Erzwungene Liebe kann auch andere Wege nehmen von Natsuko_chan (Zwischen Liebe und Freundschaft liegt nur ein schmaler Pfad (Kapitel 21 ONLINE!)) ================================================================================ Kapitel 7: Mein großer Tag!! ---------------------------- Kapitel 7: Mein großer Tag!! „Komm schon, Yuri!!“, quengelte mein Bruder, der schon fertig angezogen, an der Haustür stand. Ich jedoch saß noch immer am Küchentisch und aß genüsslich mein Onigiri zu Ende. „Was ist denn los? Du hast mir doch angeboten mitzukommen, also musst du auch warten, bis ich fertig bin.“, meinte ich nur ruhig, wahrend ich inzwischen das Geschirr abräumte. „Du tust ja gerade so, als würden wir bestraft werden, würden wir jetzt nicht gehen.“ „Werden wir auch so.“, nuschelte er. „Warum?“ Das irritierte mich. Er meinte doch, wir gingen allein. „I-Ich hab‘ nichts gesagt!“ Er war aufgewühlt und das schon den ganzen Morgen.Komisch. Er verheimlichte mir doch was. „Na, wenn du meinst“, meinten ich schulterzuckend, gelangweilt, ging ich an ihm vorbei, um mir die Schuhe anzuziehen. „Sag mal musst du gerade so gehen?“ , fragte er auf einmal bestürzt. „Wieso, was ist falsch daran?“ Ich hatte mir heute extra meine schönsten Sachen angezogen. Ein dunkelrotes Top mit einem schwarzen eng anliegenden, kurzen Rock. „Wir gehen doch nur Shoppen, da brauchst du dich nicht aufzutakeln, als würdest du dich mit Yuuno treffen wollen, oder lieg ich da falsch?“ Da grinste er fies. Sofort errötete ich. „Das ist doch Mist! Hör auf, so viel zu labern und komm!“, sagte ich schroff und ging. „Hey, jetzt sei doch nicht gleich beleidigt. Hätte doch sein können, oder nicht?“, meinte er lachend, als er mir schnellen Schrittes hinterher lief. Nun riss mir der Geduldsfaden. „NEIN!! Schluss jetzt, damit!!!“ „Aber-“ „Noch ein Wort und du wirst dir gleich wünschen, irgendwo, weit, weit weg zu sein, aber nicht hier!“, zischte ich gefährlich. Das hatte ihn jetzt verstummen lassen. Er wusste genau, dass ich nicht spaßte und blieb still. Schweigend liefen wir nebeneinander her. Doch als wir gerade das Ende des Uchiha Viertels erreicht hatten, sah ich eine Person am Tor stehen. Es war Yutsuko. „Oh, hallo.“, sagte ich nur überrumpelt, da ich nicht nicht mit ihrer Anwesenheit gerechnet hatte. „Hey, wollte dich mal besuchen kommen.“ Sie lächelte leicht. Das erste, was mir auffiel, war ihr Outfit. Sie trug ein hellblaues Kleid, das ihr gerade mal bis unter die Knöchel reichte. Ihr Haar trug, sie- dank einem dunkelblauen Haargummi- ,hochgebunden. Im Kontrast zu ihren langen, schwarzen Haaren und ihren Eisblauen Augen war das Outfit super gewählt. „Schick‘ siehst du aus, noch was vor?“ Ich musste grinsen. Sie grinste zurück. „Jap. Ich geh heute mit Ita-chan ins Kino.“ „Schön.“ „Willst du mitkommen?“ „Nein, danke. Macht euch mal selbst einen schönen Abend.“ Sie zog eine Schnute. „Och, Mensch Yuri! Sei nicht so und komm‘ mit!“ „Ich kann nicht“, meinte ich nur. „Dann eben nicht.“, demonstrativ drehte sie sich um und schmollte. Aber ich wollte ihr den Abend auch nicht versauen. Sie ging,wenn dann nicht nur mit Itachi, sondern mit ihrem Sensei und ihrem dritten Teamkameraden dort hin. Der kleine Uchiha durfte nämlich nur in Begleitung Erwachsener weg. Das hieß: Mit seinem Team. Tja, und Yutsuko war Teil dieses Teams. Die beiden waren ja sowieso unzertrennlich. Schon vor ihrer gemeinsamen Teamzeit waren die beiden gut befreundet. Nur, dass Fugaku sie nicht mochte und deshalb Itachi von ihr fernzuhalten versuchte, aufgrund eines Vorfalls in ihrer Vergangenheit. Dieser Mann war so oberflächlich! Darüber konnte ich mich Stunden aufregen. 
 „Sayuri, was ist los?“ Tekka schaute mir besorgt entgegen. „Ähm, nichts“, meinte ich nur gespielt fröhlich, während ich gerade wieder in diesem Loch, das sich Depression nannte, zu stürzen drohte. Da hatte ich ja wahrscheinlich ein ziemlich dämliches Gesicht gemacht. Wieder musste ich an die letzten Wochen denken und was dort alles passiert war. Meine Stimmung war gedrückt. Anscheinend hatte Yutsuko ihre Schmollphase hinter sich, da sie mich am Arm packte und mich hinter sich her schleifte. „So, auf in den Kampf!“, flötete sie nur. Tekka folgte uns grinsend. Der erste Laden in den wir gingen,war ein teurer Kleiderladen. Im Schaufenster hingen schöne Kleider, die aus sehr feinen Stoff zu sein schienen. Weiß und rose. Man könnte diese gerade zu für Hochzeitskleider halten. Da gingen mir Kakashis Worte wieder durch den Kopf: ***Darum sollen wir beide und schon einmal unsre Sachen aussuchen. Du mit deiner Familie oder mit deinen Freundinnen und dich auch mit meinen Freunden oder deiner Familie.“ „Naja, in dem Fall entscheide ich mich für meinen Bruder und meine Freundin Yutsuko.“,hatte ich geantwortet. Oh, nein, jetzt wusste ich warum Tekka gestern so nervös gewesen war. Er hatte mich belogen. Aber wenn man bedachte, dass die Hochzeit in nicht nicht einmal einer Woche war, war der Gedanke schon logisch. Trotzdem gefiel es mir nicht, doch ich musste mich fügen. Kaum hatten wir den Laden betreten, ertönte die Klingel an der Tür. Daraufhin kam uns eine ältere Frau entgegen. Ihr Haar hatte schon einen leichten Grauton angenommen, doch ihre Gesichtszüge waren weich und sie sah einfach nur lieb aus. „Hallo, was kann ich für sie tun?“, fragte sie. „Sie könnten eher etwas für sie tun“, damit zeigte Yutsuko mit dem Finger neben sich, auf mich. „Aa, was für ein hübsches Mädchen, da finden wir bestimmt das richtige.“ „Was darf‘s denn sein?“ Da meldete sich mein Bruder zu Wort: „Wir bräuchten ein schönes Ballkleid.“,sagte er nur getäuscht lächelnd. Ich hatte schon gedacht, er würde die Wahrheit sagen, aber angesichts der Tatsache, dass mich die meisten Menschen nicht älter als 16 schätzten, konnte er die Wahrheit nicht sagen. Doch die Verkäuferin sprang drauf an. „Da müssten wir doch was haben.“ Sofort verschwand sie zu den Kleidern, die an Bügeln, an der gegenüberliegenden Wand, im Regal hangen. Das Funkeln in ihren Augen hatte ich natürlich nicht übersehen. Sie schien diesen Job zu lieben und froh zu sein, ihn machen zu dürfen. Das brachte wieder Erinnerungen an die Polizei hoch. Dieses Funkeln hatte ich auch einmal gehabt, doch es war verloren gegangen, in den Tiefen der Trauer und der maßlosen Enttäuschung, die ich dabei verspürte. Schon recht schnell kam die Verkäuferin wieder. Sie hatte sechs Kleider in der Hand. Alle in verschiedenen Farben: schwarz, weiß. hellrot, dunkelrot, blau und grün. Ein Glück kein weißes. Sie drückte die Kleider Tekka in die Hand und heilt immer eines vor mich, um zu sehen, ob es passen könnte. Mich störte das soweit nicht. Als sie das blaue- und das dunkelrote Kleid vor mich hielt, nickte sie. „Die beiden müssten passen. Probier sie einfach an.“ Schon wurde ich in die Umkleide hinein geschoben. Ich musste zugeben, das blaue Kleid war von der Farbe her wirklich perfekt für mich, doch es hatte den falschen Schnitt. Der Ausschnitt war viel zu weit unten und es ging mir nur bin zu den Oberschenkeln. „Uii, hot. Nimm es doch!“, versuchte mich Yutsuko zu überreden. „Wenn sie als Nutte arbeiten möchte, dann kann sie es gerne haben“, widersprach ihr Tekka grinsend. Da wurde sie immer kleiner, da er sie mit seinen wütenden Blicken zu durchbohren schien. Als ich dann jedoch das Rote anprobierte, da dachte ich nur: Das war es. Es hatte etwas breitere Träger, war schön lang und ging knapp bis zur Schienbeinmitte. Dadurch ließ es mir auch viel Beinfreiheit. Des weiteren war es aus Seide, passte sich daher meinem Körper gut an und betonte meine schlanke Hüfte. Der Ausschnitt war zwar tief, aber nicht zu gewagt. Ich liebte es jetzt schon. „ Das ist doch mal was feines, Yuri-chan“, meinte Yutsuko nur. Tekka jedoch stand einfach da und sabberte schon fast. Da er den Mund offen stehen hatte, sah er ein wenig dämlich aus. Ich kicherte nur. „So schlimm?“, gluckste ich. „N-Nein auf keinen Fall!! D-Du siehst atemberaubend aus!“, stammelte er mit hochrotem Kopf. Schließlich nahmen wir das Kleid. Bedauerlicher Weise trottete Tekka nun hinter uns her wie ein deprimierter und klitschnasser Pudel. Das Kleid war nämlich das teuerste des ganzen Ladens gewesen. So hatte er gerade seinen ganzen Jahreslohn ausgeben müssen. „Hey, komm schon, das kriegst‘e wieder hin. Bist doch ein fleißiges Bienchen.“, meinte Yutsuko lächelnd. „Ach, sei doch ruhig!“, keifte er die Schwarzhaarige an, die daraufhin nur lachend weiterlief. Als letztes kauften wir noch Schuhe und Unterwäsche. Die Schuhe waren schnell gefunden. Ich nahm ein paar rote Riemenschuhe mit geringem Absatz. Da war noch alles gut, doch als Yutsuko dann noch erwähnte, dass ich Unterwäsche bräuchte, wäre Tekka fast erst mal hinten übergekippt. Der einzige Sinn bestand darin, ihn zu ärgern. Wirklich fies von ihr, besonders, da ich die Unterwäsche genau genommen gar nicht brauchte. Nach dieser Ansage sagte Tekka, er müsste noch schnell nach Hause, etwas Geld holen, doch den Luxus gönnten wir ihm nicht. Er musste die ganze Zeit mit Yutsuko die richtige Größe und Form aussuchen, während ich die Teile anprobierte, die sie mir gaben. Da er ja der einzige neben mir war, der das wusste, musste er helfen. Schnell waren die richtigen Teile gefunden: Ein schwarzer, schlichter BH, mit roten Trägern, dazu noch ein schwarzes Höschen mit rotem Rand. Als wir am Abend auch diesen Laden verließen, musste ich Tekka schon fast hinter mir her schleifen, so kaputt war er. Schließlich musste er die ganzen Tüten tragen und auch geistig schien bei ihm nicht mehr alles rund zu laufen. Fazit: Ich nahm ihn aus Selbstschutz nie mehr zum Shoppen mit. Dafür war er mir wahrscheinlich sogar noch sehr dankbar. Als wir unsere Wohnung erreichten, verabschiedeten wir Yutsuko noch, die sich zu Itachi nach Hause begab. Ich sah, genau, dass Tekka ihr immer wieder hasserfüllte Blicke hinterherwarf, während sie noch in unserem Blickfeld war. Zu doof, dass sie diese nicht sah. Das erste, was mein Bruder tat, war, sich auf die Couch zu schmeißen und in innerhalb von 30 Sekunden einzuschlafen. Ich seufzte nur leise,deckte nur zu und begab mich selbst unter die Dusche, um mich schließlich rundum sauber ins Bett zu legen. Die restlichen Tage vergingen wie im Flug. Schon war der Tag der Hochzeit gekommen. Ich war trotz der Tatsache, das ich Kakashi nicht liebte und ihm sonst auch nicht nahestand, doch ziemlich aufgeregt. Man heiratete schließlich ja nicht gerade mal eben so. Mein Bruder weckte mich ziemlich früh. Eigentlich ging alles seinen gewohnten Lauf. Wir frühstückten zusammen, ich machte mich für den Tag fertig und konnte sogar noch etwas mit Tekka trainieren. Zu meinem Glück war er vorsichtig und brachte mir keine blauen Flecken ein. Ziemlich ausgelaugt betraten wir dann wieder unsere kleine Wohnung, indessen Wohnzimmer sich unser Onkel einquartiert hatte. Zusammen mit Yutsuko saß er auf der Couch und besprach etwas. Sofort, als ich den Raum betrat, sprang sie vom Sofa. „Na, endlich seit ihr da. Es ist schon extrem spät. Viel zu spät! Also komm!“ Sie kam auf mich zu und zerrte mich in mein Zimmer. Dort angekommen, drückte sie mich auf einen Stuhl, der vor meinem Spiegel stand. „So, Zeit, dass Kakashi mal die Kinnlade runterfällt, findest du nicht?“, fragte sie mich grinsend. Ich lächelte nur, während ich im Spiegel mit ansehen konnte, wie sie etliche Sachen auf meinem Bett verteilte. Bürsten, Schminke, noch mehr Schminke, Haarspangen, Cremes und Pflegeprodukte für die Haare. Doch den Spiegel verdeckte sie dann doch mit einem schwarzen Leinentuch. Sofort machte sie sich ans Werk. Es kam mir vor wie Stunden, doch tatsächlich waren es nur zwei gewesen. Ich fühlte mich nicht gerade wohl in meiner Haut, konnte förmlich spüren, wie viel Schminke sie mir ins Gesicht gedonnert hatte. Hoffentlich sah es auch gut aus, was sie da fabriziert hatte. Sie liebte es zu experimentieren. In allen Dingen. Auch wenn ich es nicht wollte, machte sich der Drang in mir bemerkbar hübsch auszusehen. Nicht für Kakashi, doch für diesen Tag. „So, ich muss sagen: Ich habe mich selbst übertroffen. Du siehst mehr als wunderschön aus.“, meinte Yutsuko, während sie mich betrachtete. „Schau mal bitte auf die Uhr.“, wies ich sie noch schnell hin. Wie hatten noch genau 20 Minuten, um zu .... öhm ja wohin eigentlich? Ich wusste nicht, wohin es ging. „Ach du Schreck, komm!“ Plötzlich war sie extrem aufgewühlt, packte meinen Arm und schmiss mich förmlich auf mein Bett, genau neben die ganzen Dinge darauf. Schon hastete sie zu meinem Schrank und riss mein „Brautkleid“ aus diesem. Natürlich half sie mir beim Anziehen und bei den Accessoires. So war ich in weniger, als 10 Minuten fertig. „Jetzt geh da hin und versuch‘ Kakashi einmal sprachlos zu machen. Ich wette, er bekommt keinen Ton heraus, wenn er dich so sieht.“ So wurde ich wurde die Treppen herunter geschoben und im Wohnzimmer standen mein Onkel und Tekka. Beide in feinen, teuren Anzügen. Nicht zu vergessen, war in ihren Hemdkragen das Uchiha Wappen eingestickt. Made by Uchiha, sozusagen. Das war klar. Die Beiden kauften nie irgendwas außerhalb, wenn es nicht unbedingt nötig war. So wie auch jetzt. Als sie mich erblickten, stockten sie ersteinmal. Sie standen nur mit offenen Mündern da und konnten den Blick nicht von mir abwenden. Was hatte Yutsuko bloß mit mir angestellt? Sofort, als sich unsere Blicke trafen, besannen sich die beiden. „Ihr habt euch ja rausgeputzt!“, meinte ich nur schlicht und versuchte zu lächeln. Ich hatte jedoch das Gefühl, eher eine lächerliche Grimasse zu schneiden, anstatt ein Lächeln zustande zu bringen. Doch Tekka und mein Onkel bemerkten dies anscheinend nicht. Die Beiden standen ziemlich gelassen da, sahen aber nicht so aus. Mein Onkel lächelte mich schief an, versuchte seine Fröhlichkeit vorzuspielen, obwohl es im wahrscheinlich genauso ging, wie meinem Bruder. Dieser war kalk weiß im Gesicht und dunkle Augenringe zeichneten sich unter seinen dunklen Seelenspiegeln ab, aus denen ich ganz deutlich herauslesen konnte, über was er in der letzten Nacht nachgedacht hatte. Nämlich über die gleichen Dinge, an die ich schon seit Tagen dachte: Die Konsequenzen dieses Tages und an meine Zukunft. Doch es versteckte sich noch ein anders Gefühl hinter seiner versucht fröhlichen Maske: Angst. Deutlich blitzte diese auf, als ich gerade mit meinem Onkel sprach. Wahrscheinlich dachte er, ich sähe es nicht, doch ich bemerkte es sehr wohl. Ich konnte seine stechenden Blicke förmlich im Rücken spüren. Mein Onkel riss mich schließlich aus meinen Gedanken, in dem er mir eine Hand auf die Schulter legte. Kurz schreckte ich auf, bevor ich ihn ansah. „Warte noch kurz, ich bin gleich wieder da. Dann können wir los.“, flüsterte er mir noch ins Ohr, ehe er durch die Tür heraus verschwand. Yutsuko verbrachte die restliche Zeit damit, mir eisige Blicke zuzuwerfen, da ich meinem Onkel nicht zugehört hatte. Sie legte halt sehr viel auf Aufmerksamkeit und Respekt. Noch nicht einmal 5 Minuten später spürte ich, dass sich Tekka hinter mich gestellt hatte. Sofort wollte ich mich umdrehen, doch er hielt meine Schultern fest und legte mir seine Hand auf die Augen. Da erklangen Schritte und ich spürte, wie sich kaltes Metall um meinen Hals schmiegte. Es ertönte ein leises >Klick<, damit wurde der Verschluss geschlossen. Die kalte Hand verschwand und ließ meinen Augen Platz genug, das silberne etwas um meinen Hals zu identifizieren. Es war eine Kette. Verwundert betrachtete ich dieses Prachtstück von Kunst. „Sie hat deiner Mutter gehört. Diese Kette schenkte ihr mein Bruder zur Verlobung, kurz nach Tekkas Geburt. Nun sollst du sie tragen. So will es das Schicksal.“, erklärte mein Onkel. Ich bekam fast nichts von dem Satz mit, da ich wie hypnotisiert auf den kleinen Stein starrte, der an der dünnen. Silberkette hing. Er war wunderschön. Ich drehte ihn zwischen meinen Fingern hin-und her, betrachtete ihn stumm. Es war ein Rubin. Wie der Zufall es so wollte, schien die Sonne durch die weißen Vorhänge der Fenster und ließen den kleinen Stein erstrahlen. Er funkelte schön, erinnerten mich an Yuunos Worte an mich : ***„Man sagt, es gäbe ein Mädchen im Uchiha Clan, dessen Augen so rot wie Rubine wären und so wunderschön sein sollte, wie Amaterasu selbst es war. Mit einer Leuchtkraft, die selbst die ihrige übersteigen sollte.“*** Nun wusste ich, was er meinte, musste leicht schmunzeln. Vielleicht gab es doch noch Hoffnung. „Danke“, murmelte ich leise, kaum hörbar für die drei. Mein Onkel lächelte nur und bewegte sich erneut zur Tür. „Wir müssen los, sonst kommen wir zu spät“, meinte er. Seine Stimme klang erschöpft und müde. Das Ganze war nicht einfach für ihn, genauso wenig, wie es das für mich war. Ich nickte nur, und folgte ihm zur Tür heraus, während Tekka sich bei mir einhackte. Die Straßen des Viertes waren wie leer gefegt, da heute der alljährliche Waffenkauf bei Neko-baa war. Der Ganze Clan war dort, auch Fugaku-sama. Das beruhigte mich ein wenig. Ich war auch sonst wenig entspannt, eher verspannt, als wir durch die leeren Straßen des Viertels gingen. Sei es, da ich wusste, was nun auf mich zukommen würde oder sei es weil hier niemand war, der es konnte verhindern. Da bemerkte ich erst, dass Yutsuko nicht mehr da war. „Wo ist Yutsuko?“, fragte ich nur leise an meinen Bruder gewandt. „Sie hat ein Mission und musste los, aber sie hat dir noch ein Geschenk da gelassen.“,flüsterte er mir zu. Na super! Nun war sie auch noch weg! Schon jetzt wusste ich nicht, wie ich das Ganze überstehen sollte, aber ohne sie?! Das konnte nicht gut gehen. Gerade verließen wir das Uchiha Viertel, als ich die Umgebung erkannte. Es war der Weg zum Nakano- Schrein. ,Noch besser geht‘s nicht!‘, dachte ich sarkastisch. Natürlich durfte das mit der Hochzeit nicht bekannt werden, sonst würde der Clan eine Menge Probleme bekommen. Das wollte niemand, also wurde ein Plätzchen ausgesucht, zu dem nur selten jemand kam, wenn keine Versammlungen anstanden. Dazu war der Schrein natürlich perfekt geeignet. Schon kam das große Gebäude in Sicht und soweit ich es beurteilen konnte, würden die Leute nichts von dieser Hochzeit bemerken. Es war nicht geschmückt worden und ich bezweifelte, dass ich heute noch einmal mit diesem Kleid durch das Dorf laufen müsste. Morgen hatte ich eh eine Mission zu erledigen. Es fand ein Treffen des Daimyo mit dem Hokage und dessen Beratern statt. Dabei müssten ANBU das Gebiet schützen. Eine einfache B-Rang Mission. Mein Onkel öffnete die große Schiebetür des Schreins und ging voraus. Ich folgte ihm, blieb jedoch augenblicklich stehen. So viel zu: Es war nicht geschmückt worden. An den Wänden standen schöne,goldene Kerzenständer mit brennenden, roten Kerzen, in der Mitte des großen Raumes lag ein violetter Laufteppich mit dem Uchiha Wappen darauf. Dieser war auch aus Seide, mit schönen goldenen Stickereien verziert. An der Seite saß der Hokage, und welch Wunder: Kakashi war auch da. Er trug ebenfalls einen dunklen Anzug, der aber nicht sehr teuer aussah. Normal eben. Für sein Einkommen. Doch er stand ihm hervorragend. Damit sah er schon fast sexy? aus. Aber jeder normale Mensch fand Kakashi sexy, auch ohne Anzug, so wie ich. Des weiteren trug er immernoch seine Maske, doch das Stirnband hatte er durch ein einfaches, schwarzes Band ersetzt. Ein alte Priester saß vor dem langen Laufteppich, auf einem Sitzkissen. Nun schauten uns alle versammelten an. Ich konnte genau beobachten, wie Kakashis Augenbraue fragend in die Höhe wanderte und seine Hand, die er zum Gruß heben wollte, erstarrte. Einen Moment lang trafen sich unsere Blicke. Ich konnte das stumme Kompliment auch so sehen schon ohne ihm in die Augen zu schauen Er fand, ich sähe wunderschön aus. Na, klasse. Noch einer. Komischerweise errötete ich leicht. Da schallte meine Innere Stimme mich jedoch zur Vernunft: ,Verdammt, du wirst diesen Mann gleich heiraten. Das heißt nicht, dass sich zwischen euch etwas ändern wird‘, sagte ich mir energisch. Doch plötzlich änderte sich alles, blieb in der Zeit stehen. Um mich herum wurde alles still,ich vernahm die Stimmen nicht, die mich ansprachen, sah nur die Personen , von denen die Stimmen zu kommen schienen. Eine Hand schob mich an der Schulter vorwärts und da mein Bruder sich immernoch bei mir eingehackt hatte, wurde ich mit ihm nach vorne gezogen, zu dem Priester und zu Kakashi hin. Mit jedem Meter, den wir gingen, fühlte sich mein Körper schwerer an, wurde taub. Ich hörte nichts, spürte nichts, nur Leere. Wie gebannt starrte ich vor die Füße des Priesters, während ich mit jedem Schritt weiter nach vorne gezogen wurde. Vor dem Priester angekommen, ließ Tekka mich los. Ich hätte schwören können , zu fallen, doch ich stand nur da. Wie eine Puppe, ohne Gehör, ohne Gefühle. Unbeweglich, nicht fähig zu irgendeiner Reaktion. Ich spürte Kakashis Präsens neben mir, doch konnte ich ihn nicht ansehen. Der Priester fing an zu sprechen, wahrscheinlich Gebete, Ratschläge und das Ehegelübde. Da wurde ich schlagartig wach, wie ein Blitz durchzuckte es mich. Ich fing wieder an, die Worte des alten Mannes zu verstehen und mich zu bewegen, spürte meinen Körper wieder, doch die Leere blieb. Als einziges blieb diese erschreckende Leere zurück, die auf Angst und Unsicherheit begründet war. „Wollen Sie Uchiha Sayuri, den hier anwesenden Kakashi Hatake zu Ihrem rechtmäßig angetrauten Ehemann nehmen, so antworten Sie bitte mit: Ja, ich will.“, sagte der alte Mann mit kratziger, rauer Stimme. Ich jedoch bewegte mich nicht, sagte nichts. Ich konnte einfach nicht. Ich hatte Angst, würde am liebsten ganz laut schreien wollen, doch kein Laut verließ meinen Mund. Nach einer Weile wurden die anderen unruhig. Ich spürte ihre fragenden Blicke im Rücken. Auch Kakashi und der Priester sahen mich fragend an. Ich spürte, wie sich Tränen in meinen Augen sammelten. ,Ich kann nicht, ich kann das einfach nicht!!!,‘ schallte ich mir. Gerade wollte der Priester die Frage wiederholen, als nur ein einziger Satz meine Kehle verließ...... Der letzte dieses ganzen Tages. *********************************************************************************** **Anm: ,Yuri‘, ist Sayuri‘s Spitzname. 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