Nachtschatten - Himmelsdämon von fiZi (Zerrissene Seele - Teil eins des Nachtschattenzyklus ... ja, ihr seht richtig - es gibt ein neues Kapitel ...) ================================================================================ Kapitel 6: ~+ Rachepläne +~ --------------------------- „Ich muss ehrlich sagen, dass mich dieses Ergebnis ebenfalls sehr überrascht hat, aber wie es aussieht, hat der Schnelltest tatsächlich nur auf den Feya-Anteil in Ihrem Blut reagiert. Möglicherweise war der durch den Stress und Schock, in dem Sie sich befunden haben, zunächst erhöht, denn auch, wenn die Reaktion erst positiv ausgesehen hat, war das wohl nur eine Verfärbung in der Anfangsphase, die sich nicht bestätigt hat. Im Moment scheinen Ihre Werte wieder absolut normal zu sein. Es sind keinerlei Abnormitäten mehr ersichtlich.“ Dr. Greene musterte noch einmal stirnrunzelnd die Analyseergebnisse, die auf ihrem tragbaren Noticeflat standen, das aussah wie ein Klemmbrett, bei dem es sich jedoch um einen leichten, etwa die Dicke eines Blattes besitzenden, tragbaren Computer handelte. „Ihre Mutter war leider auch heute früh nicht zu erreichen, deswegen kann ich nur spekulieren, dass Ihr Blut direkt nach der Entnahme irgendetwas enthalten hat, was zunächst eine Reaktion ausgelöst hat, und dass sich die Substanz danach einfach spurlos verflüchtigt oder zersetzt hat. Wir werden es also erst einmal dabei belassen. Sollten Sie jedoch in nächster Zeit irgendwelche Probleme haben oder Ihnen irgendeine Reaktion Ihres Körpers seltsam vorkommen, melden Sie sich bitte sofort bei mir. Ansonsten werde ich den Test in zwei Wochen noch einmal wiederholen und mit Ihrer Mutter sprechen.“ Amy nickte und versuchte gleichzeitig ihre Enttäuschung zu verbergen. Sie zwang sich zu einem Lächeln, während ihre Gedanken wie wild durcheinander wirbelten. Leider fühlte sie sich heute kaum besser als am Vortag – nach wie vor schwach und in ihrer Wahrnehmung seltsam gedämpft mit verlangsamten Reflexen. Und als sie heute früh nach dieser grauenhaften Nacht schließlich aufstehen wollte, war es ihr im ersten Moment tatsächlich schwer gefallen, sich aufzurichten. Von dem leichten Schwindelgefühl, das sie verspürt hatte, sobald sie es geschafft hatte, ihren entkräfteten Körper in eine senkrechte Position zu bringen, ganz zu schweigen. Nervös biss sie sich auf die Unterlippe. Sollte sie Dr. Greene etwas von diesen Problemen erzählen? Aber wenn die Daten nun so normal waren, dass sich die Ärztin anscheinend keine Sorgen mehr machte, würde sie ihr bei dem Problem wohl kaum weiter helfen können. Und die junge Frau hatte keine Lust, die nächsten Tage auf der Krankenstation zu verbringen und irgendwelche nervigen Untersuchungen über sich ergehen zu lassen, um eventuell doch noch etwas zu finden. Am Ende würde sie ihren Geburtstag im Bett liegend feiern müssen – nein, darauf konnte sie verzichten. So lange sie mit diesen Problemen fertig wurde, war es das Beste, einfach erstmal abzuwarten. Vielleicht war ihr Körper durch die seltsamen, ungewohnten Belastungen, die Amy ihm in letzter Zeit zugemutet hatte – und die angsteinflößenden Begegnungen, die sie gehabt hatte – einfach durcheinander und mit ein wenig Ruhe würde sich das alles wieder geben. Sie hoffte nur, dass ihre Symptome im Unterricht nicht zu sehr auffallen würden, denn sonst hätte sie keine Chance, einem weiteren Check-up zu entkommen. Allerdings hatte der Schwindel diesen Vormittag nachgelassen, nachdem sie erstmal ein wenig herumgelaufen war, und ihre Beine hatten ihr diesmal auch keine Probleme mehr bereitet. Vielleicht war sie ja sogar schon auf dem Wege der Besserung. „In Ordnung, dann sehen wir uns in zwei Wochen wieder.“ Mit einem Lächeln verabschiedete sich die Blonde von der Ärztin und verließ den Raum. Draußen wartete bereits mit lässig vor der Brust verschränkten Armen an die Wand gegenüber der Tür gelehnt ihr persönlicher Leibwächter. Son Goten hatte ihr schon heute früh vor ihrem Zimmer aufgelauert und sie darüber informiert, dass er sie immer dann begleiten würde, wenn keiner ihrer beiden Freunde in ihrer Nähe war. Amy hatte zwar moniert, dass sein Verhalten mehr als übertrieben war, doch der dunkle Saiyajin hatte sich noch nicht mal die Mühe gemacht, auf ihre Proteste zu antworten. Überheblicher Chauvinist! Das sie im Moment noch hilfloser als sonst war schürte ihre unterschwellige Wut auf ihn noch mehr. Jetzt nahm die Blonde seine ruhige Anwesenheit lediglich mit einem Nicken zur Kenntnis, ehe sie den leeren Korridor Richtung Hörsäle hinab schritt. Der Unterricht hatte schon seit einiger Zeit begonnen, doch Dank ihrem Termin bei Dr. Greene war sie für die erste Stunde entschuldigt. Eine Tatsache, die ihr nicht ganz unwillkommen war, denn die Vorlesung über antike Kampf-Strategien bei Professor Sprodge war so langweilig, dass sie von den meisten Studenten für ein kleines Nickerchen genutzt wurde. „Und?“ Son Gotens dunkle Stimme so dicht an ihrem Ohr ließ sie unwillkürlich zusammenzucken, und die junge Frau sah erschrocken zur Seite – direkt in das gutaussehende Gesicht ihres Pseudofreundes, auf dessen Lippen ein amüsiertes Lächeln lag. Der schwarzhaarige Saiyajin hatte es irgendwie geschafft, absolut lautlos und von ihr völlig unbemerkt direkt neben sie zu gelangen. Die Blonde blickte ihren selbsternannten Schutzengel aus schmalen Augen an, in denen sich die ersten bernsteinfarbenen Funken zeigten. „Tut mir Leid, du bist nach wie vor ein arroganter Bastard.“ Erwiderte sie kühl. Ihre Antwort sorgte lediglich dafür, dass sein Grinsen noch breiter wurde. Was ein leichtes, nicht unangenehmes Ziehen in ihrem Bauch auslöste. „Du hast keine Ahnung, wie arrogant ich sein kann, Süße. Was hat Dr. Greene gesagt?“ Einen kurzen Moment überlegte Amy, ob sie ihn nicht einfach ignorieren sollte. Mittlerweile zerrte der ständige Kontakt mit Goten ziemlich an ihren Nerven, und sie hatte keine Chance, dieser unfreiwilligen Nähe zu entkommen. Zu allem Überfluss und ihrem Ärger war sie ihm gegenüber nach dem gestrigen Tag auch noch sehr empfindlich. Eine Tatsache, mit der sie nicht sonderlich gut zurecht kam und die ihr Bedürfnis, zwischen sich und diesem gutaussehenden Playboy den größtmöglichen Abstand wiederherzustellen, enorm verstärkte. Doch letztendlich musste sich die Blonde zähneknirschend eingestehen, dass sie eigentlich keinen wirklichen Grund hatte, ihm ihre Antwort zu verweigern. Warum musste der verdammte Hörsaal auch genau auf der anderen Seite des Unigeländes liegen? Also berichtete sie, was ihr die Ärztin gesagt hatte, während diese beunruhigenden nachtschwarzen Augen ihren Blick keine Sekunde lang losließen. Unbehaglich wandte sie schließlich den Kopf ab und starrte stur geradeaus, während sie versuchte, die Hitze, die ihr Gesicht erglühen ließ, zu ignorieren. Herrgott, der Kerl legte es offensichtlich wirklich darauf an, sie sauer zu machen. Und seit gestern wechselte sie extrem leicht die Farbe – noch eine Tatsache, die sie mehr als störte. Doch Son Goten überraschte sie ein weiteres Mal, als er auf jegliche weitere anzügliche Bemerkung verzichtete und stattdessen mit ruhiger Stimme abrupt das Thema wechselte. Und ehe sie es sich versah, hatte er sie mit einigen geschickten Fragen dazu gebracht, ihm von ihren Sommerferien zu berichten. Dabei zählte sie ihm, ohne dass es ihr zunächst bewusst wurde, innerhalb kürzester Zeit alle Leute auf, mit denen sie in diesen Wochen Kontakt gehabt hatte. Kaum war ihr jedoch Micaels Name als der letzte, der sie gesehen hatte und mit den sie gemeinsam die Uni erreicht hatte über die Lippen gekommen, wurde der jungen Frau plötzlich klar, was genau der Schwarzhaarige mit der ganzen Aktion bezweckt hatte. Der positive Eindruck, den sie gerade von ihm bekommen hatte, verflüchtigte sich augenblicklich. Sie warf dem hübschen Saiyajin einen bösen Blick zu, den er jedoch nur mit einem spitzbübischen Grinsen quittierte, und weigerte sich für den Rest des zum Glück nur noch kurzen Weges, ein weiteres Wort mit ihm zu wechseln. Ihre sehr schlechte Laune hielt sich auch, nachdem sie Goten in ihrer nächsten Vorlesung abgeliefert hatte. Leise war sie auf den Platz neben Micael gehuscht, den ihr dieser frei gehalten hatte. Nach einem Blick auf ihr vor Wut gerötetes Gesicht hatte es ihr bester Freund tunlichst unterlassen, sie anzusprechen, und so hatte Amy den ganzen Vortrag lang Zeit, sich zu überlegen, wie sie ihrem ihr aufgezwungenen Bodyguard die Tatsache heimzahlen konnte, dass er ihr offensichtlich noch nicht mal zutraute, abzuwägen, ob ihr andere etwas böses wollten. Für wie naiv und hirnlos hielt sie dieser Idiot eigentlich? Als ihr schließlich die zündende Idee kam, verzogen sich ihre Lippen zu einem bösen Lächeln, was dafür sorgte, dass ihr Micael für den Rest der Vorlesung nervöse Blicke zuwarf und ein Stückchen von ihr abrückte. Doch das bemerkte Amy gar nicht. Sie wartete ungeduldig darauf, dass Mr. Sprogde seine langweiligen Ausführungen über das strategisch sinnvollste Belagern von Burgen beendete, während sie sich die strategischen Details für ihr eigenes Vorhaben zurechtlegte. ~*+*~ Als Channa den wuscheligen Schopf ihrer besten Freundin und Zimmergenossin zwischen den Studentenmassen, die Richtung Mensa strömten, erspähte, verließ sie ihren Platz an der Wand rechts neben den breiten Türen, wo sie gewartet hatte, und drängte sich zu der jungen Frau, in deren Schlepptau sie Micael erkannte, durch. Sobald sie Amy jedoch genauer erkennen konnte, wurden ihre Schritte unwillkürlich langsamer und sie warf dem jungen Mann hinter der Blonden einen fragenden Blick zu. Erst jetzt erkannte die Rothaarige, dass er offensichtlich einige Meter Sicherheitsabstand hielt, und auch in ihr regte sich nun unwillkürlich dieser Wunsch, als ihr klar wurde, dass etwas nicht stimmte. Die braunen Augen der anderen wiesen einen verdächtigen, bernsteinfarbenen Schimmer auf, gleichzeitig strahlte sie Channa jedoch beinahe schon übertrieben fröhlich an und benahm sich auch sonst auffällig unauffällig. Die Kleinere runzelte die Stirn und debattierte einige Augenblicke mit sich, ob sie das Offensichtliche zur Sprache bringen sollte oder nicht, entschied sich dann jedoch nach einer weiteren Musterung ihres Gegenübers dagegen. Wer auch immer so leichtsinnig gewesen war, die Rache ihrer Freundin heraufzubeschwören, tat ihr leid, und so groß ihre Neugierde auch war, das Risiko, dass sie einen Buchteil von Amys mühsam im Zaum gehaltener Wut abbekam war ihr zu groß. Außerdem war sie überzeugt davon, in den nächsten Minuten ohnehin herauszufinden, wer die Zielperson der jungen Frau war, denn die Vorfreude stand der Anderen trotz aller Mühe, sich nichts anmerken zu lassen, förmlich ins Gesicht geschrieben. „Wollen wir?“ erkundigte sich diese auch schon liebeswürdig, und die Rothaarige nickte nur wortlos. Kurz darauf betraten alle drei die Mensa, Micael und Channa einen Schritt hinter der Furcht einflößenden Blondine, die sich auch sogleich suchend umsah. Amy entdeckte Son Goten beinahe sofort – kein Wunder, schließlich waren er und Trunks wie immer von einem ganzen Haufen hirnloser Groupies umlagert, die ihr Bestes taten, um die Aufmerksamkeit von einem der beiden Playboys zu fesseln. *Und das obwohl sie doch wissen, dass er jetzt offiziell eine Freundin hat.* dachte sie spöttisch, als sie ihren Blick auf den schwarzhaarigen Saiyajin heftete, während sie zielstrebig und mit aufreizend wiegenden Hüften auf die Gruppe zusteuerte. Es wurde Zeit, sowohl ihren Pseudofreund als auch alle Umstehenden an diesen Umstand zu erinnern. Und sie hatte nun endlich mal Gelegenheit, ihr schauspielerisches Talent zutage zu fördern. Als sie in Hörweite war gab die Blonde ihren Worten einen süßen Klang und die nötige Lautstärke, während sie ein engelsgleiches Lächeln auf ihre Züge zauberte. „Igelchen!“ Kunstpause. „Oh mein süßes kleines Stacheltier! Ich bin ja so froh, dich zu treffen!“ fuhr sie dann fort, als die Gespräche um sie herum verstummt waren. Son Goten drehte sich langsam um, einen ungläubigen Ausdruck auf dem Gesicht. Obwohl er ihre Stimme anscheinend sofort erkannt hatte, konnte er offensichtlich nicht glauben, dass sie tatsächlich mit ihm sprach. Amys Lächeln wurde womöglich noch strahlender. Und klebrig wie Karamell. „Mir ist nämlich eingefallen, dass ich dich noch gar nicht zu meiner Geburtstagsfeier eingeladen habe – und ich will doch, dass du auf jeden Fall kommst, Stachelchen. Trunksi ist natürlich auch eingeladen.“ Die junge Frau musste sich mit aller Macht beherrschen, um dem Drang, laut loszulachen nicht nachzugeben. Die unverhüllte Fassungslosigkeit der beiden sonst so beherrschten Freunde war einfach Gold wert. Und dabei hatte sie doch gerade erst angefangen! „Ich feier in meinen Geburtstag rein, also stellt euch auf Samstag Nacht ein, ja? Aber bitte Pantherchen, trag nicht das rosafarbene Rüschenhemd, das du auf diesem Foto anhattest, das du mir gestern gezeigt hast, auch wenn es dein Lieblingsstück ist. Das … ist diesmal nicht so ganz passend.“ Fügte sie erbarmungslos hinzu. Der dunkle Saiyajin schaffte es schließlich, seine entgleisten Gesichtszüge unter Kontrolle zu bekommen. Warum war ihm der bernsteinfarbene Schimmer in diesen hübschen rehbraunen Augen nicht gleich aufgefallen? Offensichtlich hatte die junge Frau seine Aktion vorhin doch mehr aufgeregt als er gedacht hatte, wenn sie zu so drastischen Maßnahmen griff. Und sie schreckte ganz eindeutig auch nicht vor unfairen Mitteln zurück, da sie die ihr aufgezwungene Rolle als seine Freundin schamlos ausnutzte, um sich in aller Öffentlichkeit an ihm zu rächen. Kosenamen! Wie war sie nur auf diese irre Idee gekommen? Nun gut, sie hatte angefangen ohne an die Konsequenzen zu denken – denn dieses Spiel konnten auch zwei spielen, obwohl er gedachte, die Regeln ein wenig zu ändern, und nicht nur Worte als Waffe einzusetzen. Er hielt ihren herausfordernden Blick fest und ließ zu, dass sich ein provozierendes Lächeln auf seine Lippen schlich, als er sich in einer fließenden Bewegung vollständig zu ihr umdrehte und einen Schritt auf sie zumachte. Amys liebreizende Mimik verlor ein bisschen an Überzeugungskraft, da sich eine Spur Unsicherheit auf ihre Züge schlich, als sie den gefährlichen Ausdruck in diesen tiefschwarzen Augen sah. Am liebsten hätte sie unwillkürlich einen Schritt zurück gemacht, doch diese Möglichkeit hatte sie sich selbst genommen, als sie mit dieser ganzen Farce angefangen hatte. Ihr Lächeln gewann eine Spur Schärfe. Falls er glaubte, er könnte sie mit seinem Verhalten einschüchtern, hatte er sich geirrt. Der verdammte, von sich selbst eingenommene Typ sollte leiden – und sie war noch nicht mit ihm fertig! Ehe sie jedoch mit ihrem Plan, ihn zu demütigen, fortfahren konnte, hatte der junge Mann zwei weitere Schritte gemacht und ihre kalten Finger ergriffen. In seiner samtenen Stimme lag ein Hauch von Amüsement, während er gut hörbar für alle erwiderte: „Süße, um nichts in der Welt würde ich deinen Geburtstag verpassen. Sag -“ er zog sie zu sich heran und beugte sich zu ihr hinunter. Sein warmer Atem an ihrem Hals verursachte ihr eine Gänsehaut, als er mit dunklem Spott und immer noch laut genug, dass ihn jeder hören konnte an ihrem Ohr murmelte. „- was wünscht du dir denn?“ Die Blonde versteifte sich unwillkürlich. Dieser Mistkerl! Doch er ließ ihr keine Gelegenheit, zu antworten. Stattdessen nutzte der verfluchte Bastard die Situation schamlos zu seinem Vorteil aus und ließ seine Hände zu Amys Empörung mit sanftem Druck, der sie noch näher an seinen Körper presste, über ihren Rücken gleiten - bis hinunter zu ihrer Taille. Die letzte Spur ihres aufgesetzten Lächelns war plötzlich verschwunden und Amys Augen glühten dafür förmlich – ebenso wie ihre Wangen. Das störte den Schwarzhaarigen allerdings nicht, denn er war noch nicht fertig. Seine Lippen zogen eine federleichte Spur von ihrem Ohr bis zu der Stelle direkt neben ihrem Mund, die auf ihrer Haut brannte wie Feuer und seine verdammten Hände wanderten weiter, bis sie fest auf ihrem Hinterteil lagen. Ihr entfuhr ein entrüstetes, aber nichts desto trotz ziemlich atemloses Keuchen. Das war der Moment, in dem die Blonde zu ihrem absoluten Entsetzen bemerkte, dass ihre Knie kurz davor waren, nachzugeben, während ihr das Herz bis zum Hals schlug. Sie wusste, dass sie schleunigst Abstand zwischen sich und diesen gefährlichen jungen Mann bringen musste, der das Blatt so geschickt zu seinen Gunsten gewendet hatte. Wann genau hatten sie eigentlich die Rollen getauscht? „Ich hoffe doch, es ist was von diesen unanständigen Dingen, von denen du mir erzählt hast.“ Schnurrte er an ihren Lippen, laut genug, dass alle Umstehenden es hören konnten. Und Amy verfluchte sich dafür, dass sie es zugelassen hatte, von seinen ganzen Aktionen so effektiv außer Gefecht gesetzt zu werden, so dass sie auf den selbstzufriedenen Ausdruck, der sich jetzt auf Son Gotens Gesicht zeigte, nicht mit der Ohrfeige reagieren konnte, die er zweifellos verdient hatte. ~*+*~ „Nein.“ „Ach komm schon, Amy!“ Channas Stimme hatte einen weinerlichen Unterton angenommen, den ihre Freundin jedoch nur mit einem giftigen Blick quittierte und demonstrativ eine Seite in ihrem Buch umblätterte. Die Rothaarige unterdrückte ein Stöhnen. Nach dem Vorfall in der Mensa war die Blonde schnurstracks in ihr Zimmer gegangen und hatte sich geweigert, es heute noch einmal zu verlassen. Was darin resultierte, dass sie dadurch - natürlich mit voller Absicht - drei ganze Trainingseinheiten Straßenkampf verpasste und damit dem jungen Mann, der sie heute vor aller Augen beinahe geküsst hätte effektiv aus dem Weg ging. Son Goten hatte Amys Fehlen lediglich mit einem leichten, eindeutig selbstgefälligen Grinsen zur Kenntnis genommen, was in Channa den Wunsch erweckte, an Stelle ihrer Freundin zu sein. Nach dieser heutigen Demonstration von sinnlicher Dominanz war der dunkle Saiyajin auf ihrer persönlichen Sexyness-Skala ein ganzes Stück nach oben gerutscht und den schmachtenden Blicken nach zu urteilen, die er während des ganzen Unterrichts erhalten hatte, ging es nicht nur ihr so. Wie schaffte es die Blonde nur, weiterhin standhaft darauf zu beharren, dass sie den gutaussehenden jungen Mann nach wie vor nicht ausstehen konnte? Zudem hatte Amy ihre Freundin nicht gerade freundlich, geschweige denn leise darüber aufgeklärt, was sie alles mit ihr machen würde, wenn sie Son Goten in ihrer Anwesenheit auch nur erwähnen würde. Die Rothaarige seufzte ein weiteres Mal, ehe sie sich ergeben umwandte und zur Tür trottete. „Okay, Sweety, ich bring dir was mit. Aber nur ausnahmsweise.“ Lenkte sie widerstrebend ein und verließ nach einem letzten Blick auf die noch immer mit angezogenen Beinen auf dem Bett Liegende schließlich das Zimmer. Amy legte erleichtert das Buch zur Seite und ihr Kopf sank müde auf ihre Knie. Der Tag war eine einzige Katastrophe gewesen, und sie konnte noch immer spüren, wie ihr die Hitze in die Wangen stieg, sobald sie an die unmögliche Szene heute Mittag zurückdachte! „Verdammt verdammt VERDAMMT!!“ brüllte sie, warf sich auf dem Bett herum und vergrub ihr glühendes Gesicht in ihrem Kissen, während sie kraftlos auf die Matratze einhämmerte. Wie hatte die ganze verfluchte Situation nur so außer Kontrolle geraten können? Auch wenn sie den ganzen Nachmittag über versucht hatte, die Erinnerungen daran aus ihren Gedanken zu verdrängen, war es der jungen Frau trotz allem nicht einen Moment gelungen, diese Berührungen und Worte – kurz gesagt ihn - aus ihrem Kopf zu vertreiben. Sie hatte von dem bescheuerten Buch keine einzige Seite lesen können und stattdessen ständig an diesen dunkelhaarigen Teufel denken müssen. Was sie unglaublich wütend machte. Und auch, wenn der heutige Vorfall der Hauptgrund gewesen war, nicht an dem Straßenkampf-Training teilzunehmen, hatte sie bemerkt, dass sich gegen Abend hin eine bleierne Müdigkeit in ihren Gliedern breit machte, die sie schließlich als einen weiteren Schwächeanfall identifizierte. Und vor gut dreißig Minuten hatte ihre Kopfhaut angefangen, zu brennen wie die Hölle. „Scheiße, wann ist mein Leben eigentlich so aus den Fugen geraten?“ murmelte sie müde, drehte sich auf den Rücken und starrte blicklos an die weiße Zimmerdecke. ~*+*~ „Ich kann mir nicht vorstellen, dass es lediglich eine Anfangsreaktion gewesen ist. Viel wahrscheinlicher ist, dass über Nacht irgendetwas mit der Probe passiert ist.“ Murmelte Trunks, dessen Finger über die Tastatur seines Notebooks huschten. „Genau das war mein erster Gedanke, als ich es von ihr gehört habe.“ Stimmte Son Goten grimmig zu, während er nach draußen blickte und die Studenten beobachtete, die gemütlich durch den Garten schlenderten oder hastig die Kieswege entlang eilten. „Leider haben wir erstmal keine Gelegenheit, ihr Blut noch mal überprüfen zu lassen. Sie hat Dr. Greene versichert, dass alles mit ihr in Ordnung wäre, und der nächste Termin ist wohl erst in zwei Wochen.“ „Das ist zu spät für uns, wenn alles so eintrifft, wie Uranai Baba es prophezeit hat.“ Entgegnete der junge Mann vor dem Laptop und der Schwarzhaarige nickte nachdenklich. „Vielleicht kann ich ja noch ein paar Informationen aus ihr herausbekommen.“ Sein Freund hob grinsend den Blick. „Sie schien auf deine … Behandlung jedenfalls ganz gut anzusprechen. Jetzt musst du ihr nur noch abgewöhnen, danach stundenlang auf ihrem Zimmer zu schmollen.“ Der dunkle Saiyajin lachte leise und kam zu dem Tisch herübergeschlendert, um sich auf dem Stuhl neben Trunks niederzulassen. Seine schwarzen Augen funkelten spöttisch, während er belustigt erwiderte: „Ich glaube, das kleine Biest hat mir nur deshalb keine Ohrfeige gegeben, weil ich sie effektiv außer Gefecht gesetzt hatte. Abgesehen davon war ihr klar, dass sonst alles auffliegen würde. Und nachdem sie sich selbst in diese Situation manövriert hatte …“ er zuckte mit den Schultern. „Im Endeffekt ist es kein Problem, sie alles vergessen zu lassen, wenn ich sie erstmal in meinen Fängen habe, aber ich glaube nicht, dass sie sich diese Blöße freiwillig ein weiteres Mal geben wird. Wenn ich Pech habe, geht sie mir die nächsten Tage komplett aus dem Weg.“ Als er bemerkte, dass ihn sein Freund mit einer hochgezogenen Augenbraue musterte, wurde sein Lächeln breiter. „Du glaubst nicht ernsthaft, dass ich das zulassen werde, oder? Ihr hübscher Dickkopf wird es ihr zudem nicht gestatten, vor einer Konfrontation mit mir davonzulaufen.“ Goten legte den Kopf schief und sein Grinsen bekam etwas diabolisches. „Da fällt mir ein - ich muss ihr ja noch ein hübsches Geburtstagsgeschenk besorgen ...“ ''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''-+-'''''''''''''''''''''''''''''''''''''''' TBC. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)