Your Lover's Nerves von Aneurysm (Pausiert) ================================================================================ Kapitel 1: Rock'n' Roll Queen ----------------------------- Story Title: Your Lover's Nerves (are gone) Chapter: 1/? Author: Aneurysm Fandom: The GazettE / ガゼット (and more) Warning: Iam crazy. To much guy love (maybe) Devotement: Katty, Chris, Steffi & Lulu Disclaimer: No slavery. Music: Mando Diao - Hurricane Bar Comment: Gebt dem hier eine Chance, es ist mein "zweites Mal"! Das erste Kapitel ist nur so eine Art Einleitung in die Charaktere und wie sie zueinander stehen, ich wollte nicht direkt mit der Story beginnen, so, wie ich es sonst mache. Danke an , die mir mehr geholfen hat als sie weiß. (das klingt kitschig...) Fein, dann fangen wir mal an: [Rock'n' Roll Queen] „Sag mal…“ Reita hob die Hand und ließ drei fünfzig Yenmünzen in den Geldschlitz des Getränkeautomaten verschwinden, drückte dann einen der leuchtenden Knöpfe und nahm seine Cola aus dem Getränkefach. „Warum stehst du eigentlich hinter dem Getränkeautomaten und versteckst dich? Ich habe dich doch längst gesehen.“ Ruki trat einen Schritt vor und schob seinen Schal höher in sein Gesicht. „Du kannst mich ja auch ruhig sehen. Aber ich habe heute echt keinen Bock angelabert zu werden!“, brummte Ruki unter seiner halben Winterkleidung hervor, was Reita nur den Kopf schütteln ließ. „Und warum bist du dann her gekommen?“ In Harajuku nicht gesehen und angesprochen zu werden war fast ein Ding der Unmöglichkeit. „Ich wollte mir deine neue Kollektion eben auch ansehen.“ „Sag mal, schmollst du?“ Frech schnappte er sich Rukis Sonnenbrille und riss zeitgleich seinen Schal nach unten. „Lass das! Gib die zurück!“, fauchte der blonde Sänger unter seiner Mütze und machte einen Satz nach vorne und aus seiner Ecke heraus um nach seiner teuren Sonnenbrille zu angeln, die Reita unfairerweise über seinen Kopf hielt, zog mit der anderen Hand den Schal wieder über Mund und Nase. „Ach Ruki, du kannst so süß sein wenn du willst!“, amüsierte Reita sich über den wütenden jungen Mann vor sich, der im nächsten Moment den Fuß hob und seinen schweren Stiefel auf Reitas Fuß hämmerte. Auch Reita hatte Stiefel an, dennoch tat es höllisch weh und fluchend gab er Ruki die Brille zurück, die dieser ohne Umschweife wieder aufsetzte, und hüpfte zwei Mal im Kreis, bevor er sich wieder beruhigt hatte. „Nein, ich schmolle nicht“, antwortete Ruki nun verspätet und steckte die Hände in seine Jackentaschen. „Es ist nur ziemlich warm und ich bin genervt weil hier immer noch so viele Visukinder rumrennen.“ „Diese Visukinder sind hier um meine Kollektion anzusehen und zu kaufen, also hör auf meine Kunden und unsere Fans so zu nennen“, seufzte Reita nur und öffnete seine Cola, die einen lauten Knall von sich gab, bevor er sie trank. Aber Ruki hatte recht. Jetzt kam schon der dritte Schwall an Jugendlichen auf das Geschäft zu und bestieg die Treppen um zu dem Laden nach oben zu gehen. Auch er hatte keine Lust auf ein Fantreffen. „Das gibt’s doch nicht!“, zeterte die kleine Diva neben ihm herum und stampfte wie ein kleines Kind mit dem Fuß auf. „Da kommen ja noch mehr! Warum sind hier nur so viele von denen?!“ „Erstens“, hob Reita die Hand und zeigte ihm den Zeigefinger, „weil das hier Harajuku ist. Und zweitens“ Er hob einen zweiten Finger, „ist heute ein schulfreier Tag. Natürlich kommen da mehr Leute als normalerweise.“ Ruki ging gar nicht auf seine Erklärungen ein, sondern fluchte leise weiter vor sich hin. „Warum bin ich bloß hier her gekommen? Und dann auch noch mit der Bahn, weil mein Auto immer noch nicht fertig ist, und wofür das Ganze?“ Aufschnaubend stierte er unter seiner Sonnenbrille zu dem mittlerweile recht vollen Geschäft hinauf. „Damit ich mich hinter einem Getränkeautomat verstecke und mir den Arsch abschwitze!“ „Dann lass es doch. Niemand hat gesagt du sollest dich hinter dem Getränkeautomaten verstecken. Und das hier Kunden sind, damit hättest du ja wohl rechnen können.“ Manchmal war der Sänger aber auch einfach zu albern. „Anstatt hier herum zu stehen können wir aber auch lieber mal was essen gehen. Ich habe nämlich hunger. Und dann schauen wir später noch einmal rein“, schlug Reita vor um den Kindergarten jetzt langsam wieder einmal zu beenden. „Warum rufst du da nicht an und sagst denen dass wir kommen wollen und dass er die da raus scheuchen soll?“ Das wurde ja immer lächerlicher. „Ruki, das sind Kunden. Die sind sicher froh dass so viele da sind. Denn desto mehr kommen, umso mehr verkaufen sie, verstehst du das, du kleine Nervensäge?“ „Na, das kann ja kein so toller Laden sein, wenn sie es sich nicht leisten können für zehn Minuten mal den Laden zu räumen!“ „Sag mal Ruki, weißt du was der Hammer ist?“, ging diesmal Reita gar nicht darauf ein und blickte mit hoch gezogenen Augenbrauen auf Ruki hinunter, der erst verwirrt verstummte und dann den Kopf schüttelte. „Ne, was denn?“ „Ein Holzstab mit nem Stück Eisen an einem Ende.“ Damit drehte Reita sich um und marschierte die Gasse hinunter. Einen Moment lang starrte Ruki dem Bassisten verdutzt nach, bevor er ihm leise fluchend schließlich folgte. Nachdem sie dem Kellner das Geld gegeben hatten und er die Rechnung brachte, wurde die Tür geöffnet und Kai kam in das Restaurant gestürzt. Völlig außer Atem lief er auf sie zu und hielt sich an einem Stuhl fest um ein paar Mal tief Luft zu holen. „Was geht denn mit dir?“, wunderte sich Reita und auch Ruki musterte ihn argwöhnisch. „Na ja“, keuchte Kai und ließ sich auf den Stuhl fallen. „Ich habe mich eben beeilt, weil ich auch noch etwas essen wollte bevor ihr fertig seid und mich wieder nervt weil ich euch zu langsam esse!“ „Tja“, grinste Reita nur und hob die Rechnung. „Das wird wohl nichts!“ Auch Ruki grinste, als Kai leise aufstöhnte und sich die Hand an den Kopf legte. „Das halte ich alles nicht aus!“, jammerte er, bevor er die Karte annahm, die der Kellner ihm aufdrängte. „Warum sollte ich eigentlich kommen?“, wollte Kai dann wissen und bestellte sich einen Apfelsaft und einen großen gemischten Salat. Ruki verzog bei dieser Auswahl das Gesicht. „Ihr habt irgendetwas von einem Notfall gesagt?“ „Uns war langweilig“, erklärte Ruki sachlich und stützte demonstrativ seinen Kopf auf seine Handfläche. Irritiert hüpfte Kais Blick zwischen Reita und Ruki hin und her, bevor er etwas in sich zusammen sank. „Mist“, murmelte er dann. „Ich bin schon wieder auf euch reingefallen.“ „Na ja“, brummte Reita und bestellte ebenfalls noch ein Getränk. „Gelogen war es nicht. Ich halte es nämlich nicht mehr alleine mit dieser Nervensäge aus.“ „Dasselbe könnte ich über dich auch sagen!“, fauchte Ruki sofort zurück und Kai brauchte keine Sekunde um zu bemerken, dass heute wieder einmal einer dieser Tage war, an denen Reita nicht mit Ruki konnte. Normalerweise verstanden sie sich ganz gut, doch manchmal passierte es, dass Ruki wirklich etwas… Er wog den Kopf hin und her während er überlegte, wie man es am freundlichsten bezeichnen konnte. „Ihre Apfelschorle“, wurde er unterbrochen und der Kellner stellte das Glas ab und legte ihm Besteck hin. „Was macht ihr eigentlich ausgerechnet in Harajuku?“, stellte Kai dann die Frage, die er sich schon die ganze Fahrt über gestellt hatte. „Ja genau, warum eigentlich Harajuku?“, keifte Ruki und blickte ihn an, wartete bis Reita seine frischgebrachte Cola annahm und einen Schluck davon genommen hatte. „Ich mag Harajuku“, erklärte er dann knapp. Und das stimmte. Er mochte Harajuku tatsächlich. „Er mag Harajuku“, rollte Ruki mit den Augen. „Du hättest ja nicht her kommen müssen, ich habe dich nicht darum gebeten!“ „Ich habe doch schon mal gesagt, ich wollte mir die Kollektion eben auch ansehen!“ „Ach, war das heute?“, mischte sich Kai nun ein und sah so überzeugend ahnungslos aus, dass Reita frustriert aufseufzte. „Hörst du mir eigentlich nie zu, Kai?“ „Stimmt. Er redet doch seit Tagen von nichts anderem mehr.“ Schön wie schnell sie sich wieder verbündet hatten, dachte sich Kai nur, als er entschuldigend lächelte und mit den Schultern zuckte. „Ich habe es mir sicher irgendwo aufgeschrieben, aber ich kann mir auch nicht alles merken. Zumal es für die Band selbst ja nicht so wichtig ist.“ „Nein, aber für mich ist es wichtig!“ „Tut mir ehrlich Leid“, entschuldigte sich Kai schnell, bevor Reita ernsthaft sauer auf ihn wurde. Offenbar war er schon so gereizt, dass das noch leicht passieren konnte. Reita sah nicht gerade glücklich aus, dennoch nickte er ob der Entschuldigung. Kai war froh als sein Salat kam und er endlich dazu kam etwas zu essen. Eigentlich hatte er das ja Zuhause tun wollen, aber als Reita ihn plötzlich angerufen hatte, war dafür keine Zeit mehr gewesen. „Ruf mal an und frage, ob da jetzt weniger los ist“, verlangte Ruki gelangweilt drein schauend und beobachtete Kai beim essen. „Nein“, brummte Reita nur und lehnte sich, die Arme vor der Brust verschränkt in seinem Stuhl zurück. „Wir gehen gleich einfach vorbei und dann werden wir es ja sehen.“ „Ich habe aber keinen Bock da wieder für nix hinzulaufen!“ „Dann bleib eben hier.“ „Was soll denn der scheiß? Wo liegt denn das Problem da mal eben durchzurufen?“ „Leute“, mischte Kai sich eilig ein und sah zwischen ihnen hin und her. „Kommt jetzt mal wieder runter. Und außerdem, Ruki, wenn Reita da jetzt anruft und es leer ist, heißt das noch lange nicht, dass es nicht wieder voll ist, wenn wir erst einmal da sind. Wir müssten schon hingehen und dann anrufen, aber das würde sich nicht lohnen, also können wir direkt am Laden gucken.“ „Eben“, machte Reita nur genervt, wofür Ruki ihm einen giftigen Blick zuwarf und sich von ihm wegdrehte. Den Rest des Restaurantbesuches über redeten sie nur noch, wenn Kai Fragen stellte, worüber dieser sehr froh war, denn auf einen Streit vor den Kellnern in einem fast komplett leeren Restaurant konnte er dankend verzichten. Erst als sie draußen vor der Tür standen, begannen Reita und Ruki wieder zu zanken. „Ich will aber nicht durch die Mengen da durch, lass uns doch außen herum gehen!“, beschwerte sich Ruki und blieb wütend drein blickend stehen. „Und ich will mir noch einen Crepe kaufen, also gehen wir da rum.“ „Du kannst deinen blöden Crepe doch auch später essen, warum denn ausgerechnet jetzt?!“ „Weil mein Motorrad beim Deal Design steht und ich nicht extra noch einmal zurück laufe, nur weil du wieder eine Extrawurst gebraten haben willst!“ Kai seufzte nur und zuckte mit den Schultern. „Ich hätte auch gern einen Crepe wenn wir schon einmal hier sind“, warf er dann vorsichtig ein um die Wogen wieder ein bisschen zu glätten. Damit erreichte er allerdings nicht mehr, als das Ruki nun ihn wütend anblickte und seine Sonnenbrille auf seine Nase setzte, demonstrativ seinen Schal nach oben zog und seine Mütze wieder tiefer positionierte. „Wieso ist es denn so voll?“, wunderte sich auch Kai, als sie die Takeshita Street betraten und sich hinter Reita durch die Massen drängten. „Schulfrei“, brummte dieser nur und drängelte sich durch zu den Crepeständen. Reita wusste sofort was er wollte, er aß sowieso immer das Gleiche. Kai hatte sich erst entschieden als er der Bedienung seine Bestellung direkt mitteilte und bezahlte. „Hmm“, machte er dann und lächelte Reita so herzlich an, dass dieser das Lächeln überrascht erwiderte. „Ich habe schon lange kein Crepe mehr gegessen. Es war eine ziemlich gute Idee mal wieder her zu kommen!“ Reita nickte nur und nahm seinen Crepe entgegen, begann schon zu essen, bis Kai seinen auch bekam. Sie wollten sich gerade weiter auf den Weg machen, da hielt Ruki sie auf. „Jetzt will ich auch einen“, seufzte er und drehte sich zu der Tafel um sich einen Crepe auszusuchen. Kai hatte leider gerade den Mund voll Eis um von vornherein einzulenken, so packte Reita Ruki nur am Kragen und zog ihn zur Seite. „Was soll der Scheiß? Hättest du das nicht eben machen können, so wie wir auch? Warum musst du eigentlich so wahnsinnig nerven?“ „Wo liegt das Problem, haben wir es eilig oder was?" „Nein, es regt mich nur auf, dass du immer Kleinkind spielen und alles nach deinen Willen umgestalten musst!“ „Reita?“ Kai trat näher und blickte sich unsicher um, denn schon mehrere Leute hatten sich bei den lauten Stimmen umgedreht. „Ruki?“ „Was soll der Scheiß, du hast doch den Plan umgeschmissen weil du einen Crepe wolltest und nicht ich! Und jetzt will ich eben auch einen!“ „Aber du wusstest dass wir Crepes kaufen, warum fällt dir dann erst jetzt ein dass du einen willst? Weil du absichtlich stören willst!“ „Reita, Ruki, jetzt seid doch mal leiser!“ „So ein Schwachsinn! Ich habe eben erst jetzt Appetit bekommen! Und selbst wenn, lass mich jetzt gefälligst los!“ „Was, selbst wenn? Gibst du also zu dass du uns absichtlich aufgehalten hast?!“ Kai lächelte verzweifelt in der Gegend herum und nickte jedem der guckte peinlich berührt zu und wünschte ihnen lautstark einen schönen Tag, dennoch schaffte er es nicht die beiden Streithähne zu übertönen. Schließlich wusste er keinen Ausweg mehr und presste seine Hände auf seine Ohren, während er anfing 'Oh Mc Donald had a farm' zu singen, womit er das Maß an Peinlichkeit vollends füllte. Aber immerhin gelangte er so endlich an die Aufmerksamkeit, die er anders nicht gewonnen hatte. "Dein Gesang ist schlimmer als dein Essen!", fluchte Reita, wofür Ruki ihm die flache Hand gegen die Schulter schlug. "Lass gefälligst Kai in Ruhe, du unsensibler Vollidiot!" "Stooooop!", dehnte Kai lautstark und hob entwaffnend lächelnd die Hände. "Das bringt doch alles nichts!" Tief seufzend nahm er zur Kenntnis, dass Reita Ruki endlich los ließ und einen Schritt vor ihm zurück trat. „Ruki, jetzt hol dir schon deinen Crepe, damit wir endlich hier weg können. So langsam nützt uns nämlich auch Verkleidung nichts mehr“, murmelte Kai und drängte Ruki unter zahlreichen Blicken zu dem Crepestand. Aber der Sänger schüttelte bockig den Kopf. „Nein, mir ist der Appetit gründlich vergangen!“ „Gut, dann eben nicht“, knurrte Reita und ging an ihm vorbei, drängelte sich zurück in die Menge und bahnte ihnen einen Weg die Straße hinunter. An der Ampel drehte er sich zum ersten Mal um und blickte auf Ruki hinunter, der missmutig mit dem Fuß gegen den Ampelpfahl trat und den Kopf gesenkt hielt. Auch während sie die Straße überquerten und in die schon leerere Seitengasse traten, warf er Ruki immer wieder Blicke zu, bevor er die Augen verdrehte und Ruki seinen Restcrepe hin hielt. „Da. Ess auf, sonst schmeiß ich den weg.“ Kai hob erstaunt den Kopf und auch Ruki starrte Reita unter seiner Sonnenbrille an, als hätte er jetzt völlig den Verstand verloren. „Nimm ihn“, knurrte Reita bedrohlich und perplex hob Ruki die Hand und nahm den Crepe, stand einen Moment lang sprachlos da, bevor er unter Reitas wartendem Blick seinen Schal hinunter zog und von der weichen Waffel abbiss. Erst jetzt wandte Reita seinen Blick grimmig zufrieden wieder ab, bevor Ruki, als auch Kai Reitas Entschuldigung begriffen. Schmunzelnd lief er hinter den beiden Streithähnen her und rieb sich das Kinn. Sie konnten wirklich niedlich sein, jeder auf seine ganz eigene Art und Weise. Seufzend zündete sich Reita eine Zigarette an und hielt auch Ruki eine hin. Dieser nahm sie nur dankend nickend und wartete, bis Reita ihm den Glimmstängel ebenfalls anzündete. „Kai“, brummte er über seine Zigarette hinweg, der leise fluchend in seinen Taschen nach seinen Eigenen kramte. „Mist, ich habe meine Zuhause liegen lassen…“, seufzte er dann und lächelte entschuldigend, als er die Hände zusammen drückte und Reita still ebenfalls um eine Zigarette bat. Dieser verdrehte nur die Augen und reichte ihm eine. „Kai“, brummte Ruki erneut, musste sich allerdings gedulden, bis auch Kai sich seine Zigarette angezündet hatte, bevor er ihn ansah. „Hm?“ „Das hier hat jetzt aber an Fanmeetings für die ganzen nächsten Monate ausgereicht, klar?“ Kai lachte nur und nickte. „Wenn du möchtest?“ „Auf jeden Fall!“ Er und Reita seufzten gleichzeitig auf. Der Laden war tatsächlich leer gewesen als sie ihn anfangs betreten hatten. Aber wie Kai ihnen schon im Restaurant voraus gesagt hatte, war ein erneuter Massenansturm auf den Laden passiert und hatte ihnen nicht die Möglichkeit gegeben sich vorzeitig zu verflüchtigen. „Ich fand es ganz lustig“, lachte Kai und Reita hob dezent die Augenbrauen in die Höhe. „Du hast eh einen komischen Humor“, knurrte er nur und blickte auf Ruki hinunter, der bestätigend nickte. „Aber die neuen Sachen sind wirklich nicht schlecht“, griff Kai dann das Thema auf, worauf Reita schon die ganze Zeit wartete. Erneut nickte Ruki und sog an seiner Zigarette. „Da hat er recht. Erst war ich ja skeptisch, das Bild sah nicht so toll aus. Aber die Kette sieht in Natura wirklich gut aus. Glückwünsch.“ Zufrieden grinste Reita über seine eigene Zigarette hinweg und lehnte sich an die Häuserwand hinter sich. Seine Freunde hatten Geschmack und wussten was sie sagen mussten um sein Ego zu streicheln, was wollte er eigentlich mehr? „Ich kann dich heute leider nicht nach Hause fahren“, fiel Reita dann ein und deutete auf seine Maschine die an der Seite stand. „Ich habe nur ein Helm dabei.“ Überrascht blickte Ruki auf, bevor er dann eilig abwinkte. „Oh, ist schon okay, ich fahre jetzt eh noch weiter nach Shibuya.“ „Was willst du denn in Shibuya?“, fragte Kai neugierig und schnipste seine Zigarette auf den Boden. „Ich treffe mich mit ein paar Freunden und gemeinsam gehen wir ins Steakhouse. Jemand hat Geburtstag und wir haben oben die ganze Etage für uns.“ „Cool.“ Reita überlegte, wann er das letzte Mal Steak gegessen hatte. Das war mit Ruki gewesen. Dieser beobachtete ihn lauernd, als würde er darauf warten, dass ihm eben genau dies wieder einfiel. „Da waren wir doch auch mal“, sagte Reita deshalb laut und wusste sofort dass er das Richtige gesagt hatte, als Ruki zufrieden lächelte. „Japp. Das war letztes Weihnachten.“ „Ihr habt Weihnachten zusammen verbracht?“, fragte Kai nun verwundert und Reita nickte, bevor er schlagartig rot wurde. „Also, nicht so wie du denkst. Wir waren essen und danach auf so ner Party. Das war aber ein Megaflopp, deshalb sind wir zu Ruki nach Hause und haben uns da besoffen, bevor ich vollkommen dicht auf dem Boden vor dem Sofa eingepennt bin.“ Ruki nickte, verschweigend, dass noch andere Dinge passiert waren, bevor Reita schließlich angefangen hatte seine Wohnung in ein Sägewerk zu verwandeln. Aber es reichte ihm schon, dass Reita sich überhaupt daran erinnerte, denn oftmals hinterließ er bei Ruki den Eindruck, als wären ihm solche Sachen so unwichtig, dass er sie einfach schnell wieder vergaß. Er hing seinen eigenen Gedanken nach, während Kai und Reita sich über gute Restaurants unterhielten, bis Reita seine Schulter packte und ihn zu sich zog. „So“, machte er dann und Ruki blickte sich suchend nach Kai um, der ihnen gerade den Rücken zugekehrt hatte und sich ein Getränk an dem gleichen Automaten zog, hinter dem sich Ruki vor ein paar Stunden versteckt hatte. „Ich bringe dich jetzt nach Shibuya rüber. Ist ja ein Katzensprung. Ich fahre auch hinten rum, da sieht das mit dem Helm niemand. Aber halt dich gut fest, okay?“ „Du musst mich ehrlich nicht-“ „Psst!“ „So, Jungs. Ich mache mich dann mal auf den Weg. Wir sehen uns ja dann morgen, okay?“ Kai lächelte sie an und hob noch die Hand zur Verabschiedung, dann wendete er sich um und verschwand die Gasse hoch. „Komm schon“, verlangte Reita und ging auf sein Motorrad zu. Er öffnete das Schloss und hob seinen Helm hoch, zog sich ordentlich an und setzte dann den Helm auf den Kopf. Dann drehte er die Maschine um und schwang sich hinauf, während Ruki hinter ihm auf das Polster kletterte. „Gut festhalten“, klang Reitas Stimme noch gedämpft unter dem Schutz hervor, dann fuhr er los, als er Rukis Arme um seinen Bauch herum spürte. Er hielt sich heute eiserner fest als sonst, fiel Reita auf, aber vielleich lag das auch an der Tatsache, dass er heute ohne Helm fuhr. Er spürte, wie Ruki seinen Kopf an seinen Rücken drückte um den Fahrtwind nicht so abzubekommen, dann bog er auch schon in die nächste Seitenstraße Richtung Shibuya ab. Er fuhr extra nicht so schnell, denn der Wind konnte ohne Visier wirklich unangenehm sein. Die Fahrt dauerte kaum länger als fünf Minuten, dennoch sprang Ruki geradezu erleichtert von dem Sitz hinunter und trat eilig ein paar Schritte zurück. „Danke“, seufzte er und schob seinen Schal wieder hinunter. „Aber ohne Helm nicht noch einmal, okay? Das ist mir echt zu gruselig!“ Reita schob das Visier nach oben und lächelte entschuldigend. „Schon gut, war eh nur eine einmalige Sache, ich möchte meinen Lappen auch nur ungern verlieren.“ Er hob den Blick und sah zu dem großen Gebäude des Steakhauses hinauf. „Wieso wolltest du mich unbedingt fahren?“, wollte Ruki dann wissen und blickte ebenfalls zu dem Steakhaus hinaus. „Das hatte keinen bestimmten Grund“, wank Reita gleich daraufhin wieder ab. „Ich dachte nur, so sparst du dir die 160 Yen und bist außerdem noch schneller hier.“ „Danke“, grinste Ruki erneut. Als hätte er es nötig sich über 160 Yen Gedanken zu machen, aber das sagte er ausnahmsweise mal nicht laut. „Und was machst du jetzt noch?“ „Keine Ahnung, ich denke mal, ich genieße meinen freien Tag Zuhause und schau mir nachher noch mal ein paar Noten an.“ „Ruf mich bloß an, wenn du eine neue Songidee hast, nicht so, wie das letzte Mal!“ Ruki hob drohend den Finger. „Keine Angst, ich glaube nicht, dass es heute dazu kommen wird. Genieß du mal den Abend mit deinen Freunden.“ Er schob sein Visier hinunter und winkte, bevor er wieder abfuhr. Ruki blickte ihm noch eine ganze Weile nach, ehe er seufzte und auf die Uhr blickte. „Na toll. Und was soll ich hier jetzt noch eine Stunde lang machen?!“ tbc Ich glaube es ist ungebetat- ich erinnere mich nicht mehr! Aber Betaleser zu finden ist auch echt so eine Sache für sich. Kapitel 2: Baby, don't fall --------------------------- Story Title: Your Lover's Nerves (are gone) Chapter: 2/? Author: Aneurysm Fandom: The GazettE / ガゼット (and more) Warning: Iam crazy. To much guy love (maybe) Devotement: Katty, Ana Disclaimer: No slavery. Music: Britney Spears - Circus Comment: Eigentlich hatte ich gesagt, ich lade früher hoch. Nun das große Aber: Mein Laptop hat beschlossen, an einem wunderschönen Montagmorgen mal dezent zu implodieren. Na gut, es war der Kühler, nachdem meine CPU, seeehr dezent, etwas überhitzt war. So unter dem Heater. Auf einer Wolldecke. Den frischgepressten Orangensaft mit Eis für den ich eine viertel Stunde in der Küche stand, habe ich dann erst einmal auf das qualmende Bett gekippt. Was solls. Die Geschichte ist noch da, nur beschließt Roppongi manchmal, dass Animexx und Facebook heute Spamware sind, und deshalb darf ich da die nächsten 24 Stunden nicht drauf. Nett =D Aber jetzt ist es ja da. Und ich verspreche auch fast, dass die Storyline hier schon anknüpft und man einseitig erkennen kann, wohin es gehen soll! Viel Spaß!! Baby, don't fall „Nein, nicht böse sein! …Okay, warte, du kannst das hier haben!“ Irritiert öffnete Ruki die Tür zum Proberaum ein Stück weiter und steckte seinen Kopf durch den entstandenen Spalt. Hatte er also richtig gehört, dachte er sich und schob die Tür ganz auf, als er Kais vertraute Blumenmusterhose am Ende des Raumes entdeckte. Verwundert hob er eine Augenbraue und trat einen Schritt in den Raum hinein, während er Kai dabei beobachtete wie er erst mit den Armen wie wild herum fuchtelte und sich dann laut seufzend durch das braune Haar strich. „Nett, Kai, ehrlich.“ Ruki räusperte sich und schloss die Tür. „Aber was genau machst du da?“ Dass Kai schon da war wunderte ihn nicht wirklich, er hatte bereits gewusst das Kai oft früher kam um noch in Ruhe seinen Kaffee zu trinken und sich, wie er es gern immer wieder betonte, auf sie einzustellen. Er selbst kam normalerweise immer um Punkt zur Tür hinein, doch heute war er schon früher gekommen um sich die neuen Coverdrucke abzuholen. Vielleicht hätte er sich doch mehr Zeit lassen sollen, kam auch schon sein nächster Gedanke, doch spätestens als Kai sich umgedreht und ihn fixiert hatte erstarrte er. „Verdammt“, entfuhr es ihm und noch bevor er überhaupt daran denken konnte doch noch einfach kehrt zu machen und aus dem Proberaum zu flüchten, war Kai aus seiner hockenden Haltung auch schon aufgesprungen und kam auf ihn zugestürmt. „Ruki!“, strahlte sein Leader ihm entgegen und Ruki lief es kalt den Rücken herunter. Beweg dich nicht sagten Kais Augen. Lauf weg sein Kopf. „Wie schön dass du schon da bist!“ Ruki war sich dessen nicht mehr so sicher und zuckte zusammen als Kai seinen Oberarm packte und ihn mit sich zog. „Das trifft sich ja total gut, dann kannst du mir ja gleich mal helfen, ich komme nämlich alleine nicht weiter.“ Diese gekünstelte Freude war zu viel für Ruki, der sich wortlos hinter Kai her ziehen ließ. Hatte er irgendetwas vergessen? Er dachte die Songs wären bereits so gut wie alle eingespielt und die Songtexte fertig, oder spielte Kai mittlerweile auch Final Fantasy? Der Gedanke war absurd. „Sag mir, warum sie so böse ist. Normalerweise schaff ich es immer alle zum lachen zu bringen, aber das hier übersteigt meinen Horizont.“ Das konnte Ruki nur bestätigen, immerhin nannten sie Kai nicht umsonst- Moment. Wovon redete der überhaupt? Er folgte Kais ungeduldigen Blick und wich heftig einen Schritt zurück. „Whow!“ „So ähnlich“, schmunzelte Kai und ließ nun auch endlich Rukis Oberarm los. „Ihre Mutter hat sie tatsächlich Waru genannt als sie gegangen ist. Ich dachte das sei nur ein Scherz, aber...“ „Was zum Teufel?“, murmelte Ruki ungläubig und blickte auf das höchstens zwei Jahre alte Mädchen hinunter, welches äußerst grimmig zu ihm aufsah. „Frag nicht“, seufzte Kai entnervt und warf einen Blick auf seine Uhr. „Sie ist die Tochter von einer Bewerberin die jetzt ein Gespräch beim Management hat. Ich habe sie zufällig am Eingang getroffen und sie war sehr nett.“ Kai stockte kurz, warf dem blonden Sänger einen Blick zu und fuhr sich verlegen mit der Handfläche durchs Gesicht. „Also, sie war nett“, betonte er noch einmal unnötig, und wäre Ruki nicht mit der Gesamtsituation überfordert gewesen, hätte er es auch bemerkt. „Und da habe ich ihr angeboten solange auf…“ Er blickte auf das schlecht gelaunte Mädchen hinunter. „…Waru…aufzupassen.“ Ruki blickte ihn ungläubig an. „Ich weiß was du jetzt denkst!“, verteidigte sich Kai auch sofort und hob abwehrend die Hände. „Wir haben Probe und ich schleppe ein Kind an, schon klar, ich bin nicht ganz dicht. Aber sie hat mir versprochen pünktlich fertig zu sein, so dass unsere Probe dadurch nicht verkürzt wird.“ Rukis Miene wandelte sich zu einer zweifelnden und er schien Kai damit mächtig nervös zu machen. „Sag mal“, fand dann auch der Sänger seine Stimme samt Fassung wieder. „Kann es sein dass du dich durch das Kind an die Mutter ran machen willst?“ Er seufzte nur als Kai errötete und den Kopf wegdrehte um nach seiner Tasche zu schauen. „Meinst du Kleinkinder dürfen Kaugummi?“, wollte er dann wissen, als er welchen in seiner Tasche fand. „Wenn du sie damit ersticken willst?“ Amüsiert nahm Ruki Kai das Kaugummi aus der Hand, packte es aus und steckte es sich selbst in den Mund. Dann ging er in die Hocke und begrüßte das Mädchen vor sich erst einmal freundlich. „Du bist ja…“ Sein Blick glitt an der Kleinen auf und ab, die ihn noch immer erbost musterte. „süß.“ Er räusperte sich. „Und so schlecht drauf…“ Als Kai neben ihm seufzte blickte er wieder auf. „Was genau hast du denn gemacht?“ „Gar nichts.“ Kai hockte sich neben ihn und gemeinsam blickten sie auf das Kind hinunter. Es verbreitete wirklich nicht die beste Stimmung. „Ihre Mutter hat mir ihre Hand in meine gedrückt, sie hat sich verabschiedet…Und als ich mich umdrehte und sie ansah hat sie eben genauso“ Er deutete auf ihr Gesicht. „geschaut.“ Eine Weile lang herrschte Stille und Niemand regte sich. „Ehrm“, machte Ruki dann schließlich und zupfte an seinen blonden Strähnen herum die in seine Stirn fielen. „Sie ist schon ein wenig gruselig, oder?“ „Ruki“, fuhr Kai ihn leise an und warf ihm einen warnenden Blick zu. „Sowas sagt man nicht! Vor allem nicht wenn sie dich hören kann!“ „Hm.“ Wieder herrschte Stille, dann hob Ruki die Hand und wedelte Waru damit vor dem Gesicht herum. „Mach mal was“, verlangte er stumpf und wieder zischte ihm Kai eine Warnung zu. „Sie ist kein Zootier!“ „Nein, aber normal ist doch echt was anderes.“ Er verlor recht schnell das Interesse, stand seufzend auf und ließ sich stattdessen auf dem Sofa nieder. Immerhin war das Kais und nicht sein Problem. Wieder öffnete sich die Tür zum Proberaum und wurde diesmal von Reita betreten. Kai verlor bei seinem Anblick so eindeutig den Mut, dass Reita verdutzt stehen blieb und offenbar nachdachte. „Hab ich irgendwas vergessen?“, wollte er dann wissen und ging auf das Sofa zu, ließ seine Sporttasche daneben zu Boden fallen und ließ sich neben Ruki auf dem weichen Polster nieder. Dann fiel sein Blick von Kai auf das kleine Mädchen neben diesem und seine Augenbrauen wanderten dezent nach oben. „Gibt es da etwas dass ich vielleicht wissen sollte?“, wollte er schließlich wissen und verglich das Gesicht des Mädchens so offensichtlich mit Kais Gesichtszügen, indem er von ihm zu ihr hin und her sah, dass Ruki anfing zu lachen, während der Leader rot anlief. „Nein, ich passe nur kurz auf sie auf. Ihre Mutter kommt gleich.“ „Und ich nehme an sie sieht verdammt scharf aus?“ Reita lehnte seinen Arm lässig auf die Sofalehne und grinste amüsiert über Kais Gebärden. „Vielleicht könnten wir ja jetzt mal aufhören in Warus Gegenwart zu fluchen?“, bat Kai kleinlaut und warf der Kleinen einen mutlosen Blick zu. Zugegebenermaßen war das nicht gerade eine seiner besten Ideen gewesen. Er hob erneut den Kopf als er Reita laut lachen hörte. „Wie hast du sie gerade genannt? Das ist nun aber wirklich unhöflich! Sie ist doch nur ein Kind!“ „Nur“, murmelte Ruki und zog seine Zigarettenpackung mühsam aus der Enge seine Hintertasche heraus und angelte dann nach seinem Feuerzeug in seiner Jackentasche. „Kinder sollte man nicht unterschätzen. Meine Nichte hat es geschafft den Weihnachtsbaum letztes Jahr anzuzünden und dabei auch noch die Küche unter Wasser zu setzen.“ „Weihnachtsbaum?“ Reita sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. „Mein Bruder hat doch eine Amerikanerin geheiratet. Du müsstest mal die Wohnung von denen im Dezember sehen. Schlimmer als Shinjuku im Winter bei Nacht.“ Ruki schüttelte den Kopf, als hätte diese Erinnerung etwas Traumatisches. „Ich kann verstehen warum er schon Monate vorher Doppelschichten schiebt. Wenn ich die Stromrechnung und die ganzen Geschenke für das Kind bezahlen müsste…“ Er steckte sich eine Zigarette zwischen die Lippen und wollte sie gerade anzünden, als Reita sie ihm einfach entzog. „Ey“, fauchte er säuerlich und griff nach seinem Glimmstängel. „Meine Schachtel ist selbst fast leer, besorg dir selber welche, man!“ „Wenn Kinder im Raum sind wird nicht geraucht!“ Das nahm Ruki den Wind aus den Segeln und seine Hand sank zurück auf seinen Oberschenkel, während nicht nur er Reita anstarrte als hätte dieser gerade einen Vers aus der Bibel zitiert. „Wie bitte?“, wollte sich Kai ebenfalls versichern richtig gehört zu haben und nahm die Hand des Kindes um es hinter sich her zu dem zweiten Sofa zu ziehen. „Na, ist doch ganz klar. Nur weil wir süchtig sind, müssen wir Kinder ja nicht auch gleich zuqualmen. Habt ihr eine Ahnung wie schlecht Zigarettenqualm für Kinderlungen ist?“ Reita reichte Ruki die Zigarette zurück und verschränkte die Arme vor der Brust als er keine Antwort bekam. „Was? Warum starrt ihr so?“ „Hast du dir selbst gerade zugehört?“, lachte Ruki nervös und beugte sich demonstrativ vor um Reita seine Hand auf die Stirn zu drücken. „Hast du vielleicht Fieber?“ „Lass den Scheiß!“ Unwirsch schlug er Rukis Hand beiseite und rückte ein Stück von ihm ab. „Was ist denn dabei? Ich mag Kinder. Ist doch nichts Schlimmes.“ Das wurde ja immer besser. „Du magst Kinder?“, wiederholte Kai es langsam und ließ sich auf das Sofa hinter sich fallen. Das war neu. „Klar. So schlimm sind die gar nicht.“ Um es ihnen zu beweisen zog Reita das Mädchen zu sich und hob es sich auf den Schoß. „Na sowas“, lachte der Leader dann und beäugte das Pärchen erfreut, während Ruki sehr misstrauisch drein blickte. „Und ich habe immer gedacht ich wäre derjenige aus der Band der mal heiraten und eine Familie gründen würde. So kann es gehen.“ „Ach was. Ich will auch irgendwann mal Kinder haben. Gegen einen Sohn hätte ich nichts einzuwenden.“ Reita blickte auf das Mädchen herunter und deutete auf sie. „Ich glaube sie mag mich.“ Das bezweifelte Ruki sehr stark, als er den bösen Blick bemerkte mit dem sie Reita gefesselt hielt. Auch Kai schien seine Zweifel zu haben, sagte allerdings ebenfalls nichts, denn er schien froh zu sein dass er sich nicht mehr um das Kind kümmern musste. „Du Süße! Du magst doch bestimmt spielen, oder?“, begann Reita sich mit dem Mädchen zu unterhalten und Ruki spürte förmlich wie er erblasste. Reita kramte seinen Autoschlüssel hervor und hielt ihn dem Kind vor die Nase, ließ ihn rasseln und auf und ab wippen, während er in Babysprache auf sie einredete. Sie reagierte nicht. „Reita“, murmelte Ruki und auch Kai schien die Gesamtsituation ziemlich peinlich zu sein. „Du zerstörst gerade mein gesamtes Weltbild, das ist dir schon klar, oder?“ „Hör auf dich so anzustellen, Ruki“, brummte Reita nur genervt, während er nun mit dem Bein wippte und das mies drein guckende Kind kräftig durch schüttelte. Offenbar ahmte er gerade alles nach, was er mal im Fernsehen gesehen hatte. Eine ganze Weile lang beobachteten Kai und Ruki ihn nachdenklich dabei, wie er sich abmühte und recht unerfolgreich den Hampelmann markierte, dann wurden sie alle abgelenkt, als etwas kräftig gegen die Tür polterte. Lautes Gezeter folgte, doch noch bevor Kai überhaupt aufstehen und nachsehen gehen konnte, wurde die Tür auch schon aufgerissen und die beiden Gitarristen kamen in einem Knäul in das Zimmer hinein gestürmt. „Jetzt- lass-mich-los“, hörten sie Uruha abgehackt keuchen, während er an Aois Hand riss, die ihn fest an den Haaren gepackt hatte. Seine andere Hand hatte sich in Aois TShirt gegraben und zog ihn daran tiefer, so dass sie Beide gebückt dastanden und miteinander rangelten. Ruki klappte der Mund auf bei dem Anblick und Kai wurde nervös. Sehr nervös. „Was macht ihr da?“, stellte er die Frage, die ihnen allen im Geiste herum wanderte, aber er fürchtete sich bereits jetzt vor der Antwort. Aois Schultertasche rutschte hinunter und hing diesem nun am Arm, knallte gegen sein Knie und er sackte ein, konnte das Gleichgewicht nicht halten und riss sich und Uruha letztendlich laut zeternd zu Boden. „Du Sackgesicht!“, fluchte Uruha auch schon drauf los und sie rangelten noch eine Weile miteinander, bevor sie sich gegenseitig wegdrückten und wütend anfunkelten. „Der Perversling hat schon wieder gespannt!“, rief Aoi dann auch schon anklagend aus und deutete mit dem Finger auf Uruha. Kai wurde sofort blass. Was hatte er nur getan? „Ich hab nicht- Was kann ich denn dafür? Ich wollte doch nur auf Toilette gehen, wie kann ich denn wissen, dass Ko-Ki und Kifumi schon wieder im Vorraum am rumficken sind?“ „Schon wieder?“, wiederholte Aoi und trat ihm seinen Fuß in die Seite. „Du perverser Penner kennst sogar schon die Namen der Neuen und kannst sie auseinander halten? Was bist du? Pädophil? Das sind fast noch Kinder!“ „Lass das!“, fauchte Uruha zurück und stieß den Fuß von sich. „Erzähl mir nichts von Kindern, die vögeln sich da die Hirne raus und ich bin derjenige der pervers ist?“ „Was schaust du denen auch zu? Hast du noch nie einen Schwanz in nem Arsch gesehen oder warum hast du da so hingestarrt?!“ „Man, ich war halt perplex und es sah sehr nett aus!“ Die Verteidigung zog nicht, er bestätigte Aoi in seiner Meinung nur mehr und mehr. „Ich habs doch gesagt! Du bist echt krank, Uruha! Such dir gefälligst ein anderes Hobby!“ „Sag mal, kann es sein dass du eifersüchtig bist, weil du es nicht vor mir gesehen hast, oder warum schiebst du hier so einen Film? Verpiss dich gefälligst und lass mich in Ruhe, dein Gelaber kannst du dir in den Arsch schieben!“ So langsam rappelte er sich wieder auf, beziehungsweise versuchte es, da Aoi ihm die Füße wegtrat und Uruha erneut schmerzhaft auf dem Hintern landete. „Ich schieb dir gleich auch mal was in den Arsch, aber das wird dann nicht mehr so nett wie meine paar Worte, auf die du sowieso nie hörst!“ Aoi schien wirklich verärgert, nur konnte Uruha den Grund dafür nicht verstehen. Was hatte er denn so schlimmes gemacht? Sie begannen zu zanken und sich weiter anzukeifen, doch Ruki auf dem Sofa schüttelte nur den Kopf, hob seine Zigarette, steckte sie sich zurück zwischen die Lippen und zündete sie sich an, warf Reita einen Blick zu und zuckte mit den Schultern. Dieser verstand den Wink und sagte nicht einmal etwas dazu. Nach der Nummer war sowieso alles egal. Lächelnd winkte Kai der Mutter und ihrem Kind hinterher, bevor er, ziemlich erschöpft wirkend, die Tür hinter sich schloss. „Das wars. Nie wieder Kinder.“ Kai stöhnte laut auf und fasste sich an den Kopf. „Das war heute der so ziemlich schlimmste Tag seit langem. Und das furchtbarste ist“ Er warf einen Blick auf die Uhr. „Er ist noch lange nicht vorbei.“ Er blickte auf Aoi und Uruha, die Beide völlig zerzaust neben einander am Tisch saßen und während Uruha beleidigt auf seine Fingernägel starrte, schien Aoi merkwürdig zufrieden zu sein. Aber Kai würde nicht nachfragen. Man sah ja wo das hinführte. Er hatte heute schon wieder mehr Sachen erfahren als eigentlich gewollt. Ein kalter Schauer rann ihm über den Rücken. Vielleicht sollte er fragen, über welchen Toilettenraum sie gesprochen hatten, sonst würde er hier nirgendwo wieder auf Toilette gehen und sich danach getrost die Hände waschen können. Ruki und Reita saßen auf der anderen Seite des Tisches und schienen Beide in Gedanken versunken zu sein. Ruki hatte die Beine übereinander geschlagen und saß kerzengerade, spielte mit dem großen Totenkopfring an seinem Finger, während Reita halb über den Tisch hing und seinen Kopf auf seiner Handfläche abgestützt hatte. „Wieso seid ihr nur so anstrengend“, seufzte Kai tief und ließ sich neben Ruki auf einen Stuhl fallen, der bei dem Kommentar aufsah und ihn mit hochgezogenen Augenbrauen anblickte. „Wenigstens ist das was wir machen meist auch lustig“, warf er ein und musterte Kai, der hochrot anlief als er merkte, worauf Ruki hinaus wollte. „Deine Ideen sind meistens nur dämlich und bringen wirklich rein gar nichts.“ Kai ging nicht darauf ein, sah nur demonstrativ auf die Uhr und sprang auf. „Es wird Zeit dass wir mal anfangen, ich dachte mir, wir spielen heute noch ein paar der unsicheren Stellen durch, dann machen wir heute früher Schluss.“ „Okay, alles klar“, stimmte Ruki sofort zu und auch die Anderen sahen überrascht auf. „Nur noch kurz, ich habe die Covervordrucke hier.“ Stolz zog der Sänger die Mappe zu sich, öffnete sie und ließ die Anderen einen aufmerksamen Blick darauf werfen. „Sie sind noch nicht fertig, ich dachte mir, dass ich den Teil hier noch ändern will. Und dann noch hier oben, und das hier gefällt mir auch noch nicht ganz und-“ „Weißt du Ruki“, seufzte Reita, legte ihm eine Hand auf die Schulter und schloss mit der Anderen die Mappe. „Du machst das schon. Zeig uns einfach das fertige Gesamtergebnis, einverstanden?“ Kurz wollte Ruki dagegen angehen, immerhin wollte er jetzt Lob und nicht erst später, dann aber nickte er ergeben und steckte die Mappe wieder ein. Wahrscheinlich hatte er Recht. Er war einfach nur neugierig gewesen, wie die Anderen auf die Entwürfe reagieren würden. Aber es machte wohl wirklich mehr Sinn sie zu präsentieren, wenn sie vollständig waren. Die Stühle veranstalteten ihr eigenes Konzert als Alle zurückrückten und aufstanden um in den Proberaum hinüber zu gehen. Sie redeten nicht viel während sie ihre Instrumente anschlossen und aufbauten, nur Ruki rief immer wieder „Ha ha“ und „Ho ho“ in sein Mikrofon hinein, während er, eine Hand in seiner Hosentasche durch den Raum wanderte. „Sagt mal“, fragte er dann verstärkt in den Raum hinein und hielt das Mikrofon nah an seine Lippen, während er, den Kopf schief gelegt, zwischen Uruha und Aoi hin und her blickte. „Wer ist da eigentlich oben? Ko-Ki oder Kifumi?“ „Bist du mit dem Auto da?“, wollte Reita nach der verkürzten Probe über Kais Standpauke, die er Uruha und Aoi hielt (sie hatten es gewagt Ruki zu antworten), hinweg von Ruki wissen und klaute sich, obwohl Ruki es ihm zuvor schon verboten hatte, klammheimlich eine Zigarette aus der Packung, die noch auf dem Tisch lag. Diese ließ er eilig in seiner Jackentasche verschwinden, bevor er seine Sporttasche schulterte und sich fragend zu Ruki umblickte, der ihm immer noch nicht geantwortet hatte. Ruki zupfte gerade an seinem Reißverschluss herum und fluchte schließlich auf, als er ihn nicht weiter zu bekam. „Ich liebe diese Jacke!“, fing er dann an zu jammern und bohrte seine Fingernägel in den Stoff. „Wieso muss denn jetzt der Reißverschluss kaputt gehen?“ „Das passiert eben“, brummte Reita nur amüsiert, ließ seine Tasche wieder fallen und ging etwas in die Knie, fasste an den Reißverschluss und blickte sich das alles einmal an. „Warte mal, da ist nur was verklemmt.“ Er zog und zupfte, Ruki sah ihm still dabei zu, dann atmete er zufrieden tief durch und zog den Verschluss hoch bis unter Rukis Kinn und grinste ihn an, als er sich wieder aufrichtete. Kurz legte er ihm den Handballen auf die Stirn und die Finger auf seinen Kopf, drückte leicht zu, ehe er sich seine Tasche wieder schnappte und zur Tür ging. „Also, bist du jetzt mit dem Auto da oder soll ich dich mitnehmen?“, lenkte er das Gespräch dann wieder auf seine vorige Frage. Ruki blickte ihn einen Moment lang undefinierbar an, dann packte auch er endlich seine Sachen zusammen um ihm zu folgen. „Mein Auto ist immer noch in der Werkstatt, ich bin mit dem Bus hier.“ Reita seufzte. Ruki hatte wirklich eine merkwürdige Art zu sagen, dass er gerne mit ihm mitfuhr. Auch er blickte nun zu Kai und den beiden Gitarristen, die nur noch eingeschnappter schienen als am Anfang der Proben, allerdings sahen sie auch noch zerzauster aus. Offenbar hatte Kai all seinen Frust des misslungenen Anmachversuches an der Mutter des griesgrämigen Kindes an den Beiden ausgelassen. Er könnte jetzt ein netter Kollege und auch Freund sein und das alles beenden. „Ruki, können wir?“, fragte er stattdessen und sie gingen, mit nur einer minimal lauten Verabschiedung, damit Kai sie nicht zurückpfiff, aus dem Proberaum den Gang entlang. Der Sänger war ungewöhnlich ruhig, doch Reita dachte sich nicht groß etwas dabei. Ruki war immer ein wenig zurückhaltend, deshalb ertrug er ihn meistens ja auch so gut. Nur manchmal brachen Wasserfälle aus ihm heraus, als müsse er all die gesammelten Gedanken der letzten Wochen auf einmal loswerden, was dann wiederum ziemlich anstrengend werden konnte. Im Fahrstuhl betrachtete der Bassist seinen kleineren Bandkollegen einen Moment lang, dann seufzte er auf und klemmte sich vor dem Spiegel schon einmal sein Stirnhaar zurück. „Wenn dein Reißverschluss verbogen ist, gib die Jacke doch einfach in die Änderung. So schlimm ist das ja nun auch nicht, dass du solchen Trübsal blasen musst, okay?“ Überrascht blickte Ruki auf und hob die Hände an den Jackenverschluss, bevor er schnell nickte. „Ja, schon. Ich weiß.“ Stammelte Ruki da gerade? Reita wendete sich ihm zu und blickte ihn verwundert an. Da fing der doch tatsächlich an zu lachen! Was war denn jetzt kaputt? „Tut mir Leid“, entschuldigte er sich auch sofort und deutete auf Reitas Haare. „Aber daran gewöhne ich mich echt nie. Das sieht einfach nur zu lächerlich aus!“ Genervt verdrehte Reita die Augen. „So ist es nun einmal angenehmer unter dem Helm, das weißt du ganz genau!“ „Ja, schon, aber warum müssen die Spangen pink und orange sein?“ Kurz warf Reita einen Blick in den Spiegel, dann öffneten sich auch schon die Fahrstuhltüren. „Ich verliere die dauernd und habe mir mal eine hunderter Packung mitgenommen. Die Spangen sind alle in verschiedenen Farben und ich achte da nicht so drauf ob sie nun pink, grün oder gelb sind.“ Sie betraten die kleine Tiefgarage und gingen direkt auf das Motorrad des Bassisten zu. „Außerdem ist das auch total egal, weil man es unter dem Helm ja auch überhaupt nicht sieht.“ Er öffnete den kleinen Sicherheitsschrank an der Seite und reichte Ruki den zweiten Helm und einen Nierengurt, die er darin, wie seine eigenen, ebenfalls bunkerte. „Sag Bescheid ob ich dich morgen abholen soll, sonst bring mir die Sachen morgen einfach wieder mit, okay?“ Als Ruki nickte, schloss er den Schrank wieder ab und setzte den Helm auf, schob den Gurt unter seine Jacke, wartete, bis auch Ruki soweit war, dann gurtete er seine Tasche an der Seite fest und schob die Maschine auf die Straße hinaus. „Danke“, hörte er Ruki dumpf unter dem Helm sagen. Ruki hasste die Neigung vom Parkhaus auf die Straße nach draußen, weshalb er nicht unglücklich darüber war, sie diesmal nicht mitfahren zu müssen. Reita lächelte unter seinem Helm nur, dann schwang er sich auf seinen Sitz, wartete, bis Ruki sich hinter ihn gesetzt hatte und er seine Hände an seiner Hüfte spürte. Erst dann startete er seine Maschine und suchte sich seinen Weg durch die Straßen Tokyos. Kurz vor Rukis Wohnblock hielt er an der Seite und ließ den kleinen Sänger absteigen. Er war heute extra nicht so schnell gefahren, denn Ruki wurde davon jedes Mal schlecht und motzte hinterher Tagelang deshalb herum. Er ließ den Motor laufen, als Ruki sich sammelte und den Helm von seinem Kopf zog. Reita musste bei dem zerzausten Anblick grinsen. Er benutzte offenbar immer noch nicht das Haarwachs, was er ihm empfohlen hatte. Er schob sich das Visier hoch und zwinkerte den Sänger frech an. „Alles klar?“ Ruki nickte und wischte sich über die Nase. „Gut, dann sehen wir uns ja morgen. Wegen abholen schick mir einfach ne Mail, okay?“ Er wollte sich schon verabschieden und das Visier wieder schließen, als er beobachtete, wie Ruki sich auf die Lippen biss und unsicher einen Seitenschritt tat. Okay, das war wirklich nicht mehr normal. „Ist noch etwas?“, wollte er wissen und musterte Ruki aufmerksam. „Meintest du das vorhin ernst?“, hörte er dann genuschelt, fast kaum hörbar über die Motorengeräusche hinweg. „Was meinst du mit vorhin?“ „Dass du mal…“ Ruki strich sich die Haare aus dem Gesicht und blickte dann auf um ihn anzustarren. Das kannte Reita schon. „…Kinder haben willst.“ Ach so. Da drückte also der Schuh. Reita seufzte tief. „Ich weiß nicht. Vielleicht. Ich habe mir darüber noch nie konkret Gedanken gemacht und habe es auch nicht vor. Erst einmal sowieso nicht, die Band und Musik sind mein Leben, welches ich gegen kein Anderes eintauschen will.“ Ruki nickte, aber er sah nicht wirklich überzeugt aus. „Aber du willst mal Kinder?“, biss er sich stattdessen darin fest. „Wenn ich irgendwann mal Zeit habe“, grinste Reita dann. „Und da ich nie Zeit haben werde, wird das sowieso nichts.“ „Also willst du.“ „Ruki, hör auf darauf herum zu kauen, okay? Mach dir darüber nicht so viele Gedanken. Geh jetzt nach oben und sag mir Bescheid wann ich morgen da sein soll.“ Er streckte die Hand aus und wollte Ruki an die Schulter fassen, aber dieser wich aus, drehte sich ohne Verabschiedung um und verschwand in seinem Hauseingang. Das war ja mal wieder typisch. Reita starrte ihm eine ganze Weile nach, dann seufzte er und schloss sein Visier, bevor er sich umdrehte und los in Richtung seines eigenen Heimes fuhr. tbc Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)