Warriorcats - Stunde des Verrats von _atra_phoenix_ ================================================================================ Kapitel 4: ----------- Kapitel 4 FlussClan Aschensterns seidiges Fell leuchtete wie glühende Asche, als sie mit stolz erhobenem Haupt vor ihren versammelten Katzen platz nahm. „Wir haben uns heute hier versammelt, um zwei Jungen zu Schülern zu machen.“ Ihre Augen leuchteten aufgeregt; es war ihre erste Ernennung in ihrer Führerschaft. Regenpelz und Kleintatze hatten ihre beiden Jungen glänzend geleckt und die Schwänze der kleinen Katzen zuckten aufgeregt. Mit einem auffordernden Blick von Aschenstern sprang Frostpfote auf und dribbelte mit ihren kurzen Beinen bereits auf die Anführerin zu. Moospfote war nicht ganz so stürmisch und Pantherfell konnte seine Angst riechen. Erst als Kleintatze ihn sanft mit der Schnauze angestupst hatte folgte er seiner Mitschülerin. Beide hatten vor Staunen ihre Mäuler aufstehen und Pantherfell konnte das erhabene Blitzen in Aschensterns Augen sehen. Mit einem Nicken forderte sie die kleine weiße Kätzin auf sich zu erheben. „Von diem Tag an bis du dir deinen Kriegernamen verdient hast“, sprach sie würdevoll, „soll dein Name Frostpfote lauten. Du wirst ihr Mentor sein!“, bestimmte Aschenstern und ihr Blick ruhten auf dem feuerfarbenen Fell Flammenkralles. „Du bist ein erfahrener und mutiger Krieger. Ich erwarte, dass du all dies an diese Kätzin weitergeben wirst.“ Die beiden Katzen berührten sich mit der Nase. Moospfote saß eingeschüchtert vor Aschensterns großen Pfoten, als diese sich an den braunen Kater wand: „Dein Name wird Moospfote sein. Dein Mentor wird Schnellfluss sein.“ Die graue Anführerin sprach Pantherfells Freund nun direkt an und er bemerkte, wie ein Beben durch den Körper des Katers ging. Seine Augen leuchteten aufgeregt, als er ihrem kalten Blick begegnete. „Du bist ein kluger und geschickter Krieger. Gib all dein Wissen an deinen ersten Schüler weiter.“ Zögernd trat Moospfote vor seinen neuen Mentor und streckte sich schüchtern nach vorne, damit sich ihre Nasen berühren konnten. Stolz durchflutete Pantherfell, als er Schnellfluss mit seinem ersten Schüler dasitzen sah. Zu seiner Verwunderung war er gar nicht eifersüchtig auf den grauen Krieger, eher sogar froh. Treue und Loyalität waren das erste was man seinen Schülern beibrachte und wie sollte Pantherfell dies vermitteln, wenn er selbst treulos war? Zudem hätte ein Schüler wie Frostpfote nur Probleme bereitet mit seiner Neugier. Ein erleichtertes Seufzen entfuhr Pantherfell, als Aschenstern die Versammlung schloss, sowie das Rufen der Katzen aufgehört hatte. Er sah, wie viele Katzen nach der eher formellen Zeremonie den beiden Schülern persönlich gratulieren wollten und sie bei ihren neuen Namen zu nennen. Der schwarze Krieger dagegen verschwand ziemlich als einziger im Bau der Krieger und legte den Kopf auf seine Pfoten. Wenn er sich dem StadtClan anschließen wollte, bedurfte es vieler Vorbereitung. Die Reise musste unter den bestmöglichen Umständen verlaufen. Viel zum Nachdenken kam Pantherfell jedoch nicht. Der gestrige Ausflug hatte ihn sehr ermüdet und nach dem anstrengenden Tag saß die Müdigkeit tief in den Gleidern des Kriegers. Einen kurzen Blick nach Aschenstern werfend schlief Pantherfell zügig ein. WindClan Behutsam schlichen Sternenpfote und Mondpfote auf Laubsterns Bau zu, Großpfote dicht hinter ihnen. „Wir werden mächtig Ärger bekommen, wenn das raus kommt.“,warf Großpfote mit einem besorgten Unterton ein. „Jetzt hab dich nicht so! Wer soll uns schon bemerken. Laubstern und unsere Mentoren sind doch viel zu sehr mit Labern beschäftigt.“ Sternenpfote schnaubte verärgert. Dieser Feigling. Bereits von Weitem konnte Sternenpfote das gedämpfte Miauen aus dem Dornenbusch hören, in dessen Innern der Bau des Anführers lag. „Seid leise!“, knurrte Mondpfote, als seine Schwester begeistert aufgequiekt hatte. DonnerClan „Stell dir nur mal vor Rubinpfote!“, rief Phönixpfote nun zum mindestens zehnten mal und wiederholte sich auch jetzt wieder. „Wenn wir gut gegen des FlussClan kämpfen, dann werden wir bestimmt zu Kriegern ernannt!“ Aufgeregt sprang die rote Kätzin im Bau der Schüler umher. Rubinpfote hatte aufgegeben ihr zu erklären, dass sie noch zu jung waren. Ihre Schwester hörte sowieso nie zu. Nach Veilchenpfotes Aufforderung erzählte Phönixpfote ein weiteres mal die Geschichte, wie sie die Spur des FlussClans gewittert hatten. Dabei ändert sie alles so ab, dass sie als Heldin dastand. Rubinpfote konnte nur darüber schmunzeln. Eigentlich war sie es ja gewesen, die die entscheidende Spur entdeckt hatte, aber sie konnte gut auf die Bewunderung der anderen verzichten. Löwenpfote und Veilchenpfote hörten gespannt die heroische Fantasiegeschichte ihrer Schwester in der sie noch eindrucksvoll einen Kampf zwischen ihr und einem Fuchs schilderte, wobei sie den anderen Mitgliedern der Patrouille das Leben rettete, während die rotbraune Kätzin aus dem Bau der Schüler kroch und zum Frischbeutehaufen trottete. Plötzlich stürmten Wolfsnase und Dachspfote an ihr vorbei. „Aber Wolfsnase, ich weiß doch gar nicht, ob das etwas zu bedeuten hat!“ Der mürrische Heiler des DonnerClans wirbelte herum. „Keine normale Katze bekommt einfach mal so Träume vom SternenClan. Ich werde sofort zu Roststern gehen und verkünden, dass du mein Schüler wirst!“ Damit brauste der graue Kater davon direkt in den von Efeu bewachsenen Anführerbau. Dachspfote wollte noch etwas erwidern, doch mit dem Wort im Hals steckend blieb er stehen und ließ sich resignierend auf seine Hinterläufe fallen. Rubinpfote ließ das Essen bleiben und rannte auf den älteren Schüler zu. „Wirst du unser neuer Heiler?“, fragte sie von Neugierde gepackt. Dachspfote nickte leicht: „Ja... scheint so.“ Fast zeitgleich mit Phönixpfote und den anderen Schülern, die den Tumult vor ihrem Bau gehört hatten, tauchte die kleine Anführerin auf dem Felsen auf. „Ich fordere alle Katzen, die alt genug sind ihre Beute selbst zu machen sich zu einer Versammlung einzufinden.“ Verwundert trafen die Clankatzen auf der Lichtung zusammen. Statt Roststern trat Wolfsnase nach vorn. „Katzen des DonnerClans! Der SternenClan hat uns einen neuen Heiler geschenkt. Dachspfote wird noch heute Nacht mit mir zu den Hochfelsen reisen.“ Die Katzen brachen in Jubel aus und beglückwünschten Dachspfote, der verlegen vor seine Anführerin und den grauen Heiler trat. „Dachspfote, als neuer Heilerschüler gebe ich dich in die Obhut von Wolfsnase. Von diesem Tag an soll man dich unter dem Namen Dachstatze kennen.“ „Dachstatze, Dachstatze!“, riefen die Versammelten den Namen ihres künftigen Heilers. „Nun beeilt euch, damit ihr zu Mondhoch bei den Felsen seid!“ Roststern schloss die Versammlung und die versammelten Clankatzen machten Wolfsnase und Dachstatze Platz, damit sie in ihren Bau laufen konnten um sich auf die lange Reise vorzubereiten. „Irgendwie werde ich Dachtatze im Bau der Schüler vermissen.“, seufzte Veilchenpfote. „Die nächste große Versammlung wird so spannend werden!“,jauchzte Phönixpfote und Rubinpfote schaute zum Horizont, wo sich die Sonne langsam dem Erdboden näherte. Bald würde Dachspfote im Licht des Halbmond seine Kräfte verliehen bekommen und Rubinpfote erinnerte sich, wie ihre Mutter von einem mystischen Ritual erzählt hatte, von dem weder Anführer noch Heiler sprechen durften. SchattenClan Der vertraute Geruch ihres Baus war verschwunden und mit ihm auch der bedrückende Duft Bärenpfotes Wunden und Blutes. Stattdessen fegte eine angenehm kühle Brise um ihre Nase. Erstaunt schlug Saphirauge ihre Augen auf. Sie lag auf dem glatten Stein beim Baumgeviert. Der strahlende Halbmond warf sein silbernes Licht auf die Erde und noch bevor Saphirauge blinzeln konnte nahmen die hellen Mondstrahlen gepaart mit dem Licht des Silbervlieses Gestalt an. Als würden die Sterne vom Himmel in Sturzbächen vom Himmel fließen strömte ihr Licht auf den Versammlungsstein und Augenblicke später starrte Saphirauge in die fremden Gesichter dreier Katzen. Unwillkürlich hatte Saphirauge sich flach auf den Bauch gedrückt und betrachtete nun ihr Spiegelbild in den weise und uralt scheinenden Augen der fremden SternenClankatzen. Der Pelz der drei Katzen leuchtete unnatürlich hell und schien fast von sich aus zu strahlen. „Wer seid ihr und warum habt ihr nach mir verlangt?“ Saphirauges Stimme sollte würdevoll und klug klingen, doch stattdessen zitterte sie und die Worte kamen krächzend aus ihrem Mund. Eine wunderschön getigerte Kätzin trat nach vorne. Ihr Pelz hatte die Farben des Feuer. Wie einzelne Flammen züngelten sich die roten und goldenen Streifen über ihren zierlichen, aber kräftigen Körper. In ihren ebenso braunen Augen spiegelte sich unendliches Wissen wieder. „Mein Name ist Funkelblitz. Ich war die einstige Heilerin des SchattenClans.“ Sie drehte sich herum und deutete auf einen massigen und breitschultrigen Kater mit dunkelbraun getigertem Fell. Wie ein Schatten kauerte er unter dem Halbmond. Das einzige Licht waren seine goldenen Streifen und die unglaublich hell leuchtenden grünen Augen in denen Saphirauge eine unendliche Freundlichkeit spürte, die sein Äußeres niemals hätte vermuten lassen. Direkt neben ihm stand eine lichte Katze deren seidiges langes Fell die Farbe des Mondes besaß. Mit ihren strahlend blauen Augen beäugte sie Saphirauge. Wieder ertönte die helle und sanfte Stimme Funkelblitz' : „Das sind Feuerzahn und Winterbach, Heiler des DonnerClans und FlussClans.“ Saphirauge sich suchend um. „Wo ist der WindClanheiler?“ „Eisenglanz besucht gerade die Träume einer anderen Katze.“ Diesmal sprach der dunkle Schattenkater. Seine Stimme war genauso freundlich und sanft wie der Ausdruck seiner Augen. Saphirauge war damit als Antwort zufrieden. Zudem nagten andere, viel wichtigere Fragen an ihr. „Also, was wollt ihr nun von mir?“ Der bisher glückliche und Zufriedene Glanz in den Augen der SternenClankatzen verschwand. „Wir haben die vor wenigen Nächten eine Nachricht geschickt...“ Saphirauge wurde hellhörig. Wollten die SternenClanheiler sie etwa über die Vision aufklären? „Es ist so, dass diese Fäulnis, die den Wald heimsucht, jeden Clan betreffen wird, wenn nicht bald etwas unternommen wird!“ Funkelblitz Stimme klang verzweifelt und ihre Worte ließen Saphirauge einen Schauer über den Rücken laufen. „Worum handelt es sich denn bei dieser „Fäulnis“?“ Diesmal war es die weiße Kätzin, die ihr antwortete. „Tut uns leid, Heilerin des SchattenClans, aber noch ist dein Geist nicht bereit diese Nachricht aufnehmen zu können. Wache nun auf. Schon bald werden wir dich vollzählig in deinen Träumen besuchen kommen...“ Die SternenClankatzen zerfielen wie Staub und die einzelnen Partikel wurden mit dem Licht des Mondes wieder in den Himmel getragen. „NEIN!!! Wartet! Ich habe noch so viele Fragen!“ Doch die Katzen konnten sie nicht mehr hören. Mit einem Ruck riss es Saphirauge von den Pfoten und alles wurde schwarz. Als die schwarze Kätzin ihre Augen erschrocken aufriss sah sie gerade noch einen Strahl des Halbmond, der ihr seidiges Fell striff und dann hinter den Grasbüscheln verschwand. Saphirauge seufzte. Wie lange würde es wohl noch dauern, bis sie Funkelblitz und den anderen Verstorbenen wieder begegnen würde? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)