Damals von Jefferson (Als wir noch Superschurken waren) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Vorwort: Mir war danach, ein bisschen was zu den Fearsome Five zu schreiben. Ausgehen davon, dass sie sich an diese Erlebnisse zurück erinnern - daher auch nicht immer aus der Sicht des gleichen Charakters. Das Ganze basiert wohl am ehesten auf einer Challenge, die ich mir selbst gestellt habe. Mal sehen, ob ich es durchziehen kann. :'D Ich will von A-Z zu jedem Buchstaben ein Schlagwort bearbeiten. Der Prolog hat noch keines. Kapitel eins dann aber. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Stumm saß er da, starrte hin und wieder einfach nur auf die vielen Regale, die mit Spielzeug gefüllt waren. Draußen war es dunkel, nur Leuchtreklame und große Buchstaben von denen einer schon kaputt war und nur noch flackerte, erhellten die Nacht. Sicher würde es spätestens morgen früh repariert werden. Es hatte eine düstere, bedrückende Stimmung, wie nur ein einziger Erpel in diesem verlassenen Spielwarenhaus saß, nichts weiter in der Hand, als eine Spielzeugpuppe, die aussah wie er selbst. Aber diese schien noch nicht fertig zu sein. Ab und an riss er seinen Blick von den Regalen los, schien immer mal wieder ein wenig an der Puppe herum zu basteln. Solange, bis er sie beiseite schob, den Ellbogen auf den Tisch vor sich stützte, den Schnabel auf die Handfläche und dann so hinaus sah. Jetzt saß er also schon über ein Jahr hier. Ein Jahr, das völlig vergeudet schien, in dem er nichts bewegendes getan hatte! Ein Jahr, in dem er sein Genie an Leute geopfert hatte, die noch nicht einmal genau hinter die Simpelhaftigkeit eines Jojos stiegen! Dass er seine Talente so verschwenden musste…! Aber früher…! Ja, früher war alles anders gewesen. Als er noch ein richtiger Superschurke gewesen war. Als er die Stadt unsicher gemacht hatte…! Das waren noch Zeiten gewesen… Gelangweilt starrte er auf den Computerbildschirm vor sich, tippte mit dem Fuß immer und immer wieder gegen die große Steckdosenleiste zu seinen Füßen. Ganz sachte nur, nur, um seinen Füßen eine Beschäftigung zu geben. Als einer seiner Arbeitskollegen an ihm vorbei ging, stieß dieser an den Tisch, hätte beinahe eine etwas größere Batterie herunter geworfen – aber er fing sie auf, ehe sie herunter fiel. „‘tschuldige, Elmo“, warf der ungehobelte Arbeitskollege ihm nur zu, doch Betroffener antwortete nichts darauf. Er starrte nur auf den Bildschirm. Und dennoch sah er ihn nicht einmal. Heute musste er sich die Entschuldigungen von Arbeitskollegen anhören, jeden Tag hören, wie dieser elende Kerl, mit dem er zusammen arbeiten musste, vor sich hin lamentierte! Wo waren die guten, alten Zeiten geblieben…? Heute saß er hinter einem Schreibtisch und musste sein unglaubliches Genie darauf verschwenden, irgendwelches Zeug zu erledigen, das jeder Idiot tun konnte…! Früher dagegen … da war er direkt hinter Fiesoduck und Dr. Schneck der gefürchtetste Verbrecher der Stadt gewesen. Ein richtiger Superschurke eben…! Wenn er nur einmal die Chance hätte und dahin zurück kehren könnte… Stetiges Wassertropfen. Von überall her. Es machte ihn schier wahnsinnig! Nicht, dass er etwas gegen Wasser hätte. Nein, an und für sich war das nasse Element doch sein Element. Er war das Wasser! Auch, wenn er zu Anfang nicht begeistert war, wie sich alles entwickelt hatte. Schnell hatte er aber Gefallen an seinem neuen Aussehen und den Superkräften gefunden, die er erhalten hatte. Was aber war nun daraus geworden? Er konnte sich nirgendwo sehen lassen, die Menschen hatten Angst vor ihm und seine Firma existierte nicht mehr. ‚Starduck‘ war das Stichwort. Freie Läden und Konkurrenz gab es nicht mehr. Daher brauchte es auch keine Verkaufstalente mehr wie ihn… Alles was ihm blieb, war, sich in Wasserrohren, Boilern und der Kanalisation aufzuhalten. Oder eben überall da, wo sich Wasser so aufhielt. Er sehnte sich nach der Zeit zurück, in der er ein Superschurke gewesen war. Gefürchtet. Ja, nach dieser Zeit sehnte er sich zurück. Nicht zu jener, in der er noch menschlicher gewesen war. Denn… nun es gab da tatsächlich Leute, die ihm eventuell ein klein wenig fehlten. Wenn es nur eine Chance gäbe, wieder da anzuknüpfen, wo sie vor über einem Jahr aufgehört hatten… Parks und Grünflächen waren selten geworden, überall schossen Gebäude, Hochhäuser, aus dem Boden und verdrängten die Flora…! Auch den Menschen schien alles was grün war egal geworden zu sein. Pflanzen vertrockneten auf den Fensterbrettern und in Häusern, es war ein einziges Massaker! Das alles musste er sich nun schon seit Ewigkeiten ansehen. War es ein Jahr…? Oder weniger…? Vielleicht mehr? Er hatte jegliches Zeitgefühl verloren, seitdem er sich immerzu verstecken musste. Wo man ihn auch sah, hielt man ihn für ein Monster. Nicht, dass das früher anders gewesen war. Keiner wollte ihn sehen, etwas mit ihm zu tun haben. Kein Wunder, war er doch halb Erpel, halb Pflanze…! Ein Außenseiter. Und… allein. Wie schön waren die Zeiten gewesen, als er nicht komplett allein gewesen war. Auch, wenn es nur hin und wieder gewesen war. Als er… ja, fast schon Mitglied eines Teams gewesen war! Er sehnte sich zurück zu diesen Zeiten. Zeiten, in denen er als Superschurke gehandhabt worden war, obwohl er nie ein Schurke hatte sein wollen. Er war einsam gewesen – aber nicht allein. Nicht so wie heute… Alles was diesen Vieren blieb, waren Erinnerungen. Erinnerungen an gute Zeiten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)