Geliebter Pirat von xXSasukeUchihaXx (Jack x ?) ================================================================================ Kapitel 7: Stürmischer Abend ---------------------------- Ocean hatte sich auf die Stufen gesetzt, hörte dem Rauschen der Wellen zu und trank hin und wieder etwas Trinkwasser, denn vom Rum hatte sie die Nase gestrichen voll. Im Gegensatz zu dem Herren am Steuer, welcher immer wieder gierige Schlücke aus seinem Trinkbeutel zu sich nahm. Der Rumgeruch wurde durch den Wind zu ihr herüber getragen und wenn Mr. Gibbs nicht trank, sang er leise irgendwelche Piratenlieder vor sich her. Noch hatte sie sich nicht für ihren Angriff bei ihm entschuldigt, denn Ocean konnte nicht einfach zu ihm gehen und mit ihm sprechen. Der Ältere schien zwar eine nette Person zu sein, aber ihr fehlte einfach das nötige Vertrauen. "Miss..." begann Gibbs und überlegte schnell, ehe ihm ihr Name wieder einfiel. "Miss Ocean, wenn mir die Frage gestattet ist... Unser Captain vertraut Euch und er gewährt Euch Zuflucht, aber... Mögt Ihr mir nicht erzählen, was genau in Tortuga vorgefallen ist?" wollte Mr. Gibbs in Erfahrung bringen, denn Jack half nicht ohne Grund einer fremden Frau. Selbst wenn er ihr aus einer Laune heraus geholfen hatte, hätte er sie auf einer bewohnten Insel oder beim Festland absetzen können, aber Jack schien die junge Frau auch weiterhin unter seinen Schutz zu nehmen, also musste Ocean wirklich etwas Schreckliches erlebt zu haben. Ocean blickte über ihre Schulter zu ihm, denn nun hatte er das Eis zwischen ihnen gebrochen, weswegen sie ihm eine ehrliche Antwort schuldete. Nach langer Überlegung, während Ocean mit sich selbst kämpfte, erhob sie ihre Stimme und begann leise zu erzählen, auch wenn ihre Erinnerungen fürchterlich schmerzten. "Vor einigen Wochen war ich noch eine vornehme Dame aus einem reichen Elternhaus. Eines nachts wurde meine Familie überfallen und... Ich weiß auch nicht, warum meine Eltern sterben mussten und ich selbst verschleppt wurde. Über Wochen war ich eine Gefangene auf einem Schiff, aber ich war nicht die einzige Sklavin. Wir sollten allesamt verkauft werden, habe ich zumindest gehört". Gibbs lauschte ihrer Erzählung und nun wurde ihm klar, warum Jack der jungen Frau geholfen hatte. Der Ältere hatte damals, vor noch nicht langer Zeit, Gerüchte über einen eigenwilligen Händler gehört, welcher im Auftrag der East India Trading Company unzählige Sklaven hätte verschiffen sollen. Gibbs selbst war damals noch bei der Royal Navy tätig gewesen und hatte von Captain Norrington einige Dinge über einen Händler erfahren, der durch sein Handeln zum Piraten erklärt worden war. Der neue Name des damaligen Händlers hätte er niemals vergessen können. Jack Sparrow, welcher durch seine Handlung sein altes Leben hatte aufgeben müssen, nur weil er mit den Gesetzen nicht einverstanden war. "Ich wurde in Tortuga verkauft und musste drei lange Tage unendliches Leid ertragen. Unzählige Männer vergingen sich an mir und ich hatte die Hoffnungen schon längst aufgegeben, bis plötzlich Jack in mein Leben trat. Er war von Anfang an freundlich zu mir, reichte mir seine Hand und eröffnete mir den ersehnten Weg zur Freiheit. Ich bin ihm so unendlich dankbar und..." erzählte die Schwarzhaarige und versuchte ihr derzeitiges Befinden in Worte zu fassen. "Ich... Jack erzählte mir, dass die Black Pearl ursprünglich sein Schiff war und... Wenn ich ihm helfen kann, werde ich alles in meiner Macht stehende tun, um ihn zu unterstützen" fügte die Kleine leise hinzu, ehe sie erneut einen Schluck Wasser zu sich nahm. "Nun wird mir einiges klar, Miss Ocean. Jack ist und bleibt ein weichherziger Mensch. Wo auch immer sein Name fällt, denken die Piraten sofort an den Gentleman unter den Piraten. Er mag zwar schon viele Verbrechen begannen und unzählige Männer auf dem Gewissen haben, aber Frauen gegenüber war er immer ein hilfsbereiter und charmanter Mann". Gibbs schenkte Ocean ein aufmunterndes Lächeln, während Ocean sein Lächeln zaghaft erwiderte. Ja, der Captain war ein charmanter Kerl, fürsorglich und auf seine Art und Weise liebevoll, auch wenn er manchmal unsittliche Angebote machte. "Charmant ist er, wohl wahr. Wo haben Sie eigentlich Jack kennen gelernt, Mr. Gibbs?" wollte nun die Schwarzhaarige in Erfahrung bringen, denn der Ältere sah nicht wie ein Pirat aus. Allerdings wusste Ocean sehr wohl, dass sie nicht nach dem äußeren Schein gehen durfte, denn in jeden Menschen lauerte ein böser Kern, jedenfalls hatte sie einst in einem Buch darüber gelesen. Gibbs schmunzelte bei ihrer Frage, trank einen ordentlichen Schluck Rum und versuchte sich an die ungewöhnliche Begegnung vor einigen Jahren zu erinnern. "Eine sehr lustige Begegnung, Miss Ocean. Ich lernte Jack in Tortuga kennen, kurz nachdem ich meinen Job bei der Royal Navy aufgegeben habe. Das war nämlich so... Jack betrat den Pub und augenblicklich verstummte die Musik. Ich kann mich erinnern, wie betrunken er war und... Er pöbelte erstmal einige Gäste an, setzte sich anschließend an die Bar, ausgerechnet genau neben mir und bestellte sich Rum" begann Gibbs zu erzählen und bekam die volle Aufmerksamkeit von Ocean, welche sich die Szene vorzustellen versuchte. Jack musste wirklich schlechte Laune gehabt haben, wenn er sogar fremde Menschen belästigt hatte. "Jack redete wirres Zeug vor sich her, bis er mir erzählte, dass sein erster Maat eine Meuterei gegen ihn angezettelt hatte. Ich war neugierig und wollte mehr erfahren, versteht Ihr? Nach diesem Gespräch ist er wieder verschwunden und ich erfuhr erst einige Tage später, mit wem ich gesprochen habe. Captain Jack Sparrow, dem einst die Black Pearl gehörte" fuhr der Ältere grinsend fort, während Ocean ihren Kopf auf ihre Knie bettete. Der Captain hatte sich also einem Fremden anvertraut, um sich seinen Kummer von der Seele zu reden. Ja, jeder Mensch brauchte eine Bezugsperson, einen Gesprächspartner, wenn etwas Schreckliches geschehen war. Jack war hintergangen und betrogen worden, von seiner Crew, seinen Gefolgsleuten, denen er vertraut hatte. "Erst ein halbes Jahr später tauchte er wieder in Tortuga auf und erneut kamen wir ins Gespräch. Ich versprach ihm, wenn er meine Hilfe braucht, er mich erneut aufsuchen soll. Ich würde Jack niemals hintergehen und er weiß, dass er mir vertrauen kann" lächelte Gibbs und blickte zum Abendhimmel auf. Der Wind hatte sich gedreht und düsterte Wolken zogen auf. Ein Sturm kam auf sie zu, Gibbs spürte bereits den bedrohlichen Wind, welcher die Segel mit sich zu reißen versuchte. "Ich würde Jack auch niemals verraten. Sie waren also bei der Royal Navy tätig? Wie sind Sie ein Pirat geworden, Mr. Gibbs und...". Ocean verstummte, als ein frischer Wind aufkam und ihr Kleid ein wenig anhob. Sofort hielt sie den Stoff mit ihren Händen fest, blickte nun ebenfalls zum Himmel auf und konnte die feuchte Luft wahrnehmen. "Es wird bald regnen. Dieser Geruch kündigt den baldigen Regen an" murmelte Ocean, erhob sich von der Stufe und betrachtete die Wolken. Ein Sturm würde unweigerlich auf sie zukommen, weswegen es die junge Frau mit der Angst zutun bekam. Ein Sturm auf hoher See war gefährlich. "Miss Ocean, holt den Captain. Eure Fragen werde ich Euch später beantworten, sofern wir den Sturm überstehen" erwiderte Gibbs, denn nun brauchte er neue und vor allem klare Befehle. Die junge Frau schluckte bei seinen letzten Worten, trampelte die Stufen hinunter und riss die Tür zur Kajüte auf. "Jack, wir... Was ist mit dir?". Jack lag auf dem Bett, die Arme hinter seinen Kopf verschränkt und wirkte auf Ocean irgendwie unzufrieden. Er drehte jedoch seinen Kopf in ihre Richtung, setzte sich auf und ließ einen leisen Seufzer verlauten. "Nichts von Bedeutung, Kleines... Ist etwas?" entgegnete er ihr, erhob sich vom Bett und hängte sich seinen Kompass an seinen Stoffgürtel. Klar, er hatte schlechte Laune, weil der Kurs nicht stimmte, wie ihm vor etwa einer Stunde aufgefallen war, aber er konnte nun unmöglich seine Laune an die Schwarzhaarige auslassen. "Ähm... Mr. Gibbs will dich sprechen. Ein Sturm zieht auf und...". "Was?" rief er und stürmte an ihr vorbei, um sich selbst zu überzeugen. Nicht gut, dachte er sich insgeheim und hastete die Stufen zum Steuer hinauf. "Wir müssen die Segel einholen, Mr. Gibbs. Ich übernehme das Steuer" befahl er und scheuchte Gibbs mit seinen Händen zur Seite. Der Wind wurde mit jeder weiteren Sekunde stärker und Jack konnte nur hoffen, dass dieses Unwetter schnell vorüber zog und nicht ernsthaften Schaden anrichtete. Am Rande nahm er die überhasteten Schritte von Gibbs wahr, welcher die Segel nach und nach mit all seiner Kraft einholte. Noch war der Wind nicht sehr stark und Gibbs würde diese Aufgabe alleine bewältigen können, aber hätte der Sturm schon begonnen, wären sie dem Tode geweiht. Zwei Männer und eine noch sehr junge Frau hätten niemals die Segel einholen können, um dem starken Wind zu entkommen. Ocean hielt sich an der Tür fest und sah dem Älteren dabei zu, wie er die Segel einholte. Im nächsten Moment bemerkte sie die ersten Regentropfen, die auf das Deck fielen, ehe die Wolkendecke brach und beinahe schon ein Wasserfall vor ihren Augen erschien. Mr. Gibbs fluchte vor sich her, holte jedoch auch das letzte Segel ein und lief wieder die Stufen hinauf, um das Steuer zu übernehmen. "Mr. Gibbs...". "Geht schon, Captain. Ihr habt es vielleicht noch nicht bemerkt, aber Miss Ocean scheint panische Angst zu haben" erklärte der Ältere und scheuchte nun seinen Captain zur Seite. "Danke..." hauchte Jack, denn natürlich war er in seinen Gedanken bei den Ängsten der Kleinen gewesen, weswegen er nun die Stufen hinunter stieg und direkt zu seiner Kajüte lief, an dessen Tür Ocean stand und am ganzen Leibe zitterte. "Nun geh schon rein in die gute Stube" lächelte Jack aufmunternd die junge Dame an, wollte ihr ihre Ängste nehmen und ihr irgendwie verständlich machen, dass sie sich keine Sorgen machen musste. Noch immer am ganzen Leibe zitternd, lief Ocean aufs Bett zu, während der Captain sicher die Türen verschloss, sich schließlich seines nassen Mantels entledigte und über einen der Stühle hängte. Unwetter waren immer eine gefährliche Angegenheit, aber gegen die hohen Wellen würde das Frachtschiff ankommen. Er vertraute auf Mr. Gibbs und dessen Erfahrungen als Seemann, weswegen sich Jack zu Ocean aufs Bett gesellte und einen flüchtigen Blick aus dem Fenster warf. "Wir werden sinken und...". "Mit deiner negativen Einstellung bestimmt, Kleines. Jetzt vergiss den Sturm und unterhalte dich mit mir" unterbrach er Ocean, entledigte sich seiner Schuhe und setzte sich im Schneidersitz auf die Matratze. Seine Schwertscheide und seinen Revolver legte er auf die Ablage, ebenso seinen Kompass, den er im Moment sowieso nicht verwenden konnte. Noch immer verspürte er deswegen schlechte Laune, aber er konnte den Kurs nun auch nicht mehr ändern, welcher gewiss nicht nach Isla de Muerta führte. "Warum hast du eigentlich kurzes Haar? Eine Frau aus reichem Hause sollte schönes, langes, seidiges und duftendes Haar besitzen, jedenfalls meiner Meinung nach" durchbrach Jack nach einigen Minuten die Stille, denn er hatte sehr viele Fragen, die Ocean ihm noch beantworten könnte. Die Kleine krabbelte weiter aufs Bett, streckte ihre nackten Füße von sich und lehnte sich an das massive Holz. "Nach meinem Vergehen habe ich mir mein Haar abgeschnitten. Weißt du, ich wollte alles tun, um die vereinbarte Hochzeit so schrecklich wie nur möglich zu machen" erwiderte Ocean leise, hätte sie zwar eine Strafe für ihr Vergehen erhalten, aber die Hochzeit wäre nicht abgesagt worden. Leider, denn ihr war klar geworden, dass sie ihren Verlobten unter keinen Umständen heiraten wollte. "Ah... Warum hast du nicht einfach gesagt, dass du den Kerl nicht heiraten willst?" murmelte Jack und ließ seinen Stoffgürtel einige Male durch seine Finger gleiten. Es gab im Leben immer eine Wahl und auch wenn ihre Eltern diesen reichen Mann ausgesucht hatten, hätte sie eine Wahl gehabt. "So einfach ist das nicht, Jack. Mit der Heirat wäre das Ansehen meiner Familie gestiegen und ein Bündnis wäre ebenso zustande gekommen. Die Eltern von André legen außerdem sehr viel Wert auf Tradition und sind sehr religiös veranlagt. Meine Strafe steht zwar noch aus, aber ich kann mir vorstellen, dass es Peitschenhiebe gewesen wären" erklärte die junge Dame ihre Sicht, seufzte leise aus und blickte Jack nun in die Augen. Er könne sich sicherlich nicht vorstellen, in welche inneren Konflikte sie sich befunden hatte, denn Ocean hatte stets nach den Wünschen ihrer Eltern und ihrer Mitmenschen handeln müssen. "André? Und er lebt dort, wo du aufgewachsen bist?" entgegnete der Captain fragend, rutschte ein Stück näher zu ihr rüber und beugte sich leicht zu ihr hinab, um ihr besser in die Augen sehen zu können. Das Schaukeln des Schiffes wurde gar nicht mehr beachtet, weil sie sich mit ihm unterhielt. "Er lebt in England und auch ich bin dort aufgewachsen, aber... Du wirst mich doch nicht nach England zurück bringen, oder?" erwiderte die Kleine, während Panik in ihr aufstieg und sie verzweifelt mit dem Saum ihres Kleides spielte. Lächelnd schüttelte er seinen Kopf, ergriff ihre zierliche Hand und versuchte ihr aufgewühltes Gemüt zu beruhigen. "Nur wenn du es dir wünschst, Kleines. Trotzdem bleibt eine Frage offen, denn dein Vorname lässt mich wirklich vermuten, dass du im heiligen römischen Reich deutscher Nation geboren wurdest. Willst du deine Heimat sehen? Willst du herausfinden, warum du nach England gebracht wurdest?". Er würde ihr helfen, würde es zumindest versuchen, denn Jack selbst war auch sehr neugierig auf ihre Heimat. "Nein... Ich möchte mit meiner Vergangenheit abschließen, Jack. Ich weiß, du versuchst mir zu helfen, aber... Ich habe nun ein neues Leben begonnen. Ohne Zwänge und auch ohne André. Er wird sich wohl eine neue Gemahlin suchen müssen" grinste Ocean zum Schluss, lehnte ihren Kopf an das massive Holz und betrachtete die Flamme in der Öllampe, welche die Kajüte in ein spärliches Licht tauchte. Ein neues Leben, dachte sie sich. Gut, ihr neues Leben war gefährlich, aber dennoch sehr aufregend in ihren Augen. Mit Jack würde sie neue Orte bereisen, würde ihre Allgemeinbildung erweitern und ihm bei seinem eigentlichen Vorhaben unterstützen. "Aye, ich respektiere deine Wünsche, obwohl meine Neugier ungestillt bleibt. Sag, hast du Lust auf ein Würfelspiel?" grinste Jack, sah die junge Frau weiterhin an und bemerkte ihr zaghaftes Nicken. Erfreut über ihre schweigsame Antwort, stieg er aus dem Bett, durchsuchte seinen Beutel und holte zwei Becher mit jeweils fünf Würfeln hervor. "Wenn ich bitten darf?" lächelte er Ocean an und zog einen der Stühle zurück, damit sie sich an den Esstisch setzen konnte. Ebenso lächelnd erhob sich die junge Frau, setzte sich an den Tisch, ehe ihr eine Rumflasche neben den Becher gestellt wurde. Warum? Hatte dieses Spiel etwa mit Alkohol zutun? Jack setzte sich zwei Stühle von ihr entfernt hin, hatte die Öllampe in die Mitte des Tisches gestellt und versuchte nun eine passende Erklärung für das Würfelspiel zu formulieren. "Bei diesem Spiel geht es um Lug und Trug. Wir würfeln gemeinsam und versuchen dann zu schätzen, wie viele Zweien, Dreien und so weiter unter unserer beider Becher sind, Einsen sind übrigens Joker. Es zählen alle Würfel und das höchste Gebot wird akzeptiert. Solltest du oder auch ich gelogen haben, gilt die Strafe, einen ordentlichen Schluck Rum zu trinken. Ebenso trifft die Strafe ein, wenn du mich oder ich dich zu Unrecht einer Lüge beschuldige, klar soweit?". Ocean sah ihn noch einige Sekunden an, blickte in dem Becher und war sich nicht sicher. "Können wir eine Proberunde spielen?" fragte sie schließlich, denn vielleicht würde sie dieses Würfelspiel und vor allem die Regeln verstehen, wenn sie es erstmal einmal gesehen und gespielt hatte. "Klar... Nimm deinen Becher und würfel. Unsere Becher müssen gleichzeitig fallen und dann darfst du schauen, wie viel du bieten magst" grinste Jack, nahm nun ebenfalls den Becher zur Hand und begann zu würfeln. Er hätte natürlich mit verschärften Regeln spielen können, aber er wollte die Kleine nicht verschrecken. Rum würde genauso viel Spaß beim Würfelspiel bringen und außerdem wusste er, dass Ocean nicht viel vertrug. Oh ja, dieser Abend würde äußerst interessant werden. Die Würfel waren gefallen und nun riskierte Ocean einen Blick unter ihren Becher. "Zwei Fünfen, eine Drei und zwei Sechsen" dachte sie sich und blickte prüfend zu Jack rüber, welcher auf ihr erstes Gebot wartete. "Drei Dreien" murmelte sie unsicher, denn erhöhen konnte sie immer noch, hatte er zumindest so erklärt. "Vier Vieren" erwiderte er ihr grinsend, fügte jedoch noch einen Hinweis hinzu, um ihr das Spiel verständlicher zu machen. "Nenn mich einen Lügner oder biete mehr". Ocean nickte ihm zu und musste begreifen, dass sie ihm bei diesem Spiel nicht vertrauen durfte. Überlegend blickte sie nochmals unter ihren Becher, sah erneut zu ihm hinüber und dachte über sein Gebot nach. Nahm Jack etwa an, dass sie unter ihrem Becher eine Vier hatte, die er mit zu seinen Vieren rechnete? Demnach würde er lügen, aber er konnte auch vier Vieren unter seinen Becher haben, oder? "Ein Glücksspiel" dachte sich die Kleine und überlegte, wie sie sich nun entscheiden sollte. "Lügner" murmelte sie schließlich, denn er konnte unmöglich vier Vieren unter seinem Becher haben. Jack hob den Becher und schmunzelte amüsiert, als sich Ocean über den Tisch beugte und seine Würfel betrachtete. "Da du mich für einen Lügner hältst, ich aber die Wahrheit gesagt habe, darf ich dich nun höflichst bitten, Rum zu trinken" grinste der Captain und noch immer betrachtete Ocean seine vier Vieren, die er gewürfelt hatte. Murrend ließ sich die junge Frau zurück auf ihren Stuhl sinken, nahm die Rumflasche in die Hand und führte die Öffnung an ihre Lippen. Dieses Würfelspiel war nicht mit Logik zu durchschauen, denn er konnte etwas behaupten, ohne als Lügner entlarvt zu werden. Nach einer halben Stunde konnte Ocean die Würfelaugen nur noch bedingt erkennen, weil sie bereits die zweite Rumflasche hatte leeren müssen. "Ähm... Drei Zweien, glaube ich" grinste sie angeheitert und blinzelte einige Male, ehe sie zu Jack aufblickte, welcher sich vor wenigen Minuten die vierte Rumflasche auf dem Tisch gestellt hatte. Auch er schien die Würfelaugen schon längst nicht mehr erkennen zu können, blinzelte einige Male und kicherte, als er seinen Becher wieder sinken ließ. "Lügnerin" grinste er und lehnte sich über den Tisch, um ihren Becher mit seiner Hand anheben zu können. Nur bedingt konnte er tatsächlich drei Zweien erkennen, ließ ihren Becher fallen und lehnte sich zurück, um sich seine geliebte Strafe zuführen zu können. "Du lernst schnell, Schätzchen" nuschelte er vor sich her und wollte seine Würfel in den Becher werfen, wobei ihm jedoch zwei der Würfel auf den Boden fielen. "Ey..." murrte er und erhob sich vom Stuhl, schwankte erst gefährlich, ehe er in die Hocke ging und unter den Tisch krabbelte. Nun war es Ocean, welche kicherte, beugte sich hinab und beobachtete Jack der nach seinen Würfeln Ausschau hielt. Eine hohe Welle erfasste das Schiff, denn der Sturm war noch nicht vorbei, weswegen die Kleine vom Stuhl fiel, war ihr Gleichgewichtssinn einfach zu getrübt und blieb lachend auf dem Boden liegen. Im Moment verspürte sie weder Angst, noch besaß Ocean irgendwelche Hemmungen. "Hoppla... Schätzchen, sei vorsichtig" grinste Jack, krabbelte unter dem Tisch hervor und stützte sich mit seinen Händen neben ihrem Kopf ab, während er zu ihr hinab blickte. Ocean kicherte noch immer über ihr Missgeschick, erhob ihre Hände und umrahmte sein Gesicht. "An diesen Kosenamen könnte ich mich gewöhnen, Jack" kicherte die Schwarzhaarige, ließ ihre Daumen über seine Wangen gleiten und erfühlte seinen Bart. "Aye, dann bist du vom heutigen Tage an mein süßes Schätzchen" nuschelte der Captain und beugte sich noch etwas zu ihr hinab, während er seine Arme auf den Boden abstützte, um nicht vollends den nötigen Halt zu verlieren. "Du machst mich verrückt, Schätzchen. Würdest du mir einen Wunsch gewähren?" fragte Jack und liebkoste ihre Nase mit seiner Nasenspitze. Wie unschuldig Ocean nun unter ihm lag, ihre Hände nun in seinen Nacken legte und noch immer kicherte, machte ihn wahnsinnig verrückt. Eigentlich hätte er sich schon längst einen unschuldigen Kuss geraubt, aber er behielt auch in seinem jetzigen Zustand im Hinterkopf, dass die Kleine schlimme Erfahrungen hatte machen müssen und außerdem entsprach es nicht seiner sonstigen Art. "Aye, du darfst dir etwas wünschen" grinste Ocean und erfühlte sein langes Haar auf seinen Rücken, welches er zu einem Zopf geflochten hatte. Im Moment würde sie ihm jeden Wunsch erfüllen, weil sie dem Piraten über sich vertraute. Er würde ihr niemals weh tun, dessen war sich die Schwarzhaarige einfach sicher. Jack schmunzelte zufrieden, beugte sich zu ihrem Ohr vor und wisperte ihr seinen momentan sehnlichsten Wunsch zu. "Dürfte ich dich küssen, Schätzchen?" hörte die junge Frau leise seine Worte, ehe sein Gesicht wieder vor ihren Augen erschien und Jack die junge Frau aus verklärten Augen abwartend musterte. Eine leichte Röte erschien auf ihren Wangen, jedoch lächelte sie den Piraten vielsagend an und ließ ihre Augenlider sinken. "Darfst du... Küss mich, Jack" nuschelte sie, hörte durchaus seinen erleichterten Seufzer, ehe sie seinen warmen Atem auf ihren Lippen wahrnehmen konnte. "Du wirst diesen Kuss niemals vergessen, denn ich bin Captain Jack Sparrow und bin unvergesslich" hauchte er ihr zu, bevor er seine Lippen auf ihren leicht geöffneten Mund legte und sich nun endlich seinen sehnlichsten Wunsch erfüllte. Natürlich wollte er weitaus mehr von ihr, begehrte er doch ihren wunderschönen Körper, aber er wollte Ocean nicht verletzen und musste sich demnach in Geduld üben. Vorerst musste ein Kuss genügen, um sein Verlangen zu stillen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)