Erzwungene Liebe kann auch andere Wege nehmen von Natsuko_chan (Zwischen Liebe und Freundschaft liegt nur ein schmaler Pfad (Kapitel 21 ONLINE!)) ================================================================================ Kapitel 15: Überwindung ----------------------- Kapitel 15:Überwindung Nachdem ich geduscht und Kakashis Sachen angezogen hatte-die mir noch nicht einmal so groß waren-, verschwand ich leise durch die Haustür. Heute war es sehr warm und die Sonne strahlte aus vollem Munde. Durch den Himmel zogen nur vereinzelt kleine Wolken, die ihn ansehnlicher machten. Das Licht blendete mich, als ich die Tür aufmachte. Gequält hielt ich mir die Hand vor die Augen und seufzte leise genervt. Gerade wenn es mir am schlechtesten ging, war draußen das schönste Wetter. Der Tag war jetzt schon verloren. Entnervt ging ich los. Heute war Markt auf den Straßen. Viele Menschen gingen ihrer Wege. Darunter glückliche Familien. „Kaa-san,Kaa-san! Darf ich das haben?“, quiekte eine zierliche, ziemlich jung wirkende Mädchenstimme. Sofort blieb mein Blick an den kleinen Mädchen hängen. Die drei standen vor einem kleinen Stand, der Plüschtiere verkaufte. Das schwarzhaarige Mädchen, welches vor ihrem älteren Bruder stand, zog immer wieder an dem Yukata ihrer Mutter, sah sie mit flehenden Blick an. Diese erwiderte den Blick warmherzig und legte ihrer Tochter die Hand auf den Kopf. „Natürlich mein Schatz“, meinte sie lächelnd. In ihrer Geste und ihren Augen lag so viel Liebe. Dies erinnerte mich wieder an meine Mutter. Ob sie mich auch so behandelt hätte? Ob sie mich auch so geliebt hätte? Wahrscheinlich schon. In mir kam wieder die Traurigkeit hoch, wenn ich die drei so ansah. Wie sehr ich mir wünschte meine Mutter kennengelernt zu haben. In diesem Moment wünschte ich sie mir einfach nur bei mir. Ich wollte über so vieles mit ihr reden, dass ich mit meinem Bruder nicht könnte bereden, wollte ihr Gesicht sehen und wollte ihre Wärme spüren. Doch gleichzeitig wusste ich, dass ich das niemals würde können. Schnell wandte ich den Blick ab und ging die Straße weiter. Wieso um alles in der Welt musste mich alles, was ich heute sah, an meine verstorbenen Eltern erinnern? Schon nach ein paar Metern erblickte ich ein Paar, welches ihr Kind in den Armen hielten. Der blonde Mann, umarmte seine Frau von hinten und schenkte seinem Kind einen liebevollen Blick. Dieses war selbst nur ein paar Monate alt. Die rothaarige Frau erwiderte den Blick ihres Mannes voller Glück, dass sie beide in diesem Kind sahen. Plötzlich fing es an zu brabbeln und spuckte dem Vater ins Gesicht, quiekte fröhlich dabei. Nach kurzer Verwunderung, fingen beide an zu lachen. Das ließ sich ein Lächeln auf meine Lippen schleichen. Die Familie sah so glücklich aus, so harmonisch. Ob meine Eltern nach Tekkas Geburt auch so glücklich und verliebt waren? Nach meiner auf jeden Fall nicht mehr. ,Verdammt, fang nicht schon wieder mit den selbst-Vorwürfen an!‘, schallte ich mir in Gedanken und ging schnellsten Weges nach Hause. Um dies auch wirklich zu schaffen, bog ich in die nächste Gasse ein, kletterte auf das Dach des Hauses daneben und sprang so über die Dächer zum Uchiha Viertel hin. Dort blieb ich kurz vor dem großen Eingangstor stehen und überlegte, ob ich so reingehen sollte. Doch schon von hier hörte ich das Treiben, welches drinnen herrschen musste. Ich vernahm lautes Kinderlachen und die aufgeregten Gespräche der Frauen, wobei auch ein paar männliche Stimmen dabei waren. Dies veranlasste mich dazu blitzschnell durch das Tor zu schnellen und meinen Weg auf den nächsten Dächern weiter fortzusetzen. Meine Anwesenheit bemerkte jedoch niemand der Familienmitglieder. Natürlich würde ich gerne mit ein paar der Anwesenden einen kleinen Plausch führen, doch nicht in Kakashis Klamotten. So sparrte ich mir die Fragen und die dummen Blicke. Der, mit dem ich jetzt wirklich am Liebsten reden würde, wäre Yuuno. Ich wollte seine Wärme spüren und seine Augen sehen, die, wenn er mich betrachtete, mit so viel Liebe gefüllt waren. Yuuno... Erst in einer Woche würde er zurück sein. Doch darauf freute ich mich. Endlich würde ich ihn wieder sehen. Die zwei Wochen ohne ihn waren eine Qual für mich. Jede freie Minute musste ich an ihn denken, fragte mich, wie es ihm ging, oder ob er gesund war. Im Grunde machte ich mir aber keine Sorgen. Ich glaubte an ihn und seine Stärke. Er würde zurück kommen. Auf jeden Fall. Die Gedanken an Yuuno zauberten mir ein kleines Lächeln auf die Lippen. Die Freude, die ich gerade verspürte, drängten die Geschehnisse dieses Tages zurück, ließen sie mich vergessen. So in meinen Gedanken merkte ich schon gar nicht mehr, wie ich vor unserer Haustür stand und schon nach dem Schlüssel suchte, den ich natürlich nicht dabei hatte. Zum Glück hatten alle Uchiha einen Zweitschlüssel irgendwo versteckt, der für andere nicht sichtbar war, da jede Familie ihn mit einem bestimmten Jutsu belegte. Dieser war bei uns in einem kleinen Kästchen, welches in der Wand war, versteckt. Also holte ich ihn raus, schloss die Tür auf und versteckte ihm wieder da wo er vorher war. Da hier im Moment niemand war, musste ich da Jutsu weder lösen, noch erneuern. Eilig zog ich mir die Schuhe aus und betrat die Wohnung, schloss leise die Tür. 
„Nii-san?,Oji-san?“, fragte ich vorsichtshalber noch mal. Keine Antwort. Also mussten die Beiden noch bei der Arbeit sein. Gut so. Im Moment war ich einfach müde. Schnellsten begab ich mich in mein Zimmer, zog Kakashis Sachen aus und suchte mir bequeme aus dem Schrank heraus, die auch auch gleich anzog. Ein weites, schwarzes T-shirt meines Bruders und eine hellgraue Jogginghose. Erst jetzt merkte ich, wie kalt meine Haut eigentlich war. Klar, ich hatte ja auch keine Jacke dabei gehabt und schließlich war es Ende September. Als ich meinen Gedankengang gerade beendet hatte, vernahm ich ein Klopfen an Glas. Ich musste auch nicht lange suchen, um zu wissen, welche Glasscheibe es war. Es war nämlich die Balkontür. Diese klag tiefer, als die normalen Fensterscheiben. Im Türrahmen blieb ich stehen. Es war eine kleine Amsel,die da vor der Tür immer wieder auf und ab flog. Dies war Takeru, der Vertraute Geist von Yuuno. Sofort zierte ein Lächeln meine Lippen, als ich schnellstens zur Tür ging und diese leise öffnete. Kaum war sie offen, flog Takeru auf mich zu und setzte sich auf meinen Finger,den ich ihm entgegenstreckte. „Takeru-chan“, meinte ich lächelnd und sah auf den kleinen Vogel herab. Freude erfüllte mein Inneres. Ich war aufgeregt, was er mir wohl zu sagen hatte, obwohl ich es doch in etwa wusste. Ich war froh, dass er hier war, da ich mir trotzdem Sorgen machte. „Na, Ich hab dich anscheinend eine Zeit nicht mehr gesehen, da ich mir sicher bin, dass du seit unserem letzten Treffen viel schöner geworden bist.“ „Hör auf mir so zu schmeicheln“, meinte ich leicht kopfschüttelnd. Yuunos Art war anscheinend ansteckend. „Ich sage nur die Wahrheit.“meinte er und lachte leicht. Das klang so süß, weil es sehr hoch und piepsig klang. Das ließ mein Lächeln zu einem Grinsen mutieren. „Also, was ist los?“, fragte ich immer noch recht amüsiert. Da kam er wieder zu den Tatsachen. „Yuuno wollte, dass du dir keine Sorgen machen musst. Deswegen schickte er mich um dir zu sagen, dass es ihm gut geht. Er.....vermisst dich. Außerdem hat er mir noch eine persönliche Nachricht von sich mitgegeben.“, meinte der schwarze Vogel daraufhin trocken. Sein Fuß zuckte kurz zur Demonstration. Daran hing eine kleine Schriftrolle. Mit geschickten Handbewegungen band ich sie ab und rollte sie auseinander. Liebe Riri, Die Mission ist ziemlich entspannt. Bis jetzt ist nichts großes passiert.Sie macht sogar halbwegs Spaß! Mit meinen Kameraden komme ich gut aus,sie sind alle sehr nett und manchmal ziemlich verrückt, doch hat nicht jeder seine Macken? Ich hoffe bei dir ist auch alles in Ordnung. Ich weiß nicht warum, aber ich habe schlecht geträumt.Also, wenn du Probleme hast, kannst du mir das immer sagen, auch wenn ich momentan nicht bei dir bin, das weißt du. Doch natürlich hoffe ich, dass es dir gut geht. Trotzdem vermisse ich dich schrecklich. Am liebsten würde ich jetzt bei dir sein wollen, aber leider geht das ja nicht. Ich liebe dich und widme dir all meine freien Gedanken. Yuuno. Leicht musste ich lächeln, als ich seine Worte las. Fein säuberlich und in einer geschwungenen Schrift wurden sie auf das weiße Papier geschrieben. Es ging ihm also gut. Das war alles, was ich wissen musste um mein Gewissen zu beruhigen. Die Sorge klang ab, machte Platz für die Freude, die mit den üblichen Schmetterlingen zusammen, in meinem Bauch harmonierten. Eins jedoch wunderte mich. Er hatte völlig Recht, mit dem ,was er geschrieben hat. Wie konnte er so was denn wissen? Klar, es konnte Zufall sein, aber liebte er mich so sehr, dass er es schon spürte, wenn es mir schlecht ging und dies sich dann als Signal in seinen Träumen widerspiegelte? Dieser Gedanke war angenehm, ließ mich weiterhin lächeln. „Was ist los? Du siehst so nachdenklich aus“, riss mich Takeru aus meinen Gedanken. Verwundert riss sich mein Blick von den Buchstaben los. „Nichts.“, meinte ich daraufhin müde lächelnd. „Weißt du, Yuuno liebt dich wirklich, also verspiel es nicht mit ihm“ Zum Ende hin erklang Takerus Stimme streng. „Hmpf, du hast mich doch schon von Anfang an durchschaut“ Wieder kam das Gefühl der Schwere zurück, legte sich um meine Seele, blieb dort haften, ließ mein gespieltes Lächeln verschwinden. „Er soll sich einfach keine Sorgen machen“, flüsterte ich leise. „Das versteh ich, aber das gehört nun mal dazu.“Die schwarzen Augen der Amsel durchbohrten mich förmlich.
„Er offenbart dir seine tiefsten Gedanken und du bist noch nicht einmal in der Lage dich auch nur ein kleines Stück für ihn zu öffnen, ihm deine Gedanken oder Gefühle anzuvertrauen. Außerdem hast du immer noch viele Geheimnisse vor ihm, die du ihm nicht erzählen wirst“, meinte er bestimmend. Ich schaute nur auf den hölzernen Boden,während ich mit den Tränen kämpfte. Er hatte Recht. „Du hast Angst, Angst, dass er dich nicht mehr lieben wird, wenn du es ihm erzählst, dass er dich verlässt und dich allein lässt, deine Bedeutung für ihn verschwindet.Angst, dass du wieder enttäuscht wirst, doch...“, er machte eine Pause. Sekunden später spürte ich ein kleines Gewicht auf meinen Schultern. „...Du brauchst keine Angst zu haben. Wenn er dich wirklich liebt, kannst du ihm deine Geheimnisse anvertrauen. Er wird zu dir halten und versuchen dich zu verstehen-“ „So einfach ist das nicht“, unterbrach ich den kleinen Vogel. „Huh?“ „Tu nicht so, als wüsstest du alles über mich. Im Grunde weißt du gar nichts. Deswegen versuch mir keine Ratschläge zu geben. Das einzige, dass du hast, ist eine gute Menschenkenntnis. Deswegen weißt du, dass ich Geheimnisse Yuuno gegenüber habe, doch weißt du nicht welche. Du kannst die Schwere dieser nicht erkennen , weswegen es nicht so einfach ist, wie du es dir vorstellst“ Wütend funkelte Takeru an. Dieser starrte nur verwundert zurück. „Ich verstehe, dass du willst, dass dein Meister glücklich ist. Aber glaub mir, dass ist er auch, wenn er mich nicht ganz kennt.“ , meinte ich sicher. “Du kannst mich nicht leiden, weil du mich als eine Gefahr ansiehst. Die Gefahr, dass ich dir Yuuno wegnehme.Also tu nicht so scheinheilig“,zischte ich schließlich. Takeru flog zurück auf das Fensterbrett. „Da hast du Recht, aber ich kann dich eigentlich schon leiden, du bist eine nette Person, doch umgibt dich eine scheußlich dunkle Aura. Davor möchte ich meinen Meister beschützen“ „Hmpf“Ich kicherte. „Mit der Zeit wirst du lernen, dass nicht alle Menschen böse sind,auch wenn sie dir so vorkommen.“ „Dann beweis es mir“, sagte er kleine Vogel trotzig. „Das werde ich“, meinte ich selbstsicher. „Aber du kannst mir doch sicher noch einen Gefallen tun, oder Takeru-chan?“Meine Stimme wurde wieder zuckersüß. „Welchen?“, fragte er misstrauisch.Wieder kicherte ich. Wie konnte man nur so verklemmt sein? „Ich schreib noch schnell eine Antwort auf Yuunos Brief. Könntest du diese dann wieder zu ihm zurück bringen?“ „Natürlich, wer meinst du, bin ich?“, fragte er schnippisch. 
„Das ist nett, Dankeschön“ „Hmpf“ Mit dem kleinen Stück Papier in der Hand machte ich mich auf den Weg in mein Zimmer, schob die grüne Tür auf und steuerte auf meinen Schreibtisch zu, der in der rechten Ecke des quadratischen Raumes an der Wand stand. Mit einer Handbewegung Fischte ich mein Schreibmäppchen aus der Missionstasche, die ich auf den Holzstuhl gelegt hatte, der vor dem großen Eichentisch stand. Schnell war auch der richtige Stift gefunden. Den alte Füller meiner Großmutter benutze ich gerne für solche Briefe. Schnell schrieb ich die Worte sauber auf das Weiße Papier, direkt unter Yuunos Nachricht. Es freut mich sehr zu hören, dass die Mission bisher gut verläuft! Doch ich hoffe, dass Du deine Kameraden nicht zu sehr tyrannisierst. Du kannst ja schon manchmal eine richtige Plage sein. Hm, mir geht es gut soweit. Natürlich werde auch ich nicht von Problemen verschont, aber diese sind nicht der Rede wert. Also mach Dir keine Sorgen. Ich vermisse Dich auch. Bleib aber wo Du bist! Nicht, dass Du deswegen dann Probleme bekommst. Hoffentlich läuft die Mission weiterhin so gut, wie bisher. Ich denke viel an Dich. Sayuri PS: Uns wage es ja nicht zu sterben, du Idiot! Lächelnd legte ich den Stift zur Seite und rollte das kleine Stück Papier wieder zusammen. „Bist du fertig?“, ertönte auch gleich die Stimme der kleinen Amsel hinter mir. „Ja“, antwortete ich und band die Rolle an Takerus Bein an. „Bis dann“, sagte der schwarze Vogel auch gleich und flog durch das geöffnete Fenster,über dem Bett, auf der anderen Seite des Zimmers, davon. Leise seufzend setzte ich mich auch gleich auf dieses, sah Takeru noch hinterher, bis dieser schließlich, als schwarzer Punkt in weiter Ferne, verschwand. Normaler Weise war ich weder so leicht auf 180 zu bringen, noch war ich so leicht depressiv und traurig zu kriegen, warum also gerade heute? Ah...Ich vergaß. Meine Periode hatte vor zwei Tagen eingesetzt. Daran erinnerten mich auch gleich wieder die heftigen Krämpfe im Unterleib. Leise knirschte ich mit den Zähnen, erhob mich und trottete ins Wohnzimmer. Bei dem kleinen Schrank neben dem dunkelroten Sofa, blieb ich stehen, kniete mich hin und zog eine kleine weiße Schachtel aus dem Ersten, von drei Fächern, heraus, öffnete sie und fand auch gleich das, was ich gesucht hatte: Eine Packung Schmerztabletten. Schnell schloss ich die Schachtel wieder und schob sie zurück in das Fach, schloss die Schranktür und verschwand, mit der Packung in der Hand, in die Küche. Es war verwunderlich, zumindest für meinen Bruder, dass die ganze Wohnung einmal ordentlich war. Besonders wenn er allein war. Wahrscheinlich hatte er Misaki eingeladen und hatte deswegen aufgeräumt. Naja, mich sollte es ja nicht interessieren. War ja seine Sache. So blieb mir wenigstens unnötige Arbeit erspart. Doch wenn es nach mir ginge, könnte er sie öfters einladen. Dann könnte ich mich auch einmal nach den anstrengenden Missionen ausruhen und nicht immer noch Hausarbeit erledigen, während mein Bruder vor dem Fernseher schon bald einschlief. Wieder seufzte ich. Das würde niemals passieren, L leider. Tekka war viel zu schüchtern und es wäre ihm zu peinlich Misaki auch nur einmal mehr, als nötig zu uns zu lassen, weil er meint, sie fände unsere Wohnung „dreckig“. Natürlich fand sie das nicht. Doch so wie mein Bruder nun mal war, kam Misaki ziemlich selten zu uns. Zumindest, wenn ich auch da war. Wenn ich an Misaki dachte, dachte ich schon fast automatisch an Kakashi. Als ich noch klein war, so ungefähr sieben, sah ich die beiden oft zusammen auf den Straßen. Immer wieder hatte Kakashi ein Lächeln auf den Lippen gehabt, sah Misaki warm an. Diese lachte nur fröhlich und schenkte ihm einen noch wärmeren Blick, der mit Liebe nur so gefüllt gewesen war. Doch leider waren diese Szenen schon drei Jahre später wieder Vergangenheit. Ungefähr ein Jahr später stellte Tekka sie mir als seine neue Freundin vor. Das war jetzt auch schon wieder zwei Jahre her. Doch die Szenen hatten sich nicht verändert. Nur eine Person wurde ausgewechselt. Kakashi. Schnell schüttelte ich den Kopf. Wieso tat mir Kakashi jetzt leid?! Jede Beziehung zerbrach einmal. Das er Misaki noch immer liebte, dafür konnte sie ja nichts. Es war einfach so. So in Gedanken versunken merkte ich gar nicht, dass ich den Wasserhahn die gesamte Zeit aufgedreht hatte. Also holte ich mir ein Glas auf dem Schrank über der Spüle und füllte es mit Wasser, bevor ich den Hahn wieder zudrehte und mich an den Tisch setzte, der gegenüber der Spüle stand. Stille umhüllte mich. Nur das Ticken der Küchenuhr wahr zu vernehmen. Nachdenklich starrte ich in die Tiefen des Wasserglases, als wenn dort eine Antwort stehen würde, die die Lösung all meiner Probleme beinhaltete. Leise seufzte ich. Das brachte doch nichts! Also griff ich nach der Packung Schmerztabletten neben mir, öffnete sie und drückte mir eine der Zahlreich vorhandenen Tabletten heraus, bevor ich sie mir auf die Zunge legte und mit einem Schluck des Wassers herunterspülte. Den Rest der durchsichtigen Flüssigkeit trank ich auch noch schnell aus. Schließlich stand ich auf und verschwand ins Badezimmer, um noch einmal alles zu überprüfen. Ich fühlte mich müde und ausgelaugt. Also entschied ich, mich kurz schlafen zu legen. Überglücklich endlich wieder in meinem eigenen Bett schlafen zu können, kuschelte ich mich in mein Kissen ein und zog mir die Decke bis zum Kinn hoch, schloss die Augen, seufzte wohlig auf. Das war doch mal angenehm! Erst jetzt merkte ich, wie kalt meine Hände und Füße eigentlich waren. Nach der Zeit war mir doch wieder warm und ich nickte langsam weg,träumte von einer Wiese, mitten im Wald, auf der die verschiedensten Blumen in voller Blüte blühten. Eine leichte Briese wehte, ließ meine langen Haare tanzen. Die Luft war so klar, wunderbar warm. Ein Gefühl von Geborgenheit schlich sich in meinen Körper. Der Himmel war so schön blau, einzelne Wolken streiften die Sonne, die so hell schien, heller, als ich es jemals gesehen hatte. Starke Arme umschlagen meine Taille, fingen mich auf, als ich mich in das grüne Gras fallen ließ. „Wunderschön, nicht?“, fragte eine sanfte Stimme, die für mich unverkennbar war. Ich atmete seinen Duft ein, kuschelte mich näher an ihn, war einfach glücklich, dass er hier war. „Ja“, antwortete ich, umarmte ihn. Seine Haare kitzelten ein wenig, als er sich zu mir herunterbeugte, seine vollen Lippen, den meinigen immer näher kamen. 
„Ich liebe dich“, hauchte er, bevor- „SAYURI!!“ Wie vom Blitz getroffen, saß ich im Bett, realisierte mein Umfeld nicht. Nur langsam erkannte ich, dass ich eingeschlafen war und nun in meinem Bett saß. Oh, welcher Idiot wagte es, mich zu wecken, wenn ich gerade so einen schönen Traum hatte?! In der festen Überzeugung diese Person zu töten, schlug ich die Decke beiseite und tapste verschlafen zur Tür. Vor dieser stand doch tatsächlich....Kakashi. „Was machst du denn hier?“, meinte ich gleichgültig. Überrascht schaute er mich an. „Ich hab doch gesagt, ich bring dir deine Sachen zurück, wenn ich sie gewaschen habe.“,erklärte er gutgelaunt. „Schön“ „Hab ich dich gerade gestört?“ „Ja“, knurrte ich und nahm ihm die Tüte ab, die er in der Hand hielt, bevor ich die Haustür zumachte. „Hey!“, rief Kakashi überrascht. „Verschwinde!“, wisperte ich leise, lehnte mich an die Tür. „Geht‘s dir gut? Du siehst wieder so blass aus...“ „Das hat dich nicht zu interessieren, Kakashi-san“Ich nannte ihn absichtlich so, würde ihn am Liebsten bei seinem Nachnamen ansprechen, da es eigentlich so von mir erwartet wurde, aber das kam zu spät. Diese kleine Distanzierung reichte fürs Erste, zumal die unangenehmen Krämpfe wieder da waren. Ich zischte nur kurz, biss die Zähne zusammen. Noch immer spürte ich Kakashis Präsens vor der Tür. „Verschwinde........endlich!“ , bekam ich nur heraus. „Sayuri...“ „Geh!“, rief ich schließlich, spürte wie sich schon wieder Tränen aus meinen Augenwinkel stahlen und zu Boden fielen. Leise hörte ich Kakashi seufzen, bevor seine Schritte verklangen. Wie konnte er nur wieder so tun, als sei alles in Ordnung?! Das war einfach seine Art. Seine Unbeschwerte Art, sich über nichts Sorgen machen zu müssen, sein Leben auf sich zukommen zu lassen. Eigentlich konnte ich ihm keinen Vorwurf machen. Er hatte die Standpunkte klar gemacht, ich hatte zu gehorchen. Wenn ich noch nicht einmal das schaffte, konnte ich mich dann überhaupt Shinobi nennen? Nein, ganz sicher nicht. Diese Gefühle mussten verschwinden, dessen war ich mir bewusst. Ich musste es einfach schaffen, auch wenn es nicht leicht werden würde. Langsam rutschte ich die Tür mit dem Rücken herunter, zog meine Beine an den Oberkörper,umschlang diese mit den Armen, bette den Kopf darauf und schloss die Augen. Müdigkeit durchflutete mich. Ich fühlte mich immer noch erschöpft. Wahrscheinlich war ich noch nicht ganz gesund. Einfach alles vergessen, das war das Einzige, was ich mir im Moment wünschte. Langsam wurde alles Schwarz, lautlos und still. Ein dumpfes Pochen am Kopf ließ mich aufschrecken.Etwas schob mich weg. Verwirrt drehte ich den Kopf. „Och komm, warum geht diese verdammte Tür nicht auf!“, hörte ich eine mir vertraute Stimme fluchen. Nii-san. Schnell krabbelte ich von der Tür an die Seite. Tekka, der sich wohl gerade gegen die Tür gelehnt hatte, landete in vollem Bogen mit dem Kopf zuerst auf dem Boden, als die Tür aufging. Etwas aufgeschreckt schaute ich in an. „Ehm,....Nii-san, alles in Ordnung?“ Eben Jeder murrte nur, ehe er sich den Kopf hielt und anfing zu jammern. „Aua! Sag mal hast du das mit Absicht gemacht?“, fragte er mich wütend. Abwehrend hob ich die Hände. „W-Was?.....Nein! Natürlich nicht! Ich bin eingeschlafen, würd‘ ich sagen...“ „Stimmt, gut siehst du wirklich nicht aus.“ Schon befühlte er meine Stirn. „Fieber hast du nicht, aber trotzdem bist du sehr blass aus“, sagte er nachdenklich. „Ich mach uns erstmal Tee.“Damit stand er auf, schmiss seine Arbeitstasche auf den Sessel im Wohnzimmer und begab sich in die Küche. Ein Blick aus dem Fenster bestätigte mir meinen Verdacht.Es war schon fast morgen. „Nii-san,mach nicht immer so viele Überstunden, das ist nicht gut für deine Gesundheit!“, ermahnte ich ihn, als ich mich an den Türrahmen lehnte und ihn dabei beobachtete, wie er den Tee machte. „Das musst du gerade sagen, Yuri“,nuschelte er. Ich seufzte nur. „Wenn ich mit dir geredet hab, gehst du bitte ins Bett. Es ist nicht gut, an der Tür zu schlafen.“ „Ist ja gut“ „Sag mal, ist etwas passiert? Du siehst...-“
„Nii-san, das brauchst du mir nicht immer sagen, ich weiß es auch so!“
„Nicht doch, ich meinte, dass deine Augen schon wieder so dunkel sind. Außerdem liegt eine gewisse Trauer darin. Hast du dich mit Yuuno gestritten?“ Sofort errötete ich ein wenig. „Nein. Außerdem geht das ja nicht , wenn er auf Mission ist“
„Immer noch?“ „Ja“ Nun ging er mit den beiden Tassen an mit mir vorbei. „Sayuri, komm, wir setzten uns draußen hin, da ist es schöner.“ „Ja, in Ordnung“ Ich öffne für ihn die Balkontür und so stellte er die beiden dampfenden Tassen auf den Tisch, setzte sich auf das Sitzkissen und deutete auf den Platz gegenüber von ihm. „Setz dich“, meinte er. Mich beschlich eine ungute Vorahnung. Der traurige Ausdruck, der in Tekkas Augen lag, war keineswegs gut. Trotzdem tat ich, was von mir verlangt wurde und setzte mich. „Du weißt ja, dass in dem Vertrag ein paar Dinge stehen, die sehr wichtig für dein Leben sind, nicht?“
„Ja“ „Eine Sache haben wir jedoch überlesen gehabt. Diese muss ich dir nun mitteilen.“ Er schaute mich aufmerksam an. Die Traurigkeit in seinen Augen stieg an. Dieser Ausdruck erinnerte mich stark an den, den mein Onkel gehabt hatte, als er sagte, ich müsse Kakashi heiraten. Hoffentlich war diese Nachricht nur halb so schlimm. Ich hoffte es stark. Noch etwas dieser Art verkrafte ich einfach nicht. „Sayuri“, fing Tekka an. Täuschte ich mich, oder hatte ich gerade etwas auf seine Hose tropfen sehen? Sekunden später zog er mich in eine heftige Umarmung, drückte mich fest an sich. „Vergib ihr“ ************************************** Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)