Beloved Enemy von KISHIRA_22 (Lelouch x Suzaku) ================================================================================ Kapitel 6: „Du hast mich durchschaut Lelouch.“ ---------------------------------------------- „Ich weis was mit dir los ist.“, flüsterte der Schwarzhaarige und fixierte Suzaku grinsend. „W…was?“. Konnte Lelouch jetzt auch noch Gedanken lesen? Suzaku fühlte sich ertappt und versuchte eine passende Ausrede für die Vorwürfe zu finden, die er von seinem Gegenüber erwartete. „Es ist dir peinlich, dass ich deinen entblößten Oberkörper gesehen habe, nicht wahr?“. „Hä?“, Suzakus Gesichtszüge drohten zu entgleisen als er die banale Schlussfolgerung des Anderen hörte. //Wie kommt er denn auf diese absurde Idee?// Wie auch immer man die jetzige Situation auch beschreiben mochte. Peinlich war es dem Braunhaarigen ganz und gar nicht. Es gefiel ihm, aber das konnte er Lelouch natürlich nicht auf die Nase binden, also entschied er sich seinem Gegenüber beizupflichten und den Ertappen zu spielen. „Du hast Recht.“. Gespielt verlegen kratzte sich Suzaku am Hinterkopf. „Du hast mich durchschaut Lelouch.“. Zufrieden grinste der Schwarzhaarige und bedeckte den Oberkörper des Anderen liebevoll mit dessen Uniform. Eine Frage jedoch brannte dem Braunhaarigen noch auf der Seele, also beschloss er einfach sie seinem Freund zu stellen. „Sag mal Lelouch, wenn du nur meinen Oberkörper sehen wolltest um die Verhältnisse wieder auszugleichen, warum hast du dann noch darüber gestreichelt?“ Suzaku war sich sicher, dass er Lelouch mit dieser Frage völlig aus dem Konzept bringen würde und er jetzt Derjenige war, der mit dem Rücken zur Wand stand. Eigentlich freute er sich sogar auf den peinlich berührten Ausdruck im Gesicht des Schwarzhaarigen. Dieser jedoch zeigte nicht die erhoffte Regung, sondern starrte träumend auf die aufgeknöpfte Uniform. „Ich wollte etwas herausfinden.“ //Was sagt er da? Etwas herausfinden?//, dachte Suzaku neugierig und spürte wie die Anspannung in ihm wuchs. Was meinte Lelouch nur damit? Interessierte er sich etwa für seinen Körper? „Und was hast du herausgefunden?“. Tausende von Antwortmöglichkeiten schwirrten in Suzakus Gedanken umher und eine gewisse Vorfreude verursachte ein angenehmes Kribbeln in der Magengegend. Sollte sich der Tag doch noch einem schönen Höhepunkt nähern? „Ich habe herausgefunden, dass ich etwas essen sollte. Ich hab ein komisches Gefühl im Bauch.“, antwortete Lelouch gedankenverloren und stand dann auf um sich nach etwas Essbarem umzusehen. //Waaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaas?//. Suzaku war ganz kurz davor seinen Kopf gegen die nächsten Wand zu schlagen, als ihn die Worte des Schwarzhaarigen erreichten. Er hat ihn umarmt, ihn geküsst und sich von ihm ausziehen lassen und Lelouch viel nichts besseres ein als die Tatsache, dass er hunger hatte? „Ich bring ihn um.“, grummelte der Braunhaarige leise und setzte sich schmollend auf. Diesen Tag würde er am liebsten aus seinem Gedächtnis streichen. Wäre er heute doch nur im Bett geblieben. Erst eine Hetzjagd durch die Schule, dann die Flucht durch das viel zu enge Rohr und dann ein stundenlanger Spaziergang durch einen alten, heruntergekommenen dunklen U-Bahn Tunnel. Von der Wanderschaft durch die eisige Kälte gar nicht erst anzufangen. Nachdem Suzaku die Scherben im Badezimmer beseitigt hatte, ließ er sich im angrenzenden Schlafzimmer aufs Bett fallen. Er hatte zwar ein schlechtes Gewissen, weil dieses Haus nicht ihm gehörte, aber die Müdigkeit die ihn überkam war stärker. Er schloss die Augen und kuschelte sich in die weiche Decke unter sich. Plötzlich gab das Bett unter ihm ein wenig nach und Suzaku öffnete die Augen um nachzusehen wem er das unsanfte Wecken zu verdanken hatte. Lelouch saß kauend neben ihm und zupfte an seinen Shorts herum. „Wo hast du die denn her?“, fragte Suzaku verschlafen. „Im Gästezimmer den Flur entlang liegen haufenweise verpackte Sachen. Scheint so als währen die Hausherren immer auf Besuch vorbereitet.“ Der Schwarzhaarige sah zu Suzaku. „Willst du etwa in Uniform schlafen?“ „Hm.“. Die Stimme des Älteren war kaum noch zu vernehmen, da er schon wieder dabei war ins Land der Träume abzudriften. Lelouch tat das ganze mit einem Schulterzucken ab und legte sich ebenfalls hin, was Suzaku mit einem leichten Murren registrierte. Jetzt konnte er endlich schlafen, denn der Schwarzhaarige hatte aufgehört sich zu bewegen und lag nun still und friedlich neben ihm. //Moment...//, dachte Suzaku und schlug die Augen wieder auf. Lelouch lag neben ihm? Leise seufzend stand der Braunhaarige auf, nahm sich eines der unzähligen Kissen vom Bett und wanderte Richtung Tür. „Wo willst du hin?“ Suzaku hielt zwar in seiner Bewegung inne, drehte sich jedoch nicht zu seinem Freund um zu antworten. „Ich leg mich ins Gästezimmer.“ Suzaku wollte gerade seinen Weg fortsetzen, als ein leises „Warum“ an sein Ohr drang. „Mich stört es nicht mit dir in einem Bett zu schlafen. Wir sind schließlich Freunde.“, fügte der Schwarzhaarige noch hinzu. Lelouch wollte also, dass er mit ihm in einem Bett schlief? Oh nein. Das käme überhaupt nicht in Frage. Zwei Mal hatte der Braunhaarige innerhalb kürzester Zeit die Beherrschung verloren und musste sich hinterher immer mehr schlecht als recht vor seinem Freund rechtfertigen. Ein drittes Mal würde ihm das ganze nicht passieren. „Ich rede im schlaf. Das möchte ich dir ersparen Lelouch.“. "Stört mich nicht." Suzaku seufzte. "Ich trete um mich." "Mach ich auch." //LELOUCH...du weist nicht, was du da von mir verlangst. Nun gib schon endlich Ruhe.// "Und ich schlafwandle." Ohne eine weitere Antwort abzuwarten verließ Suzaku das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Danach trottete er müde in Richtung des Gästezimmers. Wenigstens schlafen würde er heute gut. Das Bett in das er sich jetzt kuschelte war sogar noch viel bequemer als das im eigentlichen Shlafzimmer. Zufrieden seuzte er bevor er die Deckte bis zum Kinn zog und die Augen schloss, doch an Schlaf war nicht zu denken, denn jetzt in der Dunkelheit schlichen sich die Erinnerungen an den vergangenen Tag in sein Gedächtnis zurück. Immer wieder sah er die Soldaten, die auf Lelouch ziehlten und ihn ohne zu zögern töten würden. Angst stieg in Suzaku auf. Was, wenn die Soldaten sie bis hierher verfolgt hatten und in diesem Moment neben Lelouch standen und die Waffen auf ihn richteten? Wieder kamen die Gefühle hoch, die er vorhin empfunden hatte als er das Blut gesehen hatte. Sein Magen schnürte sich zusammen und sein Herz schlug viel schneller als üblich. Er wollte den Schwarzhaarigen einfach nicht verlieren und so stand er auf und schlich sich zurück an das Bett seines Freundes. Als er das Zimmer betrat sah alles noch so aus wie in seiner Erinnerung. Keine Soldaten, keine Waffen, kein Blut. Alles war in Ordnung. Ein flüchtiges Lächeln schlich sich auf die Lippen das Braunhaarigen, als er Lelouch schlafend im Bett entdeckte. Er sah so friedlich aus. Kaum zu glauben, dass er der Feind des Britannischen Reiches sein sollte. War er wirklich Zero? Hasste er Britannia so sehr? Suzaku hockte sich neben das Bett seines Freundes und legte die Arme auf die Bettkante. Einige Minuten dachte er noch über die Dinge nach, die er heute über seinen besten Freund erfahren hatte, bevor sein Kopf schließlich schwer wurde und auf das Bett sank. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)