Hades II von Franlilith (The Rise) ================================================================================ Kapitel 1: Dear Future... ------------------------- Raben. Sie bilden einen schönen Kontrast zu dieser Welt. Sind nicht zu „hart“ und nicht zu „wütend“. Ja, sie sind regelrecht neutral. So, als würden sie einfach ihre Arbeit vollführen. Einfach so dieses Leid verbreiten. Können sie doch nicht wirklich etwas dafür. Die scheinbare Gelassenheit, mit der du dich von deinem Herzen trennst. Sie ist bemerkenswert. Du machst kein schmerzliches Gesicht. Es bereitet dir keine Qualen. Dir ist äußerlich alles gleich. Es wirkt, als ließest du alles mit dir machen. Wie eine Marionette. Irgendwie wohnt mir der Wunsch inne, du würdest deine Hände nach dem Raben ausstrecken. Selbst wenn es noch so hoffnungslos erscheint. Ein leises Zischen verließ seine Lippen, ehe er sich fest auf die Unterlippe biss und unterdrückt keuchte. Finger wanderten über seinen Leib, während Lippen und Zähne seinen Hals neckten. Die Luft im Raum war dünn geworden, sie umschmeichelte die Empfindungen des Jungen und machten ihn für einen kurzen Moment schier angreifbar. Und jene Unachtsamkeit war es, die ihm kurz darauf zum Verhängnis wurde, als sein Körper ausgefüllt wurde und ihn kurz schmerzerfüllt aufkeuchen ließ. „Se...Sebastian“, wimmerte er und biss sich erneut so fest auf die Unterlippe, dass er glaubte seine Haut müsste brechen. Eine raue Stimme wisperte ihm verspielt in seine Ohren und ließ ihn noch etwas dunkler im Gesicht werden. „Hör auf, mir so etwas zu erzählen“, forderte er, doch lange nicht nachdrücklich genug. Ihm gefielen die Bilder, die sich durch jedes Wort in seinem Inneren bildeten und sogleich wurde ihm ganz anders. Lange Fingernägel kratzten über seinen Brustkorb, ehe feste Bewegungen ihm kurzweilig den Verstand raubten. „Ich wünsche Euch einen guten Morgen, junger Herr.“ Genervt von dieser – für seine Verhältnisse – viel zu fröhlichen Stimme am frühen Morgen drehte sich der junge Earl auf die Seite und ignorierte den Mann, der ihm gerade beinahe zärtlich einige Haarsträhnen aus dem Gesicht strich. Das hielt vielleicht wenige Minuten, dann fühlte sich der junge Mann regelrecht genötigt aufzustehen. Doch – wie schon so oft – bereute er es, sich zu schnell erhoben zu haben, was ihm einen unschönen Schmerz einbrachte, der von seinem Butler belächelt wurde. Dieser beugte sich etwas zu ihm herab und säuselte: „Mir scheint, als hättet Ihr Euch noch immer nicht daran gewöhnt.“ Ciel zischte leise und sah beschämt zur Seite. Tatsächlich sollte sich nach einem halben Jahr – in dem er wahrlich beinahe täglich das Bett mit seinem Butler teilte – etwas Gewohnheit eingespielt haben. Doch davon konnte bei diesem Dämon keine Rede sein, er hatte solch eine enorme Phantasie, was ihre nächtlichen Begegnungen betraf, dass selbst Ciel überrascht war. Dennoch schmeichelte es ihm innerlich sogar, dass Sebastian eben diese nur an ihm auslebte. Selbst wenn der Earl dies niemals aussprechen würde. Doch trotz allen Genusses existierte eine Art tiefer Abgrund zwischen ihnen, gerade so, als wären diese anregenden Begegnungen alles, worauf sich der junge Earl berufen konnte. Sebastian gab ihm keineswegs das Gefühl nicht begehrt zu sein, ganz im Gegenteil. Doch ihre gemeinsamen Nächte waren alles, was sie wirklich so tief verband. Seit ihrer ersten intimen Begegnung wirkten die Momente – in denen der Butler einfach so Hand an den Jungen legte - mehr und mehr unwirklich. Vielleicht machte er sich „Sorgen“ um das Ansehen des jungen Mannes, der immerhin einen Ruf zu verlieren hatte, sollte herauskommen, dass er mit seinem eigenen „Butler“ schlief. Wenngleich es umgekehrt eher zutraf. Doch das konnte es nicht sein. Darum ging es ihm auch eigentlich nicht direkt. Sie konnten überall miteinander schlafen, es würde nicht einmal jemand mitbekommen, wenn es Sebastian richtig anstellte. Nur konnte Ciel nicht einordnen, wo sein Problem lag. Schweigend folgte er Sebastians wahrlich würdevollen Bewegungen, während dieser den Tee auf dem Nachtschränkchen abstellte. Es nagte an ihm, dass sein Inneres gänzlich verrückt spielte. Er wurde beinahe wahnsinnig, wenn er Sebastian nur ansah. Doch der Earl wusste nicht, woran es lag. Er konnte es nicht einordnen. Er würde es auch nicht ansprechen, einen dieser wirren Gedanken, über die Sebastian wahrscheinlich bereits Bescheid wusste. Der Junge konnte nicht einmal seine tiefsten Empfindungen vor dem Dämon verbergen, während jener so völlig undurchsichtig wirkte. Im Laufe dieses halben Jahres konnte man nicht davon sprechen, dass etwas ausreichend Interessantes geschehen war. Keine für London untypischen Morde, keine verschwundenen Personen – zumindest keine um die sich der Earl kümmern musste – und auch sonst gestaltete sich der Alltag des Grafen mehr langweilig als ereignisreich. Kurz sah er zu Sebastian. Nun, ereignisreich waren seine Tage schon, allerdings nicht im üblichen Sinne. „Junger Herr? Ihr wirkt so in Gedanken versunken. Ist etwas nicht in Ordnung?“, erklang die gespielt besorgte Stimme seines Butlers, der ihm ebenso in die verschiedenfarbenen Augen blickte und den Earl zum Grummeln brachte. Was wollte sein Gegenüber mit diesem falschen Charme eigentlich bezwecken? „Hör auf, dir um solche Nichtigkeiten Gedanken zu machen und unterbreite mir schon meine Aufgaben für heute“, befahl der junge Mann seufzend und lehnte sich in seine Kissen zurück. Warum war er eigentlich so giftig? Schließlich war er einmal mehr in den Genuss gekommen, diesen Dämon ganz nah bei sich spüren zu können. Er zuckte leicht zusammen, als er spürte, wie sich Sebastian an der Kante seines Bettes niederließ und ihn schweigend ansah. Ciel spürte, wie ein Zittern durch seine Venen ging und sein Blut begann zu brodeln, als sich die Augen seines Butlers dunkelviolett verfärbten. Da war er wieder, dieser Blick, der den Jungen ängstigte und gleichermaßen völlig süchtig machte. Das Funkeln in den Augen jener Person, dem er irgendwann seine Seele schenken würde. Seine Gedanken stockten. Wie kam er nur auf das Wort „schenken“? „Nichtigkeiten.“ Das einzige Wort, welches Sebastians sündige Lippen verließ, ehe Ciel klar wurde, dass das die Antwort auf seine Forderung war. „Inwiefern?“, erwiderte er möglichst kühl und versuchte das Zittern in seiner Stimme zu verbergen. Mit einem undurchsichtigen Lächeln beugte sich der Dämon über sein „Opfer“ und hauchte Ciel beinahe zärtlich gegen die hellen Lippen, ohne sie jedoch gefangen zu nehmen. „Eure Aufgabe besteht heute einzig und allein daraus, Euch fallen zu lassen“, zischte Sebastians dunkle, wohlklingende Stimme leise und ließ den jungen Earl erneut erzittern. Behandschuhte Finger strichen über sein Nachthemd, wanderten tiefer und tiefer, ehe sie ihr Ziel erreichten und sich unter das lästige Kleidungsstück stahlen. Ciel verkniff sich ein Keuchen und biss sich leicht auf die Unterlippe. „Oder zur Abwechslung mir einen kleinen, bescheidenen Dienst zu erweisen“, schnurrte der Dämon weiter und sogleich blickte Ciel ihn misstrauisch an. Einen Dienst? Er? Seinem Butler? Gewiss nicht. Doch das verführerische Funkeln in den Augen seines Gegenübers ließ den Jungen neugierig werden. Wovon sprach er? „Wie ich sehe, habe ich Euer Interesse geweckt“, säuselte Sebastian Ciel gegen die zitternden Lippen, ehe seine Zunge leicht darüber streifte. Während die eine Hand spielerisch über die Erektion des Jungen strich, legte sich die Andere unter sein Kinn. „Eure Lippen sind allem voran am genüsslichsten anzusehen. Und nicht nur das, sie lassen in mir genügend reizende Gedanken zu.“ Ciel hob langsam eine Augenbraue und reckte den Kopf, während sich seine Beine weiter spreizten. So früh am Morgen, ein wahres Festmahl für den verwöhnten Jungen, der sich immer und überall solche Dinge gefallen lassen würde. Sah er von seinem Ruf mal ab. „Reizende Gedanken, also?“, wisperte Ciel leise und sah wie gebannt in das lodernde Violett der schmalen Augen Sebastians. Dieser grinste kurz lüstern und legte den Kopf ein wenig schräg. Dann wurden seine Berührungen fester, fordernder, sodass Ciel glaubte, es nicht mehr aushalten zu können. „In der Tat. Möchtet Ihr mir nicht zeigen, zu was Eure sündigen Lippen alles fähig sind?“ Der Earl erschauderte, als ihm klar wurde, worüber Sebastian die ganze Zeit sprach. Sein Blick wanderte kurz am Körper des schlanken Mannes hinab und er konnte sich ein Schlucken nicht mehr verwehren. „Das ist mehr als anmaßend, Sebastian“, zischte er leise, dennoch konnte er sich den leichten Unterton in seiner Stimme nicht verwehren. Es war das erste Mal, dass der Dämon ihn zu so etwas aufforderte. Rein in Anbetracht ihres Vertrages durfte der Schwarzhaarige gar nichts fordern, doch als der Dämon - welcher in der makellosen Hülle eines Butlers schlummerte – war die Sachlage völlig anders. Und dieses Machtspielchen genoss er ebenso, wie Ciel es tat. Selbst wenn es diesen oftmals in Schrecken versetzte, wenngleich er es ihm doch nicht offenbarte. Ebenso wie jetzt. „Ich halte es für amüsant, my Lord“, hauchte Sebastian belustigt und ließ nun von dem Jungen ab, um sich wieder gerade hinzusetzen. Ciel war jedoch nicht fähig sich so bald wieder zu beruhigen. Viel zu deutlich waren die Worte von eben gewesen. Und viel zu sehr gierte sein Körper nach weiteren Berührungen, die er nur bekam, wenn er sich herabließ seinem eigentlichen Butler diesen Dienst zu erweisen. Wie hinterhältig. „Du elender Teufel“, fauchte Ciel leise und brachte Sebastian dazu erheitert zu grinsen. „Vielen Dank, ich giere danach Euch dabei zu betrachten, wie Ihr Euch vor mir niederlasst“, wisperte er und stand auf, um erneut zum Fenster zu gehen, als Ciel ihn am Arm packte. Äußerlich überrascht drehte Sebastian sich um, während der junge Earl den Kopf verlegen zur Seite gewandt hatte. Niemals würde er zugeben, dass er verloren hatte. Verloren gegen den Charme seines Dämons, der mit ihm tun und lassen konnte, was er wollte. Warum Ciel sich nicht darüber hinweg stellte, wusste er. Es ging einfach nicht. Seine Neugier war im letzten halben Jahr sein allergrößter Feind geworden. Nun, da sie sich täglich begehrten, war seine Kraft, gegen die Einfälle des anderen aufzubegehren, regelrecht dahin. „Bleib gefälligst sitzen, wenn du mich schon zu so etwas Abstoßendem zwingst“, murrte Ciel leise und stand auf, nachdem sich Sebastian wieder auf dem Bett niedergelassen hatte. Der gesamte Satz war eine dreiste Lüge seinerseits. Es war weder abstoßend, noch wurde er zu irgendetwas gezwungen. Es war sein eigener Trotz, der ihn jedes Mal aufs Neue in solche prekären Situationen lockte. Langsam ließ er sich zwischen den Beinen des Mannes nieder und sah zu ihm nach oben. Oh, dieser Blick beherrschte ihn, ganz gleich wie sehr sich sein Stolz dagegen auch wehren mochte. Sebastians Überredungskunst war erschreckend. Manchmal glaubte Ciel sogar, er wurde von dem Dämon direkt beeinflusst. Oder war es nur eine Ausrede dafür, dass seine Finger wie von selbst die Hose Sebastians öffneten und hinein glitten, um die Erektion des Anderen beinahe schüchtern mit den Fingern zu verwöhnen? Leises Zischen erklang und ließ den Earl grinsen. Wenn er es genau betrachtete, wusste er um seine Entscheidung. Die leisen Laute der Wonne, welche über Sebastians Lippen kamen, waren einfach zu erregend, als dass er sich sträuben könnte. Dieser Mann war die pure Sünde und Ciel machte keine Anstalten, darauf jemals zu verzichten. Die Hand, welche nachdrücklich durch seine zerzausten Haare fuhr, ließ ihn leise knurren. Sebastians Ungeduld war interessant, ja geradezu berauschender als dieser Moment selbst. So langsam es ihm möglich war, näherten sich seine Lippen dem Glied des anderen, küssten es kurz, ehe er sich wieder zurückzog. Und der Earl war geradezu verzückt, als er kurz aufsah und die geschlossenen Augen des Dämons erkannte. Wie ein Gemälde. Doch selbst dieses würde soviel Wonne nicht einfangen können. Ein verwegenes Lächeln erschien auf Ciel Lippen. Es gefiel ihm also. Erneut legten sich seine Lippen auf den Schaft, ehe seine Zunge die sensible Haut genüsslich mit Speichel bedeckte und Ciels Ohren belustigt die genießerischen Laute des Butlers vernahmen. „Wenn dich jemand außer mir so sehen könnte“, wisperte Sebastians Stimme leise, vielsagend. Ein Schauer rieselte über Ciels Rücken, als er darüber nachdachte. Wenn jemand diesen Raum betreten würde – selbst wenn es nicht möglich war, da Sebastian immer sogleich die Tür verschloss – und ihn so sah, wie er zwischen den Beinen seines Butlers hockte und diesen auf sehr obszöne Weise bediente. „Sieh einer an, deine Augen werden ganz verklärt. Mir scheint, dir gefällt diese Vorstellung.“ Ciel schnaufte leise und ließ von Sebastian ab, um ihn anzusehen. „Würdest du zulassen, dass ein Anderer mich so zu sehen bekommt?“, fragte er herausfordernd und zuckte etwas, als er das kurze Auflodern von hellen Purpur in den Augen des Anderen ausmachen konnte. „Du solltest mich in dieser Situation nicht reizen“, wisperte der Dämon drohend, doch Ciel lachte nur leise, ehe seine Finger sich fest um die pulsierende Erektion des Mannes legten. „Und du mich nicht unterschätzen“, erwiderte er und sah Sebastian mit verführerischem Blick an. Dieses Spielchen gefiel. Nicht nur Ciel, auch seinem sonst so unterwürfigen Butler. Allein das leise Zischen, welches er von sich gab, als Ciels Lippen sich beinahe vorsichtig um die Spitze legten, um an ihr zu saugen, reichte aus, um das Blut des Jungen zum Kochen zu bringen. Seine ungestüme Art machte es Ciel möglich, den Dämon immer weiter zu reizen. Ihn zum Stöhnen und Keuchen zu bringen und sich für den Moment auf eine sehr verworrene Art mächtig zu fühlen. Dass nur er es war, der diesen Mann so aus sich heraus lockte, ganz ohne dessen Zutun. Ciels Finger wanderten über die Innenseite der hellen Schenkel, ehe ihm klar wurde, dass Sebastians Selbstbeherrschung ihr Ende zu finden schien. Er wollte sich zurückziehen, doch die Finger, welche sich in seinen Haaren vergruben, machten es ihm unmöglich sich vom Glied des Anderen zu lösen. Ein leises Keuchen versicherte ihm, dass er das nun wohl ertragen musste, selbst wenn ein Teil in ihm genau das wollte. Ohne großartig über sein Tun nachzudenken, schluckte er das, was ihm gegeben wurde und löste sich anschließend keuchend vom Glied des Anderen, um sich mit dem Handrücken über die Lippen zu streichen. „Wer hat dir eigentlich erlaubt, mich dazu zu zwingen?“, wollte er gespielt erbost wissen, doch Sebastian hatte ihn längst durchschaut. Er zog Ciel nach oben direkt auf seinen Schoß und leckte genüsslich über die Lippen des Jungen. „Du hast es doch genossen“, säuselte er und griff dann nach Ciels Kinn. „Und versuch nicht mir weiszumachen, du wärst nicht selbst angetan von alledem. Ich sehe dir jeden deiner Gedanken an.“ Ciel kam nicht dazu etwas zu erwidern, denn ehe er genügend Luft holen konnte, lagen schon die sündigen Lippen des Dämons auf den seinen. Es war nicht das erste Mal, dass Sebastian es geschafft hatte, den Earl so aus sich heraus zu locken. Ihn so zu umschmeicheln, dass ihm alles andere egal wurde. Natürlich wollte er es selbst ebenso wie Sebastian. Er gierte geradezu nach all diesen Dingen und vor dem hübschen Butler konnte er ohnehin nichts mehr geheim halten. Dennoch, ein bitterer Beigeschmack blieb. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)