Last Hunt von Sky- (L's Horror) ================================================================================ Kapitel 4: Tod -------------- Geschockt über die Tatsache, dass sie nicht von dieser Insel entkommen konnten und nicht einmal telefonieren konnten standen sie immer noch am Strand und sahen auf das weite Meer hinaus. Hiro sank schreiend in die Knie und schlug mit der Faust in den Sand und rief die ganze Zeit „Verdammt“, Mariko schrie und weinte und musste von Masahiko getröstet werden, der jedoch auch sehr hilflos und verzweifelt wirkte. Rumiko hatte den Blick gesenkt und sich abgewandt. Was in ihr vorging, vermochte nicht einmal L zu sagen. „Wir sind verloren… hier kommen wir niemals lebend heraus“ schluchzte Mariko. „Wir werden alle sterben.“ Doch L hatte nicht die Absicht einfach kampflos aufzugeben. Im Gegenteil. Wenn sie alle zusammenarbeiten würden, dann könnten sie den Mörder schnappen. Auch Rumiko und Light schienen der gleichen Ansicht zu sein und sie gingen zu ihm hin um sich zu besprechen. „Wir sollten scharf nachdenken. Also als wir gegangen sind um die anderen zu suchen, da war der Blutskreis noch nicht da“ fasste Rumiko zusammen und fuhr sich durch ihr blondes Haar. „Wir gingen alle zusammen raus und Light kehrte später zurück und da hatte der Täter in der Zwischenzeit den Blutkreis hingemalt. Die Leichen waren bereits zuvor unten.“ Böse blitzten ihre unmenschlichen roten Augen zu Light, dann packte sie ihn und stieß ihn zu Boden. Fest umschlossen ihre Hände seinen Hals. „Das lässt nur einen Schluss zu: Du hast es getan Light! Du bist der Mörder!“ Light versuchte sich zu wehren, sich aus diesem unbarmherzigen Griff zu befreien, doch Rumiko war unglaublich stark. Er hätte es ihrem schmächtigen Körper nicht zugetraut aber sie schien die Kräfte eines Mannes zu haben, eines rasenden Mannes der ihn als Mörder verdächtigte. „Nein Rumiko, hör bitte auf!“ rief Masahiko und versuchte sie zusammen mit Hiro und Mariko wegzuzerren, doch da holte Rumiko etwas aus ihrer Tasche und verjagte die anderen damit. In ihrer Hand hielt sie eine Art großen dünnen Haken mit Widerhakenspitze und einem Quergriff. Ein eiskalter Ausdruck lag auf ihren Augen. „Dieser Kerl da ist ein Mörder und der Typ da, den ihr Hideki Ryuga nennt ist ein mieser Lügner. Warum sollten wir den beiden da trauen? Warum sollte ich euch denn trauen?“ Rumiko war durcheinander und hatte dieses Szenario wohl nicht so gut verarbeitet wie Light und L und das hatte sie misstrauisch gemacht. Immer hatte sie die Coole gespielt doch jetzt gingen mit ihr die Nerven durch, ebenso wie den anderen drei. „Rumiko, wir wollen dir nichts Böses. Bitte nimm dieses Ding da runter. Es bringt nichts wenn wir uns gegenseitig angreifen und verdächtigen.“ „Bitte beruhige dich doch Rumiko! Wir müssen zusammenhalten um den Täter zu finden.“ Nur langsam nahm die Studentin mit der roten Schleife im Haar die Waffe runter und steckte sie schließlich wieder ein. Doch ihr Gesichtsausdruck spiegelte abgrundtiefen Hass wieder. Sie wandte sich Light zu und sprach mit drohender Geste „Wenn du etwas damit zu tun haben solltest, dann hast du dir einen gefährlichen Feind geschaffen Light Yagami. Das schwöre ich dir.“ Light lief es eiskalt den Rücken runter und kalter Schweiß bildete sich auf seiner Stirn. Dann wandte sich Rumiko ab und ging weg. Hiro reichte Light seine Hand und half ihm hoch. „Was war denn mit der los?“ „Ich glaub ihr sind einfach die Nerven durchgegangen. Wir alle sind ziemlich angespannt“ murmelte Mariko und rieb sich die Tränen aus den Augen. Aber Light war sich da nicht so sicher dass Rumiko einfach die Nerven verloren hatte. Er hatte es deutlich gespürt und Angst gehabt. Sie wollte ihn töten. Sie hatte ihm etwas offenbart, was nicht menschlich an ihr war und er begann sich zu fragen ob sie nicht vielleicht etwas mit dem Mord zu tun gehabt haben könnte. Aber das war völlig unmöglich. Wie zum Teufel hätte sie das anstellen müssen? Sie hatte zusammen mit Hiro und Masahiko das obere Stockwerk durchsucht und war sonst die ganze Zeit über mit den anderen zusammen. Mag zwar sein dass sie verrückt und aggressiv war aber sie konnte unmöglich dieses Zeichen an die Kellertür gemalt haben. Folglich kamen nur die drei in Frage, die nicht umgebracht worden waren. Aber wer war denn jetzt davon tot oder nicht? Das war die große Frage. „Wir müssen versuchen die Leichen zu identifizieren oder zumindest feststellen, um wen es sich handeln könnte. Dann wissen wir auch so ungefähr, wer noch vermisst wird.“ Mariko schien der Gedanke daran, in den Keller zu gehen furchtbar aber ihr wurde versprochen, sie müsste sich das nicht antun. Hiro würde bei ihr bleiben und Masahiko sollte ein Auge auf Rumiko haben. Ihr Verhalten hatte Misstrauen in den Studenten geweckt und auch wenn keiner seinen Verdacht aussprach so glaubten einige dass sie es vielleicht gewesen sein könnte, die die fünf umgebracht hatte… Zurück in der Villa trafen L und Light ihre Vorbereitungen um sich den Tatort näher anzusehen. Rumiko hatte sich wieder eingefunden und entschuldigte sich für ihr aggressives Verhalten. „Ich wollte dich nicht angreifen aber ich habe einfach die Beherrschung verloren.“ Light nahm ihre Entschuldigung an, blieb aber vorsichtig. Auch sie ging nach unten um die Leichen zu untersuchen. Es stellte sich heraus dass zwei der Toten Mädchen waren. „Der Mörder hat ganze Arbeit geleistet. Er hat die Kleidung ausgetauscht, die Gesichter entstellt, die Haare abgeschnitten und sogar Hände und Füße entfernt. Das macht es uns unmöglich die Leichen zu identifizieren und wir können nur spekulieren, wer noch vermisst wird.“ „Professor Kamasaki fehlt!“ L und Light sahen zu Rumiko rüber, die gerade den Kopf eines Leichnams untersuchte. „Der Professor hatte hinter dem rechten Ohr einen Leberfleck.“ „Und der Tote mit der Botschaft „Hate“ ist offensichtlich Kiyomi Takada. Sie hat Ohrlöcher und außer Rumiko und Mariko hatte keiner sonst Ohrringe getragen.“ L holte wieder den Notizblock heraus und zeichnete ein Kreuz hinter Kiyomis Namen. „Und wieso hat der Täter das übersehen und nicht jedem Opfer gleich die Ohren abgeschnitten?“ fragte Light, welcher gerade dabei war die zweite Frauenleiche zu untersuchen, nachdem Rumiko fertig war. Sie alle hatten sich Mützen oder Kapuzen übergezogen um keine unnötigen DNA-Spuren wie Haare zu hinterlassen und den Tatort somit zu verunreinigen. „Vielleicht hat er das ja übersehen?“ „Glaube ich kaum“ murmelte Rumiko, die sich wieder auf die Treppe setzte und mit ihrer Taschenlampe den Raum ausleuchtete. „Ich vermute viel eher dass der Täter wenigstens einen Toten identifizieren lassen wollte damit wir über die restlichen spekulieren können. Er weiß dass wir vermuten, dass die drei Verschwundenen als Täter in Frage kommen könnten und will uns herausfordern.“ Auch L hatte bereits mit diesem Gedanken gespielt und er wusste, dass der Täter mit ihnen spielte wie mit Marionetten. Er würde weiter morden und den Verdacht auf eine bestimmte Person lenken bis auch diese stirbt um die Überlebenden von einem Punkt zum anderen zu scheuchen, wie bei einer morbiden Schnitzeljagd. „Entweder der Täter ist einer von uns, einer von den Vermissten oder es ist noch jemand auf der Insel.“ Da die Untersuchung der Leichen nur sehr wenig Erfolg gebracht hatte, wurde die Kellertüre wieder abgeschlossen und noch einmal wurden alle Räume durchsucht, doch leider ohne Erfolg. Nirgends fand sich ein Hinweis bis aus dem Badezimmer ein lauter Schrei ertönte. Mariko kniete auf dem Boden, rang nach Luft und hielt sich vor Schmerz ihre Brust. Schnell erklärte sich warum sie so geschrieen hatte: In der Badewanne war Blut. Überall Blut so als hätte etwas Grausiges darin gelegen. Hatte der Täter etwa die abgetrennten Hände und Füße da reingelegt, nur um sie wieder mitzunehmen? Nein, was da in der Badewanne lag, waren Eingeweide. Der Täter hatte weitere Opfer ausgeweitet und hier alles entsorgt. „Bringt Mariko sofort hier raus!“ Dieses Mal ging Rumiko mit ihr mit und ging mit ihr in die Empfangshalle. Später folgte auch Hiro, der sehr besorgt um Marikos Gesundheitszustand war. Sie hatte schon seit ihrer Kindheit ein schwaches Herz und vertrug keine Aufregungen. Light schoss Fotos und wandte sich angewidert ab. „Das ist ja abartig. Warum zum Teufel hat der Mistkerl das gemacht?“ Weil der Täter sich an die Karasuma-Vorlage gehalten hat, dachte L und verließ das Badezimmer. Der Gestank war einfach unerträglich und auch der Anblick war abstoßend. Warum hat der Täter die Organe nicht entsorgt sondern zur Schau gestellt? Wo lag für ihn da der Sinn? Ein Verdacht stieg in ihm auf und er eilte aus dem Bad die Treppen runter wo Rumiko, Hiro und Mariko saßen. „Darf ich noch mal die Notizen haben?“ Ohne ein Wort zu sagen reichte die blondhaarige Studentin den Block rüber und sah ihn ausdruckslos an. Dann wandte sie sich der weinenden Mariko zu und streichelte ihr den Kopf. L sah sich die Notizen genau an und las sich die Botschaften durch: „Wrath“, „Sorrow“, „Despair“, „Hate“ und „Shinigami“… Die ersten vier waren alles Emotionen aber wie passte „Shinigami“ da rein? Er musste an die Organe in der Badewanne denken und wurde ein wenig an den BB-Mordfall erinnert. Hatte da nicht auch ein Bein im Badezimmer gelegen? Ach was für ein Blödsinn, Parallelen zu anderen Fällen zu ziehen. B saß hinter Gittern, fest verschlossen im Sicherheitstrakt und er würde da auch nicht rauskommen. Was sollte B also mit diesem Mordfall zu tun haben? Gar nichts und wenn, dann hätte er es zuerst auf ihn, L, abgesehen nachdem er ihn doch ins Gefängnis gebracht hatte. Nein, er sollte nicht an B denken sondern sich auf diesen Täter konzentrieren. Warum hatte der Täter „Shinigami“ als Botschaft hinterlassen? Irgendwie sah er keinen Zusammenhang zu den anderen Wörtern. Wie sagte Rumiko noch mal? Schwieriger ist es das zu erkennen was sich direkt vor einem befindet als das zu sehen was ferner liegt? Wollte sie darauf hinweisen, dass manchmal die banalste Antwort richtig war? Das hieße dann ja dass der Täter einfach das geschrieben hatte, was er empfindet. Und bedeute es dann etwa, dass er sich für eine Art Shinigami hielt? Aber das brachte ihn keine Spur weiter wer der Täter sein könnte. Der einzige Anhaltspunkt war, dass der Täter seine Gefühlswelt mitteilen will aber allein diese Tatsache half auch nicht, weitere Morde zu verhindern. Nun begann L sich seine Gedanken zum Täter zu notieren, musste jedoch feststellen dass er sich nicht wirklich hineinversetzen konnte. Nachdenklich begann er auf und ab zu gehen und sah zum Fenster hinaus. Es regnete und leichter Nebel bildete sich auf dem Boden. Er konnte in Richtung Strand sehen, aufs Meer und fragte sich ob Watari schon Alarm geschlagen hatte. Immerhin konnte er ihn nicht mehr kontaktieren und er hatte mit ihm gesagt dass er nach drei Tagen Funkstille nach ihm suchen sollte. Plötzlich wurde eine eiskalte Hand auf seine Schulter gelegt und L drehte sich um. Es war Mariko und sie sah einem Gespenst ähnlicher als einem Menschen. Sie war totenblass, schwach und hatte Tränen in den Augen. „Wir müssen in den Wald und die anderen suchen. Vielleicht können wir sie noch retten.“ Mariko war so schwach, dass sie sich gar nicht mehr auf den Beinen halten konnte und ins Taumeln geriet. L fing sie auf und brachte sie zu einem Stuhl. Ihr Kreislauf war völlig im Keller und sie brauchte einen Arzt. „Wir müssen sie suchen… im Wald….“ Der grausige Fund im Bad hatte ihr den Rest gegeben und Mariko war nun völlig durcheinander. L legte eine Hand auf ihre Stirn und stellte entsetzt fest, dass sie glühte. Mariko hatte hohes Fieber. Er rief Rumiko, die sich um die Kranke kümmerte und ihr kühle Lappen auf die Stirn legte. Nun musste L sich schnell etwas einfallen lassen. Sie mussten von der Insel runter und das so schnell wie möglich oder Mariko würde es nicht schaffen. Rumiko organisierte zusammen mit L so viele Decken wie möglich und blieb die ganze Zeit bei ihr. Doch es dauerte keine sechs Stunden, da bekam Mariko Herzrasen und rang verzweifelt nach Atem. Sie bäumte sich auf, schnappte nach Luft und fasste sich gequält an die Brust. Weder L, Light noch die anderen konnten etwas für sie tun und dann schließlich hörte sie auf zu atmen. Sie fiel auf ihr Nachtlager und rührte sich nicht mehr. Alle Wiederbelebungsversuche blieben vergeblich und um 20:16 Uhr wurde sie für tot erklärt. Für Hiro, der seit der High School mit ihr zusammen war, brach eine Welt zusammen und er weinte die ganze Nacht und hielt ihre Hand. „Ich mache mir Sorgen um Hiro“ flüsterte Masahiko, der sich mit Rumiko und L zusammengesetzt hatte während Light versuchte dem Trauernden beizustehen. „Der nimmt das so sehr mit, ich hab noch Sorgen dass der was Dummes tut.“ „Du meinst er könnte sich etwas antun?“ Rumiko sah nicht wirklich besorgt aus aber Gedanken schien sie sich schon zu machen. Das Gleiche galt für L, der immer wieder zu Hiro herüberschaute und auf seiner Daumenkuppe herumkaute. „Wir sollten ihn im Auge behalten und uns auf den Fall konzentrieren. Ich weiß dass das kalt von mir klingt aber wenn wir nichts unternehmen, werden wir noch getötet werden.“ Der gleichen Meinung waren auch die anderen, auch wenn sie nichts sagten sondern nur schwiegen. L hatte Recht, der Täter musste unbedingt gefasst werden damit sie diesen Alptraum schnellstmöglich beenden konnten. Hosted by Animexx e.V. 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