Firm ambition to fight tooth & nail von missfortheworld ([Zo ♥ Na]) ================================================================================ Kapitel 5: Aufklärende Runde ---------------------------- Schmerz. Zorros Hände schmerzten während er mit den Fäusten kräftig auf den hölzernen Dielenboden der Thousand Sunny einhämmerte. Zusammengekauert lag er auf seinen Knien und presste seine Stirn mit aller Kraft gegen den Boden, spürte nur noch Holz, roch nur noch Holz, schmeckte einfach nur noch Holz. Holz und Tränen. Tränen die sein komplettes Gesicht und den Boden darunter bedeckten. Tränen, die so ungewohnt auf seiner sonst so furchteinflößenden und starken Miene wirkten. Und dennoch bewies er damit, dass er ein Mensch war. Ein ganz normaler Mensch, der ebenso weinen und lachen konnte wie jeder andere. Lautstark hallte sein Schluchzen über das Deck des Schiffs. Sich die Mühe zu machen, es zu unterdrücken, versuchte der Grünhaarige erst gar nicht. Dafür war er zu entkräftet, zu erschlagen, zu willenlos. Und irgendwie war es auf eine gewisse Art und Weise erleichternd, sich die quälenden Gedanken von der Seele zu weinen… Als sich schließlich ein großer Schatten über ihm ausbreitete hob er leicht den Kopf und blickte prompt auf ein dutzend Schuhe, die sich vor seiner Nase aufhielten. Nachdem er den Kopf komplett nach oben gerichtet hatte erkannte er seine Freunde, die ihn umringt hatten, allen voran Ruffy, der ihm grinsend die Hand entgegenhielt. „Hat ja auch lange genug gedauert, mein Freund.“ Ein leises Wimmern war von Seiten des Schwertkämpfers zu hören. Freunde… Das Zittern ignorierend konnte er sich schließlich mühsam dazu durchringen, nach Ruffys Hand zu greifen und sich an ihr hochzuziehen. Reihum lächelten ihm seine Freunde entgegen, mit so viel Wärme in ihrem Blick, dass Zorro zum ersten Mal seit seiner Peinigung das kalte und grauenvolle Gefühl in seinem Inneren vergaß und stattdessen seit langer Zeit wieder das Gefühl hatte, nicht alleine zu sein. Den Blickkontakt zu Nami vermied er allerdings. Irgendwie schämte er sich… […] Krisensitzung. Gespannt saßen alle um den Küchentisch herum und richteten den Blick auf den Strohhutträger, der mit verschränkten Armen lässig mit seinem Stuhl kippelte, was Sanji missmutig beäugelte. Wenn sein tollpatschiger Kapitän auch nur einen winzig kleinen Teil seiner geliebten Küche beschädigen würde, dann würde er persönlich und auf der Stelle dafür sorgen, dass Ruffy filettiert auf dem Teller landen würde. Im Kontrast zu Ruffys lockerer Art, hing Zorro daneben ausgelaugt und erschöpft auf seinem Stuhl; den Kopf auf seinen Armen abgelegt und Löcher in die Luft starrend. Der Rest der Crew wirkte angespannt, aber ebenso neugierig. „So und jetzt erklärst du mir mal, wieso du erst jetzt mit der ‚helft mir’ Nummer ankommst. Verdammt, das hättest du ruhig etwas früher machen können. Was hat dich aufgehalten, Zorro?“, fragte der Kapitän letztendlich direkt an den Grünhaarigen gewandt, grinste dabei aber ungeniert weiter. Zorros Miene veränderte sich kaum. Seine Augen fixierten immer noch einen imaginären Punkt in seiner Gedankenwelt und nur sein Mund bewegte sich, um ein kleines Seufzen freizugeben. Geduldig warteten alle, bis er endlich zu sprechen begann. „Darf ich…euch eine Frage stellen?“, fragte er leise. So leise, dass seine Worte beinahe von der dicken Tischdecke verschluckt wurden. Einige nickten verwirrt, die anderen zogen perplex die Augenbrauen nach oben. „Wieso liegt euch so viel daran, mir zu helfen?“ Anscheinend waren mehrere nicht auf eine derartige Frage gefasst gewesen. Überraschte und verdutzte Blicke wurden ausgetauscht und man konnte aus einer Ecke des Tisches deutlich das Wort ‚was?’ vernehmen. Genau. Was sollte diese Frage? Das war doch… lächerlich! Zorro schloss auf deren Reaktion nur betrübt die Augen und zuckte mit den Achseln. Wieso wollten sie ihm nur helfen? Sie sollten doch einfach allesamt froh sein, dass es ihnen gut ging. Wieso machten sie sich unnötig Gedanken um ihn?! Minuten vergingen in denen wieder geschwiegen wurde, ehe plötzlich schallendes Gelächter seitens Ruffy ausbrach. Jener fand die Frage anscheinend super amüsant… „Was für eine blöde Frage. Ich will dir helfen, weil du mein bester Freund bist, Zorro.“, sagte er breit grinsend und lachte innerlich weiter. „Du hast noch andere Freunde, Ruffy…“, flüsterte Zorro kraftlos. „Ja, wir sind alle Freunde, da hast du Recht. Aber du bist mehr. Du bist wie ein Bruder für mich. Und ich werde es nicht akzeptieren, wenn du mir sagst, dass ich mir einen neuen besten Freund suchen soll. Nimm es als Befehl des Kapitäns an.“ Nami konnte es nicht verhindern, dass kleine Tränen an ihren Wangen hinab flossen. Wenn es drauf ankam, konnte man immer auf Ruffy zählen. Auch wenn man vielleicht glauben könnte, dass er nicht alle Tassen im Schrank hatte, so war er doch auf den zweiten Blick der beste Kapitän, den man sich nur wünschen konnte. Selbst auf Zorros Gesicht stahl sich bei den aussagekräftigen Worten des Strohhutträgers ein klitzekleines Lächeln. Wie fremd es sich doch anfühlte. Die Muskeln, die für das Lächeln verantwortlich waren protestierten lautstark, da sie die Bewegung schlicht und ergreifend nicht mehr gewohnt waren. Wann hatte er nur das letzte Mal aufrichtig gelacht? Ruffys Blick glitt von Zorro unbemerkt zum Rest der Crew und grinste seine Freunde auffordernd an. Und alle verstanden. Als erstes traute sich Brook, etwas zu sagen: „Yohohohooo. Zorro, ich will dir helfen, weil du mein Vorbild bist! Dein Schwertkampfstil beeindruckt mich zutiefst und wir können noch so viel voneinander lernen. Außerdem stehe ich tief in deiner Schuld, als du mir im Kampf gegen Ryuma meinen Schatten zurückerkämpft hast. Indem ich dir helfe, hoffe ich, einen Teil meiner Schuld damit zu begleichen.“ Zorro ließ die Worte des Skeletts auf sich wirken. Es machte ihn irgendwie stolz, das Vorbild von anderen Leuten zu sein. Brooks Worte waren ehrlich und der Grünhaarige schätzte diese Eigenschaft sehr. Als nächstes lauschte er Robins Worten. „Ich denke, du weißt, was ein Puzzle ist. Gesamt ergibt es ein schönes Bild. Doch verliert man ein Teilchen, ein einziges Stück, dann ist das Bild zerstört. Etwas fehlt und wird für immer für die Kluft sorgen. Das Bild ist unbrauchbar. Der Halt fehlt.“ Auch wenn es sich überdimensional klug anhörte und der Grünhaarige die Worte der Archäologin meistens ignorierte oder schlicht und ergreifend nicht begriff, so verstand er dieses Mal doch sehr gut, was sie ihm mit ihren Worten sagen wollte. „Man Bro, jetzt pass mal auf. Du hast mir mal von deinem Traum erzählt. Den musst du verdammt noch mal erfüllen, kapiert?! Ich find das echt herzzerreißend, dass du uns nicht belasten willst, aber es zerreißt mein Herz wirklich, wenn ich tatenlos zusehe, wie du vor die Hunde gehst.“ Franky heulte laut auf und war gerade in Begriff, mit seiner Gitarre ein Lied anzustimmen, um seine Gefühle zu verarbeiten. Lysop konnte es gerade noch verhindern… Zorro wusste, dass Franky recht hatte. Sein Traum musste erfüllt werden. Er hatte es schließlich versprochen… „Also, nun ja. Da ich meine Männer sehr schätze und wirklich alles für sie geben würde, helfe ich natürlich auch dir, einem eher schwachen Glied im Bunde-“ Sanjis warnender Blick unterbrach Lysops zwischenzeitliche Heldengeschichte. „Ich…ich meine…verdammt…ich…meine, wer sollte mich den…dann…beschützen? Ich wäre doch leichte Beute…und das Schiff, ähm die Mannschaft braucht dich…und wer sonst strahlt dieses ‚bei-mir-passiert-euch-nichts’-Gefühl aus?“, murmelte Lysop leise. Dann fing Chopper an, Zorro laut heulend seine Gefühle entgegen zu schreien. „Zorrooooo. Ich vermisse dich so unendlich! Ich vermisse es, auf deinen Schultern zu sitzen und die Welt von oben zu sehen. Ich vermisse deine ermutigenden Worte! Ich vermisse es, mit dir zu lachen! Ich brauch dich doch sooooo.“ Der Schwertkämpfer war sich nie sonderlich darüber im Klaren gewesen, dass er für Chopper wahrscheinlich eine Art Ziehvater darstellte. Wenn er daran dachte, wie sich der kleine Elch bei Gefahr sofort an ihn wandte oder generell die meiste Zeit auf seinem Rücken verbrachte, da wurde ihm klar, welch inniges Band ihn doch mit ihm verband. „Hör zu Moosbirne. Ich weiß, dass du weißt, dass ich es hasse, wenn du faul an Deck liegst und schläfst, während alle anderen hart schuften. Ich hasse es, wenn du glaubst, du bist etwas besonderes, nur weil du mit drei Zahnstochern rumfuchteln kannst. Ich hasse es, wenn du so mir nichts dir nichts in die Küche marschierst und dir den Bauch voll schlägst, wo du meine Arbeit doch eigentlich gar nicht zu schätzen weißt. Ich hasse es, wenn du mit Namimausi oder Robinschätzchen redest, obwohl sie doch eigentlich mit mir reden sollten. Ich hasse deine grüne Birne, die mich immer an Algenmist erinnert. Und dennoch gibt es etwas, das ich noch viel mehr hasse… Und zwar, wenn ich keinen habe, den ich beschimpfen kann. Wenn keiner da ist, dem ich in den Arsch treten kann und wenn keiner da ist, den ich herumkommandieren kann. Also gib dir gefälligst ein bisschen mehr Mühe und reiz mich nicht andauernd mit deiner ‚oh-ich-bin-ja-so schwach’-Tour, weil du es sonst echt noch schaffst, dass ich Mitleid bekomme, Salatkopf. Und ich hasse es, Mitleid mit Personen zu haben, die verdammt noch mal kein Mitleid verdient haben, sondern eher eine Tracht Prügel, oder schmerzhafte Beulen oder zumindest große blaue Flecken!!!“ Sanji, der mit jedem Wort mehr an Lautstärke gewonnen hatte, hatte nun arge Probleme, seinem hektischen Atem Herr zu werden, so schnell, so viel und so laut hatte er gesprochen… Zorro kam aber nicht darum herum, bei Sanjis Worten leicht zu schmunzeln. Man konnte sagen, dass der Schnitzelklopfer wirklich Talent hatte, wenn es darum ging, andere Leute abzulenken, oder gar aufzumuntern…aber…eigentlich war der Koch irgendwie doch ziemlich reif für die Klapsmühle. Abwartend blickten die Strohhüte nun zu ihrer Navigatorin, die als einzige noch kein Wort über die Lippen gebracht hatte, stattdessen ihr Gesicht in den Händen vergraben hatte und bittere Tränen weinte. Ihr lautes Schluchzen schallte lautstark durch den Raum, sodass sogar Zorro fragend den Kopf leicht hob. Wieso weinte sie denn? „Du willst also wissen, wieso ich dir helfen will? Dann muss ich dich leider enttäuschen. Es tut mir Leid, aber ich habe keine Antwort für dich.“, brachte sie mit zitternder Stimme zwischen all den Schluchzern hervor. Ein Schmerz, so spitz und scharf wie eine Lanze bohrte sich gnadenlos Stück für Stück tief in seine Brust. Wäre er alleine gewesen, hätte er womöglich schmerzerfüllt aufgeschrieen, sich dem widerwärtigen Schmerz hingegeben und sich nicht krampfhaft dagegen gewehrt. Irgendwie war es aber zu erwarten gewesen, dass sie keinen Grund hatte, ihm helfen zu wollen. Nachdem sie zuvor auf seine Aussage à la ‚ich möchte lieber sterben, als mir von euch helfen zu lassen’ mit ‚dann tu es doch’ geantwortet hatte, würde sie ihm jetzt wahrscheinlich wohl kaum die Schuhe küssen… Er hatte sie damit gekränkt. Aber für sie war er doch sowieso nur der Schwertkämpfer. Ihr Beschützer, der den ganzen Tag nur schlafen, essen und trainieren konnte. Er war doch nicht mehr als ein Mittel zum Zweck… „Vielleicht könnte Miss Navigatorin beschreiben, wie sie sich fühlt…“, meinte Robin wissend und sah die Orangehaarige mit durchdringendem Blick an. Wozu, fragte sich Zorro. Er wollte nicht hören, was sie zu sagen hatte. Er wollte nicht noch mehr leiden. Was würde sie schon sagen? Dass sie enttäuscht von seinem Verhalten war? Dass sie ihn erbärmlich, gar lächerlich fand? Nein, sie sollte nicht antworten! Aber anscheinend nahm sich Nami die Worte der Archäologin zu Herzen, da sie angestrengt versuchte ihre Gedanken zu sammeln und endlich den Mut aufbrachte, sich ihm zu öffnen. „Zorro?“ Der Angesprochene zuckte zusammen und beobachtete, wie die Navigatorin langsam die Finger von ihrem Gesicht gleiten ließ. Er wusste nicht wieso, aber ihr Anblick erfüllte ihn wiederum mit Schmerz. Rote, verweinte Augen und nasse Spuren der Tränen, die sich über die blassrosa Wangen zogen. Dazu die bebenden Lippen. Erschöpft. Schwach. Zerbrechlich. „Dich so zu sehen macht mich einfach krank. Jede Nacht liege ich wach und hoffe, dass es dir gut geht. Jeder Tag, an dem ich dich weder trainieren, schlafen noch essen sehe, stimmt mich traurig. Jede Stunde, die ohne dein Grinsen verstreicht, ist wie Gift. Jede Minute, in der du dich von uns isolierst nimmt mir den Atem. Jede Sekunde denke ich an dich.“ Das aufgekommene Schweigen wurde nur durch ihre heftigen und unkontrollierten Schluchzer durchbrochen. Ruffy hatte seinen Strohhut zwar tief ins Gesicht gezogen, aber dennoch konnte man das strahlende Grinsen sehen, dass sich bis zu seinen Ohren zog. Alle anderen wussten nicht so recht, wie sie diese Szene einordnen sollten. So dachte die Navigatorin also über den Grünhaarigen? Das hätte wohl keiner bei den dauernden Streitereien der beiden angenommen. Niemand hatte zwischenzeitlich bemerkt, dass Zorro den Kopf komplett von seinen Armen erhoben hatte und nun mit offenem Mund auf die weinende Frau starrte. Seine Brust war leer. Es fühlte sich an, als hätte er vergessen, wie man richtig atmet. Wahrscheinlich sah er gerade aus wie ein Fisch, der an Land panisch nach Atem rang. Der Schmerz verwandelte sich plötzlich in ein elektrisierendes Kribbeln und Pieksen und Pochen, das durch seinen Körper schoss und da und da von seinen Organen, Knochen oder Gefäßen abprallte, wie die Kugel in einem Flipperkasten. Zum Glück musste er sein Gefühl jetzt gerade nicht beschreiben… Darin war er noch nie besonders gut gewesen. Außerdem würde er nie die richtigen Worte dafür finden. War er gerührt? Erleichtert? Glücklich? Überrascht? Ein zaghaftes, kleines Lächeln zog sich über ihr hübsches Gesicht und riss in somit aus den Gedanken. „Ohne dich würde ich zugrunde gehen, Zorro.“ Er keuchte. Seine Hände krallten sich unwillkürlich in die Tischdecke und seine Augen brannten, so weit hatte er sie aufgerissen. Sein Herzschlag dröhnte bis zu seinen Ohren. Nein, vielmehr fühlte es sich so an, als hätte es den Platz gewechselt und es sich nun in seinem Ohr bequem gemacht! Ihr warmes Lächeln erfüllte ihn und hätte Ruffy nicht im nächsten Moment die Stille unterbrochen, dann würde er wahrscheinlich bis in alle Ewigkeit ihren Blick erwidern wollen. Aber…auf die Gummibirne war Verlass. Auf ihn und sein dämliches Grinsen… „Siehst du, Zorro? Ich hoffe, du verstehst es nun, dass wir dein ‚Verhalten’ nicht akzeptieren.“ Zorro riss seinen Blick schon fast gewaltsam von Nami weg und nickte seinem Kapitän abwesend zu. „Klasse, dann hätten wir das geklärt. Dann müssen wir uns nur noch überlegen, wie wir das anstellen, dass du nicht mehr so total krank…abdrehst. Ach ja, Sanji, mach mir was zu futtern. Mit leerem Magen kann ich nicht nachdenken.“ Der Koch ballte die Hände wütend zu Fäusten, machte sich dann aber ohne Widerworte an die Arbeit. Der Rest der Strohhutbande warf abwechselnd einen Blick auf Ruffy, von dem sie eine Idee erwarteten, und auf Zorro, der abwesend auf die Maserung des Tisches starrte. Franky und Lysop warfen in die Runde, dass die Attacken des Schwertkämpfers nachts am schlimmsten waren und dieses Problem nun die oberste Priorität darstellen sollte. Wieder warteten alle darauf, dass Ruffy einen Vorschlag für ihre Vorgehensweise lieferte, doch jener starrte nur mit fast unbeteiligter Miene zurück, bis… …ihm Sanji ein Menü an Köstlichkeiten vor die Nase stellte und alles andere vergessen war. Dem ein oder anderen entwich ein kleines Seufzen, ehe alle ebenso nach ein paar Happen griffen. Vielleicht konnte man mit vollem Magen wirklich besser nachdenken… Eine Weile aßen sie still vor sich hin, bis Ruffy seinen vollen Mund öffnete, um eine seiner Ideen so äußern. Heraus kam dabei nur ein Stückchen Tunfisch und der Knochen eines Hünchens. Doch Robin konnte es verhindern, dass sich alle wie wild auf den Schwarzhaarigen stürzten. „Ich weiß, was unser Kapitän sagen möchte. Entweder Herr Schwertkämpfer schläft gar nicht, was unser kleiner Schiffsarzt wahrscheinlich aus gesundheitlichen Gründen niemals gestatten würde, oder Herr Schwertkämpfer findet sich damit ab, sich wieder mit den anderen einen Raum zu teilen. So kann man ein Auge auf ihn werfen und ihn im Fall der Fälle wachrütteln. Da ich heute sowieso mit der Nachtwache an der Reihe bin und mein Bett dadurch frei wäre, bestünde sogar die Möglichkeit, den Schwertkämpfer für eine Nacht in einen wohl komfortableren Schlafplatz umzuquartieren. Hängematten sind meiner Meinung nach nicht sonderlich bequem. Das wollte Herr Kapitän doch gerade vorschlagen, hab ich Recht?“ Ruffy spachtelte derweil auf leidenschaftliche Art und Weise Pfannkuchen mit Höchstgeschwindigkeit in seinen Rachen und nickte den anderen zu, ehe er sich mit beinahe bestialischem Gesichtsausdruck auf die mit Essensresten versehenen Töpfe und Pfannen stürzte, um sie per Zunge von den Resten zu befreien. Damit war es entschieden. Nami lächelte und stellte zufrieden fest, dass sich alle mit voller Konzentration in die Sache reinhängten und sich wirklich Gedanken machten. Dass Robin dem Grünhaarigen gar ihr eigenes Bett anbot, war das Sahnehäubchen auf der Torte. Eine großzügige Frau… Belustigt beobachtete sie, wie Ruffy von dem vor Wut kochendem Sanji durch die Küche gejagt wurde. Der Mund der Gummibirne hatte die Form einer Pfanne angenommen hatte, die er anscheinend bei der Zungenreinigung verschluckt hatte. Wie in Zeitlupe sah sie, wie der Gejagte stolperte und gegen den Glasschrank fiel, in dem der ganze Sake und das Bier aufbewahrt wurde. Sie beobachtete, wie die Flaschen brachen, jede einzelne davon, und registrierte gleichzeitig, dass sie heute Nacht das Zimmer mir Lorenor Zorro teilen würde. Keiner bemerkte, wie eine Ader dick und fett an Namis Stirn hervortrat. Aber spätestens in einigen Augenblicken, würden sie es bemerken… Mit einem ‚kaaaaaaahuiiiiiiii’ segelte Ruffy gegen die nächstbeste Wand, spuckte dabei das Küchenutensil aus und sackte schließlich bewusstlos an Ort und Stelle zusammen. Als nächstes wandte sich die Orangehaarige an den mitschuldigen Koch, der ebenso eine Abreibung verpasst bekam. Unbarmherzig verpasste sie ihm granatenähnliche Kopfnüsse, was der Blonde mit verzweifeltem Geheule und ‚verzeih mir, oh Göttin’ Sprüchen zu verhindern versuchte. Selbst Schuld. Wieso musste auch immer ausgerechnet der Sake bei den Dummheiten der Blödmänner draufgehen? Wieso nicht das Gemüse? Hier auf dem Schiff war es doch schier unmöglich, eine Woche mit den Idioten ohne Alkohol zu überstehen… Aber Namis Amoklauf war noch nicht zu Ende. Mit furchteinflößender Grimasse richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf ihre nächste Zielperson. „ROBIN!“ Die Schwarzhaarige zwinkerte ihr keck zu und kicherte nur, während Chopper hingegen in Menschengestalt versuchte, die Navigatorin davon abzuhalten, sich auf die Archäologin zu stürzen und sie eigenhändig zu erwürgen. Diese verdammte, hinterhältige Schlange hatte mit Absicht vorgegeben, heute mir der Nachtwache an der Reihe zu sein!!! In der Zwischenzeit erwachte Ruffy aus seiner kurzzeitigen Ohnmacht und sorgte sogleich für einen neuen Eklat. „Puh. Was ist bloß in die Schreckschraube gefahren?“ Schreckschraaaaaaaaaube. Schreeeeeeeeeckschraube. Schreckschrauuuuuuuuube. Egal, wie Nami das Wort in ihrem Kopf betonte, das Rauschen in ihren Ohren ließ sich nicht abstellen, sondern nahm kontinuierlich an Intensität zu. Wütend fuhr sie sich durch die Haare und gab ein ohrenbetäubendes, kreischendes und animalisches Geräusch von sich, bei dem sich Lysop panisch unter den Tisch warf, um dort vor dem gerade erwachten Monster Schutz zu suchen. Bevor seine Nase unter der Tischdecke verschwand, erkannte er gerade noch, wie die Orangehaarige kochend aus der Küche stapfte und dabei eine leicht entflammbare Spur hinter sich herzog. Kurz herrschte Schweigen. Bis… „Sanji? Wann gibt’s Essen?“, warf Ruffy fast beiläufig in den Raum. Der Koch, dessen Kopf mit Beulen geziert war sackte flennend auf die Knie, was Ruffy nur verwirrt blinzeln ließ. „Es gab schon Essen.“, flüsterte ihm Franky daraufhin ins Ohr. „Oh. Wie lange habe ich denn geschlafen?“, fragte der Strohhutträger daraufhin verdutzt. „Ungefähr eine Minute.“ „Oh. Tut mir Leid.“ All das war Zorro so vertraut… Er wusste, dass es noch ein langer und steiniger Weg sein würde, bis wieder alles heile Welt war, aber heute hatte er etwa sehr wichtiges in seinem Leben gelernt. Das war nicht seine Bürde. Er musste da nicht alleine durch. Das war die Bürde aller. Ein kleines, schwaches Grinsen setzte sich auf seinen Gesichtszügen fest. Müde schlurfte er aus der Küche, um Nami in ihr Zimmer zu folgen. Er wollte endlich schlafen… Und falls er den Raum durch irgendwelche widrigen Umstände nicht finden würde, konnte er immer noch der leicht feurigen Duftnote folgen… - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Jooaah…war jetzt mal ein Kapitel mit mehr Dialogen :) war aber echt anstrengend, es zu schreiben...^^ glg Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)