Cassandra von Mad-Dental-Nurse (Das Ende der Volturi) ================================================================================ Kapitel 7: Blutige Rache ------------------------ Die Reise zurück nach Volterra verlief ohne Schwierigkeiten. Wladimir und Stefan gingen vorraus, um alles vorzubreiten. Matthias bezahlte meinen Flug und als ich des Nachts in der alten Stadt ankam, erwarteten mich schon die Rumänen. Sie gaben mir einen Rucksack, mit dem, was ich wollte und ein schmales, jedoch rasiermesserscharfes Schwert, dessen Klinge aus Silber bestand. Für einen Menschen wäre es zuschwer gewesen. Doch für mich war es federleicht. Ich wog es in meiner Hand. Der Griff war mit Leder verbunden, sodass ich mich nicht selber an der Klinge verbrenne. Stefal und Wladimir hatte wunderbare Arbeit geleistet. „Danke. Ich bin sicher, dass mir das eine große Hilfe sein wird!“, sagte ich und steckte das Schwert in die Scheide. „Pass auf dich auf!“, sagte Stefan. „Diese Hunde werden sicherlich mit dir rechnen und dich nicht aus den Augen lassen!“, erwiederte Wladimir grimmig. Ihnen schien es wohl nicht zu gefallen, dass ich allein gegen sie ins Feld ziehe. Ich lächelte. „Genau das sollen sie. Und sie sollen wissen, dass ich nicht so einfach zuvernichten bin!“, sagte ich. „Solltest du dennoch unsere Hilfe brauchen, pfeiffe!“, bot Stefan wieder an und seine Worte waren ehrlich und gut gemeint. Ich nickte. Klopfte ihm aufmunternt auf die Schultern. „Natürlich!“, sagte ich und lief los. Während ich die Strassen entlanglief, die nun menschenleer waren, erinnerte ich mich zurück. Der Tag war wunderbar sonnig und warm. Die Strassen Volterras überfüllt mit Einheimischen und Touristen. So wie ich und meine Familie es waren. Wie ausgelassen sie damals waren. Und wie mürrisch ich war, weil wir nicht nach Hawaii oder nach Brasilien geflogen waren. Jetzt wo ich nun ein Vampir bin und zurück an den Ort gehe, wo ich einst alles verlor, erschien mir das nicht mehr so wichtig. Wichtig war nur, dass ich es diesen Mördern heimzahlte und dass ich mehr als entschlossen war. Mit festen Schritten ging ich zu dem Kanalisationsdeckel, aus dem ich damals gestiegen war und hob ihn hoch. Der ekelhafte, süßliche Gestank, der mir in die Nase drang, beachtete ich nicht. Geschmeidig glitt ich durch die Öffnung, schob den Deckel wieder zu und kletterte die Leiter hinunter. Laut hallte das Echo durch die zahlreichen Gänge, als ich auf dem Boden sprang und schaute mich um. Es hatte sich nichts verändert. Umso besser. Dann würde ich keine Probleme haben, den Eingang zu finden, durch den ich in das Innere der Falle kommen würde. Schwungvoll stiess ich die Türe zum Saal auf und blieb stehen. Sie hatten mich erwartet. Jane, Demetri, Felix und die drei Oberen Vampire, die selbsternannten Könige der Vampire. Aro, Caius und Marcus. Alle sahen mich voller Verachtung an. Nur Aro schien mich mit neugierifen Blicken zu mustern. Es verging eine halbe Ewigkeit, ehe er sprach. „Willkommen. Endlich sehen wir dich mit unseren eigenen Augen. Und ich muss sagen, die Gerüchte um dich werden nicht gerecht!“ Für einen kurzen Augenblick fragte ich mich, was das für Gerüchte waren. Hatte Matthias mich etwa verraten und den Volutri erzählt, wer ich war. Das würde ich ihm nicht raten. Denn sonst würde er der nächste auf meiner Liste sein. Dich eigentlich spielte es keine Rolle, woher sie diese Gerüchte hatten. Gerüchte waren nichts weiter als leeres Geschwätz. Und ich wollte auf dieses nichts geben. „Ihr habt mich erwartet?“, fragte ich und schaute die anderen an. Und sah, dass ich Felix, Demetri und sogar Jane, die vorher schon ziemlich von mir angeschlagen war, übersät waren mit Blutergüssen und Kratzen. Alle drei sahen danach aus, als wollten sie sich gleich auf mich stürzen. Doch Aro ließ sie nicht. Nicht nachdem er mit mir etwas geplaudert hatte. „Ja, wir konnten deutlich fühlen, dass du uns besuchen kommst!“, erwiederte er. Gab sich höflich. Ich rümpfte nur die Nase. Verlogener Bastard! „Dann wisst Ihr auch, was ich hier will?“, sagte ich kalt und legte die Hand überdeutlich auf den Griff meines Schwertes. Sofort waren Jane und die anderen auf Kampfbereitschaft und fletschten die Zähne. Ich ließ mich jedoch davon nicht beeindrucken. Aro anscheinend auch nicht, denn er stand auf und hob die Hand. Die drei Vampire sahen zu ihm und wurden wieder ruhig. Dennoch ließen sie mich nicht aus den Augen. Ich sie auch nicht. Ich kannte ihre verschlagene, heimtückische Art anzugreifen nur zugut. „Was auch immer das ist. Ich bin sicher, wir werden uns einigen!“, sagte Aro und die anderen warfen ihm entsetzte Blicke zu. Selbst seine beiden Kollegen schien dieser Vorschlag nicht zugefallen. Ich rümpfte nur die Nase. Einigen? Soweit kommt es noch! Das ich mich mit diesen Mördern in Ruhe hinsetzte und bei einer Tasse Blut alles kläre. Bah! Ich war nicht hierher in diese Stadt gekommen, um jetzt meine Rache aufzugeben. Dafür hatte ich sie viel zu lange nachhinten geschoben. „Ich habe gehört, dass du über enorme Selbstheilungskräfte verfügst!“, begann Aro und warf mich für einige Minuten aus der Bahn. Doch ich fing mich wieder und nickte. Woher er diese Information hatte, konnte ich mir schon denken. Einer von diesen Missgeburten muss gesehen haben, wie ich meinen gebrochenen Arm wieder bewegen konnte. „Das ist korrekt!“ „Dürfte ich es selber sehen. Ich bin sehr neugierig!“, bat mich Aro höflich. „Natürlich!“, sagte ich, griff nach einem Dolch, streckte den Arm demonstrativ aus und schnitt mir ins eigene Fleisch. Es war kein Silber, sodass es nicht wie Feuer brannte und wieder schnell verheilte. Das frische Blut rann nur einige Sekunden aus der Wunde, ehe sie sich wieder schloss. Ein Raunen ging durch die Reihen meiner Feinde. Aro war der este, der wieder sprach. Offensichtlich war er der Oberste Vampir und hatte hier das Sagen. „Interessant!“, murmelte er. „Ich habe schon vieles gesehen. Aber ein Vampir, der solch gute Heilungsfähigkeiten hatte, ist mir noch nie untergekommen!“ „Und so wird das auch bleiben. Denn du wirst es nicht mehr erleben, dass es noch einen geben wird!“, dachte ich voller Groll. Doch ich behielt meine Gedanken für mich. „Und was soll das heissen?“, fragte ich stattdessen. „Das heisst, dass du mehr wert bist, als wir am Anfang dachten. Wir haben schon viele unsergleichen mit besonderen Kräften. Aber du…du wärst wirklich eine Bereicherung!“ Ich lächelte. „Ja, das kann ich mir gut vorstellen!“, dachte ich mir. Stefan und Wladimir hatten Recht: Sie sind Machtbesessen! „Euer Angebot schmeichelt mir. Aber leider muss ich dieses anschlagen!“, erklärte ich. Die Vampire fauchten entrüstet. Anscheinend waren sie es nicht gewohnt, dass man ihr Angrbot abschlug. Aro machte ein betroffenes Gesicht. „Wirklich nicht? Schade, denn dann würdest du so weiterleben dürfen und hättest ein Leben, dass deiner würdig wäre!“ „Tut mir leid. Aber lieber lebe ich als freilaufende Beute, als das ich mich zu Euch machthungrigen Mördern anschließe!“, sagte ich und nun legte ich all meine Verachtung in meine Stimme und zog das Schwert. Jane und die anderen bleckten wütend die Zähne. Nun schien auch Aros Höflichkeit ein Ende gefunden zu haben. Denn sein Gesicht wurde zu einer wütenden Grimasse und al er sprach, hörte er sich an, wie ein Richter, der das Todesurteil aussprach. „Dann soll es so sein. TÖTET SIE!“, rief er und schon warfen sie sich auf mich. Felix griff mich gleich direkt von vorne an. Er wollte mit seinen Pranken nach mir greifen. Doch ich duckte mich einfach unter ihm weg und stiess den Griff meines Schwertes in seinen Magen. Felix brüllte auf, als sich der kleine silberne Dorn, der auf Knopfdruck aus dem Griff geschossen kam, in sein Fleisch bohrte und eine hässliche Wunde hinterließ. Blut strömte aus der Wunde und für einen kurzen Moment war Felix vielzusehr von dem Schmerz und der Überraschung übermannt. Diesen Moment jedoch nutzte Demetri, um mich nun von hinen anzugreifen. Ich wirbelte herum. Sprang im selben Moment hoch und schleuderte ihm meinen Fuss ins Gesicht. Schwer getroffen davon taumelte er nach hinten. Blieb nur noch Jane. Sie konnte ich gerade noch aus dem Augenwinekl auf mich zu sprinten sehen. Das Miststück wollte mich allen ernstes aus dem Hinterhalt angreifen. Doch soleicht würde ich mich diesesmal nicht zu Boden werfen lassen. Ich steckte schnell das Schwert wieder ein, drehte mich um und stiess sie mit einem kräftigen Hacken beiseite. Da war auch schon Demetri, der sich von seiner Wunde wieder einigermassen erholt hatte, schob seine Arme unter meine, verschränkte die Hände hinter meinem Genick und nahm mich so in den Schwitzkasten. Ich hingegen ließ mich davon nicht beeindrucken geschweige denn unterkriegen. Zeit Für den ersten Toten. Mit aller Kraft trat ich ihm auf den Fuss. Zwar vermochte der Tritt es nicht, ihn gänzlich loszuwerden, aber immerhin lockerte sich so etwas sein Griff und ich kontne darunter hinweg schlüpfen. In derselben Bewegung zog ich wieder mein Schwert und stiess es nach hinten zwischen seine Beine. Demetri schrie gellend auf, als die Klinge seine Familienjuwelen zerfetzte und ich zog es aus ihm heraus. Demetri sackte in die Knie, genau in dem Moment drehte ich mich zu ihm herum, sodass wir uns kurz ansahen, dann sausste auch schon mein Schwert auf ihn zu und trennte seinen Kopf von den Schultern. Der Kopf routierte noch von dem Schlag, als der Vampir zusammen brach und nun Felix auf mich zu sprang. Ein wilder Schrei, der nach Vergeltung für seinen Bruder, klang, kam ihm aus dem Mund und er wollte mich mit blossen Händen packen und in Stücke reissen. Ich ließ ihn kommen, duckte mich wieder. Als er sich zu mir herum drehte und mich wieder zu packen versuchte, stiess ihm geradewegs das Schwert in seine Brust. Minuten vergingen, in denen er völlig überrascht auf die Klinge in seiner Brust schaute, dann sah er mich an und Blut floss aus seinem Mund. „Verdammtes Mist…stück!“, brachte er noch von sich, als ich die Klinge ruckartig nachoben riss und dann raus zog. Er ging nicht in die Knie, das brauchte er auch nicht. Denn ich konnte ihm auch so wunderbar den Kopf abschlagen. Chelsea wagte es nicht, mich anzugreifen. Unsicher blickte sie zu ihren Herren, dann zu mir. Aro schien ihr einen stummen Befehl zu geben. Denn in ihren Augen machte sich Angst breit. Und dennoch zwang sie sich dazu mich anzugreifen. Womöglich hatte sie mehr davor Angst, den Zorn ihrer Meister zuspüren zubekommen, als den eines gewöhnlichen Vampirs. Irgendwie konnte man Mitleid mit ihr haben. Doch diesen Gedanken verwarf ich wieder. Ich würde niemals mir einer von denen Mitleid haben. Das fehlte geradenoch! „Los, greif an. Wenn du Mut hast!“, knurrte ich, steckte dabei mein Schwert weg. Diesesmal würde ich es nicht gebrauchen. Dafür reichten schon meine Hände. Chelsea schluckte, doch dann schien sie sich zusammenzureissen und griff an. Ein Blick auf ihre toten Brüder und auf ihre tote Schwester hatte wohl genügt, um ihre Angst zu vergessen. Ich ließ sie kommen, wich ihrem Angriff aus, packte sie von hinunten und drehte mit einem kräftigen Ruck ihren Kopf um hundertachtzig grad. Leblos sackte ihr Körper zu Boden. Blieb nun nur noch Jane und die ließ nicht lange auf sich warten. Mit anzusehen, wie erst ihr Bruder und dann nun ihre beiden „Freunde“, durch die Hand eines schäbigen Vampirs starben, musste sie wirklich wütend gemacht haben und mit ihr werde ich meinen Spass haben. Mit ihr hatte ich noch ein Hühnchen zu rupfen. „Für meine Bruder!“, knurrte ich in Gedanken und hetzte auf sie zu. Genauso sie auf mich. Zeitgleich prallten wir aufeinander. Teilten harte Tritte und Schläge aus. Und ich war selber überrascht wie gut ich ihre Angriffe wegstecken konnte. Noch vor wenigen Monaten war ich ihr nicht gewachsen. Nun aber war ich genauso gut wie sie. Vielleicht noch besser. Aber es blieb keine Zeit um sich zu überschätzen. Überschätzung, ist der Schlüssel zum schnellen Untergang, hatte mir Gregor einst eingeschärft, wie sovieles und die Erinnerung an ihm, gab mir zusätzliche Kraft. Es war, als sei mein Durst nach Rache in einziger, großer Motor und die Wut und die Trauer waren das Benzin, mit dem er lief. So schlug nach ihr und genoss das Gefühl, sie immer mehr zurück zudrängen. Da sprang sie auf mich und stiess mich nachhinten. Ich landete hart auf dem Boden und konnte mich erstmal nicht rühren. Ouch! Soviel zum Thema Selbstüberschätzung! Und kaum dass ich aufstehen und wieder angreifen konnte, spürte ich, wie mein ganzer Körper sich vor Schmerzen zusammenkrümmte. Ich schrie auf, als meine Organe zuplatzen drohten und krümmte mich auf dem Boden. Dabei sah ich zu Jane, die mit einem triumphierenden Grinsen auf mich zu kam und nocheinmal zu ihren Herren blickte. Dann ging sie in die Hocke, hob das Schwert, was mir beim Sturz aus den Händen geschleuderte wurde auf und richtete es auf meinen Hals. „Jetzt stirbst DU!“, knurrte sie und setzte zum Gnadenstoss an. Doch da hörte ich auf mich vor den Schmerzen zuwinden, die nicht da waren und es niemals gegeben hatte, grinste boshaft und sagte:„ Überraschung!“ Jane völlig perplex starrte auf mich, versuchte es erneut. Aber auch diesesmal blieb dieser ohne Erfolg und ich trat ihr die Beine weg. Ich hatte damit gerechnet, dass sie ihre Gabe gegen mich einsetzen würde. So feige wie sie war und ch hatte nur so getan. Um sie in Sicherheit zuwiegen und dann im besten Moment anzugreifen. Da shatte ich nun und warf mich auf sie. Schlug fünfmal mit der Faust zu, dann spreitzte ich Zeige-und Mittelfinger und bohrte sie eiskalt in Janes Augen. Angeekelt verzog ich das Gesicht, als ich spürte, wie meine Finger ihre Augäpfel durchstiessen und diese sprichwörtlich in die Höhlen eingedrückt wurden. Wenn Demetri schon vorher wie am Spiess geschrien hatte, nun…so würden mir und den Königs-Mördern jetzt die Trommelfelder platzen. Jane schrie auf, wie eine Wahnsinnige und schlug um sich. Ich erhob mich. Jetzt wo sie nichts sehen konnte, war sie ungefährlich und würde keinem etwas zuleide tun. Doch auch sie würde ich nicht entkommen lassen. Langsam ging ich zu meinem Schwert, nahm es in beide Hände, stellte mich breitbeinig über sie und setzte es, wie sie es bei mir getan hatte, zum letzten Stich an. „Fahr zur Hölle!“, schrie ich und ließ das Schwert auf sie niederfahren. Janes Geschrei erstarb sofort, als sich mein Schwert senkrecht in ihre Schädeldecke bohrte. Ich drehte es und hörte, wie der Schädel in zwei Hälften gebrochen wurde. Nun war die letzte der Wache tot. Aber noch war meine Rache nicht vollkommen. Nun mussten noch die drei Obervampire drankommen. Ich drehte mich herum und sah sie mit einem kalten Lächeln an. Aro, Caius und Markus, die sich bisher nicht gerürht hatten, blickten mit kalkweissen Gesichtern zu mir. Deutlich konnte ich in ihren Augen Unglaube und Entsetzen sehen. Offensichtlich hatten sie es noch nie mit einem Vampir zutun, der stärker war, als sie. Gut so. Denn dann würden sie etwas sehr wichtiges lernen. „Es gibt immer jemanden, der stärker ist, als du!“ Doch wenn ich so richtig darüber nachdenke, werden sie davon nichts lange haben. Herausfordent streckte ich die Klinge nach ihnen aus, die mit dem Blut ihrer Lakeien bedeckt war. Noch immer rührten sie sich nicht und blickten mich noch immer so an, als sei ich das Monster und nicht sie. Caius war es, der zuerst aus seiner Starre erwachte. „Wie kannst du es wagen?“, keifte er und erhob sich. „Wie kannst es wagen, dich gegen uns zu stellen?“ Ich lächelte. Oh man. Der leidet wirklich an zu großem Selbstbewusstein. Auch Markus stand nun auf und beide bauten sich drohend vor mich auf. Raubtierhaft kamen sie die Stufen hinunter. Blickten voller Hass auf mich. „Dafür wirst du büßen!“, knurrte nur Markus und beide stürzten sie sich auf mich. Wie bei den anderen ging alles rasend schnell. Allerdings waren die beiden Meistervampir schnell. Ziemlich schnell. Doch das war ich auch. Wie in Zeitlupe sah ich ihre Angriffe und wich aus. Griff sleber an. Mein Schwert zischte durch die Luft. Sang förmlich. Caius attackierte mich von vorne, aähren Markus es von hinten versuchte. Ich lachte nur. Die Cassandra, die ich einmal war, wäre bei diesem Lachen erschrocken. Doch ich nicht. Ich war nicht mehr Cassndra. Sondern Sanguis-Virgo. Die Blutjungfrau! Ich sprang hoch in die Luft, ließ die beiden unter mir zusammenstossen und machte mich auf den nächsten Angriff bereit. Wie wilde Tiere hechteten sie mir nach. Schlugen sich abwechselnt nach mir. Einmal bekam mich Caius zu fassen und wollte mich festhalten, damit Markus mir das Genick brechen konnte. Ich versetzte ihm einen Tritt in den Magen, riss ihm damit praktisch von mir weg und widmete mich Markus, der mir immernoch meinen Hals brechen wollte. Doch bevor er mich zufassen bekam, schwang ich das Schwert und nach wenigen Sekunden, lagen seine abgeschnittenen Arme auf dem Boden. Stossweise schoss das Blut aus seinen Stümpfen. Als nächstes nahm ich mir seine Beine vor. Ich war in reinem Blutrausch. Wo ich mich noch vorher bei den anderen zurückgehalten hatte und keine Zeit verloren hatte, hielt ich mich nun nicht mehr zurück. Denn immerhin waren sie es gewesen, die uns in die Falle gelockt und so getan hatten, als seien sie Menschen. Sie waren es, die meine Familie nahmen. Markus lag in seinem eingen Blut sich vor Schmerzen krümment und ich machte mit ihm das gleiche, wie mit den anderen. Caius war der nächste. Kaum hatte er sich auf mich gestürtzt, schon ließ ich meine Klinge von oben nach unten durch seinen Körper fahren. Einige Minuten blieb Caius reglosstehen, blickte erst mich dann die Wunde an. Dann rutschte seine obere Körperhälfte hinunter. Langsam und schmatzend. Noch die beiden Hälften zu Boden glitten, machte ich eine schwungvolle Bewegung und auch sein Kopf rollte. Nun war nur noch Aro übrig. Aro, der fassungslos auf seine toten Verbündeten blickte. Seine Hände hatten sich um die Lehnen seines Stuhls gekrallt, wobei die Knöchel hervorstachen und seine Fingernägel sich in das Holz gruben. Dann schaute er mich an. Die Zeit schien stehenzubleiben, als wir uns Auge in Auge gegenüberstanden und ich mich näherte. Dabei drehte ich die Klinge meiens Schwertes, sodass es im schwachen Licht aufglänzte und der Schimmer in seine Augen stach. Er sollte sehen, dass ich nun ihn töten werde. Und das ich nun jetzt mehr als vorher Entschlossne war. Denn immerhin hatte er meine Mutter angefriffen. Und ihm werde ich es nicht leicht machen. Mochte er ein Meister sein oder nicht. „Jetzt du!“, knurrte ich und schritt langsam auf ihn zu. Doch Aro wollte es nicht soweit kommen lassen. Anscheinend war er der Meinung, dass er, jetzt wo er gesehen hatte, wozu ich in der Lage war, nun leichtes Spiel haben würde. Doch da hatte er sich geschnitten. Ich spannte jeden Muskel an. Bereit zurückzuschlagen. Und ich brauchte auch nicht lange zu warten. Denn er sprang mit einem riesigen Satz auf mich zu. Riss den Mund auf entblösste seine Reisszähne, um sie mir in den Hals zuschlagen und zutöten. Ich lächelte nur kalt. Wich seinem Angriff aus, bohrte dabei das Schwert blitzschnell bis zum Heft in dessen Brust. Aro riss die Augen auf, und verharte in der Bewegung. Blickte dann auf das Schwert und dann auf mich. Unglauben war nun das einzige, was ich in seinen roten Augen sah. Mein Lächeln blieb. Er röchelte. Ich stiess ihn zurück, ließ dabei das Schwert in seiner Brust. Als er wieder in dem Stuhl saß, bohrte sich die Klinge in die Lehne und Aro war festgenagelt. Verzweifelt versuchte er das Schwert rauszuziehen und sich zubefreien. Aber ich ließ ihn nicht und zückte einen Dolch. Krachend fuhr er in das Brustbein des mächtigen Volturioberhauptes und sah mit ruhiger Miene zu, wie Aro zuckte und sich kaum noch mehr bewegte. Ich genoss es richtig, wie er dasaß und litt. ER soll leiden. So wie ich einst. Noch bevor er seinen letzten Atemzug tat, sah er mich, die es geschafft hatte, die königliche Vampirfamilie auszulöschen, an und stammelte: „Wer bist du? Wer bist du bloss?“ Mein Lächeln wurde nun grimmig. Er hatte wohl schon zuviele Menschenleben ausgelöscht, als dass er sich an einziges Gesicht erinnerte. Langsam beugte ich mich zu dem sterbenden Aro. Zwar war es sinnlos es ihm zusagen. Doch es bescherte mir ein Hochgefühl des Sieges. So musste sich ein Bösewicht fühlen, wenn er den Helden besiegt hatte. Nur dass manche Helden doch noch etnwichen. Aber Aro war kein Held. Sondern ein Ungeheuer und das sollte nun sein Ende finden. „Erinnerst du dich nicht? Hast du mich wirklich vergessen? Anscheinend hast du schon zuviele Menschen auf dem Gewissen, als das du dich nicht an einen erinnern kannst. Aber gut ich werde es dir sagen: Du und deine Freunde haben vor zehn Jahren eine Familie angegriffen. Ein junges Mädchen, mit brauen Haaren und aschgrauen Augen war dabei. Wirklich sehr lieb und stand mitten im Leben. Doch Ihr habt Sie allessamt abgeschlachtet und das Mädchen einfach wie Müll weggeworfen!“, flüsterte sie. „Ich weiss nicht, wovon du redest!“, brachte Aro hervor. Ich fletschte die Zähne. Es machte mich unwillkürlich wütend, dass er sich dumm stellte. Wie konnte man sein Opfer nur vergessen. Wenn er nur etwas Anstand hätte, würde er sich an mein Gesicht erinnern. Schließlich war er es, der mich tötete. Fauchend packte ich Aro am Hals und zwang ihn, in meine Augen zusehen. „Dann ließ meine Gedanken. Ich bin sicher, dass du sie deutlich sehen kannst!“, knurrte ich und ließ zu, dass Aro durch meine Berührung in meine Gedanken eindringen konnte. Konnte fühlen wie er meine Erinnerungen sah und kurz wurde mir schwindelig. Als ich jedoch sah, wie sich seine Augen weiteten und er nur verständnissloses Bebabbel von sich gab, stiess ich ihn aus meinen Gedanken. Mehr musste er nicht sehen. Seine Augen wurden größer, als sie es schon vorher waren, als er nun wusste, wer ich war und Unglauben spiegelte sich in diesen. „Du…!“, japste er und ich nickte. Endlich hat es er begriffen. Ich konnte es deutlich in seinen Augen sehen. „Ja, ich!“ Mit diesen Worten zog ich einen zweiten Dolch und stiess ihn, ohne ein weiteres Wort in die Stirn des Volturi. Blut quoll aus der Öffnung hervor und floss in einem Rinnsal hinab. Tropfte auf die Lippen des Vampirs, dessen Augen glasig wurden und nicht mehr von Leben erfüllt waren. Aro, der letzte der Volturi, war tot! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)