Erzwungene Liebe kann auch andere Wege nehmen von Natsuko_chan (Zwischen Liebe und Freundschaft liegt nur ein schmaler Pfad (Kapitel 21 ONLINE!)) ================================================================================ Kapitel 13: Tränen ------------------ Kapitel 13: Tränen Angespannt schaute ich ihn an. Beobachtete genau,wie sein Finger langsam unter die Maske glitt, er sich nach unten bewegte und die schwarze Maske ein kleines Stück mit sich zog. „Heeeeeeeeeeey!!!!!!!!! Kakashi!! Mach die Tür auf. Dein Ewiger Rivale ist hier, um den letzen Wettkampf dieses Jahres zu gewinnen!!!!!!!“, durchschnitt eine tiefe und doch helle gebrochene Stimme die Ruhe und zerstörte den Moment. Überrascht von dieser Lautstärke zuckte ich zusammen. Zu meinem Leidwesen ließ Kakashi seine Maske, wo sie war, zog seinen Finger wieder zurück und stand seufzend von deinem Stuhl auf. Ein gemurmeltes: „Was will der denn jetzt von mir“, verließ leise seine Kehle, bevor er zur Tür hin verschwand. Wenn Kakashi schon so reagierte, wer mochte das dann vor der Tür sein? Ich kannte soweit niemanden in unserem Umfeld, zu dem Kakashi nicht nett oder wenigstens „normal“ war. Meine Neugierde war geweckt worden und auch wenn ich immer noch Hunger hatte, ging es mir besser. Also schlich ich auf leisen Sohlen zur Tür, versteckte mich hinter der Wand, die zum Flur führte und beobachtete, was Kakashi tat. Gerade wollte er die Tür öffnen, hatte seine Hand schon an den Knauf gelegt, als urplötzlich ein: „Hyaaaaaaaaaaaa!“, ertönte und die Tür niedergetreten wurde, direkt auf Kakashi drauf. Dort stand allen ernstes ein Mann mit schwarzer Mop-Frisur und grünem Ganzkörperanzug. „Hehe“ Ein schiefes Grinsen zierte das-um es höflich auszudrücken- hässliche Gesicht des Mannes, der in etwa genauso alt sein musste, wie Kakashi. Doch was mir noch nicht aufgefallen war, waren seine riesigen, buschigen Augenbrauen. „Eh?! Kakaaaaaaaashi!! Ich weiß, dass du da bist, komm raus!“, schrie er in einer überdimensionalen Lautstärke durch die kleine Wohnung. Keine Antwort. Natürlich, wie denn auch? War dieser Typ wirklich so dumm, wie er aussah? Anscheinend schon. Etwas erstarrt schaute ich den Schwarzhaarigen an, der immer noch auf der Tür stand, unter welcher man nur noch Kakashis grauen Haarschopf herausgucken sah. Schließlich trat ich ein Stückchen vor,genau in seinen Blickwinkel hinein. „Ähm, ich glaube, dass Sie einmal unter der Tür nachsehen müssten“, meinte ich leise, desinteressiert. „Hö?“Verdutzt schaute er mich an. Danach folgte nur ein -fast schon hysterisches- kreischen. Erstarrt stand er -mit offenen Mund natürlich- da und zeigte mit dem Finger auf mich, stammelte einzelne Silben vor sich hin. Was war mit diesem Mann los? Ganz normal schien bei ihm gar nichts zu laufen.Etwas irritiert beäugte ich die Situation, ignorierte diese unhöfliche Geste einfach. „Ich glaube Sie wollen ihn ersticken lassen.“,gab ich nach einigen Minuten nüchtern von mir, indenen ich langsam merkte, dass Kakashis Chakra schwächer wurde. So holte ich ihn aus seiner Starre heraus. „Ich reeetee dich, Kakashiiiiiii!!!!!!!!!“schrie er auch schon los. Und wieder zuckte ich leicht zusammen, ließ mich äußerlich jedoch nicht anmerken, wie sehr ich mich gerade erschreckt hatte. Dieser Mann ging mir jetzt schon auf die Nerven. Am liebsten würde ich ihn rausschmeißen. Da dies jedoch Kakashis Wohnung war, sah ich nur zu, wie er die -inzwischen zerbrochene- Tür bei Seite schmiss und Kakashi von Boden pflückte und ihn kräftig durchschüttelte. Da wurde es mir zuviel. Langsam aber sicher verspürte ich nicht nur das Bedürfnis ihn durch die Wand zu schlagen. Ein gefährliches Zucken durchflutete meine Finger. Als ich neben den groß gewachsenen Mann trat, der immer wieder-natürlich nicht in angemessener Lautstärke- „Leeeeeeebe Kakashi, leeeeeeebe!!!!“, schrie und Kakashis Körper schüttelte, konnte ich mich kaum noch beherrschen, da dieses Geplärre doch auf die Nerven schlug. Also packte ich sein Handgelenk. Sein verwirrter-, traf auf meinen eisigen Blick. Instinktiv versuchte er zurückzuweichen, ich hielt sein Handgelenk jedoch fest umklammert. „Lass das. Ich mach das schon“, meinte ich kühl, ließ sein Handgelenk frei. Er taumelte nur zurück und blieb bei der Wand stehen. Schnell beugte ich mich über den -scheinbar bewusstlosen- Kakashi. Ein lächeln schlich sich auf mein Gesicht. „Das ist die Rache für den Kuss, mein Lieber“, flüsterte ich noch leise an seinem Ohr, immer noch fies grinsend, bevor ich mich wieder aufrichtete. Schnell holte ich mit meinem Fuss aus und donnerte ihn so gegen sein Gesicht, dass dieses zur Seite flog und ein lautes Knacken ertönte. Das grüne Männchen fing wieder an geschockt zu schreien. Doch ignorierte ich es. „Kakashi! Wach auf!“, meinte ich daraufhin etwas lauter, ließ eine kräftige Ohrfeige folgen. Wer nicht hören konnte, musste fühlen. Kurz darauf flackerten seine Lider. Na, bitte. Geht doch. Ein leises Stöhnen seinerseits vermittelte mir, dass er wach war und somit auch die Schmerzen spürte. Langsam drehte er den Kopf. An der Wand konnte ich kleine, Blutspritzer erkennen. Da hab ich wohl ein wenig übertrieben,aber eine Gehirnerschütterung schadet nichts . Etwas verwirrt schaute er mich an, als er die Augen öffnete. „W-Was......sollte das denn?“, fragte er leise, hielt sich dabei den Kopf. Da bemerkte ich die Platzwunde an der Schläfe. Die rote Flüssigkeit breitete sich nach unten hin aus, tropfte schließlich von seinem Kinn herunter. Das erinnerte mich an meinen Traum. Wieder sah ich die Bilder dieses schrecklichen Tages vor mir, das viele Blut, das vergossen worden war. Mir drehte sich der Magen um, ein flaues Gefühl breitete sich in mir aus. Zitternd hielt ich mir die Hand vor den Mund, bevor ich taumelnd zur Toilette rannte. Gerade rechtzeitig schaffte ich es, bevor sich mein Magen von allein ausleerte. Schwer atmend saß ich mit gesenkten Kopf über der Kloschüssel. Immer noch zitterte ich am Ganzen Körper. Wieso kamen immer wieder diese Bilder in mir hoch, wenn ich Kakashi sah? Wieso konnte ich das Blut nicht ignorieren? Wieso konnte ich seine Worte an diesem Tag nicht vergessen? Wieso konnte ich ihn dafür nicht hassen? Wieso konnte ich ihm dafür nicht vergeben? Ich krallte meine Fingernägel so doll in meine Handfläche, bis sie anfing zu bluten, den Boden benetzen. Tränen stiegen in mir auf, tropften auf die kahlen, weißen Marmor Fliesen. „Verdammt!“, sagte ich leise. Ich war verzweifelt, wusste nicht mehr, wie ich mit Kakashi umgehen sollte. Im Moment ging es einfach nicht. Ich konnte ihn nicht weiterhin sehen, sonst würde ich daran zerbrechen, mehr noch, als ich es ohnehin schon tat. Mit voller Wucht wollte ich meine verletzte Faust gegen eine der Fliesen schlagen, als eine warme, große Hand mein Handgelenk umfasste. „Hör auf, das bringt nichts!“, sagte Kakashi sanft. Wenige Augenblicke später erschien sein grauer Haarschopf vor mir. Schluchzend saß ich zusammengekauert da, während meine Tränen unaufhörlich auf den Boden tropften. Meine Kehle war wie zugeschnürt, ich hatte das Gefühl, nicht mehr atmen zu können, nur ein paar mal leise gebrochen zu keuchen. „Schau mich an“ Immer noch blickte ich stur nach unten. Wieder waren es Kakashis Finger die mich zwangen, ihn anzusehen. Doch ich blickte zur Seite, wollte,KONNTE seinen Anblick nicht ertragen. „Sayuri,schau mich an“, wiederholte er seine Worte. Da regte sich etwas in mir. Fast schon automatisch wanderte mein Blick zu seinem Gesicht. Ein schwarzes Auge schaute mir entgegen. Weich und intensiv war der Ausdruck, der in ihm lag. Alles, was ich darin lesen könnte war: Ruhe. Als wollte er mir so sagen, ich sollte mich beruhigen. Doch war das Gegenteil der Fall. Mein Schluchzen wurde stärker, statt schwächer. Ich krallte meine Hände fest in Kakashis Hemd, als ich seine Hände an meinem Rücken spürte. „Es ist in Ordnung, ich bin da. Lass es einfach raus“ Es war nur ein leises Flüstern, doch lag eine schwere Bitte darin. „Ich bin da“ Wieder diese Worte. Drei kleine Worte, die so viel auslösen konnten. Die Traurigkeit überkam mich, wie eine plötzliche Welle, erfasste meine Seele, ließ sie sich öffnen, ließ all die Trauer raus. Stark zitterte, schluchzte und weinte ich. Alles, was ich in den letzten Jahren nicht tuen durfte, konnte ich nun tun, solange ich in Kakashis Armen war, solange er bei mir war. Seine Wärme gab mir Halt, seine Hände Sicherheit und seine Stimme gab mir die Ruhe, die ich brauchte. Ich weiß nicht mehr, wie lange wir so saßen. Mir kam es wie eine Ewigkeit vor. Doch war dies der Tag, an dem ich mich ihm ein kleines Stück öffnete,erkannte, dass ich ihn brauchte, er immer zu mir halten würde, versuchen würde mich zu beschützen. Endlich hatte ich alles bemerkt, dass in den letzten Monaten doch so offensichtlich, wenn auch schwer zu erkennen, gewesen war. Dafür bin ich ihm dankbar, dankbarer als alles andere, dass er für mich getan hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)