Love me,… Devil? von Satnel ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Titel: Love me,… Devil? Teil: 3 „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Ereignissen geben, so ist das reiner Zufall. Schläfrig öffnete Christian die Augen und streckte sich gähnend. Zufrieden stellte er fest, dass die Bettseite neben ihm wieder leer war. Das war so gesünder für ihn. Seine Mutter würde ihn zwar gerne verheiratet sehen, doch er selbst verspürte noch kein Verlangen danach. So wie er nun lebte, war es gut. Wenn er heiratete, dann würde er nur seine Frau betrügen. Da war es doch besser so wie er es nun handhabte, da wusste jeder, auf was er sich einließ. Er versprach niemanden etwas und darüber musste sich jeder im Klaren sein. Wofür gab es sonst die Gerüchte? Er hörte, wie jemand das Zimmer betrat und setzte sich auf. „Wie spät ist es?“ Der schwarzhaarige Mann ließ seinen musternden Blick über ihn wandern. „Kurz nach Mittag.“ Was für eine genaue Zeitangabe, wie üblich. Christian ließ sich wieder ins Bett zurückfallen. „Zu früh.“ Plötzlich kam ihm etwas anderes in den Sinn. „Wann ist sie gegangen?“ „Kurz vor Sonnenaufgang.“ „Das ist gut.“ Abermals setzte er sich auf. Dabei richtete sich sein Blick auf seinen Freund. Für alle Anderen stellte Rida seinen Leibwächter dar, wenn sie ihn denn überhaupt zu Gesicht bekamen. Er war auch der Grund, warum er noch nicht verheiratet war, denn nur zu oft hatte er ihm aus brenzligen Situationen geholfen. Auch wenn Rida sein Verhalten nicht guthieß, er akzeptierte es. Rida nahm einen Krug und leerte etwas Wasser in eine Schüssel. „Lady Karen hat sich zum Frühstück eingeladen.“ „Was auch sonst?“ Seufzend stand Christian nun endgültig auf und ging zu der Waschschüssel. Das war wieder einmal so typisch für Karen. Kaum war sie wieder da, war er ihre erste Anlaufstelle. Seit sie verheiratet und nicht mehr so auf ihren Ruf achten musste, geschah das sogar noch öfter als früher. Eine Hose anziehend, die Rida ihm reichte, sah er sich im Zimmer um. Es fehlte das übliche Tablett mit dem Frühstück, das ihm sein Freund sonst immer brachte. „Ich schätze, wir essen nicht hier?“ Der Andere schüttelte den Kopf. „Nein, es wurde im Nebenzimmer angerichtet.“ Christian schöpfte mit seinen Händen Wasser und wusch sich sein Gesicht. „Das heißt dann wohl, dass sie schon da ist.“ „Seit einigen Augenblicken.“ Rida reichte ihm ein Handtuch. „Hoffentlich lohnt es sich.“ Natürlich machte Karen das nur, um ihn zu ärgern. Sie wusste wie unausstehlich er war, ohne ausreichenden Schlaf, doch auch, dass er sich ihr gegenüber höflich verhalten würde. Das gebot schon seine Erziehung, außerdem hatte ihn einer ihrer Kommentare gestern neugierig gemacht. Betont langsam brachte er seine Morgentoilette hinter sich, bevor er sich in den anderen Raum begab. Es war ein kleiner Salon, den jeder Gast zugestanden bekam, der hier einen längeren Aufenthalt plante. „Karen, wartest du schon lange?“ „Nein, ich weiß ja, wie langsam du sein kannst.“ Christian nahm ihr gegenüber Platz und wartete, bis Rida ihm eine Tasse Tee eingeschenkt hatte. „Was verschafft mir die Ehre, so früh am Tag?“ Man konnte es nicht mehr Morgen nennen, wenn die Sonne schon so hoch am Himmel stand. Selbst wenn es das für ihn und viele andere Adelige bedeutete. Karen zuckte nur mit den Schultern. „Nun, es könnte die letzte Möglichkeit für ein gemeinsames Frühstück sein. Du hast morgen ein Duell, deswegen nutze ich die Chance.“ Sichtlich gelangweilt nahm er einen Schluck von seinem Tee. Das glaubte sie doch nicht wirklich, immerhin wusste sie wie gut er war. Bisher hatte er jedes Duell überlebt, wie auch die meisten seiner Gegner. Er hielt nichts davon seine Herausforderer zu töten, warum auch, das würde ihm nur noch mehr Feindseeligkeiten einbringen. Egal ob nun von deren Familien, oder Freunden. Außerdem konnte ihn das um eine Menge Spaß bringen, viele seiner Herausforderer waren, oder wurden gute Freunde. Selbst wenn nicht, nur wenige Frauen wollten einen Fehltritt ihrerseits mit dem Tod eines Familienmitgliedes bezahlen. Warum Männer bei diesem Thema nur immer so empfindlich waren? Er hatte keine Schwester, deswegen konnte er das nicht nachempfinden, doch ab einem gewissen Alter war diese doch selbst für ihre Taten verantwortlich. „Wie geht es deiner Mutter?“ „Ah.“ Christian lächelte wissend, nun kam Karen zum Thema. Beiläufig gab er Rida einen Wink, mehr war nicht notwendig. „Du enttäuscht mich, Karen. Ihr Frauen kommt doch nur zu uns Männern, wenn ihr etwas wollt. Aber ja, meiner Mutter geht es gut, sie hat mir wieder etwas für dich geschickt.“ Eigentlich war es für ihn gedacht, wenn seine Mutter auch nicht wusste, wofür er es verwendete. Das würde ihr wahrscheinlich einen frühzeitigen Tod bescheren. Rida brachte ihm ein kleines Fläschchen, das er neben Karen auf dem Tisch abstellte. „Richte deiner Mutter meinen Dank aus.“ Karen lächelte und ließ das Fläschchen in einer Tasche zwischen den Falten ihres Kleides verschwinden. Lächelnd nahm sich der Blonde einen Apfel und teilte ihn mit einem Messer in zwei Hälften. Davon bot er Karen eine Hälfte an, die diese aber ablehnte. „Ich weiß ja, wofür ich es benutze, doch wofür brauchst du das Rosenöl?“ „Ich benutze es zum Einschlafen, mehr sage ich dazu nicht.“ Karen nahm einen Schluck von ihrem Tee. „Und das bei meiner unanständigen Fantasie? Du bist zu leichtsinnig, Karen.“ „Gerade wegen deiner unanständigen Fantasie.“ Dabei zwinkerte sie ihm zu. „Es ist immer wieder schön zu hören, was du mir alles zutraust.“ Christian lehnte sich in seinen Sessel zurück. Es wurde Zeit, dass er wieder zu ernsteren Themen kam. „Du hast gestern gesagt, dass du Susan kennst. Woher?“ Im Gegensatz zu Christian beugte sich Karen nun leicht vor. In ihren Augen konnte man das Interesse deutlich sehen. „Ein neues Opfer?“ Er schüttelte den Kopf. „Nein nicht sie. Sie ist mir zu jung, ich bevorzuge Frauen keine halben Kinder.“ „Sie ist fast siebzehn. Vor zwei Jahren war dir das noch egal.“ „Vor zwei Jahren war ich auch noch einundzwanzig, aber auch ich werde älter und meine Ansprüche ändern sich.“ Wenn er meinte, das er gerne junge Partner hatte, dann hieß das zwei bis drei Jahre jünger als er. Alles Andere war ihm zu anstrengend, denn das war dann das Alter in dem man sich noch Hoffnungen auf mehr machte und dafür war er der falsche Mann. Wenn es aber eine Gelegenheit gab, wäre er dumm nicht zuzugreifen, so entstanden dann diese Gerüchte. Karen sah ihn fassungslos an, bevor sie ihren Kopf zu Rida drehte, der in einer Ecke des Raumes stand. „Du bist mein Zeuge, Rida. Christian hat tatsächlich zugegeben älter zu werden, das ich den Tag noch erleben darf.“ „Ich habe es gehört.“ Lächelnd neigte der Ältere den Kopf. Christian wusste nicht, was daran so amüsant war. Das war bedauerlicherweise der Lauf der Dinge. Er war nicht mehr der Jüngste was seine Vor- und Nachteile hatte, aber ihn als alt zu bezeichnen war auch noch zu früh. „Auch du wirst alt, Karen.“ Karen hob warnend einen Zeigefinger. „Nein. Frauen altern nicht, Frauen werden nur reifer.“ „Womit wieder eines der weiblichen Rätsel gelöst wäre.“ Lachend nahm sich Karen nun doch eine Hälfte des Apfels. „Egal wie sehr ihr Männer es auch versucht, die Geheimnisse mit denen wir Frauen uns umgeben, wird kein Mann je ergründen.“ „Was ja auch langweilig wäre. Also kennst du Susan?“ So gerne er auch mit Karen scherzte, er wollte auch seine Fragen beantwortet haben. Sie nickte nur und biss in die Apfelscheibe. Christian gab ihr einige Momente. „Und?“ „Ich mag sie nicht. Sie ist die einzige Tochter und Liebling der Familie. Das hat sie überheblich und verwöhnt gemacht, was aber auch an ihrem Alter liegen könnte. Immerhin trennen uns einige Jahre. Dafür kenne ich deinen Herausforderer sehr gut.“ „Shay?“ Das war ja besser als er dachte. So ersparte er es sich das Gespräch auf dieses Thema zu lenken. Karen sah ihn skeptisch an. „Warum? Hat dich noch jemand herausgefordert? Natürlich Shay.“ Was auch keine Überraschung wäre. In seiner besten Zeit hatte er in einer Woche drei Duelle gehabt. Jedoch hatte sich dann herumgesprochen, dass es sich nicht lohnte ihn herauszufordern. Zumindest hatte Christian das bis gestern noch gedacht. Sie warf einen Blick aus dem Fenster, bevor sie ihren Blick wieder auf den Blonden richtete. „Er kämpft nicht schlecht, aber nicht so gut wie er denkt. Um ein guter Kämpfer zu werden fehlt ihm die Geduld, doch die fehlt ihm bei allem. Er ist sehr hitzköpfig, was dir sicher einen Vorteil verschafft. Ich bitte dich darum, ihn nicht allzu sehr zu demütigen. Er ist ein guter Junge, nur mit zuviel Temperament selbst für sein Alter.“ Das waren ja sehr gute Informationen, doch betrafen sie nur das Duell und Shays kämpferische Fähigkeiten. Die, wenn das alles stimmte, sehr bescheiden waren. Man konnte ein noch so guter Kämpfer sein, das nützte nichts, wenn man seine Fähigkeiten nicht überlegt einsetzte. Über den Jungen selbst, sagte das aber nur wenig aus. Nun, dann musste er das wohl selbst herausfinden. Darauf freute er sich schon. „Ich werde es versuchen.“ Das war alles, was er Karen zusichern konnte. Immerhin hatte er keine Ahnung wie sich das Duell entwickelte. Dank ihr hatte er jetzt jedoch schon eine Taktik. Ein Klopfen an der Tür ließ sie beide aufsehen. „Erwartest du jemanden?“ Bei Karens Frage schüttelte Christian nur den Kopf. Nur beiläufig sah er wie Rida die Tür öffnete. Er sprach mit jemandem auf der anderen Seite der Tür. Das Gespräch war leise, sodass er leider nicht mitbekam, worum es ging. Jedoch konnte er erkennen, dass sein Gast eine Frau war. Rida deutete dem Gast kurz zu warten, bevor er die Tür wieder schloss. „Christian, Lady Susan Feran würde gerne mit dir sprechen.“ Christian seufzte nur tief. Damit war seine gute Laune auch schon wieder dahin. Diese Familie konnte wirklich lästig sein und das war nichts das sie ihm sympathischer machte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)