Hinter der Maske von JunAkera (= D18 = (DinoxHibari)) ================================================================================ Kapitel 1: Hinter der Maske --------------------------- Hinter der Maske - Dino & Hibari (KHR) - Cloud Guardian… Ja – dieser Titel passt wirklich zu ihm. Wolken kommen und ziehen ab, wann sie wollen. Er auch… Mit den anderen Guardians kommt er überhaupt nicht klar, aber auch das ist typisch für den Cloud Guardian. Er ist ein Einzelgänger – und will es auch bleiben. Er gibt sich unnahbar und ungezähmt, wild und aggressiv. Alle denken das… Alle denken, dass nur diese Eigenschaften ihn ausmachen. Alle. Ausgenommen mich. Denn hinter diesen dunklen, gefährlichen Augen kann ich etwas entdecken, was für viele überhaupt nicht zu Hibari Kyoya passt – Sanftheit, Unsicherheit, Verlangen. Und unter Verlangen meine ich nicht das Verlangen nach Gewalt. Mit seiner Gewaltbereitschaft will er nur überblenden, was ihm wirklich wichtig erscheint – das war er niemandem zeigen will… // Mal wieder war ich auf der Suche nach ihm. Aber lange Suchen musste ich ihn nie. Irgendwo auf dem Schulgelände der Namimori High traf ich ihn immer, bevorzugt auf dem Schuldach. Es war Zeit für unser Training und mein Schüler wartete sicher schon. Er war IMMER überpünktlich wenn es um das Training ging. Ja – ich selbst war mal wieder zu spät. Nun ja – bis eben war ich noch bei meinem familieneigenen Arzt gewesen. Er musste sich die geprellte Rippe zum wiederholten Male anschauen… Mhmm, ich würde gerne sagen, dass die geprellte Rippe auf einen Kampf mit meinem Schüler zurückzuführen war. Aber nein, soweit hat es Kyoya-kun noch nicht geschafft, mich derart zu verletzen… Ich war unglücklich gestürzt… Mal wieder… Heute Morgen hatte ich etwas verschlafen, wurde dann aber doch noch so halbwegs rechtzeitig von Enzos Geschrei geweckt. Er war ausversehen in den Pool unseres Anwesens gefallen… Meine Männer waren nicht da gewesen… Und ich – so schusselig wie ich eben manchmal war, hatte versucht Enzo zu beruhigen… Es hatte nicht so ganz geklappt… Mit einer Stunde Verspätung lief ich nun die Treppen zum Schuldach hinauf. Das Training zwischen meinem Schüler und mir lief eigentlich immer gleich ab. Keine Begrüßung. Kein Lächeln. Keine freundlichen Worte. Sehr zu meinem Bedauern, da ich eigentlich ein sehr netter Mensch bin – zumindest wird mir das immer zugesagt. Wenn ich überhaupt irgendetwas erwarten durfte, dann die Worte „Heute beiß’ ich dich zu Tode.“ Er war wirklich ein schwieriger Fall… Aber ich muss zugeben, dass er ein sehr starker ‚schwieriger Fall’ war. Er war weitgehend der Stärkste und Geschickteste der Vongola Guardians, und auch wenn sich Tsuna-kun nicht unbedingt zu hundert Prozent auf ihn verlassen sollte, so war ich mir dennoch sicher, dass Kyoya-kun ein Ass im Ärmel sein konnte für zukünftige Kämpfe. Leise, fast lautlos öffnete ich die schwere Tür und blieb erstmal stumm stehen, ließ die Tür nicht ganz aufschwingen um mich noch nicht bemerkt zu machen. Wie ich bereits vermutet hatte, saß er am Rand der Dachterrasse und blickte hinunter. Er liebte es, über alles einen Überblick zu haben – das hatte ich bereits in den wenigen Tagen, die ich mit ihm verbracht hatte, erkannt. Ich sah, wie etwas Bestimmtes seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte. Da ich jedoch zu weit in der Mitte des Daches, noch dazu halb hinter der Tür, verharrte, konnte ich nicht erkennen, was seinen Blick so gefesselt hatte. Doch dann erkenne ich Sawada-kuns Stimme, die empört über etwas quietschte. Wahrscheinlich verlangte Reborn-san wieder eine Menge von ihm. Außerdem hörte ich noch das Lachen von Yamamoto-kun und auch Gokudera-kun, der wohl gerade wieder wegen irgendetwas aus der Haut fahren könnte. Es hörte sich auf jeden Fall nach viel Spaß innerhalb der Gruppe an. Spaß, den mein Schüler nicht hatte… Nicht kannte… Nicht haben wollte… Und doch erkannte ich in diesem Augenblick etwas Sehnsüchtiges in diesen schwarzen Augen, die wie gebannt auf den Schulhof starrten. Sehnsucht, dazu zu gehören? Sollte es das wirklich sein? Meine Augen untersuchten die seinen. Ganz anders schienen sie als gewöhnlich. Dieser gefährliche Touch, der sonst immer in den dunklen Augen lag – er war verschwunden. Zurück blick dieser sehnsuchtsvolle Blick, den ich nicht genau deuten konnte. Eine eigenartige Wärme durchströmte meinen Körper, als ich den Schwarzhaarigen mit den angezogenen Beinen, um die seine Arme geschlungen waren, da so sitzen sah – einsam, sehnsüchtig und sanft – so wie er vielleicht von Grund auf wohl wirklich war und diese angreifbaren Charaktereigenschaften doch so gern unter seiner harten Schale versteckte, um die Anderen nicht davon wissen zu lassen. Diese einsame Sanftheit, die er nur sich selbst gegenüber offenbarte… Die schroffe Arroganz, die er sonst an den Tag legte… Zwei Gegensätze, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Dieser Anblick veränderte etwas in mir. Ich wollte um alles in der Welt diese Ignoranz brechen, damit er mir – und nur mir – auch diese andere Seite zeigen würde. Diesen anderen Hibari Kyoya… Ich würde ihn fortan nicht nur trainieren um ihn stärker zu machen, um ihn zu einem erstklassigen Vongola Guardian werden zu lassen. Ich würde ihn auch trainieren um ihn zu schwächen… Die Barriere zu schwächen… Und ich werde es auch schaffen, sie letztendlich zu brechen… ‚…eine schöne, neue Herausforderung hast du dir da aufgebürdet, Dino’ schalt ich mich selbst. Schwungvoll zückte ich meine Peitsche und knallte sie voller Wucht gegen die schwere Tür um mich bemerkbar zu machen, bevor ich auf das Dach hinaus trat. „Na endlich!“ grummelt mein Schüler genervt. Und schon ist es wieder da – dieses gefährliche Funkeln in den Augen, das mir sofort zeigt, dass er mich mal wieder besiegen will und er nicht aufgeben wird. Ich auch nicht… Er zückt seine Tonfas. Ich auch nicht… …bis ich es geschafft habe, der Einzige zu sein, dem er sein wahres Gesicht zeigt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)