Takerus Pakt von Ruha_Chan ================================================================================ Kapitel 5: Wahrheit ------------------- Ein weiteres Kapitel der FF. Bitte Anmerkungen lesen! Mir gehört niemand hier und wenn es so wäre, würde ich Takeru niemals so leiden lassen. Wahrheit Takeru hatte sich unter einer Decke auf dem Sofa zusammen gerollt. Das Glas, das Shinpei ihm in die Hand gedrückt hatte, hatte er noch nicht angerührt. Er wollte nichts trinken. Masato war bereits da, aber er stellte keine Fragen. Er selbst auch nicht. Dabei hatte er so viele an Shinpei. Was war passiert? Warum hatten seine Hände um Shinpeis Hals gelegen? Was wusste Shinpei? Noch wichtiger - was WAR Shinpei? Die Fragen mussten warten, bis Chiyu und Yuji eingetroffen waren. Als es klingelte, zog er die Decke enger um sich. Wenn Yuji alles erfuhr, würde es für immer vorbei sein, bevor es begonnen hatte. "Hey, ging nicht schneller," entschuldige Chiyu sie, als Shinpei ihnen die Tür öffnete. Er hatte Yuji mitgebracht. "Keru-chan?" Yuji kam auf ihn zu. "Was ist passiert? Warum weinst du denn?" Er hatte nicht gemerkt, dass er weinte. "Ich weiß nicht, wie ich das alles sagen soll." "Wieviel hast du schon getrunken?" "Nichts, ich..." "Warte." Yuji unterbrach ihn. "Lasst ihr mich kurz mit ihm allein?" Shinpei warf Takeru einen prüfenden Blick zu und winkte Masato und Chiyu dann mit raus, als er nickte. "Ich muss mich bei dir entschuldigen." Yujis Aussage kam so überraschend, dass Takeru aufhörte zu weinen. "Was?" "Ich... ach, Himmel!" Yuji setzte sich neben ihn und zog ihn dann auf seinen Schoß. Takeru klopfte das Herz bis zum Hals. Das war so nah, so schön. "Ich hab mich total bescheuert aufgeführt, weil du mit dem Kerl abgezogen bist." "Das ist doch egal." Er kuschelte sich an Yuji. Nur ein wenig wollte er die Nähe des anderen spüren, bevor sich dieser abwenden würde. Nur ein klein wenig. "Ist es nicht. Ich war eifersüchtig, verstehst du?" Takeru fing wieder an zu weinen. Nicht jetzt, was sollte das? Warum wartete er seit Jahren darauf, dass Yuji sich in ihn verliebte und dann fing er jetzt an, Andeutungen zu machen. Warum ausgerechnet jetzt, wo alles, was er hatte, zerbrechen würde? "Hör auf, Yuji, bitte." Er wollte es nicht hören. Solange er es nicht gesagt hatte, würde er sich einreden können, Yuji würde ihn nicht wollen. "Nein, ich höre nicht auf." Zärtlich wischte Yuji ihm die Tränen von den Wangen. "Ich hab schon viel zu lange nichts gesagt. Ich bin nicht blind, Keru-chan. Dass du... mehr willst, seh ich." "Yuji, nein, ich..." "Und ich will auch mehr als nur dein Freund sein." Das war es. Der Satz, den Takeru immer hatte hören wollen. Und wenn dieser schreckliche Dämon nicht gegangen wäre, ohne seine Erinnerungen zu löschen, würde er Yuji nun in die Arme fallen. Aber er erinnerte sich, an jeden einzelnen Mord. Er konnte nicht. "Ich..." "Hör auf." Yujis Zeigefinger legte sich auf seine Lippen. "Ich weiß nicht, was du uns gleich sagen willst. Aber es ist mir egal." "Das wird es nicht, es..." "Sei still," forderte Yuji. "Es sei denn, ich liege völlig falsch." Langsam nährte sich sein Gesicht Takerus. Er blieb still, als Yujis Finger von seinen Lippen auf seine Wangen wanderte. Er blieb still, als Yuji sein Gesicht drehte. Er blieb still, als Yujis Lippen sich sanft auf seine legten. Nur sein Herz, das war laut. Takeru war sicher, dass Yuji es hören musste. Nur einmal, nur ein einziges Mal wollte er Yujis Lippen spühren. Ein einziges Mal den sanften Geschmack Yujis auf seinen Lippen schmecken. Nur ein einziges Mal fühlen, wie Yujis Zunge an seine stupste. Dann würde er reden. Takeru spürte, wie ihm über den Kuss die Tränen über die Wangen liefen. Yuji war hier, hielt ihn fest, küsste ihn. Und doch würde das in wenigen Minuten wieder vorbei sein. Einem Mörder würde nicht mal ein Hauch von Glück gegönnt sein. "Du liegst nicht falsch," flüsterte er, als Yuji sich unsicher von seinen Lippen trennte. "Aber ich kann nicht." "Wieso nicht?" Yuji wischte erneut über seine nassen Wangen. "Takeru, du machst mir Angst." "Ich weiß. Aber es geht einfach nicht. Das, was ich euch sagen muss, wenn du es weißt, wirst du mich nicht mehr wollen." "Ich werde dich immer wollen, Keru-chan." Takeru liebte Yuji für diesen Satz. Ober noch kurz glücklich sein durfte? Nur für einen winzigen Moment, für eine weitere Minute vom Glück mit Yuji träumen durfte? "Ich liebe dich, Yuji," brachte er hervor, dann holte er sich einen zweiten, einen letzten, Kuss. Takeru kostete Yujis Lippen, versuchte, sich jede winzige Bewegung für immer in sein Herz zu brennen. Als er von ihm abließ, rutschte er wieder von Yujis Schoß herunter. "Was hält dich dann auf? Nichts, was du uns sagst, kann so schlimm..." "Es ist schlimmer," unterbrach er Yuji. "Shinpei?" Shinpei kam mit Masato und Chiyu zurück ins Wohnzimmer. "Was ist los?" Chiyu sah ihn forschend an. "Also, außer, dass ihr zwei endlich ein Paar seid?" "Es ist..." Takeru wusste nicht, wie er es sagen sollte. Er hatte nicht mit Shinpei darüber gesprochen, was sie sagen würden. Der Drummer hatte einfach bei den anderen angerufen und beschlossen, dass Takeru die Karten, die er bis vor kurzem selbst nicht gekannt hatte, auf den Tisch legen sollte. Doch was waren das für Karten? Shinpei nahm ihm den Anfang ab. "Habt ihr als Kinder auch geglaubt, unter eurem Bett wären Monster?" Masato nickte. "Klar, welches Kind hat das nicht?" "Und was haben eure Eltern gesagt, wenn ihr Angst hattet?" "Das es keine Monster gibt," antwortete Masato. "Und das glauben sie meist auch. Aber es ist nicht wahr." Shinpei ließ seine Worte einen Moment im Raum stehen, indem Takeru die Gesichter seiner drei Kollegen musterte. Sie alle sahen fragend von Shinpei zu Takeru und zurück. "Monster, Vampire, Dämonen, Hexen. Das alles ist real." "Ich weiß," sagte Yuji. "Was?" Takeru blinzelte ihn an. "Woher weißt du das?" "Meine Mutter ist eine Hexe." "Na gut, dann sind Yuji und Shinpei also der Meinung, diese Schauermärchen sind wahr," sagte Chiyu. "Aber was hat das mit der ganzen Sache zu tun?" Nun war es an der Zeit, wirklich zu sprechen. Takeru schluckte mehrfach und schob Yujis Hand weg, die nach seiner gegriffen hatte. Es wäre zu schmerzlich für ihn, wenn Yuji sie angewidert losließ. "Diese Morde, von denen ich träume," begann er. "Das sind keine Träume. Ich... nicht wirklich ich... mein Körper..." Wieder sah er zu Shinpei, hoffte auf Unterstützung durch den Drummer, der schon länger sein Freund war als die anderen drei. Doch Shinpei sah ihn nur auffordernd an. Hier musste er allein durch. Shinpei hatte ihm den Weg bereitet, doch gehen musste er ihn selbst. "Ich habe einen Pakt mit einem Dämon geschlossen und dieser übernimmt meinen Körper und tötet die Männer." Stille breitete sich aus. Schwer wie ein Gewitterhimmel hing sie über ihnen, bis Chiyu sie mit einem Blitz brach. "Schwachsinn." "Es ist wahr. Der Dämon kommt zu mir, macht etwas mit meinen Erinnerungen, übernimmt meinen Körper, geht auf die Jagd nach einem Mann, schläft mit ihm und tötet ihn. Dann geht er wieder und nimmt mir meine Erinnerungen. Wenn ich am nächsten Tag wach werde, halte ich alles für einen Traum." Wie kurz sich sein Leid zusammen fassen ließ. Er hätte gedacht, es würde mehr Worte brauchen. "Wie kommst du auf sowas?" "Es ist wahr," bestätigte Shinpei. "Ich komme aus einer Familie von Dämonjägern, ich kann sehen, dass Takerus Aura eine Art Mal hat. Ein Zeichen, dass er einen Pakt mit einem Dämon eingegangen ist." Das war Shinpeis Geheimnis. Er wusste von seinem Pakt, vermutlich wusste er es schon länger, als er selbst es wusste. "Jungs, mal ehrlich." Chiyu schüttelte den Kopf. "Sowas kann ich einfach nicht glauben. Es gibt keine Dämonen." "Dann glaubst du also, Takeru selbst ist es, der die Männer tötet?" Masato warf Chiyu einen wütenden Blick zu. "Das könnte er nicht." "Ich glaube dir." Überraschend griff Yuji nach Takerus Hand. "Ich weiß, dass es diese Wesen gibt und du kannst noch nicht mal in einem Interview lügen, wenn du danach gefragt wirst, auf welchen Typ Mädchen du stehst." "Yuji...." Mehr bekam Takeru nicht heraus. Er schlang die Arme um Yuji, weinte und drückte sich an ihn. Sollte es vielleicht doch eine Chance für ihn und Yuji geben? Ein Funken Glück regte sich in ihm, den er schnell zu unterdrücken versuchte. Er war ein Mörder, selbst er wenn die Morde nicht freiwillig verübte. Der Berginer hatte Recht: Hätte er den Pakt nicht geschlossen, würden die Männer nicht sterben müssen. Und ein Mörder hatte kein Recht auf Glück. "Nein, natürlich nicht." Chiyu trank sein Glas in einem Zug leer und zündete sich eine Zigarette an. "Ich glaube, dass Takeru gestern dermaßen zuviel getrunken hat, dass er immer noch nicht nüchtern ist." "Ich bin nüchtern, glaub mir." Leider war er das. Wie gern würde er es ändern, wenn sich dadurch nur diese Situation auflösen ließe. "Wieso kommst du mit einem Mal darauf, ein Dämon würde deinen Körper nutzen, um Menschen zu töten?" "Chiyu," Shinpei griff nach der Hand des Bassisten. "Der Berginer versiegelt Takerus Erinnerungen, wenn er geht. Takeru erscheinen die Morde dann wie ein Albtraum. Aber heute war er hier und hatte keine Zeit, die Erinnerungen zu vertreiben, weil ich ihn aus Takerus Körper verbannt habe. Takeru erinnert sich an jeden einzelnen Mord, den der Dämon durch ihn begangen hat." "Das ist doch verrückt. Masato, glaubst du das etwa?" Masato schwieg eine Weile. "Ich glaube, das es das ist, was Takeru glaubt. Und es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder, Takeru ist schizophren oder was er sagt, stimmt. Und Takeru ist zwar auf eine Art verrückt, aber nicht krank." "Dann gehen wir also davon aus, dass Takeru von einem Dämon besessen ist und kein irrer Killer?" "Das ist so. Takeru könnte niemanden töten." Yuji drückte seine Hand. "Niemals." "Mir erscheint das wirklich logischer, als dass du die Morde selbst begehst," sagte Masato. "Aber ich verstehe es nicht." "Und was sollen wir jetzt machen?" Chiyu sah verwirrt in die Runde. "Buffy anrufen oder wie?" Eine sehr gute Frage, dachte Takeru. Seine Freunde wussten nun, was er war, was er tat oder eben auch nicht war und tat. Aber er wusste nicht, was das an der Sache ändern sollte. Der Dämon würde weiterhin zu ihm kommen und Leben fordern. Vermutlich als erstes Shinpeis. Dieser lachte auf. "Nicht notwendig. Ich bin ja hier. Und das ist kein Job für Jäger, da muss Magie ran." "Magie." Skeptisch schenke Chiyu ihnen allen nach. Takeru hatte gar nicht gemerkt, dass er selbst auch sein Glas geleert hatte. "Magie," bestätigte Shinpei. "Ich muss euch erstmal erklären, was unser Gegner ist und dann..." "Nein," unterbrach Takeru ihn. "Du musst mir erstmal erklären, was du bist." Warum war Shinpei her gekommen? Seit wann wusste er von dem Dämon? "Ich bin ein Dämonenjäger. Das ist das Erbe meiner Familie," erklärte Shinpei. "Ich kann sehen, wenn ein Mensch einen Pakt mit einem Dämon eingegangen ist. Darum habe ich auch sofort zugestimmt, als du mich gefragt hast, ob ich bei euch spielen will. Ich wollte von Anfang an helfen, diesen Dämon loszuwerden." "Darum bist du bei Sug?" Takeru stiegen wieder die Tränen auf. "Auch. Ich habe in den letzten Monaten versucht, herauszufinden, wann der Dämon zuschlagen würde, aber er hat keine Logik dahinter, oder?" "Nein." Takeru schüttelte den Kopf. Er hatte immer gedacht, Shinpei wäre bei ihnen, weil er hinter Sug stand. Aber auch das hatte er nur dem Dämon zu verdanken. Wie viel zu viel anderes auch. "Ich habe den Pakt vor über drei Jahren mit ihm geschlossen und den ersten Toten hat er erst vor zwei Jahren gefordert. Dann wieder Monate nichts." "Als du gestern in dem Club mit einem Mal so anders warst, da hab ich gesehen, dass der Dämon in dir ist. Ich bin ihm hinterher, aber ich konnte es nicht verhindern." "Der Schnitt an deiner Hand." Takeru fiel die kleine Wunde wieder ein. "Ist nichts weiter. Ich musste weg, weil er mich enttarnt hätte. Und heute wollte ich eigentlich mit dir reden, aber er war wieder da. Da hab ich ihn aus deinem Körper geworfen." "Und darum weiß ich jetzt alles." Er wollte sein Gesicht in den Händen vergraben, aber Yuji zog ihn an sich. "Ich will mich nicht an die Morde erinnern! Ich will, dass es wieder so wird wie immer!" "Dann weißt du nie, was passiert ist?" Yuji strich ihm über den Rücken. "Ich dachte, es seinen Träume. Ich weiß normalerweise nichts von einem Pakt." Und er wollte, das es wieder so war. Er wollte lachen können. Das zu wissen machte einen anderen Menschen aus ihm. Wie sollte er wieder lachen können? Nun, wo er darum wusste, würde er nicht mehr so fröhlich und offen durch das Leben gehen. Er fühlte sich, als sei alles in ihm zerbrochen. Sein großer Traum hatte ihn zerstört. "Und dieser Dämon, wo ist der jetzt?" Chiyu sah sich im Zimmer um, schien zu erwarten, dass ein gehörntes Wesen hinter dem Schrank hervor springen würde. "In einer anderen Dimenson." Shinpei stand auf und begann einen Vortrag. "Berginer suchen sich regelmäßig Wirtskörper, mit deren Besitzern sie einen Pakt eingehen. Sie fordern 20 Herzen von ihnen und bieten ihnen dafür die Erfüllung eines Wunsches an. Sie haben selbst keinen Körper, aber sie können das Aussehen jeder beliebigen Person annehmen. Wenn sie auch keine anderen Menschen berühren können, so gilt das nicht für den Wirtskörper. Den können sie so viel berühren, wie sie wollen. Sie sind in der Lage, den Körper, wenn sie von ihm Besitz ergriffen haben, vollkommen zu steuern. Was sie jedoch nicht können, ist das Lesen der Gedanken des Wirts. Berginer wissen nicht, was ihr Paktpartner tut, während sie nicht bei ihnen sind. Das ist unser Vorteil. Wir können planen." Soviel hatte Takeru noch nie über seinen Dämon gewusst. Aber er wusste auch, dass seine Kollegen dies auch alles gehört hatten und sich eine Frage ergeben würde. Es war Yuji, der sie stellte. "Dann bietet dieser Dämon also an, einem einen Wunsch zu erfüllen, wenn man für ihn Wirt spielt. Warum sollte das jemand tun?" Takeru wollte nicht antworten. Aber er hatte keine Wahl. "Was hast du dir so sehr gewüscht, dass du bereit warst, das zu tun?" Fortsetzung folgt. Anmerkungen: Ich weiß, es wirkt etwas wirr, aber das ist so gewollt. Die Jungs sind verwirrt und nicht gerade strukturiert hierbei. Außerdem möchte ich etwas zu dem Dämon anmerken: Ich bin ein großer Fan einer gewissen Serie, eben Buffy. Die Idee, eine Böses Takeru zu schreiben, hatte ich schön länger, bestimmt ein Jahr. Vor kurzem schaute ich mir dann nochmal sämtliche Buffy-Folgen an und fand die Idee für meinen Dämon hier. Wer die Serie kennt, der weiß, was ich meine, wenn ich sage, dass ich einige seiner Eigenheiten vom Urbösen genommen habe. Berginer sind jedoch eine Art Dämon, die ganz allein auf meinem Mist gewachsen sind. Kurz hatte ich sogar überlegt, Shinpei zu einem Wächter zu machen, aber das ließ ich dann doch. Naja, soviel zu meinen Anmerkungen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)