Uncontrollable von CrazyGirly (Wenn aus Freunden Feinde werden.) ================================================================================ Kapitel 2: Erste Anzeichen - Adam --------------------------------- Ich hatte Tracy nach der Begegnung in der Pause nicht mehr gesehen, aus Gewohnheit wartete ich gelegentlich noch immer nach der Schule auf sie. Damals hatte ich sie immer nach Hause begleitet.Und als ich meinen Führerschein gemacht hatte, konnte ich sie sogar fahren.Anfangs hatte sie das immer beeindruckt, jetzt allerdings stand sie kurz vor ihrer eigenen Prüfung und saß ab und an selbst hinterm Steuer.Mir meine Tasche geschnappt lief ich zum Wagen. Alleine. Seit Josh hatte sich alles geändert. Nicht nur, dass ich ihm nichts abgewinnen konnte, es lag auch daran, dass ich wusste,dass er nichts für ihre Freunde übrig hatte.Seufzend startete ich den Motor. Ja, ich führte auch eine Beziehung. Dennoch klebte Lisa nicht ununterbrochen an mir. Und sie bemühte sich wirklich unsere Lebensumstände zu vereinen. Mit Tracy und Miranda kam sie bisher ganz gut aus. Natürlich hatten die beiden sie sofort kennenlernen wollen, als ich die frohe Botschaft überbracht hatte.Die Musik aufgedreht, parkte ich in Gedanken versunken aus. Mal wieder ging mir Lisa durch den Kopf. Ich mochte sie sehr. Daher mir war wichtig, dass sie wusste was in mir vorging. Ich konnte sie nicht länger belügen. Das hatte sie nicht verdient.Bloß deswegen war ich auf dem Weg zu ihr.Sie ging davon aus, dass ich sie auf unseren kleinen Ausflug mitnehmen würde. Doch so war es nicht. Mir ist klar, wie das nun bei euch ankommt. Als wäre ich ein rücksichtsloser Abklatsch von Mike. Aber diesen Eindruck möchte ich nicht vermitteln. Ich habe wirklich Hoffnungen in unsere Beziehung gelegt. Niemals würde ich bloß aus Spaß mit einem Mädchen zusammen sein wollen. Doch nun war es zu spät, mir war einiges klar geworden. Egal, wie gerne ich sie hatte... Für mich war ein anderer Weg vorbestimmt. Ein Weg ohne sie. Vor ihrem Haus gehalten, atmete ich tief ein. Jetzt oder nie! Ausgestiegen, hatte ich die Haustür noch nicht erreicht, da lief sie mir bereits munter und ungehalten entgegen. Diese leuchtenden Augen, das herzliche Lächeln, ihr fröhliches Lachen...Man musste sie einfach gern haben. Gar so als würde sie mir keine andere Wahl lassen erwiderte ich ihr Lächeln vorsichtig. „Du hast ja keine Ahnung wie aufgeregt ich bin!“,stieß sie aus,als ihre Arme sich um meine Schultern legten. Mein Lächeln sackte ab. Ich war auch aufgeregt... allerdings auf eine ganz andere Weise. „Bist du sicher,dass es in Ordnung ist, wenn ich mitkomme? Immerhin kenne ich deine Freunde doch noch gar nicht so lange. Vielleicht wollen sie mich nicht dabei haben.“ Wir liefen, während sie redete, gemeinsam ins Haus. Natürlich hatte niemand etwas gegen ihre Gesellschaft. Wieso auch? Sie war niedlich und ausgesprochen Pflegeleicht, wenn man es so beschreiben wollte. Im Wohnzimmer ließ sie mich wieder los. Der Raum wirkte plötzlich beengend und vielleicht sogar etwas bedrohlich. Doch ich durfte jetzt nicht kneifen, nicht schon wieder. Ihr muss aufgefallen sein, dass etwas nicht stimmte, da sie schlagartig verstummt. Bloß zaghaft legte sie ihre schmalen Finger an meinen Oberarm. „Adam? Ist etwas passiert?“, erst als ich den besorgten Klag ihrer Stimme vernahm, sah ich ihr erneut direkt in die Augen. Wieso ich mit ihr zusammen war, wenn ich sie jetzt wieder hängen ließ? Wahrscheinlich weil ich gemerkt hatte, dass sie nicht wie Tracy war. Nicht einmal ansatzweise. Niemand konnte Tracy ersetzen. Meine Tracy. Doch ich hatte mir gewünscht, Lisa wäre dieser Aufgabe gewachsen. Eigentlich wünschte ich es mir noch immer. Doch so war es nunmal nicht. Als ich Lisa das erste mal gesehen hatte, hatte ich sofort den Drang verspürt sie anzusprechen, ihr ein Lächeln zu schenken... Und ich hatte darauf gehofft auch einen fröhlichen Blick von ihr zugeworfen zu bekommen. Ich weiß nicht ob es daran lag, dass sie in der Menschenmenge auf der Einkaufsstraße so verloren aussah, oder ob es von Anfang an ihre Ausstrahlung betraf, die mich an Tracy erinnerte. Sie hatte mit aller Mühe versucht den Plan der Gebäudeanordnung zu lesen. Frauen und Kartenlesen...vielleicht könnt ihr euch vorstellen, wie sie gewirkt hat. Ich konnte einfach nicht an ihr vorbei gehen. Den restlichen Mittag hatten wir zusammen verbracht. Und so kam dann eines zum anderen. „Schatz?“, riss mich ihre Stimme zurück in die Gegenwart. Gar so als wollte ich die Erinnerungen wieder loswerden, schüttelte ich kurz den Kopf. „Entschuldige.“,setzte ich leise an. Ihre Hand gegriffen, setzte ich mich auf das Sofa und zog sie sogleich achtsam neben mich. „Ich wollte mit dir über unseren Ausflug reden.“ Wenn ich mich an ihren Gesichtsausdruck zurückerinnere, meine ich, dass sie geahnt hatte was ich sagen wollte. Den Kopf leicht schief gelegt, rutschte ihr Haar über ihre Schulter. „Du hast Recht. Ich kann dich nicht mitnehmen.“, die Worte huschten leise und unsicher über meine Lippen. Ich war eine Katastrophe in Beziehungsangelegenheiten. Zu meiner Verwunderung reagierte sie gefasst. Ihre Hand legte sie sorgsam auf mein Bein, ihre Lippen formten ein verständnisvolles Lächeln. „Ich habe es mir fast gedacht.Mach dir keinen Kopf, ich komme die paar Tage auch ohne dich zurecht.“ „Darum geht es nicht.“, fiel ich ihr beinahe ins Wort. „Ich hätte dich gerne dabei. Aber... das mit uns sollte aufhören.“ Nun wich ihr Lächeln, ihre Hand zog sie ebenfalls zurück. „Es fällt mir nicht leicht, dir das zu sagen...Aber ich schätze meine Gefühle genügen nicht für eine tiefergehende Beziehung.“ Ich hatte sie nicht angesehen, doch aus dem Augenwinkel konnte ich vernehmen, dass sie den Kopf sinken ließ und somit ebenfalls den Blick abwand. „Es tut mir wirklich Leid.“, man entschuldigte sich in solchen Situationen nicht. Dennoch konnte ich nicht auf eine aufrichtige Entschuldigung verzichten. Für mich gehörte sie dazu, immerhin hatte ich ihr ungewollt wehgetan. Wir schwiegen beide eine Weile. Mir kamen bereits Sekunden vor wie Stunden. Sollte ich nun einfach aufstehen und gehen? Oder gab es noch mehr zu sagen? Ich konnte mir nicht lange den Kopf über mein mögliches Verhalten zerbrechen, weil sie sich zusammen nahm und das Wort ergriff. Ihre Stimme klang fest. War das ein gutes Zeichen? Ich zumindest hielt es für eins. „Ich werde dich wohl kaum zu etwas zwingen können. Vielleicht hast du Recht. Belassen wir es bei einer Freundschaft.“, und schon saß es wieder auf ihren Lippen - das Lächeln, welches mich immerzu beruhigte. Ich nickte bloß stumm. Mir fiel ein Stein vom Herzen. Also hatte sie es auch so gesehen. Gut, dass ich meinen Mut zusammengekratzt hatte. „Du solltest los. Die anderen warten bestimmt schon auf dich. Richte liebe Grüße aus.“ „Ja,das werde ich.“, gab ich erleichtert zurück. Sie begleitete mich zurück zur Tür. Und schon hatte ich das Schlimmste überwunden - dachte ich. Da wir beide nicht sicher waren, wie wir nun miteinander umgehen sollten kam es bloß zu einer verkrampfen Umarmung zum Abschied. Meine Autoschlüssel gezückt, machte ich mich auf den Weg zu Tracy. Der echten Tracy. Ihre bereits gepackte Tasche, welche bereit auf dem Flur stand, fiel mir bloß im Unterbewusstsein auf. Allerdings verhalf sie mir zu keinerlei Anzeichen dafür, dass Lisa den Rest des Abends unglücklich verbrachte und eine Träne nach der anderen wegen mir vergoss. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)