2 Letzte Wünsche von abgemeldet (Der Zweite Zero / Lelouch x Suzaku) ================================================================================ Epilog: Jahrestag ----------------- „Es ist wieder soweit, nicht wahr?“ Kallen musterte mich aufmerksam, während ich geschäftig herumhantierte. Es waren zwei Jahre vergangen, seit ich Lelouch getötet hatte und endgültig zu Zero geworden war. Ich hatte Zeros Helm seit damals nur zum Baden und Schlafen ausgezogen – ich ertrug die Strafe, die Lelouch mir auferlegt hatte, wie ein Mann, fand ich. Es war wie sie sagten, die Zeit heilte die meisten Schmerzen. Ich hatte gelernt, ohne Euphie und ohne ihn zu leben – was blieb mir auch anderes übrig? Ich hielt zwei Kerzen auf polierten Holzschalen in den Händen, die ich selbst geschnitzt hatte. Ich mochte der Einzige sein, der dem Tyrannen Lelouch Vi Britannia und der Mörderprinzessin nachtrauerte, doch ich tat es. Einen Tag im Jahr erlaubte ich es mir, einfach nur Suzaku zu sein. Ein junger Mann, der um die beiden Menschen trauerte, die ihm am meisten bedeutet hatten. „Wenn Ihr nur zu uns sprechen würdet, Zero“, meinte sie mit beißendem Ton und ihre graublauen Augen fokussierten mich. „Ich mag eine Legende sein, Kallen“, sagte ich mit fester, entschlossener Stimme, „aber ich bin auch ein Mensch. Und wie es für einen Menschen üblich ist, habe ich das Bedürfnis, um die zu trauern, die ich verloren habe. Wie verzwickt und verworren unsere Beziehungen auch gewesen sein mögen.“ „Wüsste ich nicht, dass er tot ist... würde ich Euch glatt für Suzaku Kururugi halten.“ Ich schwieg, während meine behandschuhten Hände das Messer fester umschlossen, das ich in der Faust hielt, um die Buchstaben einzuritzen. „Tu mir bitte einen einzigen Gefallen... und gib mir diesen einen Tag. Morgen kann ich dir in aller Ruhe und Zeit der Welt bestätigen, dass ich Zero bin und niemand sonst. Aber heute möchte ich nur ich sein und zwar allein.“ „Wie Ihr wünscht, Zero.“ Kallen sah mir aus den Augenwinkeln nach, als ich den Raum verließ und mich mit den beiden Kerzen in den Händen auf den Weg in den Park der Ewigkeit machte. Der Wind raschelte in den Blättern und wieder einmal wurde mir bewusst, wie sehr mir das Gefühl des Windes in meinen Haaren fehlte. Mit gesenktem Kopf kniete ich am Ufer des Sees der Erinnerung, dem Zentrum des öffentlichen Parks, setzte die beiden Kerzen ins Wasser und gab ihnen noch einen sanften Stoß. Wieder einmal schwebten Euphie und Lelouch dahin, von meinen Blicken begleitet, von meinem Herzen geleitet. „Auch wenn die ganze Welt euch hasst“, ich richtete mich auf, den Kopf gen Himmel gerichtet, die Augen entspannt geschlossen. „Ich werde euch immer lieben.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)