Lebenszeichen von abgemeldet (18 Slash MxM) ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Kapitel 2 Der laute Bass dringt zu meinem Gehör hindurch, ich stehe seit mehr als zehn Minuten vor Christians Eingangstüre und traue mich nicht hinein zu gehen. Es ist sein 17ter Geburtstag und ich spiele mich auf wie ein kleines Kind. Ein frustriertes Stöhnen entkommt meiner Kehle, als ich auf meine Armbanduhr blickte und die Zeit erkannte. Es ist bereits nach 22 Uhr. Ich hoffe inständig, Christian und seine Gäste sind bereits stark angeheitert im Haus verteilt. Tief atme ich ein und aus, schüttel meinen Kopf um eine klaren Gedanken zu fassen und öffne die Glastür zu meiner Hölle. Vielleicht würde es gar nicht so schlimm werden, doch meine Hoffnungen verblassen, denn sofort nach dem betreten den Vorraum, schlingen sich zwei Arme um meinen Hals. „Hey Jonas! Alter du hier, ich glaub es nicht.“ lallt mir Richard in mein linkes Ohr. „Schön dich zu sehen Richard, kannst du überhaupt noch von alleine stehen?“ „Machst du Witze? Na klar.“ Er stößt sich von meinem Körper ab um mir zu beweisen wie gut er ohne meine Stütze klar kam. Nach ein paar Metern hörte ich ihn frustriert alle möglichen Arten von Schimpfwörtern aufzählen. Richard Sollen, er ist einer meiner Lieblingsmitschüler, immer gut gelaunt und hat für jeden ein offenes Ohr. Seine Eltern sind Geschäftsführer einer Industriekette und somit hat er freie Fahrt und Taschengeld ohne Ende. Lächelnd schließe ich wieder zu ihm auf und strecke mein Kinn in die Höhe. „Du alter Säufer.“ Aus meinem Mund entweicht ein herzhaftes Lachen. Ich fühle mich gut in Richard Umgebung, er war schon immer auf meiner Wellenlänge. „Komm mal mit Jonas, ich habe da etwas für dich. Ich bin mir sicher du freust dich darüber.“ Lüstern zwinkert er mir zu. Plötzlich werde ich an meinem T-Shirt hinter ihm her gezerrt, umso weiter wir uns von den anderen Partygästen entfernten, wurde es interessanter. Wenn jemand wie Richard sagt, ich habe etwas für dich, dann konnte es immer nur Eines sein und genau auf das hatte ich gerade wirklich Lust. Vor lauter Vorfreude vergesse ich die Umgebung um mich herum, nehme den stechenden Blick nicht war der mich verstohlen von der anderen Seite des Zimmers beobachtet. Es waren graue Augenpaare, die mich missmutig verfolgen. „Und was sagst du? Beste Qualität, so wie du es gern hast.“ Nachdenklich begutachte ich das auffallend schneeweiße Pulver in einer Plastiktüte. Woher Richard jedes Mal dieses Zeug nahm, war mir ein Rätsel. Ich bin mir unsicher ob ich mir etwas davon nehmen sollte, immerhin ist ja heute der Geburtstag von Christian und ich wollte nicht dass er heraus findet, dass ich mir manchmal harten Stoff durchs Gehirn ziehe. „Wie viel willst du dafür?“ „Ich gebe dir einen Teil davon als Freundschaftsangebot und das du niemanden sagst von wo du es her hast, klar? Ich möchte keinen Stress mit den Anderen.“ „Natürlich nicht.“ Ich schließe meine Arme um den Oberkörper von Richard und er steckt mir wehrend dieser Berührung etwas von dem Pulver in die Innenseite der Jacke. „Viel Spaß damit.“ Ein vielsagendes Lächeln legt sich auf meine Lippen eher ich mich von ihm verabschiede und Richtung ersten Stock verschwinde. Zielsicher steuer ich auf das Badezimmer der Familie Kobert hin, schließe blitzschnell die Türe hinter mir. Ein Puls ist deutlich erhöht, mein Herz schlägt mir bis zum Hals, hoffentlich würde mich niemand dabei stören. Gierig lecke ich mir meine Unterlippe, es war lange her, dass letzte Mal dürfte mehr als zwei Monate gewesen sein. Zielsicher fasse ich in meine Innentasche, hole den Beutel her raus, suche einen Geldschein in meiner Brieftasche und forme ihn zu einem winzigen Rohr. Der Deckel, der Toilette ist mir dabei behilflich eine weitgehende Linie quer über die glatte Oberfläche zu formen. Meine Vorfreude reißt all die Bedenken aus meinem Gehirn, die Sucht in mir übernimmt die Übermacht. Unsicher fasse ich nach meinem zusammen gerollten Geldschein, setze ihn dicht am Pulver an und ziehe alles in einem Zug durch meine Nasenhöhle. In meinem Kopf beginnt sich alles zu drehen, ich lasse den Geldschein achtlos fallen und lehne meinen Kopf zurück um zu verhindern, dass mir das Kokain aus treten konnte. Oh ja, es war eindeutig zu lange her, Gückshormone spielen eine sanfte Melodie in meinem Körper. Ein friedliches Lächeln legt sich auf meine Lippen, meine Glieder entspannen sich und ich lasse meine Arme träge nach unten hängen. Ich vergesse die Zeit um mich herum, den Ort an dem ich mich befinde, alles fühlt sich so unreal an. Als wäre ich in einer anderen Atmosphäre, der ganze Stress mit Christian, mein unglückliches verliebt sein, alles war verschwunden, ich fühle rein gar nichts mehr. Plötzlich nehme ich lautes Klopfen war, jemand versucht sich Zugang ins Badezimmer zu verschaffen. Erschrocken über die Tatsache, dass ich mir gerade eine Linie in Christians Badezimmer gezogen hatte, lässt mich abrupt auffahren. Ich sehe mich kurz bevor ich die Türe öffne im Spiegel an. Oh Gott ich bin total high. „Na endlich, was hast du da drinnen so lange getan?“ Die nervige schrille Stimme von Lena bereite mir Kopfschmerzen, ich bin niemanden Rechenschaft schuldig. Frustriert schiebe ich mich an ihr vorbei, stoße sie unsanft hinfort. Wie ich es hasse wenn jemand mit so einer Stimme mir den Kopf zu brüllt. Was sollte das? Ich schreie doch auch nicht rum wie ein wild gewordener Pavian. Durch meine wirren Gedanken beeinflusst, musste ich kichern, wie genial bin ich eigentlich. Gefüllt mit guter Laune bis zu den Zehen, steige ich die Stufen hinab ins Erdgeschoss, die Party war im vollen Gange. Durch meine Drogen entstanden Tunnelblick konnte ich all diese Idioten perfekt ausblenden. Meine Stimmung war auf dem Höhepunkt angelangt, plötzlich vernehme ich diesen unglaublich mitreißenden Bass, aus der teuren Musikanlage von Christian dringen bekannte Stimmen, verdammt ich liebe diesen Song! „Jonas! Hör mal David Guetta – Getting over! Dein Song!“ Richard wusste was ich gerne hörte wenn ich high bin, er ist mein Held. Mein Körper beginnt sich mit dem Rhythmus zu bewegen, ich konnte nichts dagegen tun, es war mein wie ein innerer Drang danach. Somit bemerkte ich auch nicht wie sich zwei wohl geformte Pobacken sich an meine Mitte drücken. Ich war so berauscht von den Drogen und der Musik das ich mein Umfeld nicht mehr klar vor Augen hatte. Nur ein kurzes Kichern, lässt mich stutzig werden. Diese Stimme klang ganz nach Ines, ich hasse diese Göre, doch im Moment war es mir relativ gleichgültig. Ich wollte diesen Körperkontakt und mir dabei vorstellen dass es seiner wäre. Ja, ich würde schmutzige Sachen mit ihm anstellen. Gierig visiere ich den mir aufreizend freiliegende Hals an. Ich konnte meinen Trieb nicht unterdrücken, süchtig nach diesem senke ich meinen Kopf etwas nach unten und sauge mich an einer freien Stelle fest. Ihr sinnliches Stöhnen, es brachte mich dazu meine Hände an ihre Taille zu drücken und sie brutal gegen meinen im Takt schwingenden Unterleib zu pressen. Verdammt war das geil. In meiner Welt gefangen bemerkte ich das gefährliche Zischen dicht neben uns nicht. Ich schenke im Moment niemanden Beachtung, meine rechte Hand löst sich von ihrer Hüfte und ich fasse ihr zielsicher in ihr volles Haar, ziehe ihren Kopf nach hinten. Sie sieht mich mit Lust getränkten Augen an, ich konnte deutlich spüren wie geil es sie machte meinen gutaussehenden Körper an ihrem zu fühlen. Ein vielsagendes Grinsen legt sich auf meine Lippen, sie wollte Sex. Die letzten Takte des Liedes versickern, wurde durch das darauf folgende ersetzt. Als hätte mich dieses Lied aus meinem Traum erweckt, blickte ich mich verwirrt um. Erschrocken ziehe ich Luft in meine Lungen als mir bewusst wird, dass sich irgendjemand an meinen Schwanz presst, sofort drücke ich den Körper vor mir hinfort. Das verwirrte Gesicht von Ines rückt in mein Sichtfeld. Meine Gefühle geraten in einen Sturm, eine unglaubliche Leere breitet sich in mir aus, die Drogen setzten aus. Neben mir erklingen die ersten Töne eines Songs den ich jetzt am wenigsten gebrauchen konnte. Es war einst mein Lieblingslied, jede Nacht hörte ich es wenn Christian nicht bei mir war. Ein Zittern durchstößt meine Knochen, ich konnte fühlen dass ich gleich in einem Heulkrampf ausbreche. Ohne nach zudenken stoße ich Ines von mir, drehe ihr den Rücken zu und laufe, ich musste hier weg. Es war stockdunkel ich sah nichts mehr, meine Augen versagten ihren Dienst, die Drogen machten sie zu ihren Untertanen. In Panik fasse ich nach dem nahestehenden Stiegengeländer, schleppe mich an diesem nach oben, vom Instinkt getrieben renne ich auf Christians Zimmertüre zu, ich kannte den Weg in und auswendig. Es war eiskalt in seinem Zimmer, mein hecktischer Atem, ihn erkannte ich dich vor mir. Ist es wieder nur eine Phantasie? Ein Trugbild? Nachdenklich vernehme ich angespanntes Keuchen. Dort in der Dunkelheit erkannte ich eine Person, einsam und alleine saß sie auf dem Boden vor dem Bett. Mein Körper versteifte sich als ich erkannte dass der Unbekannte sich bewegt. Ich wollte doch alleine sein, ab morgen konnte ich niemanden mehr ins Gesicht sehen. Doch irgendetwas in mir drängt mich dazu ein paar Schritte nach vorne zu wagen. Ich schleiche mich an ihn heran, ähnlich eines Jägers der seine Beute umrundet. Je weiter ich mich nähere, umso stutziger werde ich, meine straffe Stirn legt sich fragend in Falten. „Christian?“ meine Stimme klingt brüchig. Panisch hebt der Angesprochene seinen Kopf an, sieht mir verwundert ins Gesicht, jedoch sagte er kein Wort zu mir. Er saß hier ganz alleine im Dunkeln, in eisiger Kälte, wirkt bedrückt, ich fühle mich hilflos. Meine Gedanken überschlagen sich, was sollte ich tun? Meine Beine geben unter meinem Gewicht nach, hart lande ich auf meinen Knien direkt vor ihm. Jeder einzelne Muskel in meinem Körper verspannte sich, es treibt mir Tränen in die Augen, die erste Phase der Nachwirkung holte mich ein. Brutal beiße ich mir in meinen rechten Handrücken, ein unterdrücktes Keuchen entkommt meiner Kehle, ich wollte mir vor Christian keine Blöße geben. Dieser Abend war die reinste Hölle, die Drogen von Richard, der innige Tanz mit Ines, der verloren wirkende Christian, alles wurde mir zu viel. Hatte ich Schuld an seiner Trauer? Ein längst verlorenes Gefühl schleicht sich in mein Herz, es war mein Schuldbewusstsein. Eine plötzliche Berührung an meiner linken Wange lässt mich aufblickten. Er schenkte mir ein falsches Lächeln, ein Lächeln welches ich niemals von ihm sehen wollte. Seine Augen wirken trüb, emotionslos, enttäuscht aber doch versucht er mich zu beruhigen mit einem Lächeln. Warum stach er mir nicht gleich ein Messer direkt durchs Herz, er wusste wie sehr ich sein Lachen liebte. Süchtig nach seiner federleichten Berührung, fasse ich blitzschnell nach seiner Hand und presse sie gierig an mich, küsse die Haut sanft und ziehe seinen einzigartigen Geruch in mich auf. Es berauschst meine Sinne, war besser als jede Droge auf der Welt. Ich wollte mehr davon, am besten seinen ganzen Körper. In mir steigt das Lustgefühl, betrunken von diesem Gefühl öffne ich meinen Mund und lasse meine Zungenspitze über seine Finger tanzen. Ich konnte sein erschrockenes auf keuchen vernehmen, es spornt mich an noch weiter zu gehen, schrei für mich! Gierig nach mehr sauge ich mich an seinem Ringfinger fest, beiße vorsichtig mit meinen Zähnen die weiche Haut auf und ab. Warum entzieht er mir sie nicht einfach? Was hält dich auf, Christian? Stumm hebe ich meinen Blick an, sehe in seine wunderschönen Augen, die Angst steht buchstäblich darin geschrieben. Doch es schreckte mich keines Falls ab, es ermutigt mich zu mehr. Abrupt lasse ich von ihm ab, ziehe mich zurück, stürme zu Türe und drehe den Schlüssel im Schlüsselloch nach links um. Gehe sicher dass ich sie versperrt hatte und werfe den Schlüssel in eine beliebige Ecke des Raumes. Niemals würde er ihn finde, nicht solange die Sonne nicht hoch am Horizont schien. Solange gehörten seine Seele, sein Körper und sein Mund mir alleine. Ich hatte Macht über ihn, genau das war es doch was ich immer wollte. „Jonas? Was hast du vor?“ Mein teuflisches Lächeln zeigte ich ihm nicht, er sollte nicht auf die Idee kommen einen Fluchtversuch zu starten. Durch Drogen geleitete Handlungen, sind leichter zu verkraften. Kapitel 2 Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)