Paranoia von Ryoko-chan ================================================================================ Kapitel 6: Spielbeginn ---------------------- So ... ein bisschen Geplänkel muss jetzt doch sein. Verzeiht mir bitte, dass es solange gedauert hat ... dank Schule und eigener Wohnung fiel es mir schwer, an der Geschichte weiter zu schreiben. Daher habe ich beschlossen, dass dieses Kapitel nun schon das vorletzte ist. Jetzt geht's also auf's Ende zu. Entschuldigt bitte, wenn einige Fehler im Kapitel zu finden sind ... ich habe es mit einem anderen Programm als gewohnt geschrieben und irgendwie noch nicht herausgefunden, wie die Rechtschreibprüfung funktioniert ... naja ...dann mal Schluss mit dem Bla Bla. Viel Vergnügen ... "Bitte setzen Sie sich doch!" Ein junger Mann erhob sich von seinem Platz und trat zur Seite. Peinlich berührt lächelte Shiho und verbeugte sich dankend. "Schon gut, ich steige an der nächsten Station schon wieder aus.", erwiderte sie und sah so unauffällig wie möglich an sich herunter. Die enge Bluse betonte ihren Babybauch aber auch verdammt gut, dachte die junge Frau. Vielleicht sollte sie besser auf legere Shirts umsteigen, da flogen wenigstens keine Knöpfe wie Wurfgeschosse durch die Luft. Mühsam unterdrückte Shiho ein Kichern, während ihr gleichzeitig und vollkommen überraschend übel wurde. In Gedanken betete sie dafür, wenigstens noch bis zur Station aushalten zu können und hielt die Luft an. Wenn sie sich jetzt übergeben musste ... Eine quälende Minute später hielt die Bahn und Shiho stürmte nach draussen. Tief atmete sie die klare Luft an und sofort ging es ihr etwas besser. Seufzend lehnte sie sich an einen Pfosten und wischte sich über die Stirn. In die vollbesetzte Bahn zu kotzen, wäre so ziemlich das Schlimmste gewesen, das sie sich hätte vorstellen können. Nach dem Regenschauer vor nicht einmal einer Stunde war die Luft noch immer angenehm frisch und kühl. Kurz genoß sie den leichten Wind und langsam verging die Übelkeit. Sie öffnete die Augen und warf einen Blick auf die Uhr. Shinichi würde noch nicht zu Hause sein. Also hatte sie noch kurz Zeit um im Konbini ein paar Einkäufe zu machen. Seufzend nahm sie ihre Handtasche vom Boden und erstarrte. Langsam richtete sie sich auf. Ihre Blick war auf den gegenüberliegenden Gleis gerichtet. Auf dem Bahnsteig der anderen Linie stand weiter abseits ein Mann. Seine grünen Augen fixierten sie, das breite Grinsen kam ihr vertraut vor und sie erschauderte unwillkürlich. Die Hände im Mantel vergraben und an der Säule lehnend stand er dort und blickte Shiho an. Sie wich einige Schritte zurück, sie war von seinem Erscheinen dermaßen überrascht, dass sie ihren Blick nicht von ihm lösen konnte. Es war Gin. Er war es leibhaftig. Und es war kein Auswuchs ihrer Hirngespinste, keine Illusion oder Einbildung. Sie irrte sich nicht, denn zwei Schulmädchen die sich in seiner unmittelbaren Nähe befanden, musterten ihn mit sichtlichen Unbehagen. Er hatte sich verändert, stellte sie im Bruchteil von Sekunden fest. Seine langen Haare ließen sich nicht mehr als Blond bezeichnen. Sein Gesicht wirkte hager, beinahe dämonenhaft. Und seine Augen sprühten nun nicht länger vor leidenschaftlichen Hass – es war purer Wahnsinn. In diesem Moment wurde es ihr bewusst. Jetzt, wo er leibhaftig vor ihr stand, wich die Panik und die Angst. Es war so surreal ihn mitten am Tag an einem Bahnhof zu treffen, umgeben von anderen Menschen. Sie wollte schreien vor Wut. Doch ehe sie noch die Chance dazu hatte, bewegte Gin die Lippen. Natürlich drangen seine Worte nicht bis zu ihr hin, doch ein Wort konnte sie erahnen. ... tot ... Der einfahrende Zug ließ sie zusammen zucken und riss sie gewaltsam auf den Boden der Tatsachen zurück. Die Anspannung in Shihos Körper ließ nach und ihre Beine zitterten. Ihr war eiskalt. Stolpernd verließ sie den Bahnsteig, irrte orientierungslos aus dem Bahnhof und ließ sich außerhalb auf die nächste Bank plumpsen. Er war noch immer auf der Jagd nach ihr. Noch immer trieb ihn der Wunsch, sie zu töten. Es war ganz so, wie sie es vermutet hatte. Sie war sich dessen immer bewusst gewesen, doch nun konnte sie es trotzdem nur schwer fassen. Warum nur, war er so versessen auf sie? Wie oft hatte sie sich diese Frage bereits gestellt? Er nahm das Risiko einer Festnahme auf sich, um sie in den Wahnsinn zu treiben. War er also damals wirklich bei ihnen im Haus gewesen? Sie dachte an ihren Traum ... seinen Atem, die Finger, die sie streiften ... sie spürte die Panik in sich aufsteigen und ermahnte sich. Nein, sie konnte sich dessen nicht sicher sein. Es gab keinen Beweis dafür, dass er sich wirklich im Haus aufgehalten hatte. Ihre Nerven konnten ihr ebenso gut einen Streich gespielt haben. Denn wenn es so gewesen wäre, wenn er an diesem Tag da gewesen war ... warum hatte er sie nicht getötet? Er hätte die Chance dazu gehabt. Er gab soviele Gelegenheiten dazu. So auch damals, als sie geglaubt hatte, ihn auf der Straße zu spüren. Aber vielleicht lag es nicht in seiner Absicht sie zu töten. Vorerst zumindest. Vielleicht liebte er es einfach zu spielen. Mit ihr. Für ihn war Shiho doch immer nur ein Spielzeug gewesen, eine kleine Puppe. Schon damals hatten sie gespielt, sie hatte es immer zugelassen. Es hatte ihm soviel Freude bereitet ... bis sie zur Spielverderberin wurde. Du warst sehr unartig, kleine Sherry. Dafür muss ich dich bestrafen, das verstehst du doch? Es wird weh tun. Sehr sogar. Aber du gehörst mir, für immer. Das Knallen einer Autotür riss Shiho aus ihren Gedanken. "Shiho, was machst du denn hier?" Sie sah auf und blickte geradewegs in Shinichis besorgtes Gesicht. Weiter hinten sah sie Takagis Wagen. Sollte sie es ihm wirklich sagen? Was würde er denken? "Komm, Takagi wollte mich nach Hause fahren." Sie ergriff seine warme Hand und folgte ihm bis zum Auto. Sie ertappte sich dabei, wie sie einen Blick über die Schulter warf. Aber Gin war fort. "Was war denn los mit dir?", fragte er sie, als Shiho im Flur ihren Mantel ablegte. "Es war nichts ... mir ist in der Bahn schlecht geworden und da habe ich mich kurz hingesetzt.", erwiderte sie lächelnd. "Ich glaube, ich möchte ein Bad nehmen ..." Er strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht und musterte sie aufmerksam. Wusste er, dass sie log? Doch dann drückte er ihre Hand und machte sich auf dem Weg zum Badezimmer. Auf der letzten Treppenstufe stutzte Shinichi. Stirnrunzelnd blickte er Richtung Flur. "Warst du im Kinderzimmer?" Rasch trat sie zu ihm. Die Tür des Zimmers stand weit offen, das Licht brannte und sie erstarrte. "Nein.", antwortete sie heiser. War es denn möglich ... ? Sofort wurde ihr wieder übel. Ohne zu zögern betrat Shinichi das Zimmer und Shiho folgte ihm mit klopfenden Herzen. Alles wirkte normal. Noch immer roch es leicht nach frisch gestrichener Farbe. In den Regalen stand bereits alles für ein Kind bereit. Windeln, Kleidung, Babypuder, Spielzeug. Alles stand an seinem Platz. Doch dann blickte sie Richtung Bettchen. Vor wenigen Tagen hatte Shiho eine kleine Stoffpuppe gekauft. Sie hatte blondes Haar, Knopfaugen und trug ein rotes Kleidchen, welches sich ganz weich anfühlte. Sie hatte es neben dem Kissen platziert. Und nun lag es dort in der Mitte des Bettes. Wie weggeworfen. In zwei Teilen. Erschrocken hielt sie die Luft an. Der Kopf war abgetrennt worden und die weiße Watte ragte aus ihrem halslosen Körper ... eine kleine, tote Puppe ... "Gin war hier.", sagte sie ganz ruhig. Es war eine Tatsache, sie wusste es. Er war hier gewesen, bevor sie ihm am Bahnhof gesehen hatte. "Was!?" Fassungslos starrte Shinichi zwischen der Puppe und ihr hin und her. In seinem Kopf rotierte es. "Wie kommst du denn auf sowas!?" "Ich hab ihn gesehen, am Bahnhof." Mit ernster Miene blickte er hoch. Er ließ sich auf dem Hocker nieder und starrte auf die Puppe. Er wurde ihr glauben. Dachte sie. Hoffte sie. "Ich hatte Angst, dass du mir nicht glauben würdest ... ich konnte es selbst nicht fassen. Aber er war es wirklich, Shinichi!" Er nickte und strich sich fahrig über die Stirn. Sie sah, wie erschrocken er war. "Ich rufe Jodie an." Die Situation kam ihr vertraut vor. Wie damals standen Jodie, Black und Camel im Wohnzimmer und berieten sich. Nur dieses Mal war sie schwanger und Gin wirklich da gewesen. Die Türen und das Kinderbett im Zimmer wurden auf Fingerabdrücke und sonstige Spuren untersucht. Shiho musste von ihrer Begegnung mit Gin erzählen. Zögernd berichtete sie auch von den vergangenen Vorfällen. Sie hatte sich in Grund und Boden geschämt, als sie ihnen das Gefühl seiner Anwesenheit beschrieb. Sie konnte doch nicht wissen, ob es pure Einbildung, ein Hirngespinst gewesen war oder ob Gin sie nicht vielleicht doch schon seit Monaten beobachtete und sich in ihrer Nähe aufgehalten hatte. Sie sah die Blicke, die Jodie und James sich zuwarfen. Nur konnte sie diese nicht deuten. Waren sie nur von ihrer Aussage alarmiert gewesen oder zweifelte sie auch schon an ihrem Verstand? Und Shinichi beobachtete sie, grübelnd. "Wir werden die nächsten Tage verstärkt nach ihm suchen. Ein Team ist bereits unterwegs. Er muss sich irgendwo in Tokyo aufhalten, soviel steht fest.", meinte Black. "Ich verstehe es zwar nicht ... aber sie müssen ihm ja viel bedeuteten, dass er einen solchen Narren an ihnen gefressen hat." Shiho erwiderte nichts, stur starrte sie zu Boden und kaute nervös auf ihren Lippen herum. Black erwartete eine Art Erklärung von ihr. Er verstand es nicht. Niemand verstand es. Nicht einmal sie selbst kannte den Grund für Gins Besessenheit. Es war einfach so. Es war schon immer so gewesen. Er wollte sich nur zurücknehmen, was ihm zustand. Shiho spürte die Blicke auf sich, aber ihr fehlte die Kraft, um Details aus ihrer Vergangenheit mal eben zu erzählen oder irgendwelche Vermutungen anzustellen. Die so plötzlich aufkommende Erschöpfung gab ihr den Rest und sie kämpfte mit den aufkommenden Tränen. Verdammte Hormone, dachte die junge Frau. Aber Shinichi entging nicht, wie sie sich fühlte und rettete sie. "Mr. Black, vielleicht wäre es besser, alles weitere morgen oder in den nächsten Tagen abzuklären? Und würden Sie mich bitte auf dem laufenden halten? Ich würde ihnen bei den Ermittlungen gerne zur Seite stehen, aber ich will Shiho momentan nicht alleine lassen!" Ich will auch nicht alleine sein, dachte sie dankbar. "Natürlich. Wir werden uns sofort melden, wenn wir eine weitere Spur haben sollten. Er kann nicht weit weg sein, wir werden ihn fnden. Bis dahin lassen sie ihre Freundin nicht aus den Augen, Shinichi. Ich werde veranlassen, dass die Umgebung rund um die Uhr observiert wird. Trotzdem sollten Sie vorsichtig sein, ich traue Gin alles zu!" Während Shinichi noch kurz an der Tür mit Black sprach, vergrub Shiho erschöpft das Gesicht in den Händen. Besorgt blickte sie an sich herunter. Ihr armes, kleines Mädchen ... noch nicht auf der Welt und trotzdem sämtlichen Gefahren ausgesetzt. Sie konnte nur hoffen und beten, dass der Stress ihrer Kleinen nicht schadete. Wenigstens kümmerte sich nun auch das FBI verstärkt um seine Festnahme. Es beruhigte sie etwas. Wenn das Schicksal mit ihr gnädig war, würde das ganze Theater schon bald sein Ende finden. Sie könnte wieder beruhigt schlafen, ohne Angst. Sie wusste, dass auf Gin die Todesstrafe wartete. Und er war der einzige Mensch auf der Erden, dem sie den Tod wirklich wünschte. Ein gehässiger Gedanke, aber welch eine Erleichterung würde sein Ende für sie bedeuten. Nach allem, was Gin ihr angetan hatte. Die Erniedrigungen, die Schmerzen, der Tod ihrer Schwester, die ständige Angst ... an den schlimmsten Augenblicken in ihrem Leben war immer nur er Schuld gewesen. Und dafür würde er bald büßen müssen. Aber noch war es nicht soweit. Nein. Eigentlich ... hatte das Katz – und Maus – Spiel gerade erst begonnen. Seufzend kam Shinichi ins Wohnzimmer zurück. Sofort nahm er sie in den Arm. "Es tut mir so Leid, Shiho. Wirklich ...", flüsterte er und ihr kamen nun wirklich fast die Tränen. "Ich war mir so sicher, er würde es nicht wagen, zurück zu kehren. Aber ich habe ihn unterschätzt ... wie so oft ..." Shiho nickte, drückte sich fester an ihn. Gin war nicht nur gefährlich. Er war wahnsinnig. Besessen. Er ließ Dinge nicht gerne unerledigt. Er klärte sie lieber auf seine eigene, tödliche Weise. "Ich kann es selbst kaum glauben, Shinichi. Ich bin nur froh, dass ich nicht verrückt bin. Er will mich in den Wahnsinn treiben und er ist nahe dran, aber ..." "Nein, du bist nicht verrückt. Ich bin nur ein dummer Idiot, dass ich geglaubt habe, du würdest die Dinge einbilden.", erwiderte Shinichi. Zätzlich strich er über ihre Wange. Seine Finger waren warm und sein Blick jagte ihr kleine Schauer über den Rücken. "Nein ... die einzige Person, die dich in den Wahnsinn treiben darf, bin und bleibe ich!" Shiho lachte leise auf. "Ich hoffe, sie finden ihn schnell. Ich habe Angst, dass der ganze Trubel der Kleinen schaden könnte. Er ... er hat bereits soviel zerstört ... ich ..." Shinichi schüttelte den Kopf, lehnte die flache Hand an ihren Bauch. "Mach dir keine Sorgen. Er wird nicht an dich heran kommen. Ich werde es nicht zulassen!" Sie nickte seufzend. Als sie Gin so überraschend am Bahnhof sah, da hatte sie es gespürt. Das kleine Mädchen in ihr, begann zu leben. Sich zu bewegen und zu treten. Und es missfiel ihr sehr, dass es ausgerechnet in einem Moment der Panik passierte. "Komm ... wir legen uns in Bett." Sie nickte und gingen gemeinsam die Treppe hinauf ins Schlafzimmer. Als Shinichi die kleine Tischlampe anknipste, erhellte gleichzeitig ein Blitz das Zimmer. Ein Gewitter zog auf. Sie schlug die Decke über die Beine und sein Kopf ruhte an ihrem Bauch. Bis auf das ferne Grollen und Donnern war es ruhig im Zimmer. Zärtlich strich Shiho ihm über die Haare. Mit geschlossenen Augen lauschte er den Geräuschen in ihrem Inneren. Lächelnd blickte sie zum Fenster. Als Kind hatte sie solche Gewitternächte gemocht. Sie erinnerte gut daran, wie ihre Schwester an solchen Abenden immer heißen Tee gekocht hatte und ihr dann Geschichten vorlas. In diesen Stunden war immer alles in Ordnung gewesen, alles ganz normal und friedlich. Sie dachte daran, wie sie unter einer Decke gekuschelt auf dem Sofa saßen. Akemis Stimme hatte Shiho die Welt draußen vergessem lassen ... Shiho schlug die Augen auf. Es war stockdunkel und der Regen peitschte erbarmungslos gegen die Fensterscheiben. Sie blickte nach links. Eigentlich hätte sie die Uhrzeit auf ihrem Wecker sehen müssen. Sie streckte den Arm nach der Tischlampe aus und tastete sich an den Schalter. Doch es blieb weiterhin dunkel. "Shinichi ..." Sie rüttelte sachte an seiner Schulter und er wachte augenblicklich auf. "Was ist los?" "Der Strom ... er ist ausgefallen." Seufzend richtete Shinichi sich auf. "Irgendwo war eine Taschenlampe ..." Sie hörte ihn in den Schubladen wühlen und kurz darauf blinkte ein heller Strahl auf. Shinichi griff nach dem Feuerzeug neben den Kerzen und zündete eines der Teelichter an. "Du bleibst kurz hier und ich geh schnell zum Stromkasten. Wegen dem Gewitter ist die Sicherung bestimmt rausgeflogen." Er gab ihr einen Kuss und tappte zur Tür. "Beeil dich, bitte ...", flüsterte sie noch, bevor er im Flur verschwunden war. Seufzend legte sie sich ins Bett zurück und zog die Decke bis zu den Schultern. Das Teelicht flackerte und warf unruhige Schatten an die Wand. Sie schloss die Augen und legte ihre Hand auf den Bauch. Es würde sie beruhigen, dachte sie. Als Shiho die Augen erneut öffnete, richtete sie sich leicht durcheinander auf. War sie eingeschlafen oder nur kurz weggedöst? Verwirrt strich sie sich über die Stirn. Shinichi war noch immer nicht zurück und auch der Strom ließ auf sich warten. Als es laut krachend donnerte, zuckte Shiho erschrocken zusammen. Seit wann hatte sie Angst vor Gewittern!? Sie stand auf, hob die Teelichtschale vorsichtig hoch und tappte mit bloßen Füßen in den Flur. Langsam ging sie Richtung Treppe. "Shinichi?" Keine Antwort. Er musste sie doch hören. Das Kerzenlicht flackerte unruhig im Luftzug. Und sie blieb stehen. Es war soweit. Sie konnte ihn fühlen. Sie spürte seine Anwesenheit ganz deutlich. Sie spürte seinen Hass, seine dunkle Sehnsucht ... er war gekommen, um seine Jagd zu beenden. Er war geradewegs auf dem Weg zu ihr nach oben. In aufkommender Panik lief sie zurück ins Badezimmer, stellte die Kerze auf dem Badewannenrand ab und kramte hektisch in ihren Utensilien. Irgendwo, irgendwo musste sich noch ihre Waffe befinden. Innerhalb von Sekunden war ihr Puls in die Höhe geschossen. Was war mit Shinichi!? Mit zitternden Händen grabschte sie nach dem Revolver, als sie hörte wie er kam und das kleine Teelicht durch den Luftzug gefährlich flackerte. Innerhalb von Sekunden wandte sie sich impulsiv herum und drückte ab. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)