Das Leben bei der Varia von abgemeldet (Gott, ich brauche eine Aspirintablette...) ================================================================================ Kapitel 2: Eine große, dicke Verarschung ---------------------------------------- Das ist der Zeitpunkt wo du, von einem x-beliebigen Kerl, einen kleinen Zettel in die Hand gedrückt bekommst. Hey, du! Ja, du! Hast du dein altes, fades Leben satt, und wünschst dir ein besseres aufregenderes? Schluß mit dem Büro-Alltag, dominiere Massen mit eiserner Faust! Lerne die Kunst der Assassination von den Besten der Besten! Verprügel allerhand Leute und knüpfe Kontakte! Interesse? Tritt der Varia bei, die Meuchelmörder der berühmten Vongola Familie, der mächtigsten Famiglia in der Mafia überhaupt! Bekomme einen ordentlichen Gehaltscheck, und arbeite mit freundlichen und motivierten Kollegen! Vorraussetungen: Stark, Erfahrung im Töten, unabhängig, effizient, belastbar, starke Psyche, großes Vokabular an Schimpfwörtern, gute Reflexe Dann ruf hier an: 0039 675 752 241 Wir erwarten dich! Die Varia ..... ..... „Hä?“,machst du verwirrt und liest dir die Anzeige noch ein mal durch. Moment mal. Das ist doch ein schlechter Scherz. Hier will dich doch eindeutig jemand verarschen. Du rümpfst skeptisch die Nase. Wer macht bitte schön Werbung für ein Meuchelmordkommando durch Flugblätter? „VOOOOOOOOOOOOOIIIIII!!!“ Frans Ohr beginnt zu bluten, als durch Squalos empörter Ruf die Glasscheibe zerbricht. Hätte er bloß nicht neben ihn gestanden. „VOOOOIIII! Lussuria! Wie zum Henker kommst du auf diese absolut hirnverdorrte Idee jemanden, durch verfickte Flugblätter, für ein Mordkommando zu rekrutieren?!“,schnaubt Squalo als er wutentbrannt den Zettel durchliest. „Ach, Schätzchen, so erhöhen wir die Chancen jemand angemessenes zu finden~“, flötet Lussuria als er auf Squalo zu tänzelt. Fran pflückt Squalo den Zettel aus der Hand. „Freundlich und motiviert....“,liest er und hebt skeptisch seine Augenbrauen. „Na das will ich sehen: ein freundliches Mordkommando. Überfüttert wahrscheinlich die Feinde mit Kuchen oder so.... Auf jedenfall, erwartet nicht so viel. Werden wahrscheinlich ein paar naive Kids oder einige arbeitslose Penner treffen, falls überhaupt jemand dumm genug ist auf diese Anzeige zu reagieren... Oh ja. Da wären noch die paar dutzend Feinde die der Vongola alle den garaus machen wollen. Die lassen sich bestimmt so eine Chance entgehen, haben auch sonst nichts besseres zu tun.“ „Rrrrrring!“ ....? „RRRRRRRrrrrring!“ ............? „Ohh~ Telefon!“,kreischt Lussuria und stöckelt zu dem Apparat. Fran und Squalo sehen zu. „Wenn das jetzt wegen der Anzeige ist, lasse ich Luss meine Haare flechten“,brummt Squalo der seine Arme verschränkt und auf den quietschenden Sonnenwächter starrt. „Halllooooo? Lussuria am Apparat...? ..... Oh, ja wegen der Anzeige!...“ Squalos Augen weiten sich zu der Größe einer Untertasse, als Fran die Augen kaum merkbar rollt, schmunzelt, sich umdreht und aus dem Zimmer schreitet. „VOOOII, wo willst du hin, Fran?“,brüllt er immernoch fassungslos. „Na wohin wohl. Ich hole einen Kamm und Haargummis.“ Du setzt dich auf einer Parkbank hin und ruhst dich aus. Dieser verdammter Zettel geht dir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Du kramst ihn nocheinmal aus deiner Hosentasche und liest ihn dir genau durch. Klar wünschst du dir ein aufregenderes Leben. Du wohnst in einer engen, stickigen Drei-Zimmer-Wohnung und hälst dich mit Gelegenheits Jobs und Instant-Ramen über dem Wasser. Du glaubst zwar inzwischen einen festen Job an einer Firma als Sekretärin gefunden zu haben, aber es begeistert dich nicht sonderlich den ganzen Tag rumzusitzen und Sachen zu organisieren oder Termine zu planen. Und dein Vermieter. DER macht dir bald die Hölle heiß. Das weißt du nur zu gut, da die Miete in ein paar Wochen fällig ist. Aber das Geld fehlt eben. Du wunderst dich abermals ob dieser Flugzettel nur eine dicke, große Verarschung ist. Denn wer auf so einer Idee kommt, Fremde schlichtweg zu einer gefährlichen Mordkommando zu rekrutieren ist schlicht und ergreifend dumm. Einfach nur UNGLAUBLICH dumm. Es ist so dumm, das es schon wieder Sinn ergibt. ..... ....... ...Verdammt. Irgendwas stimmt mit dir nicht, zu viel Ramen. Der Teil mit dem großen Gehaltscheck sticht dir ins Auge. Naja probieren kannst du es ja. Du hast nichts bei der Sache zu verlieren. Außer deinen nichtvorhandenen Stolz und Würde. „Bin ich wirklich so tief gesunken?“,fragst du die Taube, die dich nun fragend anschaut. Offentsichtlich schon. Du schaust dir die Bedingungen nochmal an. Unabhänging, effizient, stark, belastbar und gute Reflexe treffen schon mal auf dich zu. Du warst schon immer gut in Sport. Also, Check. Dann wäre dann noch diese eine Sache. Du schluckst. Erfahrung im Töten. Es war ein dunkeles Kapitel deiner Geschichte. Du errinerst dich noch als du sechzehn warst. Es war deine rebellische Zeit, du hast damals mit schlimmen Fingern rumgehangen. Kurz: Sex, Drugs and Rock n´ Roll. Und einmal... Nach einer wilden Fete errinerst du dich wie du eine Abkürzung nach Hause nehmen wolltest. Du warst nicht betrunken, nur angeheitert. Aber ER war es. Ein junger Mann, so um die achtzehn Jahre, überwältigte dich von hinten und presste dich schroff an die kalte Wand. Du errinerst dich haargenau an seinen lüsternden Gesichtsausdruck und deine Furcht. An dein hämmerndes Herz, dein kalter Schweiß der dein Gesicht runterlief und an seinen Atem. An den flachen, nach Bier stinkenden Atem. Er wollte dich gerade weiter belästigen als du dich kurzum umsahst, eine leere Bierflasche aus Glas fandest und sie ihm quer über den Schädel donnertest. Uh-oh. Keine so gute Idee. Jetzt war er RICHTIG sauer. Und dann kamen SIE. Er pfiff, und urplötzlich kamen aus den dunkelen Ecken Leute hervor, die offensichtlich zu ihm gehörten. Keine Ahnung, wie gesagt du warst beschwipst und kannst dich an gewisse Details nicht mehr errinern, nur an die ganz prägnanten Handlungen und Sinneseindrücke. Klingt nach einem alten Klishee, nur kam eben kein toller Bishie zu deiner Rettung. Da standest du, ein angeschwipstes Mädchen mit einem zerbrochenem Bierglas in der Hand, und drei mit Messern bewaffneten Jungs, Anführer ein betrunkener Perverser. Rückblickend findest du das Ganze natürlich absolut unfair. Je näher sie kamen desto mehr stieg dein Adrenalin, dein Puls raste, deine Augen zischten hin und her. Dann ging alles ganz schnell. Der erste Kerl versuchte ungestüm dich zu schnappen, du ducktest dich, rammtest ihm eine Scherbe ins Bein und tratest ihn einmal kräftig in seine Kronjuwelen um sicher zu stellen das er sich nie und nimmer mehr vermehren würde. Ein glatter K.O. Die Jungs schauten sich verwirrt an, doch bevor sie irgendetwas registrierten, liefst du auf sie zu und verpasstest den zweiten einen präzisen Haken. Das meiste hast du von deinem Vater gelernt. Die Schimpfwörter, Umgang mit modernen Waffen, Jagd. Doch das wenig WICHTIGE hat dir deine Mutter beigebracht. Selbstverteidigung, wie man Männer für sich manipuliert und ausnutzt, sowie –das entscheidene- ein wenig Nahkampf und den Umgang mit Dolchen und anderen spitzen Gerätschaften. Viele werden sich jetzt gewaltig wundern, wie soetwas überhaupt möglich sei. Dich ebenfalls, aber mit der Zeit hast du es einfach akzeptiert. Ihr wart eine glückliche Famile mit vielen Schimpfwörten und einer schroffen, gewalttätigen Art. Aber sie haben dir auch vieles andere mitgegeben, und dir immer das richtige zu tun gelehrt. Ihr wart keine schlechten Menschen. Eben nur anders. Was DU nicht wusstest, ist dass, deine Eltern in Wahrheit Mafiosi der Giglio Nero Familie waren. Ha. Ironie wenn man deine Zukunft bedenkt, was? Aber da sind wir ja noch nicht.... Der Dritte ließ resigniert das Messer fallen und trat zurück. Es reichte nicht. Ein Lächeln breitete sich auf deinen Lippen aus, als du mit der letzten Glasscherbe eine tiefe Kerbe in sein Hals ritztest. Röchelnd ging er zu Boden, und nach wenigen Minuten war es still. Der Anführer war weggelaufen. Nur du konntest dein rasselndes Atem hören, und deine zitternde Hand spüren, als die Glasscherbe aus deiner Hand klirrend auf den Boden fiel. Blut. Deine Hand war überströmt mit Blut. Aber nicht von deinem. Du hattest nur einen fatal verletzt, den dritten, der in einer Lache aus Blut mit starren Augen lag. Du hattest getötet. Mafiosiblut war in dir erwacht, und es hat dir wahnsinnig gut gefallen. Diese aufregenden Momente, diese elektrisierende Augenblicke die förmlich vor Spannung knisterte. Du musstest Lachen. Ganz laut. Du warst ein Mörder. „Hach, mein schönes Cocktail Kleid....“,seufzt du als du die Blutflecken darauf siehst. Moment. Zack, Bing. Da war es wieder dein Gehirn. Schön das du wieder da bist! .... ... Oh mein Gott du hast gerade einen MENSCHEN GETÖTET. Das geht über Selbstverteidigung hinaus, nicht? Er wollte schließlich abhauen. Oh mein Gott du wirst ins Gefängnis gehen und habbadahabbabhahakdlqsdueöfefpefuefhe DU HAST EINEN MENSCHEN GETÖTET, DU ABSCHAUM GOTTES. Hastig sahst du dich um und ranntest weg. Es war 3 Uhr Morgens, die Straßen waren menschenleer. Das war´s dann mit deinem rebellischen Alter. Gott sei Dank. Du blinzelst. Oh ja, stimmt. Der Zettel. Eigentlich hast du diese Geschichte so weit wie möglich verdrängt, aber jetzt kommt alles wieder hoch. Du schielst zu dem Stück Papier das dich hähmisch anguckt. Eine Herausforderung, eh? Deine Eltern haben immer gesagt das du dich nie drücken sollst. Deine Eltern haben immer gesagt du solltest die Chance nutzen wenn sie greifbar ist. Check, grinst du vor dir hin als du das Blatt wieder ungelenk in die Tasche stopfst und nach Hause eilst. Zeit für das Telefon. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)