Für immer alleine? von abgemeldet (Der neue Anfang) ================================================================================ Kapitel 15: PS:Ich liebe dich ----------------------------- Bellas Sicht Mit einem lauten Schrei erwachte ich aus meinem Alptraum. Mein Herz pochte wie wild gegen meine Brust und meine Augen waren vor Schreck geweitet. Es war fast der gleiche Traum, wie gestern gewesen, nur dieses Mal war es Charlie der es zu Ende gebracht hat. Er hat sein Messer fest in mein Herz gebohrt und mich somit körperlich umgebracht, seelisch hatte er es ja schon fast hingekriegt… Ich seufzte. Es war nur ein Traum Bella, redet ich mir selbst ein. Du lebst noch, du hast noch alle Körperteile an dir dran. Dein Herz ist auch okay, wegen Alice. Sie hatte mich gerettet und ich hatte mich nicht mal richtig bedankt, so groß war mein Schock. Was war ich bloß für eine Schwester? Ob sie jetzt vielleicht sauer auf mich ist? Ich hoffe nicht! Aber ich hatte nie und nimmer damit gerechnet, Charlie so schnell wieder sehen zu müssen und dann noch ganz alleine. Die Angst saß mir immer noch in den Knochen. Wie er da stand, bedrohlich mit einem Messer. Seine hasserfühlten Wörter und seine Augen, kühl und voller Hass. Ich erschauerte. Was war ich bloß für eine naive Person? Einfach wegzurennen und alleine in den Park zu gehen? Dort hätten auch andere sein könnten, die so etwas ähnliches wie Charlie von mir wollten. Warum war ich bloß so eifersüchtig und verletzt? Edward war nicht mein Freund. Er konnte tanzen mit wem er wollte und er hatte Tanja den Abend geschenkt, weil sie wegzieht und er sein verhalten damit entschuldigen wollte. Er hatte gar keine Gefühle für sie. Tanja hatte er nicht geküsst, aber mich. Er hatte mir von seiner Vergangenheit erzählt und sonst keinem anderen. Sollte das nicht ein Grund sein, dass er mir vertraut und mich mag. Besonders als ich sein gequältes Gesicht gesehen habe, als er mit Tanja getanzt hat, hätte es eigentlich klick machen müssen. Ich wusste gar nicht an was ich noch alles denken sollte. Mein Kopf war ganz wirr und allmählich bekam ich davon Kopfschmerzen. Die Erscheinung von Charlie, Schuldgefühle wegen Alice und Edward. Ich drückte meine kalte Hand gegen meinen Kopf… Langsam sank ich wieder runter auf das Bett und schloss meine Augen. Doch plötzlich bewegte sich das Bett. Ich riss panisch die Augen auf und sah mich um, doch leider sah ich nichts. Es war stockdunkel, was wahrscheinlich daran lag, dass das Rollo unten war. „Hallo?“ flüsterte ich in die Dunkelheit hinein. Es war alles still. Zu still! Auf meinem Körper legte sich eine Gänsehaut ab. Ich biss mir verzweifelt auf meine Lippen. Panik ging durch meinen Körper. Meine Muskeln verkrampften sich, der Schweiß trat auf meine Stirn, obwohl mir nicht heiß war und mein Herz pochte wild gegen meine Brust. Vielleicht war ich ja gar nicht bei den Cullens Zuhause! Vielleicht hatte ich nur geträumt, dass Alice kam und mich nach Hause brachte. Was ist wenn Charlie mich umgehauen hat und mich zu sich nach Hause gebracht hat!? Meine Panik wurde immer größer und als mich jemand berührte fing ich an zu schreien. So schnell wie ich konnte, sprang ich aus meinem Bett. Ich versuchte mich zu orientieren, was aber ziemlich schwer war, da es stockdunkel war. „Bella! Beruhige dich.“ Hörte ich plötzlich jemanden sagen. Ich blieb erschrocken stehen. Die Stimme klang gar nicht nach Charlie, eher nach Edward. „Edward? Bist du es und nicht Charlie?“ flüsterte ich leise. „Ja Bella, ich bin es Edward. Keine Angst, Charlie ist nicht hier. Er wird auch nicht wieder kommen. Jetzt beruhige dich Bella, bitte. Du bist noch geschwächt von gestern und solltest nicht so schnell aufstehen.“ Hörte ich Edward´s sanfte Stimme sagen. Aus seiner Stimme konnte ich die Sorgen hören. Ich atmete tief durch und versuchte mich zu beruhigen. Was sich als sehr schwer erwies. Die Panik, dass Charlie wieder auftauchen könnte, war zu groß. Er würde nie aufgeben, denn er hatte ein Ziel. Er wollte mich tot sehen. Erst dann wäre sein Lebensziel erreicht. Plötzlich merkte ich zwei Hände auf meiner Schulter. Ich schreckte zusammen und stolperte nach hinten. Verzweifelt kniff ich meine Augen zu und die Panik ging mir wieder durch den Kopf. Ich wiegte mich hin und her und wartete darauf, dass Charlie wieder kam und es beendete. Es vergingen Minuten oder vielleicht auch Stunden, als die Panik wieder langsam aus meinem Körper wich. „Isabella verdammt, bitte siehe mich endlich an. Ich fasse dich auch nicht mehr an, keine Angst. Nur bitte beruhige dich… Charlie, dieser verdammter Mistkerl, ist nicht hier. Er wird auch nicht mehr in deine Nähe kommen, nie wieder. Fuck, das verspreche ich dir, bei meinem Leben! Aber bitte, Bella öffne deine Augen und sieh mich an. Tue es für mich. Ich brauche dich doch, weil du…weil du alles für mich bist.“ Ein leiser Schluchzer erklang. Er kam aber nicht von mir. Nein, er kam von Edward. Ich öffnete erschrocken meine Augen und sah in Edwards grünen Augen. Tränen stahlen sich aus seinen Augen und liefen seine Wange hinab. Eine Zeit lang saß ich vor ihm und beobachtet seine Tränen. Sie liefen und liefen und schienen sich gar nicht zu beruhigen. Ab und zu schluchzte Edward laut auf. Sein ganzer Körper war verkrampft und er schien verzweifelt. Aber warum wusste ich nicht. Ich traute mich gar nicht zu Fragen, weil ich Angst vor der Antwort hatte. „Bella.“ Flüsterte er leise. „Es tut mir leid. Ich konnte mein Versprechen nicht halten… Ich habe dich nicht verdient. Immer wieder wurdest du verletzt und ich konnte dich einfach nicht beschützen. Es tut mir so verdammt leid… Ich bin an allem schuld.“ „Edward.“ Flüsterte ich erschrocken. Meine Stimme war nicht mehr als ein Hauch. Leise fing ich auch an zu weinen. Er war doch an der Sache nicht schuld! Er hatte doch am wenigstens damit zu tun… Warum gab er sich dann trotzdem die Schuld? Ich war diejenige die in den Park gerannt ist, obwohl ich wusste, dass es dort gefährlich sein kann. Verzweifelt legte ich meine Arme um seinen Körper. So fest wie es ging drückte ich mich an ihn. „Du bist nicht Schuld! Bitte, hör auf so zu denken. Es war alleine meine Schuld… Ich bin weggerannt, weil ich eifersüchtig war, weil du mit Tanja getanzt hast. ICH hätte nachdenken müssen, ob es so gut wäre alleine nachts in den Park zu gehen. Und ich hätte gleich reagieren müssen als ich ihn sah. Aber das habe ich nicht. Also gebe dir doch bitte nicht die Schuld… Bitte, ich ertrage es nicht wenn du leidest.“ Edward löste sich nach meinen Worten von mir. Ich dachte schon, dass er sauer oder verschreckt wäre, weil ich ihm gesagt habe, dass ich eifersüchtig auf Tanja war. Aber nach einem kurzen Moment wo er mich erschrocken ansah, umarmte er mich wieder. „Denkst du ich ertrage es, wenn du weinst. Wenn du im Schlaf verzweifelst schreist und mich mit leeren Augen anschaust… Bella, du sollst auch nicht denken, dass DU schuld bist. Nur Charlie alleine hat Schuld. Wir beide können nichts dafür, okay? Er tut uns beiden diesen Schmerz an. Dich die ganze Nacht weinend und verzweifeld zu sehen, war grausam. Es tat mir so im Herzen weh und vorhin, als du vor mir weggezuckt bist und eine Panikattacke bekamst…. Ich hatte richtige Angst. Angst, dass es zu spät für dich sei und du dein Leben aufgibst. Also bitte Bella, versprich mir das du nie aufgibst…Okay?“ Er schluchzte gegen Ende. Seinen Kopf vergrub er an meiner Schulter und er hielt mich fest. „Okay…“ flüsterte ich und klammerte mich dabei wieder an ihn. Meine Antwort war keine Lüge, auch wenn ich vielleicht manchmal anders dachte... Ich würde es tun, für ihn. Solange wie ich Edward bei mir hatte, wusste ich, dass ich es konnte… Ja er war mein Rettungsring mitten im Wasser. Ohne ihn würde ich ertrinken… Nach ein paar Minuten musste ich ihn, aber leider wieder loslassen, denn es klopfte an der Tür. Seufzend erhob sich Edward und machte die Tür auf. „Guten Morgen, ihr beiden.“ Begrüßte uns Carlisle. Er kam in mein Zimmer hinein und sah mich an. Leise nuschelte ich ein „Guten Morgen“ und sah zu Boden. Ich wollte nicht, dass er meine Tränen sah, die noch nicht getrocknet sind. „Morgen Dad.“ Antwortet nun auch Edward. „Wie kommst es das du uns, zu dieser frühen Morgenstunde besuchst?“ „Naja Sohnemann, ich wollte euch beiden nur Bescheid geben, dass ihr heute nicht zur Schule müsst und außerdem wollte ich Bella noch untersuchen, ob ihr Fieber und ihre Erkältung weg ist.“ Erklärte Carlisle. Ich spürte seinen Blick auf mir. Ich nickte schwach. „Danke Dad. Ich ähm… lass euch beide dann mal alleine und frisch mich ein bisschen auf. Bis dann.“ Sagte Edward und verschwand aus dem Zimmer. Carlisle machte sich dann sofort an die Arbeit. Er erklärte mir dabei, dass ich gestern einen Fiebertraum gehabt habe und deswegen noch ziemlich geschwächt bin. Darauf konnte ich nur nicken, denn wenn ich ehrlich bin, fühle ich mich einfach nur k.o. Er gab mir noch schnell Medizin und verschwand dann nach unten. Er wollte zur Arbeit fahren. Ich selbst zog mir schnell bequeme Sachen an und ging nach unten, denn alleine sein wollte ich um keinen Preis. Die Angst war einfach zu groß, dass ich vielleicht wieder Panik bekäme. In der Küche begrüßte mich Esme, die wild in der Küche herumwirbelte und ein Edward der fast beim Essen einschlief. Sofort bekam ich wieder Schuldgefühle. Carlisle hatte mir erklärt, dass Edward die ganze Nacht bei mir saß und deswegen kein Auge zugekriegt hätte. Ich setze mich neben Edward und sah ihn an. Seine Augen waren immer noch vom weinen leicht gerötet und er hatte dicke Augenringe. Sein ganzes Gesicht schien eingefallen und eine kleine Sorgenfalte bildete sich auf seiner Stirn, als er mich ansah. Auch Esme beäugte mich mit einem sorgsamen Blick, den ich aber nicht verstand. Warum schauten mich alle so komisch an? Mir geht es doch gut…Oder? Ich hatte keine Ahnung. Tief in mir spürte ich eine undefinierbare Leere. „Hier Liebes, versuch was zu essen, es wird dir gut tun.“ Sagte Esme und gab mir eine Schüssel voller Hühnersuppe. Ich bedankte mich bei ihr und versuchte sie anzulächeln, was ein wahrer Kampf war, da sich meine Lippen einfach nicht nach oben biegen wollten. Das Resultat sah wahrscheinlich auch so aus. Edward schnaufte leise auf und Esme´s sorgsamer Blick wurde intensiver. Ich schaute zu meiner Suppe und fing an zu löffeln. Aber da ich keinen großen Hunger hatte, stellte ich sie, nachdem ich die Hälfte gegessen habe, weg. Ich spürte dabei ganz genau Edwards Blick auf mir. „Bella! Du solltest wirklich mehr essen. Ich weiß das es schwer ist, da du keinen Hunger hast, aber naja ich mache mir Sorgen. Du wiegst schon so wenig und kannst es dir eigentlich kaum leisten noch weniger zu essen. Ich will nicht das du noch kranker wirst.“ Sagte er mir mit einem vorwurfsvollen Unterton. „Edward, keine Angst, du brauchst dich nicht um mich zu sorgen. Ich werde wieder gesund. Ähm…Ich esse die Suppe einfach nachher weiter. Ich verspreche es dir. Aber jetzt denke doch mal an dich! Du solltest dich auch mal aufs Ohr hauen. Du bist doch müde, also gehe hoch und schlaf eine Runde. Okay?“ antwortete ich ihm und stand dabei auf, um meine Suppe wegzustellen. „Ich will dich aber nicht alleine lassen!“ Edward stand auch auf und wollte mir hinterher gehen. „Edward.“ Antwortete ich darauf nur genervt und sah ihn böse an. Warum verstand er nicht, dass er auch mal an sich denken müsste. „Sie hat Recht, Edward. Du solltest dich wirklich hinlegen, sonst wirst du auch noch krank. Ich achte schon auf Bella, keine Angst. Nun geh hoch und schlaf ein paar Stunden, danach kannst du ja wieder runter kommen.“ Mischte sich Esme ein. Sie strich Edward behutsam über den Kopf. Er seufzte ergebend. Ich nickte lächelnd zu ihm und wünschte ihm noch eine gute Nacht. Kurz umarmte er mich und verschwand dann nach oben. „Hmmm… Bella? Was willst du machen? Ich kann uns beiden einen Film anmachen und den gucken wir dann. Hast du schon mal den Film „PS: Ich liebe dich“ geguckt? Es ist ein schöner Film, zwar traurig, aber ein richtig schöner Liebesfilm. Alice und Rose lieben ihn sehr. Nur mit den Jungs kann man so etwas nicht gucken, da sie die ganze Zeit rumjammern würden.“ Schlug Esme vor. Als sie die Jungs ansprach rollte sie mit ihren Augen. „Also den Film kenne ich nicht, aber er hört sich schön an.“ Antwortete ich. „Na dann wird es mal Zeit.“ Antwortete Esme lächelnd und wir beide gingen in die Wohnstube. Ich holte mir eine Decke und setze mich auf den Sessel. Mir war irgendwie kalt, dass kann vielleicht an meiner Erkältung liegen. Esme schaltete währenddessen den Film ein und machte es sich auf der Couch gemütlich. Sie spulte noch schnell die Werbung vor und dann startete der Film. Der Film zeigte genau das, was Esme versprach. Er zeigte wie schwerwiegend der Verlust der großen Liebe sein kann. Man aber trotzdem weiterleben muss, für die Person die man liebt. Aber auch für die Familie und Freunde. Auch wenn es schwer fällt. Man sollte nicht traurig sein, dass es vorbei ist, nein, man sollte glücklich sein, dass die Zeit toll war. Die Darstellung, dass die wahre Liebe über den Tod hinaus geht, ist wie ein Traum. Die Liebe wie sie im Buche steht. Jeder Mensch will so eine Liebe erleben, dass sie so schnell endet ist vielleicht traurig. Aber das man sie eine Zeitlang in den Armen hält und mit ihr glückliche Zeiten hat, ist allen Schmerz wert. Durch und durch war der Film schön. Teils auch lehrend. Ich konnte die Gefühle von der Hauptperson sehr gut verstehen. Durch den Verlust meiner Mum und die Liebe zu Edward. Beide Personen liebte ich ohne wenn und aber. Meine Mum hatte ich bereits verloren. Ihr gegenüber konnte ich meine Liebe nur selten zeigen. Da sie krank war und somit kaum Zeit für mich hatte. Aber bei Edward hatte ich noch Zeit... Mit ihm werde ich vielleicht diese wahre Liebe erleben können. Darauf baute ich auf, denn das ist meine einzige Hoffnung mit Edward… Mit ihm könnte ich wieder glücklich sein. Nach dem der Film geendet hatte, schaute ich zu Esme. Sie lächelte mich mit Tränen in den Augen an. „Und Bella, wie fandest du den Film? Ich gucke ihn jetzt schon zum zweiten Mal und muss immer noch dabei weinen.“ Erzählte sie und wisch sich dabei die letzten Tränen weg. Ich sah kurz zum Fernseher, wo der Abspann lief. „Hmm… Sehr schön und teils auch richtig traurig. Manchmal hat er mich sehr zum Nachdenken angeregt… Aber durch und durch sehr spannend und fesselnd. Ich verstehe die Jungs nicht, so eine richtige Schnulze war es nun auch nicht“ sagte ich ihr und lächelte sie kurz an. Darauf konnte mir Esme nur zustimmen. Nach unserem kleinen Gespräch über den Film, ging Esme in die Küche. Sie sagte sie müsse noch Mittagsessen machen und die anderen würden gegen 15 Uhr nach Hause kommen. Ich bot ihr an, dass ich helfen könnte, aber sie verneinte. Somit saß ich alleine im Wohnzimmer herum und hing meinen Gedanken nach. Irgendwann fiel mir ein, dass ich ja noch die Zeitung entwerfen müsse und somit noch eine Idee wegen des Aufbaus brauchte. Die verschiedenen Artikel sollten auf jeden Fall aus den Themen: Lifestyle, Politik, Mode, Sport, Familie und natürlich noch ein paar Witzen bestehen. Mit viel Phantasy und mit der Hilfe von meiner neuen Familie würde ich das schon schaffen. Nur das schwerste würde mein Hauptartikel sein. Alle diese Themen sind zwar gut und schön, aber es fehlt ihnen das bestimmte etwas. Ich überlegte eine lange Zeit. Mein Blick schwirrte dabei im Raum umher, bis er die DVD von PS: Ich liebe dich, traf. Dann fiel mir eine gute Idee ein. Ich würde meinen Hauptartikel über die wahre Liebe zwischen 2 Personen schreiben. Wieder schrieb ich alles auf mein Notizzettel und noch ein paar extra Gedanken dazu. Als ich gerade anfangen wollte den Artikel zu schreiben, kam Esme rein. Sie lächelte mich an und stellte mir meine Suppe und einen heißen Tee hin. Ich erwiderte ihr lächeln und bedankte mich bei ihr. „Macht doch nichts Liebes, es ist doch selbstverständlich. Du bist doch jetzt ein Teil dieser Familie und glaub mir die anderen, besonders die Jungs wollen, wenn sie krank sind, nur bemuttert werden und teils genieße ich das, weil ich meine Familie liebe und alles für sie tun werde. Deswegen Bella scheue dich bitte nicht mich einfach zu rufen. Ich bin für dich da und die anderen auch.“ Sagte sie und strich mir kurz über den Kopf. „Danke“ nuschelte ich leise. „Kein Problem. Und übrigens die anderen werden in etwa einer Stunde hier sein, nur das du Bescheid weißt und dich nicht erschreckst. Naja ich muss schnell noch das Mittagessen fertig machen und den Tisch decken. Also wenn was ist, rufe mich!“ Schon flitzte Esme wieder aus dem Raum. Nach dem sie gegangen war, nahm ich mir meine Suppe und aß sie fleißig auf, dass hatte ich ja Edward immerhin versprochen. Meine Gedanken schwirrten dabei, die ganze Zeit über die Worte die Esme gesagt hat... Es war nicht selbstverständlich für mich, dass die Elternteile sich um das Kind kümmern. Aber bei Esme war es dies. Sie war eine wirklich wundervolle Mutter, die man einfach nur als Vorbild nehmen konnte. Sie half ihren Kindern, egal wie schlecht es ihr geht und opfert sich mehr oder weniger für sie auf. Das finde ich an ihr so bewundernswert. Bisher hatte ich immer ein anderes Bild von einer Mutter, da ich es nie so kennengelernt habe. Meine Mum, Rene, war ja seit meinem 6. Lebensjahr erkrankt gewesen und konnte sich dann nicht viel um mich kümmern. Sie musste schon alleine gegen ihre Krankheit kämpfen und hatte dabei nicht so viel Zeit für mich. Bei Krankheiten musste ich selbst für mich sorgen oder bei fast allem anderen auch. Deswegen war ich es wahrscheinlich nicht gewohnt, so umsorgt zu werden… Seufzen stellte ich den Rest der Suppe weg. Der Gedanke an Rene verdarb mir den Hunger und machte mich traurig. Früher als sie noch da war, war mein Leben noch halbwegs in Ordnung gewesen, aber jetzt? Wie kann man das hier noch Leben nennen. Es war teils die Hölle und Charlie war mein persönlicher Teufel… Um mich wieder abzulenken schrieb ich an meiner Zeitung weiter. Ich kam sogar gut voran und war schon fast mit dem ersten Artikel fertig, als Emmet, Rose, Alice und Jasper von der Schule nach Hause kamen. Alle 4 stürmten, als sie reinkamen, auf mich zu und umarmten mich. Sie sagten mir, dass sie froh sind, dass es mir besser geht und erzählten mir vieles über den Schultag. Nachholen müsste ich nichts, da ich ja sowieso einen guten Vorlauf von meiner alten Schule in Phönix hatte. Als Emmett und Rosalie nach oben gingen um Edward zu holen, entschuldigte ich mich bei Alice. Meine Schuldgefühle die ich heute früh hatte, waren noch nicht ganz weg und sie schien heute so traurig und abweisend zu sein. Wahrscheinlich lag es ja an mir, da ich gestern so gemein zu ihr war. Sie schaute mich kurz böse an und antwortete: „ Bella! Wofür Entschuldigst du dich bitte? Es ist doch selbstverständlich, dass ich kam. Du brauchtest Hilfe, sonst wäre was weiß ich passiert. Daran will ich gar nicht denken. Also nun mach dir keinen Kopf darüber. Und bitte Entschuldige dich nie wieder für sowas! Okay?“ Am Ende sah sie mich eindringlich an. Gerade als ich etwas erwidern wollte, hörte ich das jemand die Treppe runter kam. Kurz wendete ich meinen Blick dorthin. Es war Edward der herunter kam und hinter ihm waren Rose und Emmett. Edward…er sah noch ganz verschlafen aus und seine Haare waren wild verstrubbelt. Ich lächelte leicht bei seinem Anblick. Er sah so süß aus… Als er bei uns angekommen war begrüßte er noch Alice und Jasper. Danach machten es sich die anderen auch bequem und alberten herum. Ich blieb dabei im Hintergrund und hörte einfach zu. Ab und zu blickte ich zu Edward, der mich öfters musterte. Auf seiner Stirn war wieder seine Sorgenfalte zu sehen. Den restlichen Tag verbrachte ich, mit den anderen, genauso ruhig wie bisher. Nachdem die anderen was gegessen hatten, spielten wir Monopoly und sprachen über verschiedene Themen. Edward ging auch irgendwann ans Klavier, um zu spielen. Was mich zum Träumen brachte. Ab und zu besprachen wir auch Themen die ich gut, bei meiner Zeitung nutzen könnte. An der ich gegen Abend auch wieder arbeitete, während die anderen einen Film schauten, der mich wenig interessierte. Ich saß einfach auf meinem Sessel und schrieb fleißig weiter. Gegen 21 Uhr gingen wir dann auch alle schon schlafen. Wir waren noch sehr kaputt von gestern… Ich machte mich schnell Bettfertig, da ich echt müde bin. Schnell nahm ich noch die Tabletten die mir Carlisle gegeben hat. Es waren Schlaftabletten, die mich vor Albträume schützen sollte. Er sagte zu mir ich sollte sie die nächste Zeit nehmen, da mein Körper den Schlaf einfach brauchte, um sich zu erholen. Aber leider hielten sie nicht das ein, was sie versprechen. In der Nacht hatte ich trotzdem wieder einen Albtraum, es war der gleiche wie er es gestern gewesen ist. Mit einem leisen Schrei erwachte ich aus ihm und saß kerzengerade im Bett. Tränen rannen mir über mein Gesicht und ich fragte mich immer und immer wieder, wann das endlich aufhören wird. Ich meine, ich habe doch jetzt eine Familie die für mich da ist. Die ganze Fröhlichkeit am Tage, die sie Umgab. Warum musste ich dann immer so was träumen? Mir ging es doch gut… Ich hatte Leute um mich herum die mich akzeptierten und sich um mich sorgten. Warum musste ich dann trotzdem immer von diesen schrecklichen Dingen träumen, die mir bewusst machten, wie viel schreckliches ich schon in meinem Leben erfahren musste. Fluchend sprang ich aus meinem Bett und ging in Richtung Küche. Ich wollte ein Glas Wasser trinken, um somit auf andere Gedanken kommen und vielleicht richtig schlafen zu können. Langsam ging ich die Treppe herunter und bemerkte an der untersten Stufe, dass das Licht in der Küche schon brannte. Ich war also nicht die Einzige die nicht schlafen konnte. Je näher ich in Richtung Küche ging, desto deutlicher wurden die Stimmen. Es waren eindeutig Carlisle und Edward. Aber über was besprachen sie mitten in der Nacht? Konnten die beide etwa auch nicht schlafen? Bei Edward würde ich es ja verstehen können, da er ja heute den ganzen Tag geschlafen hat, aber Carlisle müsste von seiner Arbeit erschöpft sein. Ich stellte mich neben die Küchentür und versuchte das Gespräch zu belauschen. Eigentlich machte man ja so was nicht, aber die Neugier war einfach zu groß. Es müsste was wirklich ernstes sein, denn alles andere könnten sie ja auch morgen früh klären… „Carlisle was soll ich bloß machen? Ich will sie in keine Therapie stecken oder sonst wo… Aber den ganzen Tag wirkte sie so leer, leblos. Sie wollte keine Berührungen mehr und hielt sich auf Abstand. Manchmal hat sie nicht mal mitgekriegt, dass man mit ihr geredet hat. Sie hat nur darauf gelächelt und das war nicht mal echt… Ich meine das kann doch nicht so weiter gehen! Sie versteckt sich die ganze Zeit und stellt sich nicht ihren Gefühlen…“ hörte ich Edward aufgebracht sagen. Er knallte auf irgendwas drauf, sodass ich kurz zusammen schreckte. Ich fragte mich was ihn dermaßen aus der Fassung brachte, sodass er so verzweifelt reagiert. „Junge beruhige dich… Gewalt bringt uns hier nicht weiter. Wir müssen hier in diesem Fall anders denken… Dieses Mädchen hat viele traumatische Erlebnisse hinter sich. Viele wovon wir wahrscheinlich nicht die geringste Ahnung haben… Deswegen hat es mich schon immer sehr gewundert, dass sie alles so gut wegsteckte. Dass sie ein paar Alpträume bekommen hat und so abgemagert ist, ist nichts im Ggensatz zu anderen Fälle die ich schon mal hatte. Natürlich ist sie anders, sie ist eine starke Person und will leben, aber das sie das einfach so gut weggesteckt hat wie bisher, ist unlogisch. Ich meine dieses Mädchen wurde vergewaltigt von ihrem Vater und konnte nach 4 Tagen schon die Klammerattacken von Emmett ertragen. Sicherlich geht jeder anders damit um traumatische Erlebnisse zu verarbeiten, aber Bella umging sie. Sie versteckte ihre eigene Trauer und Gedanken, sodass wir uns keine Gedanken drüber machten. Ich hätte mir denken können, dass sie irgendwann nicht mehr damit umgehen könnte. Spätestens gestern Abend, als sie zusammen brach, wurde es mir dann auch klar…“ Carlisle stoppte kurz. Die Zeit nutze ich, um mich auf das ein und ausatmen zu konzentrieren. Als mir klar wurde, dass die beiden über mich redeten, erschrak ich zu tiefst und als mir klar wurde das die beide recht hatten mit allem was sie erzählten, bekam ich Angst. Angst, dass ich ihnen zu viele Probleme mache und sie mich wirklich in eine Therapie stecken… Weiter konnte ich meinen Gedanken aber nicht führen, da Carlisle wieder nach einem leisen Seufzer weiter sprach. „Wir können ihr in dieser schweren Zeit, wohl nur einfach beistehen und ihr zeigen, dass sie nicht alleine ist. In eine Therapie können wir sie nicht stecken, dazu ist sie viel zu scheu. Sie traut sich sowieso kaum über ihre Gefühle zu reden, also wird sie es auch höchst wahrscheinlich auch dort nicht tun. Aber trotzdem sehe ich noch einen Lösungsweg und da spielst du die Hauptperson, Edward.“ „Was warum ich? Ich bin doch selbst innerlich kaputt und komme kaum mit meiner eigenen Trauer klar. Und dazu kommt, dass ich nicht die geringste Ahnung habe, was sie fühlt… Meine Vergangenheit ist im Gegensatz zu ihrer Nichts. Ich bin schon an meiner fast zerbrochen… Wie soll ich ihr dann bitte helfen? Ich sehe zwar wenn sie traurig und alleine ist, aber immer fehlen mir die Worte um sie trösten zu können. Öfters nehme ich sie zwar in den Arm oder Berühre sie, aber ich weiß nicht ob das wirklich hilft. Da sie öfters zusammen zuckt. Also denk…“ Edward wurde gerade von Carlisle unterbrochen. Mein Herz pochte wie wild in meiner Brust und es viel mir schwer, mich nicht einzumischen. Ich hatte grad das Bedürfnis Edward zu helfen. Ihm seine Verzweiflung abzunehmen… Ihm zu zeigen das es mir gut ginge. „Genau, da ist der springende Punkt. Die Berührung braucht sie. Worte können nicht heilen, aber taten. Edward mach deine Augen auf und seh wie sie auf dich reagiert. Nur deine Berührung mag sie. Bei den anderen zuckt sie noch mehr weg. Sie vertraut dir, sowie du ihr vertraut. Sie hat dir erzählt, dass sie von Charlie vergewaltigt wurde. Das zeigt doch das nötige Vertrauen oder nicht? Du, nein ihr müsst doch beide langsam verstehen, dass zwischen euch eine Verbindung besteht. Die ich bis jetzt nur 2-mal mit angesehen habe. Und das war bei Rosalie und Emmett und Jazz und Alice. Ihnen alle hat die Liebe geholfen, um ihre tiefen Wunden zu verheilen. Bei euch beiden findet eine Verbindung statt, die ich noch nie gesehen habe. Die Liebe, sie kann alles heilen, selbst den größten Schmerz der Welt. Deswegen bin ich der Meinung, solange du für sie da bist, ihr zeigst, wie es ist zu leben. Wird sie wieder auf die Beine kommen. Darin habe ich festes Vertrauen. Nur du musst es wollen, Edward. Wenn du sie retten willst, dann sei stark und gebe sie nicht auf. Oder bedeutet sie dir so wenig?“ In meinem Mund wurde es plötzlich trocken, als Carlisle anfing von der Liebe zu sprechen. Ich wusste indirekt fragte Carlisle grad, ob Edward mich liebte. Spätestens jetzt sollte ich eigentlich verschwinden, aber ich wollte nicht. Meine Beine weigerten sich und mein Kopf auch… Zwar wusste ich, dass jetzt vielleicht eine Enttäuschung kommt, weil es unmöglich ist das Edward mich lieben könnte, aber die Hoffnung sie war einfach nicht klein zu kriegen, dass er es trotzdem tat. Nach ein paar Minuten stille, begann Edward wieder zu reden. Mein Herz klopfte in dem Moment so laut, sodass man denken könnte, die beiden könnten es hören. „Nein, verdammt, sie bedeutet mir so viel. Sie ist mein Leben. Durch ihre Erscheinung hat sie mich gerettet und meine Wunden geheilt. Sie alleine löst Gefühle in mir aus die ich nicht kenne. Das Gefühl, gleich vor Glück platzen zu müssen, bei unserem ersten Kuss oder das Gefühl, verstanden zu werden und was wert zu sein. Ich fühle mich gut, wenn sie in meine Nähe ist und wenn sie mich berührt glüht meine Haut fast an dieser Stelle. Ja… Das alles verdank ich meiner Bella… Und Dad, du hast wahrscheinlich Recht. Ich muss für sie jetzt da sein, in dieser schwierigen Zeit. Ich muss sie einfach retten, sodass sie wieder fröhlich sein kann. Ich werde es auch, weil ich sie liebe.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)