Last Butterfly von Sky- (Matt, Mello, BB vs Kira) ================================================================================ Kapitel 16: Licht ----------------- Nachdem sie sich den Weg frei gesprengt hatten und auf diese Weise in den Kiratempel waren, teilten sie sich in zwei Gruppen auf und nahmen jeweils eine andere Richtung. Mello und Beyond gingen geradeaus zur nächsten Ebene und Rebirth und Rumiko nach links. Sie mussten so schnell wie möglich zur Überwachungszentrale und das Modul am Computer anschließen bevor die anderen die 2. Ebene erreichten. Rebirth konnte kaum mit Rumiko mithalten, ihre langen Beine ermöglichten ihr große Schritte und sie hatte auch mehr Kraft als er. Das Licht in den Gängen war gedämpft, einige der Neonröhren flackerten und es gab kaum Versteckmöglichkeiten. Wenn sie also auf Soldaten trafen, die erst um die Ecke gekommen waren, mussten sie damit rechnen auf höhere Distanz zu treffen. Zwar hatte Rebirth keinerlei Probleme damit aber Rumiko war schon immer die Nahkämpferin gewesen und verabscheute Distanzkämpfe, besonders den Gebrauch von Schusswaffen. Aber einen Vorteil hatte es doch dass Rebirth hinter der blondhaarigen jungen Frau hinterher eilte: Während er das Modul sicher transportieren konnte, gab sie Feuerschutz und er brauchte selbst nicht zu schießen. „Wir müssen gleich die Treppen rauf und dann nach rechts.“ Rebirth hatte die Karte sorgfältig studiert und kannte sie in und auswendig. Das war auch wichtig wenn er Akito sicher hier rausbringen wollte. Dieser Shinigami Rem durchsuchte bereits den Tempel nach Akito und würde ihnen bescheid geben wo er sich aufhielt. Bis dahin blieb ihnen erst mal nur die Übernahme des Systems. Beinahe wäre Rebirth in seine Begleiterin hineingerannt als sie plötzlich stehen blieb und ihre Waffe zog. Sie drehte sich zu Akito um und signalisierte still zu sein. Ob sie irgendetwas gespürt hatte? Mit einem Ruck zerrte sie ihn in Deckung und das keine Sekunde zu früh denn kaum war Rebirth um die Ecke verschwunden, schon wurde das Feuer eröffnet. „Verdammt, das ging aber echt schnell“ knurrte Rumiko und feuerte drei Schüsse ab. „Diese miesen Dreckskerle sind uns auf den Fersen.“ Sie blieben nicht lange stehen sondern rannten auch gleich wieder los. Rumiko hielt sich dieses Mal hinter Rebirth und versuchte ihre Verfolger loszuwerden. „Wie weit müssen wir noch gehen?“ „Gleich müssen wir die Treppe rauf und nach rechts, allerdings ist das eine Sackgasse! Was sollen wir tun?“ „Ganz einfach: Du gehst hoch und schließt das Modul an den Computer an und ich warte unten und halte uns diese Bazillen vom Leib.“ Rebirth war dankbar dass er Rumiko an seiner Seite hatte, die gerade richtig angefressen war, dass man zuerst auf sie geschossen hatte. Ein ganz böser Fehler denn nun hatte Rumiko Blut geleckt und wurde richtig angriffslustig. „Diese Flachpfeifen gehören mir!!!“ Als sie endlich die Treppe erreichten, blieb Rumiko stehen und holte eine zweite Pistole heraus. „In spätestens fünf Minuten bist du wieder hier sonst gehe ich alleine los bevor ich noch den ganzen Spaß verpasse. Also beeil dich lieber.“ Einem Stoß schubste sie Rebirth in Richtung Tür und schoss als die ersten Wachmänner auf sie zukamen. Wie jemand auf der Flucht rannte Rebirth die Treppen hoch, hörte die Gewehrsalven, sah instinktiv vor seinen Augen wie sich eine Kugel in seinen Rücken bohrte und er stürzte. Die schlimmsten Szenarien spielten sich vor seinen Augen ab doch er versuchte einen kühlen Kopf zu bewahren. Als er das Ende der Treppe erreichte, zog er seine Waffe und begann nach dem Computerraum zu suchen. Er musste damit rechnen dass jederzeit ein Bewaffneter durch die Tür stürmen konnte und ihn das Leben aus dem Kopf pusten würde bevor er ein Wort sagen konnte aber er war vorbereitet. Er rannte einfach durch und als er den gesuchten Raum erreichte, stieß er sie auf und musste überrascht feststellen, dass niemand da war. Vielleicht ein Hinterhalt? Schnell schloss er die Tür und suchte den gesamten Raum ab. Es war wirklich niemand im Raum. Die Computer waren abgeschaltet und sicher mit einem Passwort versehen. So ein Mist dachte Rebirth und schaltete ihn an. Hacken war leider überhaupt nicht seine Stärke und so rief er Matt über das Funkgerät an damit er ihm half. Im Grunde genommen war Hacken einfach wie einen Cheat in einem Spiel verwenden, man musste nur eine bestimmte Kombination an Tasten drücken und Matt wusste sicher was zu tun war. Schritt für Schritt wies er Rebirth an, was er zu tun hatte und tatsächlich konnte er sich ins Betriebssystem einhacken. „Großartig Matt, ich schließ jetzt das Modul an, alles andere liegt dann bei dir.“ Dieses Modul sah äußerlich aus wie ein harmloser USB-Stick, war aber ein sehr effektives Gerät um von größerer Entfernung aus, den Computer zu steuern und die gesamte vernetzte Elektronik zu übernehmen. Rebirth sah auf die Uhr. Er hatte noch zwei Minuten um zurückzukehren bevor Rumiko ging und ihn zurückließ. Schnell versteckte er das Modul damit man es nicht sofort entdeckte und ging zur Tür wieder raus ohne sich umzudrehen. Ein fataler Fehler, denn noch bevor er bemerkt hatte, dass jemand hinter ihm lauerte, schlug ihm etwas Hartes gegen den Hinterkopf und er fiel bewusstlos zu Boden. Rumiko hatte eine Gruppe von Angreifern niedergeschossen und begann sich zu fragen, warum Rebirth so lange brauchte. Pennte der etwa gerade oder hatte er etwa schon das Zeitliche gesegnet? Sie sollte einfach gehen und nach diesem kleinen Rotzbengel suchen aber andererseits war dieser Shinigami Rem immer noch nicht da. Wo steckte er denn? Sie holte ihr Funkgerät heraus und versuchte Rebirth zu erreichen, doch er antwortete nicht. „Matt, was ist mit Rebirth? Er antwortet nicht.“ „Scheint so als würde er in Schwierigkeiten stecken aber ich sehe schon dass er gut allein zurecht kommt. Geh du schon mal vor, ich bereite alles für die nächste Ebene vor.“ Rumiko war es nur recht, dass sie alleine weiter konnte. Ohne diesen Klotz am Bein konnte sie viel einfacher arbeiten und dann stand ihr auch niemand im Weg. Um zu Ebene zwei zu gelangen, musste sie zunächst durch das Labyrinth der ersten gehen und es war nicht ungefährlich. Doch bevor sie sich auf den Weg machte, schob sie einen Streifen Pfefferminzkaugummi ein und spürte den scharfen Minzgeschmack, der sich in ihrem Mund ausbreitete. So etwas brauchte sie einfach um sich besser konzentrieren zu können und dann schob sie noch ein neues Magazin in ihre Beretta ein, dann machte sie sich auf den Weg. Das Geräusch ihrer Absätze hallte in den kalten nackten Wänden wider und dieses furchtbare Gefühl eingesperrt zu sein, breitete sich in ihr aus. Plötzlich hörte sie eine Stimme, die Stimme eines Kindes. Ruckartig blieb sie stehen und sah sich um. Da! Da war sie wieder. In einiger Entfernung konnte sie eine Kindergestalt sehen, mit einem etwas seltsamen Gang und ihr Name wurde gerufen. Moment mal, diese Gangart kannte sie doch. Konnte es etwa sein dass… „Jamie? Jamie bist du das?“ Sie sah nur eine Silhouette doch sie war sich völlig sicher dass sie Jamie gesehen hatte. Er musste es sein. „Jamie!“ rief sie und rannte so schnell sie konnte dem Schatten hinterher. „So warte doch Jamie!!!“ Ohne auch nur eine Sekunde nachzudenken, rannte sie drauf los, wollte unbedingt Gewissheit haben ob es wirklich Jamie war den sie gesehen hatte. Aber was machte er denn an solch einen Ort hier? Das machte doch gar keinen Sinn. Doch sie kannte sonst niemanden, der so unsicher lief und jedes Mal den Anschein erweckte, er würde über seine eigenen Füße stolpern. Als Rumiko um die Ecke geeilt war, hoffte sie endlich Jamie zu sehen, doch stattdessen stieß sie auf Rem, die in ihrer ganzen unmenschlichen Erscheinung auf sie zugeflogen kam und sie mit ihren gruseligen Augen anstarrte. „Ich habe Akito gefunden. Folge mir.“ Lieber wäre Rumiko einfach weitergelaufen um nach Jamie zu suchen aber diese andere Stimme in ihr sagte, dass alles nur Hirngespinste sei und da hatte sie recht. Was sollte Jamie an solch einen furchtbaren Ort machen und nach all den Jahren wäre er doch sicher kein Kind mehr. Vielleicht fing sie an endgültig durchzudrehen, die letzten Tage waren aber auch ziemlich nervenaufreibend gewesen. Also entschied sie sich dem Shinigami zu folgen und wurde direkt von einer Gewehrsalve in Empfang genommen. Leider bot der Shinigami keinen guten Schutzschild da die Kugeln einfach durch ihn hindurch gingen so als wäre er bloß nur eine Projektion. Rumiko sprang zur Seite, reagierte jedoch zu spät und spürte einen rasenden Schmerz in der linken Schulter. Ein glatter Durchschuss, Rumiko spürte wie das Blut aus ihrer Wunde floss und ihr Hemd sich rot färbte. Sie biss die Zähne zusammen und schoss. Als kein Gegenfeuer kam, stand sie auf und presste eine Hand auf die Stelle. „Das versaut mir noch den ganzen Tag.“ Sie ignorierte den Schmerz und folgte Rem zu einer schweren Eisentür mit Gitter. Sie war sehr solide aber Rumiko hatte schon mit so etwas gerechnet und holte einen Dietrich aus ihrer Tasche. Sie konnte den Arm kaum heben und der Schmerz schien sich im ganzen Körper auszubreiten. Wie konnte sie sich nur von einem Hirngespinst derart verunsichern lassen, dass sie sich auch noch anschießen ließ? Mein Gott was war bloß mit ihr los? Sie konnte sich doch nicht derart verunsichern lassen, das passte eigentlich nicht zu ihr. Aber dafür würde sie ihre Wut schon an dieser kleinen Heulsuse auslassen, darauf konnte der sich schon mal gefasst machen. Nur wegen ihn hatte sie so einen Ärger. Als sie endlich die Tür aufgebrochen und sie geöffnet hatte, betrat sie einen Raum, der irgendwie wie eine Gefängniszelle ohne Türen erinnerte. Es gab nichts außer einem alten Bett und dann sah sie Akito. Weinend kauerte er in einer Ecke und als Rumiko die Fußfessel sah, wurde ihr mit einem Male schlecht. Die Erinnerung an damals kam ihr wieder hoch und ihr wurde schwindelig. Sie musste sich zusammenreißen um nicht noch zu kotzen sondern ging direkt zu Akito und packte ihn grob am Arm. Dieser erschreckte ziemlich als er den Griff spürte doch als er Rumiko sah, war er erleichtert. „Rumiko, du bist es! Wo sind denn Mama und Onii-chan!“ „Klappe halten!“ rief die 26-jährige gereizt und riss den Jungen hoch, dem der Griff weh tat und er „Aua“ rief. In Rumikos Adern brannte es regelrecht vor Mordlust, sie wollte das Kind leiden sehen und ihre Wut an ihm auslassen. Warum sollte sie diesen Drang weiter zurückhalten, wenn er bereits bis in die Fingerspitzen zu spüren war? Sie holte ein Messer raus, holte aus um mit tödlicher Präzision die Klinge in den Körper dieses Kindes zu stoßen. Doch dann hielt sie etwas zurück. „Was zum Teufel…“ „Ich lass nicht zu dass du ihm wehtust!“ Sie war es wieder diese schwächliche Seite in ihr, die sie immer wieder aufzuhalten versuchte und die sie einfach nicht loswerden konnte. Warum ausgerechnet jetzt leistete sie Widerstand? Jahrelang hatte Rumiko gemordet, betrogen und verletzt, warum also ausgerechnet jetzt? Um sie schien sich alles zu drehen und sie ließ das Messer fallen. Für kurze Zeit schien ihre Sicht ein wenig ihre Sicht zu verschwimmen und wieder hatte sie das Bild ihres kleinen Bruders vor Augen, im Alter von 8 Jahren mit zerrissener dreckiger Kleidung mit einer Fußfessel am Bett gekettet. Nein, das konnte es doch nicht sein… das war doch nicht wahr! Aber die Erinnerung an damals war untrüglich. Es war ihr Bruder gewesen, verstört auf dem Bett kauernd mit einer Fußfessel und Rumiko mit einer Axt in der Hand. Sie hatte in ihrer Verzweiflung die Kette durchtrennt und ihren Bruder gedrängt zu fliehen… Nein das stimmte nicht, sie hatte Beyond niemals geholfen. Sie war ein Monster und hatte ihn mit der Axt töten wollen. Aber das andere Ich in ihr sagte, dass es nicht wahr sei. Irgendwie war Rumiko völlig durcheinander und zu keiner Handlung fähig, da stand Akito auf und umarmte sie. In diesem Moment wurde alles um Rumiko dunkel und sie hatte das Gefühl in eine andere Welt einzutauchen. Als sie wieder zu sich kam, befand sie sich in der Dunkelheit die sie aus ihren Träumen her kannte. Warum war sie jetzt hier und wie war das möglich? Normalerweise geschah das doch nur im Schlaf und nicht tagsüber. Und eigentlich war sie immer der grausame Part gewesen, ihr 26-jähriges Ich welches keine anderen Emotionen außer Neid, Wut und Hass kannte. Doch nun war es anders: Sie war wieder das kleine Kind von früher, ängstlich, hilflos und schwach. Um sie herum gab es nichts außer der endlosen Dunkelheit, sie war dieses Mal ganz alleine… Niemand war hier bei ihr, weder ihr böses Ich, noch Beyond oder Jamie. Warum sollten Beyond oder Jamie auch hier sein? Jamie würde sie niemals finden und eigentlich sollte sie endlich die Hoffnung aufgeben ihn jemals zu finden und Beyond…. Er hasste sie abgrundtief für das, was sie ihm angetan hatte. Sie hatte es doch so gewollt und vielleicht war es ja besser für immer alleine in der Dunkelheit zu bleiben. So konnte sie wenigstens keiner mehr verletzen und sie brachte niemanden in Gefahr, der ihr nahe stand. Aber einsam zu sein war auch ein schreckliches Gefühl… Doch plötzlich erschien etwas vom ebenso finsteren Himmel her, ein gleißend helles Licht, beinahe so leuchtend wie die Sonne doch es blendete sie nicht. Was zum Teufel suchte dieses Licht hier in dieser ewigen Dunkelheit und warum blendete es sie nicht. „Wer bist du?“ fragte sie und wich einen Schritt zurück. „Bist du ein Engel? Bist du Gott?“ „Ich bin ein Freund“ antwortete die Gestalt im Licht und kam langsam auf sie herab. Rumiko verspürte Angst weil sie noch nie jemanden außer sich selbst in diese Welt gelassen hatte und nicht wusste, wie diese Lichtgestalt hierher gekommen war. „Warum blendet mich dieses Licht nicht?“ „Weil unsere Augen nur das äußere Licht nicht anschauen können. Doch das Licht unserer Herzen kann noch so hell strahlen, es blendet uns nicht.“ Sollte das etwa heißen dass diese Gestalt etwa das Licht eines anderen Herzens war? Es war unglaublich hell und groß und es strahlte etwas aus, was Rumiko ein Gefühl der Glückseligkeit und Geborgenheit gab. Ein Gefühl, welches sie fast vergessen hätte, so lange hatte sie bereits in der Dunkelheit zugebracht. „Habe ich auch so ein Licht in meinem Herzen?“ „Das hast du“ antwortete die warmherzige Stimme. „Und ich habe sie gesehen als du dich an dein Versprechen erinnert hast, welches du bis heute niemals gebrochen hast. Dass du die beschützt, die du über alles liebst selbst wenn du für immer alleine in der Dunkelheit bleiben musst. Aber die Dunkelheit in dir wurde immer größer und hat dich eingesperrt sodass dein eigenes Licht immer kleiner wurde. Aber jetzt habe ich es gesehen und wenn du dich der Dunkelheit widersetzt, ist dein eigenes Licht stärker als du es dir vorstellen kannst.“ Als es nahe genug war, sah Rumiko eine kleine Hand, die ihr gereicht wurde. Eine Kinderhand… In dem Moment glaubte sie für einen kurzen Augenblick Jamie zu sehen und zunächst zögerte sie, doch dann nahm sie die Hand und sie spürte wie sie aus dieser tiefen Dunkelheit gezogen wurde, sah das Ende ihres Gefängnisses doch dann wurde sie am anderen Arm gepackt und sah dass es ihr 26-jähriges Ich war. „Willst du mich etwa alleine lassen du verlogenes Ding? Ich war es die dich stark gemacht hat, vergiss das nicht!!!“ „Lass dich nicht von ihr täuschen Rumiko, sieh genauer hin“ rief das Licht und mit einem Male sah Rumiko endlich klar. Sah dass die Frau, die ihr eigenes Ich sein sollte immer mehr einem widerlichen Monster wich mit scharfen Zähnen, leuchtenden Augen und skelettartigen Knochenhänden mit rasiermesserscharfen Krallen. Das war es also, das Monster welches sie jahrelang gequält und kontrolliert hatte. Zunächst hatte Rumiko schreckliche Angst vor diesem Ungeheuer doch dann erinnerte sie sich an Jamie, ihr Versprechen dass sie Beyond gegeben hatte als sie beide noch klein waren und stieß den Shinigami mit einem wütenden Schrei von sich. „Ich lass ich nicht mehr von dir kontrollieren du Monster! Verschwinde aus meinem Leben!!!“ Mit einem markerschütternden Brüllen stürzte der Shinigami in die Dunkelheit und verschwand. Auf einmal fühlte Rumiko tiefe Erleichterung und ließ sich wieder zurückführen. Sie hatte endlich den Shinigami in ihr besiegen können. Als Rumiko wieder die Augen öffnete, befand sie sich wieder in dieser Zelle. Akito hatte sie fest in seine kleinen Arme geschlossen und schien zu weinen. In diesem Moment packte auch Rumiko all ihre aufgestauten Gefühle und sie erwiderte die Umarmung, vergoss unzählige Tränen und fühlte sich auf einmal so glücklich wie noch nie zuvor in ihrem Leben. Sie war endlich wieder diejenige, die sie vor so vielen Jahren gewesen war. „Ist schon gut mein Kleiner, ich werde dich hier rausholen.“ Mit drei Schüssen konnte sie die Kette durchtrennen, steckte die Waffe wieder ein und nahm den geschwächten 6-jährigen auf die Arme, dann eilte sie so schnell sie konnte aus dem Zimmer und den Gang entlang. Sie musste so schnell wie möglich das Kind in Sicherheit bringen und zu Beyond gehen. Bevor alles vorbei war, musste sie ihn unbedingt sprechen, koste es was es wolle. Der Schmerz in ihrer Schulter verschlimmerte sich doch es war ihr einfach nur noch egal. Sie rannte und rannte und hörte Rufe von hinten, Schüsse fielen und schließlich traf sie einer in den rechten Oberschenkel. Ihr war als würde ihr jemand das Bein ausreißen und kurz darauf traf sie ein weiterer Schuss in den Rücken. Rumiko schrie vor Schmerz auf, kämpfte mit ihrem Körper und rannte weiter. Sie musste es Beyond sagen. Bevor alles endgültig vorbei war, musste sie ihm das sagen, was sie ihm schon vor Jahren sagen wollte. Um Rebirth drehte sich immer noch alles, als er sich auf die Suche nach Rumiko machte und um eine Ecke bog. Dass jemand hinter der Tür auf ihn lauerte, hatte er nicht kommen sehen und war noch schnell genug aus seiner Ohnmacht durch den Schlag auf den Hinterkopf aufgewacht um sein endgültiges Todesurteil abzuwenden und seine Angreifer mit gezielten Kopfschüssen zu töten. So etwas durfte ihm nicht noch einmal passieren. Er hielt bei der Stelle an, wo er sich von Rumiko getrennt hatte und versuchte Kontakt über Funk aufzunehmen, doch sie antwortete nicht. Sie musste schon auf den Weg sein um Akito zu befreien. Das Beste war, sich so schnell wie möglich auf den Weg zu machen und schlimmstenfalls zu verhindern, dass sie dem Ärmsten noch etwas antat. Er rannte den gang entlang und sah plötzlich kleine dunkle Flecken auf dem Boden. Rumiko schien offensichtlich angeschossen worden zu sein und da wollte Rebirth lieber nicht daran denken, was sie mit dem Kleinen noch anstellen würde. Klar war, dass er sich ganz schön beeilen musste um das Schlimmste zu verhindern. „Rumiko“, rief er durchs Funkgerät „verdammt noch mal antworte bitte.“ Endlich kam eine Antwort, doch irgendwie kam nur ein lautes Atmen und gequältes Stöhnen heraus. Es klang so als würde sie schreckliche Schmerzen haben. Großer Gott was passierte da nur mit ihr? Zum ersten Mal machte er sich richtig Sorgen um Rumiko. Schließlich bog er um eine Ecke und wäre fast in sie hineingelaufen. Irgendetwas war anders an ihr als sonst, das sah er sofort. Sie hatte ein gequältes Gesicht, Blut lief an ihrem Arm und Bein herunter und sie trug Akito auf dem Arm, der anscheinend weggetreten war. „Was ist mit ihm?“ „Ihm geht es gut, mach nur dass ihr so schnell wie möglich hier rauskommt bevor noch mehr Soldaten kommen.“ „Und was ist mit dir?“ fragte Rebirth und nahm den 6-jährigen entgegen. „Mach dir keine Gedanken um mich, sorg lieber dafür dass du dich in Sicherheit bringst. Und Rebirth…“ Sie humpelte auf ihn zu und umarmte ihn plötzlich. „Es tut mir leid was ich dir angetan habe. Es tut mir so schrecklich leid.“ Jetzt war Rebirth vollkommen irritiert. Was zum Teufel war mit Rumiko passiert? Sie war wie ausgewechselt und wenn er sie so ansah könnte man glauben, dass sie ein Kind war im Körper einer Erwachsenen. „Nun mach schon“ drängte Rumiko ihn. „Verschwinde endlich bevor es zu spät ist.“ „Okay… Lebwohl Rumiko.“ Mit diesen Worten drehte sich Rebirth um und eilte zurück in Richtung Eingangstor, wo Misa auf ihr Kind wartete. Ihm beschlich das Gefühl dass es das letzte Mal sein würde, dass er Rumiko sah… und es machte ihn auf eine seltsame Art und Weise sehr traurig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)