Dance with me von sissyphos (Naruto & Sasuke) ================================================================================ Kapitel 28: Traumhaft --------------------- In den vergangenen Tagen hatten wir uns unter strahlendem Sonnenschein und damit einhergehenden hohen Temperaturen richtig verausgabt. Dabei waren zwar so einige Liter Wasser zu Grunde gegangen, aber wir fühlten uns trotz der hohen Anstrengung richtig gut und die Stimmung war insgesamt ebenfalls relativ erträglich, wenn man von den ewigen Streitereien und Sticheleien zwischen Itachi und Naruto einmal absah. Und auch heute am Freitag, mit dem Start ins wohlverdiente Wochenende, blieb ich von ihren Kindeleien wieder einmal nicht verschont. "Hör' auf mir ständig so auf den Arsch zu glotzen!", schrie Naruto meinem Bruder nach einem weiteren Probedurchlauf mitten ins Gesicht und provozierte damit die sarkastische Erwiderung Itachis, die auch nicht lange auf sich warten ließ. "Jetzt pass mal auf: Also erstens bist du ein Kerl. Zweitens heißt du Naruto. Drittens ist dein Arsch auch abgesehen von den anderen beiden Punkten hässlich und viertens, ich wiederhole: Heißt und bist du Naruto. Das schließt jegliches Interesse meinerseits aus." Wütend rümpfte mein blonder Freund daraufhin die Nase, stampfte auf Itachi zu und bäumte sich vor ihm auf. Bei diesem Anblick und auch dem Dialog der beiden, entwich mir erneut ein entnervtes Seufzen. So langsam artete die ganze Situation aus. Das Verhalten der beiden war nicht mehr lustig und allmählich auch irgendwie nicht mehr nachvollziehbar. Es war ganz einfach nur noch peinlich. "Da haben sich ja zwei gefunden", murmelte Sakura nun neben mir und ich nickte nur entrüstet. Mittlerweile entdeckte ich dadurch, dass ich viel Zeit mit ihr verbrachte, auch die guten Seiten an ihr. Sofern sie mir nicht am Hals hing, war sie eigentlich gar nicht mal so unausstehlich wie ich immer gedacht hatte. Dagegen ging mir ihr Wahn, dass sie Naruto und mich bei allem Möglichen beobachten wollte, um ihre perversen Triebe zu befriedigen, ganz gehörig auf die Nerven. Während ich darüber nachdachte, schmissen sich Itachi und Naruto wieder allerlei Beschimpfungen an den Kopf. Sie veranstalteten nahezu einen Wettbewerb daraus. "So, du Spinner. Bevor ich deinen Arsch anglotze, da fotografier' ich lieber meinen eigenen und hol' mir darauf einen runter. Und jetzt geh' mir aus dem Weg, du stehst im Licht", motzte mein Bruder drauf los und mit jedem Tag, den die beiden zusammen verbrachten, wurde er zunehmend direkter und ließ sich mit seinen Aussagen auf ein niederes Niveau herab. Eigentlich war ich das nicht von ihm gewohnt. Aber in letzter Zeit überraschte mich mein Bruder ja sowieso tagtäglich mit etwas Neuem. Manchmal hatte ich sogar das Gefühl, dass ich ihn bislang gar nicht richtig gekannt hatte. Das hier war nicht der selbe Itachi, wie in meiner Kindheit. Vielleicht war er inzwischen menschlicher geworden. Vielleicht auch einfach nur rebellischer und unverschämter, vermutlich hervorgerufen durch die Ereignisse mit diesem Shisui. Aber was es auch war, Itachi hatte sich definitiv im Laufe der Jahre verändert. Nichts Ungewöhnliches. Eigentlich der Lauf der Dinge. Aber trotzdem auf eine gewisse Weise erdrückend, weil mir plötzlich ganz bewusst wurde, dass die Zeit mit atemberaubender Geschwindigkeit an mir vorbei zog und ich dem Geschehen nicht mehr ganz folgen konnte. "Würde mich nicht wundern, wenn aus dem Bild von deinem eigenen Arsch eins von Sasukes würde", stichelte Naruto nun mit verschränkten Armen, entriss mich damit meinen Überlegungen und warf Itachi einen herablassenden Blick zu, trat aber trotziger Weise nicht aus dem Licht, wie mein Bruder eigentlich von ihm forderte. "Du hast echt Komplexe, ey. Und jetzt setz' dich auf deinen eigenen Arsch und üb' die Riffs, die ich dir gezeigt habe", wich mein Bruder schließlich aus, nachdem er ihn für ein paar Sekunden ein wenig verdutzt betrachtet hatte, als sei Naruto irgendein entlaufener Wahnsinniger. Allmählich wurde Itachi die Angelegenheit wohl doch etwas zu bunt. Aber seit diesem Erlebnis damals, als ich meinen Fiebertraum mit Itachi erlebt hatte, war Naruto von seiner Meinung nicht mehr abzubringen und gelegentlich machte mein Bruder auch derartige Anspielungen, weil er wusste, dass Naruto damit zur Weißglut zu treiben war. Doch dieser nahm nun mürrisch ebenfalls auf der Bank Platz und griff nach der Gitarre, die neben ihm ruhte. Die Idee mit dem Musikinstrument hatte sich spontan daraus ergeben, dass niemad so recht wusste, was Naruto machen sollte, während ich diese Strophe von dem Lied sang, das er für mich rausgesucht hatte. Und deshalb waren wir zu dem Schluss gekommen, dass es ganz gut sei, wenn er immerhin ein paar einfache Riffs dazu spielte. Nur leider unterschied sich Itachis Defintion von 'einfach' ganz klar von Narutos. Und so war auch dieses Üben immer wieder Anlass für neue Zankereien. Es war schon fast zum Wahnsinnig werden. Während der Blonde spielte, beobachtete ihn Itachi mit betont kritischen Blicken. Um einiges kritischer, als er es zum Beispiel bei mir wäre. "Gut, ne?", grinste Naruto schließlich und war sichtlich von seiner Leistung überzeugt, die bei Weitem auch nicht so schlecht war, wie sie mein Bruder immer darstellte. Dafür, dass Naruto vor zwei Tagen das erste Mal eine Gitarre in die Hand genommen hatte, lernte er schnell und machte auch beachtliche Fortschritte. "Du bist der nächste Steve Vai, stimmt", entgegnete Itachi jedoch nur mit einem gehässigen Grinsen und Naruto entging die Ironie nicht, die darin mitschwang. "Ach, halt's Maul", murrte er nur beleidigt und erhob sich von seinem Platz. Dann kam er mit großen Schritten auf mich zu, legte unvorhergesehen die Arme um mich und küsste meinen Mund für einen winzigen Moment, indem Sakura freudig aufquietschte, während Hinata vermutlich nur den Blick abwandt. Sie schien die Situation jedoch zu akzeptieren. Aber mehr Naruto, als mir zuliebe. Das wusste ich. Und in den letzten Tagen hatte ich sogar oft mit meinem Handy auf dem Bett gesessen und überlegt, ihr wenigstens eine entschuldigende SMS zu schreiben, weil ich ihr dabei niemals ins Gesicht sehen könnte. Aber selbst so brachte ich es nicht fertig. Weil ich dann plötzlich wieder glaubte, mich für mein Verhalten nicht entschuldigen zu müssen. Ich fühlte mich dann zum Trotz im Recht. Hinzu kam, dass mich ihre Reaktion ängstigte. Was auch immer sie erwidern würde, es würde mich schmerzlich treffen. Deshalb zog ich es vor, meinen Problemen mit ihr soweit wie möglich aus dem Weg zu gehen und erstmal Gras über die Sache wachsen zu lassen. Dagegen ärgerte es mich, dass Naruto mir wieder so nah kam. Hier vor allen Leuten. Dabei hatten wir abgesprochen, dass wir in der Öffentlichkeit auch weiterhin nur gute Freunde sein würden. Damit unserer Karriere nichts im Weg stand. Aufgrund dieser Argumentation, dass es einfach schlecht für unseren gerade angebrochenen Weg im Showgeschäft sei, hatte er es letztendlich eingesehen und mir auch zugestimmt. Toleranz könne man vom Publikum momentan noch nicht erwarten, das hatte er mit einem Lächeln gesagt. Aber ich war mir sicher, dass sich dies nicht nur auf 'momentan' beschränkte, sondern dass es sich niemals ändern würde. Ich liebte ihn. Wirklich. Ich hatte Gefühle für ihn, von denen ich bislang noch nicht einmal gewusst hatte, dass sie überhaupt existierten. Aber diese Liebe sollte mir nicht im Weg stehen. Nicht, wenn es um meinen Traum ging. Und Naruto sah das genauso. Irgendwie. Aber hier, vor den drei Personen, die von unserer Liebschaft wussten, vergaß er sein Versprechen des Öfteren wieder. Schon allein, um Itachi eins auswischen zu können. "Du Usuratonkachi", murmelte ich, als er von mir abließ und bedachte Narutos grinsendes Gesicht, während ich mich trotz allem auf das bevorstehende Wochenende freute. Weil Itachi es arrangieren konnte, dass ich dieses bei ihm in seiner Wohnung verbringen durfte, wo er doch gerade erst wieder dort eingezogen war. Mit der Beteuerung, dass er mich nicht rauslassen würde, hatte er Vater schließlich weichklopfen können. Doch natürlich ließ mich Itachi zu Naruto gehen, auch wenn er ihn nicht mochte. Vor allem, weil er in der nächsten Woche bis zu unserem Auftritt nicht zu erreichen war und mich somit wieder allein ließ. Wäre was Geschäftliches, wie Itachi erklärte. Aus diesem Grund war es auch besonders wichtig, dass die Choreographie bis heute vollständig ausgereift war. Und ich wusste, dass mein Bruder das alles für mich tat. Die ganzen Tipps für unseren Auftritt und auch die Tatsache, dass er mich und Naruto zusammen brachte. Und dafür war ich ihm natürlich dankbar. Auch wenn er es mir verflucht nochmal schuldig war. Aber das wusste er selbst. Naruto widmete sich daraufhin wieder freudig seiner Gitarre, während Itachi kopfschüttelnd auf mich zu kam und sich neben mir auf die Matte plumpsen ließ. "Sasuke", begann er mit einem geheimnisvollen Unterton, weshalb meine Augen in seine Richtung huschten und sein Gesicht erwartungsvoll musterten. "Was findest du nur an dem Spinner?", kam wieder die Frage, die ich in den letzten Tagen geschätzte hundertmal gehört hatte. Aus diesem Grund entfuhr mir ein genervtes Seufzen, während ich meine Knie näher an meinen Körper zog und das Kinn darauf bettete. "Ich meine, mit der komischen geistesgestörten Katzenfrau von nebenan hätte ich ja noch leben können oder mit dem Postboten, der zugegeben ebenfalls ein wenig merkwürdig ist, aber Naruto? Ich meine, der Typ ist echt das Schlimmste, was einem passieren kann. Der kann ja gar nix", beklagte sich Itachi und ich verengte, während er sich in aller Ausführlichkeit weiter darüber ausließ, was an Naruto noch alles so schrecklich war, die Augen und spannte meine Schultern an. Doch anstatt wieder einmal nichts zu sagen oder aber Itachi mit einem simplen: "Ich mag ihn eben" nicht besonders überzeugend abzuspeisen, holte ich an diesem Tag etwas weiter aus. Weil ich verhindern wollte, nun wirklich tagtäglich mit dieser überflüssigen Fragerei konfrontiert zu werden. "Ich weiß, dass Naruto manchmal echt nervig und ziemlich aufgedreht ist. Aber ich denke, dass ich diese - seine Art um mich herum brauche. Er ist der genaue Gegensatz zu mir und das reißt mich mit. Ich bin entspannter, wenn er bei mir ist. Und außerdem denke ich, dass ich, wenn er nicht wäre, jetzt in diesem Moment wieder einmal in meinem Zimmer sitzen und darüber sinnieren würde, was Vater von mir hält und wie ich seine Meinung über mich ändern kann. Das tue ich durch Naruto weniger, verstehst du?", murmelte ich und während ich über das nachdachte, was ich sagte, legte sich ein leichtes Lächeln auf meine Lippen. Für einen Moment blieb es still. Vermutlich musste Itachi gerade erst einmal verarbeiten, dass ich in einem Fluss so viel gesprochen hatte. Doch dann erhob er entspannt das Wort: "Wow, Sasuke. Ich hätte nie gedacht, dass du dich wirklich mal verlieben würdest. Also so richtig. Vielleicht waren meine Bedenken ja doch unangebracht", flüsterte er und drückte mir im nächsten Moment einen dicken Kuss auf die Wange. Noch im selben Atemzug verstummte die Gitarre, es knallte und polterte, bis schließlich Narutos aufgebrachte Stimme ertönte: "Lass deine Finger von Sasuke, du perverse Inzest-Sau!" Genervt vergrub ich mein Gesicht an meinen Beinen und lauschte den altbekannten Beleidigungen und Streitereien, die augenblicklich wieder von Naruto, als auch von Itachi ausgingen. Die beiden hatten sich tatsächlich gesucht und gefunden. Inzwischen war es schon halb Neun. Sasuke und ich hatten mal wieder einen anstrengenden Tag hinter uns. Zur Krönung war am Schluss auch noch Kakashi aufgetaucht und hatte uns beide genötigt, auch ihm nochmal zu zeigen, wie weit wir bislang mit der Choreographie waren. Doch nun befanden wir uns hier bei mir Zuhause, hatten gemeinsam gegessen, zusammen gebadet und als ich nach einem kurzen Badezimmerbesuch wieder das Schlafzimmer betrat, lag Sasuke auf meinem Bett und war völlig in eine Zeitschrift vertieft. Ein Lächeln umspielte bei diesem Anblick meine Lippen. Es war alles so normal und alltäglich. Wir hatten das ganze Wochenende für uns und ich müsste ihn das erste Mal nicht abends oder nachts wieder gehen lassen. Heute würden wir Arm in Arm einschlafen und am nächsten Tag wäre das Erste, was ich sehen würde, Sasukes wunderschönes Gesicht. Ein wohliges Seufzen entfuhr mir, als ich mich neben ihn auf das Bett legte, das ich zu diesem Anlass sogar extra frisch bezogen hatte. Weil ich wollte, dass er sich bei mir wohl fühlte. "Was liest du da?", murmelte ich nun und sah, wie seine Augen in meine Richtung huschten. Sein Blick war weicher, als früher. Zumindest empfand ich das so. Es mochte Einbildung sein. Aber diese Einbildung half mir zu glauben, dass ich Sasuke wirklich gut tat. Und das war es doch, was ich wollte. Er hielt mir schließlich das Cover entgegen und ich las in großen, bunten Buchstaben: SNAKE. "Ah, und was liest du da genau?", fragte ich interessiert weiter und erkannte ein leichtes Funkeln in seinen Augen. "Über einen Typ, der bei SNAKE untergekommen ist", antwortete Sasuke und schlug die entsprechende Seite wieder auf. "Und? Ist er jetzt drogenabhängig?", grinste ich und stemmte mein Gesicht in eine Hand, während meine Finger spielerisch seinen Bauch entlang strichen. "Nein, er ist Millionär", entgegnete er nüchtern und ich sah erneut dieses verheißungsvolle Funkeln in seinem Blick, als er mich musterte. "Und da ist er nicht der Einzige. Wenn man dort einen Vertrag unterschreibt, dann hat man's einfach geschafft. Gibt so einige Typen, die Orochimaru groß rausgebracht hat. Man bekommt da sicher nichts nachgeschmissen, man muss ziemlich hart arbeiten für seine Ziele und Orochimaru mag ein eiskalter Geschäftsmann sein - zumindest wird ihm das nachgesagt - aber wenn man einmal dort ist, dann stehen dir wirklich alle erdenklichen Türen offen", fuhr er fort und bedachte das Bild von diesem Tänzer mit einem sehnsüchtigen Lächeln. "Und die nehmen natürlich nicht jeden Penner. Aber oh Mann, ich würde alles tun, um auch dorthin zu kommen. Seit ich ein Kind bin, träume ich davon. Weil SNAKE ist weltweit bekannt, man geht auf Tournee, man erlebt was. Die Medien reißen sich um dich und man ist wirklich ganz, ganz oben an der Spitze. Das muss ein großartiges Gefühl sein, wenn alle zu dir aufblicken und jeder deinen Namen kennt." Bei dem, was er sagte, versank Sasuke in leichten Schwärmereien. Also hatte auch er so etwas wie einen Kindheitstraum. Einen Wunsch, den er sich erfüllen wollte. Auch wenn es nicht gerade der kleinste und einfachste war. Aber dass Sasuke so viel über dieses Thema sprach und vor allem ohne, dass man selbst danach fragte und die Informationen nahezu aus ihm herausquetschte, sprach dafür, dass es ihm wirklich wichtig war. "Und vor allem wäre das der beste Weg, um es meinem Vater so richtig zu zeigen", fügte er mit gedämpfter Miene an und drückte vor aufkeimender Wut die Zeitschrift leicht zusammen. Beruhigend glitt meine Hand daraufhin zu seinem Gesicht, streichelte dort seine Wange und drehte ihn schließlich zu mir, so dass er mich wieder ansah. "Ich verstehe, was du meinst. Und Sasuke, wenn das dein Traum ist, dann werden wir den auch verwirklichen. Das schaffen wir. Du wirst berühmt, reich und dein Vater wird sich schwarz ärgern", lächelte ich ihm zu und er erwiderte es. Dann legte er auch schon kurzerhand die Zeitschrift beiseite, rückte näher an mich heran und küsste sich meinen Hals entlang. "Danke", flüsterte er dazu und schob seine Hand gierig unter mein Shirt. Ein leises Stöhnen entfuhr meinen Lippen, als er schließlich ein Bein um meine Hüfte legte und mir nun bei seinen Berührungen in die Augen sah. Dieser urplötzliche Themenwechsel faszinierte mich regelrecht. "Waren wir nicht fleißig genug in den letzten Tagen?", grinste ich schief und legte nun doch meine Arme um seinen Körper. "Schon, aber es gefällt mir mittlerweile immer besser. Oder hast du andere Pläne für heute Abend?" Nach diesen eigentlich rhetorischen Worten hauchte er mir zunächst einen sanften Kuss auf die Stirn, dann auf die Wange und schließlich berührten seine Lippen hauchzart meinen Mund. Natürlich wollte ich mit ihm schlafen. Das wollte ich immer. Aber ich rief mir wieder in Erinnerung, dass wir seit dieser einen bedeutenden Nacht beinah täglich Sex hatten und ich unsere Beziehung doch eigentlich nicht bloß darauf reduzieren wollte. Das hatte ich noch vor wenigen Wochen beteuert. Obwohl ich zu dem Zeitpunkt auch noch nicht ahnen konnte, wie viel Spaß diese Form von Sport doch machte. Trotzdem sollte es nicht zur langweiligen Gewohnheit werden. Es sollte etwas Besonderes bleiben, wenn wir miteinander schliefen. "Wir könnten uns einen gemütlichen Abend vor dem Fernseher machen", murmelte ich deshalb und fuhr mit den Fingerspitzen durch sein schwarzes Haar. "Einen Moment noch", hauchte er mir erneut zu und drückte mich dann in die Kissen, um sich schief grinsend auf mich zu setzen. Wieder wurde mir bewusst, dass er mit jedem Mal, in dem wir Sex hatten, mehr und mehr seine Hemmungen verlor. Er wurde dominanter, sowie fordernder und ich befüchtete, dass ich diese Wünsche bald nicht mehr erfüllen und sich das Blatt wenden würde. "Sag mal, Sasuke...", begann ich stockend, als seine Hand in meine Hose glitt. "Hm?", machte er nur, sah dabei aber nicht zu mir auf. "Ist das so okay für dich?" Diese Frage stand ein paar Sekunden unbeantwortet im Raum, wodurch mein Blick ungeduldig zur weißen Zimmerdecke schweifte und diese fixierte. Dann bemerkte ich schließlich, dass er mit seinen intimen Berührungen inne hielt und nun nur noch meine Seite auf und ab fuhr. "Was ist wie okay?", hakte er nach und an seiner Tonlage konnte ich erkennen, dass er leicht schmunzelte. "Na ja, mit uns", druckste ich herum und kniff verlegen die Augen zusammen. Bislang fand ich einfach nicht die richtigen Worte, um es verständlich zu umschreiben, aber auch nicht den Mut, es gerade heraus zu sagen. "Ich weiß nicht, worauf du hinaus willst. Du musst schon konkreter werden." Für einen Moment überlegte ich daraufhin, es einfach auf sich beruhen und ihn mit dem fortfahren zu lassen, was er soeben begonnen hatte. "Na mit unserer Rollenverteilung", gestand ich nun doch und machte mich darauf gefasst zur Antwort auf den Bauch gedreht zu werden. "Ach das meinst du", erwiderte er jedoch und strich nun meine Brust entlang. "Na ja, ich sagte doch, dass es mir zunehmend besser gefällt. Und außerdem mag ich es, diese spezielle Kontrolle über dich zu haben", murmelte er und als ich die Augen daraufhin überrascht öffnete, sah ich direkt sein noch immer schiefes Grinsen. "Weißt du, wenn ich die Führung übernehmen würde, dann wäre doch irgendwie der Reiz weg. So ist es doch viel lustiger. Schließlich kann ich auch auf diese Weise die Führung übernehmen und dich kontrollieren", raunte er nun in mein Ohr und leckte anschließend meinen Hals entlang. Ein Schauer lief dabei meinen Rücken hinab, als seine Zunge meine nackte Haut berührte. "So gefällt mir das Spiel viel besser." Und bei diesen Worten legte sich nun auch auf meine Lippen ein fieses Grinsen. "Weißt du, Sasuke. Dieses Spiel kann man aber auch zu zweit spielen", erwiderte ich und schlang die Arme besitzergreifend um seinen Oberkörper. "Übernimm dich nicht, Usuratonkachi", lachte seine leicht heisere Stimme, doch schon im nächsten Augenblick hatte ich ihn bei den Schultern gepackt und nach oben gedrückt, so dass er wieder breitbeinig auf mir saß, ohne mich zu berühren. "Zieh' dich aus", befahl ich nun mit nüchterner Miene und machte eine kurze Drehbewegung mit dem Finger, während ich unseren Blickkontakt eisernen Willens aufrecht erhielt. Für einen Moment betrachtete er mich überrascht, dann umspielte erneut ein breites Grinsen seine Lippen und er stemmte beide Hände auf meiner Brust ab, um meinem Gesicht so nah wie möglich zu kommen, ohne mich zu küssen. Damit ich in seine vor Lust auffunkelnden Augen blicken konnte, die plötzlich das Feuer der Leidenschaft widerspiegelten. "Ich gebe hier die Befehle: Also ziehst du dich aus", entgegnete er verführerisch und hob mein Kinn mit dem Zeigefinger an. Wie gesagt: Das Spiel konnte man auch zu zweit spielen. "Nö", machte ich deshalb nur trotzig und entlockte Sasuke damit einen verdutzten Gesichtsausdruck. "Dann zieh ich dich eben selbst aus", fügte ich an und gerade, als ich meine Hände an seinen Körper legen wollte, packte er mich auch schon bei den Handgelenken und drückte sie hinunter auf das Bettlaken. "Ich sagte, dass du dich ausziehen sollst", grummelte er mir entgegen und ich musste postwendend grinsen. "Tja, an deiner tollen Kontrolle musst du wohl noch etwas feilen, mein Liebling." Diese Aussage war der Stein des Anstoßes und führte dazu, dass es an diesem Abend keinen Sex, aber dafür eine ausgesprochen intensive Rangelei und beinah eine, wenn auch herzliche, Prügelei zwischen uns gab. "Für die nächsten zwei Wochen kannst du's dir selbst besorgen, du Usuratonkachi", motzte Sasuke, als wir beide auf der Couch Platz nahmen, wobei jedoch ein leichtes Grinsen sein Gesicht zierte. Deshalb zuckte ich nur lachend mit den Schultern. "Das hab' ich jahrelang machen müssen, also was sind schon zwei Wochen mehr oder weniger?" Sasuke breitete daraufhin lachend die große Wolldecke über uns aus, während ich den Fernseher einschaltete und zunächst die Fernsehzeitung zur Hand nahm. Neugierig guckte er mir dabei zu. "Und? Was läuft so?", fragte er und bettete seinen Kopf erschöpft auf meiner Schulter. Dabei legte ich einen Arm um ihn und zog ihn näher zu mir. Es war schön ihn so nah bei mir zu wissen. Und diese Gewissheit, dass es die nächsten zwei Tage genauso sein würde, ließ mein Herz höher schlagen. "Also in zehn Minuten fängt 'n Actionfilm an, gerade läuft so eine Schnulze und in ein paar Minuten beginnt noch ein Horrorfilm", erklärte ich, als meine Augen das Programm überflogen. "Dann mach' den Horrorfilm an", meinte Sasuke und schlang beide Arme um meinen Oberkörper, während er einmal laut aufgähnte. "Vielleicht schlaf ich dann nicht direkt ein", fügte er an und ich konzentrierte mich für den Moment auf den wohligen Duft, der von ihm ausging. Der Duft, der hoffentlich noch Tage später meine Wohnung erfüllen würde, auch wenn er längst wieder Zuhause schlief. "Gut", stimmte ich dann zu und schaltete den entsprechenden Sender ein. "Du und Itachi seid übrigens echt anstrengend", murmelte Sasuke beiläufig, während im Hintergrund noch die Werbung lief. Augenblicklich zogen sich meine Augenbrauen zusammen. An dieses Ekelpaket wollte ich momentan am allerwenigsten denken. Dass er auch gerade dieses Thema anschneiden musste, ärgerte mich schon ein wenig. "Ich kann nichts dafür. Er provoziert mich andauernd", murrte ich vor mich hin und biss die Zähne zusammen. Ich wollte mich nicht aufregen. Das sollte doch eigentlich ein schöner Abend werden. Ein Abend, der nur Sasuke und mich beinhaltete. Da war kein nervtötender Itachi vorgesehen. Es konnte doch nicht wahr sein, dass er mir den Abend sogar dann noch versaute, wenn er überhaupt nicht anwesend war! "Ihr gebt euch da nicht viel. Du provozierst genauso viel wie er. Und allmählich wird euer Verhalten ziemlich kindisch. Schließlich seid ihr beide intelligente und vor allem erwachsene Männer. Ihr solltet mit der Situation beiderseits anders umgehen können", tadelte mein schwarzhaariger Freund nun und ich begann daraufhin mit den Zähnen zu knirschen. "Versuch' wenigstens, dich in Zukunft ein wenig mehr zu beherrschen", bat er im Befehlston und ich nickte nur. "Ich werd's versuchen, aber ich garantiere für nichts. Nicht, wenn er mir wieder mit irgendwelchen Perversionen kommt, die dich beinhalten. Diese elende Inzest-Sau", brummelte ich und versuchte erst einmal mich wenigstens in diesem Augenblick zu beherrschen und nicht direkt aus der Haut zu fahren bei dem Gedanken an Sasukes Bruder und seine kranken Interessen. Doch Sasuke stöhnte nur entnervt auf. "Dir fällt es also nicht auf, dass er das nur sagt, um dich aufzuziehen? Und ich meine, das gelingt ihm ja nun wirklich wunderbar, wie ich sehe." "Woher willst du wissen, was sich sein krankes Hirn zusammen spinnt?", konterte ich direkt aufgebracht und ballte eine Faust. "Du verrennst dich da in etwas, Naruto. Aber selbst wenn es so wäre: Kann dir das nicht total egal sein? Du weißt doch, dass es nur einen Bekloppten für mich gibt. Und das bist du, Usuratonkachi", murmelte er und drückte mir einen kurzen Kuss auf die Wange. Daraufhin lief ich ein wenig rot an. Eigentlich hatte er ja recht. Eigentlich sollte es mir egal sein, was Itachi von Sasuke wollte oder nicht wollte. Aber trotzdem machte mich allein der Gedanke daran nahezu rasend vor Wut. "Du hast recht", erwiderte ich jedoch, um des lieben Friedens willen, wandt mich dann zu ihm und verwickelte ihn in einen leidenschaftlichen Kuss, ehe der Film begann. Eine geraume Zeit später lösten wir uns wieder voneinander und schenkten schließlich dem Film, dessen Vorspann soeben begonnen hatte, unsere gesamte Aufmerksamkeit. Es dauerte nicht lange, bis ich schließlich feststellte, dass ich mit dieser Filmauswahl einen riesigen Fehler begangen hatte. Denn ich hatte zuvor nicht gesehen, dass es sich hierbei um Geister drehte. Und ich hatte selbst in diesem Alter noch eine scheiß Angst vor so etwas. Und während Sasuke allmählich immer müder wurde, rutschte mir das Herz beim Zusehen weiter und weiter in die Hose. "Du zitterst ja. Sag' bloß, du hast Angst vor Geistern", stellte Sasuke schließlich belustigt fest und kniff mich in die Seite. Doch ich schüttelte nur heftig mit dem Kopf, erschrak aber gleich darauf beim unerwarteten Auftauchen des nächsten Geistes. Aus diesem Grund war Sasuke urplötzlich wieder hellwach und amüsierte sich gar prächtig über meine Furcht. "Wer den Schaden hat", murrte ich nur und verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust. Kurz darauf verstummte sein Gelächter wieder und ich horchte auf. Wie erwartet spürte ich nur Sekunden später seinen heißen Atem an meinem Ohr und er flüsterte mir zu: "Keine Sorge. Ich bin ja heute Nacht bei dir. Und wenn du noch ein bisschen lieb zu mir bist, dann beschütz' ich dich auch." __________________________________________________________________________ Für die Interessierten: Ich fange am WE mit einer Freundin eine ItaSakuSasu-Story an, also eine Hetero-Story (wow!!!), aber nein kein Dreier, sondern eine Dreiecksbeziehung, nur zum besseren Verständnis *hust*. Und das, obwohl ich das Pairing eigentlich nicht sooo wirklich mag :D Aber ich hab' mich weichklopfen lassen und es letztendlich selbst vorgeschlagen, töhö. Was ihr erwarten könnt: Keine 'normale' SasuSaku-Story. Wer Interesse hat, der lässt es mich iwie wissen und bekommt dann 'ne ENS von mir, sobald wir das erste Kapitel veröffentlicht haben. ;-) lg, Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)