Dein Verstand weiß nicht, was dein Herz will!! von Twilight-Nicki (Liebe geht oft Umwege, bis sie das Ziel erreicht....) ================================================================================ Kapitel 9: Der Brunch --------------------- Soooo, da bin ich mal wieder. Das letzte Kapitel hat euch ja ziemlich überrascht was? Edward und Bella können tatsächlich auch normal miteinander umgehen. Ob das auch so bleibt??? Na schauen wir mal. Viel Spass beim Lesen!! ♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥ BPOV Der Ball neigte sich dem Ende zu und Edward und ich warteten vor der Türe auf ein Taxi. Es war inzwischen schon fast zwei Uhr nachts, die Zeit war nur so verflogen. „Ist dir kalt?“, fragte mich Edward. „Naja, etwas frisch ist es schon“, antwortete ich ihm. Es war zwar inzwischen Ende April in Seattle und das Wetter wurde allmählich besser, aber nachts konnte es immer noch sehr kalt werden. Ich hatte ja auch keine Jacke oder etwas zum Umhängen mitgenommen, wir waren schließlich die ganze Zeit im Gebäude. „Hier, nicht dass du mir schon wieder krank wirst.“ Edward zog sein Sakko aus und legte es mir um die Schulter. „Danke“, meinte ich leise, Edward war heute so aufmerksam wie noch nie. „Da kommt unser Taxi, wird auch Zeit.“ Endlich hielt das Taxi vor uns und wir stiegen sofort ein, Edward nannte die Adresse von dem Cullen Anwesen. Kaum im Taxi löste sich auch die letzte Anspannung von mir und ich atmete erleichtert aus. Der Abend war wunderschön aber auch sehr anstrengend für mich. Wie Edward und der Rest mich auch schon vorgewarnt hatten, gab es sehr viele Hände zu schütteln. Die Cullens waren weit über die Grenzen von Seattle bekannt und Carlisle war ein sehr angesehener Arzt. Jeder wollte an diesem Abend mindestens einmal mit ihm reden und natürlich auch mit dem Rest seiner Familie. Edward war nach seinem Vater mindestens genauso begehrt als Gesprächspartner, immerhin würde er dieses Jahr noch seinen Abschluss machen. Viele Ärzte hatten ihm deshalb angeboten, bei ihm zu arbeiten, doch natürlich stand Edwards Weg schon fest. Nun ja, es entging allen natürlich auch nicht, mit wem Edward auf diesem Ball war. Immer wieder lagen alle Augen auf mir, was mir natürlich sehr unangenehm war. Aber das war mir schon im Voraus klar und ich glaubte zumindest, den Abend gut gemeistert zu haben. Einmal musste ich mich für ein paar Minuten abseilen, weil es dann doch sehr viele Eindrücke waren, aber allen in allem habe ich es überlebt. Sogar das Tanzen lief besser als gedacht. Der erste Tanz mit Edward war der angenehmste, den Tanz mit Emmett hatte sehr viel Spaß gemacht. Der schwierigste jedoch für mich war mit Carlisle zu tanzen, ich hatte solche Angst etwas falsch zu machen oder ihm auf die Füsse zu treten. Zum Glück blieb mir das erspart und auch noch ein Tanz mit Dr. Harris brachte ich gut über die Bühne. „Geht es dir gut?“, riss mich Edward aus den Gedanken. „Ja, ich bin nur sehr müde“, erwiderte ich ehrlich. „Kann ich verstehen, bin ich auch. Aber wir sind ja gleich zu Hause.“ Obwohl wir nun nicht mehr unter Beobachtung standen, nahm Edward meine Hand und zog mich zu sich, so dass ich mich an seine Schulter lehnen konnte. Ich ließ es einfach geschehen, immerhin war er mir heute eine große Hilfe. So an seiner Schulter gelehnt, schloss ich die Augen und döste vor mich hin. Erst als das Taxi hielt und Edward mich aus dem Auto tragen wollte, wurde ich wieder wach. „Es geht schon, du musst mich nicht tragen“, winkte ich ab und stieg träge aus dem Auto. Edward legte einen Arm um mich und gemeinsam gingen wir ins Haus. Alice und Jasper waren schon vor uns gegangen und so ruhig wie es war, schliefen sie wohl schon. Aus Emmetts Zimmer hörte ich den Fernseher, die beiden waren als erste gegangen. Nur Carlisle und Esme waren noch auf dem Ball. Wortlos gingen wir zu Edwards Zimmer, wo auch von Alice schon ein paar Klamotten für mich lagen. Ich sah sie mir näher an und zu meiner Überraschung waren es wirklich einfache Klamotten und nichts extravagantes oder extrem sexy, wie ich schon befürchtet hatte. „Also, dann schlaf ich mal auf dem Sofa?“, meinte Edward dann nach Minuten der Stille. „Wieso?“ Ich verstand nicht worauf er hinaus wollte. „Bella, willst du wirklich mit mir in einem Bett schlafen?“ Nein, eigentlich nicht. Aber eigentlich waren wir ja auch kein richtiges Paar. Verdammt, das hatte uns Esme wieder in eine Situation gebracht. Doch es war ja eigentlich auch nur normal, dass man in einer Beziehung bei dem anderen schlief. Bei Jacob schlief ich schon nach drei Tagen, Edward und ich waren seit über einem Monat 'zusammen'. Und trotz allem hatt, sich eigentlich an meiner Grundeinstellung Edward gegenüber noch nicht viel geändert. Ein Bett mit ihm zu teilen, wollte ich mir das wirklich zumuten? „Und? Hats dir die Sprache verschlagen?“ Edward sah mich fragend, aber grinsend an. „Nein,aber tanzen wollte ich auch nicht, habe es trotzdem gemacht“, sagte ich dann und grinste ebenfalls. „Aha, also willst du mit mir in meinem Bett schlafen? Keine Angst das ich über dich herfalle?“ Auch wenn Edward im Normalfall so eine Situation ausnützen würde, ich war mir sicher, dass er sich von mir fern halten würde. „Ich kann Karate“, warnte ich ihn dann trotzdem, auch wenn es nicht der Wahrheit entsprach. „Im Liegen?“ Edward zog eine Augenbraue nach oben. „Wenn nötig auch im Schlaf.“ Wir mussten beide lachen nach diesem Schlagabtausch. „Also im Ernst, ich denke das Bett ist groß genug für uns beide. Und wie willst du deinen Eltern morgen früh erklären, wenn du auf diesem Sofa aufwachst und ich im Bett liege. Ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass Alice morgen nicht die Erste sein wird, die hier in dein Zimmer sehen wird.“ Ich war definitiv zu vernünftig! „Ich tus nicht gerne, aber ich geb dir Recht. Also dann, ich geh mal ins Bad und zieh mich um. Oder willst du als erstes?“, fragte mich Edward. „Nein nein, schon ok. Geh du zu erst, ich zieh mich hier um“, antwortete ich. Edward holte sich etwas zum Anziehen aus seinem Schrank und verschwand dann im Bad. Einmal tief durchatmen, ich würde diese Nacht schon überstehen. Niemand verlangte von mir, dass ich mit Edward kuscheln, Sex oder sonst was haben musste. Ich musste lediglich neben ihm schlafen, das würde ich schon schaffen. Auch wenn ich es ungern zu gab, er hatte ja doch irgendetwas an sich, was anziehend war. Doch über weitere Aktivitäten, die über diesen Deal hinaus gingen und einer normalen Beziehung entsprachen, wollte ich gar nicht nachdenken. Das war viel zu absurd und würde nicht der Realität entsprechen. Schnell schüttelte ich diese wirren Gedanken ab und sah mir meine Pyjama für diese Nacht an. Alice hatte mir ein Tanktop und eine Short für die Nacht gegeben, welche ich nachdem ich mein Kleid ausgezogen hatte auch anzog. Ich hatte mit Schlimmeren gerechnet, ein Negligé, etwas Durchsichtiges oder sonst was. Aber es schien wohl so, als wollte Alice heute einmal nicht gegen uns spielen. Ganz vorsichtig legte ich das blaue Traumkleid über einen Stuhl, dem durfte nichts passieren. Esme hatte dafür einen Haufen von Geld ausgegeben, mir war das extrem unangenehm. Mir hätte es auch ein Kleid für 100 Dollar getan, das meinte auch Edward. Doch sobald Esme davon erfuhr, war sie Feuer und Flamme und wollte mir mein erstes Ballkleid zahlen. Dass dieses dann über 1000 Dollar kostete, verschlug mir die Sprache. Aber alle Wiederworte von mir wurden im Keim erstickt, mir blieb eigentlich gar kein Mitspracherecht. Deshalb hütete ich dieses Ballkleid wie meinen Augapfel. „Alice hat dir eine Zahnbürste und Abschminktücher ins Bad gestellt, typisch meine Schwester, sie denkt immer an alles. Handtücher findest du im Schrank.“ Edward war wieder im Zimmer, ich hatte ihn gar nicht bemerkt. Er trug nur eine Jogginghose und ein weißes Shirt, einfach aber irgendwie sexy. Schnell schüttelte ich meinen Kopf, was dachte ich denn da nur? „Alles klar, dann mach ich mich mal bettfertig“, meinte ich und ging ins Bad. Tatsächlich hatte Alice an alles gedacht, manchmal war sie gar nicht so verkehrt. Wenn ich allerdings daran dachte, dass ich nur wegen ihr hier war... in dieser Situation... in Edwards Bad. Lieber schnell wieder verdrängen, sonst würde ich sie im Schlaf töten müssen. Schnell putze ich meine Zähne und schminke mich ab, ich war doch schon ziemlich müde. Deshalb freute ich mich jetzt riesig auf das Bett, auch wenn ich es wohl oder übel mit Edward teilen musste. Zurück im Zimmer lag Edward auch schon im Bett, auf der rechten Seite. Er hatte, wohl aus dem Gästezimmer, eine zweite Decke geholt und mir auf die linke Seite gelegt. „Ich hoffe das ist ok“, sagte er, als er meinen Blick sah. „Klar, ich hab immer gern meine eigene Decke. Ich bin nachts immer sehr aktiv“, erwidert ich und hoffte, er legte das aktiv sein nicht falsch aus. „Aha, auch ein Deckenklauer?“ „Jepp, warum?“ „Alice ist genauso, frag sie morgen mal“, grinste Edward fies. „Ach so, da wende ich mich wohl eher an Jasper. Trotzdem danke für die extra Decke, also dann, gute Nacht Edward“, meinte ich, als ich mich auf die rechte Seite des Bettes legte. „Danke ebenfalls Bella. Und behalte deine Hände bei dir“, grinste Edward. „Soll ich dir deine auf den Rücken binden? Das ist schließlich kein Freifahrtschein hier“, lachte ich. „Ich werd mich beherrschen können, ich weiß schließlich wer neben mir liegt.“ Edward grinste fies. „Na super, da ist ja der alte Edward wieder. Schlaf gut Mr. Macho.“ Ich rollte genervt mit den Augen und drehte mich dann auf die rechte Seite, so weit wie möglich weg von Edward. Der Macho wusste wirklich, wie man einen bis dahin perfekten Abend zerstören konnte. „Träum was Schönes Bella“, murmelte Edward noch, löschte dann das Licht und drehte sich wohl auf die andere Seite. Es dauerte auch nicht lange, da übermannte mich schon der sehnsüchtig erwartete Schlaf. Die Sonnenstrahlen kitzelten mich im Gesicht, warum war mein Rollladen nicht ganz zu? Ich zog mir die Decke über den Kopf und murrte. Darauf kicherte irgendetwas neben mir? War ich nicht alleine? Panik stieg in mir auf, langsam zog ich die Deck wieder zurück. Sollte ich wirklich meine Augen öffnen? Wer konnte schon neben mir liegen? Beobachtete mich vielleicht mein Dad? Oder Rosalie? Langsam öffnete ich meine Augen und sah ich das grinsende Gesicht von Edward. EDWARD? Was zum Teufel machte er in meinem Bett? „Was machst du in meinem Bett?“, nuschelte ich in meine Decke. „In deinem Bett? Da liegt wohl ein Irrtum vor oder?“, grinste er weiter, er hatte sich auf einer Hand abgestützt und beobachte mich amüsiert. Langsam kamen die Erinnerungen wieder. Der Ball, Esmes Einladung, tanzen, Dr. Harris... ich lag bei Edward im Bett und wenn ich das richtig sah, lag ich verdammt nah bei ihm, fast schon an seiner Brust. „Kannst du mal das Licht ausmachen?“, nuschelte ich wieder und zog mir die Decke wieder über den Kopf. „Nee, geht leider nicht, das ist die Sonne. Außerdem ist der Anblick echt zu komisch.“ Ich konnte mir regelrecht vorstellen, wie dämlich Edward gerade grinste. „Noch nie ne Frau am Morgen gesehen? Hast dich wohl vorher immer aus dem Staub gemacht, oder?“, schnauzte ich unter der Decke. „Dir auch nen guten Morgen. Hast du wenigstens gut geschlafen?“ Erstaunlicher Weise hatte ich sehr gut geschlafen, so gut wie schon lange nicht mehr. An was das wohl lag? Am Bett, an dem anstrengenden Abend, an Edward? „Ja, hab ich“, gab ich ehrlich zu und verdrängte sofort die letzte Idee. „Kann es sein, das du ein Morgenmuffel bist?“ Boah, labberte der immer soviel am Morgen? Halt doch einfach die Klappe! Aber das konnte Edward ja noch nie. Wieso konnte er nicht aufstehen und mich in Ruhe lassen?! „Also dann, ich geh mal duschen.“ Konnte der jetzt auch noch Gedanken lesen oder warum stand er jetzt auf? Ich stöhnte unter der Decke, wie spät war es eigentlich? „Übrigens, Esme war vor zehn Minuten hier. Um halb zwölf wollen sie mit dem Brunch beginnen, also noch eine gute dreiviertel Stunde.“ Er konnte definitiv Gedankenlesen! Aber Moment mal. Esme war hier? Oh mein Gott! Dann hatte sie bestimmt gesehen, wie nah wir beieinander lagen. Warum hat Edward mich nicht geweckt? Warum kam sie einfach hier rein? Aber warum wunderte mich hier in dem Haus noch irgendetwas? Die Privatsphäre wurde hier nicht all zu groß geschrieben. „Hmmm, ok. Hat sie sonst was gesagt?“, murmelte ich und beruhigte mich wieder etwas. „Ja, das wir zwei wirklich süß neben einander aussehen, selbst im Schlaf.“ Edward stieg wohl aus dem Bett, zumindest vermutete ich das, so wie das Bett wackelte. „Das hat sie nicht gesagt! , protestierte ich, schlug die Decke weg und saß senkrecht im Bett. „Oh, so bist du also wach zu kriegen, gut zu wissen. Und doch, das hat sie.“ „Das heißt ja, sie war hier, als wir geschlafen haben. Und ich hab mich extra weit von dir weg gelegt und du warst auch am anderen Ende und...“ „Bella, beruhig dich. Man bist du morgens anstrengend, nein warten, das bist du immer.“ Edward stand am Schrank und kramte nach etwas zum Anziehen. Ich warf ihm einen bösen Blick zu, der wohl nicht so ankam, wie er sollte. „Worüber regst du dich jetzt eigentlich genau auf Bella? Meinst du ein Mensch bewegt sich nachts nicht? Du wachst bestimmt nicht jeden Tag so auf, wie du eingeschlafen bist, nicht wahr? Das war doch klar, dass das passiert. Und du hast gestern selbst gesagt, dass uns jemand am Morgen mit Sicherheit einen Besuch erstatten.“ Stimmt, hatte ich. Also, warum regte ich mich jetzt so auf? Nach dieser Erkenntnis lies ich mich wieder in die Federn fallen und stöhnte über meine eigene Blödheit. „Keine Sorge, meine Hände waren bei mir, deine bei dir und wir lagen einfach nur sehr nah beieinander. Also keine Vergewaltigungen.“ Ich wusste sofort worauf Edward anspielte und wollte schon etwas sagen, als er die Türe vom Bad hinter sich lautstark zu schlug. Na super, der Tag begann ja echt klasse. Noch vor wenigen Stunden spielten wir das perfekte Paar und heute waren wir wieder wie Hund und Katz. Stöhnend setzte ich mich auf und sah auf die Uhr, es war kurz nach halb elf. Nachdem Edward nun im Bad war, konnte ich schlecht zu ihm ins Bad gehen. Ich würde sehr gerne schnell duschen, aber ins Gästezimmer gehen, kam auch blöd. Wenn mich Esme oder Carlisle dort sehen würden, würde das nur wieder neue Fragen aufwerfen. Zu Emmett oder Alice gehen kam auch nicht in Frage, also musste ich wohl warten bis Edward fertig war. Ich wollte die Zeit nutzen um mich mal ein wenig in seinem Zimmer umzusehen. Als erstes ließ ich die Rollläden nach oben, die Sonne schien und der Himmel war total wolkenlos. Man konnte von hier auf den See sehen und der Ausblick war atemberaubend. Die Sonne glitzerte auf der Oberfläche und einzelne Segelboote waren zu sehen. Den Garten der Cullens konnte man von hier aus einem andern Blickwinkel sehen und das Gartenhaus war von hier gut zu sehen. Es war wirklich ein herrliches Anwesen und überall blühten die Blumen. Vielleicht würden wir bei dem guten Wetter sogar auf der riesigen Terrasse Essen, die von hier leider nicht zu sehen war. Egal wo ich hin blickte, über all sah ich irgendwas, was mich faszinierte. Geld zu haben hatte eindeutig mehr Vorteile als Nachteile. „Nette Aussicht oder?“, riss mich Edward aus den Gedanken und erschreckte mich tierisch. „Oh Gott, musst du dich so an schleichen?“, piepste ich und hielt mir vor Schreck die Brust. „Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken. Schönes Wetter heute, nicht wahr?“ „Ja total, meinst du wir essen draußen?“ „Ich glaub schon, so nen Tag muss man doch nutzen. Mum lässt sich so etwas normalerweise nicht entgehen. Das Bad ist dann frei, du willst sicherlich auch noch duschen?“ „Ja danke.“ Eigentlich wollte ich mich in Edwards Zimmer umsehen, doch dann hat mich doch tatsächlich der Ausblick in seinen Bahn gezogen. Das dabei so viel Zeit schon vergangen war, unglaublich. Ich nahm mir die Anziehsachen von Alice und ging ins Bad. „Soll ich hier warten oder schon mal runter gehen?“ , fragte mich Edward durch die Türe. „Was dir lieber ist. Entweder Händchen haltend runter gehen oder unten Küsschen geben“, antwortete ich und musste lachen. „Ok, ich überlegs mir“, kam lachend zurück, dann stieg ich unter die warme Dusche. Frisch geduscht und umgezogen ging ich aus dem Bad, wo kein Edward mehr vor zu finden war. Er hatte sich also für die romantischere Version entschieden, na super. Aber gut, was sollte ich machen. Ich ging auch aus dem Zimmer und stieß auf dem Flur fast mit Jasper zusammen. „Guten Morgen, auch auf den Weg nach unten?“, begrüßte er mich fröhlich. „Morgen, du wohl auch oder? Wo ist Alice?“, fragte ich zurück. „Die ist mit Rosalie schon unten, sie haben Esme geholfen.“ „Na toll und ich nicht, das macht ja einen tollen Eindruck.“ Meine Laune verschlechterte sich augenblicklich. „Ach quatsch, die waren auch schon weit vor euch wach. Ich hab bis eben auch noch mit Emmett gezockt, mach dir darüber mal keine Sorgen. Und, hats dir gestern gefallen?“, lenkte Jasper das Thema um. „Überraschenderweise ja, aber ich bin froh, dass ich das hinter mir habe.“ „Schön, dass es dir gefallen hat, Edward hat sich ja richtig um dich gesorgt.“ Inzwischen waren Jasper und ich im Erdgeschoss und auf dem Weg zur Terrasse. „Ja, das stimmt. Ohne ihn hätte ich das auch nicht überstanden“, gab ich ehrlich zu. „Denk ich mir, aber ihr habt auch wirklich ausgesehen wie ein Paar. Wüsste ich es nicht besser, hätte ich euch das zu tausend Prozent abgekauft.“ Super, dann hatten wir unser Ziel ja erreicht. Ich sollte mein Studium wechseln, vielleicht war ich doch nicht so eine schlechte Schauspielerin, wie ich immer dachte. „Na seht mal wer da endlich kommt, guten Morgen Bella.“ Esme kam mir an der Terrassentüre entgegen und umarmte mich. „Guten Morgen Esme, es tut mir leid, dass ich nicht geholfen habe, den Brunch vorzubereiten“, entschuldigte ich mich erstmals. „Aber aber, red keinen Unsinn. Wären Alice und Rose nicht schon so früh wach gewesen, hätte ich das auch alleine gemacht. Mach dir keine Gedanken, das ist nicht so schlimm. Setz dich schon mal raus, ich hol nur noch den Kaffee und dann können wir los legen.“ Esme schenkte mir ihr unglaublich warmes Lächeln und nahm mir somit sofort alle meine Bedenken. Ich nickte nur und ging zu dem Rest auf die Terrasse. „Hey Bella, da bist du ja endlich. Tat die Dusche gut?“, fragte mich eine gut gelaunte Alice. „Hervorragend und danke für die Klamotten“, antwortete ich. „Bitte bitte, geb sie mir bei Gelegenheit einfach wieder, aber nur keine Eile.“ „Hey Schatz, du siehst gut aus“, startete Edward sein Schauspiel, zog mich an einer Hand zu sich auf den Schoß und gab mir einen Kuss. „Danke Schatz“, meinte ich nur, legte meine Arme um seinen Hals und lehnte mich näher zu ihm. „Guten Morgen Bella, hast du gut geschlafen?“, fragte mich Carlisle über den Tisch. „Sehr gut sogar, Edwards Bett ist richtig bequem“, antwortete ich ehrlich. „Das glaub ich gleich, federt die Matratze auch gut?“ Emmett konnte sich natürlich einen blöden Kommentar nicht verkneifen und handelte sich sofort einen Schlag von meiner Schwester ein. „Idiot“, schimpfte sie dazu, doch Emmett grinste nur dreckig. „Hach, seid ihr süß zusammen!“ Esme kam mit einer großen Kanne Kaffee wieder und grinste uns an. „Willst du Bella nicht erst mal die Zeitung zeigen?“, fragte Alice ihren Vater, während ich mich neben Edward auf dem Stuhl niederließ. „Alice, meinst du nicht, das hat noch bis nach dem Brunch Zeit?“, tadelte Carlisle seine Tochter. Ich ahnte schon was mich erwarten würde, bestimmt war eine Seite nur voll von dem Ärzteball und natürlich würde auch ein Bild von mir und Edward darin sein. „Nein nein, ist schon ok. Darf ich mal sehen“, stellte ich mich der Situation. „Fall mir nicht vom Stuhl“, flüsterte Edward mir zu, war es so schlimm. Emmett gab mir die Zeitung und grinste dabei noch breiter als bei seinem Spruch eben. Nachdem ich sie entfaltet hatte, sprang mir die erste Seite entgegen und was ich da sah, verschlug mir die Sprache. Edward und ich waren auf der Titelseite, über die halbe Seite war das Bild, wo wir uns am Eingang küssten. Darüber stand in fetten Buchstaben. Edward Cullen und sein schöne (Bella) Swan!! Der ewige Junggeselle ist vergeben. Ich japste nach Luft und traute mich erst gar nicht, die Zeitung weiter aufzuschlagen. TITELSEITE??? Das konnte doch nicht wahr sein. Das war doch nur ein dummer Ärzteball! Wieso machten sie da so ein Drama daraus? Gab es nichts wichtigeres als mich und Edward? „Bella, atmen, tief ein und ausatmen“, hörte ich Edward neben mir sagen, er strich mir beruhigend über den Rücken. „Das ist nicht wahr oder?“, fiepste ich und sah mit großen Augen in die Runde. „Bella, alles in Ordnung? Trink mal einen Schluck, du bist ganz bleich“, meinte Esme besorgt und reichte mir ein Glas mit Wasser. Schnell griff ich danach und leerte es in einem Zug. „Siehste, ich hab ja gesagt, das haut sie von den Socken“, grinste Emmett. „Rose, wenn das Dad sieht“, wisperte ich. „Ist er jetzt deine einzige Sorge? , fragte mich Edward. „Was gibt es noch etwas Schlimmeres?“, flüsterte ich. „Die Uni zum Beispiel?“, meinte dann Jasper. Deutlich hörbar zog ich die Luft ein, das hatte ich nicht bedacht. Gott, die letzten zwei Wochen hatten sich gerade erst die Wogen geglättet und nun kam so etwas. Ich konnte mich dort nie wieder blicken lasen. Ich würde auswandern, eine Gesichts-OP, neuer Pass, neue Identität. „Bella, beruhig dich. Also ihr Kinder, warum müsst ihr die Arme so überfallen.“ Carlisle stand neben mir und strich mir beruhigend über den Arm. „Wie hättest du es ihr den sagen wollen?“, fragte Alice ihren Dad. „Vielleicht hätte auch ich es ihr in Ruhe sagen wollen“, mischte sich nun auch Edward wieder ein, der die ganze Zeit über meine Hand hielt. Alle redeten durcheinander, doch ich konnte mich nicht darauf konzentrieren, so viele Gedanken schwirrten in meinem Kopf umher. Ok, ich hatte ja mit einem Bericht gerechnet, aber die Titelseite? War das nicht übertrieben? Und was das für Auswirkungen haben würde. Egal wer, jeder kannte mich jetzt in Seattle und Umgebung. An der Uni werden sie sich die Mäuler zerreißen, Edward wird in der Klinik Rede und Antwort stehen müssen. Angela wird mir tausend Fragen stellen, Dad wird mir die Hölle heiß machen. Mir war ja klar, dass diese Beziehung Wellen schlagen würde, aber das war ja schon ein Tsunami. Langsam konnte ich meine Gedanken wieder ordnen und ich beruhigte mich innerlich. Gut, Titelseite war viel, hätte niemand erwartet. Doch nun war es eben so und ich musste mit den Konsequenzen leben, genauso wie Edward. Irgendwie würde ich diesen Spießrutenlauf am kommenden Montag schon überleben und irgendwann würden die Leute schon aufhören zu reden. Langsam in der Realität zurück, nahm ich wahr, dass immer noch alle wild durcheinander redeten. „Das war doch klar, dass sich alle auf die beiden stürzen würden. Die Titelseite ist doch nur logische Konsequenz.“ Alice. „Man hätte es Bella aber auch einfühlsamer beibringen können.“ Jasper. „Spätestens morgen in der Uni hätte sie es mitbekommen.“ Emmett. „Gott, das wird morgen ein Gerede werden.“ Meine Schwester „Bis dahin hätte ich es ihr schon selbst gesagt. Immerhin ist es meine Freundin.“ Edward. „Das seh ich genauso, Edward wird am besten wissen, was er Bella zumuten kann. Ihr müsst lernen, euch auch aus Sachen rauszuhalten, die euch nichts angehen.“ Carlisle „Arme Bella, ihr habt sie total überrumpelt.“ Esme Jetzt war es aber langsam genug, ich bin doch kein Baby mehr. „Stop stop stop stop! Es reicht!“, rief ich laut und schlagartig war es ruhig am Tisch. Alle sahen mich mit großen Augen an, nur Edward hatte ein leichtes Grinsen auf den Lippen. „Es ist wirklich rührend von euch, dass ihr euch so um mich sorgt. Und ja, mich hat das ganze gerade schon etwas geschockt. Aber ich werde damit schon klar kommen, ich bin nicht so zerbrechlich wie ihr immer denkt. Die nächsten Tage werden sicherlich der Horror, sowohl an der Uni als auch für Edward in der Klinik. Dad wird einen Höhlenaufstand zu Hause machen, aber irgendwann ist das auch dann wieder vorbei. Man muss mich nicht immer in Watte packen, nur weil das alles neu für mich ist. Ich hab mir das schließlich selbst ausgesucht, als ich mit Edward zusammen kam. Ihr seit alle schließlich nicht irgendwer und dass geredet wird, war zu erwarten. Ich hätte ja nur nein sagen können“, sprach ich dann ehrlich aus, vielleicht ein bisschen zu ehrlich. Der letzte Satz war zu viel, hoffentlich bemerkte Esme und Carlisle nicht, was ich wirklich damit meinte. Es war totenstill am Tisch, langsam kehrte wieder Regung in die Gesichter. Esme rührte sich als erste wieder und schenkte sich Kaffee ein. „Aber Bella, das …“ , fing Alice wieder an. „Alice, es ist genug. Bella hat gesagt, ihr geht es gut und Schluss jetzt. Wollen wir nicht langsam mal Essen? Das steht hier schließlich nicht zur Dekoration herum“, sprach Edward dann noch ein Machtwort und schlagartig kehrte das Leben an den Tisch zurück. „Das mein ich doch auch, her mit der Wurst.“ Emmett löste schließlich auch die letzte dunkle Wolke in Rauch auf und jeder nahm sich etwas zu Essen. Niemand erwähnte die Zeitung, auch wenn sie mir weiter schwer im Bauch lag. Doch ich wollte mir darüber momentan keine Gedanken machen. Ich wollte diesen Tag noch genießen, immerhin hatte sich Esme so viel Mühe gegeben. Es war wirklich alles da, was das Herz begehrte. Wurst, Käse, Brötchen, Croissant, Müsli, Eier mit Speck, Früchte, Joghurt und noch vieles mehr, das reinste Schlaraffenland. „Und Bella, hat es dir gestern gefallen? Abgesehen von den Schlagzeilen heute?“2, fragte mich Carlisle nach einer Weile augenzwinkernd. „Ja, es war wirklich schön. Viel mehr Hände zu schütteln als gedacht, aber es hat Spaß gemacht“, gab ich ehrlich zu und schmierte mir ein Brot. „Das stimmt, aber meine Kollegen hatten nur Gutes über dich zu berichten. Alle waren total entzückt von dir.“ „Na und Dr. Harris war dir ja mal sofort verfallen. Das mit deinem Praktikumsplatz ist ja wohl der Hammer. Dad wird unglaublich stolz auf dich sein“, meinte Rosalie mit stolzer Brust. „Das war doch eher Glück.“ Verlegen biss ich von meinem Brot ab. „Das glaubst auch nur du. Da hat Edward schon auch ne Rolle gespielt. Aber mich freut das total für dich“, zwitscherte Alice. „Ganz unrecht hat Alice da nicht. Solche Plätze sind heiß begehrt und einen zu bekommen, noch bevor die offizielle Ausschreibung anfängt, da kannst du schon froh sein, dass Edward Bob´s Lieblingsschüler ist“, grinste Jasper. „Ja ja, meine Freundin zu sein hat eben doch nicht nur schlechte Seiten. Nicht wahr mein Schatz.“ Edward lehnte sich zu mir, gab mir ein Küsschen auf die Wange und streichelte mir über den Arm. „Naja, hätte ich das von Anfang an gewusst, dann wären uns einige unschöne Dinge erspart geblieben“, säuselte ich und gab ihm ebenfalls ein Küsschen. Für all diese Lügen würde ich mit Sicherheit in die Hölle kommen! „Aus Fehlern lernt man und wichtig ist ja nur, dass ihr doch noch zueinander gefunden habt. Ihr seid so ein schönes Paar, wäre doch wirklich schade gewesen, wenn diese Geschichten von früher ewig zwischen euch gestanden hätten.“ Esme sah uns liebevoll an, in diesem Moment bekam ich ein schlechtes Gewissen. Wenn sie nur wüsste, dass das alles nur gespielt war. Sie hielt so große Stücke auf ihren Sohn... war so froh, dass er endlich eine Freundin hatte. Ich fühlte mich zum ersten Mal schlecht, das hatten Edwards Eltern nicht verdient. „Ich muss mal kurz aufs Klo“, meinte ich knapp und stand vom Tisch auf. Ich brauchte eine kurze Auszeit, das wurde mir gerade zu viel. Schnell lief ich auf die Toilette und stütze mich auf dem Waschbecken ab. Das ganze Theater lief meiner Meinung nach etwas aus dem Ruder. Klar wusste ich, dass Esme und Carlisle begeistert waren über diese Beziehung, das war ja auch der Grund für den Deal. Aber dass es nach einem Monat schon so weit ging, Esme malte sich wohl schon unsere Hochzeit aus. Das war völlig absurd, schließlich mochten Edward und ich uns eigentlich gar nicht. Gut, wir hassten uns vielleicht nicht mehr, aber von einer richtigen Beziehung waren wir so weit entfernt, wie der Neptun von der Erde. „Bella, ist alles ok?“, klopfte es an der Türe, es war Edward. „Ja ja, alles gut“, log ich und spritze mir etwas Wasser ins Gesicht. „Bist du dir sicher?“ Was sollte ich darauf schon sagen, natürlich war ich es nicht. Schnell ordnete ich meine Haare, dann schloss ich die Türe wieder auf. „Edward, wir gehen zu weit“, sagte ich dann direkt hinaus, als ich wieder vor ihm stand. „Was meinst du?“ Verwirrt sah mich Edward an, woher sollte er auch wissen, was ich meinte. „Der Ball, die Schlagzeilen, deine Eltern, das alles.“ „Bella, wird es dir zu viel?“ „Nein, ja, ich weiß nicht, vielleicht, oder nein, manchmal.“ „Kannst du dich bitte für etwas entscheiden?“ Edward grinste mich schief an. Puh, er hatte Recht. Also einmal tief durchatmen und dann raus mit der Sprache. „Mir war ja klar, dass unsere 'Beziehung' Wellen schlagen würde Edward, aber das alles schon nach einem Monat. Ich glaube, deine Mutter plant schon unsere Hochzeit. Wenn die jemals erfährt, dass das alles nur ein Fake ist, dann können wir beide die Staaten verlassen.“ Edwards Blick konnte ich in diesem Moment nicht deuten. Überrascht, verwirrt, überrumpelt, alles konnte möglich sein. Doch dann fand er seine Sprache wieder. „Du hast ja Recht, mir ist das auch schon aufgefallen. Aber so war Mum auch bei Alice und Emmett, sie freut sich einfach so für ihre Kinder. Und ja, wir haben innerhalb eines Monats für mächtig Gesprächsstoff gesorgt, woran du nicht ganz unschuldig bist. Aber was willst du jetzt tun? Alles aufgeben? Wir haben es jetzt so weit geschafft, viel schlimmer kann es doch gar nicht mehr kommen.“ Warum musste dieser ekelhafte Macho nur immer die richtigen Worte finden und damit auch noch Recht haben? „Das stimmt wohl, aber wenn wir uns in ein paar Monaten trennen, das bricht deiner Mutter glaub das Herz“, meinte ich ehrlich. „Bella, vielleicht mögen wir uns bis dahin ja sogar so, das wir eine normale Freundschaft führen können. Dann wird diese Trennung auch nicht so ein Schnitt, wie du jetzt vermutest. Ich versteh dich, für dich ist das alles total viel gerade. Aber wir schaffen das schon.“ Eine Freundschaft? Ist das Edwards Ernst? Bis vor kurzem wollte er noch nicht mal mit mir an einem Tisch sitzen, von mir ganz zu reden. „Vielleicht hast du Recht, das alles war heute nur etwas viel für mich. Da bin ich leicht...“ „In Panik geraten? Hab ich vorhin schon bemerkt, darum bin ich dir hinter her. Das wird schon und die nächsten Wochen werden ja auch wieder ruhiger. Da beruhigen sich die Gemüter schon wieder. Also, sollen wir wieder auf die Terrasse gehen?“ „Ja, ich denke schon. Wir sind schon lang genug weg.“ „Ok, dann lächle auch mal wieder. Sonst kauft uns das niemand ab, das alles ok ist“, grinste Edward und legte einen Arm um mich. „Was sollen wir sagen, warum wir so lange weg waren?“, fragte ich und legte einen Arm um Edwards Hüfte, so gingen wir zurück zur Terrasse. „Ach, ich glaube, da haben manche ihre ganz eigenen Ansichten.“ Verwirrt sah ich zu Edward hoch, der nur fett grinste. Kaum auf der Terrasse zurück, würde ich auch gleich wissen, was er damit meinte. „Man Edward, brauchst du lange, was meinst du warum das Quickie heißt?“, konnte sich Emmett als erster nicht einen dummen Kommentar verkneifen. „Emmett, ich bitte dich“, tadelte Esme ihren Sohn mit hoher Stimme. „Ja was denn? Wir sind alt genug um über Sex zu reden oder?“ „Du kannst dich in deiner Wortwahl aber mal ein bisschen besser ausdrücken“, mahnte nun auch noch Carlisle. „Außerdem wüsste ich nicht, was dich unser Sexleben angeht.“ - welches es ja gar nicht gibt.- „Hast du keins, um das du dich kümmern kannst?“, fragte ich ihn spitz und lies mich mit Edward wieder am Tisch nieder. Ich fand meinen Kommentar gar nicht so witzig, doch gesamte Tisch musste herzhaft lachen. „Gut gekontert Bella.“ Jasper zeigte mit dem Daumen nach oben. „Alles ok Bella, war das Essen nicht gut?“ Esme sah mich fragend an. „Doch doch, alles bestens. Wieso?“ „Na weil du eben so schnell aufgestanden bist und auf die Toilette.“ „Ach so, nein nein. Alles gut. Das Essen ist wirklich lecker, wie immer, wenn du kochst“, lenkte ich schnell das Thema von meinem plötzlichen Verschwinden ab. „Ach, viel gekocht hab ich heute ja nicht. Nicht der Rede wert, aber ich finde es wirklich schön, dass du heute mit uns brunchst. Endlich haben wir mal alle an einem Tisch vereint.“ „Das stimmt Liebling, die letzten Wochen waren sehr anstrengend. Der Virus der gerade umgeht und dann einige Verkehrsunfälle, das hat uns alle sehr auf Trab gehalten“, stimmte Carlisle seiner Frau zu. Die beiden waren so ein schönes Paar, solch tolle Eltern. Ich wäre so froh gewesen, solche Eltern zu haben. Nicht wegen dem Geld, sondern einfach wegen der Zusammengehörigkeit. Meine Eltern hatten immer versucht mir eine normale Kindheit zu vermitteln, trotz der Trennung und der Entfernung. Mum gab mir immer alles, was ich brauchte und doch fehlte mein Dad und natürlich auch Rosalie mir immer wieder. Zu allen wichtigen Ereignissen waren sie da, aber auch in nur ganz einfachen Situationen, wie meine erste gute Note, mein Führerschein, mein erster Liebeskummer, es fehlte immer ein wichtiger Teil in meinem Leben. Nachdem meine Mum nun auch noch tot war, klaffte nun noch eine größere Lücke in meinem Herzen. Hier war einfach alles perfekt, die Cullens waren die perfekte Familie. Wenn man eine Familie malen müsste, wäre das hier das ideale Portrait. Laut Esme war ich nun Teil dieses Portraits, doch ich wusste es besser. Momentan war ich hier nur geduldet und meine Tage hier waren gezählt. „Bella, Bella, alles ok?“ Die Stimme von Alice holte mich wieder in die Realität, ich war mal wieder total in meine Gedankenwelt versunken. „Was, ja, hab ich was verpasst?“, stotterte ich und sah in lauter fragende Gesichter. „Das fragst du uns? Du warst total weggetreten“, stellte Emmett fest. Edward griff nach meiner Hand, verwob unsere Finger ineinander und sah mich mit besorgten Blick an. „Wirklich, das ist mir gar nicht aufgefallen“, versuchte ich glaubhaft zu vermitteln. „Beschäftigt dich etwas?“, fragte mich Edward leise. „Nein nein, alles ok, wirklich. Also, um was ging es gerade?“ „Um nichts Wichtiges, nur um Autos“, lächelte Esme. „Na dann hab ich ja nichts verpasst.“ „Doch, eigentlich schon. Es ging um den Schrotthaufen den du Auto nennst“, grinste Emmett. „Ey, nichts gegen meinen Truck. Er läuft, das Radio geht und die Heizung wärmt. Mir reicht das.“ „Du hast vergessen, dass er stinkt, laut ist wie ein Traktor und rostet“, fügte Jasper hin zu. „Na und, er ist eben vintage“, rechtfertigte ich meinen geliebten Truck. „Also ich bin dafür, dass wir wetten abschließen. Ich geb dem Schrotthaufen noch zwei Monate.“ Emmett machte doch tatsächlich aus meinen Auto eine Wette. „Bin dabei, ich sag fünf Wochen“, schlug Jasper mit ein. „Drei Wochen und zwei Tage.“ Irgendwann würde Rosalie für diesen Verrat büßen. „Ich halt mich raus, Hauptsache das Ding kommt so schnell wie möglich weg“, grinste Alice. „Zwei Wochen und keinen Tag länger, wenn nicht sogar noch früher“, stimmte nun auch noch Edward mit ein. „Na du bist mir ja ein toller Freund“, giftete ich Edward an, welcher nur lachte. Esme und Carlisle hielten sich komplett raus und lachten ebenfalls. „Und was ist der Einsatz, wenn hier schon das Leben von meinem Auto auf dem Spiel steht“, wollte ich wissen. Mir war ja klar, dass mein Truck nicht das blühende Leben war. Aber so schlimm, wie er hier dargestellt wurde, war es auf keinen Fall. „Hmmmm, ich würde sagen, der der gewinnt, wird bei der nächsten Party ausgehalten“, schlug Emmett vor. „Und was hab ich davon? Immerhin geht’s um mein Baby.“ „Baby? Das Ding gehört ins Altersheim“, stichelte mein 'Freund' und jeder am Tisch musste lachen. Ich schenkte ihm einen bösen Blick und verschränkte dann die Arme vor der Brust. „Also, was hab ich von dieser Wette?“ „Ein neues Auto!“, meinte Alice fröhlich. „Was ich mir von welchem Geld leisten kann?“, gab ich bissig von mir. Alice sah mit gehobenen Augenbrauen zu Edward, welcher gleichzeitig mit mir den Kopf schüttelte. Das war nun wirklich übertrieben, Edward konnte mir doch kein Auto kaufen. Also bei allen Vorteilen was diese Beziehung hatte, das ging definitiv zu weit. „Kinder Kinder, nun mal wieder langsam. Die Wette ist ja ganz witzig, ich würde einfach sagen, derjenige der die Wette gewinnt, wird zusammen mit Bella zum Essen eingeladen. Da haben doch alle was davon oder? Und wir wollen mal hoffen, dass Bellas Truck nicht all zu lange das zeitliche segnet, sonst kommt sie womöglich nicht mehr so oft zu uns.“ Esme sorgte mit ihren ruhigen aber bestimmenden Art sofort für Ruhe. „Das halte ich auch für die beste Idee. Edward, wann musst du morgen wieder in die Klinik?“, wechselte Carlisle das Thema. „Zur Spätschicht, hoffentlich wird es wieder ruhiger.“ „Du hast ja nur noch drei Monate, dann hast du es ja geschafft“, meinte Jasper. „Stimmt, dann ruft täglich das Krankenhaus. Das wird eine ganz schöne Umstellung, von der Notaufnahme in die Chirurgie“, stellte Alice fest. „So schnell geht das auch nicht. Immerhin kann ich Edward nicht gleich sofort an den OP-Tisch lassen, auch wenn er mein Sohn ist.“ „Das ist mir schon klar Dad, ich will ja auch gar keine Vorteile daraus ziehen, dass ich dein Sohn bin.“ „Warum arbeitest du dann in seiner Klinik?“, fragte ich frei raus und bereute es sofort. Alle Blicke lagen auf mir, teilweise entsetzt, teilweise belustigt. „Tut mir leid, das stand mir nicht zu, darüber zu urteilen“, entschuldigte ich mich sofort und senkte beschämt den Blick. „Natürlich Bella, das war nur eine berechtigte Frage.“ Carlisle lächelte sanft. „Auch wenn du mit Edward zusammen bist, für Außenstehende sieht es im ersten Moment immer so aus, als würde Edward daraus nur Vorteile ziehen wollen.“ „Ihr müsst das wirklich nicht erklären, es geht mich ja eigentlich auch nichts an“, versuchte ich mich zu rechtfertigen. „Nein Schatz, schon ok, es geht dich genauso etwas an. Jeder Chirurg würde gerne an der Klinik von meinem Dad arbeiten, also auch ich. Diese Klinik hat einfach die beste chirurgische Abteilung, die es in diesem Staat gibt. Das ist natürlich nicht erst so, seit mein Dad die Klinik vor zehn Jahren übernommen hat, schon zuvor zählte sie zu den renommiertesten ihrer Art in den USA. Dr. Sullivan, der die Klinik vor über zwanzig Jahren gegründet hatte, war einer der bedeutendsten Chirurgen in den Staaten. Er hat alles für die Forschung gegeben und das hat sich ausgezahlt. Ein tragischer Unfall kostete ihm vor zehn Jahren das Leben, weshalb mein Vater mit schon Anfang 40 zum Chefarzt ernannt wurde. Die Forschung ist einzigartig und nur die neueste Technologie kommt in der Klinik zum Einsatz. Davon träumt jeder Arzt, egal ob mein Dad nun diese Klinik leitet oder jemand anders. Mir ist klar, dass es für jeden Außenstehenden so rüber kommt, dass die Familie dabei eine große Rolle spielt. Aber ich habe hart während meines Studium gearbeitet, um alle Kriterien zu erfüllen, die gefordert sind, um diese Stelle zu bekommen“, erklärte mir Edward. „Das stimmt. Edward hatte alle Prüfungen immer mit Bravur bestanden und ist der Beste seines Jahrgangs. Das klingt vielleicht arrogant, aber nur mit einem Notendurchschnitt von 1,0 bekommen Studenten bei uns eine Stelle. Wie Edward sagte, ist die Klinik eine der besten und deshalb wollen wir auch nur die Besten und das ist in diesem Jahr nun mal Edward.“, fügte Carlisle noch hin zu. Eine Weile war Stille am Tisch, Edward sah mich lächelnd an und wartete auf eine Reaktion von mir. „Ok, das waren sehr viel Information“, sagte ich dann schließlich. „Das find ich auch, gebt mir mal wer das Nutella“, forderte Emmett und alle mussten lachen. Nun verstand ich Edward besser, warum er unbedingt an diese Klinik wollte. Und das nicht nur wegen seinem Vater. Niemand sagte noch etwas im Bezug auf die Klinik und wir ließen uns weiter den Brunch schmecken. Die Zeit verrann nur so und ehe ich mich versah, war es früher Abend. Wir hatten uns den ganzen Nachmittag über Gott und die Welt unterhalten und langsam wusste ich so alles über jeden. Es war wirklich witzig, so einen Spaß hatte ich schon lange nicht mehr. „Dann brechen wir mal auf, Mum, Dad, ich fahr Bella nach Hause“, rief Edward in die Küche. „Ist in Ordnung Edward, fahr bitte vorsichtig. Und Bella, schön das du heute hier warst. Ich bring dein Kleid mit den restlichen in die Reinigung und Edward bringt es dir dann vorbei.“ „Danke Esme, das ist wirklich nett von dir.“ Das war mir schon wieder unangenehm, aber ich hatte inzwischen gelernt, das Widerspruch nichts bringt. „Keine Ursache, also dann Bella, bis bald und noch einen schönen Abend.“ Esme umarmte mich herzlich. „Lass dir nicht zu viel gefallen morgen an der Uni, das Gerede verschwindet schon wieder“, redete mir Carlisle gut zu. „Ich hoffe es, aber ich hab ja genügend Unterstützung“, erwiderte ich und sah kurz zu Edward. „Schau nicht zu mir, würd dir gerne helfen aber leider muss ich zur Arbeit“, lächelte Edward. „Ja, wie tragisch aber auch.“ Edward kneifte mir in die Seite, er hatte die Zweideutigkeit verstanden. „Also dann seht mal zu, dass ihr nach Lynnwood kommt, bis Bald Bella.“ Auch Carlisle umarmte mich, von den restlichen Vier hatte ich mich schon verabschiedet, Rose wollte heute Nacht noch bei Emmett bleiben, zusammen mit Edward ging ich in die Garage. „Können wir nicht den Audi nehmen?“, fragte ich, als ich sah, das er auf den Aston zusteuerte. „Nein, können wir nicht. Meinst du, mit dem würde ich langsamer fahren?“ Edward grinste fies, hielt mir dann aber doch die Beifahrertür auf. Ohne weiteren Kommentar stieg ich in den Wagen und schnallte mich an. Als Edward einstieg seufzte ich laut, dann startete er auch schon das Monsterauto. Die Fahrt verging ohne ein Wort, ich war froh über die Stille. Sie war nicht unangenehm und nach diesem aufregenden Nachmittag genau das, was ich brauchte. Edward fuhr wie ein Irrer und schon nach einer viertel Stunde hatten wir die Hälfte hinter uns. „Froh, dass dieses Horrorwochenende ein Ende hat?“, brach Edward dann die Stille. „Auf was speziell bezogen?“, fragte ich ihn. „Sag du es mir.“ Edward grinste mich frech an. „Es war ein schönes Wochenende Edward, besser als ich mir es vorgestellt hatte. Ich hab ein flaues Gefühl, wenn ich daran denke, was noch auf mich zu kommt, das Gerede an der Uni und jetzt gleich noch mein Dad.“ „Wieso hast du ihm eigentlich nichts gesagt, dass das mit uns nur gespielt ist?“ „Warum sollte ich? Je weniger davon wissen, desto glaubhafter wird es sein,wenn wir uns trennen.“ „Du hast Recht, mal wieder.“ Edward lachte, ich stimmte mit ein. Kurz darauf waren wir endlich in Lynnwood, ich war froh, gleich wieder allein zu sein. „Danke fürs nach Hause bringen, komm gut zurück“, verabschiedete ich mich von Edward und wollte schon aussteigen, als er mich an der Hand zurück hielt. „Bella, ich bin stolz auf dich, wirklich. Wie du dieses Wochenende gemeistert hast, ich hätte nie im Leben gedacht, dass du das so hin bekommst. Trotz allem was wir bisher hatte, ich rechne dir das alles hoch an.“ Er blickte mir tief in den Augen, er meinte es wirklich ernst. „Danke Edward, ich hätte auch nicht gedacht, dass ich das alles schaffe. Aber du hast mir auch sehr geholfen und ohne dich hätte ich das nicht geschafft“, erwiderte ich ehrlich. „Ich hab doch gar nichts getan, außer dir das tanzen bei zu bringen. Mach dich nicht immer kleiner als du bist Bella, du hast mehr drauf als du denkst.“ Meinte er das wirklich ernst? Gerade als ich den Mund öffnete um etwas zu erwidern, legte mir Edward einen Finger auf die Lippen. „Nehm doch einfach mal etwas hin, ohne gleich wieder dagegen zu reden. Seh es als Kompliment, all zu oft wirst du sie nicht von mir bekommen. Und nun noch einen schönen Abend Bella, bis bald.“ Edward gab mir noch ein Küsschen auf die Wange, damit hatte ich nicht gerechnet und lief prompt rot an. „Danke Edward, dir auch noch einen schönen Abend“, flüsterte ich verlegen, dann stieg ich aus dem Auto. Noch einmal grinste mich Edward schief an, dann fuhr er auch davon. Ich sah ihm noch hinter her, bis der Aston Martin nicht mehr zu sehen war. 'Du hast mehr drauf, als du denkst!' hallte es in meinem Kopf nach, das war wirklich ernst gemeint von ihm. Edward hatte mich dieses Wochenende sehr überrascht, vielleicht war er ja doch nicht so ein Arschloch. Doch darüber wollte ich mir jetzt keine Gedanken machen, das Wochenende war anstrengend genug. Als ich mich zum Haus um drehte, sah ich Charlies Wagen in der Auffahrt stehen. Und am Vorhang, der sich gerade in der Küche zurück schwang, hatte er mich wohl die letzten Minuten beobachtet. Ich konnte mich wohl auf ein ordentliches Kreuzverhör gefasst machen. Einmal tief durchgeatmet, ging ich dann auch den kurzen Weg zum Haus und stellte mich schon seelisch und moralisch auf die bohrenden Fragen von meinem Chief/Vater ein. ♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥ Schon wieder zu Ende. Na, was sagt ihr zum Schluss? Erst wieder angezickt und dann so was zum Ende. Vielleicht kommen sich Edward und Bella ja auch langsam näher? Wer weiß, wer weiß! ;-) Schauen wir mal, was das nächste Kapitel bringt. Eins versprech ich euch, ihr werdet überrascht sein! Freu mich auf eure Kommentare! Bussal Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)