Zu viel für ein Leben von SchwarzflammeDethora (Was kann ein Mensch alles ertragen?) ================================================================================ Kapitel 9: Rache ---------------- Eine Gestalt löste sich aus der Dunkelheit. Die Stadt lag still da. Es war bereits nach Mitternacht und dennoch streifte jemand durch die Gassen. Die Schritte waren weithin zu hören, die Pflastersteine waren nass von dem anhaltenden Regen, der schon einige Tage zu fallen schien. „Passt zu meiner Stimmung“, sinnierte der Mann und ging seinen unbekannten Weg. Er wusste nicht wohin und daher war es ihm auch gleich, ob er irgendwo ankommen würde. Was nicht heißen sollte, dass er sich nicht freuen würde, mal wieder ins trockene zu kommen und sein Ziel wieder vor Augen zu haben. Nur vereinzelt waren Fenster durch Lampen in ein warmes und behagliches Licht gehüllt. Die Menschen dort drin hatten es gut, Sie waren glücklich und nicht einsam. Doch er hatte mit einem Schlag alles verloren und das verdankte er einer Rotz göre, die keinen Anstand besaß und nicht wusste wie man älteren Respekt zollte. Die Gestalt hatte sich geschworen, es ihr heimzuzahlen, und wenn es soweit war, würde er Sie niedermähen ohne Rücksicht auf Verluste. Wieso auch nicht, er hatte bereits alles wofür er jemals gearbeitet hatte verloren. Er dachte kurz nach, sah auf den Weg hinaus aus der Stadt. „Was genau, habe ich geschafft?“, fragte er sich selbst und konnte diese Frage kurz und knapp beantworten. Er hatte in der Organisation hart gearbeitet um soweit zu kommen, wie er eben war. Ohne spezielle Fähigkeiten und als Mensch, dem man nichts gegönnt hatte. Mit seinen Methoden hatte er sich keine Freunde gemacht, dies war ihm auch einerlei, die Ergebnisse sprachen für sich. Jedoch kam dann nach über zwanzig Jahren ein Kind und maßte sich an, ihn zu demütigen und als ein Schwächling darzustellen. Hass und Zorn stiegen abermals, wie so oft in letzter Zeit, in ihm auf und er Verfluchte das Mädchen. Er dachte immer wieder zurück an diesen Moment, als ihn kurz nach seinem Schwur eine Person ansprach, die er nicht kannte. Dennoch hatte er Sie erkannt, als das was Sie war, als seinen Feind. Aber es hieß ja so schön: ’Der Feind, meines Feindes ist mein Freund’. Elem lachte leise vor sich hin, zusammen hatten Sie herausgefunden was die Schwachstellen von Raika waren und sind zu dem Entschluss gekommen, Sie zusammen mit ihren Freunden in den Wahnsinn zu treiben. Blieb nur die Frage, wie Sie dies anstellen wollten. Nach einigen Überlegungen und vielen Sitzungen mit anderen, die der gleichen Art waren, wie Elems neue Verbündete, stand fest wie es laufen sollte. Die Umsetzung dazu hatte jedoch noch mehr Planung und mehr Organisation benötigt als gedacht. Fast schien es sogar als würde Raika wieder alles vermasseln. Das sogenannte Syndico hatte ein berechnet, dass das verhasste Mädchen mit bestimmten Wesen Freundschaften schloss, doch einige Verbindungen schienen keine Früchte tragen zu wollen und so musste der Plan immer wieder neu errichtet werden, bis man feststellte das es unnötig gewesen wäre. Nur leider, war niemand so schlau sich den eigentlichen Plan zu merken und so musste wieder geplant werden. Manchmal dachte Elem sogar, das Raika ihm Streiche spielte. Als wüsste Sie, was er plante, und wie Sie es verzögern, oder gar verhindern konnte. Doch zum Ende lief es, wie es eben laufen sollte. Keiner kann seinem Schicksal entgehen und so musste unweigerlich der Plan Nummer Eins der perfekte sein. „Wenn das Kind so weiter macht, bringe ich Sie mit meinen eigenen Hände um!“ Die Stimme von einem Mavel unterbrach Elems Überlegungen und er sah unweigerlich auf: „Dem stimme ich zu. Es ist unmöglich, dass es Zufall ist.“ Ein Wesen in blauer Kleidung war nun zu hören. Dies war eine Seltenheit, da er sich gerne im Hintergrund aufhielt. Da er nun gesprochen hatte, wurde jedem klar wie dringlich die Angelegenheit doch wurde. Elem hielt sich zurück und dachte darüber nach, ob Raika Fähigkeiten hatte von denen er nichts wissen konnte. Natürlich konnte das der Fall sein, jedoch war Sie nur ein Mensch, der durch Hilfe an magisches Talent gekommen war. ’Vielleicht...’, dachte er und sprach seinen Gedanken doch lieber aus, da es keinen Sinn hatte solche Details zu verheimlichen. „Vielleicht, hat Sie Seherische Fähigkeiten.“ Daraufhin erfüllte Stille den Raum, in dem die Besprechungen stattfanden. Ein einfacher Raum in einem unscheinbaren Gebäude. Die beste Tarnung wenn man so wollte, schließlich hatten die Illuminati auch in einem Teil des Vatikans ihren Unterschlupf. Wer dies nicht wusste, oder gar in betracht gezogen hatte, wäre nie auf die Idee gekommen sich im eigenen Hause Gottes umzusehen. Die Stille hielt nun zu lange an, weswegen Elem glaubte, etwas falsches gesagt zu haben. Er wusste, dass andere diese Art der Fähigkeit fürchteten. Leider konnte sich Elem beim besten Willen nicht mehr daran erinnern, welche Fähigkeiten Raika besaß. Er wusste lediglich, dass Sie mit Lucian und Lucius gedanklich in Kontakt treten konnte, egal wo Sie sich aufhielten und zu welcher Tages- oder Nachtzeit. Angestrengt, versuchte er sich auf die Frage zu konzentrieren, ob Raika die Fähigkeit der Visionen besaß. Leider wurden abermals seine Gedanken gestört, als ein Haariges Biest durch die Tür brach und somit die Besprechung unterband. „Was soll das?“ rief einer der drei Höchsten Instanzen im Raum. Gemurmel machte sich breit, doch der angesprochene sprach eilig. „Draußen sind Engel. Zwar nur fünf von ihnen, aber wir haben Schwierigkeiten, Sir.“ Drei Augenpaare sind auf das zottelige Tier gerichtet, dass versuchte sich so tief zu verbeugen bis es den Boden küssen konnte. „Elem, kümmere dich darum!“ Elem stand auf und machte sich auf den Weg, jedoch nicht ohne zu vergessen sich die Kapuze seines Mantels tief in das Gesicht zu ziehen. Ohne ein weiteres Wort, ging das Wesen mit und ließ die anderen Herrschaften alleine und schloss die Tür. Draußen sah sich die Gestalt mit der Kapuze genau um und begriff in einem Sekundenbruchteil, worin das Problem lag. Er hob die Hände zum Himmel und murmelte etwas in einer unbekannten Sprache. Daraufhin verdunkelte sich der Horizont, jedoch genau über dem geschehen wurde es Sonnengelb. Zu hell um wirklich noch etwas zu sehen. Elem war es egal, wen er damit schaden zufügte. Die Engel waren sein Ziel und die fielen vom Himmel wie die Fliegen. Auf dem Boden, wurden Sie von Schattenhänden gepackt und ins Erdreich gezogen. Schreie und Wehklage hörte man genauso wie Flüche und Beschimpfungen. Doch alles brachte nichts, wenig später wurde es beängstigend still und der Himmel klärte sich wieder auf. „Lachhaft, wie einfältig die Lichtträger doch sind.“ Meinte er mit einem süffisantem lächeln im Gesicht und ging zurück zu dem Syndico um weiter an der Planung teil zu haben. Als der Plan dann endgültig und unwiderruflich stand, ging es ans herbeiführen dieser unausweichlichen Situation. Keiner vom Syndico hätte angenommen das es mehrere Jahre dauern sollte bis es dann soweit war. Doch der Triumph, als es dann soweit war und Raika in der Falle saß, war die Arbeit mehr als wert. *** „Was ist das hier?“ – „Lyka, woher sollen wir das wissen?“ Antwortete Lyká seinem verdutztem Zwilling. Die beiden unterhielten sich, versuchten mit Theorien herauszufinden wo Sie waren und wie Sie herkamen. Die Geschwister, merkten nicht einmal das Raika sich immer mehr von ihnen entfernte und Sie selbst bemerkte es auch nicht. In diesem ‚Raum’ waren die Stimmen ihrer Mitstreiter immer in ihrer Nähe, daher kam Sie nicht auf die Idee auch nur einmal über die Schulter zu sehen. Es dauerte eine Weile bis alle drei bemerkten was los war und Lyká eine unpassende Bemerkung von sich gab. „Ich schwebe gassi.“ Antwortete Raika sarkastisch auf die Frage von dem älteren. Lyka seufzte und verstand immer noch nicht wieso die beiden sich nicht einmal jetzt zusammenreißen konnten. „Katzen gehen kein gassi.“ – „Ich schwebe ja auch!“ Lyká und Raika fingen an sich langsam zu streiten und das durfte nun nicht sein. „RUHE!“ rief Lyka dazwischen und funkelte beide finster an. „Was glaubt ihr was ihr hier treibt?“ Eine rhetorische Frage, die zum Glück nicht beantwortet wurde. Sowohl der Wolf als auch die Katze merkten, dass es besser war Lyka nicht noch weiter zu reizen. Lyká kannte seinen Bruder so gar nicht. Es war nicht dessen Art so leicht aus dem Fell zu fahren, doch da entsann sich Lyká was los war und sah zu Raika. Wenn das auseinander driften so weiter ging, wurden Sie unwiderruflich von einander getrennt. Vielleicht war das ja die Aufgabe des ‚Raumes’? Ein lachen ertönte, grell und laut. Es tat in den Ohren weh und schien ein Echo zu finden, das es noch schlimmer machte. Dann mischte sich ein Knurren mit ein, dass das Lachen verstummen ließ. Als wären die Geräusche aufeinander geprallt und hätten sich gegenseitig neutraliSiert. Das Mädchen sah zu den Lykanern und warf ein Seil zu ihnen. Lyka, fing es auf und zusammen mit seinem Verwandten zogen Sie Raika zu sich heran. „So Nicht!“ Ertönte es, ohne Erkennung auf den Aufenthaltsort des Sprechers. Eine Klinke sauste von irgendwoher auf das Seil zu und durchtrennte es. Raika fluchte in Gedanken und dachte sich etwas neues aus. Die Klinge musste von irgendwoher stammen, allerdings blieb Sie nirgends stecken. Sie flog außer Sichtweite und Raika wurde es mulmig in der Magengegend. Der Verdacht, den Sie zu Anfang hatte, das Sie diesen Ort kennen sollte wurde immer klarer. Jedoch erkannte Sie nicht woher. Diesmal versuchten Lyka und Lyká zu ihr zu gelangen, dass wurde genauso unterbunden wie der Versuch von Raika. Entsetztenslaute wurden deutlich, Äxte flogen auf die Zwillinge zu und erteilten ihnen die Lektion, dass Sie bleiben sollten, wo Sie waren. Raika sah sich das Schauspiel, mit vor Entsetzen aufgerissenen Augen, an. „Nein, bewegt euch nicht. Bleibt da wo ihr seit.“ Wies Sie die beiden Wölfe an und bekam dafür eine Antwort von dem Unsichtbaren. „Weiser Endschluss.“ – „Tzz“ Gab das Mädchen zur Kenntnis und sah sich genauer um, jedoch sah Sie nicht mehr als vorher, gähnende leere, oder eher endloses Weiß. „Zeig dich du elender Feigling!“ forderte Raika und bekam als erste Antwort Gelächter. „Ja wo bleibt denn dann der Spaß?“ höhnte es durch die Weiten, dieser Welt. „Raika, was hast du vor?“ Lyka, hatte die Hoffnung das Raika wusste was zu tun war. Was wohl daran lag dass Sie nicht wie er, einfach nur da stand wie ein häufchen Elend. Nicht das die paar Kratzer den Lykanern etwas angehabt haben, Sie waren schlimmeres gewohnt. „Hm.“ Kam es von ihr, arrogant und abweisend. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen und Lyká keuchte erschrocken. „Sie will doch nicht!“ - „Ich will es nicht hoffen.“ Das Lächeln von Raika bedeutete nie etwas Gutes, zumindest nicht für die die in ihrer Nähe waren und Lykaner waren davon nicht ausgeschlossen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)