I want you to want me. von Elvesgonewild (Only girl in the world) ================================================================================ Kapitel 1: Pain without love ---------------------------- Im dunklen Licht des Clubs bewegt sich ihr Körper. Seine Hände wandern an ihrer Taille entlang zu ihren Hüften. Während sie sich bewegt umschließen ihre Hände seinen Nacken. Er streicht ihr schwarzes Haar aus ihren Gesicht, lässt die Locken über ihren freien Rücken fallen. Blicke treffen sich und wandern am Körper des anderen entlang. An ihrer schneeweißen Haut, an der sich an manchen Stellen rote Hitzeflecken gebildet haben. Doch dies scheint ihn nicht zu stören, hindert seine Blicke nicht daran ihre Haut zu begutachten. Schwarzer Stoff umspielt ihren dünnen Körper, seine Hände tun es ihm gleich. Während sie sich im Takt der Musik bewegt schmiegt sie sich an ihn. Doch während ihm dabei immer wärmer wird... empfindet sie nichts. Für sie ist es nur ein Spiel, spielen wir verstecken. Wer findet zuerst herraus wer sie wirklich ist? Welche Absichten sich hinter den glasklaren grünen Augen verbergen. Was verbirgt sich hinter ihrer Schminke? Welche Gelüste verbergen sich unter dem schwarzen wallenden Kleid das sie trägt? Er erkennt es nicht. Er ist zu sehr darauf konzentriert sich ihren Körper eigen zu machen um zu merken das es für sie nichts weiter ist als ein Zeitvertreib. So wie die letzten Nächte. Wenn Blicke sich treffen. Lippen auf nackter Haut. Fingerspitzen die Körper entlangwandern. Wenn Hitze kalte Zimmer erfüllt. Außer Spaß emfpindet sie dabei nichts. Die Männer die sie die letzten Nächte an ihren Körper gelassen hat auch nicht. Von daher ist das alles völlig gleich. Morgens schleichen sie sich eh raus. Dann sitzt sie da und kotzt sich aus und fühlt sich wieder lebendig. Wenn der Alkohol ihren Körper verlässt, kehrt der Schmerz zurück und lässt sie wissen das sie noch lebt. Doch die süßen Nächte lassen sie vergessen. Doch heute wird ihr schon voher schlecht, woran es liegt weiß nur sie, unsanft schiebt sie ihn von sich, stürzt nach draußen. Kalte Luft schlägt ihr in ihr erhitztes Gesicht, während sich ihr Mageninhalt auf dem Bürgersteig entleert. Alles verlässt ihren Körper. Aber es ist ihr total egal und wenn sie ihre Gedärme erbrechen würde, es würde doch keinen Unterschied machen. Es würde niemanden interessieren, sie würde einfach daliegen, in ihrem Erbrochenen und sterben. Man würde ihren Eltern von ihrem tragischen Drogentod erzählen, vielleicht würden sie weinen. Aber das war alles unwichtig. Ihre Freunde würden vielleicht geschockt sein, aber an sich würden sie sich denken, dass sie sie doch gewarnt hatten. Jeder steht alleine in dieser Welt. Also ist der Verlust eines einzelnen Menschen praktisch überhaupt nichts. Der Schock würde nur dadurch entstehen das niemand weiß wer sie wirklich ist, sie wissen zwar das sie sich rumtreibt, aber ihr wahres Ich kannte nur sie. Und sie existiert nicht mehr. Also ist es auch total egal ob sie jetzt ohnmächtig wird und in ihrer Kotze aufwacht. Oder auch nicht. Völlig egal... „Ey... ey komm schon Mädchen mach die Augen auf!“ ihr Körper war schwer wie Blei. Egal welchen Muskel sie versuchte zu bewegen es gelang ihr nicht. Die Augen zu öffnen war eine einzige Qual. Die Stimme die zu ihr sprach konnte sie schwer einordnen. Sie kam ihr irgendwie bekannt vor, aber sie fand einfach in ihrem Kopf keine passende Erinnerung dazu. „Komm schon, sonst muss ich einen Krankenwagen rufen“ Mit Mühe öffnete sie die Augen und blinzelte, es war noch mitten in der Nacht, im blendenen Licht einer Straßenlaterne konnte sie eine Frau erkennen die über ihr gebeugt stand und sie mit einer Mischung aus Genervtheit und leichter Besorgnis ansah. „N-Nein, keinen Krankenwagen“ sie wusste auch nicht wirklich wie sie diese Worte zustanden brachte, aber es funktionierte, obwohl ihr Kopf so sehr dröhnte als würde darin jemand ein ganzes Schlagzeugsolo gespielt werden und sie das Gefühl hatte sich jeden Moment wieder übergeben zu müssen. Nachdem ihre Umgebung klare Umrisse annahm konnte sie das Gesicht des Mädchens besser erkennen, sie hatte kurzes dunkles Haar und soweit sie das erkennen konnte braune Augen, die ihren Blick weiterhin auf sie gerichtet hatten. Sie war eigentlich wirklich hübsch, obwohl sie nicht stark geschminkt und schlicht gekleidet war. Noch nie zuvor hatte sie diese Frau hier erblickt. Konnte ihr Gesicht auch in keinster Weise zuordnen. Plötzlich merkte sie wie sie mit einem starken Ruck auf die Beine gerissen wurde, augenblicklich hatte sie das Bedürfnis die Reste des Alkohols und ihres Abendessens aus ihrem Körper zu verbannen, aber sie schaffte es irgendwie diesen Drang zu bändigen und langsam zu Verstand zu kommen. Schemenhaft erinnerte sie sich an den Abend. Sie war nicht mit dem Typen aus der Disko mitgegangen, Thomas oder wie auch immer er gehießen hatte. Stimmt ihr war plötzlich so furchtbar übel gewesen. Doch ihr Grübeln wurde durch die Stimme des Mädchens das sie immernoch stützte unterbrochen. „Soll ich dir ein Taxi rufen? Wo wohnst du?“ ihre langsamen und deutlich gesprochenen Worte kamen verzögert bei ihr an. „Ich hab kein Zuhause“, das war zwar nicht die ganze Wahrheit, aber es gab keinen Ort in dem sie in diesem Zustand hinkonnte. Nach Hause? Um sich das Gefasel ihrer Eltern anzuhören, die sie schon lange nicht mehr verstanden? Zu Freunden? Die ihren jetzigen Zustand genauso wenig vertsehen würden, nein , niemals. „Gott“, das dunkelhaarige Mädchen sah sie an und verdrehte genervt die Augen „Ich werde dich wohl mit zu mir nehmen. So kann ich dich hier jedenfalls nicht liegen lassen. Wie heißt du?“ „Cat. Die Leute nennen mich Cat“, das sie so einen vollständigen und richtigen Satz zustande bringen konnte überraschte sie selbst. Nochmehr allerdings überraschte sie die Tatsache das eine Wildfremde ihr helfen wollte, vor allem musste sie grauenvoll aussehen und auch so riechen. Sie konnte quasi spühren wie ihr ihr eigenes erbrochenes in den Haaren klebte und es war so als konnte man die dunklen Ringe unter ihren verquollenen Augen auch im schummrigen Licht der Straßenlaterne erkennen. Nicht das das was neues war, aber normalerweise befand sie sich in diesem Zustand in irgendeinem schäbigen Motel, wo es eh total egal war, wie sie aussah. Die Leute, die mit ihr dort waren, sahen immerhin genauso grausam aus. Am Rande bekam Cat mit, wie das Mädchen vor ihr ein Taxi herorderte, während sie auf einer Mauer hockte und gegen ihre unglaublichen Kopfschmerzen ankämpfte. Es schien, als würde jemand von innen ununterbrochen gegen ihren Kopf hämmern. Nach einer Weile sah sie in der Ferne ein Taxi anfahren und hievte sich von der Mauer. Es kam ihr vor wie Stunden, bis sie endlich aus dem muffigen Auto ausstiegen und vor einem großen Mehrfamilienhaus stehen blieben. Die Gegend war ihr gänzlich unbekannt, aber das konnte auch an der Dunkelheit liegen. Sie folgte der dunkelhaarigen Frau zur Haustür und wartete bis sie aufgeschlossen hatte. „Also ums mal gleich zu sagen, ich hab 2 Mitbewohner, also mach kein Stress. Verhalte dich einfach ruhig. Ich zeig dir gleich das Bad und die Couch. Ach ja... „ sie drehte ihr Gesicht Cat zu und hielt die Tür auf. „... Mein Name ist Madison.“ Mit den Worten ließ sie Cat eintreten, es folgte eine Tortur, da es keinen Aufzug gab, mussten sie ganze 5 Stockwerke hochlaufen. Normalerweise wäre das ja kein Problem gewesen, aber in diesem Zustand schlauchten Cat schon zwei Treppenstufen. Als sie endlich in der Wohnung ankamen schmiss Madison ihr schweigend zwei Handtücher zu und deutete auf eine Tür, die wohl das Badezimmer war. Cat nickte und verzog sich leise im Badezimmer. Als das kalte Wasser auf ihre Haut prasselte erwachten ihre Lebensgeister endlich wieder und es ging ihr langsam besser. Mit einem Blick auf die Badezimmeruhr, stellte sie fest ,dass es eigentlich schon morgen war, fast 6 Uhr um genau zu sein. Nach 2 Haarwäschen fühlten sich ihre Haare endlich wieder geschmeidig an und rochen nach Zitrone, auch ihre schmutzige Haut nahm die übliche weiße Farbe wieder an. Sie atmete auf, fühlte sich wieder lebendig. Bis auf ein paar Schrammen und hämmernden Kopfschmerzen war sie gut davon gekommen. Aber ihr Körper war eh voll von Schrammen und Blutergüssen, die sie sich bei nächtlichen Exsessen geholt hatte, das war sie also gewöhnt. Langsam zog sie den Duschvorhang zur Seite und trocknete sich ab, vorsichtig wendete Cat ihren Blick dem Spiegel zu. Wie sie vermutet hatte war ihr Gesicht vom Abend gezeichnet, ihre Augen waren gerötet und sie sah müde aus. Was tat sie hier eigentlich? Sie ließ sich von irgendeiner wildfremden Frau helfen, weil sie völlig betrunken in ihrer eigenen Kotze, hilflos, am Straßenrand gelegen hatte. Beschämt trocknete sie ihr schwarzes Haar und bei jedem weiteren Blick in den Spiegel überkam sie wieder unendliche Übelkeit. Wie erbärmlich das alles doch war. Sie sollte sich bedanken und schnell verschwinden. Doch mit einem Blick auf ihre Klamotten merkte sie, dass das unmöglich war. Sie wusste nicht wo sie sich befand und wie sie nach Hause kam. Und ihre Klamotten waren immernoch voll mit undefinierbarem Zeug. Vorsichtig wusch sie die Sachen unter der Dusche durch und legte sie zum trocknen über die Badewanne. Dann streckte sie ihren Kopf durch die Tür. „Madison?“ fragte sie vorsichtig in die Dunkelheit der Wohnung. Sofort kam eine Stimme zurück „Hm, was ist?“ , sie konnte die Gestalt der jungen Frau im Flur erkennen. „Ich weiß das ist dreist das zu fragen, aber hast du irgendwas zum anziehen, meine Sachen sind im Moment noch nicht tragbar“, flüsterte Cat und wendete den Blick auf den Fußboden. Man konnte den Scham, den sie empfand ,seid sie wieder richtig zu Verstand gekommen war empfand ,deutlich ihrem Gesicht entnehmen. Doch Madison schien die Frage in keinster Weise unverschämt zu finden. Sie nickte und kam Sekunden später mit einem T-Shirt und einer Jogginghose wieder. „Klar, hier. Und jetzt guck nicht so, jetzt bist du nunmal hier. Ich meine nach der Nummer brauch dir das jetzt auch nicht peinlich sein“, an den Worten war was Wahres dran. Cat lächelte und zog sich wieder ins Bad zurück. Madisons Blick folgte ihr noch, bis sie die Tür hinter sich schloß. Etwas merkwürdig war sie schon, aber Cat fühlte sich nicht wirklich unwohl. Noch nie hatte ihr jemand geholfen. Es war schon ein eigenartiges Gefühl. Sie schmiss sich in die Klamotten, die sie von Madison hatte und machte die Fenster des Bads auf um zu lüften. Ein kalter aber angenehmer Duft von Morgen durchzog das Bad und Cat sammelte ihre Sachen ein, kämmte kurz das noch nasse Haar und verließ dann das Bad. Nachdem sie eine Weile im Flur gestanden hatte, erblickte sie eine offene Tür, ihre nackigenFüße machten leise Geräusche als sie das Zimmer hinter der offenen Tür betrat. Es erwies sich als die Küche der Wohngemeinschaft und dort sah sie Madison auch schon. Sie saß am Tisch, ein Kaffee in der Hand und blickte aus dem Fenster, dort sah man wie der Himmel langsam in morgendliches Rot getaucht wurde. Nun sah auch sie auch das Gesicht der jungen Frau besser. Es war eine Mischung aus weiblicher Schönheit und etwas undefinierbarem. Sie würde nicht direkt sagen burschikos, eher etwas wild. Erst nachdem sie sie eine Weile gemustert hatte, meldete Cat sich zu Wort. „Entschuldigung, ähm... ich bin fertig“, erschrocken wendete Madison ihr das Gesicht zu. Sie schien nicht bemerkt zu haben das Cat sich schon eine Weile in der Küche befand. „Ah kay“ sagte sie und trank noch einen Schluck Kaffee „Setz dich doch“ sie zeigte auf einen Stuhl. Cat ließ sich nach kurzem Zögern dort nieder. „D-Danke. Echt wärst du nicht gekommen wär vielleicht weiß gott was passiert“ sagte Cat leise, während Madison ihr einen Kaffee rüber schob. Dankend nahm sie ihn an und fing an zu trinken. Das warme Nass das ihren Hals runterfloss tat gut und erwärmte ihren immernoch leicht unterkühlten Körper. „Ja, warscheinlich“ in dem Moment wo sie diese Worte aussprach wirkte Madison kalt „Naja ich weiß auch nicht was in mich gefahren ist“ sie grinste „Du hast mich irgendwie an ein ausgesetztes Kätzchen erinnert. Ich konnte nicht anders als dir zu helfen“, bei diesen Worten sah Cat betreten zu Boden. Sie kannte diese Worte. Nicht umsonst hatte sie diesen Spitznamen. Trotzdem war sie dankbar. „Warum warst du denn da?“ fragte Cat nach eine Weile und strich sich das nasse Haar nach hinten. Sie wollte nicht einfach nur stumm herrumhocken, sie mochte die Stille nicht besonders, dann bekam sie ein beklemmendes Gefühl, also versuchte sie es mit ein bisschen Small Talk. „Ne Freundin hatte mich mitgenommen, sagte dort gäbe es viele heiße Kerle“ Mad lachte rau auf und fing an etwas essbares im Kühlschrank zu suchen. „Ach die Auswahl ist nich schlecht“ sagte Cat leise und trank weiter Kaffee. Sie nahm sich dort öfter den ein oder anderen mit. „Geht, nichts für mich“, sagte Mad knapp und Cat schien es als hätte sie keine Lust das Thema zu vertiefen, also schwieg sie lieber. „Und du? Treibst du dich da öfters rum? Schien jedenfalls so, hab bevor du aufwachtest zwei Kerle getroffen, die meinten sie kennen dich und ich kann dich liegen lassen.“ sie sah Cat herrausfordernd und ein wenig frech an. Diese sah konzentriert auf ihren Kaffee und schwieg vorerst. „Bin schon öfters da. Waren warscheinlich irgendwelche Kerle mit denen ich mal im Bett war“, sagte sie irgendwann geradeherraus. Madison hatte sie am Straßenrand in ihrer Kotze aufgegabelt, irgendwas zu verheimlichen war jetzt sinnlos. Die Kerle die dort herumhingen suchten nichts Festes, wie die die sie versehentlich voher öfter angeflirtet hatte. Sowas endete bloß im Disaster. Madison hielt für einen kurzen Moment an und sah Cat mit einem undefinierbarem Blick an. Dann räusperte sie sich und holte zwei Joghurts aus dem Kühlschrank, einen hielt sie Cat hin. „Sorry hab mir zu viel rausgenommen“ sagte sie knapp und fing an zu essen. Doch Cat lächelte sie an „Ist schon gut, das was du schon von mir gesehen hast, war eh das schlimmste, da wirst du doch nicht überrascht sein sowas von mir zu hören oder?“ sagte sie und lachte, aber es klang unecht und aufgesetzt. „Doch eigentlich überrascht es mich schon“ gab Madison zu und sah das schwarzhaarige Mädchen eindringlich an. „Siehst gar nicht so aus als als wärst du auf sowas aus.“ „Tja, man sieht oft nich nach dem aus, was man ist. Aber ist ja auch egal“ sagte Cat knapp und ass weiter. Auf einmal überkam sie das starke Verlangen ihre Sachen zu packen und zu gehen. Sie hasste es eigentlich, wenn jemand diese Seite von ihr kannte. Madison schien bemerkt zu haben das sie sich mit dem Essen plötzlich beeilte. „Hey keine Angst ich erzähls schon keinem. Aber wie wärs wenn du zur Abwechslung irgendetwas weniger gefährliches tust um nicht so einsam zu sein?“ Cat verschluckte sich bei diesen Worten an dem Joghurt und konnte erst nach einem mehrminütigen Hustenanfall antworten. „Ich... ich bin nicht einsam. Ich... hab halt Bedürfnisse“, sagte sie und sah Mad entsetzt an. Doch diese lächelte nur traurig. „Hmh schon klar. Na dann, ziehst du am besten deine Sachen an verschwindest und suchst dir den nächsten Kerl, hm?“, in ihrer Stimme schwang etwas verächtliches mit, das Cat nervös machte. Ihr Blick wanderte von links nach rechts, hätte sie bloß nichts gesagt. Hätte sie das Gespräch auf etwas harmloserer Basis angefangen, übers Wetter geredet oder so etwas. Sie schwieg eine Weile und ass schnell ihren Joghurt auf. Madison schien ihre Nervosität zu bemerken. „Hey, sorry, war nicht so gemeint“ sagte sie etwas beschwichtigend, aber Cat wusste, das sie es sehr wohl so gemeint hatte. Wa war das auch für eine Unterhaltung, sie kannten sich beide doch nicht einmal. Auf einmal kam ihr alles, was hier passierte, wieder merkwürdig und falsch vor. Verzweifelt vergrub sie ihr Gesicht in den Händen. „Du... wir kennen uns nichtmals. Ich sollte gehen, du hast Recht. Danke für die Gastfreundschaft.“, füsterte sie und stand auf. Doch Mad hielt sie fest, erschrocken drehte Cat sich um. Für einen Moment schwiegen sie beide, sahen sich nur an. Es war eine komische Situation. Madisons Augen musterten Cat auf eine Weise, die diese nicht zuordnen konnte. Als wenn sie nach etwas suchen würden. Es machte die schwarzhaarige auf jeden Fall um noch einiges nervöser. „Du willst wirklich schon gehen? Kann ich dich denn gehen lassen, bis vor 1 ½ Stunden lagst du noch halbtot am Straßenrand“ sagte sie und sah nun wirklich besorgt aus, jedenfalls für einen kurzen Moment. „Ich glaube es geht schon. Ich war bloß ein wenig unterkühlt und durcheinander. Mir geht es wieder gut, ich... ich sollte wirklich abhauen, deine Mitbewohner brauchen sicher Ruhe und stehen bald auf. Ich habe keine Lust auf unangenehme Fragen“ sagte Cat leise und sah Madison bittend an. Es war eine stumme Bitte, sie jetzt gehen zu lassen und nicht weiter zu einem Gespräch zu zwingen. „Morgen um sieben am Club“ sagte die dunkelhaarige Frau zu Cat. Ihre dunklen Augen durchbohrten sie fast und ihr Griff verstärkte sich. „Was meinst du damit?“ fragte sie verängstigt. Sie wollte nur abhauen. Sie wollte einfach nur aus diesem Haus. Weg von dem Mädchen das all ihre Lügen mit einem Schlag aufdeckte. Dessen Blicke sie irgendwie nervös machten. „Die Sachen die du anhast hätte ich schon gern zurück“ lachte Madison und lockerte ihren Griff, der durchdringende Blick wurde sanfter. Cat atmete wieder ruhiger und beruhigte sich. Für einen kurzen Moment war ihr die Situation schon fast gefährlich vorgekommen, aber warscheinlich hatte sie sich das nur eingebildet. Es war bloß dieser glasklare Blick der ihr Angst machte. „O-okay. Bringst du dann meine Sachen mit, sie trocknen noch?“ fragte sie vorsichtig und entfernte Madisons Hand von ihrem Arm. „Okay“ sagte diese und begleitete Cat zur Tür. Sie schein plötzlich auch etwas unruhig und es sah auch nicht mehr so aus als hätte sie etws dagegen das Cat nun abhaute. Eher als sei sie etwas erleichtert. „Dann bis morgen Kätzchen. Pass ein bisschen besser auf dich auf“, mit diesen Worten zwinkerte Mad ihr noch einmal zu und schloss die Tür hinter sich. Cat machte sich auf den Weg nach Hause und lies die letzten Stunden sacken. Sie fand vor dem Haus eine Bushaltestelle mit der sie in die Stadt und von da aus nach Hause fahren konnte. Während der 30 minütigen Fahrt hatte sie viel Zeit nachzudenken. Ein Mädchen, dass sie gerade erst kannte, konnte sie so dermaßen verunsichern. Ein Mädchen, dass sie von ihrer schlimmsten Seite gesehen hatte, hatte sie auf Anblick durchschaut. Alles was passiert war kam ihr so merkwürdig vor, so unwirklich. Einerseits machte Mad ihr Angst, aber andererseits... sie konnte es schlecht einordnen. Noch nie hatte jemand ihr geholfen, noch nie hatte jemand hinter ihre Fassade geblickt und das völlig ohne Probleme. Noch nie hatte jemand sie so gesehen und nicht verachtet. Ja, in gewisser Weise fühlte sie sich zu der noch fast unbekannten Frau hingezogen und freute sich auf das Widersehen. Es war einer der wenigen Morgenden an denen sie sich nicht eisam gefühlt hatte. Und das obwohl die beiden nur Kaffee getrunken hatten und dazu ein ziemlich unangenehmes Gespräch geführt hatten. Dennoch war Mad eine der ersten Menschen, die nichts für ihre Hilfe erwarteten, die etwas einfach nur tat um Cat zu helfen. Selbst wenn es Mitleid war, es fühlte sich gut an. Und doch. Eigentlich wollte sie doch niemanden hinter ihre Fassade blicken lassen, niemand durfte ihre schmutzige Seite entdecken. Aber war es dafür nicht längst zu spät? Zu Hause angekommen, ließ Cat sich völlig übermüdet in ihr Bett fallen. Obwohl sich ihre Gedanken überschlugen schlief sie rasch ein. Ein leicher Geruch von Zitrone durchzog den Raum. Und obwohl sie sich fürchtete, freute sich Cat ein wenig darauf morgen ihre Sachen wieder zurückzubekommen und die geheimnisvolle Frau namens Madison wiederzutreffen. Vielleicht war sie selbst einfach ein merkwürdiger Mensch. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)