How to save a life von Sahm ================================================================================ Kapitel 21: How to save a life ------------------------------ Bin total traurig, muss ich sagen, weil’s also zu Ende ist… Danke an alle, die durchgehalten haben, denen es gefallen hat, die reviewt haben, mitgefiebert. Ihr seid großartig :3 Und danke einfach, ich hoffe so sehr, wir lesen uns mal wieder. Spätestens, wenn ich den Mael-OS wirklich hinbekomme =D http://www.youtube.com/watch?v=W5TtYmaRO7Y ”You begin to wonder why you came. Where did I go wrong – I lost a friend…“ Epilog Es war grandios gewesen. Das zumindest musste sie zugeben. Alles andere war für sie scheiße, Ballast, eine dermaßen schreckliche Tortur, dass sie sich am liebsten übergeben würde. Nur die Band war toll gewesen. Es war eben er. Er war schon immer so gewesen. Sie kannte ihn schon von klein auf und hatte trotzdem nie gewusst, dass er so gut war. Dass er dieses dermaßene Talent besaß. Und jetzt saß er neben ihr und trank Cola. Cola statt Wodka wie jeder andere im Raum. Cola, die extra für ihn hergeschafft worden war. Die Stimmung, die beim Auftritt noch unglaublich gewesen war, war nun etwas ruhiger geworden. Es war keine Disco, in der sie sich befanden, und keine Party fand statt. Einfach nur eine Feier. Die Feier für diese geniale Band. Rhias Mundwinkel fanden ihren Weg nach oben trotzdem nicht mehr. Mael sprach nichts, das zumindest hatte sie über ihn gelernt. Lernen müssen, sogar auf die harte Tour. Heute machte ihr das nichts aus. Schließlich könnte sie sprechen. Könnte. Sie wollte ihn loben. Wollte ihm sagen, wie toll sie es gefunden hatte und dass sie das erste Mal seit einer gefühlten Ewigkeit wieder gelächelt hatte. Aber sie konnte es nicht. Konnte Mael nicht in die Augen schauen und ihm schon gar nicht sagen, wie gut er gewesen war. Sie fühlte, dass er das auch so wusste. Sie saßen nebeneinander. Ohne Worte, ohne Blicke. Einfach nur so, er mit seiner Cola und der Gitarre zwischen die Beine geklemmt. Sie mit dem Wodka, der ihr nicht schmeckte und der Handtasche, die gefüllt war mit Taschentüchern, einer Geldbörse und dem Haustürschlüssel. Und dann stand er auf. Maels Blick streifte Rhia flüchtig, als er das Glas auf die Theke zurückstellte und sie fühlte, dass sie sich kaum noch halten konnte. Mael war Rouvens bester Freund. Er hatte es gewusst. Er hatte es ganz sicher gewusst, bevor Rouven es auch in Erwägung gezogen hatte, es ihr zu erzählen. Aus diesen Gründen sollte sie Mael einfach hassen, aber… das ging nicht. Er hatte ihr nichts getan, war einfach nur mit dem falschen Menschen befreundet. Wobei er es wahrscheinlich nicht als falsch ansah, Rouven zu mögen. Ihr Blick, der eben noch den Boden fixiert hatte, wurde nach oben gezogen, als sich jemand direkt vor sie stellte. Mael. Er sah sie an und hielt den Blick stur auf sie gerichtet. Nickte und deutete zur Tür. Es war zu laut, denn obwohl die Stimmung nicht mehr so gut war, verstand man doch gar nichts. Rhia stand auf, was ihr noch keine Schwierigkeiten bereitete oder zumindest keine sichtbaren. Noch hatte sie nicht viel getrunken, aber es war fraglich, ob es bei den zwei Gläsern blieb, sie sie bis jetzt intus hatte. Er saß auf dem Boden, lehnte an der Mauer und starrte in den Sternenhimmel. Sein blondes Haar sah in der Dunkelheit schwarz aus und Rhia fröstelte. Es ließ sie an Rouven denken und das wollte sie nicht. Aber sollte sie wirklich mit Mael sprechen, würde es unweigerlich in Richtung Rouven tendieren. Vorsichtig setzte sie sich neben ihn. Sagte nichts. „Warum bist du gekommen? Rouven war doch auch hier, ebenso Bene.“ Seine Stimme klang etwas heiser vom Singen und sehnsüchtig dachte Rhia daran, dass Benes Stimme morgens genauso klang. Bene. Sie hatte ihn geliebt. Wirklich und wahrhaftig. Sie wusste, dass sie oft ein Arschloch sein konnte, aber so war sie eben. Er hatte gewusst, worauf er sich einlassen würde, und er hatte nichts dagegen gehabt. „Ich wollte es einfach“, gab sie leise zurück und Mael nickte verständnisvoll. Es war das erste Mal, dass sie ein wirkliches Gespräch anfingen. „Ich weiß, dass du ihn immer noch willst. Bene, meine ich. Rouven versteht das nicht, er glaubt, es wäre doch das Beste für dich, wenn du ihn vergessen würdest, aber er hat unrecht, finde ich.“ Seine Sachlichkeit tat Rhia weh und dennoch auf eine eigenartige Weise gut. Sie spürte, wie sie innerlich ruhiger wurde, obwohl sie bei solchen Worten sonst eher aggressiv oder traurig wurde. Manchmal sogar beides. „Ich wüsste nicht, wie ich ihn vergessen sollte.“ Mael zuckte die Schultern und richtete nun langsam seinen Blick auf sie. Es war eigenartig, hatte er sie doch früher nie wahrgenommen. „Irgendwann wirst du es wissen.“ Rhia blinzelte. „Du warst gut da drinnen.“ Sie sah sein Lächeln, von dem er versuchte, es zu verstecken. „Danke. Ein Lob von dir nehme ich als wirklich heftiges Kompliment.“ Sie schnaubte. „Ihr seid doch alle gleich. Als wäre ich eine solch dumme Kuh.“ Und dann musste sie doch weinen. Mael strich ihr über den Rücken, während sie in sein Hemd hineinweinte. Sie wollte ihm nicht den Tag verderben, nicht jetzt, nicht nach diesem Auftritt, aber sie hatte in den letzten Tagen und Wochen nie jemanden gehabt, mit dem sie reden konnte. Alle waren wütend auf Rouven und/oder Bene, aber keiner hatte verstanden, dass sie nicht nur wütend war, sondern in erster Linie unendlich traurig. Und dann war da er, der ausgerechnet Rouvens bester Freund war und somit wohl am besten wusste, wie sie sich fühlte. Sie spürte nichts mehr. Sie wusste nicht, wie lange sie dagelegen hatte, um zu weinen. Sie spürte seine Musikerhände über ihren Körper fliegen, als spiele er ein Instrument. Mal lagen sie auf dem Rücken, dann wieder strich er ihr übers Haar. Es tat gut. Es kam Rhia so vor, als würde er sich um sie kümmern. Das war natürlich Schwachsinn, sie kannten sich ja im Grunde genommen kaum, aber es war trotzdem eine schöne Vorstellung. Langsam kam sie nach oben. „Vielen Dank“, nuschelte sie und wagte es kaum, ihn anzusehen. Sie hörte ihn leise lachen. „Das war doch nichts. Du brauchst so was auch mal. Hast du keinen, mit dem du sonst reden kannst?“ Ihr Kopfschütteln schien ihn nicht zu überraschen und sanft umfasste er ihr Kinn, zog es nach oben. Sie sah ihm direkt in die Augen. „Dann komm zu mir, wenn’s dir wieder schlecht geht. Ich bin ganz gut in so was und ich weiß, was du durchmachst, weil ich’s bei Benedikt und Rouven auch gesehen habe. Ich helfe dir, ja?“ Rhia legte den Kopf schief. Sah ihn an. Sah ihm in die Augen. Diese imposant braunen Augen. Und lächelte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)