konferenzraum warten musste. Warum Arthur – der auch noch mit Francis aufgetaucht war – den Jungen mitgebracht hatte, war ihm aber ein kleines Rätsel... Inzwischen schienen alle soweit ihre Plätze eingenommen zu haben und es wurde ruhiger im Raum, während darauf gewartet wurde, dass America die Konferenz begann. Veneziano legte verwirrt den Kopf schief, als er zu Alfreds leerem Platz sah. Der Amerikaner saß ungewöhnlicher Weise auf dem Platz daneben und rückte nervös seine Brille zurecht. Doch noch etwas schien nicht mit ihm zu stimmen. Er wirkte irgendwie anders als sonst und etwas an seinem Aussehen störte Feliciano. Und das war nicht nur die Tatsache, dass er einen weißen Bären – einen Echten, kein Plüschtier! - auf seinem Schoß sitzen hatte, der dort vor sich hin döste... France stand auf und ergriff das Wort: „Alfred ist... Er liegt seit gestern Abend im Koma.“ Unruhe kam in den Raum. Amerika? Die Weltmacht schlechthin? Auch Feliciano erschreckte das. Immerhin war Alfred ja wie immer gewesen; nichts hatte auf soetwas hingedeutet... „Aber wer ist dann der da, bitteschön, wenn nicht America?“, warf Romano über den Krach der aufgescheuchten Länder ein und deutete mit dem Kopf auf Alfred. Oh, den hatte Feliciano schon ganz vergessen...! „Das ist Canada, sein Bruder“, erklärte France mit ruhiger Stimme und vorsichtigem Blick zu besagter Nation. Canada... Canada... Das kam ihm irgendwie bekannt vor... Nachdem im Raum wieder Ruhe eingekehrt war, wurden einige Dinge besprochen. Beispielsweise Schwedens und Finnlands Zustand, der noch immer unverändert war. Außerdem waren zwei afrikanische Nationen tot aufgefunden worden, wie eine große, aber freundlich wirkende Frau mit kurzen, dunklen Haaren berichtete. Irgendwann hob dann Taiwan zögerlich die Hand und wurde von Deutschland, der die Leitung der Konferenz übernommen hatte, aufgerufen. Sie blickte zuerst unsicher in die Runde, bevor sie mit leiser Stimme zu erzählen begann: „Ich ... Ich wollte gerne ein bestimmtes Thema besprechen, das mich schon eine Weile beschäftigt und mit dem ich mich nicht mehr allein auseinandersetzen kann.“, sie holte noch einmal tief Luft, bevor sie nun etwas lauter fortfuhr: „Meine Brüder – Südkorea und Hongkong – scheinen mir und wahrscheinlich auch allen anderen etwas zu verheimlichen. Sie sind manchmal wie vom Erdboden verschluckt und wollen mir dann nicht erzählen, wo sie gewesen sind und was sie dort gemacht haben. Ich ... Ich will sie hier nicht zu Unrecht beschuldigen, aber manchmal habe ich den Verdacht, sie könnten etwas mit den ... toten Ländern zu tun haben.“ Nun schienen alle hellhörig zu werden. Hatte man endlich herausgefunden, wieso alle starben? Wurden sie von den beiden Asiaten getötet? Feliciano konnte und wollte das nicht glauben. Er sprach zwar nicht allzu oft mit den beiden, aber einen oder gar mehrere Morde würde er ihnen definitiv nicht zutrauen. So etwas könnte seiner Meinung nach aber überhaupt keines der Länder tun. „Wann sind sie denn das letzte Mal einfach so verschwunden?“, fragte Ludwig mit kontrollierter Stimme. Auch er schien neugierig geworden zu sein. Taiwan überlegte kurz, sie schien sich gar nicht mehr so sicher darüber zu sein, worüber sie nun sprach. Vielleicht bereute sie es auch schon, ihre Brüder so angeklagt zu haben. „Vor drei Tagen, glaube ich. Ich habe relativ früh angerufen, um zu fragen, ob sie mit Vietnam, Thailand und mir zusammen Mittag essen wollten. Erreichen konnte ich sie dann erst ziemlich spät abends, ich glaube, es war bei mir kurz nach zehn. Hongkong hat gesagt, sie hätten einen Ausflug zu einem Tempel gemacht.“ Gerade, als Francis etwas sagen wollte, flog die Tür auf und Gilbert landete mit einem eher unmännlichen Aufschrei auf der Nase. Neben ihm stand – ziemlich aufgeregt – Peter, der anscheinend die Tür aufgestoßen hatte, während die beiden gelauscht hatten. „Sealand, was zur-“. Fing Arthur an, wurde aber vom Kleineren unterbrochen. „Vor drei Tagen war Arthur auch verschwunden!“, rief Peter, „Francis hat gesagt, er ist sicher bei seinen Politikern und regelt irgendwas. Als er wiedergekommen ist, hab' ich zugehört, wie er mit Francis geredet hat. Er wollte ihm nicht sagen, wo er war!“ Alle Blicke wanderten zu Arthur, der mit versteinerter Miene dasaß und zu Peter sah. Dieser schien stolz darauf, eine „Aussage“ gemacht zu haben und ließ sich sogar von Preußen aus dem Raum zerren. Als die Tür wieder geschlossen war, fingen alle an zu reden. Einige schrien England und die anderen beiden Verdächtigen an, andere versuchen sich über den Lärm hinweg zu unterhalten, ihre Meinungen auszutauschen. Deutschland stand auf, schlug mit der Handfläche auf die Tischplatte und schrie: „RUHE!“ Ein paar Länder – unter ihnen auch die beiden Italienbrüder – zuckten zusammen und Griechenland, der anscheinend vom Geschrei des Deutschen geweckt worden ist, hob dem Kopf. Aber wenigstens war jetzt wieder Stille eingekehrt. „Immer der Reihe nach, so kommen wir zu nichts. Wer etwas zu sagen hat, hebt die Hand und plappert nicht einfach rein, verstanden? Ja, Spanien?“ „Es ist doch ganz einfach: England, Hongkong und Korea...“ „Südkorea!“, warf irgendjemand ein. „...stecken unter einer Decke und bringen zusammen die Länder um. America liegt seit gestern Abend im Koma, si? Wo war er denn vorher? Vielleicht sogar in Europa oder Asien?“ Der Blonde, der wie Alfred aussah – wie hieß er noch gleich? - hob vorsichtig die Hand und nuschelte: „D-Da war er bei mir in Kanada, eh. Seit vorgestern gegen mittags kanadischer Zeit, eh.“ „Und die drei Tatverdächtigen waren am vorherigen Tag verschwunden“, stellte Russland mit einem unheimlichen Lächeln fest, „Also hätten sie Gelegenheit gehabt, Америка einen kleinen Besuch abzustatten!“ Es lief Feliciano eiskalt den Rücken herunter. Zum einen wegen Russlands Lächeln, aber ach wegen der Fakten, die sich auf grausame Art und Weise miteinander verbanden. Inzwischen meldete sich niemand mehr, wenn er etwas hinzufügen wollte. So auch Estland: „Hongkong und Südkorea waren ja auch vor dem Notarzt bei China. Es ist doch gut möglich, dass sie ihn gemeinsam umgebracht und das Telefonat gefälscht haben. Die nötige Technologie dazu dürften sie ja besitzen-“ „ES REICHT!“, schrie Südkorea, der so heftig aufgesprungen war, dass sein Stuhl umflog. Er war zuerst ziemlich blass geworden, als Taiwan ihren Verdacht geäußert hatte, doch nun war sein Gesicht rot vor Zorn. Hongkong streckte die Hand nach ihm aus, doch er schlug sie ganz einfach weg. „Dass ihr uns unterstellt, Aniki etwas angetan zu haben...! Das ist das Allerletzte~da ze! Ihr wisst doch überhaupt nicht, dass wir-“ „Korea!“, unterbrach ihn England warnend, „Es reicht.“ Der Asiate wollte protestieren, gab dann aber nach und setzte sich wieder, nachdem er seinen Stuhl wieder aufgestellt hatte. „Dass ihr – was?“, fragte Deutschland und sah zu Korea, dann zu Hongkong und schließlich zu England. Alle drei schwiegen und erwiderten ausdruckslos seinen Blick. Dann begann Arthur doch noch zu reden: „Wir können für die meisten... Morde, wie ihr sie sicher bezeichnen würdet, keine Alibis vorweisen, aber trotzdem bestehen wir darauf, kein einziges der Länder umgebracht zu haben oder es überhaupt versucht zu haben.“ „Du weißt doch selbst, wie schwach sich das anhört, oder?“, meinte Russland, nun grinsend. „Das mag sein, aber es ist die Wahrheit. Mehr sage ich nicht dazu und auch Hongkong und Korea nicht.“ Deutschland seufzte leise. „Ihr wisst sicher auch, dass es euch nicht gerade unverdächtig macht, wenn ihr nicht sagen wollt, wo ihr wart. Ihr müsst damit rechnen, in der nächsten Zeit beobachtet zu werden, wenn ihr das Haus verlasst. Dazu möchte ich nun einen dringenden Antrag stel-“ „Vorher möchte ich gerne noch etwas sagen“, unterbrach England ihn, „Und ich bin mir sicher, dass es auch wichtig genug ist, um deine Antragstellung zu unterbrechen.“ Ludwig hob eine Braue. „Da bin ich gespannt. Ich höre.“ Der Engländer ließ seinen Blick durch den Raum gleiten. Feliciano zuckte zusammen, als er an ihm hängen blieb. „Italien, wie ich sehe, hast du dich an der Stirn verletzt. Wie ist das passiert?“ „Das ist jetzt nicht dein Ernst“, platzte Deutschland herein, „Das soll also so wichtig sein?!“ „Du weißt doch noch gar nicht, worauf ich hinauswill. Also, Italy?“ „V-Vee~ Ich ... bin gestolpert und habe mir die Stirn aufgeschrammt.“ „Und wann ist das passiert?“ „Heute Nacht irgendwann. W-Wann genau, weiß ich nicht.“ „Also dürfte diese einfache Schramme schon längst verheilt sein, nicht? Schließlich bist du ja ein Land; deine Wunden heilen deutlich schneller als die eines Menschen und du bist unsterblich.“ Englands Augen funkelten seltsam. „Äh ... J-Ja, ich denke schon, aber-“ „Dann sei doch so freundlich und nimm bitte das Pflaster ab, damit wir alle deine Stirn sehen können.“ Feliciano legte den Kopf schief. Wieso sollte er allen seine Stirn zeigen, wenn sie doch wussten, wie diese aussah? „Tu es einfach“, meinte England. Anscheinend hatte er gesehen, wie verwirrt der Italiener war. „Warte, Feliciano, ich helfe dir“, murmelte Ludwig neben ihm. Als Feliciano seinen Kopf zu ihm drehte, bemerkte er den verwirrten Ausdruck im Gesicht des Deutschen. Er schien das Ganze genau so wenig zu verstehen. Der Italiener kniff die Augen zusammen und quiekte, als Ludwig das Pflaster abzog. Obwohl er dabei so vorsichtig wie möglich vorging, ziepte es fürchterlich. Erleichtert seufzte Feliciano auf, als es endlich vorbei war und öffnete die Augen. Ludwig starrte ihn mit schreckgeweiteten Augen an. „Vee? Ludwig?“ „Deine ... deine Stirn ...“, stotterte der Deutsche vollkommen perplex. Feliciano fuhr mit einer Hand nach oben und strich über seine Stirn. Nur mit großer Mühe schrie er nicht augenblicklich los. Seine Hand und auch sein ganzer Körper fingen an zu zittern und er spürte, wie ihm scheinbar alles Blut aus dem Gesicht wich, als er Schorf unter seinen Fingern spürte. „Wusste ich es doch. Das bedeutet, dass ich nicht der Einzige bin. Ich habe mir gestern Abend in den Finger geschnitten“, meinte England mit einem beunruhigenden Grinsen und hob seine Hand, „Und es ist auch nicht verheilt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht nur bei uns beiden so ist, sondern sicherlich auch bei den Anderen. Ihr wisst sicher alle, was das bedeutet, nicht? Wir sind nicht mehr unsterblich und können ganz einfach sterben. Durch einen Mord, einen Unfall, eine Krankheit ... Wie ein stinknormaler Mensch.“ ~~~ Autorenbla Langes Kapitel OTL Weil mein Beta morgen in den Urlaub fährt (Und mich alleine lässt, buhuhu ;___;) und ich auch noch. Ich werde zwar in der Zeit fleißig weiterschreiben, aber ich weiß nicht, ob wir beide in der Zeit die Kapitel untereinander hin & her schicken können, weil ich nicht weiß, ob wir im Urlaub überhaupt Internet haben.. Jedenfalls sollte jeder jetzt mal seinen Erste-Hilfe-Kurs aufgefrischt haben |DD Ich habe vor... 3 Wochen oder so einen über die Schule gemacht und kann nichts irgendwo anwenden ;__; Ach, und wie alle auf der WC waren. Wahrscheinlich alle außer und mir. Buhuhuuu. Tja, was sollen wir machen, minderjährig & ostdeutsch, wie wir sind? |DD Und die haben Walzer getanzt. Walzer. Ohne mich. Ohne mich mit meinem silbernen Tanzabzeichen *angeb* ;____; Und nun noch was zum Kapitel, damit ich nicht nur in Selbstmitleid bade xDD: Ich habe die Gefühle meist nur grob angeschnitten, man muss eventuell teilweise etwas weiter denken |DD Aber nur teilweise; teilweise wird alles aber auch demnächst noch aufgeklärt Und Korea ist immer noch Liebe Америка: Amerika auf Russisch. Kapitel 11: ------------ Feliciano ließ sich wohlig seufzend auf den Gartenstuhl gleiten und streckte sich. So gerne er auch in Deutschland bei Ludwig war – er liebte einfach nichts mehr, als sich in Italien in seinen Garten zu setzen und nichts zu tun, einfach die warme Sonne genießen. Kein Ludwig, der Hektik machte, weil er gleich einen Termin verpasste. Nur eine leichte, angenehme Brise, sein Stuhl ... „Feliciano!“ … und sein großer Bruder, dem wieder irgendeine Laus über die Leber gelaufen war. „Vee?“ „Wo zur Hölle hast du meine verdammte Kochschürze hingetan?!“ „Vee~, deine Schürze?“ Oh, auf die hatte er einen Fleck bekommen und in die Wäsche getan ... „Ich ... äh, ich hab sie nicht gesehen! Du musst sie haben!“ „Ich weiß ganz genau, dass ich sie nicht habe! Ich habe sie wie üblich an den Haken gehängt, wo sie nun aber nicht mehr ist“ „Nimm doch einfach eine andere, vee~“ Feliciano hatte noch nie nachvollziehen können, wieso Lovino so fixiert auf diese Schürze war. Er weigerte sich schlichtweg, eine andere zu benutzen. „Vergiss es! Ich werde diese Schürze nehmen, und du wirst mir jetzt sagen, wo du sie hast!“ Romano stand an der Verandatür, seine Hände in die Hüften gestemmt, und blickte wütend zu seinem Bruder, der es sich noch immer gemütlich machte und keine Anstalten machte, in nächster Zeit aufzustehen. „Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich sie nicht habe!“, meinte Veneziano quengelnd, „Such einfach nochmal“ Quiekend sprang er auf, als ein Blumenübertopf – zum Glück aus Kunststoff, sonst hätte es böse Scherben gegeben – in seine Richtung flog. Innerhalb weniger Augenblicke war er hinter einem Busch verschwunden und als er dahinter hervorlinste, hatte Lovino schon den nächsten Topf in der Hand - dieses Mal aus Keramik. „O-Okay, Okay! Leg den Topf weg, Lovi! Ich geb's zu, hörst du? I-Ich hab deine Schürze genommen, s-sie ist in der Waschmaschine!“ Romano legte den Blumentopf ab und spurtete ins Haus. Vorsichtig kam Feliciano hinter dem Busch hervor und folgte seinem Bruder. Er fand ihn im Badezimmer vor der Waschmaschine kauernd wieder. „Vee~ Nii-chan?“ Lovino hatte die Waschmaschine geöffnet und hielt seine nasse Schürze in den Händen. Auf dem hellen Stoff zeichnete sich deutlich der dunkle Fleck ab. Veneziano hatte gekocht und war mit dem Stoff zwischen einen Topf und die Herdplatte gekommen. Anscheinend gingen Brandflecken doch eher schlecht heraus... „Es... Es ist nur eine Schürze, si? Ich wollte ja keinen Fleck draufmachen!“ Er machte sich schon auf einen Ausbruch seitens Romano gefasst, aber nichts passierte. Sein Bruder saß einfach weiterhin da und tat nichts. „Lovino?“ Feliciano trat ein Stück näher. Nun machte er sich Sorgen, irgendetwas stimmte doch nicht. Normalerweise hätte Lovino ihn jetzt weiter angeschrien und ihn mit der Schürze geschlagen. Doch die einzige Bewegung, die jetzt von ihm ausging, war das Zittern seiner Schultern. „Fratello, w-weinst du etwa? E-Es ist doch nur eine Schürze, ich kaufe dir auch eine neue, versprochen! Nur sei nicht böse auf mich und hör auf zu weinen, d-du weißt doch, dass ich dann auch weinen muss...!“, schniefte Feliciano. „D-Du Idiot! W-Wieso sollte ich denn heulen?! I-Ich bin doch keine Memme, u-und wie du gesagt hast: E-Es ist... n-nur eine blöde Schürze! Hätte dieser Stupido nicht etwas Schöneres aussuchen können?!“ Veneziano blinzelte. Also hatte Romano die Schürze von Spain bekommen? Da war es ja kein Wunder, dass er so reagierte. Denn obwohl der Süditaliener es stets vehement abstritt, hasste er Antonio nicht. Er hatte nur Probleme, seine Gefühle zu erkennen und dann auch zu diesen zu stehen. Und das trotz der Annäherungsversuche seitens Antonio... Eine ganze Weile hatte Feliciano die Gefühlsodyssee seines Bruder mitangesehen, ohne sich einzumischen. Die beiden sollten das ja eigentlich unter sich klären, aber nun musste er Lovino mal endlich unter die Arme greifen. Dieses Drama war ja nicht mehr mitanzusehen! Und außerdem wusste man ja nie, wie viel Zeit einem noch blieb, um solche Sachen zu klären... Den Gedanken schüttelte er lieber schnell ab und trat noch näher an Lovino heran, bevor er sich neben ihm hinhockte. „Vee~ Lovi, ich finde, du solltest Spain sagen, dass du ihn magst.“ Romano verschluckte sich beim Unterdrücken eines Schluchzers und begann lautstark zu husten. „Wovor hast du eigentlich Angst?“, fuhr Feliciano fort, bevor sein Bruder antworten konnte. „Du weißt doch genau, dass er dich auch gern hat und nur darauf wartet, dass du dich endlich auf ihn einlässt.“ Am besten stellte man Romano direkt vor vollendete Tatsachen, damit er es nicht mehr leugnen konnte. Sonst würde er nur versuchen, alles abzustreiten oder das Thema zu wechseln. Oder er beendete einfach das Gespräch, indem er wütend das Zimmer verließ. „W-Was laberst du da für einen Scheiß?! Ich hasse diesen Idioten!“, brachte Lovino endlich mit hochrotem Kopf hervor. Feliciano seufzte nur gespielt entnervt und schüttelte den Kopf. „Es ist eigentlich ein Wunder, dass noch nicht die ganze Welt davon weiß, so offensichtlich ist das Ganze!“ „H-Halt die Klappe!“ Er legte Lovino die Hand auf die Schulter und kam sich dabei unheimlich reif und weise vor, bevor er fortfuhr: „Du brauchst dich wirklich nicht zu schämen, vee~ Liebe ist doch etwas so Wundervolles!“ Er wich einem Schlag aus, der sicherlich sein Gesicht hätte treffen sollen, und sprang auf. „Das müsstest du aber als Land der Liebhaber auch wissen!“ Um nicht doch noch Schläge abzubekommen, wich er langsam bis zur Tür zurück. „Sag es ihm am besten so bald wie möglich. Immerhin kannst du nie wissen, ob und wann … Spain oder dir etwas zustößt.“ Bevor Lovino etwas erwidern konnte, war Feliciano aus dem Raum verschwunden. Er ließ seinem Bruder etwas Zeit für sich, um in aller Ruhe nachzudenken. Als er unruhig und nach einer Beschäftigung suchend durch das Haus wuselte, stahl sich ein Lächeln auf sein Gesicht. Im Grunde war er schon ein ziemlicher Heuchler: Riet seinem Bruder, seine Beziehung zu Antonio zu klären, und war doch selbst in einer ähnlichen Situation. Wobei sein eigenes Problem weitaus schwerer zu lösen war. Es war eben leichter, zu seinen Gefühlen zu stehen, als die Erinnerungen an eine vergangene Liebe wiederzubringen, ohne Schaden anzurichten. ~~~ Direkt nach der letzten Konferenz war er zusammengebrochen. Er hatte es gerade mal aus dem Gebäude geschafft, bevor seine Knie unter dem tonnenschweren Gewicht auf seinen Schultern nachgaben. Francis war direkt neben ihm gewesen, hatte ihn aufgefangen und gehalten, als er durch das eigene Schluchzen fast zerriss, während seine Lungen beinahe den Dienst versagten. Er hatte gar nicht gemerkt, dass auch Sealand neben ihm gegangen, bis dieser sich neben ihn gesetzt und ihn angeschnallt hatte, da er selbst keine Anstalten dazu gemacht hatte. Der Junge war überfordert mit der Situation gewesen, sich aber trotzdem Mühe gegeben, sich nichts anmerken zu lassen. Auf der gesamten Heimreise in sein geliebtes London hatte er kein Wort gesprochen. Zu sehr war sein Inneres durcheinander gewesen, als dass er etwas Sinnvolles hätte formulieren können. Jetzt, etwas mehr als zwei Wochen später, packte er seine Sachen, um die Stadt erneut zu verlassen, da eine weitere Weltkonferenz stattfand. In den vergangenen 16 Tage hatte er das Haus so selten wie möglich verlassen; das Gefühl, auf Schritt und Tritt beobachtet zu werden, war für ihn unerträglich. Es legte sich schwer auf seinen Magen und brachte ihm einen bitteren Geschmack auf die Zunge. Mit Korea und Hongkong hatte er einmal kurz telefoniert und nicht wirklich über etwas Genaueres gesprochen. Vielleicht wurden ja sogar die Telefone abgehört. Auf der Konferenz würden garantiert alle mit plötzlich aufgetauchten Beweisen seine Schuld und die der beiden Asiaten belegen und ihnen noch mehr vorwerfen können. Es konnte doch gut möglich sein, dass sie auch für den Klimawandel verantwortlich waren. Und wie sah es eigentlich mit der Drogenmafia aus? Ausnahmesituationen wie diese brachten Menschen und anscheinend auch Länder dazu, nach einer Ursache für ihr Leid und ihr Elend zu suchen und die Schuld dabei einem Menschen oder der Gruppe zuzuschieben, die sich gerade anbot. Wenn die Anderen einen Schuldenbock brauchten, dann würde er ihn eben für sie spielen. Von seiner Unschuld konnte er sie sowieso nicht mehr überzeugen. Schade war nur, dass er Korea und Hongkong da mit reingezogen hatte... „Arthur, bist du fertig?“, fragte Francis vorsichtig und steckte seinen Kopf durch die Tür. Der Brite packte noch einen Pullover in den Koffer, strich ihn glatt und begutachtete sein Werk, bevor er antwortete: „Ja, ich komme sofort“, woraufhin sich der Franzose wieder verkrümelte. Hatte Arthur eigentlich schon erwähnt, dass sich „die Konferenz“ über drei Tage erstreckte, in denen er sich anhören durfte, wen er denn wie umgebracht haben soll? Das würde wirklich spaßig werden ... Aber vielleicht konnte er die Schuld ja so weit auf sich ziehen, dass die Aufmerksamkeit sich erst einmal auf ihn konzentrierte und Hongkong und Korea fürs Erste ihre Ruhe hatten, wenn sie das Haus verließen. Er musste einfach an der richtigen Stelle grinsen, hier und da ertappt spielen und alle würden ihn für einen kaltblütigen Mörder halten. Gab es denn etwas Schöneres? ~~~ Noch einmal richtete Matthew seine Krawatte, bevor er schließlich sein Hotelzimmer verließ. Noch länger konnte er sein Erscheinen bei der Weltkonferenz nicht hinauszögern. Auf seinem kurzen Weg zum Konferenzgebäude, das gleich neben dem Hotel lag, in dem eigentlich alle Länder untergebracht waren, fragte er sich, ob der Suffix „Welt“ eigentlich noch zutraf. Immerhin erschienen dort schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr alle Länder der Welt, und die Anzahl der verbliebenen Teilnehmer schrumpfte auch immer mehr... Der Kanadier durchquerte die Eingangshalle und lief in Richtung Konferenzsaal. Wie viele diesmal wohl fehlten? Wahrscheinlich mindestens einer. Japan hatte bei der letzten Zusammenkunft nicht so ganz gesund gewirkt. Doch seine Vermutung wurde widerlegt, als er sah, wie der Asiate das Foyer durchquerte und dabei die Herrentoilette ansteuerte. Er sah zwar etwas blass um die Nasse aus, aber noch recht lebendig. Doch es schien, als hätte er abgenommen – seine Uniform wirkte etwas weiter als für gewöhnlich und er wirkte noch dünner und zierlicher. Korea schien ähnlich zu denken, denn er sah seinem Bruder besorgt hinterher, bevor er sich wieder Hongkong zuwandte und etwas zu ihm sagte, was Matthew aber aus der Entfernung nicht verstehen konnte. Die beiden standen relativ weit abseits und unterhielten sich leise. Wahrscheinlich wollten sie noch nicht in den Konferenzsaal gehen und sich dort vorwurfsvoll anstarren lassen, weshalb sie irgendwie die Zeit totzuschlagen versuchten. Totschlagen. Wäre Matthew gehässig, hätte er angesichts der Vorwürfe gegenüber der beiden Asiaten und Englands bei dieser ungeschickten Formulierung lachen müssen. Stattdessen verdrängte er den Gedanken schnell. Immerhin war es überhaupt nicht komisch, dass immer mehr Länder starben und die Schuld daran drei Nationen tragen sollten, von denen man so etwas eigentlich nie erwartet hätte. Erstrecht nicht, wenn man gesehen hatte, wie es Arthur bei der letzten Konferenz mitgenommen hatte. Viel hatte er nicht davon mitbekommen, da er von dem „Vorfall“ mit seinem Bruder noch zu sehr mit sich selbst und seinen Gedanken beschäftigt gewesen war. Doch er hatte den Briten nach der Konferenz schreien und schluchzen hören, bevor Francis ihn ins Auto verfrachtet hatte, wo dessen Verzweiflung durch das Metall wenigstens etwas abgedämpft wurde. Der Franzose hatte Arthur praktisch tragen müssen, da dieser nicht mehr in der Lage gewesen zu sein schien, selbst zu laufen. Entweder hatte England endgültig den Verstand verloren oder zog irgendeine Show ab, um von irgendetwas abzulenken. Wobei sich nur die Frage stellte, ob das beunruhigende Grinsen oder das Schluchzen zu dieser Show gehörten... Matthew riss sich von seinen Gedanken los und durchquerte das Foyer. Sonst würde er sich noch verspäten. ~~~ Autorenbla Schule ist so ein toller Kreativitätskiller Diesmal kein langes Nachwort, weil ich kaputt bin & eigentlich noch Russisch lernen muss.. 8DD !!ACHTUNG!! Es folgt schamlose Eigenwerbung für meine neue FF: http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/497670/277132/ Und noch schamlose Werbung für [[AmY_SaN]]'s epische neue FF: http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/favoriten/497670/277959/ *hust* Bei der ich übrigens Beta-Leserin bin *hust* Kapitel 12: ------------ Matthew entnahm dem Automaten seinen Kaffee und balancierte den randvollen Becker glücklicherweise unfallfrei zu seinem Platz am Konferenztisch. Ein Nippen und seine nun verbrannte Zunge bestätigten ihm, dass das Gebräu, als was man es nur bezeichnen konnte, ziemlich heiß war. Wenigstens schmeckte er das grässliche Zeug dann nicht. Einige Länder kamen ebenfalls mit einem Kaffeebecher zurück, manche aber auch mit einer kleinen Tüte überteuerter Süßigkeiten aus dem anderen Automaten. Wieder andere kamen von der Toilette zurück. Die Stimmung war nicht so ausgelassen wie sonst immer in den Pausen: Viele schwiegen, andere unterhielten sich nur leise. Keiner machte irgendwelche Witze. Alle hielten sich, so gut es ging, von England, Kor- ... pardon, Südkorea und Hongkong fern. Die Drei standen in einer Ecke des Raumes, ihre Gesichter ungewöhnlich ruhig angesichts der Tatsache, dass sie des mehrfachen Mordes angeklagt waren. Niemand wusste so recht, wie – aber alle dachten insgeheim dasselbe: Sie mussten bestraft werden. Schließlich betrat Frankreich, der heutige Gastgeber, den Saal. Er zwinkerte Matthew kurz zu, bevor er sagte, dass alle ihre Plätze einnehmen sollten, da die Pause nun vorüber sei. Die Gespräche wurden eingestellt und alle begaben sich artig zurück zu ihren Plätzen, nur ein Stuhl blieb leer. „Wer fehlt denn noch?“, wollte Francis mit strengem Blick auf den leeren Platz wissen. „Spain“, erwiderte Romano genervt, „Der vertrödelt wahrscheinlich seine Zeit auf der Toilette oder steht gebannt vor dem Süßigkeitenautomaten.“ Francis überlegte kurz. „Dann machen wir erstmal ohne ihn weiter, er wird ja sicher gleich nachkommen.“ Der Franzose sprach einige wirtschaftliche Probleme an, zu denen ein Paar der Länder Stellung nahmen und Lösungsvorschläge einbrachten. Doch das Gespräch wurde, wie zu erwarten war, irgendwann wieder auf die Todesfälle gelenkt. Es wurden neue Theorien zu den ... Tötungsmethoden erläutert, die aber mehr nach Science-Fiction-Filmen klangen als nach geplanten Anschlägen. Die Stimmen der Ankläger wurden immer lauter und vorwurfsvoller, während die Mienen der drei „Angeklagten“ gleich ausdruckslos blieben. Lediglich Südkorea zeigte hin und wieder eine kleine Gefühlsregung, die aber zu schnell wieder verschwand, alsdass man sie hätte deuten können. Francis schlug mit der Handfläche auf den Tisch, um sich Gehör zu verschaffen. „Bevor ihr mit euren Anschuldigungen fortfahrt, meine Lieben, möchte ich euch darauf hinweisen, dass Antonio noch nicht zurückgekehrt ist. Wäre vielleicht jemand so freundlich und würde das verlorene Schäfchen wieder einfangen?“ „Ich!“, rief Belgien erfreut und hob ihre Hand. „Nun denn. Aber Beeilung, ich möchte nicht noch einen Suchtrupp losschicken müssen“ Belgien sprang auf, wobei ihre blonden Locken leicht wippten, und lief eilig aus dem Raum. Kurz nachdem sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte, gingen die Diskussionen wieder los: Vielleicht hätten Wissenschaftler der drei verdächtigen Länder ja eine Art Laser erfunden, dessen Strahl man nicht spürte, aber daran nach ein paar Tagen und ohne genaue Anzeichen auf die Todesursache starb. Oder der Laser hatte ihnen allen die Unsterblichkeit genommen und nun … Matthew hörte nicht mehr so genau hin. Er wollte nicht wissen, womit sein ehemaliger Ziehvater zusammen mit dessen „Komplizen“ seinen Bruder in Koma haben fallen lassen. Das Einzige, was er wollte, war aus diesem Raum herauszukommen. Weg von den anderen Ländern, die sich hasserfüllt anschrien wie zuletzt in Kriegszeiten. Er wollte abends vor dem Kamin in Alfreds Haus sitzen und am nächsten Morgen sofort ins Krankenhaus fahren, um am Bett seines Bruders zu warten, bis er am Ende der Besuchszeit förmlich aus dem Gebäude geschmissen wurde. So wie inzwischen jeden Tag. Kuma, der wie immer auf Matthwes Schoß saß, reckte den Kopf nach oben und musterte ihn. Der Kanadier lächelte ihn müde an und gab ihm einen Kuss auf die schwarze Nase, woraufhin der Bär seinen Kopf peinlich berührt senkte und sich mit den Pfoten über die Nase wischte. Matthew schlang die Arme um seinen kleinen Freund. Wenigstens spendete der ihm ein wenig Trost... Er hob den Kopf, als er hörte, wie sich Schritte schnell dem Konferenzsaal näherten. Die Anderen nahmen wahrscheinlich nichts wahr, doch er war schon immer gut darin gewesen, kleine Dinge zu bemerken, die niemandem sonst auffielen. Dadurch wusste er auch von romantischen Gefühlen einiger der Länder, über die diese wahrscheinlich nicht einmal selbst Bescheid wussten... So war er auch der Einzige, der nicht erschrocken zusammenzuckte, als die Tür aufgerissen wurde. Estland, der gerade über irgendwas philosophiert hatte, brach mitten im Wort ab und blickte wie alle anderen zu Belgien, die keuchend in der Tür stand. Sie war erschreckend blass und schien zu zittern. „Sacrebleu, ma chérie, was ist denn los?“, meldete sich Francis als erstes zu Wort, sie besorgt musternd. Die Tür fiel hinter der Belgierin zu, die sich nervös an den Ärmeln ihres Kleides herumfummelte. I-Ich konnte ... ihn auf dem Gang nirgends finden. Ich ... Ich habe einige Angestellte gefragt ... die meinten, er hätte das Gebäude nicht verlassen“ Ihre Stimme schien ein paar Oktaven höher gerutscht zu sein. „A-Also schien mir der letzte Ort zum Suchen ... die Herrentoilette-“ „Was, und dort ist der dann über dich hergefallen?“ „Du verwechselst ihn mit France, glaube ich-“ „Ruhe!“, rief Deutschland gereizt. Belgien fuhr fort: „I-Ich habe an der Tür geklopft und gefragt, ob jemand da wäre. A-Als mir niemand geantwortet hat, bin ich einfach reingegangen ... und ... und ...“ Sie schluchzte auf. „Da lag er ... vor den Waschbecken ... so viel Blut bei ... bei seinem Kopf ...“, hickste sie. „Er ... Er hatte k-keinen Puls mehr und lag ... d-dort sicher schon eine ... Weile ...“ Bis auf Belgiens Schluchzen war es totenstill im Raum. France hatte entsetzt die Hand vor den Mund geschlagen, die anderen Länder sahen Belgien fassungslos an. Nunja, nicht ganz ... „Fratello?“, flüsterte Feliciano, der seinen Bruder vorsichtig an der Schulter berührte. (Was die anderen Länder natürlich nicht mitbekamen.) Der Ältere der Beiden starrte reglos in die Leere, kreidebleich war sein Gesicht und die in sonstiger Rage funkelnden, dunklen Augen im Schock geweitet. „Lovi“, hakte Veneziano noch einmal nach, nun etwas lauter. Das bekamen endlich auch die anderen mit und ihre Köpfe zu den Italienern. Der Ältere der beiden schien nun wieder zu sich zu finden. Er starrte über den Tisch hinweg in Arthurs Gesicht. „No“, murmelte er mit erstickter Stimmte. „No... No!“ Veneziano zuckte zusammen, als sein Bruder zu schreien begann. Matthew verstand nicht gleich. Sein recht mageres Italienisch war mit der Zeit ziemlich eingerostet, aber da die Sprache einige Parallelen zum Französischen hatte, wusste er ungefähr, was Romano dem Engländer an den Kopf warf. Und das war wirklich nichts Angenehmes. Romano schimpfte ihn einen Mörder und wünschte ihm, in der Hölle zu schmoren. Das waren jedenfalls die netteren Dinge. Man musste eigentlich gar kein Italienisch können, um zu wissen, dass Romano mit ziemlich vielen Beleidigungen um sich warf. Das Gesicht des Italieners war nun vor Wut knallrot und er wehrte sich zwar tapfer, aber erfolglos gegen die Tränen, die ihm aus den Augenwinkeln liefen. Im starken Gegensatz dazu stand sein kleiner Bruder, der neben ihm erstarrt war und still vor sich hinweinte. Romanos Stimme wurde immer schriller und ebbte langsam in Schluchzen ab. Er begann am ganzen Körper zu zittern und brachte zwischen den Schluchzern nur noch gehickste Wörter des Unglaubens über die Lippen. Der Jüngere der Beiden hingegen schien sich langsam wieder zu fangen, soweit das denn möglich war. Er legte Romano die Hand auf die Schulter und redete schnell und leise auf ihn ein. Das schien ihn Lovino aber nicht zu beruhigen, denn seine Stimme wurde lauter, fast könnte man es hysterisches Kreischen nennen. Veneziano zog ihn vorsichtig auf die Beine und schirmte ihn mit seinem eigenen Körper zu gut wie möglich vor den Blicken der anderen Länder ab. Hastig schob er Romano durch den Raum, auf die Tür zu. Als sie an Arthurs Stuhl vorbeikamen, richtete der Süditaliener noch einmal seinen Kopf auf und schrie Arthur – diesmal auf Englisch – mit heiserer Stimme entgegen: „Du hast ihn umgebracht! Umgebracht!“, bevor Veneziano ihn aus dem Zimmer gebracht hatte und die Beine unter ihm nachgaben, während seine Schluchzer an den Flurwänden wiederhallten. ~~~ Der Weg zum Hotel verlief ruhig. Es waren ja auch nur wenige Meter bis dorthin, da das Konferenzgebäude gleich angrenzte. Trotzdem kam Arthur der Fußmarsch von lediglich ein paar Metern vor wie eine Wanderung durch ganz London. Sein Kopf schmerzte fürchterlich und ihm war übel. Romanos Zusammenbruch von eben machte ihm ziemlich zu schaffen. Aber er durfte nicht nachlassen. Er musste durchhalten, immerhin waren Korea, Hongkong und er kurz davor- „Warum hast du Antonio umgebracht?“ England zuckte zusammen, als Francis neben ihm plötzlich begann zu sprechen. Er hatte völlig vergessen, dass der Franzose auch noch da war. „Warum hast du ihn umgebracht?“, wiederholte Francis mit ausdrucksloser Stimme. „...“ Schweigend lief Arthur neben ihm her. Was sollte er denn auch sagen? „Was willst du hören? 'Er ist meinen bösen Machenschaften auf die Schliche gekommen, also musste ich ihn aus dem Weg räumen'? 'Es hat mir einfach Spaß gemacht'? 'Ich weiß es nicht, plötzlich hat sich mein Körper von selbst bewegt und-'“ „Ich will, dass du es abstreitest.“ Das warf Arthur völlig aus dem Konzept. Wieso sollte er seine Unschuld beteuern, wenn doch jeder fest davon überzeugt war, dass er der Mörder war? Francis nahm ihm das Antworten ab und griff nach seiner Hand. „Du warst es nicht. Du hast mit keinem der Morde etwas zu tun.“ Arthur lachte auf und erwiderte höhnisch: „Und woher willst du das bitte wissen?“ „Weil ich dich kenne, cheri.“ ~~~~ Autorenbla Bittebittebitte vergebt mir, dass das Kapitel erst jetzt kommt ;______; Ich kämpfe mich aus meiner Schreibblockade raus (Also kommt bei "We're gonna make the World dance" auch hoffentlich bald das nächste Kapitel, falls es jemanden interessiert |DDD) und so langsam wird die Schule stressig.. Aber hoffentlich lässt die nächste Schreibblockade möglichst lange auf sich warten >3< An dieser Stelle ein fettes Danke an meine Beta , die praktisch das halbe Kapitel geschrieben hat, so viel musste sie verbessern XDD Ohne dich hätte ich wahrscheinlich den Verstand verloren.. OTL Mir gefällt zwar die Stelle mit Romanos Nervenzusammenbruch immer noch nicht, aber ich bin froh, dass ichs hinter mir hab |DD Ich hab die Stelle schon so lange vor mir hergeschoben & hab mich total drauf gefreut (\>u