Teezeit von Miya_Eulik (Alviss/Rolan) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Hallo, ich wiedermal mit meinem Shonen-ai, hoffe, es gefällt^^ Teezeit Es war der Tag vor dem Entscheidungskampf. Morgen würde alles vorbei sein, morgen würde sich entscheiden, ob Mär Heaven in Frieden weiter existieren wird, oder ob es von den Schachsoldaten ins Chaos gestürzt wird. Für Alviss war der heutige Tag viel zu sonnig und warm. Die Natur ignorierte einfach die herrschende Spannung, die sich selbst auf den sonst sorglosen Ginta ausbreitete. Es war wie die Ruhe vor dem Sturm. Der junge Cross Guard schlenderte über den menschenleeren Hof, der schon morgen mit Massen von Menschen gefüllt sein wird und auf dem schon morgen auf Leben und Tod gekämpft wird. Alviss wusste schon längst, gegen wen er morgen diesen Kampf austragen wird. Es wird wahrscheinlich der schwerste Kampf seines Lebens. Es wird schwer sein, seine Sympathie für diesen hübschen, netten Schachsoldaten abzuwerfen und ihn zu besiegen. Vielleicht wird er ihn sogar schwer verletzten oder gar töten müssen? Er schauderte innerlich bei dieser Vorstellung und beschloss sich erst darum Gedanken zu machen wenn es so weit war. Wieso fühlte er überhaupt so? Rolan war ein Schachsoldat und somit sein Feind, folglich sollte er ihn hassen oder wenigstens keine Sympathie für ihn empfinden! Bevor er noch weiter darüber nachdenken konnte, ob und wie sehr er Rolan eigentlich hassen müsste, wurde er prompt von einer vertrauten Stimme aus seinen Gedanken gerissen. „Alviss-san!“, rief sie. Der Angesprochene blieb stehen und drehte sich langsam um. Es könnte doch nicht sein, dass ausgerechnet er hier war? Doch es stimmte, leicht außer Atem kam das Objekt seiner Überlegungen gerade bei ihm an. Wenn man vom Teufel spricht, oder eher denkt. Obwohl, als einen Teufel würde er diesen Schachsoldaten nun wirklich nicht bezeichnen, eher als einen Engel. Einen wunderschönen Engel, der durch eine seltsame Ironie des Schicksals in die Hände eines Teufels geriet. Alviss unterbrach lieber seine Gedanken, als er anfing, sich vorzustellen, wie der Andere mit Engelsflügel aussehen würde. „Rolan, was machst du denn hier?“, fragte er etwas barscher als er es eigentlich vorgehabt hatte. „Na ja, weißt du, es ist so…“, lächelte der Schachsoldat nervös, „wir haben ja morgen den Kampf und da dachte ich mir, ich könnte dir ja viel Glück wünschen, tut mir Leid, wenn ich dich bei irgendwas gestört hatte“. „Du wünschst mir viel Glück dabei, dich morgen zu besiegen?“, skeptisch hob der Cross Guard die Augenbraue. „Öhm, ja, so in etwa“, meinte Rolan und begann, eine seiner blonden Haarsträhnen nervös zwischen den Fingern zu drehen. „Wie auch immer“, Alviss seufzte kurz, „hast du heute noch etwas vor?“, fragte er dann, bevor sein Gehirn ihn daran hindern konnte. „Eigentlich nicht, Phantom-sama meinte, wir sollen uns alle vor dem Kampf morgen ausruhen“. „Hast du dann vielleicht Lust auf eine Tasse Tee?“, wieder sagte er etwas, wogegen sich sein Gehirn und seine Vernunft lautstark meldeten. Verdammt noch mal, Rolan war ein Schachsoldat, ein Feind, und was machte er gerade? Er lud ihn zum Teetrinken ein. Vielleicht würde er ja absagen?, dachte Alviss hoffnungsvoll. Doch nein, Rolan nickte begeistert und meinte lächelnd: „Gern“. Mit einem etwas mulmigen Gefühl setzte sich der Cross Guard in Bewegung. Der blonde Schachsoldat schritt neben ihm, er brauchte nur die Hand auszustrecken, dann könnte er ihn berühren. Was war nur mit ihm los? War etwa schwul, oder was? Oder warum fand er Roland hübsch und niedlich? Das waren alles Eigenschaften, mit denen man ein Mädchen beschreiben würde und nicht einen Jungen, jedenfalls nicht, wenn man selbst einer war! „Ich mag Tee“, erzählte Rolan mit einer kaum zu herauszuhörenden Nervosität in der Stimme, „besonders den, den Phantom-sama immer macht“, nach dieser Aussage blieb Alviss wie angewurzelt stehen und musterte den Anderen perplex. „Phantom macht Tee?“, fragte er schließlich ungläubig und bekam ein Nicken als Antwort, „sag bloß, der backt auch noch Kekse?“ „Manchmal, aber Candice isst sie immer alle weg, ich hab sie nur einmal, als ich klein war, probieren können“ „Wie auch immer“, sagte Alviss zum wiederholten male und ging weiter, ein leicht hysterisches Auflachen unterdrückend, als er sich einen schürzetragenden, keksebackenden und teemachenden Phantom vorstellte. Nun saßen die zwei mit je einer dampfenden Tasse Tee vor der Nase in einem gemütlichen Zimmer im Schloss. Alviss beobachtete, wie Rolan vorsichtig an seiner Tasse nippte und erwischte sich bei dem Gedanken, wie schön es wäre, wenn er stattdessen an seinen Lippen nippen würde. Mit ihm ging es wirklich Bergab, er wollte seinen morgigen Gegner küssen. „Wieso hast du mich eigentlich zum Tee eingeladen?“, fragte der Blonde und riss den Anderen wieder aus seinen Gedanken. Dieser zuckte nur mit den Schultern. „Man, ich bin gerade so nervös, morgen ist der Kampf und…!“, sprang der Schachsoldat plötzlich auf und begann nervös auf und ab zu gehen. „Ich sehe keinen Grund, warum du nervös sein solltest, schließlich hast du mich letztes Mal besiegt“ „Na und, ich bin trotzdem nervös, es ist der Entscheidungskampf! Was ist wenn ich Phantom-sama enttäusche?“ „Pha, schon wieder das Phantom, solltest du nicht endlich anfangen das zu tun, was du persönlich willst?“, gab der Cross Guard etwas angesäuert zurück. „Ich will Phantom-sama eine Hilfe sein, das und nichts Anderes!“. Alviss stand auf und ging auf ihn zu. Er lehnte seine Hand an die Wand neben dem Gesicht des Blonden, der ihn voller Erstaunen anblickte. „Bist du dir da sicher?“, fragte der Schwarzhaarige ernst und fasste mit der anderen Hand an die gerötete Wange des Anderen. Bevor dieser etwas erwidern konnte, hatte Alviss schon die Distanz zwischen ihren Lippen überbrückt. Er wusste nicht, warum er das tat, aber es war ein unglaubliches Gefühl. Rolans Lippen fühlten sich so warm und zart an. Er drückte den Anderen an sich und spürte, wie dieser die Arme um seinen Hals schlang. Jetzt war es amtlich, er war schwul und es war ihm vollkommen egal, Hauptsache er musste diesen Schachsoldaten nicht mehr loslassen. Nun begann er den Kuss zu vertiefen, strich zärtlich über die Lippen des Anderen und verlangte nach Einlass, der ihm auch sofort gewehrt wurde. Ein heißes Zungenspiel begann. Seine Hände schienen ein Eigenleben zu entwickeln, sie strichen über den Körper des Blonden und als sie an dem Reisverschluss seiner Jacke zogen, riss er sich mühevoll zusammen. Nein, das ging zu schnell, viel zu schnell. Was ist, wenn der Andere es gar nicht will? Er wollte ihn nun wirklich nicht verletzen. Er beendete den Kuss und blickte in Rolans hochrotes Gesicht. Mit großen Augen starrte er ihn an und konnte anscheinend vor Schock keinen Laut über die Lippen bringen. „Ich…tut mir Leid“, meinte Alviss verlegen und entfernte sich von dem Anderen. Auch seine Wangen waren gerötet, auch er wusste nicht so recht, was er jetzt sagen sollte. Dann drehte er sich um und ging einfach, in seinen eigenen Augen war es eine feige Flucht, aber er wusste keinen anderen Ausweg aus dieser komplizierten Situation. Kurz vor der Tür blieb er stehen und sagte, ohne sich umzudrehen: „Rolan, falls du irgendwann einmal die Schachsoldaten verlassen solltest, bist du hier herzlich willkommen und sollte ich dich gerade irgendwie verletzt haben, so tut es mir ehrlich Leid. Ich mag dich, wirklich“, mit diesen Worten ging er. „Ich dich auch“, flüsterte Rolan mit einem Hauch Verzweiflung in der Stimme, „es tut mir Leid, aber morgen muss ich gewinnen, für Phantom-sama“. Owari Ich würde mich über Kommis freuen^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)