I want you to want me. von Elvesgonewild (Only girl in the world) ================================================================================ Kapitel 2: Wonderful Live ------------------------- Frische Abendluft umspielte Cat's Gesicht als sie am nächsten Abend das Haus verließ, um sich mit Madison zu treffen. Sie war wirklich froh diesmal einigermaßen menschlich auszusehen und gut zu riechen. Cat hielt sehr viel von Styling und Aussehen, dabei war es ihr aber egal, ob jemand sich nun total zustylte um hübsch zu wirken, oder einfach von natur aus schön war. Sie würde sich selbst eher als Ersteres beschreiben. Auch heute hatte sie ihr schwarzes Haar zu einer hübschen Hochsteckfrisur aufgemacht und sich in enge Jeans, High heels und ein rosanes, Volant Top geschmissen, Unmengen an Schmuck baumelten von ihrem Hals und da das Wetter im Frühjahr noch frisch war, hatte sie 2 dickere graue Cardigans angezogen, dabei wollte sie sich bloß kurz mit Mad treffen um ihre Sachen wiederzubekommen. Sie war einfach so, es war ein einfaches Prinzip. Umso gestylter du bist umso besser kannst du dich vor der Welt verstecken. Die Klamotten & der Schmuck ein Panzer, die Schminke eine Maske. So war sie nun mal, ohne diese Dinge traute sie sich nicht nach draußen. Der Himmel war noch nicht vollständig dunkel, als sie am Club ankam, Mad sah sie schon von weitem. Sie stand dort im Schatten des Gebäudes, auf dem Bürgersteig und rauchte, manchmal sah sie nach links und rechts, wahrscheinlich um nach Cat Ausschau zu halten. Diese lief jetzt auf Mad zu und winkte „Heyy! Hey Madison!“ , der Blick der jungen Frau erhellte sich als sie Cat erblickte. Sie warf die Zigarette auf den Boden, trat sie aus und hob die Hand zu einem kurzen Gruß. „Na? Rausch ausgeschlafen?“, wie so oft grinste Mad sie bei der Frage frech an. „Hmh, ja ich fühle mich gut“, lachte Cat und streckte ihr die Tüte mit den Klamotten hin, die sie sich geliehen hatte. „Gewaschen und... okay, nein, gebügelt hab ich sie nicht“, sie war natürlich viel zu spät aufgestanden und da hatte sie die Sachen nur schnell durch Waschmaschine und Trockner gejagt, schließlich musste sie sich nebenbei noch fertig machen und zur Uni gehen. Wie sie das nach der Nacht geschafft hatte, wusste sie auch nicht so recht und wenn sie ehrlich war hatte sie von der Vorlesung auch nicht besonders viel mitbekommen, aber ihre Freunde würden sie nur ausfragen, wenn sie nicht da sein würde und sie müsste lügen. „Ja, hab deine Sachen auch dabei, aber ich würde sie nochmal durchwaschen sie riechen noch immer unangenehm“ Mad hielt ihr ebenfalls eine Tüte hin, die Cat ihr schnell abnahm. Etwas peinlich war ihr das Ganze immer noch. Nachdem beide die Tüten ausgetauscht hatten herrschte einen kurzen Moment betretenes Schweigen. War es das jetzt? Sollte Cat sich umdrehen und gehen? Wäre wahrscheinlich die Lösung die am logischsten war. Sie war schließlich irgendwo noch immer eine Wildfremde. Das einzige was sie von Mad wusste, war wo sie wohnte und wie sie hieß. Es gab nichts das sie verband.... oder? Madison schienen dieselben Gedanken durch den Kopf zu gehen, es schien als ringe sie nach irgendwelchen Worten. Doch gerade als sie den Mund aufmachen wollte, um sich von Cat zu verabschieden, unterbrach diese sie:“ Wie wärs, wollen wir nicht was trinken gehen? Ich lade dich ein... als.... als Dankeschön. Weil du mir geholfen hast gestern, ich meine ich kann mich ja sonst gar nicht dafür revanchieren und ich hätte sonst wirklich ein schlechtes Gefühl“, sprudelte es aus Cat heraus. Einerseits war das eine Ausrede um mehr Zeit mit Madison zu verbringen, andererseits war es die Wahrheit. Sie fühlte sich wirklich schlecht, umso länger sie darüber nachdachte, umso widerwärtig kam ihr alles vor was gestern passiert war. Außerdem mochte sie die junge Frau irgendwie. Sie war die erste seid langem, die Cat in irgendeiner Weise geholfen hatte und sie bewunderte Mad für ihre Fähigkeit durch alle Lügen zu sehen, auch wenn es irgendwie beängstigend war. Es zog sie magisch an. „Okay, aber wir gehen nicht in diesen Schuppen dort. Ich möchte dich nicht wieder besoffen nach Hause schleppen, mit der Angst, dass du gleich ins Taxi kotzt“, sagte Mad und zwinkerte Cat zu. Diese vergrub beschämt das Gesicht in den Händen: „Ich hab schon verstanden, können wir gestern Nacht nicht abhaken? Jedenfalls aufhören darüber zu reden?“ fragte sie und sah Madison durch ihre Finger hindurch bittend an. „Hmh das muss ich mir noch überlegen. Ach klar, ich hör auf drüber zu reden. Also wo wollen wir hin?“, Cat atmete bei diesen Worten erleichtert auf. Sie schämte sich schon genug, da war es eine Wohltat wenigstens nichts mehr darüber hören zu müssen. Auch wenn sie sich nicht sicher war, ob Mad sich an diese Abmachung halten würde. „Also ich kenne hier in der Nähe eine hübsche kleine Coktailbar bzw Lounge. Es ist wirklich gemütlich dort und die Coktails schmecken klasse!“ Cat zeigte in die Richtung in der die Bar lag und lächelte Madison an. Diese nickte zustimmend und folgte der vorrauslaufenden Cat, während sie sich noch eine Kippe ansteckte. Auf dem Weg schwiegen sie, man hörte bloß das monotone Geräusch, wenn Cats Absätze auf Asphalt trafen. Es war diese beklemmende Stille, die eintrat ,wenn sich beide an das Gespräch am gestrigen Morgen erinnerten. „Weißt du Madison?“ sagte Cat leise „Lass uns meinen Auftritt am Abend und das Gespräch am Morgen einfach vergessen und nochmal von vorn anfangen“, es war mehr eine Frage als eine Aussage. Mad stockte kurz und schmiss die zweite Zigarette auf den Boden, um sie auszutreten. „Ich weiß, was ich weiß. So zu tun, als wüsste ich nichts, ist sinnlos. Mach dir nicht so ein Stress, das heißt nicht gleich, dass ich dich für einen schlechten Mensch halte oder so. Wären wir uns anders begegnet ,hätten wir niemals miteinander geredet. Also komm schon.“ Cats dachte kurz über das nach, was Mad ihr gesagt hatte. Es war natürlich wahr, dennoch passte es ihr nicht so richtig, dass alle schlechten Seiten von ihr schon ans Tageslicht gekommen waren, auch wenn Mad sagte,sie hielte sie nicht unbedingt für schlecht. Sie seufzte und nickte im Einverständnis. Gut, dann kein Neuanfang, sie musste Mad Recht geben, das war sowieso nur Heuchelei und Maf war nicht der Typ für Lügen. Plötzlich merkte sie, dass sie schon vor der Bar angekommen waren. Sie gab Madison mit einer Handbewegung zu verstehen, dass sie hier rein mussten. Drinnen war es angenehm warm und die Bar war ausgestattet mit bequemen Sitzmöglichkeiten. Wenn Cat und ihre Freundinnen sich einen gepflegten Abend mit etwas Alkohol machen wollten kamen sie gerne hierher. Es war gemütlich und nicht zugeraucht. Auch Madison sah zufrieden aus und nachdem sie ihre Jacken an die Garderobe gehängt hatten, suchten sie sich einen schönen Platz in einer Ecke aus und ließen sich nieder. Nachdem sie bestellt hatten und 2 große bunte Coktailgläser vor ihnen auf dem Tisch standen, lockerte sich die Stimmung und sie fingen an ein Gespräch zu führen. „Wo wohnst du eigentlich? Noch immer bei deinen Eltern?“ fragte Mad während sie ihren Coktail schlürfte. Cat trank auch einen Schluck ehe sie antwortete: „Nein, ich wohne genauso in einer Wohngemeinschaft wie du. Allerdings mit zwei guten Freundinnen. Meine Eltern wohnen in einem benachbarten Ort, aber es ist viel zu weit weg von der Uni. Auch wenn sie mich gar nicht gehen lassen wollten.“, Cat erinnerte sich noch gut daran, was für ein Theater es um ihren Auszug gab. Ihre Eltern liebten sie nun mal zu sehr, sie konnten schlecht loslassen. „Soso, tja haben wahrscheinlich geahnt, dass du Unsinn anstellen würdest“, Madison grinste wieder ihr hämisches Grinsen, das Cat aus dem Konzept brachte, doch diesmal lachte sie nur. „Glaub ich nicht, früher war ich ein ganz braves Mädchen. Mit einer Mädchenclique und einem festen Vorzeige-Freund. Ich hielt nicht viel von Party und ob du's glaubst oder nicht ich war ziemlich fleißig.“ Sie hatte ziemlich büffeln müssen um es auf dem Gymnasium zu schaffen. Vor allem auch um mit ihren Freunden mitzuhalten, die alle totale Asse in der Schule waren. Ihr Freund hatte sie aber immer beim lernen unterstützt, sodass sie den Abschluss dann doch noch mit einem guten Schnitt geschafft hatte. Madison verzog nachdenklich das Gesicht ehe sie ihre nächste Frage stellte: „Und was ist mit deinem Freund passiert? Oder nehme ich mir zu viel raus?“ Cat stockte kurz, entschied sich aber dann ganz ehrlich zu antworten, auch wenn sie die Antwort auf diese Frage noch immer schmerzte: „Ach vor 6 Monaten haben wir Schluss gemacht. Okay nein, ER hat Schluss gemacht. Den Grund hab ich nicht richtig verstanden, es ist mir aber auch egal. Und du hast du einen Freund?“, das war nur die halbe Wahrheit. Cat kannte den Grund sehr wohl, aber sie hatte keine Lust das Thema zu vertiefen. Zu grausam war die Erinnerung an ihn, an all die schönen Zeiten. An all die Lügen, die er ihr aufgetischt hatte.Er hatte sie betrogen, mit einer ihrer Freundinnen. Sie wusste das sie nicht ganz unschuldig daran war. Aber wann immer sie auch nur von ihm sprach durchfuhr sie Schmerz, als würde ihr jemand ein eiskaltes Messer durch Herz und Lungen rammen. Aber sie ließ sich nichts anmerken, selbst damals hatte sie das nicht getan. Sie hatte nicht einmal geweint, als er seine Sachen gepackt und aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen war. Hatte nicht geweint, als sie ihre Freundinnen bat, bei ihnen einziehen zu können und alle möglichen Fragen über sich ergehen lassen musste. Nein, sie hatte nicht geweint. Stattdessen hatte sie eine andere Methode gefunden den Schmerz zu verdrängen. Madisons Antwort riss Cat aus ihren Gedanken: „Ne, auf so was hab ich keinen Bock. Ich bin lieber frei und ungezwungen.“ „Du hast also wechselnde Partner? Da bist du aber auch nicht besser als ich“, erwiderte Cat und war diesmal diejenige mit dem triumphierenden Grinsen, weil sie das Gefühl hatte, diesmal Mad ein wenig necken zu können. Diese ließ sich aber in keinster Weise von Cat ärgern und trank gelassen ihr Glas leer, erst nachdem sie einen neuen geordert hatte, wendete sie ihre Aufmerksamkeit wieder Cat zu: „Kann man so sagen. Nur auf eine andere Weise wie du.Sie wollens, ich wills. Ich finds witzig und beide haben ihren Spaß. Ist also nichts dabei“ Cat war von der Antwort fast ein wenig enttäuscht, sie hatte doch gehofft auch mal einen wunden Punkt aufzudecken, aber Mad schien das reichlich egal zu sein. Wenn Cat ehrlich war, passte das auch zu der jungen Frau. Sie war schließlich attraktiv und hatte einen schönen Körper und schöne Haut. Kein Wunder das sie es sich leisten konnte wechselnde Partner zu haben. Trotzdem lag ihr eine Frage auf der Zunge: „Gibt es denn niemanden, den du magst?“ Diese Frage schien Madison ein wenig zu verunsichern, sie stockte kurz ehe sie etwas darauf sagte: „Ich weiß nicht so Recht. Dich könnte ich dasselbe fragen“, das war nicht wirklich eine eindeutige Antwort, aber Cat traute sich nicht weiter zu fragen. Madison war die Art von Person, der man keine unnötigen Fragen stellte. Sie war an sich auch eher ein wenig wortkarg. Also machte sich Cat eher daran die Frage zu beantworten, als weiter über Madisons Aussage zu grübeln: „Naja...bei mir ist die Frage schwierig.“, auch sie versuchte sich jetzt an einer nicht ganz eindeutigen Antwort aber Mad ließ das nicht gelten. Sie war nicht verlegen darum immer auszusprechen was sie dachte: „Also gibt es jemanden“, sagte sie geradeheraus und sah Cat herausfordernd an. So, als wüsste sie bereits, dass es jemanden gibt, also erwiderte Cat schnell darauf: „Das hab ich nicht gesagt“ Doch auch mit dem Satz ließ Madison sich nicht abwimmeln. „Brauchst du auch nicht, man siehts an der Art wie du schaust. Und wie ist er?“, wie konnte sie nur immer so direkt sein? Vielleicht war das der Grund das Cat sie so anziehend fand, sie selber versteckte ihre eigentlichen Gefühle und sagte selten was sie wirklich wollte. Mad hingegen sagte einfach das was sie gerade für richtig hielt zu sagen und schien nicht ewig darüber nachzudenken und es abzuwiegen. Vielleicht durchschaute sie die Menschen deswegen so gut. Also seufzte Cat nur und gab ihr eine ehrliche Antwort: „Hmh ich hab ihn auf der Uni kennen gelernt. Er ist wirklich toll: Groß, schlank und freundlich und schlau obendrein. Und er hat nicht einmal eine Freundin. Aber naja, ich glaube das wird nichts, im Moment sieht es nicht so aus als habe er Interesse an mir“, sein Name war Carlisle. Schon am ersten Unitag hatte sie sich mit ihm angefreundet, als sie dasselbe Seminar besucht hatten. Damals hatte er allerdings noch eine Freundin und sie noch einen Freund. Trotzdem verstanden sie sich auf Anhieb gut, er sah gut aus und sie mochte seinen Humor. Irgendwie war direkt eine gewisse Verbundenheit zwischen beiden gewesen. Man konnte noch lange nicht von Liebe reden, aber wenn sie ihn sah, fühlte sie sich glücklich. In seiner Gegenwart war vieles leichter und sie lachten viel gemeinsam. Er war so etwas wie ein Seelen verwandter und würde er sie um ein Date bitten würde sie sicherlich nicht nein sagen. Aber bis jetzt schien er sie wirklich nur als gute Freundin zu sehen. Mehr nicht. „Kein Wunder wenn du dich mit anderen Kerlen herumtreibst“, Cat sah erschrocken aus ihren Gedanken auf und wendete den Blick auf ihr leeres Glas. Sie seufzte, es war etwas Wahres an der Aussage. Plötzlich weiteten sich Cats Augen und sie begann hastig auf Mad einzureden: „Das darfst du bloß niemandem erzählen, das weiß keiner. Das könnte ich vor meinen Freunden niemals sagen, sie würden mich total verachten.“, sagte sie rasch. Nicht das Mad auf die Idee kam irgendjemandem von ihren nächtlichen Ausflügen zu erzählen. Ihre Freunde hatten immer noch dasselbe Bild von ihr wie damals, als sie noch das Vorstadtmauerblümchen mit der Vorzeige-Beziehung war. Und sie wollte dieses Bild erhalten. Niemand brauchte etwas von ihrem Schmerz erfahren, von ihrer Suche nach Nähe. Sie würden es niemals begreifen. Sie waren reifer, sie konnten mit Einsamkeit und Schmerz umgehen. Sie war die einzige die so verkorkst und merkwürdig war.Und es war ihr schon immer wichtig gewesen dazu zu gehören. Sie könnte es nicht ertragen noch einsamer zu sein als sowieso schon. „Warum lässt du es dann nicht einfach?“, fragte Mad gelassen, so als wäre es das einfachste auf der Welt. Doch Cat wusste, dass es das nicht war: „Ich weiß nicht. Vielleicht hast du Recht, vielleicht brauche ich manchmal einfach jemanden der mich in den Arm nimmt. Dumm oder?“, Cat war selber überrascht wie leichtfertig ihr die Worte über die Lippen gingen, aber wie sie schon oftmals bemerkt hatte, war es sinnlos etwas vor Madison vertuschen zu wollen. Diese jedoch sah sie auf einmal etwas mitleidig an, nahm dann einen Schluck und schwieg eine Weile bevor sie etwas dazu sagte: „Nein, dumm finde ich es nicht. Ich finde es ehrlich gesagt sogar ziemlich normal. Aber vielleicht ist die Art und Weise, wie du dir eine Umarmung holst nicht die Beste. Und ganz ehrlich, ich glaube nicht, dass dir das auf Dauer gut tut“, in dem Moment als Madison das sagte fühle Cat unglaubliche Leere. Im Grunde wusste sie, dass es wahr war. Mad's Worte trafen sie an Stellen, die sie unter der Oberfläche hielt. Irgendwo tief in ihrem Inneren wo sie am verletzlichsten war. Und es tat weh. Sie wusste, dass es töricht war zu denken ihr Schmerz konnte durch Alkohol und süße Nächte vergehen, dennoch sah sie keine andere Möglichkeit. Sie wusste einfach nicht wie sie sonst vergessen sollte und sie musste vergessen, das war klar. Wenn sie eine Woge von Schmerz überkam , hatte sie nur den Wunsch zu vergessen, es war wie eine Art Trance. Wie eine süße Droge von der man nicht loskam. Im Endeffekt wird das, was uns süchtig macht uns erst immer ein tolles Gefühl geben, aber am Ende wird es wehtun. Es ist immer dasselbe. Trotzdem kann man es nicht lassen. Das ist ja das grausame daran. Cat trank ihren Drink leer und bestellte erneut. Der süße Duft von Alkohol erfüllte ihre Sinne und langsam merkte sie, wie ihr Körper warm wurde. „Ist ja auch egal“ sagte sie schließlich nach langem Schweigen. „Lass uns lieber über was anderes reden“, danach lenkte sie das Thema auf die Uni und sie fingen an über das Studium zu philosophieren. Mad war Modestudentin im 2ten Semester, erfuhr Cat und so begannen Diskussionen über Ästhetik, Styling und Mode und der Abend verging im Flug. Coktailgläser und Portmonee leerten sich viel zu schnell. Der Abend war unbeschwert und die Themen die Cat so verunsicherten wurden nicht mehr angesprochen. Vielleicht hatte Mad aufgegeben darüber reden zu wollen, vielleicht aber wollte sie auch Cat nur gerade durch diesen Smalltalk verunsichern. Trotzdem war es ein schöner Abend. Bis um ca 11 Uhr Abends war alles locker und ausgelassen Doch dann ging die Tür auf und ein junger Mann betrat die Bar. Er war schlank und hatte dunkelbraunes Haar, welches kurz geschnitten war, seine Haut war leicht gebräunt und er war gut gebaut. Besonders auffallend waren seine blauen stechenden Augen. Diese trafen in demselben Moment auf Cat, wie ihre auf seine. Geschockt lies sie das Glas in ihren Händen fallen. Mad versuchte noch danach zu greifen, aber im nächsten Moment hörte man es schon klirren. Erst jetzt wendete Cat den Blick von den blauen Augen ab und fing panisch an die Scherben aufzusammeln. Madisons Blick wanderte zwischen dem Mann und Cat hin und her doch sie stellte vorerst keine Fragen, sondern half Cat das Chaos auf dem Boden wegzuräumen. Sofort kam auch eine Bedienung mit einem feuchten Tuch an um das verschüttete Getränk aufzuwischen. „Oh Gott, das tut mir so Leid. Bitte verzeihen sie“, entschuldigte Cat sich hastig und versuchte weiterhin hektisch das Chaos zu beseitigen. Noch während sie das taten, kam der Mann auf die Gruppe zu. „Caroline?“ er sprach Cat natürlich mit ihrem vollen Namen an. „Wie … äh... geht’s dir? Was machst du hier?“ Cat strich sich nervös die paar Strähnen nach hinten die aus ihrer Frisur gefallen waren.Seine Stimme zu hören war grausam. Er war es. Kyle, der Mann mit dem sie ihr Leben hatte verbringen wollen. Der sein Leben allerdings leider mit Emily verbringen wollte, eine ihrer damaligen besten Freunde. Kyle, ihr Exfreund, der ihr mehr Schmerz zugefügt hatte als jeder andere Mensch auf dieser Welt. „Ehm“ ihre Stimme zitterte, aber sie zwang sich standhaft zu bleiben „Oh... mir äh, geht’s gut und dir? Ich bin mit einer Freundin hier und was machst du so?“ sagte sie und zeigte auf Mad, die sie etwas überrascht anblickte. Sie konnte ja schlecht sagen, ja ,das hier ist Madison, sie hat mich gestern besoffen am Straßenrand auf gegabelt und als Dankeschön habe ich sie eingeladen. „Oh ach so, ja mir geht’s super. Ich bin mit meiner Freundin hier“, da war es wieder das Gefühl. Hatte sie gesagt es war ein Messer? Es fühlte sich eher wie tausend Messer an, die ihre Eingeweide zerfetzten. Als sie das hübsche Mädchen sah, das jetzt hinter ihm hervortrat wurde ihr schlecht. Sie war wirklich schön, ihr blondes, langes Haar fiel ihr locker über die Schultern und ihr Lächeln war so sanft und freundlich das es fast wehtat. „Oh Hallo Cat“ sagte die Schönheit freundlich und Cat war wie erstarrt, sie wusste nicht mehr was sie sagen sollte. Plötzlich hörte sie Madison sprechen „Hallo ich bin übrigens Madison. Tut mir Leid die Konversation zu unterbrechen, aber Cat und ich wollten uns eigentlich gerade auf den Weg nach Hause machen. Wir haben noch viel zu tun, für die Uni, ihr wisst schon“ sagte sie freundlich und orderte jemanden zum bezahlen her. „Och wie schade, wir hätten doch zusammen was trinken können“ sagte die blonde junge Frau und schaute etwas enttäuscht, doch Madison wies diese Bitte mit einem freundlichen Lächeln zurück. Cat hingegen war immer noch erstarrt, sie nickte nur zustimmend und wartete darauf das die beiden endlich woanders hingingen. „Naja okay dann bis irgendwann einmal“, sagte der junge Mann endlich, er schien die Situation im Gegensatz zu Emily auch eher unangenehm zu finden, und begab sich mit seiner Freundin an einen freien Tisch. Cat sagte immer noch kein Wort, am Rande bekam sie mit, wie eine Bedienstete an den Tisch trat und ihr die Rechnung hinlegte. Erst da kam sie wieder richtig in die Realität zurück und bezahlte. Madison stand auf und holte die Jacken der beiden. „Geh schon mal raus, ich komm sofort“ sagte sie und Cat verließ eilig die Bar. Draußen atmete sie tief ein und aus. Und schon wieder hatte sie sich völlig blamiert. Diesmal gleich vor versammelter Mannschaft. Endlich kam Madison raus und drückte ihr ihre Jacke in die Hand. Dankend nahm Cat sie und zog sie an. „Das war also dein Exfreund?“ sagte Mad geradeheraus und holte sich eine Zigarette raus. Cat nickte nur leicht. Sie hatte ihn und seine Freundin bestimmt seid 3 Monaten nicht mehr an der Uni gesehen und sie war froh drüber. „Er hat dich also betrogen?“ genüsslich zog Madison an ihrer Zigarette während sie das ganz nebenbei fragte. Doch diesmal hatte Cat keine Lust darauf zu antworten „Ich will nach Hause“ sagte sie stattdessen nur und drehte sich um, um sich von Mad zu verabschieden, diese allerdings ließ das nicht so durchgehen. „Ich bring dich besser nach Hause, ich hab keine Lust das du irgendwas anstellst.“ Cat sagte nichts darauf. Sie hatte keine Lust auf Diskussionen. Sie ging bloß vorraus und wartete das Madison ihr folgte. Erst nach einigen Schritten bekam sie den Mund auf „Danke, du hast mich darin quasi gerettet. Ist jetzt schon das zweite Mal“, nuschelte sie und unterbrach die Stille somit. Mad zuckte nur mir den Schultern „Kein Ding, der Arsch hatte kein Stück Feingefühl. Mit seiner Neuen da anzutanzen und dich anzulabern“ sagte sie und bließ weißen Qualm in die dunkle Abendluft. „Aber würde ich dich jetzt alleine lassen würdest du nur trinken gehen und dir irgendjemandem aufgabeln, hab ich Recht?“ Cat seufzte, im Moment machte Madisons Direktheit sie ein wenig zu schaffen. „Vielleicht“, mehr sagte sie darauf nicht und Madison schien diese Antwort zu genügen. Es war merkwürdig wie gut sie Cat nach zwei Tagen kannte. Vielleicht ist das so, wenn man alle schlechten Seiten von jemanden schon gesehen hatte. Vielleicht kannten sie ihre Freunde genau deswegen so schlecht. „Ich finde seine Neue langweilig. Er ist echt dumm dich abzuschießen“, sagte Mad knapp. Cat drehte sich überrascht um und musste sogar ein wenig lächeln. „Danke du Schleimerin“ sagte sie, es war das erste Mal das Madison ihr ein Kompliment machte und irgendwie freute es sie ein wenig. Sie selbst hielt Emily, die neue Freundin ihres Exfreundes, für wunderschön, weswegen sie sich immer noch schlechter fühlte wenn sie die beiden zusammen sah. Madisons Worte legten sich wie Balsam um den Schmerz. Es war ein schönes Gefühl. Langsam wurden Cats Gedanken wieder klarer und sie fasste sich. „War doch aber bis eben ein schöner Abend nicht?“ sagte sie vorsichtig während sie sich auf eine Mauer hievte und auf ihr balancierte. Madison lachte rau: „Ja, wenn man davon absieht das du ein Glas zerdeppert hast, dann wars nicht so peinlich mit dir gesehen zu werden wie gestern“ auch Cat musste lachen. „Hey ich finde ich hab mich gut benommen. Ich hab nicht viel getrunken. Siehst du, ich kann balancieren“ während sie das sagte, schwankte sie leider beachtlich von links nach rechts und musste sich abmühen, nicht von der Mauer zu fallen. „Hmh ich sehs schon“, Mad grinste vor sich hin, während Cat vor ihr am Ende der Mauer ankam und heruntersprang. „Aber ich muss zugeben, wenn du nicht vollgekotzt bist, bist du angenehme Gesellschaft. Ich würd das schon gern wiederholen“ sie sagte diese Worte am Anfang noch lachend, doch beim Ende der Aussage wurde sie ernst. Cat blieb stehen und sah sie eine Weile an. Dann lächelte sie Mad fröhlich an „Gern, ja, sehr gern sogar. Unter der Bedingung das du dich an unsere Abmachung hälst und aufhörst Witze über gestern zu machen“, sagte sie und plusterte die Wangen auf. Mad verfiel wieder in ihr raues Lachen, nickte dann aber und steckte sich wider ihre Zigarette in den Mund. „Wenn du lachst bist du richtig hübsch“ sagte Cat und blickte Mad diekt ins Gesicht. Diese zog die Augenbrauen hoch „Das weiß ich“, sagte sie schließlich und guckte an Cat vorbei. Diese kniff Mad in die Seite „Gottchen, bist du eingebildet“ sagte sie, musste dabei aber lachen. Während die beiden so durch die Nacht schlenderten und rumspaßten vergaß Cat den Schmerz fast. Nur manchmal nagte er noch an Herz und Lunge. Sie würde erst weinen wenn sie alleine zu Hause war. Nach circa einer halben Stunde kamen sie genau dort an. Cats Herz wurde irgendwie schwer, als sie die Tür aufschloss, mit dem Wissen, dass sie sich jetzt verabschieden mussten. Der Schmerz kroch plötzlich wieder in alle Glieder ihres Körpers. Mad brachte sie noch 2 Stockwerke hoch zu ihrer Wohnung. Cat drehte sich zu ihr um und sah sie an „Naja dann, bis bald... man sieht sich nicht wahr?“, nachdem Mad langsam genickt hatte, sah Cat kurz auf den Boden, trat dann ein, winkte noch einmal und wollte die Tür hinter sich schließen. Doch plötzlich hielt Mad die Hand zwischen die Tür und den Rahmen. Cat riss überrascht die Augen auf und öffnete die Tür erneut. „Was ist los?“ fragte sie und sah Mad in die Augen, die ihr jetzt direkt gegenüber stand. Sie hatte wirklich dunkle Augen. Wenn sie sich so direkt gegenüber standen erschienen sie fast schwarz.. Plötzlich hob Madison die Hand und strich Cat übers Haar. „Kleine Kätzchen sollten nicht alleine weinen.“ sagte sie sanft und sah Cat an. Cats Lippen zitterten plötzlich. „Wieso kannst du nicht einmal ehrlich sein und weinen wenn dir danach ist?“ Madisons sanfte Stimme drang wieder einmal tief in Cats innerstes vor und diesmal war es unmöglich Gefühle zurückzuhalten. Die Tränen kamen einfach so aus ihr raus. Erst schluchzte sie nur, aber dann schrie sie richtig. Schrie all den Schmerz aus ihrem Herzen, der dort seid der Begegnung mit ihrem Ex angestaut war. Der ganze Schmerz der ihre Gedärme durchbohrte brach aus ihr heraus. Und obwohl Madison doch immer noch eine Fremde war, tat es gut. Mad nahm sie einfach in den Arm. Drückte Cats dünnen Körper an ihren und ließ sie schreien. Cat war alles egal. Sie wollte nur noch vergessen, sie wollte nicht mehr leiden müssen. „Ich will vergessen. Ich will nicht mehr daran denken müssen. Ich will ihn nicht mehr vor meinem Auge sehen. Ich will nicht mehr“ brach es aus ihr heraus. Die Gedanken vernebelt von Schmerz und Alkohol. „Dann schlaf doch einfach mit mir“ sagte Madison plötzlich. Einen Moment lang hielt Cat den Atem an. Doch ihre Sinne und Gedanken waren so von Schmerz eingenommen das ihr alles egal war. Wie in einer Trance bekam sie mit wie Mad ihre Lippen auf Cats legte. Und es fühlte sich gut an. Es spühlte den Schmerz hinfort. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)