Submissive Renitenz von abgemeldet ("Bow down to your Master, Dog!") ================================================================================ Kapitel 50: Ränke (Kaiba´s Seite) --------------------------------- Nachdem ich meinen Vortrag beendet habe, sehe ich ihn erwartungsvoll an. Während ich sprach, war seine Miene eine undurchdringliche Maske, nur gelegentliches Aufblitzen in seinen Augen deutete darauf hin, dass ihn mein Vorhaben zu amüsieren schien. Nun aber verzieht sich sein Mund langsam zu einem allzu deutlichen Grinsen. Ich ziehe eine Braue hoch und bin gespannt, was er nun zu sagen hat. Er lässt sich Zeit. Lässig lehnt er in dem Sessel gegenüber von meinem Schreibtisch und belustigt beobachte ich, dass er langsam Arme hebt und die Fingerspitzen gegeneinander drückt. "Ich muss schon sagen, es ist eindeutig besser sich nicht mit dir anzulegen, mein lieber Kaiba." meint er nach ein paar Sekunden. Ich erwidere nichts, quittiere diese Aussage nicht einmal mit einer Regung. Bakura seufzt. "Durchaus ein interessanter Plan, aber du warst schon immer ein genialer Stratege." spricht er weiter. "Allerdings wage ich zu behaupten, dass es einen einfacheren Weg gibt, diese Laus von einem Pharao in seine Schranken zu verweisen." In seinen Augen blitzt wieder etwas auf und auch wenn ich der Ansicht bin, dass mein Vorhaben mehr als erfolgversprechend ist, muss ich zugegeben, dass mein Interesse erwacht. "Und der wäre?" frage ich nachdem er keineswegs Anstalten macht von alleine weiterzureden. Er lacht und ja, er ist sichtlich vergnügt. "Lass es mich so ausdrücken..." Er bedenkt mich mit fast schon glühenden Blick. "Eine wohlplazierte Intrige vermag oftmals mehr zu erreichen als eine groß geplante Offensive." Ich nicke leicht und ja, er hat eindeutig meine Aufmerksamkeit. Ich wusste schon immer, dass dieser Kerl nicht zu unterschätzen ist, aber scheinbar verfügt er über Talente, die mir bislang verborgen geblieben sind. "Ich höre." sage ich nur und sein Grinsen wird noch breiter. Zufrieden sieht er mich an. "Ich weiß, dass du in der Regel den direkten Weg bevorzugst und dagegen ist auch nichts einzuwenden, aber ein kleines Ränkespiel kann manchmal wesentlich einfacher zum Ziel führen. Zumal die Gegebenheiten mehr als gut sind, um nicht zu sagen hervorragend." Ich ziehe die Brauen zusammen und bin nicht 100%ig sicher was er meint. Ich hege eine leichte Vermutung, aber sicher bin ich keineswegs. Doch das lasse ich mir natürlich nicht ansehen. Ich mache eine kleine Handbewegung und fordere ihn damit auf weiterzusprechen. "Nun, ich bin bereit dir bei dieser kleinen Sache zu helfen." meint er weiterhin grinsend. "Wie erfreulich." entgegne ich leicht genervt und wünsche mir, dass er langsam zum Punkt kommt, aber Bakura ist niemand, der sich drängen lässt. Zumal er die Situation gerade zu sehr genießt. Er fühlt sich überlegen, denkt dass er die Zügel in der Hand hält und ich bin gewillt ihn in diesem Glauben zu lassen. Bakura nickt leicht und schlagartig wird seine Miene wieder ernst. "Unfrieden." sagt er und ich sehe ihn einen Moment wirklich irritiert an, was mein Gegenüber sichtlich erfreut. Er lacht kurz auf. "Augenblicklich ist es ein leichtes Unfrieden zu stiften zwischen dem Pharao und seinen ach so geliebten Freunden." erklärt er mir geduldig. "Ach? Und was soll das bringen?" frage ich und spüre wie mein Interesse nachlässt. Dass es momentan leicht wäre diese Kindergartentruppe gegen einander auszuspielen, weiß ich selbst. Ich sehe den Nutzen dahinter nicht. Gut, es wäre sicher amüsant mitanzusehen, wie diese Freundschaftsfanatiker mit solch einer Situtation umgehen, aber in wiefern mir das helfen sollte, verschließt sich mir. Bakura seufzt. "Nun, einmal abgesehen von dem Spaß, den es macht, was denkst du passiert, wenn man dein Hündchen an den Punkt treibt wo es gezwungen ist sich zwischen Atemu und dir zu entscheiden?" fragt er und das was in seinen Augen aufleuchtet gefällt mir keineswegs. Ich presse die Lippen aufeinander und überlege. Wheeler´s Freunde sind mir egal. Sie kümmern mich nicht. Selbst seine Freundschaft mit Muto würde mich nicht interessieren, wenn dieser sich nicht in meine Angelegenheit mit dem Köter einmischen würde. Und zu seiner Frage. Wie würde der Kläffer sich wohl entscheiden? Augenblicklich ist es schwer zu sagen. Seinen Freunden gegenüber ist er loyal. Wie er mir gegenübersteht... "Es ist offensichtlich, dass der Pharao nicht gedenkt, seinen kleinen blonden Freund einfach an dich zu verlieren. Das verbietet ihm alleine sein Stolz und die einzige Karte, die er augenblicklich gegen dich auszuspielen vermag, mein lieber Kaiba, ist die Tatsache, dass dein Verhältnis zu Joey bislang alles andere als... freundschaftlich war und er sich folglich berechtigterweise Sorgen macht, du könntest dem armen Hündchen weh tun, oder?" Bakura fixiert mich genau und ich nicke. "So könnte man es ausdrücken." stimme ich zu. Auch er nickt. "Wenn du gegen Atemu in die Offensive gehst, nun, dann bestärkst du den kleinen Pharao in seiner Meinung über dich und das könnte natürlich Auswirkungen auf den lieben Joey haben. Wenn du allerdings mir die Angelegenheit überlässt, dann hat das den Vorteil, dass du dir deine Finger nicht schmutzig machst." Sieh an, sieh an. Dieser Bakura ist wirklich ein gerissener kleiner Teufel. Der Ansatz ist keineswegs schlecht, auch wenn ich nach wie vor zu der direkten Art tendiere. Augenblicklich sehe ich auch noch immer nicht, worauf er wirklich hinaus will, doch ich schätze, das wird er mir gleich sagen. "Selbst wenn ich dir die Angelegenheit überlasse, Bakura, denkst du ernsthaft Muto wäre so naiv zu glauben, dass du ohne mein Wissen handelst?" gebe ich zu bedenken. Bakura schüttelt den Kopf. "Natürlich wird dieser Zwerg davon ausgehen, dass du davon weißt, aber wenn schon?" Er zuckt mit den Schultern. "Überlass die Angelegenheit einfach mir. Je weniger du von meinem Vorhaben weißt, umso sicherer für dich." Ich lache trocken auf. "Denkst du ernsthaft, dass ich dir die Karten in die Hand gebe und dich spielen lasse ohne dir über die Schulter zu sehen?" Auch er lacht. "Mein lieber Kaiba, falls es dir entgangen sein sollte, unsere Interesse decken sich zur Zeit. Ich gebe zu, dass mich am Anfang diese - deine - Angelegenheit nicht weiter interessiert hat als das ich ihre Entwicklung amüsant fand, aber nun glaube ich, dass dein Erfolg auch meiner werden kann. Das macht uns zu Partnern. Und wenn ich dich erinnern darf, du hast mir diesen Deal vorgeschlagen." Ich mustere ihn einen Moment abschätzend. Seine Interessen, sein Erfolg. Hm. Mag sein, dass er Recht hat und sich unsere Ziele decken, dennoch gehagt es mir keineswegs ihm das Ruder zu überlassen, auch weil ich nicht ganz sicher bin, was er eigentlich will. Also frage ich ihn direkt heraus und er wirft mir einen höchst vergnügten Blick zu. "Ich will den Pharao." erklärt er sofort. "Hm." Seine Obsession für Muto ist wirklich bedenklich, aber gut, das ist nicht mein Problem. Soll er sich um diesen Möchtegern-Pharao kümmern, wenn es ihm beliebt. Abgesehen von der Tatsache, dass ich gedenke diese kleine Laus irgendwann in einem Duell zu besiegen hege ich keinen Groll gegen den Zwerg. Zumindest solange er mir nicht bei Wheeler in die Quere kommt. Und wenn Bakura das bewerkstelligen möchte, bitte. Dann soll er seinen Spaß haben. Umso mehr Zeit habe ich, um mich um das Hündchen zu kümmern. "Willst du nicht fragen, was ich genau von dem Pharao möchte?" fragt er plötzlich und ich sehe ihn kalt an ehe ich gleichgültig erwidere: "Das interessiert mich nicht." Er zuckt mit den Schultern. "Wie genau sieht nun dein Plan aus, Bakura?" frage ich nach kurzem Schweigen. Er lässt sich mit der Antwort wieder einmal Zeit. "Nun, ich werde mich um den Pharao kümmern und das auf solch intensive Weise, dass der gute Atemu keinerlei Zeit mehr finden wird, dir in die Quere zu kommen." erwidert er gelassen. "Möchtest du Details?" Ich reagiere nicht. Bestätige weder noch verneine ich. Er lacht kurz auf. "Ein wenig Unfrieden hier, ein bisschen Gefahr dort... Glaub mir, ich kann sehr kreativ sein, wenn ich will." Ich verziehe spöttisch den Mund. "Dessen bin ich mir sicher." entgegene ich gleichgültig. "Und wie ich dich einschätze, wirst du dabei auch sicher deinen Spaß haben." "Natürlich." beantwortet er meine Feststellung, auch wenn es keiner Antwort bedarf. Ich mustere ihn einen Moment lang. Dann zucke ich mit den Schultern. "Dann sind wir uns einig?" will er wissen. Ich nicke kaum merklich. "Unter zwei Bedingungen." entgegne ich und er ist keineswegs erstaunt. Ich schätze er hat nichts anderes erwartet. "Die da wären?" "Du wirst mich über jeden deiner Schritte informieren. Und wenn ich sage jeden, dann meine ich auch jeden, verstanden?" erwidere ich entschlossen. Bakura macht eine wegwerfende Geste. "Wenn´s weiter nichts ist..." meint er gelassen. "Und du wirst Wheeler aus der Sache raushalten. Vollkommen. Gleichgültig was du unternimmst, der Köter bleibt außen vor." erkläre ich und verschränke die Arme vor der Brust, um zu unterstreichen, dass ich bei diesem Punkt nicht einen Millimeter von meiner Forderung abgehen werde. Der Weißhaarige seufzt. "Wie süß von dir, Kaiba. Solche Sorge um dein Spielzeug hätte ich dir gar nicht zugetraut." Wieder blitzt es in seinen Augen auf und nun ist er es, der mich intensiv mustert. Ich mache eine unwirsche Geste mit der Hand. "Spar dir diese Kommentare. Diese Angelegenheit geht dich nichts an." "Kein Grund wütend zu werden, Kaiba." entgegnet er vergnügt. "Und ja, ich werde dein Hündchen außen vor lassen. Kein Problem." "Gut." befinde ich und nicke erneut. Bakura´s Lächeln wird wieder zu einem Grinsen. "Da wir uns nun einig sind, gilt es nur noch den Preis auszuhandeln." meint er und ich erinnere mich schlagartig an seine Andeutungen im Club. "Ich verstehe noch immer nicht, warum ich dich für eine Sache entlohnen sollte, die dich deinem eigenen Ziel näher bringt." erwidere ich und er seufzt. "Ich dachte mir schon, dass du das noch immer so siehst." entgegnet er. "Mein eigenes Vergnügen hin oder her... ich verpflichte mich hier in erster Linie dir dabei zu helfen, den Pharao von deinem Hündchen fernzuhalten, was mit meinen eigenen Interessen im Grunde nichts zu tun hat. Ein Bonus an dich sozusagen." Ich lehne mich in meinem Sessel zurück ohne ihn aus den Augen zu lassen. "Gehen wir rein theoretisch davon aus, dass ich bereit wäre, dich für deine Hilfe zu entlohnen. Was würdest du wollen, Bakura?" frage ich und beobachte ihn genau. Sein Blick ruht augenblicklich auf seinen Händen, gespielt übertrieben versucht er den Eindruck zu erwecken, dass ihn seine Fingernägel im Moment mehr interessieren als mein Gerede. Das Grinsen ist allerdings verschwunden, dafür liegt der Anflug eines feinen Lächelns in seinem Gesicht. "Oh, ich verlange nicht viel." sagt er nach einer Weile allerdings ohne mich dabei anzusehen. Ich entgegne nichts, lasse ihm die Zeit zu antworten. Auf dieses alberen Frage-Antwort-Spiel habe ich keine Lust mehr und wenn er nicht bald zum Punkt kommt, werde ich dieses Gespräch ohnehin beenden. Schließlich erreiche ich mein Ziel auch ohne seine Hilfe, ich bin keineswegs auf ihn angewiesen. Dieses Mal dauert es nicht lange bis er fortfährt. "Was ich möchte, ist eine Nacht." höre ich ihn sagen und sein Blick ist eindeutig. Seine Augen sind mit einem Schlag auf mich gerichtet und ich bin nicht sicher ob Belustigung in ihnen auflodert oder Anzüglichkeit. Ich vermute von beidem etwas. Falls er der Illusion verfallen sein sollte, dass mich seine Worte aus der Fassung bringen würden, dann hat er sich geirrt. Ich halte seinem Blick regungslos stand, ziehe nicht einmal eine Braue in die Höhe. Ich hatte schon damit gerechnet, dass er irgendetwas unsinniges vorschlagen würde, aber das ist weit unsinniger als alles was ich mir ausgemalt hatte. "Du willst also, dass ich dich rannehme." entgegne ich betont kühl und siehe da, meine Worte zeigen Wirkung. Er hat mit einer anderen Reaktion gerechnet, es ist ihm deutlich anzusehen und für einen Moment verspüre ich so etwas wie Zufriedenheit. Tja, mein lieber Bakura. Ich bin Seto Kaiba. Mich bringst du keineswegs so leicht aus der Fassung, aber ich bin durchaus in der Lage deine Selbstgefälligkeit ins Wanken zu bringen. Er braucht allerdings nur Sekunden, um sich wieder zu fassen. "So hatte ich das nicht gemeint." entgegnet er lächelnd und ich verstehe sofort. Ich lache auf. "Dann muss ich dich enttäuschen, Bakura. Scheint als würden wir uns doch nicht einig werden." Ich richte mich sofort wieder auf und widme mich meinen Unterlagen. Wir beide wissen, dass diese Reaktion ein Manöver ist. Er seufzt, aber ich sehe ihn nicht an. "Dachte mir schon, dass du so reagieren würdest. Daher bin ich gewillt dir noch einen Vorschlag zu machen." Ich sehe ihn immer noch nicht an, richte meinen Blick kühl auf meine Unterlagen und ich weiß, er wird weiterreden. Bin gespannt was er noch in der Hinterhand hat. "Ich werde dir nicht nur helfen, deinen Konkurrenten auszuschalten, Kaiba, sondern dir auch noch dabei behilflich sein, dein Hündchen ganz und gar für dich zu bekommen. Und nein, sag jetzt nichts. Wart einfach ab und sieh zu was passiert. Du wirst schon sehen... und ich schätze, du wirst durchaus auf deine Kosten kommen. Und was meine Bezahlung anbelangt, da werden wir uns schon einig werden." höre ich ihn sagen. Nun hebe ich leicht den Blick und sehe ihn spöttisch an. "An Selbstbewusstsein mangelt es dir keineswegs." bemerke ich trocken. Er lacht. "Da haben wir wohl was gemeinsam." "Also schön. Wir haben einen Deal." erkläre ich ernst. "Und was deine Bezahlung anbelangt... mein Standpunkt steht. Entweder auf meine Weise oder gar nicht." Er seufzt erneut und erhebt sich langsam. "Immerhin bist du nicht abgeneigt... das ist schon mal erfreulich." Ich gebe einen verächtlichen Laut von mir. "Wenn du es so auffassen möchtest, bitte." entgegne ich gelassen, dabei bin ich in dem Moment keineswegs so ruhig wie ich nach außen wirke. Diese Forderung seinerseits irritiert mich doch mehr als ich gedacht hätte. Bislang hatte er nie den Eindruck gemacht, in irgendeiner Form Interesse an mir zu haben und gelinde ausgedrückt überrascht dieses merkwürdige Anliegen mich über die Maße, weil ich den Sinn dahinter nicht verstehe. "Wie wäre es mit einem kleinen Vorgeschmack?" höre ich ihn fragen und ja, jetzt ist es eindeutig ein anzügliches Grinsen. "Schließlich habe ich dir einen weitaus vergnüglicheren Plan aufgezeigt." Ich ziehe eine Braue hoch und werfe ihm einen amüsierten Blick zu. "Der Tenor bekommt doch nicht dafür Applaus, dass er sich räuspert." entgegne ich. "Touché." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)