Pizza-Träume von Bokuto (Wenn maskierte Männer dir dein Lieblingsessen stehlen.) ================================================================================ Kapitel 1: Pizza-Träume ----------------------- 120. Loser - Verlierer Glänzend wie der Sternenhimmel, Glatt wie die Meeresoberfläche und weich wie Wolle. Nun ja... vielleicht lag dies daran, dass er wirklich aus Wolle bestand. Zum Teil zumindest. Vielleicht aber auch nicht. Das langhaarige Mädchen gähnte herzhaft. Anscheinend war das sie mal wieder auf dem samten Fell Cheese-kuns eingeschlafen. Vielleicht aber auch nicht. Könnte auch sein, dass er mal wieder sein eigenes Kissen mit einem Ultraschall-Manöver mit dem Pizza-Maskottchen ausgetauscht hatte. Egal, solange man darauf schlafen konnte. Ihr Magen knurrte und übertönte das Zwitschern der Vögel mit einer unglaublichen Leichtigkeit. Wann war sie eingeschlafen? Und warum? Eins war klar. Ihr Zimmergenosse war bereits auf dem "Weg" zur Schule oder befand sich vielleicht sogar bereits im Unterricht. Also musste man wohl oder übel warten, bis er ihr etwas zu Essen bestellen konnte... oder einfach jemanden fragen. Innerhalb kürzester Zeit schlich sie auch schon durchs Haus. Über den Fenstern ging gerade mal die Sonne auf, also würden alle bis auf sie noch schlafen. Die Möglichkeit vorher jemanden zu fragen strich die Grünhaarige aus ihrer Möglichkeits-Liste. Blieb nur noch eins. Der "Ich-plünder-die-Küche"-Plan mit dem "Kühlschrank-auf-und-zu-machen-bevor-das-Licht-innen drin-angeht"-Manöver. Oder einfach nur reingehen und Essen holen... wenn dann was da war. Zum Glück lag mitten auf dem Tisch ein Teller Kuchen mit einem Kärtchen. "Für meine geliebte Schwester Nunnally" Schnell nahm sie es ab und verfrachtete es mit einem einfachen Handgriff in den nahestehenden Mülleimer. Daraufhin krallte sie sich den mit Ornamenten verzierten Teller auf dem der Schoko-Nuss-Kuchen elegant präsentiert lag und griff eine kleine Kuchengabel aus der Besteckschublade heraus. Das wäre zumindest der Standardplan gewesen. Wäre. WÄÄÄÄRE da nicht der Teller Peperoni-Pizza mit extra Käse gewesen. Wäre. Allerdings war er da. Die Kruste schien genau perfekt kross gebacken zu sein und der Käse blubberte noch von der Hitze des Backofens. Die Verführung schwebte geradezu in der Luft. Aus solidarischen Gründen konnte und wollte die vornehme Dame nicht einfach beides mitnehmen. Damit würde allen Leuten in diesem Haus (ihr ausgenommen) eine Köstlichkeit entzogen werden. Na ja, bei ihrem gehässigen Zimmer-Parasiten würde es sie nicht weiter stören, aber seine kleine Schwester musste einfach etwas abbekommen. Schnell packte sie das Kärtchen und legte es schweren Herzens wieder dahin wo es hingehörte, auf den duftenden Schoko-Kuchen. "Adieu", murmelte sie zart und kaum hörbar. Sie griff ins Leere, als sie nach dem Pizza-Teller langte. Grazil wandte sie sich um, nur um ihren größten Feind vor zutreffen. Den Mann mit der Maske und dem langen Umhang. Zero! Und in seiner Hand hielt er das Objekt ihrer Begierde. Den Teller mit der Peperoni-extra-Käse-Pizza! Ihre Nackenhärchen sträubten sich wie bei einem Tiger auf der Jagd. "Lass sofort mein Essen los!", knirschte sie verbissen und zeigte vorwurfsvoll mit dem Finger auf den Bösewicht. Der Maskierte hob das Pizza-Stück an, führte es gemächlich zu seinem Mund und - Schockiert schreckte sie aus dem Schlaf hoch und schaute sich hektisch um. Nirgendwo Zero, zu ihrem Leidwesen Peperoni-Pizza oder Schoko-Kuchen. Auf dem Bett neben ihrem hob und senkte sich Lelouchs Seite. Falls man die notdürftig aufgestellte Hängematte dann als Schlafplatz betrachtete. Allerdings war sie auf etwas eingegangen, auf dass sie besser nicht eingehen hätte sollen... Sie bekam das Bett und er die Bettwäsche+Hängematte. Auch wenn man unsterblich ist, bekommt man schnell Rückenschmerzen bzw. Nackenschmerzen und das war das letzte das man sich in diesem Haushalt wünschen konnte. Es war nun einmal so, dass laut grünhaarigen Augenzeugen ein gewisser jemand einfach immer wieder irgendwelche unnötigen Anliegen hatte (wenn er dann nicht mal die Weltherrschaft an sich reißen wollte...) Nun ja. Dafür musste sie nun geschlagene zwei Wochen als Freiwillige jegliche Hausarbeit machen, denn das angestellte Hausmädchen war in dem verdienten Urlaub auf Fuerte Ventura, was laut Wikipedia irgendwo in Europa liegt. Unter „Hausarbeit“ fiel in diesem Haus einfach alles: Kochen, Putzen, Betten machen, jegliche belanglose Bitten erfüllen. Abschließend könnte man sagen, dass Hausmädchen in diesem Haus fast als Sklaven durchgingen. Der Klotz neben ihr öffnete schläfrig die Augen und räkelte sich langsam. „Na, schön geschlafen?“, fragte sie mit einem sarkastischen Unterton und einem passenden fiesen Grinsen, während sich Lelouch sichtlich gequält zu ihr um wandte. „Eigentlich würde ich dich jetzt gerne aus MEINEM Bett schmeißen, aber dann fällt mir wieder ein, dass du die ganze Arbeit machen musst.“ Er schwang sich aus der Matte und landete unsicher auf dem Beinen. „Mein Nacken bringt mich im Laufe des Tages noch um. Das merk ich jetzt schon.“ C.C. wandte sich desinteressiert ab. „Hör auf zu quengeln.“ Das Bett knatschte ein wenig als sie gemächlich alle Viere von sich streckte. Alt war es nicht, aber im Bettkasten lagerten Nunnalys alte Spielsachen. Und das waren nicht gerade wenig. „Sag mal, C.C.“, fing er an um dann sofort wieder abzubrechen. Die Hexe schien ihn noch nicht einmal zu bemerken und machte sich selbstzufrieden lächelnd auf den Weg in die Küche. Nunnaly würde versuchen ihr möglichst wenig Umstände zu bereiten, also war die Müllmenge wahrscheinlich nicht allzu groß. Falsch gedacht. Auf der Spüle lagerte sich ein mindestens ein Meter hoher Stapel an Geschirr. „Ach ja, habe ich vergessen zu erwähnen, dass ich ein bisschen von dem Zeug der Party gestern übernommen habe?“ Der dunkelhaarige Junge grinste selbstgefällig. „Wer ist jetzt ärmer dran?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)