Learning to live von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 6: Kapitel 6 -------------------- Learning to live Kapitel 6 - „Ich gehe jetzt Nägel suchen!“ verkündete Jack nach dem Frühstück am nächsten Morgen. Er wirkte zutiefst beleidigt, was Barbossa vermuten ließ, dass der andere Pirat ihm das Gespräch des vergangenen Abends noch immer übel nahm. „Mach das.“ erwiderte er unbeeindruckt. „Ich baue derzeit an unserem Boot weiter.“ Ohne einen weiteren Kommentar sprang Jack auf, packte sich eine noch mehr als halb volle Flasche Rum und verschwand aus Barbossas Blickfeld. „Such gründlich!“ rief dieser dem Dunkelhaarigen nach. „Die Insel ist groß, vielleicht haben die Schmuggler ja irgendwo noch ein anderes Versteck!“ Jack hatte seine Worte entweder nicht mehr gehört, oder ihn einfach ignoriert. Barbossa vermutete Letzteres. Er seufzte und erhob sich ebenfalls. Vielleicht sollte er das mit den Schildkröten mal selbst ausprobieren, er würde zu gern Jacks Gesicht sehen, wenn das tatsächlich funktionierte... Doch er wusste, dass eine solche Aktion bloße Zeitverschwendung war... Er konnte natürlich auch sämtlichen Rum aus dem Schmugglerversteck dazu verwenden, einen Teil der Bäume in Brand zu stecken. Wenn Schiffe in der Nähe wären, würde der Rauch die Mannschaft auf die Insel aufmerksam machen, und sie würden mit Booten an Land kommen um nach dem Rechten zu sehen. Doch nein. Diese Idee würde Jack garantiert nicht gut heißen, denn sollte der Plan nicht aufgehen, wäre der ganze Rum umsonst verbrannt und Jack würde erneut mit seinem Säbel auf ihn losgehen oder gar ins Wasser springen um nach der versunkenen Pistole zu suchen. Jack seinen Rum zu nehmen war wirklich kein besonders Erfolg versprechender Plan. Und so blieb Barbossa nichts anderes übrig, als mit dem Bau des Bootes fortzufahren. Es mussten noch jede Menge Taue gemacht werden, für den Fall, dass Jack mit seiner Suche nach Nägeln erfolglos blieb, womit der ältere Pirat auch fest rechnete. Und so machte er Taue und begann, Bretter für den Innenausbau des Bootes zurecht zu schneiden, was, nur mit einem Säbel als Hilfsmittel, eine wirklich schweißtreibende Arbeit war. Er war nicht einmal drei Stunden am Arbeiten, als Jack von seiner Suche zurück kam. Barbossa hob kritisch eine Augenbraue. „Sag bloß, du hast es geschafft, die komplette Insel innerhalb so kurzer Zeit gründlich abzusuchen?!“ Jack ging auf Barbossa zu und blieb kurz vor ihm stehen. „Ich HABE gründlich gesucht, nur zu deiner Information!“ meinte er, und er stemmte seine Hände in die Hüften. Barbossa fiel auf, dass Jacks Atem nach Alkohol roch, und die Tatsache, dass er seine Flasche Rum nicht mit zurück gebracht hatte, ließ ihn vermuten, dass er diese unterwegs vollständig getrunken hatte. Nie im Leben hatte Jack die komplette Insel gründlich abgesucht! „Schau mal, Barbossa!“ meinte Jack, und er kramte in seiner Hosentasche und zog triumphierend eine Hand voll rostiger und krummer Nägel hervor. Barbossa betrachtete die Nägel unbeeindruckt. „Wo hast du die denn ausgegraben?“ meinte er. „Bei DEM Zustand sind wir wohl besser dran, wenn wir das Boot ganz ohne Nägel bauen!“ Jack schnaubte ein wenig beleidigt und er steckte die Nägel erneut in seine Tasche. „Die habe ich im Rumversteck gefunden. Da waren ein paar Kisten, die ich in mühevoller Arbeit auseinander genommen habe, bloß um an die Nägel zu kommen! Und DU weißt meine Mühen überhaupt nicht zu schätzen!“ Er blickte sich suchend nach einer Flasche Rum um, fand aber keine in greifbarer Nähe. Diese Tatsache ließ seine ohnehin schon schlechte Stimmung weiter sinken. „Und was hast du die ganze Zeit über getrieben, alter Mann?“ Barbossa runzelte seine Stirn und machte eine weit ausholende Geste mit seinen Armen. „Sag bloß, du siehst nicht die vielen Bretter und die vielen Taue, die gestern Abend noch nicht hier lagen?! ICH habe wenigstens gearbeitet, während du dich nur betrunken hast.“ „Bitte?!“ meinte Jack, sichtlich empört. „Ich habe die ganze verdammte Insel abgesucht! Ich habe mich durch dichtes Unterholz und Dornenbüsche gekämpft, bin durch Schlammgruben gewatet und habe gegen einen Bären gekämpft, nur um an DIESE dämlichen Nägel zu kommen!“ Er holte erneut die Nägel zum Vorschein, bloß um sie dann einen nach dem anderen ins Meer zu werfen. Barbossa nahm Jacks Ausbruch gelassen hin. „Hier gibt es Bären?“ meinte er mit gespieltem Erstaunen, obwohl er Jacks Abenteuergeschichten eigentlich nicht mehr kommentieren wollte. Der jüngere Pirat konnte es aber auch einfach nicht lassen! „Ja, gibt es!“ sagte Jack knapp. „Eine einsame Bärenfamilie in einer Höhle, sind wahrscheinlich vor langer Zeit hier ausgesetzt worden... Klar soweit? Und jetzt lässt du mich freundlicherweise in Ruhe!“ Jack holte seinen Säbel hervor, und Barbossa ging vorsichtshalber ein paar Schritte zur Seite. Aus schlechten Erfahrungen lernt man schließlich. Doch Jack ließ seine Wut glücklicherweise nicht an ihm sondern an einem bereits zur Hälfte zerlegten Baumstamm aus, auf den er immer und immer wieder einschlug. Barbossa zuckte mit den Schultern und machte sich erneut an die Arbeit. ~*~ „Wollen wir...für heute Schluss machen?“ fragte Barbossa zögerlich. Es war Abend, und die Sonne stand schon sehr tief. Jack hatte den ganzen Nachmittag über kein Wort mit Barbossa gesprochen und auch auf seine seltenen, die Arbeit betreffenden Fragen nur knapp geantwortet. Er schwitzte und schien völlig verausgabt, und dennoch arbeitete er wie ein Besessener weiter. Auch Barbossas jüngste Frage ignorierte er schlichtweg. „Erde an Jack!“ versuchte Barbossa es erneut. „Es ist Abend! Du wirkst erschöpft! Morgen ist auch noch ein Tag! Lass uns Schluss machen! Im Dunkeln siehst du eh nicht, ob du nun einen Baumstamm zerteilst oder unser Boot in kleine Stücke haust!“ Jack, der gerade dabei war, auf einen weiteren Stamm einzuschlagen, hielt mitten in der Bewegung inne und warf Barbossa einen vernichtenden Blick zu. „Wir sind fast fertig!“ knurrte er. „Wir haben fast genug Bretter und mehr als genug Taue. Wir müssen nur noch alles miteinander verbinden und dann können wir auch schon von der Insel weg!“ „Du stellst dir das alles viel zu einfach vor!“ erwiderte Barbossa, von Jacks Übereifer sichtlich genervt. „Bretter und Taue schön und gut! Aber was ist mit dem Mast? Wir müssen das Tuch, das du im Rumversteck gefunden hast noch zu einem Segel umfunktionieren, und natürlich benötigen wir für die windstille Zeit auf dem Meer noch unsere Ruder! Dann müssen noch Bretter im Inneren des Bootes befestigt werden, auf denen wir sitzen können, wir brauchen ein langes Seil, mit dem wir an anderen Schiffen oder am Festland anlegen können... Und natürlich müssen wir das Boot testen, bevor wir aufs offene Meer hinaus fahren, denn ich habe keine Lust darauf, mitten im Nirgendwo zu kentern.“ Mit jeder Aufzählung fiel Jacks Miene mehr und mehr, doch Barbossa ignorierte dies und fuhr einfach fort. „Du siehst also, wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns!“ Jack blickte Barbossa mit zu Schlitzen verengten Augen an, bevor er seinen Säbel einsteckte und kommentarlos in Richtung Rumversteck verschwand. Barbossa fing einen Fisch und machte ein Feuer. Er briet den Fisch und aß ihn zur Hälfte, in der Hoffnung, ein warmes Abendessen würde Jack bei seiner Rückkehr milde stimmen. Doch Jack kam nicht zurück, und Barbossa vermutete, dass er sich an einem entlegenen Platz auf der Insel alleine betrank und dabei schmollte. Das würde ihm nämlich wirklich ähnlich sehen. Barbossa seufzte frustriert und dachte darüber nach, dass sich das Verhältnis zwischen Jack und ihm erneut zum Schlechten gewandt hatte. Er hatte sich eigentlich mehr von dem Waffenstillstand erhofft, doch wenigstens schafften sie es, effizient zusammenzuarbeiten. Alles Weitere würde sich wohl später ergeben, wenn sie die Insel endlich verlassen hatten. Sobald sie das Festland erneut erreicht hatten, war der Frieden gebrochen und der Kampf um die Oberhand würde erneut entflammen. Barbossa wollte die Black Pearl. Er wollte sie wirklich. Tief in seinem Inneren wurde eine kleine Stimme laut, die ihn fragte ob sich all die Mühen tatsächlich lohnten, nur für ein einziges Schiff und den Titel des Captains. Und Barbossa sagte der kleinen Stimme, sie sollte gefälligst ihr Maul halten und natürlich war die Black Pearl all diese Mühen wert! Jack und er waren geschworene Konkurrenten, und das fürs Leben! Trotzdem war Barbossa enttäuscht als es immer später und später wurde und Jack einfach nicht wieder kam. Schließlich legte er sich hin und schloss seine Augen. Er wollte eigentlich wach bleiben und noch ein wenig auf Jacks Rückkehr warten, doch nach wenigen Minuten forderten die Anstrengungen des vergangenen Tages ihren Tribut und er schlief ein. Als er am nächsten Morgen erwachte war Jack bereits an der Arbeit. Es schien, als habe er sich vorgenommen, die Arbeit von mehreren Tagen in nur wenigen Stunden zu erledigen. Er hackte mit seinem Säbel gerade auf einem großen Stück Holz herum, um daraus wie es schien ein Ruder zu fertigen, als Barbossa sich ihm zögernd näherte. „Ich habe dir ein Stück Fisch aufgehoben!“ meinte er, und er deutete auf die nun kalte Feuerstelle, neben welcher er den Fisch auf einem Palmenblatt platziert hatte. „Ich habe schon gegessen, danke!“ gab Jack zurück, ohne aufzublicken. „Geh' noch ein paar Bäume fällen, wir haben kaum noch Baumstämme!“ Kopfschüttelnd ging Barbossa von dannen. Er hatte keine Lust auf Jacks schlechte Laune und eigentlich auch keine Lust, dessen Befehle einfach zu befolgen. Doch wenn er jetzt anfing zu diskutieren, würde dies die ganze Situation gewiss noch schlimmer machen, und Baumstämme wurden nun einmal gebraucht. Jack blickte Barbossa hinterher und nahm mit einem Gefühl der Befriedigung zur Kenntnis, dass dieser seinen Befehlen Folge leistete. Er war eben der geborene Captain! Ob nun von der Black Pearl oder diesem Boot, das sie bauten, und auch wenn es um die Befehlshabung auf dieser Insel ging, war er die geborene Führungsposition. Doch Jack war sauer auf Barbossa, wirklich sauer. Er war der erste Mensch, der seine vielen Heldentaten anzuzweifeln wagte. Wenn alle Leute um ihn herum ihm Glauben schenkten, so schaffte auch Jack selbst es ab und zu, an seine eigenen Geschichten zu glauben. Barbossas Worte hatten seiner Selbstgefälligkeit einen gehörigen Knacks versetzt, und ihn ganz schön in Verlegenheit gebracht, und dafür würde dieser büßen, und das bald! Verbissen arbeitete Jack an den Rudern. Er musste dieses Boot so schnell wie möglich fertig bauen- Er saß schon viel zu lange auf dieser Insel fest. ~*~ Am Abend hatten die beiden Piraten erneut ganze Arbeit geleistet. Die Ruder waren fertig, und auch das Boot war bis auf den Mast fertig gestellt. Die einzelnen Bretter und Balken wurden jedoch ausschließlich von Tauen zusammengehalten. Barbossa überprüfte die einzelnen Knoten noch einmal auf Festigkeit, war mit dem Ergebnis aber nicht gänzlich zufrieden. „Wir müssen uns da noch etwas einfallen lassen, Jack.“ meinte er, während er sich abwandte um ein Feuer zu machen. Jack nutzte die Gelegenheit, sich selbst von der Festigkeit der Knoten zu überzeugen. „Die sitzen doch fest!“ rief er Barbossa hinterher. „Ich weiß wirklich nicht, wo dein Problem ist! Die Taue halten die Bretter perfekt in Position, und nichts schafft es, die Konstruktion ins Wanken zu bringen!“ Um seine Worte zu unterstreichen, rüttelte er fest an dem Boot, welches Barbossas Ansicht nach gefährlich zu wackeln begann. „Jack, vergiss es!“ sagte der ältere Pirat. „Wir wollen mit dem Boot nicht auf irgendeinen See hinaus fahren sondern aufs offene Meer! Sobald die erste große Welle kommt, wird unser Boot auseinander brechen und kentern!“ „Ich glaube, DU bist hier Derjenige, der keine Ahnung hat, alter Mann!“ entgegnete Jack, und er rüttelte noch heftiger an dem Boot. „ICH habe dieses Boot zum größten Teil entworfen, und ICH als rechtmäßiger Captain der Black Pearl weiß ganz genau, wie man ein Boot auch ohne Nägel stabil mit Tauen zusammenhält! Ich kentere mit meiner Konstruktion gewiss nicht auf offener See, klar soweit?!“ Barbossa rollte entnervt mit den Augen. „Was auch immer du sagst, Jack!“ meinte er und machte sich nun endgültig daran, ein Feuer zu machen. „DU hast das Boot sozusagen im Alleingang konstruiert und DU hast die Weisheit mit Löffeln gefressen und DU machst gleich das Boot kaputt, wenn du noch weiter daran herumrüttelst! Warum kannst du nicht ein einziges Mal in deinem Leben zugeben, dass du dich geirrt hast und auf die Anweisungen von jemandem hören, der mehr Ahnung von einer Sache hat als du?“ Jack ließ das Boot los und ging auf Barbossa zu. „Willst du damit sagen, dass ICH auf DICH hören soll?!“ „Das wäre mal eine Abwechslung, ja!“ meinte der ältere Pirat, und er blickte Jack herausfordernd an. „Entweder du hörst auf mich und wir überprüfen die Konstruktion morgen wenn es hell ist, oder wir setzen unsere einzige Möglichkeit, in nächster Zukunft diese Insel zu verlassen einfach in den Sand. Es sei denn du willst, dass ich den Rum anzünde und mit dem Rauch Schiffe auf uns aufmerksam mache!“ Barbossa hatte Jack eigentlich nichts von dieser Idee erzählen wollen, doch er wollte zeigen, dass ersterer Vorschlag eindeutig der bessere von beiden war. „Bist du des Wahnsinns?!“ meinte Jack mit entsetztem Gesicht. „Lass den Rum aus dem Spiel! Der hat überhaupt nichts mit dieser Sache zu tun! Dann überprüfe die dämlichen Taue halt nochmal! Mir ist es gleich! ICH werde meine Zeit jedenfalls sinnvolleren Dingen zuwenden!“ Mit diesen Worten schritt er in Richtung Schmugglerversteck davon, und Barbossa blieb ein weiteres Mal alleine am Strand zurück. „Dann überprüfe die dämlichen Taue halt nochmal!“ äffte Barbossa den dunkelhaarigen Piraten nach und schnaubte verärgert. „Ohne mich wärst du noch in zehn Jahren hier!“ schrie er, doch Jack hörte ihn nicht. Wütend fuhr er damit fort, ein Feuer zu machen, und als dieses brannte, warf er den halben Fisch, den er am vorigen Abend für Jack aufgehoben hatte, in die Flammen. Als Barbossa merkte, wie er immer wütender und wütender wurde, zwang er sich dazu, tief ein- und auszuatmen und seine Ruhe zu bewahren. Jack war Jack, und egal wie schwierig und uneinsichtig er war, durfte Barbossa sich keinesfalls provozieren lassen. Nicht jetzt. Nicht so kurz vor der Fertigstellung ihres Bootes. Wer wusste schon, ob sie nicht bereits am morgigen Abend oder übermorgen früh in See stechen würden! Dann musste er unter Umständen tagelang mit Jack auf engstem Raum ausharren, und das möglichst ohne dass sie versuchten, sich gegenseitig umzubringen. So oder so, Barbossa wollte fit sein für den kommenden Tag. Er aß also schnell eine Mango und legte sich früh schlafen. ~*~ Er erwachte früh am Morgen, und mit einem Ruck saß er aufrecht und war hellwach. Er wusste nicht, was ihn geweckt hatte- Normalerweise erwachte er erst in den späten Morgenstunden. Es war noch nicht einmal richtig hell. Auf einmal hörte er ein Geräusch in der Ferne, und er wandte seinen Blick in Richtung ihres Bootes. Weg. Das Boot war weg. Und wo es sich befunden hatte, zogen sich tiefe Rillen durch den Sand, so als hätte jemand das Boot mit großem Kraftaufwand von hier fortgezogen... Mit einem unguten Gefühl im Bauch stand Barbossa auf und folgte den Spuren im Sand. In der Ferne bewegte sich etwas, doch die aufgehende Sonne verhinderte, dass Barbossa mehr als bloß Umrisse erkennen konnte. Mit schnellen Schritten lief er in Richtung der Umrisse. Je näher er kam, desto mehr Details konnte er erkennen. Dort stand Jack im Sand, und schob ein mit Rumflaschen und Früchten beladenes Boot in Richtung Meer. Als er Barbossa bemerkte, verdoppelte er seine Anstrengungen noch. „Jack?!“ rief Barbossa, und er fiel in einen Laufschritt. „Jack, was zum Teufel hast du vor?!“ „Gar nichts!“ rief Jack zurück, vor Anstrengung keuchend. „Alles unter Kontrolle, leg dich ruhig nochmal schlafen!“ Doch Barbossa dachte gar nicht daran. Er rannte nun über den Strand als hinge sein Leben davon ab, doch der Sand war zu weich und uneben, und immer wieder musste er um sein Gleichgewicht kämpfen und kam viel zu langsam voran. „JACK!“ rief er erneut. „JACK, WARTE!“ Doch Jack dachte gar nicht daran, auf Barbossa zu warten. Mit einem letzten Ruck beförderte er das Boot ins seichte Wasser, sprang hinterher und griff nach den Rudern. Mit diesen schob er das Boot weiter ins tiefere Wasser, bis er schließlich weit genug vom Strand entfernt war, um mit dem Rudern zu beginnen. „JACK!“ schrie Barbossa, und er erreichte die Stelle, an welcher Jack das Boot ins Meer geschoben hatte. Er rannte ins Wasser und begann zu schwimmen, doch bereits nach wenigen Metern erkannte er, dass er Jack schwimmend niemals einholen würde, und machte kehrt. „JACK, VERDAMMT!“ brüllte er. „WAS SOLL DAS?! KOMM SOFORT ZURÜCK, DU VERRÄTER!“ Jack hatte ihn ausgetrickst und in Sicherheit gewiegt. Er hatte Barbossas Worte des vorigen Abends einfach in den Wind geworfen und war mit dem unfertigen Boot in See gestochen, bloß um Barbossa eins auszuwischen. Wollte er ihn wirklich alleine auf dieser Insel zurücklassen...?! „KOMM ZURÜCK!“ rief er erneut, und mit steigendem Zorn erkannte er, wie Jack ihm in der Ferne zuwinkte, mit einem gemeinen Lächeln auf den Lippen. „KOPF HOCH, ALTER MANN!“ gab dieser zurück. „BAU DIR DEIN EIGENES BOOT, DU HAST DOCH ZEIT! WIR SEHEN UNS AUF DER BLACK PEARL!“ Er lachte triumphal, und öffnete eine Flasche Rum. Er prostete Barbossa provokant zu, bevor er einen kräftigen Schluck nahm. „ACH ÜBRIGENS, BARBOSSA – DU WIRST DIESEN TAG NIE VERGESSEN, AN DEM DU CAPTAIN JACK SPARROW BEINAHE GESCHNAPPT HÄTTEST!“ „DAS ERGIBT ÜBERHAUPT KEINEN SINN!“ schrie Barbossa zurück. „GANZ EGAL! MACH'S GUT!“ Bebend vor Zorn und mit steigender Hilflosigkeit musste Barbossa mit ansehen wie Jack mit dem Boot, welches sie beide tagelang in schweißtreibender Arbeit gebaut hatten, aufs offene Meer hinaus segelte. „ICH VERFLUCHE DICH!“ brüllte Barbossa, so laut wie er konnte. „ICH HOFFE, DU GEHST UNTER!“ Doch Jack schien ihn entweder nicht mehr zu hören, oder er ignorierte ihn einfach. - Fortsetzung folgt. A/N: So, hier das neue Kapitel :-) Vielen Dank für Reviews und Favos, und natürlich auch fürs Lesen. Ich hoffe, es gefällt euch weiterhin. Infos zu meinen abgeschlossenen Geschichten, News zu meinen laufenden Geschichten sowie Ankündigungen zu neuen Projekten findet ihr weiterhin auf meiner Profilseite! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)