Geliebter Pirat von xXSasukeUchihaXx (Jack x ?) ================================================================================ Kapitel 18: Verführerischer Hüftschwung --------------------------------------- Der Abend war bereits angebrochen und die Schwarzhaarige wusste schon längst nicht mehr, wie viele Rumflaschen sie in den letzten Stunden geleert hatte. Ebenso Jack, welcher sich bereits im Takt der rhythmischen Musik bewegte und der munteren Feier ohne Bedenken beiwohnte. "Kommt schon, Schätzchen. Tanzt mit mir" rief er ihr zu, ehe er sich wieder einem kleinen Mädchen zuwendete, deren Hände er freudig ergriff. Ocean grinste amüsiert und beobachtete auch weiterhin Jack, welcher mit dem gerade mal sechs Jahre alten Mädchen tanzte und dabei wohl sichtlichen Spaß zu haben schien. Ob er Kinder wohl sehr gern hatte? Wünschte sich Jack irgendwann auch eigene Kinder? Erneut stellte sich Ocean so viele Fragen über den attraktiven Piraten, aber die Antworten blieben ihr verwehrt, weil sie nicht den Mut dazu aufbrachte, all ihre Fragen zu stellen. Jede Frage könnte von Jack falsch interpretiert werden, jedenfalls im Moment, weil er doch soviel Rum getrunken hatte. "Amüsiert Ihr Euch etwa nicht, Miss Ocean?" ertönte plötzlich die Stimme von Joe neben ihr, welcher wohl auch schon einige Gläser Rum getrunken haben musste. Er grinste dümmlich, schwankte auch schon ein wenig, aber diese Tatsache schien ihn nicht davon abhalten zu können, weitere Pulversäckchen nach Roy zu werfen. "Doch, ich... Könntest du mir diesen Brauch erklären? Warum bewerfen sich die Menschen mit dem farbigen Pulver?" erwiderte Ocean und betrachtete die kleinen Säckchen, die Joe auf seinem linken Arm hielt. "Äh... Ich... Wisst Ihr, ich habe... Also... Ich weiß nur, dass wir uns beim Holi-Fest mit dem farbigen Pulver bewerfen, aber den genauen Hintergrund kenne ich nicht, aber ich denke, dass es sonst auch nicht das Fest der Farben heißen würde. Ihr solltet wissen, dass ich in einem Waisenhaus aufgewachsen bin und... Meine Eltern waren einst auch Piraten, zumindest mein Vater, aber er wurde wegen seine Taten gehängt, ebenso meine Mutter. Ich bin an meinem 16. Geburtstag abgehauen, weil ich im Waisenhaus ein isoliertes Leben führen musste. Als Kind eines Piraten hat man es nicht leicht, aber wie Ihr seht, bin ich auch ein Taugenichts geworden und werde meinem Vater alle Ehre machen" erzählte Joe und blickte nun in die Richtung des Captain, welcher nun von einigen kleinen Mädchen umzingelt wurde, die wohl allesamt mit ihm tanzen wollten. "Entschuldige... Ich wusste nicht, dass du...". "Ihr müsst Euch nicht entschuldigen, Miss Ocean. Jeder Mensch trägt eine Last auf seinen Schultern, sowie Ihr, vermutlich der Captain und auch ich. Ich meine, Euer Verlobter, wenn Ihr mir meine Bemerkung erlaubt, hätte tausend Tode verdient und dieser Ansicht ist auch unser Captain. Wollt Ihr wissen, wie er sich in den vergangenen Tagen verhalten hat?" unterbrach Joe die junge Dame abwinkend und wechselte das Thema. Ocean nickte ihm zu, führte die Öffnung der Rumflasche an ihre Lippen und lauschte seinen nächsten Worten, welche für großes Erstaunen sorgten. "Tagsüber verbarg er seine Sorgen, aber gegen Abend bemerkten wir deutlich, wie es ihm eigentlich ging. Er macht sich vermutlich immer noch Vorwürfe und er sprach auch oft von Rache. An einem Tag wollte er sogar umkehren, aber Master Gibbs brachte ihn noch rechtzeitig zur Vernunft. Glaubt mir, Ihr seid ihm sehr wichtig und ich glaube sogar, dass er seinen Kopf für Euch riskieren würde, wenn es hart auf hart käme". Die junge Dame erkannte nun erst, welchen Fehler sie am Nachmittag gemacht hatte, reichte dem Braunhaarigen die Rumflasche und ging ohne ein Wort zu verlieren auf Jack zu, welcher ihre Anwesenheit sofort bemerkte. "Jack, ich..." murmelte Ocean zu leise, senkte ihren Kopf gen Boden und biss sich auf ihre Unterlippe. Warum? Warum würde ein Pirat nur so etwas für sie tun? Gut, sie waren Freunde, zumindest glaubte Ocean, dass sie miteinander befreundet waren, aber er musste doch nicht seinen Kopf für sie riskieren, oder? Die junge Dame könne es sich niemals verzeihen, wenn er durch sie sterben müsste. "Was... Hey, bist du etwa eifersüchtig auf die süßen Mädchen?" grinste er, lief rasch auf die Kleine zu, hob ihr Gesicht mit seiner Hand an und entdeckte nun ihre Tränen, welche an ihren Wangen hinab liefen. Schlagartig verschwand der Spaß aus seinen Augen, ehe er ihre Tränen beseitigte und die Kleine an seine Brust zog. Warum wurde er nur immer so schwach, wenn sie weinte? Wieso hatte er meist das Gefühl, sie in solchen Momenten beschützen zu müssen? Jack wusste es nicht, strich ihr vorsichtig über den Rücken und versuchte die junge Dame zu beruhigen, auch wenn er sich natürlich fragte, warum sie nun so plötzlich in Tränen ausgebrochen war. "Würdest du mir erklären, warum du in Tränen ausbrichst?" fragte er nahe an ihrem linken Ohr und endlich sahen ihre verweinten Augen zu ihm auf, welche bereits durch den Alkohol total verklärt wirkten. Einige Sekunden blieb sie noch stumm, ehe Ocean die Stille brach und ihr momentanes Befinden und ihren Gefühlsausbruch erklärte. "Jack, ich will nicht, dass du dein Leben für mich riskierst. Ich habe bereits meine Eltern sterben sehen, aber wenn ich jetzt auch noch dabei zusehen müsste, wie du gehängt wirst... Ich... Nein, ich will nicht noch einmal sehen, wie eine mir nahe stehende Person stirbt". Der Captain war über das plötzliche Thema überrascht, ebenso über ihre Angst, hatte er doch geglaubt, dieses Thema wäre bereits geklärt, doch scheinbar dachte die junge Dame in seinen Armen noch immer an derartige Situationen, obwohl er seinen Standpunkt deutlich gemacht hatte. "Ich habe nicht vor den Löffel abzugeben, also mach dir keine Sorgen, Ocean. Du weißt doch noch, wer ich bin, oder?" erwiderte Jack schließlich lächelnd und wischte ihr ein weiteres Mal die Tränen von ihren Wangen. Ocean nickte ihm zwar zu, doch überzeugt schien sie nicht zu sein, jedenfalls verkrallten sich ihre Finger in seine Weste, während ihre blauen Augen traurig und matt wirkten. "Schätzchen, du musst mir schon in dieser Hinsicht ein bisschen mehr vertrauen, klar soweit? Weißt du, in den meisten Fällen laufe ich lieber davon, weil ich wirklich an meinem Leben hänge, aber... Nehmen wir an, dein feiner Verlobter bekommt dich oder mich in die Finger und beantragt einen Austausch. Wenn du in dieser Situation wärst, wie würdest du dich entscheiden?" wollte der Pirat in Erfahrung bringen und obwohl er schon weit über den Durst getrunken hatte, schaffte er es mit ihr zu reden, ohne dabei alberne Sprüche von sich zu geben. Er wusste schließlich, wie sehr die Kleine unter solchen Vorstellungen litt und deswegen musste er ein vernünftiges Gespräch mit ihr führen. Genau diese Situation fürchtete Ocean so sehr, aber der letzte Satz verunsicherte sie zutiefst. Sollte Jack in die Hände ihres Verlobten fallen und sollte solch ein Austausch beantragt werden, würde sie sich nur für einen Weg entscheiden. Ihr Leben für seines, denn erst durch sie wäre er überhaupt erst in diese gefährliche Situation geraten. "Ich...". "Du würdest ebenso dein Leben für mich riskieren, nicht wahr? Was wäre ich für ein Mann, wenn ich dich in den Tod laufen ließe? Ich hätte mein restliches Leben lang ein schlechtes Gewissen. Aye, auch ich habe so etwas wie ein Gewissen, Schätzchen, also beten wir einfach, dass wir niemals in solche Situationen geraten werden, einverstanden?". Lächelnd strich er ihr über die Wange, denn auch wenn er sie eben unterbrochen hatte, wusste er sehr wohl, dass sie ähnlich dachte. Sie war ihm eben sehr ähnlich und genau diese Gemeinsamkeiten machten ihn in ihrer Gegenwart so äußerst schwach. Bevor Ocean eine Antwort hätte geben können, löste er sich von ihr, deutete eine leichte Verbeugung an und streckte seine rechte Hand nach ihr aus. "Ihr schuldet mir immer noch einen Tanz, Mylady" grinste er sie vielsagend an und obwohl er nicht dem Adel angehörte, wusste Jack, wie er sich gegenüber einer vornehmen Dame verhalten musste. Die Schwarzhaarige belächelte seine Aufforderung und besah sich nochmals die tanzenden Menschen um sie herum, ehe sie seine Hand ergriff und sofort an seine Brust gezogen wurde. Prüfend blickte sie ihm in die Augen, erntete jedoch nur ein amüsiertes Grinsen von ihm, ehe er auch schon seine Hüften im Takt der Musik bewegte und obwohl er keine Ahnung von solchen Volkstänzen zu haben schien, Ocean übrigens auch nicht, bewegte er sich nicht einmal schlecht, weswegen die junge Dame seinen Bewegungen folgte. "Ihr habt einen verführerischen Hüftschwung, wenn mir diese Bemerkung gestattet ist" lächelte Jack, vollführte mit ihr eine Drehung und brachte Ocean dazu, ihren Rücken an seine Brust zu schmiegen. Seine Hände wanderten sofort zu ihrem Bauch, während er weiterhin dem Takt der Musik folgte. "Ihr auch, Captain Sparrow. Ich gestehe, dass ich noch nie so eng mit einem Mann getanzt habe. Wisst Ihr, in meiner Gesellschaft herrscht Zucht und Ordnung und... Ich denke, dieser Tanz würde wohl unter dem Verbrechen 'Sittenlosigkeit' fallen" erwiderte die junge Dame, neigte ihren Kopf leicht zur Seite und seufzte wohlig aus, als seine linke Hand hauchzart über ihren Hals glitt. "Aye, die sündhafte Sittenlosigkeit. Wollt Ihr nicht die wahre Sittenlosigkeit kennenlernen? Es wäre mir eine Ehre und ein noch größeres Vergnügen". Ocean drehte ihren Kopf zu ihm, sah Jack einige Sekunden in die Augen und dachte über seine Worte nach, sofern es ihr in ihrem alkoholisierten Zustand noch möglich war. Hatte er ihr nun wirklich ein unsittliches Angebot unterbreitet? Ja, deutlich konnte sie diesen Glanz in seinen Augen erkennen, während sich bei jeder weiteren Bewegung etwas Hartes gegen ihren Po presste. "Die wahre Sittenlosigkeit? Ich gebe zu, dass Ihr mir in einigen Punkten gefallt, aber... Nein, ich kann nicht mit Euch... Ich meine..." murmelte Ocean verlegen, brach ihren Satz ab und blickte gen Boden. Nein, sie konnte nicht, auch wenn sie seine Berührungen genoss und er so liebevoll mit ihr umging. "Obwohl Ihr genügend Rum getrunken habt, weist Ihr mich erneut zurück? Habt Ihr etwa immer noch Angst, obwohl ich mehrmals bewiesen habe, dass ich ein feiner Kerl bin?" wollte Jack in Erfahrung bringen, drehte die junge Dame zu sich herum und ließ seine Hände zu ihrem knackigen Po wandern. "Habt Ihr eine Ahnung, wie oft ich in den vergangenen Tagen schon von Euch träumte? Ich will... Verzeiht, was rede ich nur? Ihr benebelt mir mein letztes bisschen Verstand, Schätzchen". Schlagartig kehrte Jack in die Realität zurück und verfluchte nun sein loses Mundwerk, weil er ihr eben wirklich ein zu gewagtes Angebot unterbreitet hatte. Sich räuspernd und die Röte auf seinen Wangen kaum verbergen könnend, löste er sich von ihr und bemerkte nun erst ihren Rotschimmer auf ihren Wangen, während Ocean ihre Hände hob und sein Gesicht umrahmte. "Ihr träumt von mir, Jack?" entgegnete Ocean ihm fragend, schmiegte sich nun wieder an seine Brust und bewegte kaum merklich ihr Becken. Die Musik um sie herum wurde mit jeder weiteren Sekunde leiser, denn im Augenblick hatte Ocean nur Augen und Ohren für Jack, welcher seine Hände noch etwas tiefer gleiten ließ und der Versuchung unglaublich nahe war, die Kleine in eine ruhige und unbelebte Gasse zu ziehen, nur um seine weiter ansteigende Lust endlich zu stillen. Mit Mühe unterdrückte er einen Laut des Wohlgefallens, bettete nun sein Kinn auf ihre rechte Schulter und seufzte ungewollt erregt in ihr Ohr. "Oh ja, ich träume von Euch und jedes Mal, wenn es gerade interessant wird, werde ich geweckt, sei es durch meine eigene Dummheit oder durch meine Crew" gestand er ihr leise, ehe er seine Zungenspitze über ihre Ohrmuschel gleiten ließ und nun ihr einen Laut des Wohlgefallens entlockte. "Sagt Ihr solche Worte zu jeder Frau, die Euch gefällt?" erwiderte Ocean jedoch standhaft, obwohl ihr seine zärtlichen Berührungen mehr als gefielen und doch lagen ihr so viele Fragen auf der Seele und Jack schien zu bemerken, worum es ihr eigentlich ging. Seufzend blickte er ihr nun wieder in die Augen, denn wenn er das wollte, was er er im Moment am meisten begehrte, musste er ihr wohl die Wahrheit sagen. "Ihr seid die erste Frau, von der ich träume, aber... Ich muss Euch zustimmen, Schätzchen. Ich verwende oft süße Worte, um eine Frau ins Bett zu bewegen, aber...". Bevor sich Ocean aus seinen Armen hätte befreien können, sprach er weiter, denn er wollte die junge Dame keineswegs in einem unguten Zustand gehen lassen. "Ocean, du bist anders. Ich weiß, es klingt verrückt, aber ich möchte dich nicht hinters Licht führen. Du weißt schon sehr viele Kapitel aus meinem Leben und ich weiß, dass du noch mehr Fragen hast. Frag mich und ich werde dir ehrliche Antworten geben, nur... Glaube mir. Vertrau mir, Ocean" fügte er hinzu und bevor sie ihre erste Frage stellen konnte, stahl er sich einen forschen Kuss von ihr, wollte er ihr doch zeigen, dass er mit der jungen Dame nicht nur spielen wollte. Nein, irgendetwas in seinem Inneren sagte ihm, dass Ocean etwas ganz Besonderes war. Wie ein wertvoller Schatz. Erst nach wenigen Minuten löste er ihren Kuss, blickte ihr erneut in die Augen und wartete auf ihre Reaktion. Die blauen Augen sahen noch immer verunsichert aus, doch im nächsten Moment schüttelte die Schwarzhaarige ihren Kopf und versuchte sich wieder auf das Fest zu konzentrieren. Doch bevor sie sich auf die Musik konzentrierte, fiel ihr Blick auf den Ring, welchen sie vor einigen Wochen von Jack erhalten hatte. Sich den Ring vom rechten Mittelfinger ziehend, hielt sie ihm das Andenken an seiner Mutter hin, denn nur er durfte der Besitzer dieses Ringes sein. "Behalte den Ring noch eine Weile. Ich weiß, dass du gut auf ihn achten wirst" lächelte Jack und steckte ihr den Ring wieder an. Ocean erwiderte kein einziges Wort, legte stattdessen ihre Hände auf seine Schultern und tanzte im Takt der Musik, während der Pirat seine Finger über ihren Rücken wandern ließ und ihren Schritten folgte. Er wusste, Ocean brauchte mehr Zeit und auch wenn er schon zu lange auf die Erfüllung seiner Träume wartete, wollte er sich ihr zuliebe in Geduld üben. "Jack, ich... Ich wünschte... Ich..." stammelte Ocean, drehte sich in seinen Armen und folgte seiner Hüftbewegung, während sie ihre Hände auf seine Handrücken legte und fragend über ihre Schulter zu ihm aufblickte. "Ich wünschte, du wärst mein Verlobter, Jack. Bei dir fühle ich mich sicher und... Du magst zwar ein Pirat sein, sogar ein Piratenfürst, wenn ich dich richtig verstanden habe, aber du bist ein anständiger Mann. Ich meine, du würdest doch niemals heiraten, nur weil es um eine ordentliche Summe geht, oder?" schaffte es die junge Dame ihre Gedanken in Worte zu fassen, spürte erneut seinen Kopf auf ihrer rechten Schulter und seinen warmen Atem, welcher ihren Hals streifte. "Nein, warum sollte ich? Geld existiert überall auf der Welt und wartet nur darauf, von mir geraubt zu werden. Ist das dein Ernst? Entspreche ich etwa deinem Idealbild oder sagst du das nur, weil dein eigentlicher Verlobter nicht nur eine Niete im Bett ist, sondern nur aus Ansehen und Geldgier deine Hand zum Bund der Ehe will?" erwiderte Jack ihr ebenso fragend, spürte plötzlich ihren Kopf auf seiner Schulter und bemerkte im Augenwinkel, wie die Kleine zu den Sternen aufblickte. "Ich weiß es nicht so genau. Ich weiß nur, dass du ein guter Mensch in meinen Augen bist und ich frage mich, wie ein guter Mensch ein Pirat werden konnte? Ich frage mich, ob dein Vater noch lebt und was er von deinem jetzigen Leben wohl hält? Diese Fragen beschäftigen mich und deswegen bin ich bei Tia Dalma gewesen, aber durch ihre widerliche Medizin bin ich wohl eingeschlafen" erklärte Ocean, ehe die Musik stoppte. Es wurden einige Worte gesprochen, die weder Jack, noch Ocean, verstehen konnten, ehe die Menge einen Kreis bildete und das frisch vermählte Ehepaar den Platz betrat. Wesentlich ruhigere Musik wurde nun gespielt und erneut fragte sich Ocean, wie es wohl wäre, aus tiefster Liebe zu heiraten. Auch Jack beobachtete das frisch vermählte Ehepaar, belächelte diese Glückseligkeit und wendete sich wieder Ocean zu, welche ihm zuvor einige Fragen offenbart hatte. Sollte er ihr nun wirklich die ersehnten Antworten geben, obwohl sie im Moment mit sehnsüchtigen Blick dem Tanz der Vermählten folgte? Doch nach weiteren Sekunden fiel ihm noch eine Frage ein, die Ocean vor einigen Stunden ausgesprochen hatte. "Ist das Liebe?" war ihre Frage gewesen, im Bezug auf ihren Verlobten, der nur an ihrem Geld und seinen eigenen Status interessiert war. "Das ist Liebe, um deine Frage zu beantworten. Sieh dir nur die Frau an und du siehst, wie glücklich sie ist. Diese Vermählung wurde nicht aus Zwang und Habgier vereinbart, sondern aus reiner Liebe zweier Menschen" murmelte er schließlich die Antwort, die er ihr schuldig geblieben war und spürte sofort ihre blauen Augen auf sich ruhen, ehe ein bezauberndes Lächeln auf ihren Lippen erschien. "Je länger ich in deiner Nähe bin, desto mehr Fragen stelle ich mir" erwidere Ocean und lehnte ihre Stirn an seine Wange, während ihre Finger leicht über seine Handrücken fuhren. "Solche Worte zu hören... Von dir... So unwirklich und doch bestätigst du mir, dass auch du nur ein Mensch bist". "Was dachtest du denn? Ich besitze auch Gefühle und natürlich bin ich gekränkt, verletzt oder was auch immer und... Wie schon gesagt, ich beantworte dir jede Frage, aber noch nicht jetzt. Genieße den Abend, Schätzchen" entgegnete er ihr, ehe die langsame Melodie endete und erneut eine rhythmische Musik mit Gesang angestimmt wurde. Die Menschen um dem Captain und der jungen Dame herum füllten erneut den Platz, lachten, tanzten im Takt der Musik und sangen unbekümmert. Jack löste sich von Ocean, ergriff ihre linke Hand und zog sie hinter sich her, ehe er mit ihr in der Menschenmenge verschwand. "Was hat unser verehrter Captain vor?" wollte Roy aufgebracht wissen, säuberte sich schon seit etlichen Minuten mit einem feuchten Lappen und versuchte Jack in der tanzenden Menschenmenge zu erkennen. "Keine Ahnung, aber er wird schon nichts Dummes tun. Ich werde zurück zum Schiff gehen und mich aufs Ohr hauen. Kommst du mit?" erwiderte Joe gähnend, da der geflossene Alkohol allmählich seinen Tribut einforderte. Zudem war er schon seit zwei Tagen durchgehend wach, weswegen er zumindest einige Stunden Schlaf gebrauchen könnte. "Was? Wir können unseren verehrten Captain doch nicht alleine lassen. Diese Frau...". "Gib endlich auf, Roy. Du hattest und wirst nie eine Chance bei Jack haben. Er hat nur Augen für Miss Ocean, also komm mit und lass sie in Ruhe" unterbrach der Braunhaarige den noch immer wütend wirkenden Roy, sei es durch seine beschmutzte Kleidung oder durch die Tatsache, dass der Captain nichts für ihn übrig hatte. "Ich gebe nicht auf, Joe. Du wirst noch sehen, irgendwann werde ich seine Kajüte betreten dürfen und dann gehört der Captain ganz und gar mir". Joe schüttelte verständnislos den Kopf, zuckte anschließend mit seinen Schultern und wendete sich zum Gehen. "Wie du meinst" murmelte er dem Blonden noch zu, ehe er sich auf dem Weg zum Hafen machte. "Jack, warte... Was hast du vor?" rief die Schwarzhaarige und endlich blieb der Pirat mitten in der Menge stehen, wendete sich zu ihr um und legte ein amüsiertes Grinsen auf. Ocean blickte ihn weiterhin fragend an, doch als er plötzlich seine Hüften im Rhythmus der Musik bewegte, sogar versuchte, die Tanzschritte zu vollführen und dabei beinahe über seine eigenen Füße stolperte, weil er nun mal soviel Rum getrunken hatte, kicherte die junge Dame und ließ sich auf sein Spiel ein. "Komm schon, schwinge deine Hüften. Solche Abende werden dir selten geboten, Ocean" forderte er sie grinsend auf, umkreiste sie tanzend und deutete mit seiner Hand an, dass sie sich endlich einen Ruck geben sollte. "Du bist verrückt, Jack. Du machst dich lächerlich und es scheint dich nicht zu stören" erwiderte die junge Dame, ehe ihre Hände ergriffen wurden und Jack sie dazu zwang, sich mit ihm im Kreis zu drehen. "Warum sollte es mich stören? Ich bin in einem fremden Land und morgen Früh wird sich sowieso kein Mensch an mich erinnern können". Wohl wahr, dachte sich Ocean, denn er war nicht ohne Grund mit ihr in der Menge verschwunden. Einzig seine Crew und sie selbst kannten ihn, aber vor der jungen Dame schien er sich gern zum Affen zu machen, weil er im Moment einfach nur Spaß verspürte. "Schätzchen, erweise mir die Ehre. Glaube mir, du wirst es nicht bereuen" fügte er schließlich noch hinzu und endlich schien er ihre letzten Hemmungen durchbrochen zu haben. Endlich bewegten sich ihre Hüften, verführerisch und wild und für einen kurzen Moment tauchten Bilder vor seinem inneren Auge auf, die er jedoch in die tiefste Ecke seiner Gedankenwelt zu verbannen versuchte. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt für erotische Phantasien, auch wenn er vereinzelte Träume nur zu gern ausleben wollte. Später, dachte er sich und ergriff erneut ihre Hände, drehte sich mit ihr im Kreis und lachte ausgelassen. Ocean hatte ihm erneut Unrecht getan, denn es machte wahrlich Spaß, sich im Takt der Musik zu bewegen, ohne darauf zu achten, ob irgendwelche Tanzschritte falsch gesetzt worden waren. In ihrer Gesellschaft gab es solche Tänze nicht und allmählich war es an der Zeit, ihre Heimat aus ihrem Gedächtnis zu verbannen. Nicht länger England, ihr Verlobter oder gar Regeln standen im Vordergrund, sondern die errungene Freiheit, ein großes Schiff mit einer halbwegs freundlichen Crew und Jack, welchem sie dieses Leben verdankte und mit welchem sie diesen Abend in vollen Zügen auskosten wollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)