Uncontrollable von CrazyGirly (Wenn aus Freunden Feinde werden.) ================================================================================ Kapitel 3: Die Fahrt ins Unglück - Tracy ---------------------------------------- „Du bist spät dran.“, waren die ersten frechen Worte, die ich ihm entgegnete. Adam hatte meine Tasche zu seiner in den Kofferraum verfrachtet und saß kurz darauf auch schon wieder neben mir im Wagen. Mich in den Sitz sinken gelassen, seufzte ich zufrieden. Nun gab es kein Zurück mehr. „Hast du Sehnsucht nach mir gehabt?“, er lachte fröhlich. Seine Laune schien kaum besser sein zu können. Durch das Beifahrerfenster, sah ich die Wohnhäuser an uns vorbei zogen. Nach einigen Minuten hatten wir die Stadt völlig verlassen und folgten einer ruhigen Landstraße. Sogar das Wetter schien mitzuspielen. Es war sonnig und keine einzige Wolke schlich durch das Blau des Himmels. „Kommt Lisa nach?“, fragte ich und begann an dem Autoradio herumzuspielen. Von Sender zu Sender geschaltet, sah ich erst wieder auf als er nach einer Weile noch immer nicht geantwortet hatte.Es war doch geplant, dass sie mitkommt... Oder hatte ich das verwechselt? „Sie kommt überhaupt nicht.“, antwortete er schließlich doch. Den Kopf schief gelegt, zog ich die Augenbrauen zusammen. Er wirkte angespannt. Was war passiert? Ich meinte mich daran erinnern zu können, dass sie sich unheimlich darauf gefreut hatte. Zumindest laut Miranda. Lisa war als Adams Freundin die erste gewesen, die eingeweiht worden war - ich war seine beste Freundin und hatte von der Planung als letztes erfahren, das bloß einmal nebenbei erwähnt. Doch das war okay, immerhin hatte ich es erzählt bekommen. Das war die Hauptsache. Ich warf Adam einen weiteren verwunderten Blick zu, mehr musste ich nicht tun um ihn zum Reden zu bringen. „Sie hat Schluss gemacht.“, mir war wohl entgangen, dass die Beziehung der beiden doch nicht das Wahre war. „Eine Freundschaft würde uns eher liegen,hat sie gesagt. Wir haben uns lange unterhalten und ich muss zugeben, sie hat Recht.“ „Okay.“, mehr viel mir dazu nicht ein. Mir war bloß wichtig, dass er den Kopf nicht hängen ließ. „Mach dir keinen Kopf. Ich bin zufrieden mit der Situation.“ Ich nickte leicht, sah ihn weiterhin nachdenklich an. „Aber du weißt, dass ich jeder Zeit da bin wenn etwas nicht stimmt, ja?“ „Natürlich weiß ich das. Und jetzt genug von mir, lass uns das Thema wechseln.“ Die Idee war wirklich gut... Nur viel mir auf die Schnelle kein Gesprächsthema ein. Wir sahen uns immerhin regelmäßig und bei mir gab es nichts Neues, doch zu meiner Erleichterung legte Adam das Thema fest. Eines, über das ich nicht gerne mit ihm sprach. „Kommt Josh ohne dich klar?“, ein breites Grinsen zierte seine Lippen. „Stell dir vor, das tut er.“, ihm die Zunge gezeigt, musste ich lachen. „Welch Wunder.“, es war schon immer so gewesen, dass Adam meine Freunde streng betrachtete... Lag wohl an seinem ausgeprägten Beschützerinstinkt. „Ich frage mich wirklich ob es einen Kerl für mich auf der Welt gibt, der es dir recht machen würde.“, murmelte ich seufzend und sah durch die Windschutzscheibe auf die Straße. „Den gibt es bestimmt.“, ich spürte wie sein Blick kurz auf mir lag, ehe er sich wieder dem Verkehr zuwand. Die Fahrt nahm ihren Lauf, die unangenehmen Gespräche ließen wir hinter uns. Adam war der Meinung wir würden wohl viel zu früh dort aufkreuzen, doch mir kam die Fahrt viel zu lang vor. Ich war vorher noch nie auf der besagten Hütte gewesen, Miranda hatte sich auch nicht die Mühe gemacht mir den Weg zu beschreiben - sie wusste, dass ich ihr weder hätte folgen können, geschweige denn, dass ich es mir merken würde. „Bist du sicher, dass wir hier richtig sind?“, fragte ich erneut nach einer weiteren Abzweigung.Adam warf mir einen genervten Blick zu. Er konnte die Frage wohl nicht mehr hören. „Vertrau mir, sie hat mir beschrieben wohin es geht. Das stimmt schon.“ Und natürlich, es stimmte nicht. Wir hatten uns gehörig verfahren. An dem Spruch ist also doch etwas dran - selbst ist die Frau. Macht das nicht nach Mädels, übernehmt das Steuer selbst bevor es zu spät ist... Adam hatte an einer abgelegenen Tankstelle gehalten und für den nötigen Benzinvorrat gesorgt. Ich wartete im Wagen, hatte die Scheibe heruntergekurbelt und die Beine zur Hälfte aus dem Fenster gestreckt. „Ich habe ja gesagt, du hast dich verfahren.“, neckte ich ihn belustigt, während er auf die Tankanzeige schaute. Als er den Tankdeckel wieder aufgesetzt hatte, blieb er an meinem Fenster stehen, beugte sich leicht zu mir hinein und kitzelte mich zur Strafe rücksichtslos durch. Ich gab mir alle Mühe ihn von mir wegzudrücken - vergebens. Als er von mir abließ, lachte ich noch immer. Seufzend stützte er sich mit den Armen am Wagen ab und überlegte kurz. „Okay, du benimmst dich und wartest hier. Ich geh nach dem Weg fragen und zahlen.“ Und schon war er weg. Mich aufgerichtet, sah ich ihm nach. Hier warten war gut, wo sollte ich schon hin? Wir steckten mitten in der Pampa fest. Gut, dass es Mobiltelefone gab. Kurzerhand Mirandas Nummer gewählt, erkundigte ich mich bei ihr noch einmal über unsere eigentliche Strecke. Sie wartete bereits in der Hütte und hatte für die nötigen Einkäufe gesorgt. Von den anderen wusste sie, dass sie bereits auf dem Weg waren. „Lass mich mit denen nicht alleine!“, flehte sie nahezu. „Shelby ist eine Hexe und Mike ein absoluter Vollidiot.“, zählte sie leise auf. Am anderen Ende der Leitung hörte ich wie sie gerade in einer Tüte herumkramte. Vermutlich war sie noch immer mit dem Ausräumen beschäftigt. „Du hast Simon vergessen.“, und wieder spielte ich auf das Ex-Freunde Thema an. „Und du Mike... Wenn Mike dabei ist, kann man Simon vergessen.“ Ich seufzte. Vielleicht hatte sie recht, also beließ ich es dabei. „Wir beeilen uns.“, im selben Moment zog Adam die Tür auf und glitt auf den Sitz. Mich von Miranda verabschiedet, packte ich mein Handy weg. „Du vertraust mir also wirklich nicht.“, stellte Adam gespielt geknickt fest und warf mir eine kühle Cola Dose zu. „Dabei gebe ich wirklich mein Bestes.“, während er redete und den Motor erneut startete, streckte ich die Hand aus und stelle die Musik lauter, sodass er übertönt wurde. Zu ihm gesehen vernahm ich ein Lachen seinerseits, welches mich ansteckte. Für die nächste Zeit überließen wir der Musik die Führung, die durch den Wagen dröhnte. Es kam sogar soweit, dass in mir Urlaubsstimmung freigesetzt wurde. Und Vorfreude. Adam führ ein ganzes Stück zurück, nahm dieses mal die richtige Ausfahrt und führte uns somit unserem Ziel Stück für Stück näher. „Wir dürften bald da sein.“, murmelte er leise, als wir den besagten Wald erreichten. Mich etwas aufgerichtet, lehnte ich den Kopf gehen die kalte Glasscheibe und sah durch die dichte Anordnung der Bäume. Müdigkeit überkam mich und als plötzlich mein Telefon vibrierte hätte ich fast einen Schreckensschrei losgelassen.Auf dem Display blinkte Josh‘s Name auf. Ich hätte längst da sein und mich melden müssen, verdammt! Abgehoben setzte ich mit einer Entschuldigung an und klärte ihn auf. Er hatte besorgt und vielleicht etwas wütend geklungen, doch das ließ sich schnell klären. „Ich habe mir bloß Sorgen gemacht, das werde ich wohl niemals los werden.“ „Das ist lieb von dir, danke.“, unser Gespräch wandelte sich in liebevollen Smalltalk um. Als schlagartig laute Musik ertönte, zuckte ich zusammen und ließ vor Schreck mein Handy fallen. Aus dem Blickwinkel hatte ich gerade noch gesehen, wie Adam die seine Hand zurückzog. Das Gesicht genervt verzogen, griff ich das Telefon erneut und schaltete das Radio komplett ab.Auf Grund der Lautstärke hatte ich nicht gehört das Adam mit dem Sänger um die Wette gegrölt hatte... und das ließ sich nicht so einfach abstellen. Dass er nun solo singen musste, schien ihn nicht im geringsten zu stören. „Adam!“, ermahnte ich ihn verärgert. Was sollte denn die Nummer? Ich wusste, dass er Josh nicht mochte... doch er konnte wenigstens so tun als würde er sich bemühen mit ihm auszukommen! Seine Stimme verstummte, nun lachte er laut. „Entschuldige.“, gab er halbherzig von sich. Ich verdrehte die Augen. Somit war das Gespräch zwischen Josh und mir gelaufen, nun beschwerte er sich bloß noch über meine Begleitung. Und das soll dein bester Freund sein, hatte er gesagt. Dieser Satz wiederum verärgerte mich. Insgeheim war ich heilfroh darüber, als Adam meinte, dass wir da seien und ich auflegen konnte. „Das hast du wirklich super hinbekommen.“, schimpfte ich ihn leise. „Ich weiß.Toll, nicht?“ Kaum hatte ich mein Handy weggepackt, sah er wieder fröhlich und gelassen aus. Unsere kleine Auseinandersetzung war somit schnell wieder vergessen und verziehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)